Sorry, ich muss einfach mal was zu diesem ersten Beitrag von Don Cuan sagen, ich kanns einfach nicht lassen, verzeiht mir.
Zitat:
Zitat von Don Cuan
Das Aufstellen fester Regelungen ist IMO eine große Schwäche, der viel zu viele Leute anheim fallen. Denn auf diese Art und Weise beschränken wir selbst unseren Handlungsfreiraum und schließlich auch unsere Denkensweise. Man kann einem Menschen nicht durch Regeln beibringen, dass eine Handlung falsch oder schädlich ist, weil eine solche Einschätzung von individuellen moralischen Maßstäben abhängt.
Ein Staat ohne Regeln ist eine Anarchie, ein Staat ohne Regierung.
Eine Anarchie hat nicht selten zum Chaos geführt innerhalb eines Landes, afaik ist es sogar immer so gekommen, es sei denn das Land oder die Gesellschaft enthielt eine nur sehr eingeschränkte Anzahl von Leuten.
Und glaub mir: Im Forum ist das im Endeffekt nicht groß anders.
Von daher "Regeln" als ein Zeichen der SChwäche einzusehen, ist imho eine zu voreilige Bewertung.
Desweiteren bringen Regeln einen Menschen nicht dazu, diese Verhaltensweise, die der Rahmen dieser Regeln vorgibt, zu akzeptieren, das ist schon wahr. Du solltest jedoch Wissen, das die "individuelle Moral", die du hier ansprichst zu einem großen Teil von den Rahmenbedingungen der Gesellschaft bestimmt werden. Und das sind die Regeln, Verhaltensregeln und auch die Regeln, die der Staat vorgibt.
Wenn dem nun so ist, kann man dann nun wirklich die "individuelle Moral" den generellen Regeln überordnen?
Zitat:
Stattdessen beansprucht derjenige, oder auch die Gruppe derjenigen, die eine Regel aufstellen, auf moralischer oder einer sonstigen Ebene (etwa in den diversen "Wissenschaften") ihren Gegenübern überlegen zu sein. Selbst wenn eine solche Regelung einem großen Kreis von Personen entstammt, womöglich sogar so groß, dass alle von ihr Betroffenen an der Ausarbeitung dieser Regel in einem zwanglosen und freien Diskurs zusammen treffen, kann eine festgesetzte Regel dadurch ungerecht sein, dass sich die Umstände, unter denen sie gelten soll ändern.
Das ist richtig und, tut mir Leid, das ist in fast allen Fällen die Realität.
Es gibt kaum ein Gesellschaftliches System, das ohne irgend eine Machtordnung funktioniert. In einer Demokratie werden Leute ebenfalls regiert, ein engerer Kreis von Leuten bestimmen Regeln, die dann für die Allgemeinheit gelten.
NATÜRLICH gibt es da immer Menschen, die unzufrieden sind, aber das lässt sich kaum vermeiden.
Es ist unmöglich Regeln aufzustellen, ohne das dabei Leute benachtteiligt werden.
Aber eine Gesellschaft, in der wirklich alle Menschen absolut gleich sind funktioniert einfach nicht (in fast allen Fällen, vorallem wenn es um Menschen einer Ellenbogengesellschaft geht und die sind wir mehr und mehr)
Zitat:
Somit ist eine Regel oder ein Komplex von Regeln ineffektiv, um das Ziel einer Gemeinschaft Gleichgestellter zu erfüllen, die stets nach dem Interesse aller ihrer Mitglieder, nicht bloß eines größtmöglichen Teils, strebt. Denn Regeln sind an sich zu unflexibel, um zu jedem Zeitpunkt eine möglichst gerechte Lösung für ein Problem zu bieten.
Alles richtig was du sagst, nur leider ist das Ziel das du hier nennst, eine Gemeinschaft von Gleichgestellten, imho eine Utopie, wie ja schon vorhin gesagt.
Desweiteren sind Regeln nur dann Unflexible, wenn sie konstant sind. Allerdings leben wir in einem Staatlichen System in dem Regeln permanent verändert und erweitert werden und das mit einzug des Willen des Volkes.
