Heroes of Mana [ABGEBROCHEN]
Als Roget und seine Freunde im Auftrag des Königreichs Pedda auf einen Erkundungsflug in ein benachbartes Land reisen, werden sie Zeugen, wie ihre Armee dieses gnadenlos angreift. Schockiert wechseln sie die Seiten und binnen kürzester Zeit befinden sie sich mitten in einer gigantischen Schlacht - denn Pedda hat der ganzen Welt den Krieg erklärt.
Wenn man - wie ich - kurz zuvor Revenant Wings gespielt hat, fängt man automatisch an Vergleiche zwischen diesen beiden Spielen zu ziehen, weil sich die Spielmechanik in gewisser Weise sehr ähnelt. Doch auch wenn ich beim FF XII-Ableger die Hektik bemängelt habe, muss ich meine Aussage ein wenig korrigieren, da Heroes of Mana das Ganze tatsächlich noch toppt - in negativer Hinsicht.
Zuallererst einmal ist Heroes of Mana kein RPG, da die Werte der Helden nur mittels Ausrüstung verbessert werden können: Level und damit einhergehende Statusboni gibt es nicht. Dadurch fällt natürlich auch die Möglichkeit flach, eine versiebte Mission ein Weilchen später etwas aufgepowerter noch einmal zu versuchen. Man muss wirklich nehmen, was das Spiel einem zum jeweiligen Zeitpunkt bereitstellt.
Das wäre eventuell nicht mal so schwer zu bewerkstelligen, würde man nicht permanent unter Zeitdruck stehen, weil man an mehreren Fronten gleichzeitig beschäftigt ist:
Jede Mission beginnt damit, dass man eine vorgeschriebene Anzahl an Partymitgliedern ins Feld schickt, wobei Roget ein Pflichtcharakter ist.
Dann muss man auf sein Luftschiff klicken, dass sich neben den Figuren befindet und die erste von mehreren Basen errichten - anfangs ist dies immer die, mit der man Sammlereinheiten ruft. Besagte Einheiten schickt man nun los, um Ressourcen auf dem Schlachtfeld zu finden und zum Schiff zurückzubringen. Erst wenn man genügend Ressourcen eingesammelt hat, kann man weitere Basen bauen, die entweder Charaktere im Umkreis des Schiffes heilen, Extra-Schaden bei Gegnern verursachen oder andere Einheiten (Schützen, gepanzerte, Boden-, Flug- oder Spezialtruppen) ausspucken.
Und hier wird's ungemütlich, denn nicht nur, dass die Einheiten (durch die Bank weg ALLE) trotz Zielvorgabe gerne mal planlos durch die Gegend latschen (was echt Spaß macht, wenn man händeringend auf eine neue Fuhre Materialien wartet) - die Zeit bleibt zu allem Überfluss nicht stehen, während man im Schiff zugange ist, wodurch es durchaus sein kann, dass neue Einheiten die alten nicht verstärken, sondern mal eben ersetzen müssen, weil diese in der Zwischenzeit das Zeitliche gesegnet haben.
Zudem krankt die KI auch öfter mal in der Hinsicht, dass die Figuren ihre Angriffe nicht automatisch auf einen in der Nähe stehenden Feind ausweiten, sondern fröhlich neben dem Gegner stehen bleiben und sich ohne Gegenwehr zu Brei kloppen lassen. X\
Zusätzlich dazu gibt es zwar meistens nur eine oder zwei Bedingung(en), die für den Sieg nötig sind, aber gleichzeitig einen ganzen Schwung an möglichen Ereignissen, die zum Game Over führen: Roget darf nicht sterben; das Schiff darf nicht zerstört werden; Gastchara A darf nicht sterben; Gastchara B darf nicht sterben; Gastchara C darf nicht sterben; die Tore des Schlosses, das man gerade verteidigt, dürfen nicht fallen etc., etc. Wieviel Kontrolle man über das Geschehen hat, wenn besonders die Gastcharaktere hinrennen, wohin sie wollen, kann man sich ja wohl denken!
Ich jedenfalls bin irgendwann nicht mehr hinterhergekommen und unter Spaß versteh ich definitiv was anderes, als hektisch den Screen nach Charas abzusuchen, die drauf und dran sind den Heldentod zu sterben!
Mit den Figuren bin ich auch nicht warm geworden, weil sich die Szenen zwischen den einzelnen Missionen kaum auf die Personen an sich, sondern hauptsächlich auf das Gesamtgeschehen konzentrieren. Und da man fast nach jedem Kampf ein, zwei neue Leute aufgedrückt kriegt, wächst der Pulk an austauschbaren 'Anführern' stetig weiter, was es noch mehr erschwert eine Bindung zu ihnen aufzunehmen.
