-
Da sich die meisten Schiffsbrüchigen im Dschungel umschauten, entschloss sich Daeron dazu, es ihnen gleich zu tun. Er erinnerte sich an die schöne Stelle mit dem breiten, kristallklaren Fluss, die er am ersten Tag auf der Suche nach einem essbaren Tier zufällig gefunden hatte.
Er stapfte eine Weile durch den Dschungel. Die Spuren, die ihn einst an die Stelle führten, waren nicht mehr zu sehen und so musste sich der Zwerg auf sein mit Bier und Prügelei gefülltes Gedächtnis verlassen. Nach einer weiteren Weile fand er den Fluss und als er seinem Lauf folgte, fand er auch endlich die Stelle mit dem umgeworfenen Baumstamm, die er suchte. Er setzte sich erneut auf einen Stumpf und betrachtete nachdenklich das Wasser. Er hörte diesmal nur den Wind, der durch die Baumkronen wehte und das Wasser, das leise vor sich hin plätscherte.
Daeron fragte sich, was sich wohl auf der anderen Seite des Wassers befinden könnte. Von der Neugier gepackt, suchte er nach einer Möglichkeit, den Fluss zu überqueren.
Er hatte Glück, denn fünfzig Meter weiter lag ein moosbewachsener Stamm quer über den Fluss. Er war durch die Luftfeuchtigkeit sehr rutschig, aber der Zwerg schaffte es, langsam, aber geschickt, hinüber zu krabbeln. Gleich hinter dem Gebüsch stieß Daeron dann auf die Ruinen, die Balthasar und Otr bereits erkundeten. Er fand beide, als sie dabei waren, die Taverne zu verlassen.
-
Nach dem er noch eine Weile in dem seltsamen antiken Gebäude war und unterdessen noch ein wenig den toten Echsenmenschen studiert hatte, entschloß Balthasar sich hinauszugehen. Es gab nichts mehr was er machen konnte, dachte er als ihm einfiel das er noch etwas Papier und einen Kreidestift mit sich trug. Da kam ihm eine Idee. Er setzte sich vor den Echsenmenschen und begann eine Skizze anzufertigen, er hatte das schon bei einigen Tieren und Pflanzen gemacht, besaß also Erfahrung.*
Nachdem er fertig war, steckte er die Zeichnung vorsichtig in eine Tasche in seinem Gewand und begab sich nach draußen, wo der Zwerg noch auf ihn wartete.
Auweia, den habe ich ja total vergessen, bestimmt wartet der hier schon eine Ewigkeit, ach was solls.
Während er sprach verdeckte Balthasar sein Gesicht mit seiner Hand, die Sonne war an ihrem Zenit und ihre Strahlen schon ziemlich unangenehm.
"Was meinst du, Otr? Sollen wir noch etwas die alten Ruinen erkunden oder zurückgehen. Wenn du mich fragst werden wir hier außer toten Echsen anderen Leichen nicht so viel finden. Aber ich überlasse es dir, mir macht es nichts aus länger hierzubleiben."
Er schaute sich um ob es irgendwo ein schattiges Plätzchen gab, die Sonne war schon unerträglich, erinnerte ihn an den Sommer im Wüstenland vom West-Mediaksis, da war so heiß das die Menschen versuchten sich mit Reden abzukühlen, die Gegend wurde kurioserweise von manchen auch Qfratland gennant, wieso wusste Balthasar nicht.
* [FONT=Arial](Wobei man hier nicht denken sollte Balthasar sei künstlerisch begabt, er hatte sich mal in Kunst probiert doch die Ergebnisse waren grauenhaft, das einzige was er gut konnte war analytisches Skizieren)[/FONT]
-
„Ich wäre dafür uns hier noch etwas umzuschauen. Wer weiß, was wir noch für großartige Sachen hier finden könnten. Du kannst aber auch wieder zurückgehen, wenn du willst. Ich komme schon irgendwie alleine zurecht.“
Otr hoffte, dass Balthasar noch nichts von seinen gestrigen Erlebnissen gehört hatte, welche seine letzte Aussage zunichte machen würde.
-
"Ich kommt gerne mit. Ich habe nie etwas gegen eine interessante Entedckungstour. Alte Ruinen wie diese sieht man auch nicht jeden Tag, daher sollte man die Gelegenheit nutzen. Nebenbei kann ich mir auch einige Skizzen zur Architektur machen, so kann ich sie später analyisiern und vielleicht einer der alten Kulturen einordnen. Oder besser erkennen das die Kultur hier nicht mit denen auf dem Festland vergleichbar sind.
