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Otr starrte seine haarigen Zehen an und bewegte dieselben probehalber und seufzte erleichtert, als sie sich bewegten und außer sein Hinterteil, das ein wenig weh tat, kein Schaden zu verzeichnen war.
Balthasar sammelte einige der Steine ein und begann Diese zu analysieren, er wusste, dass er Wissen daraus schöpfen würde, sollte er sie nur lange genug betrachten -> PN
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"Och nö.", nörgelte Raa.
"Nicht noch mehr davon. Ist es weit von hier? Was, wenn die irgendwie so stehen, dass sie ein Zeichen oder so ergeben - irgend eine Anordnung. Dann hätte Torben die gestern kaputt gemacht.
Oder...." sie überlegte "...vielleicht ist die neue Stele erst dann entstanden, als Die alte zerstört wurde? Vielleicht sind ja ZWEI neue entstanden!",
sie blickte mit großen Augen in die Runde. Überzeugt davon, sie hätte gerade einen außergewöhnlichen Geistesblitz gehabt. Die erhoffte Resonanz blieb aus und sie wandte verlegen den Blick ab und überlegte weiter.
"Was wollen die Dinger überhaupt mit dem Metall? Erinnert ihr euch an das Werkzeug, dass der Kerl vom Geisterschiff gebunkert hatte? Aber neee.... er hatte ja ein paar Löffel übergelassen... was wollen die mit Metall...Blut schmeckt auch wie Metall...", sie griff sich unwillkürlich an die Schulter und schluckte.
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„Valar sei dank!“
Er wartete noch eine Weile, bis die Schmerzen verflogen waren, und stand dann auf. Während er wartete, bemerkte er den Streit, der in dem Krankenlager zwischen Balthasar und Torben ausgebrochen war. Torben schien wieder irgendetwas angestellt zu haben. Als dann auch noch Carmen kam und von einem weiteren Schädel berichtete, verflog Otr Freude über den heilen Fuss.
Er wollte doch eigentlich auf dieser Expedition eine ruhige neue Heimat finden, aber die Ruhe ließ lange auf sich warten. Um wenigstens von seinem alten gemütlichen Lebensstil zu erhalten, beschloss er etwas spazieren zu gehen, in der Hoffnung dass die Idylle ihn auf andere Gedanken brachte und er nicht irgendetwas schlimmeren begegnete.
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Nessa ließ sich, wenn auch nur äußerst widerwillig, von Umbra ins Lager zurücktragen. Wäre es Thomas gewesen, der sie auf die Schulter genommen hätte, so hätte sie es sich sicherlich nicht nehmen lassen, ihm ordentlich eine mit den immernoch gefesselten Händen zu verpassen. "Ich bin doch kein Püppchen, was man nach Belieben hin- und hertragen kann! Noch einmal so eine Aktion und ich werd' furios. Heute lasse ich mich definitiv nicht ohne Widerstand fesseln. Langsam geht es mir auf die Nerven, jede Nacht im Dschungel verbringen zu müssen, obwohl überhaupt niemand etwas gegen mich in der Hand hat! Ich bin keine von diesen verdammten Kultisten und will genau wie alle anderen einfach nur wieder hier weg!" Gegrummelt hatte sie trotzdem, und halblaut elfische Flüche und Verwünschungen vor sich hin gemurmelt, aber sich ansonsten nicht gewehrt. Lediglich einmal hatte sie die Stimme erhoben: "Darf ich vielleicht zum kleinen Fräulein, äh, ich meine Raa Mon? Ich kann ja tagsüber nicht gefährlich sein, wie Ihr ja wohl gut wisst, Herr Richter, selbst wenn ich eine dieser Kultisten wäre." Als die Elfe bemerkt hatte, dass es in Richtung Lagerfeuer ging, hatte sie nur weiter vor sich hingeflucht. "Er tat gut daran, mir nicht die Fesseln abzunehmen, wo ich doch viel beweglicher bin als dieser Kräuterheiler oder was auch immer er macht." Als der kleine Trupp beim Lagerfeuer angekommen war, ließ sich Nessa schweigend auf den Boden setzen und versuchte, eine Hand zu befreien, um sich selbst die Fesseln abzunehmen. "Wenn du etwas schnell erledigt haben willst, dann mach es selbst!"
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Balthasar war inzwischen zurück gekommen. Er hatte nich viel erfahren können aus seiner Untersuchung, aber es war ein Pusselstück und irgendwann würden sich alle zusammensetzen und ein einheitliches Gesamtbild ergeben, bis dahin sollte er einfach empirisch weiter forschen und beobachten.