Als Fazit bleibt mir daher nur zu sagen, dass ich es eigentlich überhaupt nicht mag, Spiele, in die ich bereits diverse Stunden investiert habe, sang- und klanglos abzubrechen, Heroes of Mana mir aber einfach keine Wahl ließ. Die Handlung hat an und für sich das Potenzial eine solide Geschichte zu erzählen und die schlaksige Charaktergraphik mag ich seit den Final Fantasy Tactics Advance-Teilen sowieso, aber besonders das Kampfsystem (und das macht nun mal den Großteil des Spiels aus) schaffte es leider gar nicht mich zu überzeugen.
Somit hab ich zwar einen Titel meiner "Kaum hohe Erwartungen"-Liste getestet, ihn aber nicht beendet, wodurch er leider nicht für die Challenge zählt. Egal, ich hab ja noch ein anderes Spiel am Wickel und so wie's aussieht, werde ich das definitiv beenden (sogar mehrmals).
Stand: 0/8
Herakles no Eikou 2 - Titan no Metsubou
Mit Helden ist das so 'ne Sache: Wenn man sie mal braucht, sind sie nicht da!
Weil Nationalheld Heracles gerade anderweitig schwer beschäftigt ist, erhält ein namenloser Soldat (?) den Auftrag sich dem Herrn der Titanen und seinen Schergen entgegenzustellen und somit Griechenland vom Bösen zu befreien. Na, wenn's weiter nichts ist...
Abgeschreckt durch Narcissu's Bericht zum ersten Teil war ich einige Zeit am Grübeln, ob ich mir den direkten Nachfolger antue oder nicht. Aber da es eines der letzten NES-Spiele war, die noch in meinem Backlog rumdümpelten, dachte ich mir, dass ich zumindest mal reingucken könnte. Und um's gleich mal vorneweg zu sagen: The Glory of Heracles 2 - Titans' Downfall hat zumindest nicht so 'ne grauenhafte Spielmechanik (= Passwortsystem mit seinen Tücken) wie Heracles 1. Dafür bekommt man allerdings einen waschechten Dragon Quest-Klon mit kaum eigenen Ideen.
Das Setting wurde passend zur Story ins alte Griechenland verlegt, was man vorrangig an den Namen wichtiger Personen (Homer, Zeus, Daedalus...) und an vielen (Boss-)Monstern merkte (Kronos, Medusa, Minotaurus, Zyklop, Titan...). Zusätzlich dazu gab es mit den Zentauren ein Volk, das man auch nicht in jedem RPG sieht. So weit, so gut.
Alles andere dagegen kannte man bereits aus diversen anderen Genre-Vertretern:
- das Kampfsystem mit den nicht auf andere Gegner überspringenden Attacken (immer wieder nervtötend X\)
- das viel zu kleine Inventar, in dem wichtige Items den Platz blockieren (in der Anfangsstadt gab es zwar ein Lager für Geld und Zeugs, aber erstens nur dort und zweitens nahm das auch nicht alle storyrelevanten Sachen auf)
- das stetig wiederkehrende Phänomen 'Neue Stadt = neue Geld-Grindsession'
- das fast immer karge Dungeon-Layout inklusive spärlich vorhandener Rätsel (mit einer Ausnahme)
- die Dudel-Musik ohne nennenswerte Ohrwürmer
Ungewollt lustig fand ich in den ersten Spielstunden das - zumindest bei mir - erzeugte Gefühl, ich würde eine Griechenland-Variante vom Zauberer von Oz spielen: der Held wollte seine Aufgabe erledigen, um nach Hause zurückkehren zu können, der zweite Charakter (ein Zentaur) wünschte sich Mut und der dritte Charakter (eine zum Leben erweckte Statue) war auf der Suche nach einer Seele. War bestimmt nicht von den Entwicklern geplant und der Effekt verflog auch nach einer Weile, aber ich fand die Gruppenkonstellation in der Hinsicht schon amüsant. (Wenn ich jetzt würde lästern wollen, würde ich behaupten, dass Muskelmann Heracles möglicherweise Hirn hätte gebrauchen können, aber davon merkte man nichts. :hehe:)
Positiv hervorzuheben war der zeitlich begrenzte, aber bewusst eingebaute Geldtrick, den man sich in einer Stadt zunutze machen konnte: In besagtem Örtchen ließ der Besitzer des Waffen- und Rüstungsladens seinen Filius die Geschäfte tätigen, ohne zu wissen, dass der sich kräftig verrechnete. So war z.B. für eine Rüstung der Preis von 8800 Goldstücken ausgeschrieben, beim Kauf wurden einem allerdings nur 880 abgezogen - verkaufen konnte man das gute Stück jedoch für die Hälfte des ursprünglich anberaumten Preises, nämlich 4400. Da klimperte die Heldenkasse! ;)
Nach einem bestimmten Dungeon war der Spaß leider zu Ende, weil Papi ab da an "Er hat mich in den Bankrott getrieben!" schreiend vorm Laden stand (und Sohnemann drinnen bis zum Spielschluss in der Ecke). :D
