Zitat:
Um es im selben Satzbau zu sagen: Die heutige Vermischung wird primär dadurch gefördert, dass zB Amerika eine sehr hohe Machtstellung hat (Englisch), die Schulen die Sprache lehren und dass sich gewisse Sprachen, auch englisch, als Weltsprachen etablieren; dies hat dann auch einen starken Einfluss auf das "normale" Deutsch.
Die Idee einer Weltsprache ist eine relativ verblendete und relativ sinnlose Idee die auf einen uniformen Verwaltungsstaat hinausliefe.
Desweiteren ist dein Argument schon deshalb nicht wirklich überzeugend, weil uA dieser Effekt, den du hier einfach als Tatsache darstellst, in Frankreich - und anderen von ihrer eigenen Sprache überzeugten Ländern - nicht auftritt.
Nahezu jede Sprache und Sprachfamilie nutzt andere Ansätze, andere Reflektionen, andere Brüche um die Welt zu beschreiben, und gerade diese Dinge sind wichtig um ein differenziertes Weltbild aufrecht zu erhalten.
Ich spreche inzwischen Deutsch, Englisch und Französisch und lerne Japanisch, Latein, Spanisch und fange wahrscheinlich nächstes Jahr mit Chinesisch und vielleicht Koreanisch an.
Was ich daraus gelernt habe ist eine simple Tatsache: Die Sprachen unterscheiden sich auf den niedrigsten Ebenen und bei den Bezügen teilweise so massiv, dass eine Einheitssprache und auch eine Weltsprache meines Erachtens nach schlicht falsch wären; das eine Einheitssprache schlicht jegliche kulturelle Entwicklung verwehrte.
Ich verweise da aber einfach mal auf das, was Jeez bereits gesagt hat. Sprache ist zu einem großen Teil auch Denkweise.
Selbst Fachsprachen dürfen eigentlich nicht vereinheitlicht werden, sie müßten eigentlich ebenfalls allgemeinverständlich bleiben.
Insbesondere gibt es da aber noch ein viel größeres Problem, nämlich das diese Fachsprachen spezifisch begrenzt sind.
Ich habe bereits mit vielen Wissenschaftlern, ausgewanderten Deutschen, wohlgemerkt, korrespondiert, und deren Englisch stößt, sobald es über ihr Fachgebiet hinausgeht, an unüberwindbare Grenzen, obgleich diese Biologen und Historiker teilweise Jahre in Englisch - anstelle ihres Fachgebietes - investiert haben.
Allerdings schweife ich schonwieder ab.
Gehen wir auf einen weiteren Teil deiner Argumentation ein, damit du dich deshalb nicht erneut beschweren kannst:
Schule.
Ein leidliches Thema, sehr leidlich, da ich mit ihr nicht im geringsten zufrieden bin und das ganze sogar inzwischen wissenschaftlich belegt ist.
Denglisch und die Integration von Englisch in die deutsche Sprache schmälern massiv die Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen sich auszudrücken und senken deren generelle Fähigkeit zu lernen; PISA uA kann da als Beweis gewertet werden.
Intuitives Sprachverständnis läßt sich nur bis zum Alter von zwei bis drei Jahren tatsächlich erreichen, alles jenseits diesen Alters erfordert ein gesteigertes Lese- und Textverständnis sowie das Verständnis von komplexen grammatischen Regelungen.
Um ein solches Verständnis zu erwerben sollte die Muttersprache klaren und logischen Regelungen folgen und auch ein gewisses Bewußtsein tragen, für dieses Bewußtsein ist es schlicht hinderlich, wenn Regeln der Englischen und der Deutschen Sprache vermischt und verquickt werden, denn das ruiniert die Fähigkeit zur Aufnahme und der Differenzierung.
Englisch ist sowieso, nur um das auch mal auszusprechen, eine der am wenigsten geeigneten Sprachen für eine erste Fremdsprache, Englisch ist linguistisch betrachtet eine reine Katastrophe und die grammatischen Regelungen lassen kaum Schlüsse auf die Sprache zu; mir schaudert es, wenn ich annehmen müßte - und manchmal kommt es soweit - das Deutsch bald ebenfalls so sein könnte.
Zitat:
Ob meine Argumente haltbar sind oder nicht, kannst du ja wohl nicht entscheiden... da du deine Deutschbücher ja offensichtlich verschlungen hast lies dir doch auch das Kapitel "Kommunikation" durch, da steht ganz klar drinnen, das eine erfolgreiche Diskussion nicht durch Abwerten der Meinung des Gegenübers zu führen ist... und noch weitere nützliche Dinge!