(durch Wahlen)
Auch hier ist es nicht möglich, jeden zu berücksichtigen. Unter diesen Umständen würde man nie auf einen Nenner komen.
Wie auch immer, was im es im Staat gibt, gibt es hier auch und wenn Regeln geschaffen werden, gegen die eine Mehrheit dagegen ist, kann dagegen protestiert werden und unter umständen wird es geändert (und ich denke dafür ist dieser Thread unter umständen auch da, oder?)
Zitat:
Statt sich an selbst geschaffenen Regeln fest zu klammern, sollten sich die Moderatoren eher zum Ziel setzen, dass allen Mitgliedern ein gewisses Bewusstsein zu Teil wird, auf welche Art und Weise sie falsch, oder besser gesagt zum Schaden der Gemeinschaft handeln. Aus diesem Grund sind Verwarnungen nur als ein letztes Mittel, wenn überhaupt, von einer Einzelperson verteilt werden.
Soweit ich die Erfahrung gemacht habe, ist es im Internet schlichtweg und einfach nicht MÖGLICH Leute durch gutes zureden alleine zu überzeugen.
Hier besteht auch ein UNterschied zum Realen Leben.
Wenn man im realen Leben streitet, geht sowas meistens nie über mehrere Stunden, sowas hat seinen Höhepunkt und sowas legt sich. Im Internet jedoch, diskutieren Leute Tagelang über ein Thema unter umständen und man kommt immernoch nicht zu einer Lösung.
Im RL ist es nämlich so, das non-verbale Faktoren Einfluss haben. Wenn dich eine Person einschreit regtdas Gefühle in einem, die einen mehr überzeugen, als blanker Text mit ausrufezeichen. Sowas bewegt Leute ehr zum Aufgeben.
Es ist der Druck, der hier nicht fehlen darf. Was in einer Streiterei im Realen Leben non-Verbale Faktoren sind, sind im Internet für die Moderatoren ihre Fähigkeit, Leute zu bannen.
Das Verwarnen ist eine leichtere Dosierung dieses Bannens, denn Bannen alleine wäre ein zu mächtiges und direktes Druckmittel, was nicht zum Ziel führen würde (wie soll man jemanden auch innerhalb eines Systems überzeugen, wenn man ihn dann gleich raus schmeißt...)
Ich will damit nicht sagen, das Reden unwichtig ist.
Reden ist sehr wichtig, schließlich fällt es Leuten leichter die einschränkungen, die Regeln geben, zu AKZEPTIEREN, wenn man ihnen die Gründe nennt, aber reden alleine genügt leider nicht.
Les dir einfach die duzend 10-Seiten-Langen Diskussionen in diversen Threads an (findet man afaik zu hauf) und frag dich, wieso man immer weiter streitet...
Eben genau aus oben genannten gründen.
Zitat:
Und auch diese Person muss sowohl den Träger der Verwarnung, als auch sein Umfeld im Forum berücksichtigen können. Nach Möglichkeit sollte eine Verwarnung nur von einem Gros der Gemeinschaft aus ausgesprochen werden, wenn sie in ihren Interessen ernsthaft gefährdet wird. Über eine Verbannung sollte ausschließlich in einem Diskurs einer größtmöglichen Anzahl an Personen, die nicht mit grundsätzlich gleichen Interessen am Diskurs teilnehmen und den Willen der gesamten Gemeinschaft hinreichend einzuschätzen wissen, entschieden werden.
Um nochmal zu diesem Bereich etwas deutlich zu sagen.
Es gibt 2 Extreme:
1. Eine person hat das sagen und alle müssen gehorschen.
Folgen: Die Regeln sind direkt, schnell durchgesetzt, jedoch derbe unfair für die meisten, für die sie gelten (zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit)
2.Alle Personen entscheiden über die Regeln.
Folgen: Zwar WÄREN alle mit den Regeln einverstanden, aber glaub mir:
Wenn alle Leute sich aktiv dran setzten würden, ihren Willen bei der Regels bildung durch zusetzten, käme man am Ende zu GAR KEINER Regel, weil man sich nicht entscheiden könnte. (es sei denn das ganze Spielt sich im Rahmen sehr weniger Leute mit gleichen Interesse ab, und so eine Situation haben wir hier nicht)
Wie in sovielen Dingen im Leben geht es hier um die RICHTIGE BALANCE.