Im Gegenzug dazu hat mich ein Punkt am Spiel tierisch genervt: Es gab nicht wenige Monster (darunter auch der ein oder andere Boss!), die mit ihren Attacken Teile der Ausrüstung zerstören konnten! Was beim Trainieren schon grenzwertig war (wer will schon stundenlanges Leveln und Geldfarmen in den Sand setzen, um quasi von vorne anfangen zu dürfen), wurde beim Abklappern der diversen Dungeons richtig eklig (rausrennen - neu kaufen - wieder reinrennen). Und wenn es sich bei der zerkloppten Waffe oder Rüstung auch noch um ein Exemplar handelte, das man gar nicht nachkaufen konnte, weil man es irgendwo gefunden hatte, kam besonders viel Freude auf! Da blieb einem nämlich nur der Neustart... >:(
Summa summarum lässt sich eines sagen: Man kann The Glory of Heracles 2 spielen, aber ehrlich gesagt verpasst man nicht allzuviel, wenn man's nicht macht. Es ist definitiv kein grundlegend schlechtes Spiel, so richtig prickelnd ist es allerdings auch nicht.
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Stand:
- 2 von 8 Spielen durchgespielt
- 2 von mind. 4 RPGs durchgespielt
- mind. 1 Titel meiner "Kaum hohe Erwartungen"-Liste durchgespielt
- mind. 1 ROM aus meinem Fundus durchgespielt
Atelier Iris - Eternal Mana
Einst war die Stadt Avenberry Dreh- und Angelpunkt der Alchemie und Symbol der Freundschaft zwischen den Menschen und den Mana-Geistern.
Nun, mehrere Jahrhunderte später, ist sie ein Mythos und gleichzeitig erklärtes Ziel unzähliger Glücksritter und Schatzjäger. Alchemisten sind selten geworden, doch der junge Klein, der in die Fußstapfen seiner Großmutter getreten ist, hat es sich zur Aufgabe gemacht Avenberry zu finden und das verlorene Erbe anzunehmen...
Eigentlich wollte ich schon seit geraumer Zeit in die Atelier-Reihe einsteigen, aber durch irgendwas hab ich's immer wieder verschoben. Keinen blassen Schimmer, warum ich mir so viel Zeit gelassen habe, allerdings bin ich froh, dass ich endlich über meinen Schatten gesprungen bin, denn Atelier Iris - Eternal Mana ist - abgesehen von kleineren Unreinheiten - eine echte Perle.
Das fängt schon bei der Graphik an, die - mit diversen Ausnahmen - so knallbunt ist, dass es richtig Spaß macht durch die Orte und Dungeons zu laufen, nur um sich ein wenig umzugucken. Einziger Wermutstropfen ist hierbei die Weltkarte, die ein wenig lieblos zusammengeschustert aussieht und permanent von einer Art Dunstschleier überzogen ist, der die leuchtenden Farben verschluckt. Dafür können die Charaktere (Party, NPCs und Mana-Geister) und die Monster durch Aussehen und diverse Details in ihrer Gestik und Mimik vollends überzeugen ('Schnuller'-Punis! :herz:)
Und das bringt mich gleich zum nächsten Pluspunkt: dem Humor. Eternal Mana strotzt nur so vor kleinen und großen Lachern an jeder Ecke. Seien es die Animationen der Charaktere (z. B. wenn man Feuer fängt oder vom Blitz getroffen wird); die z. T. herrlich abgedrehten Dialoge (speziell in Verbindung mit Veola und Blaire); die Tutorials von Holz-Mana Popo; die Auftritte der Alkavana Knights; die Geräusche, die manche Monster bei ihren Angriffen von sich geben und, und, und. Besonders letztere sind ein Quell immerwährenden Losprustens: Ernsthaft, man kann mit Worten gar nicht wiedergeben, wie lustig es klingt, wenn Ice Punis die Backen aufblasen, Giant Punis den Gegner 'Hau-den-Lukas'-mäßig in den Boden rammen, Mandragoras Saatkörner in den Boden stopfen, um Verstärkung zu holen oder Triffids eine Ranke über ihren Kopf schwingen. Jedes Mal aufs Neue zum Brüllen komisch! :hehe:
Die Partymitglieder sind durch die Bank weg sympathisch, auch wenn Lita hier und da ihre Zickenmomente hat und Arlin absolut maulfaul ist. Mein persönlicher Liebling ist Norn, obwohl sie rein von der Sache her wie ein wandelndes Klischee daherkommt: Catgirl mit leicht quietschiger Stimme und 'Katzensprache' (häufige Verwendung von 'myao', 'nya' und ähnlichen Lautäußerungen). In anderen Spielen würde mich so ein Chara vermutlich nerven, aber Norn finde ich einfach drollig. ^w^
Genial ist auch die Tatsache, dass Delsus, der sich als großer Frauenheld sieht, nicht wirklich eine abkriegt und Klein, dem das total wurscht ist, derjenige zu sein scheint, auf den alle möglichen Weiber fliegen. ;)
Wichtiger Bestandteil von Eternal Mana ist natürlich die Alchemie aka die Item-Synthese, auf die ich im Vorfeld sehr gespannt war und die direkt meinen Nerv getroffen hat.