Ich bin durchaus in der Lage zu diskutieren, allerdings bin nicht unbedingt ein Anhänger der Kommunikationslehre. Desweiteren sehe ich schlicht keinen Grund mit einem Argument, dass in meinen Augen - und bei wissenschaftlicher Betrachtung - nicht haltbar ist, meine Zeit zu verschwenden.
Du kannst nicht jede Behauptung zu einem beachtenswerten Argument erheben - und das die damalige Einflussnahme des Latein mit der heutigen Situation vergleichbar ist, ist historisch unhaltbar.
Zitat:
Zudem bist du überhaupt nicht darauf eingegangen... du hast erklärt, wie du die Wandlung der Sprache damals siehst, nicht aber, wo der unterschied zur heutigen ist. Du hast bestätigt, dass du nicht wie in Goethes zeiten reden willst, hast aber nicht entkräftigt, was ich als Grund dafür angab.
Du sprichst davon, dass jedes einzelne Wort ein Teil der Kultur ist? Das stimmt, gebe ich dir Recht. Hab ich aber auch nie was dagegen gesagt. Doch es war immer schon Teil der Kultur... egal zu welcher Zeit, und trotzdem hat sich die Sprache verändert. Und die meisten Wörter, die neu aus dem englischen kommen, haben im deutschen noch keine Entsprechung bzw. Bezugsentsprechung.
Da liegst du eben meines Erachtens (und rein statistisch) falsch. Das kann man zwar subjektiv so sagen, allerdings gibt es genügend Bezugsentsprechungen und es hätte, griffe nicht die Werbeindustrie in virulenter Weise ein, weitere geben können. Selbst Latein wird heute noch gepflegt und erweitert um der Entwicklung Rechnung zu tragen.
Der Punkt sind die anderen Gründe der Integration. Damals wurden Staaten vermischt, vermischten sich ganze Völker (Besatzer, Unterdrückte), oder wurden durch ihre Herrscher angeglichen. Heute ist das jedoch anders, wir haben einen Staat der seit über 100 Jahren derselbe ist (mit einer kleinen Pause, zwischendurch) und ich sehe - inzwischen zumindest - auch keine amerikanische Besatzung mehr.
Heute wird schlicht aufgrund des interessanteren (da fremden) Klanges oft zu dem Englischen Wort gegriffen, ohne tieferen Sinn.
Zitat:
(Folgendes muss sich niemand antun, es handelt sich um eine Auflistung an Beispielen)
Einen Computer kann man ebenso Rechner nennen, und das wird ja auch (zumindest in meiner Gegend) oft genug getan. Wenn jemand Game statt Spiel verwendet, so weiß jeder sofort, dass es sich um ein Elektronisches Spiel handelt und kein Ravensburger Puzzle. Stylish wird dann verwendet, wenn etwas wirklich stylish ist, und dieses stylishe ist ohnehin zumeist etwas "cooles", sprich zum Wort stylish passend. Anders als modisch. Wenn etwas trendy ist, wie ist es dann? Es ist dann nach dem Trend... willst du das mit Mode übersetzen, bekommst du schwierigkeiten, da Mode sich bereits umformt in einen Begriff der Bekleidungsindustrie (und da ist kein englisch dran schuld, einfach ne simple semantische Änderung). Sexy müsste zwar "aufreizend" bedeuten, nur leider hat "aufreizend" eine enorme Begriffsverschlechterung erfahren und wurde mehr oder minder zum Synonym für nervig (Obgleich im Wörterbuch noch anders beschrieben) Auch deine Übersetzung, Joystick = Steuerknüppel, ist zwar richtig, doch dennoch ein neues Wort... wozu? Da viele andere englisch klingende Wörter wie eben erwähnt durchaus ihre berechtigung haben (ausser du erfindest neue deutsche wörter, die die selben bedeutungen haben, was aber nicht möglich ist, da sie nicht deutsch wären) wäre es nun auch nicht mehr schlimm, wenn man den Joystick einfach so lässt. Zum anderen gibt es dann noch die simplen vereinfachungen... warum sollte man "Geschlechtsverkehr" mit 4 Silben verwenden, wenn ebensogut "Sex" mit einer möglich ist, und es ebenso jeder versteht? Auch hier gibt es eine ganze Reihe von vereinfachungen, nicht nur im sprachlichen Bereich (Silben) siondern auch im geschriebenen... User ist nur halb so lange wie Benutzer (mal abgesehen davon, dass niemand den Benutzer einer Zahnbürste User nennen würd... weil das ebenfalls nicht zu 100% die selbe Bedeutung hat) und auch wenn du sagen wirst, dass die kein Argument sein darf, weil es ja nur wegen der Faulheit ist... aber nur durch Faulheit wird Fortschritt erzielt
Das durch Faulheit Fortschritt erzielt wird ist mir neu, genauso wie mir einige deiner sehr unaufgeklärten und absolut nicht etymologisch oder linguistisch begründeten Beispiele etwas seltsam vorkommen.