Da lässt sich viel streiten, aber imho geht deine Richtung zu sehr ins 2. Extrem.
Zitat:
Was ich hiermit allgemeiner gesagt habe, möchte ich auf den speziellen Fall des Pseudomoddings noch einmal anwenden. Das Problem beim Pseudomodding besteht darin, dass die Entscheidungsfähigkeit oder die Ausschließlichkeit der Entscheidung eines zumindest theoretisch privilegierten, als Autorität über dem Rest der Gemeinschaft gesetzten von anderen angezweifelt wird. Durch das Bestehen von Privilegien regt sich der Wunsch bei einem Kreis der nicht derart privilegierten, ebenfalls Macht und Autorität auszukosten. Pseudomodding ist somit eine Nachahmung einer Autorität, die meist aus Nichtakzeptanz oder auch aus Neid vollzogen wird. Dass diese Versuche oft nur kläglich bleiben liegt daran, dass Pseudomoddern fast immer die Erfahrung fehlt, sich auf die Weise eines Moderatoren auszudrücken.
Das ist schon richtig was du hier schreibst, es ist imho aber sicher auch (oder gar mehr) das Gefühl, im Namen der Gemeinschaft und damit für die Gemeinschaft zu handeln, was ein Gutes gefühl ist.
Es ist imho aber auch eine Sache die sich unterdrücken lässt.
Um es auf unser alltägliches Leben zu beziehen:
Du hast auch nicht Erlaubnis eine Waffe zu tragen und einfach auf Verbrecherjagt zu gehen. Das macht die Polizei ;)
Zitat:
Die Trennung, die zwischen Moderatoren und "normalen" Mitgliedern besteht, ähnelt einer entschärften Beziehung zwischen Aristokraten und Bürgerlichen. In der Erkenntnis, dass diese Trennung ungerechte Folgen mit sich zieht, ahmen die "normalen" Mitglieder das Verhalten der höher gestellten Moderatoren nach, oder versuchen sich mit etwas geringerer Finesse (in manchen Fällen sind jedoch beide Methoden an sich gleichartig) durch das Zurschaustellen einer vermeintlich besseren Position, im wirklichen Leben durch allerlei Statussymbole, in Foren durch das Tragen höherer Postingzahlen, in eine vermeintlich bessere gesellschaftliche Situation zu bringen.
In etwa sprichst du hier das gute Gefühl an, das ich zuvor erwähnt habe... ehm, okay XD
Zitat:
Beides verletzt die Privilegierten, unabhängig von ihrer Zeit, weshalb sie diesen Methoden der Anmaßung mit aller Kraft unterbinden wollen. Doch da jene "anmaßenden" Personen auch dazu neigen, ebenfalls Großteile der Gemeinschaft mit ihrem Verhalten indirekt zu schädigen, indem mit ihrer Selbstdarstellung übermäßig penetrant vorgehen. Das lässt sich in etwa mit Mehrfachpostings, kombiniert mit einzeiligen und kaum sinnträchtigen Inhalten oder der übermäßigen Verwendung von Smilies gleichsetzen.
Alle diese Probleme entstehen aus meiner Sicht aus einem Unverhältnis zwischen Moderatoren und "einfachen" Mitgliedern sowie Alteingesessenen und Neulingen. Eine weitgehende Abschaffung von Privilegien, oder besser dem Fundament, auf dem sie fußen, könnte eine Möglichkeit sein, den Wahn einzelner nach Selbstprofilierung einzudämmen.
Ich möchte dem Post noch anfügen, dass ich die Idee von Moderatoren in ihren Grundzügen ablehne und deshalb nach Möglichkeit auch versuche, jedes Mitglied der Gemeinschaft unabhängig von Titel oder Privilegien zu betrachten.
Gut,du denkst sehr in den Ebenen einer Gesellschaft von Gleichgestellten, ich seh das schon.
Wenn ich dich richtig verstehe meinst du, dass es, wenn es keine Moderatoren geben würde, es auch kaum zu Streitereien kommen würde, die gelegt werden müssen?