Im Spiel wird zwischen der Synthese sogenannter Mana-Items, die nur Klein erschaffen und nutzen kann, und der Kreation diverser Rezepte, die man in bestimmten Shops anwendet, unterschieden.
- Erstere folgen einer strengen Rezeptur, die man zunächst einmal finden muss. Zudem benötigt man sowohl Mana-Ressourcen (Wasser, Holz, Feuer, Stein, Licht etc.) als auch die entsprechenden Mana-Geister, um diese Items zu erhalten. Dafür kann man allerdings - sofern man genügend Ressourcen zur Verfügung hat - eine ganze Weile lang gewisse Items immer neu erschaffen (z.B. die einfachste Form der Heil-Items), was in Dungeons ohne Heilmöglichkeit überaus praktisch ist. (Dummerweise ist das auch der einzige Weg, um ein Mittel zur Wiederbelebung zu kreieren. Und da Mana-Items wie bereits erwähnt einzig und allein von Klein angewandt werden können, hat man ein 'kleines' Problem, wenn er in einem Bosskampf stirbt...)
- Die zweite Variante begegnet dem geneigten Spieler in einigen ausgewählten Geschäften, in denen die Party vom Besitzer respektive der Besitzerin gebeten wird, Materialien zu sammeln und diese mittels bestehender Rezepte zusammenzuschmeißen. Dabei können durch Abändern einer oder mehrerer Zutaten völlig neue Endprodukte entstehen, die anschließend ebenfalls ins Sortiment des Ladens aufgenommen werden. Der Knackpunkt hier ist jedoch die Tatsache, dass man zum einen maximal neun Exemplare eines Items tragen kann und es zum anderen viele Ausgangsmaterialien nicht zu kaufen gibt - man muss sie erst finden oder durch andere Rezepte erschaffen, wodurch der hemmungslosen Synthese oft ein Riegel vorgeschoben wird. Positiv zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass durch häufiges (Neu-)Synthetisieren kleinere Extra-Stories rund um die Ladenbesitzer freigeschalten werden, die wiederum zu neuen Rezepten oder Side-Quests führen.
- In gewisser Weise gibt es noch eine dritte Art der Alchemie, da man mit besonderen Kristallen und den Mana-Geistern einige der Ausrüstungsgegenstände aufpowern kann. Das Spiel lässt sich aber auch gut ohne diese Boni durchspielen, außerdem sind die Kristalle lange Zeit ziemlich selten und / oder teuer.
Stichwort Side-Quests: Es ist toll, dass Eternal Mana einen guten Schwung davon in petto hat. Weniger toll dagegen ist es, dass einige von ihnen verpasst werden können, wenn man nicht zu bestimmten Gelegenheiten bestimmte Dinge tut. Ich spreche da aus leidvoller Erfahrung... *grummel* >:(
Die größte Nebenaufgabe im Spiel erhält man von einer Frau namens Lektor, die eine Liste aller verfügbaren Items (Ausrüstung, Nahrungsmittel, Mineralien...) erstellt. Je mehr Items die Party gesehen hat (darunter zählen auch Dinge, die man im Inventar eines Händlers nur angeguckt hat - man muss sie NICHT kaufen), desto mehr Bonuskram in Form von Illustrationen und Musikstücken (auszuwählen im Startbildschirm) bekommt man. Tolle Sache! :A
Das Kampfsystem geht flott von der Hand, da man wie in Final Fantasy X alle naselang die nicht aktiven Charaktere durch andere austauschen kann. Dabei scheinen die Partymitglieder, die länger am Kampf beteiligt waren, auch mehr EXP zu erhalten - dem jeweils den letzten Schlag ausführenden Helden werden eh nochmal 10 % raufgeschlagen. Quasi als kleine Entschädigung kriegen tote Charaktere ebenfalls EXP - so muss das sein! :)
Blöderweise lässt sich im Kampf nicht die Formation ändern, was besonders dann ärgerlich ist, wenn man mit Klein eine Technik nutzt, bei der man normalerweise ein einziges (Heil-)Item auf alle Charaktere anwenden kann. Tja, klappt nicht, wenn einer davon außerhalb der Reichweite steht.