Als er im Werkzeuglager wieder angekommen war, bekam er, von den anderen, mit was Carmen entdeckt hatte.
"Ein neuer Schädel? Interessant, das lässt die Möglichkeit zu, das die Schädel trivialer sind als wir geglaubt haben. Was wenn sie nur die Übereste alter Kultisten sind? Dann sollten wir sie einfach meiden, schließlich würde die Zerstörung nur Gefahr und die Chance einer Infektion nahe bringen, wir sollten uns nicht so viele Sorgen machen, solange die Stationen nicht sabotiert werden solange können die Kultisten nur verlieren. Und das Infektionsproblem, nun wir haben keine Beweiße das was passiert ist. Lasst uns Nessa und Umbra einsperren, dann sollte das auch reichen."
Er mochte es nicht das sich die anderen so abergläubisch wurden.
"Der einzig objektive Indikator den nichts und niemand fälschen kann, sind die Sationen und bis jetzt wurden sie verschont. Wir sind 12 oder mehr, und in 7 Tagen kommt das Schiff. Selbt wenn jeden Tag einer infiziert wird, müssen die Kultisen das Feuer behindern damit sie uns alle schnappen können was sie ja wollen. Aber dennoch tun sie ... nichts. Das Feuer brennt ununterbrochen seit 4 Tagen. Für mich ist das ein Beweiß das wir mit Nessa und Umbra richtig lagen.
Wir sollten uns auf bessere Dinge konzentrieren. Die Zelte stehen zb immer noch nicht oder das wir immernoch keinen Anführer haben. Es gibt besser Dinge, finde ich, über die man sein Kopf zerbrechen sollte."
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Misstrauisch ob Raa Mons seltsamen Gedankensprüngen hob Lif ihren Becher hoch und schnüffelte daran.
"Wein? Also dafür bist du eindeutig noch zu jung!"
Sprachs und schluckte den gesamten Inhalt des Bechers in einem Zug selbst herunter.
"Puh, noch billigeren Fusel konnte Daen wohl in der ganzen Stadt nicht auftreiben. Von mir hat er den jedenfalls nicht..."
Ihm fiel wieder ein, weswegen er eigentlich hergekommen war.
"Aber ich bin ja nicht hier, um mich über den Geiz unseres hochgeschätzten Auftraggebers aufzuregen.
Na, Kleine, wie geht's? Verheilt alles gut? Du nimmst mir unsere kleine Auseinandersetzung gestern doch nicht übel, oder? Schließlich sind wir alle hier ziemlich angespannt."
Er beugte sich weiter herunter, so nah, dass Raa Mon den frischen Alkohol in seinem Atem riechen konnte, und flüsterte leise aber eindringlich: "Du bist dir mit Nessa und Umbra doch absolut sicher, oder?"
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Raas Kiefermuskel spannten sich, ihre Augen blieben ausduckslos. Sie traute dem Hehler ... höchst ehrbaren Händler mit tadellosem Hintergrund nicht. Lif führte eindeutig etwas im Schilde. Sie wählte ihre Worte also mit Bedacht.
"Ich habe gesagt, was ich gesehen habe. Nicht mehr und nicht weniger. Das sind die einzigen Beweise, die ich bis jetzt kenne. Und ich werde davon ausgehen dass sie stimmen, bis ich etwas anderes, überzeugenderes höre."
Sie wäre gerne seinem stinkenden Atem ausgewichen, aber sie konnte ihren Oberkörper nicht ohne Schmerzen bewegen.
"Was willst du eigentlich, Lif. ...und atme bitte woanders hin."
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Thomas schnappte nach der Ankunft der Gruppe noch Balthasars Worte auf.
"Was das Leuchtfeuer angeht, stimme ich euch zumindest soweit zu, dass wir es dringend schützen müssen. Ich lege keinen Wert darauf, länger als nötig hier unter Kultisten zu hausen.
Allerdings sollten wir die Schädel nicht aus den Augen verlieren. Meine Intuition sagt mir, dass es mit diesen Biestern mehr auf sich hat. Bedenkt nur, welche Kraft in der Explosion eines einzigen Schädels vorhanden war. Ich denke nicht, dass sie bloß nur Überreste eines Kultes sind. Vielmehr hat es wahrscheinlich eine höhere Bewandnis mit ihnen. Wir sollten daher unsere Forschungen über sie fortsetzen.