Nein, ich denke es würde noch mehr als genug Gründe geben, das Leute miteinander streiten, denn Meinungsverschiedenheiten existieren immer. Sie sind der Hauptgrund für Streitereien.
Meiner Meinung nach würde Pseudomodding in so einer Situationen noch viel extremer vorkommen, nur das es kein Pseudomodding mehr ist... sondern modding halt weil jeder sein eigener Mod ist.
Es gibt nämlich immer Menschen die sich durchsetzen wollen, Menschen die unbedingt in einem Gerümpel für Ordnung schaffen wollen und sich deswegen mit Themen beschäftigen, die die ganze Gesellschaft befassen.
Und solange es solche Menschen gibt, wird Zurechtweisungen geben.
So und nun stell dir vor, alle möglichen Leute könnten jeden Zurechtweisen und viele würde das sogar tun, was für einen Wert hätte dann so eine Zurechtweisung?
Keine.
Leute, die zurechtweisen, reden, ich sagte bereits, dass dies alleine nichts bringt. Und da soviele unterschiedliche Meinungen existieren und somit Zurechtweisungen in ale möglichen Richtungen, ist die Wahrscheinlichkeit, das sich irgendwer davon überzeugen lässt, noch geringer.
In so einer Situation also, in der es keien Mods gibt, würde es zu weitaus mehr Streitereien kommen, als wir sie jetzt haben, da niemand die Streitereien stoppen kann.
Was also wichtig ist, was unbedingt sein muss, in einem Staat wie auch in einer Forum-Gemeinschaft ist ein GEWALTMONOPOL.
Wenn dieses nicht existiert, kann es kein zurechtweisen geben.
Pseudomodding verletzt dieses GEwaltmonopol. Allein deshalb muss es gestoppt werden.
Natürlich ist es schon richtig, das man den "Willen der Gemeinschaft" vertreten muss, aber das steht meiner Meinung nach Unter dem Erhalten des Gewaltmonopols.
Deshalb müssen Moderatoren sein und sie müssen das Gewaltmonopol tragen.
Um Gerechtigkeit in so ein System rein zu bringen, muss man darauf achten, das die Userschaft mit den Handlungen der Moderatoreneinverstanden sind (mit großer mehrheit)
Sollte ein Moderator sich so verhalten, das die Userschafft damit gar nicht zufrieden gibt, muss es die Userschafft schaffen, sich insofern durchzusetzten, das ein anderer Moderator an dessen Stelle tritt.
Inwiefern das ablaufen soll, weiß ich nicht, das ist sicher kein leichter bereich.
Im Endeffekt gibt es dann aber auch mehrer Moderatoren, die sich gegenseitig Kontrollieren.
Und Moderatoren, die ihr Handwerk verstehen, wissen, das das höchste Ziel ist, eine gut gelaunte Gemeinschaft beisammen zu halten und nicht, mit ihrer Position zu prahlen oder sonst was. Und solche Moderatoren dürften auch die Konsequenzen wissen, wenn sie nicht gut handeln:
Das Forum wird unruhig, Leute verschwinden.
Ich denke Daen und die anderen verstehen ihr Handwerk.
Und allein schon WEIL wir hier Leute in einer Sub-Gemeinschaft sind, denke ich nicht, das die Regeln dieser Gemeinschaft so sehr von denen der übergeordneten Gemeinschaft (die Demokratie unserer Länder) abweicht.
Ich denke also NICHT, das es hier so schnell zu einer rücksichtslosen Dynastie der Moderatoren kommt XD
Und achja: Ich stimme den Regelungen komplett zu.
C ya
Lachsen
PS: Ich weiß, indem ich hier einen Argumentativen Text schreibe um jemanden zu überzeugen wiederspreche ich mir selber, da ich ja meine, das man nicht alleine durch reden Überzeugen kann. Deswegen geh ich auch NICHT davon aus, das Don Cuan meiner Position recht geben wird.
(Harharhar, du kannst mir nicht komplett wiedersprechen. Entweder du stimmst mir zu oder du konterst und dann gibst du indirekt meiner These recht, das man durch Reden sich im Internet nicht einigen kann!!!!!1111 .)