Punkte sammelt Eternal Mana bei mir auch durch das 'Zelda'-Feeling, das sich bei fast jedem neuen Mana-Geist einstellt, denn beinahe alle von ihnen haben eine besondere Magie (eine Art 'Feuerball', eine Blitze u.ä. abweisende Barriere, der Stein-Mana fungiert als 'Trittleiter'...). Zusätzlich mit zwei anderweitig erworbenen Fähigkeiten (Verwandlung in ein kleines Tier; ein fliegender Fisch) stehen einem somit diverse Möglichkeiten die Welt zu erkunden und vorher unerreichbare Items abzugreifen zur Verfügung. Leider setzt die Nutzung des fliegendes Fisches die Zufallskämpfe nicht außer Kraft, denn Monsterattacken sind auch in luftigen Höhen weiterhin an der Tagesordnung.
Durch eine gute Balance zwischen fröhlichen und getragenen Stücken kann das Spiel musikalisch gesehen ebenfalls überzeugen. Meine Favoriten sind dabei (ohne Reihenfolge): White Night Imagination , Town where the Bells chime , Alchemic Blast , Popo's pleasant Money Lecture , Bullfight , The Forest where the Witch lives , Two funny people , Crack in the Earth und Do ta .
Weitere Punkte:
- Ich hatte gut zwei Drittel des Spiels mit extremen Geldmangel zu kämpfen, weil die Gegner nicht gerade horrende Summen hinterlassen haben. Zwar gibt es einige Rezepte, deren Endprodukte man zu einem guten Preis verkaufen kann, aber die Zutaten dafür findet man auch nicht an jeder Ecke.
- Die Ausrüstung in den Läden ist sowohl teuer als auch so gut wie immer ein zweischneidiges Schwert, da gute Statuswerte stets durch mehrere schlechte an anderer Stelle wieder runtergerissen werden.
- Bis auf den Bonusdungeon bestehen die meisten Dungeons nur aus wenigen Screens und fallen dadurch recht klein aus. Ob man das nun positiv oder negativ findet, muss jeder für sich entscheiden.
- Auf den letzten Metern hat sich ein Bug / Glitch ins Spiel geschlichen: Es empfiehlt sich vor dem Endkampf im Spielmenü die Lautstärke der BGM und des Sounds auf 0 zu setzen, weil sonst aus unerfindlichen Gründen die Credits nicht ablaufen und man nicht abschließend speichern kann. Dies ist aber essenziell wichtig für diejenigen, die den Bonusdungeon erkunden und noch einen letzten Fetzen Hintergrundstory erleben möchten.
Alles in allem bin ich von meinem ersten Ausflug in die Atelier-Reihe mehr als begeistert und ich hoffe, dass sich die diversen Vorgänger und Nachfolger ähnlich gut spielen. Ein wenig Bammel habe ich ja schon vor den Zeitlimits, die - so weit ich weiß - in den anderen Vertretern in Verbindung mit der Alchemie häufiger auftauchen sollen. Atelier Iris - Eternal Mana verzichtet glücklicherweise rigoros auf derartigen Stress, wofür ich sehr dankbar bin.
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Stand:
- 3 von 8 Spielen durchgespielt
- 3 von mind. 4 (J)RPGs durchgespielt
- mind. 1 Teil der Atelier-Reihe durchgespielt
- mind. 1 Titel meiner "Kaum hohe Erwartungen"-Liste durchgespielt
- mind. 1 ROM aus meinem Fundus durchgespielt
Ace Attorney - Spirit of Justice
Eigentlich ist Phoenix nur nach Khura'in gereist, um Maya abzuholen, die kurz vor der Perfektion ihrer Fähigkeiten steht. Doch innerhalb kürzester Zeit findet er sich erneut in einem Gerichtssaal wieder, wo er feststellen muss, dass das Rechtssystem in dem augenscheinlich friedvollen Land eine reine Farce ist und Verteidiger schon im Vorfeld ebenso für schuldig erachtet werden wie ihre Klienten. Aber unter der Oberfläche brodelt es bereits und der Ruf nach einer Rebellion wird immer lauter...
Meine Schwester und ich lieben die Ace Attorney-Reihe und normalerweise ackern wir die Spiele am Stück innerhalb weniger Wochen durch. Dieses Mal allerdings haben wir Monate fürs Beenden gebraucht und der Grund dafür lässt sich im Großen und Ganzen mit einem Wort zusammenfassen: Nahyuta.
Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass er von allen Staatsanwälten, mit denen ich im Laufe der Reihe konfrontiert wurde, derjenige ist, den ich am wenigsten ausstehen konnte und am meisten angeschrien habe. Die meisten Gegner sind respekteinflößend und haben zig Asse im Ärmel, wodurch sie das Blatt etliche Male wenden und den Spieler schier zur Verzweiflung treiben, aber sie sind in dem, was sie tun, verdammt gut.
Nahyuta dagegen ist einfach nur ein religiöser Fanatiker, der einem unermüdlich Beleidigungen an den Kopf pfeffert, als gäbe es kein Morgen. Sobald man auch nur den Hauch einer - in seinen Augen - blasphemischen Bemerkung äußert, zieht er dermaßen ausfallend vom Leder und stößt wüste Verwünschungen aus, dass es echt nicht mehr feierlich ist. Und zu allem Übel macht das Publikum (z. T. selbst in 'unserem' Gerichtssaal!) fröhlich mit und lässt Sprüche vom Stapel, bei denen man sich echt fragt, was die Entwickler da geritten hat. (Ja, das hat mit der Story, der Religion und dem ganzen 'DC Act' zu tun, aber Zwischenrufe wie „Tötet den Verteidiger!” sind einfach nur schockierend!)
In der Hinsicht waren wir vom Khurai'ner Richter mehr als positiv überrascht, da dieser zwar auch des Öfteren Schnappatmung bekam, wenn Phoenix oder Apollo die ein oder andere Ungeheuerlichkeit aussprachen, aber dennoch durchgängig bereit war ihnen eine Chance zu geben. Guter Mann! :A ('Unser' Richter dagegen konnte Nahyuta das dämliche Gequatsche, trotz der Tatsache, dass in 'unseren' Breitengraden keine Sau an die 'Holy Mother' glaubt, leider nicht austreiben. >:( )
Mit der Sèance hat eine Technik den Weg ins Spiel gefunden, die das Knobeln noch mal auf ein höheres Level gehoben hat und auch wenn wir öfters auf dem Schlauch standen und eine Weile gebraucht haben, um das Geschehen voranzutreiben, war's durchaus spaßig. Schade eigentlich, dass diese Praktik nicht in anderen Ace Attorney-Teilen verwendet werden kann.
Netterweise durfte man aber wenigstens ein bisschen mit den Fähigkeiten der bekannten Charaktere herumspielen - schön, dass das nicht komplett unter den Tisch gefallen ist.
Amüsiert haben wir uns dieses Mal besonders über die Namen der Leute in Khura'in. Ein dickes Lob an die Übersetzer, die folgende Perlen ins Leben gerufen haben:
Ahlbi Urgaid (I'll be your guide)
Peeslub'n Ahn'dahstandin (Peace, love and understanding)
Tahrust Inmee (Trust in me)
Behleeb Inmee (Believe in me)
A'nohn Ihmus (Anonymous)
Datz A'rehbal (That's a rebel) -> Einer der genialsten Charas des Spiels! :herz:
Puhray Zehlot (Prays a lot)
Rheel Nehmu (Real name)
Die Fälle selbst wussten wie immer zu begeistern, auch wenn gerade diejenigen, die zur Hauptstory gehörten, durch die besonderen Umstände extrem an den Nerven zerrten (auch der Einstiegsfall!).
Von daher hat bei uns der vierte Fall einen recht hohen Stellenwert, obwohl er von den meisten Spielern als dürftig abgestraft wird. Sicher, er war nur ein kurzer Platzhalter ohne Bezug zum großen Ganzen und nichts Besonderes in dem Sinne, aber allein die Tatsache, dass man mit Simon endlich jemanden an der Seite hatte, der Nahyuta konstant Paroli geboten hat, war unglaublich befriedigend! >:D
Den Vogel schoss allerdings wie gewohnt der letzte Fall ab, der alle naselang die Ereignisse auf den Kopf stellte und vor überraschenden Wendungen nur so strotzte - auch wenn diese teilweise schwer zu schlucken waren. :( Und obwohl es ein verdammt harter Ritt war, können wir die Entscheidung der Entwickler uns 'im letzten Gefecht' einen anderen Gegenspieler vor die Nase zu setzen, nur begrüßen. Diese Person war zwar ein haariger Kontrahent und mit allen Wassern gewaschen, aber kurioserweise nicht dermaßen fanatisch wie Nahyuta, wodurch sich der Schlagabtausch eher wie in alten Zeiten anfühlte.