Womit wir auch schon bei meinem letzten Punkt sind: Die Sicherheitsverwahrung von unseren beiden Verdächtigen sollten wir fortsetzen. Allerdings bin ich der Meinung, dass auch Thorben einen Denkzettel für sein leichtsinniges Handeln bekommen sollte. Seine Unbeherrschtheit hätte uns schließlich auch in eine noch größere Gefahr führen können. Ich bin daher dafür, ihm eine symbolische Strafe aufzuerlegen."
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"Was ich will? Nun, ob du es glaubst oder nicht, ich wage zu bezweifeln, dass die beiden es sich ewig gefallen lassen werden, jede Nacht gefesselt in den Dschungel geschickt zu werden, egal ob sie nuj schuldig sind oder nicht, und wenn wir eine endgültigen Entscheidung fällen werden, was wir mit ihnen machen sollen, solltest du dir deiner Antwort ganz sicher sein, denn davon wird ein Großteil der Stimmen der anderen abhängen. Sollte dir sowas wie Gewissensbisse allerdings fremd sein, steht es dir natürlich frei, Leute zu beschuldigen, wie dir der Schnabel gewachsen ist... Du bist schließlich diejenige, die mit den Folgen leben müssen wird."
Damit richtete er sich auf und verschwand, noch bevor Raa Mon etwas erwidern konnte, aus der Hütte.
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Raa hasste es, wenn Erwachsene vor Erwiederungen davonliefen. Diese super ausdrucksstarken Abgänge. In ihren Augen stand das höchstens Kindern mit einstelligem Alter zu. Und sowieso... dieser Typ...Zorn kochte in ihr hoch und rief einen Trotz wach, wie ihn nur Kinder in der beginnenden Pubertät entwickeln können.
Aaah ja. Sie hatte ihre Fähigkeit zum Wohle der Gruppe eingesetzt und sogar ihre eigene Freundin verraten und nun wollte der Lif unbedingt jemanden killen und kaute ihr diesen Scheiß vor, um ihr die Schuld zuzuschieben. Und das nach der Sache von gestern.
Sie hatte es ja gewusst,
der kam schließlich schon am ersten Abend mit irgendwelchen "entgüligen Lösungen". Wahrscheinlich war er Hobbyinquisitor oder so.
Ein wütendes, verächtliches Geräusch kam tief aus Raas Kehle.
Sie würde sich auf jeden Fall NICHT von ihm festnageln lassen!
Sie doch nicht... sie war immerhin...
ein kleines zwölfjähriges Mädchen?
Sie war immerhin nicht so bescheuert und verlogen wie er.
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"Ich finde auch das wir die Schädel genau im Auge behalten sollten, da auch ich denke das mehr hinter ihnen steckt, als ein besonders gruseliges Nachtlicht. Und ihr wollt mich also bestrafen? Nun gut, das kommt darauf an was das für eine Strafe sein soll, wenn ich meine das sie angemessen ist, werde ich sie über mich ergehen lassen, wenn nicht..., nunja, ich weiß mich zu wehren." sagte Torben an Thomas gewandt.
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Was bildete sich diese dämliche kleine Göre eigentlich ein?
Lif schäumte vor Wut. Wäre er nicht einfach aus dem Raum gerannt, hätte er der Kleinen wohl eine schallende Ohrfeige verpasst, Verletzung hin oder her!
"... bis ich etwas anderes, überzeugenderes höre."
Glaubt sie etwa, das hier wäre ein Spiel? Dass die beiden ein paar Klapse auf die Finger bekommen würden, wie es wohl bei ihren Spielkameraden der Fall war, wenn sie einem anderen die Süßigkeiten wegfutterten? Hier ging es um Leben und Tod, und sie tat so, als wäre nichts weiter dabei, wenn sie falsch lag! Die Göre hätte auf dieser Expedition schon unter normalen Umständen nichts zu suchen gehabt, und dass sie einer solch extremen Situation nicht gewachsen war, hatte sie gerade wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Wutschnaubend stürmte er in den Dschungel, ohne darauf zu achten, wohin er lief.
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Daeron erwachte auf dem Boden der Werkstatt. Er hatte höllische Kopfschmerzen und er wusste auch nicht wo er war. Dieses Gefühl kannte er.
"Hossa, au… das muss ja wieder ein lustiger Abend gewesen sein, bei Valar! So verkatert bin ich ja nicht mehr aufgewacht, seit ich als junger Zwergen-Bube im Wettsaufen gegen Urgroßtante Jora am neunundzwanzigsten Krug Bier gescheitert bin und verloren habe… haha, au!"