Hoffentlich werden wir nicht durch irgendwelche Fallen gestört ich hab gehört es soll einige davon in solchen alten Anlagen geben, ihr solltet besser aufpassen wo ihr hintretet, aber als Zwerg seit ihr sicher gewohnt mit sicherem Schritt zu gehen."
Balthasar machte sich also auf und lief vorsichtig und die Umgebung beobachtend weiter ins Innere der Ruinen und dachte das Otr ihm folgen würde.
-
Die drei Abenteurer wanderten durch die Stadt und die Zerstörung an den Gebäuden wurde immer offensichtlicher. Sie waren nun in einer Geisterstadt, durchquerten totenstille Marktplätze, vorbei an dunklen Gassen, die vom Sumpf teilweise zurückerobert wurden und immer wieder stießen sie dabei auch auf skelettierte, staubtrockene Überreste der früheren Bewohner, grade und vor Allen in Gebäuden, die einstmals fast luftdicht abgeschlossen waren und nun von bröckelndem Stein wieder freigelassen wurden, fast, als hätte eine sich neu auf der Insel regende Macht entschlossen, die alten Geister nun freizulassen.
Schließlich landeten sie auf einer großen Plaza, in der Mitte befand sich enie gut 2 Schritt tiefe Grube in der brackiges Wasser sich befand, obenauf eine dichte Schicht aus Moos und Wasserpflanzen. Der Platz wurde umgeben von den Überresten eines Äquadukts und obschon sie hier unter freiem Himmel standen, fiel es ihnen nun wie Schuppen von den Augen: Seit sie die Stadt betreten hatten... hatten sie keine einzige Tierstimme vernommen...!
-
"Sagt mal... ist es nicht merkwürdig? Der ganze Dschungel ist voller Tiere und man kann keine zwei Meter weit gehen, ohne ihre Spuren zu finden... Aber hier... nichts? Ich möchte dir in deiner Postition als gelehrter Wissensmensch nicht vorgreifen, Junge, aber das ist nicht normal."
Daeron schaute sich um.
"Und überhaupt... verspürt ihr nicht auch diesen kalten Hauch auf der Haut, seit wir hier sind? Was auch immer hier los ist, ich weiß nicht ob es so gut war, diesen Ort zu finden. Valar steh uns bei..."
Nervös kickte der Zerg einen herumliegenden Stein ins Wasser.
-
Ruhig war es hier wirklich. Sehr idylisch wenn man es mit dem Lärm im Dschungel vergleicht, keine störenden Rufe oder Vogelgeschwitzer, nein einfach nur Ruhe. Das mochte Balthasar und so fiel es ihm auch nicht auf das es wirklich direkt mit dem Ruinengelände zusammenhing doch als es ihm auffiel wunderte er sich natürlich einwenig.
Es musste so sein das die Tiere dieses Areal einfach meideten, doch wieso? Der Dschungel hatte schließlich schon große Bereiche zurückerobert das mussten sich diese Viecher doch wirklich wohl fühlen. Warum also keine Tiere?
Ob sie vertrieben werden duch Menschen, die hier oft vorbeikommen? Dann müssten aber mehr Zeichen von Zivilisation vorhanden sein.
"Nein, ihr habt schon recht, irgendwas ist hier sehr ungewöhnlich. Doch wir sollten nicht gleich Angst bekommen. Es hat sicherlich einen einfachen und logischen Grund warum der Lärm der Tiere hier fehlt. Vielleicht ist die Anlage ja rundherum durch hohe Mauern geschütz und die Tiergeräusche von außerhalb der Ruinen dringt eben nicht hierher.
Wir sollten uns das lieber besser ansehen. Ein Zeichen für Gefahr konnte ich noch nicht ausmachen, es wirkt alles einfach tot und folglich harmlos."
Ein interessantes Rätsel, wenn es nach Balthasar ging konnten sie noch eien Weile hier bleiben.
-
Torben schaute sich erstaunt um, denn es war schon mitten am Tag als er aufwachte, und eigentlich war er ja Frühaufsteher, er hatte sich zwar etas erschöpft am letzten Tag gefühlt, aber das er so lange schlafen würde, damit hatte er nicht gerechnet.
Also stand er auf und schaute sich um, bis er plötzlich an ein Schiffswarck kam, von weitem hatte er Thomas gesehen der in das Schiff hinen gegangen war und beschloss ihm zu folgen.