Beim DLC-Fall war sowieso Nostalgie pur angesagt, da man gewissermaßen die alte Clique wieder um sich hatte. Hoffentlich wird Gumshoe auch mal wieder aus der Versenkung geholt. Ich vermiss ihn! Und die Oldbag! :hehe:
Als Fazit lässt sich sagen, dass Spirit of Justice storytechnisch und hinsichtlich des Spannungsaufbaus seinen Vorgängern mehr als gerecht wird und das hohe Niveau weiterhin hält. Mit Nahyuta allerdings haben sich die Entwickler absolut keinen Gefallen getan - er ist definitiv kein würdiger Gegner für Phoenix und Co., sondern nur eine fanatische Landplage. Drücken wir die Daumen, dass der nächste Staatsanwalt wieder knackig ist, aber bessere Beweggründe an den Tag legt.
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Stand:
- 5 von 8 Spielen durchgespielt
- 4 von mind. 4 (J)RPGs durchgespielt
- mind. 1 Teil der Atelier-Reihe durchgespielt
- mind. 1 Titel meiner "Kaum hohe Erwartungen"-Liste durchgespielt
- mind. 1 ROM aus meinem Fundus durchgespielt
- Ace Attorney - Spirit of Justice beendet
Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant
Auf Bitten seines Archäologie-Kollegen Desmond Locklair reist Professor Layton zusammen mit Emmy und Luke ins eisige Snoborg. Dort wird das Trio nicht nur Zeuge, wie ein in Eis eingeschlossenes Mädchen der uralten Aslanti-Zivilisation aus seinem kalten Schlaf erwacht, sondern auch wie eine Verbrecherbande besagtes Mädchen in ihre Gewalt bringen will. Als echter englischer Gentleman setzt Layton alles daran die Schurken aufzuhalten, was schließlich zu einer Jagd nach aslantischen Artefakten rund um den Globus führt – denn die Gesandte Aurora ist der Schlüssel zum Vermächtnis des sagenumwobenen Reiches Aslant.
Der finale Teil der Layton-Reihe verbindet in gewohnter Manier eine geheimnisvolle Handlung mit schlichter Graphik, schrägen Charakteren und Rätseln en masse.
Letztere waren für mich persönlich wie bei den Vorgängern – und ich weiß wie paradox das bei diesem Genre klingt – erneut der einzig wirkliche Störfaktor des ganzen Spiels.
Die ‚wichtigen’ Rätsel, die geknackt werden müssen, um die Story voranzutreiben, sind in der Regel relativ einfach und haben ihren berechtigten Daseinszweck. Zudem handelt es sich bei ihnen oft um Trial & Error-Varianten, bei denen man rumprobieren kann, bis man die Lösung hat und falsche Antworten nur selten Strafen nach sich ziehen.
Viele der übrigen dagegen sind reine Lückenbüßer und hemmen schlicht und ergreifend den Erzählfluss – besonders wenn man ewig und drei Tage daran rumknabbert. Diese Rätsel verlangen auch meist (aber nicht immer) eine klare Antwort und sind dementsprechend Fehleingaben gegenüber weniger tolerant. Dazu kommt, dass ich persönlich mit Zahlen so meine Probleme habe und von daher bei vielen der (leider) häufigen Mathe-Rätsel oft schon bei der Aufgabenstellung kapituliere – vom Finden des richtigen Lösungsweges gar nicht erst zu reden. -_-' Ernsthaft: Ohne die Hilfe meiner Schwester hätte ich vermutlich nicht ein einziges Layton-Spiel beenden können.
Aber von den Rätseln mal abgesehen, mag ich die Reihe total gern, weil sie einen ganz besonderen Charme versprüht: Die Charaktere sind sympathisch (und bisweilen schön dusselig ;)), die Graphik überzeugt ohne aufgemotzten Schnickschnack, die Minispiele sind originell und die Handlung weiß in jedem Teil zu gefallen.
Speziell in diesem letzten Abenteuer fand ich es interessant, dass quasi die Fäden aus den meisten anderen Spielen und dem Film hier zusammengeführt und zu einem Abschluss gebracht wurden.
Garniert mit mehreren nicht vorhergesehenen Enthüllungen auf den letzten Metern, die zwar eigentlich der Klischee-Kiste entnommen wurden, aber dennoch (für uns) fast alle überraschend kamen, beendet Das Vermächtnis von Aslant die Geschichte um Professor Layton auf eine absolut zufriedenstellende Art und Weise.