Doch er irrte sich gewaltig. Als der Totenschädel zerbarst, und die Insel bebte, schreckte Daeron plötzlich auf und schlug sich den Kopf so fest an der Werkbank an, dass er das Bewusstsein verlor. Davon wusste er natürlich nichts mehr, aber als er sich in der Hütte umschaute, wurde ihm klar, dass er wohl keinen feuchtfröhlichen Abend erlebt hat.
"Ach ja…"
Noch immer benommen durch die Beule am Kopf torkelte der Zwerg in Richtung Lagerfeuer. Er merkte nicht, ob sich noch jemand in der Werkstatt befand, es war schon schwer genug, auf dem Weg nach draußen nicht zu stolpern. Am Lager angekommen, ließ er sich von den anderen kurz die Situation schildern.
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Das Krankenlager war leer und Raa war aufgebracht und unruhig.
Sie konnte sich beim besten Willen nicht auf die Näharbeit konzentrieren.
Außerdem hatte sie schon wieder Durst. Normalerweise wäre sie jetzt aufgestanden und draußen herumgelaufen. Allerdings hatte sie starke SChmerzen, wenn sie versuchte, sich zu bewegen und außerdem war ihr Körper noch geschwächt.
Darum dauerte es noch fast eine halbe Stunde, bis ihr Geduldsfaden riss und sie es trotzdem tat.
Das Mädchen brauchte mehrere Versuche, um auf die Knie zu kommen, denn der linke Schulterbereich war kaum einsatzfähig und jagte ihr bei jeder kleinen Bewegung Schmerzwellen durch den Körper.
Damit war der Löwenanteil geschafft.
Raa Mon erhob sich vorsichtig und stützte sich an der Wand ab, bis der gröbste Schwindel verflogen war. Sie drapierte ein Stück Segeltuch als Regenumhang um sich und wankte dann nach draußen Richtung Lagerfeuer.
Vielleicht lag es daran, dass sie so langsam war, vielleicht auch daran, dass sie ihren Kopf gesenkt hielt, auf jeden Fall aber sah sie etwas, was die anderen übersehen hatten:
SABAL
Er lag regungslos auf dem Weg zum Lagerfeure im Matsch zwischen verkokelten Baumstümpfen und war komplett durchgeregnet. Ein kleines rotes Rinnsal sickerte aus seinem Mund , vermischte sich auf seinem Weg mit Regentropfen und löste sich auf dem nassen schlammigen Sand in hellen Schlieren auf.
"Sabal?? Bist du tot?", fragte Raa Mon entsetzt. Sie ging neben ihm in die Hocke und hielt eine Hand an seine Nasenlöcher. Zum Glück. Er atmete...
"HALLO? HELFT UNS! SABAL IST UMGEKIPPT! ER BRAUCHT HILFE! HALLOOO!"
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Als Bathasar Raas Schreie hörte, hechte er so schnell wie möglich zu ihr. Er sah das sie versuchte Sabal zu helfen der anscheinend in keinem guten Zustand war.
"Wieso kümmert sich der Heiler nicht um ihn? Und was machst du hier draußen Raa, du solltest dich ausruhen oder geht es dir schon besser? Warte lass mich ihn tragen."
Balthasar nahm Sabal huckepack und brachte ihn zum Krankenlager im Bereich des Werkzeuglagers. Er legte ihn schließlich auf einer der Strohmatten.
Als er ihn ablegte bemerkte er das sein Umhang mit seinem Blutverschmiert war.
"Toll da hilft man wem und was bekommt man als Dank? Er verdreckt deinen Umhang..." murmelte er zu sich und versuchte die Blutspuren mit einem Taschentuch wegzuwischen das von den Bändern Raas übriggeblieben war das er zum Verband gebraucht hatte.
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Raa stand auf und wollte den beiden folgen.
Ein Schwindelanfall überkam sie und sie schaffte es unter Flüchen zu ihrem Lager, wo sie sich schicksalsergeben niederlies.
Sabals Beispiel und ihre weichen Knie hatten sie davon überzeugt, dass es wohl besser wäre, ihre Gesundheit nicht herauszufordern.
"Er ist ganz nass. Was, wenn er sich auch noch eine Erkältung holt?
Er sieht ganz so aus, als ob Niesen und Husten bei im schmerzhaft werden könnten..." Raa gähnte. Ihr Blutmangel machte sich wieder bemerkbar. Der kurze Gang hatte sie schon vollkommen erschöpft. Es war ihr ein wenig peinlich. "Lif ist ganz schön blod... aber sagst du mir bescheid, wenn ihr eine Versammlung macht? Bloß Nicht Lif. Der riecht nach Alkohol....Ich glaub... ich schlafe noch. Danke dir. Ich meine, wegen Sabal."