Das amüsanteste hat Jeez bereits herausgepickt, aber ich werde das jetzt nicht wirklich fortsetzen, sondern dich in eine ganz neue Welt einführen, die Welt der aus einem Verb und weiteren Elementen bestehenden Ausdrücke, einführen.
Deine Argumentation mag suggstiv erscheinen, krankt aber daran, dass Wörter von den Umständen abhängen, in denen sie gebraucht werden.
Etwas aufreizendes negativ zu konotieren ist absolut korrekt, negativ weil nicht sozialädäquat.
Sich aufreizend anzuziehen - oder eher eben das Unterlassen, sich tatsächlich so anzuziehen, wie dies schicklich wäre - ist im technischen Sinne aufreizend; es reizt die Sinne. Ich sehe da kein Problem.
Desweiteren ist, darauf wollte ich ja eigentlich hinaus, mit dem Satz, "Frau X zieht sich aufreizend an", alles gesagt. Die Elemente ergeben einen tieferen Sinn. Genauso sieht es auch mit dem Spiel aus, es gibt elektronische Spiele, Programme, und es gibt Brettspiele, Ballspiele, Autorennspiele, Wasserspiele und noch sehr viele mehr.
Um noch ein Beispiel von dir auszuhebeln: "Sex" ist nur eine Kurzform eines Wortes das es länger im Deutschen gibt als im Englischen. Sexus - lat. Geschlecht.
Ich kann es einfach nicht lassen und muss jetzt auch noch zur Mode gehen. Etwas ist in Mode, heutzutage sind zB Kriegsspiele in Mode, nur weil gleichzeitig auch Prada-Schuhe und Boss-Anzüge in Mode sind tut das dem in-Mode-sein der restlichen Dinge keinen Abbruch; auch hier wieder definiert der Satz die Bedeutung.
Zitat:
Was den Klang betrifft: Empfindest du es wirklich als so störend, in einem Satz stylish zu hören? Ich kann das beim Besten Willen nicht nachvollziehen... Ich selbst habe einen relativ weiträumigen aktiven Wortschatz, nicht zuletzt durch die enorme Vielfalt an unaufschreibbaren Mundartausdrücken, und verwende sowohl "normale" deutsche als auch englische oder Fachausdrücke. Das Problem daran ist nur, dass ich - im gesprochenen Wort- einfach keine Unterschiede mehr ausmachen kann, aus dem einfachen Grund, dass ohnehin alle Wörter ihre "vermundlautung" etc. bekommen. Ob ich "Mah i findt does echt kuhl" oder "Mah i findt does leiwaund" sage, bleibt sich vom klang her ziemlich gleich, ebenso ob ich "Rechna" oder "Kompi" verwende. (Verdeutschung der Wortschreibweise wird begründet dadurch, dass ich es so schrieb, wie ichs sag) Wenn ich so darüber nachdenke, könnte das auch der Grund sein, warum es mir überhaupt ncihts ausmacht im Gegensatz zu dir... kann es sein, dass du aus einer Gegend stammst, die relativ nahe der Schrift spricht? (Ist nur mal so ne Vermutung...)
Nein, eigentlich überhaupt nicht (Köln). Ich habe allerdings drei Semester lang Linguistik (primär in der Anglistik) studiert und sehe es einfach als in höchstem Maße relevant für eine gute Kommunikation an, dass man die Sprache pflegt und nicht so schlecht behandelt, wie das die Deutschen tun.
/ nicht wirklich fertig, aber ich habe ein wenig Stress ^^,
Ganz kurz noch:
Zitat:
1.Vampires Dawn-Kann im Deutschen garnicht genannt werden ohne einen kompletten Satz zu benutzen.(kurz und kanpp ist doch besser )
(mein Spiel) Bloody Tears-Blutige Tränen(boah ist das uncool)
3.Another bad Fun-RPG-ein anderes dummes Fund-RPG(naja,kein guter Titel)
1. Dämmerung der Vampire; Dämmerung des Zeitalters der Vampire; Die Vampirdämmerung - oder man konstruiert neue, passende, Titel.
2. "Schonwieder eine schlechte Persiflage", "Noch ein schlechtes Spiel".
Ihr mißversteht alle, das sich solche Namen für die Engländer genauso "normal" und wenig besonders präsentieren.
Siehe oben. Für die Engländer stand da schon immer - und steht da noch "Affeninsel" - und trotzdem haben sie es gekauft, ist das denn so schwer?