Also ging Torben ebenfalls auf das Schiff und begann sich umzuschauen.
-
Torben fand dasselbe Szenario vor, das auf Grund gelaufene Schiff, die Verheerung am Strand...
-
„Das mit den nicht vorhandenen Tieren ist echt seltsam.“ , stimmte er den anderen zu.
Otr freute sich über die Anwesenheit von Daeron. Zu Dritt war es besser in dieser unheimlichen Gegend. Auch wenn die Stadt ihm Angst machte, wollte er sich weiter umschauen.
Otr ließ also seinen Blick über das Plaza, um zu schauen wohin die Wege des Plazas ihn führen konnten.
-
Otr konnte viele weitere dunkle Gassen ausmachen, die vom Plaza wegführten, tiefer in die Stadt hinein, wo es dunkel und pflanzenüberwuchert Schrecken und Geheimnisse zu erforschen galt.
Da sich die Gebäude sehr glichen, achteten sie aufmerksam auf ungewöhnliche Steinformationen und schließlich gelangten sie an einen Steinquader, der wohl inmitten der Stadt stand. Er war gut einen Schritt hoch und ging vielleicht eine Meile in jede Richtung.
Sein Flachdach war hoch mit Gras bewachsen, aber auf der Oberfläche, der Grasfläche schien es unzählige kleine Monolithen und Obelisken, Findlinge und runenbeschriebene Steine zu geben.
Genauere Auskunft würde jedoch nur eine Kletterpartie mit sich bringen, die angesichts der Höhe von nur einem Schritt nicht allzu gefährlich ausfallen sollen dürfte...
-
Auch wenn ihn dieser Steinquader etwas beunruhigte, freute sich Otr über die geringe Hürde von nur einem Schritt. Endlich musste er mal nicht über Gewässer springen oder dunkle Höhlen betreten, um etwas interessantes zu sehen. Kurzerhand erklomm er die Plattform. Er wartete jedoch bis auch die anderen hoch geklettert waren, denn alleine wollte er diesen Platz nicht erkunden.
-
Unterwegs hatte sich Balthasar wieder einige Skizzen gemacht. Er war hier und da stehen geblieben, hatte gezeichnet und war dann wieder zu den anderen gerannt.
Wie überall in der Stadt herschte auch hier vor diesem Steinquader eine Totenstille. Es war überhaupt nichts zu hören. Nur ihre Schritte und hin und wieder der heftige Atem von Balthasar wenn er versuchte die Gruppe wieder aufzuholen.
Es schien als sei der Platz mit vielen kleinern Gegenständen gefüllt.
"Äußerst interessant das muss ich mir ansehen!", rief Balthasar und eilte mit schnellen Schrit zum Quader und mit einer flinken Bewegung war er droben.
-
Thomas sah sich noch einmal auf dem Schiff um und steckte dann einige der Gegenstände als Beweis für den Fund des Schiffes ein. Wer wusste schon, wofür sie noch nützlich sein könnten. Dann nahm er eines der Schwerter, welches im Vergleich zu den anderen nur geringen Rost aufwies, und gürtete es sich um. Auch einen brauchbaren Schild fand er. Was immer dieses Schiff angegriffen hatte, konnte ja auch ihm gefährlich werden.
Thomas blickte sich um. Die Sonne stand schon hoch am Himmel und wenn er das Lager noch rechtzeitig zur täglichen Versammlung erreichen wollte, dann sollte er sich jetzt schnellstmöglich auf den Weg machen. Noch in Gedanken versunken, bemerkte er plötzlich einen Schatten. Mit einer schnellen Drehung wandte er sich um und zog dabei das Schwert.
Gerade noch rechtzeitig bemerkte er Thorben, dem er das Schwert aus Versehen fast in den Adamsapfel gerammt hatte. Hastig steckte Thomas das Schwert wieder ein und wandte sich dem vor Angst bleichen Thorben zu:
"Bitte entschuldigt, dass ich euch nicht sofort erkannt habe, Thorben. Bei diesem Schlachtfeld hier habe ich schon gedacht, dass ihr womöglich einer der Angreifer seit. Glücklicherweise ist ja nichts Ernsthaftes passiert. Und nun sollten wir uns beeilen und den anderen von unserer Entdeckung berichten."
-
Balthasar und Otr hatten den Steinquader ohne Probleme erklommen und konnten nun auf die sanft begraste Fläche blicken.