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Nessa war Akrobatin aus Leidenschaft und damit in der Lage, ihre Hände durch geschicktes Drehen ihrer Glieder aus dem Gefängnis ihrer Fesseln zu befreien. Nachdem sie sich jedoch die Gelenke fast wundgescheuert hatte und kurz davor war, aufzugeben, spürte sie plötzlich, wie sie ihre linke Hand aus der Fesselschlaufe ziehen konnte und danach ging es sehr schnell in die Freiheit...
Turgon war gemütlich in den Dschungel spaziert und ließ den Blick nach links und rechts schleifen, nachdenklich und sinnierend über das bisher Erlebte und er schien nicht zu merken, dass er weiter gen Westen vom Weg abkam, als je ein Expeditionsteilnehmer bisher gegangen war.
Dies fiel ihm auch erst auf, als er plötzlich im dichten Unterholz stolperte und fast auf allen Vieren gelandet wäre, sich jedoch abfangen konnte. Wütend über diese neuerliche Ungerechtigkeit des Schicksals, blickte er nach unten und konnte moosbedeckte, runde, eierförmige Gebilde erkennen, die er nach kurzem Stutzen als Pflastersteine identifizierte, die einen Weg bildeten, der von Norden nach Süden führte. Im Norden verschwand der Weg im immer dichter werdenden Dschungel, im Süden führte er augenscheinlich an eine Felswand, die er von hier aus erkennen konnte.
Lif stürmte wutentbrannt in den Dschungel, er schlug zornig nach links und rechts aus, entwurzelte junge Bäume und trat Farne beiseite, bis er schließlich wieder zur Ruhe kam und klar denken konnte. Er stellte fest, dass es ihn direkt in den Norden auf eine Art kleinerem Hochplateau verschlagen hatte und der Dschungel dort bei Weitem nicht so dicht war wie im Tal, er konnte sogar das Dschungeltal erkennen, auf dem Meer das vor sich treibende, waidwunde Schiffswrack und auch die Rauchsäule, die von dem Leuchtfeuer aufstieg, das Lager selbst konnte er nur erahnen.
Etwas Anderes fiel ihm allerdings in Auge: Eine Art steinernes Gebilde, eine Turmruine, die am Ende des Hochplateaus ganz im Norden stand und von dem eine spürbare Aura der Gefahr ausging, ein dunkler Leuchtturm, umgeben von vier Obelisken, soweit er es erkennen konnte, auf diese Entfernung.
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Jetzt auch noch eine unheimliche Turmruine... Diese Insel zu erkunden war wirklich ein großes Abenteuer. Oder wäre es zumindest, wenn sie nicht mit dem noch wesenlich abenteuerlicheren Versuch, am Leben und sie selbst zu bleiben, beschäftigt wären. Er seufzte.
Er überlegte kurz, ob er die Ruine untersuchen sollte, entschied sich dann aber dagegen, als er feststellte, dass es offenbar schon später war, als er gedacht hatte. Die tägliche Versammlung würde wohl bald anfangen (vorausgesetzt, dass nicht wieder irgendein Vollidiot versuchen würde, sie alle umzubringen). Daher beschloss er, am nächsten Tag wiederzukommen. Er bemühte sich, sich den Weg gut einzuprägen, als er ins Lager zurückkehrte und dann das Leuchtfeuer aufsuchte.
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Otr überlegte, ob er nach Norden, Süden oder wieder zurückgehen sollte, da sich der Tag schon dem Ende zu neigte. Doch seine zwergischen Instinkte ließen seine Schritte automatisch nach Süden in Richtung Felswand wandern. In ihm regte sich auch die Hoffnung möglicherweise Eingeborene zutreffen, denn wie sonst sollte hier eine Straße sein.
So ging er zur Felswand und wollte sich dort umschauen.
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Otr konnte - gerade als Zwerg - nicht umhin, festzustellen, dass die einstmalige kopfsteingepflasterte Straße ansehnlich und prächtig gewesen sein muss, doch hatte der Dschungel mittlerweile erbarmungslos gewütet und sich in dichtem Blätterwerk, schiebenden Wurzeln und aggressivem Mossbefall an der Straße vergangen und es schien reiner Zufall oder Glück, dass der Zwerg auf die Straße gestoßen war.
Schließlich endete die Straße offensichtlich mitten an einer felsigen Steinwand, Efeu und wilder Wein wucherten auch hier wild...