Wie von unten schon erkannt, standen hier unzählige Findlinge und Runensteine herum, fast gemahnte der Anblick die Beiden an einen Friedhof und so ist der Schreck nicht weiter verwunderlich, als Beide bemerkten, dass bei unzähligen Steinen die Erde locker war und sie bei einigen dieser Gräber auch bereits in gut 2 Schritt tiefe Löcher blicken konnten, die Erde frisch und duftend zur Seite geworfen.
Auf einmal wurde es kalt auf der Plattform...
-
Balthasar betrachte eines der offen Gräber. Die Erde schien wirklich frisch bewegt worden zu sein, der Boden war noch feucht und viele Pflanzen waren erst frisch entwurzelt. Auch konnte er keine direkten Spuren von menschlichem Einwirken erkennen, keine Schaufelabdrücke oder dergleichen. Da die Erde sogar schön vom Grab wegzeigte wirkte es sogar so als wäre was auch immer unter der war von selbst freigekommen, ohne Hilfe von außen.
Seltsamer Friedhof bei dem sich die Toten selbstständig machen. Interessant waren auch die Runensteine. Es war gut möglich das auf ihnen etwas nützliches stand, etwas das Auskunft geben könnte über diese seltsame Ruine die einst vielleicht eine prachtvolle Stadt gewesein sein mochte. Möglicherweise erklärten sie ja wie und warum ein Krieg zwischen Echsen und Menschen getobt hatte und wer gewonnen und wer verloren hatte.
Balthasar näherte sich einer der Runensteine, er bückte sich und wischte mit seiner Hand die Erde weg bis alle Zeichen klar sichtbar waren. Er hatte sich schon einmal mit Schriften älterer Kulturen in Mediaksis beschäftigt doch wer weiß ob diese Hochkultur hier überhaupt jemals Kontakt mit dem Festland hatte?
Dann versuchte er zu erkennen ob er einige der Symbole kannte oder ob vor ihm sogar ein Text war und was er sagte.
-
Die plötzlich aufkommende Kälte ließ ihn erschaudern.
Wie war das möglich? Zuerst diese ausgehobenen Gräber (oder waren es die Toten, die sich selbst befreit hatten?) und dann der plötzliche Kälteeinbruch auf einer tropischen Insel. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht.
Entschlossen zog er seine Axt und schritt auf dem Friedhof umher, um sich umzusehen und alle möglchen lebenden Toten oder Sektenanbeter zu töten, die sich ihm in den Weg stellen sollten.
-
Balthasar konnte in der Tat einige der Zeichen übersetzen, sie waren in der Sprache der Menschen geschrieben und kündeten von einem großen Krieg und immensen Verlusten und dass der echsische Feind hier begraben worden war, beerdigt in geweihter und heiliger Erde, auf dass sie Niemals mehr in der Lage sein würde, aufzuerstehen.
Und während der Gelehrte die Steine entzifferte, konnte Otr einige sich bewegende Schemen und Schatten erkennen, die sich in großer Entfernung zwischen den Häuserschluchten der bewachsenen Ruinen bewegten...
-
„Hoffentlich spielen mir meine Gedanken nicht nur einen Streich.“, dachte sich Otr.
Doch die Neugier auf Leben zu treffen oder möglicherweise einen Kampf, ließen seine Bedenken schnell verschwinden.
„Da bewegt sich was!“ rief er den anderen zu, „Die schnappen wir uns! Daeron, ich wäre froh über deine Unterstützung.“
Ohne auf eine Reaktion Balthasars oder Daerons zu warten, sprintete er mit der Axt in der Hand los, in der Hoffnung die beiden würden ihm folgen.
-
Kaum hatte Balthasar entziffert das hier anscheinend die besiegten Echsen beerdigt wurden, "auf das sie nie mehr auferstanden", diese Zeile irritierte ihn etwas, da bemerkte er schon das Otr wie wild davon rannte und noch etwas von ihm folgen rief.
Balthasar versuchte zu erkennen was den Zwerg wohl dazubrachte so davon zu sprinten doch er konnte nichts erkennen. Dennoch musste es schon etwas wichtiges sein wenn es einen kleinen Zwerg dazu brachte auf so ein Tempo zu kommen.
"Wir sollten ihm wohl hinterher", sagte er zu Daeron.
Balthasar machte sich schnell ein paar Notzien zu dem Runenstein dann eilte er zu Otr.