Irgendwann schau ich mir mal an, wie sein Töchterchen sich schlägt…
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Stand:
- 7 von 8 Spielen durchgespielt
- 5 von mind. 4 (J)RPGs durchgespielt
- mind. 1 Teil der Atelier-Reihe durchgespielt
- mind. 1 Titel meiner "Kaum hohe Erwartungen"-Liste durchgespielt
- mind. 1 ROM aus meinem Fundus durchgespielt
- Ace Attorney - Spirit of Justice beendet
- Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant durchgespielt
Shin Megami Tensei: Digital Devil Saga
In einer postapokalyptischen Welt tobt ein Bandenkrieg, denn es heißt, dass der Stamm, der alle anderen besiegt, ins Nirvana eingehen und damit ein besseres Leben führen kann. Als Serph und seine Freunde gerade gegen die rivalisierenden Vanguards kämpfen, wird eine zerstörerische Kraft freigesetzt, die in allen Menschen eine dämonische Seite weckt. Da die Leute nun vorrangig von Hunger und dem Drang den Gegner zu verschlingen getrieben werden, mutiert der Krieg zu einem wahren Schlachtfest. In all dem Chaos erscheint eine mysteriöse junge Frau, die sich nicht an ihre Vergangenheit erinnert, jedoch mit ihrem Gesang die rasenden Dämonen besänftigen kann. Wer ist diese Sera und warum haben Serph und die anderen das Gefühl ihr schon einmal begegnet zu sein?
Als ich damals (vor zig Jahren) Digital Devil Saga auf Verdacht gekauft habe, wusste ich noch nichts von den unzähligen Ablegern und Spin-Offs der Megami Tensei-Reihe. Vermutlich hätte ich den beiden DDS-Spielen dennoch den Vorzug gegeben, weil ich eine mehr oder weniger feste Party aus einer Handvoll Leute bedeutend ansprechender finde als unzählige (Monster-)Charaktere, die man sich erst zusammensammeln und hochzüchten muss.
Dummerweise bestätigte sich jedoch mein anfängliches dumpfes Bauchgefühl. DDS konnte mich absolut nicht vom Hocker reißen, weshalb ich meine Rezi spontan mit dem Fazit beginne, das da lautet: Die Megami Tensei-Reihe und ich werden in diesem Leben definitiv keine Freunde mehr. -_-'
Was mich am meisten bei der Stange gehalten hat, war die Story. Denn obwohl oder vielleicht gerade weil sie sehr düster präsentiert wurde, war ich schon daran interessiert, was hinter der ganzen Verwandlungssache, Sera und dem Auftauchen dieser merkwürdigen Katze steckte. Und auf weiter Strecke hatte ich durchaus den WILLEN (meine Motivation verabschiedete sich immer mehr) BEIDE Spiele durchzuackern, um diese Rätsel zu lösen.
Das Gameplay machte mir jedoch einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.
Mit dem Kampfsystem konnte ich im Großen und Ganzen leben, auch wenn ich mir nicht alle Stärken und Schwächen der Monster merken konnte und auf diese Weise ein ums andere Mal Züge verschenkt habe (frei nach dem Motto: Reagiert das Viech jetzt anfällig auf Feuer oder nicht? -> *von mir gewirkte Feuerattacke prallt ab* -> Ich: „SCH***!!!“ -> Monster freut sich, dass es früher als geplant wieder an der Reihe ist und lacht sich ’n Ast X\).
Die Fähigkeit mancher Feinde sich auf einen Satz mehrere Extrazüge zu verschaffen (durch die Zauber ‚Rage’ & ‚Psycho-Rage’) war ebenfalls nicht gerade förderlich für mein Nervenkostüm. Dafür konnte ich meine Charaktere mehrmals in einer Runde angreifen lassen, wenn ich die aktuellen Mitstreiter pausieren ließ – praktisch, wenn ich z. B. ein zweites Mal mit Eis angreifen wollte und nur Serph darüber verfügte.
Was mir mit am meisten auf den Zünder ging, waren die riesigen, verwinkelten Dungeons, in die ich regelmäßig geschickt wurde und verbunden damit die hohe Rate an Zufallskämpfen. Stellenweise war es nicht möglich einen Gang entlangzugehen ohne im Sekundentakt angegriffen zu werden! Dadurch bedingt kam ich oft nur schleppend voran und verbrachte im Durchschnitt mehrere Stunden in einem einzigen Dungeon. (Und ich hab mit Lösung gespielt. Ich brauchte nicht durch die Gegend zu irren. Ich WUSSTE, welche Wege ich nehmen musste und hatte trotzdem das Gefühl, ich würde partout nicht vom Fleck kommen!)
Und wenn ich dann endlich – nach zig Millionen Kämpfen - wieder ins Freie kam, wurde ich mit einem kleinen Storyhappen abgespeist und in das nächste monsterverseuchte Gebiet beordert. Jedes Mal aufs Neue! Schlimmer als in vielen Uralt-RPGs!
Mein zweiter großer Frustfaktor war das an die eigene Barschaft gekoppelte Skill-System. Trotz der Tatsache, dass ich vor lauter Feinden nicht laufen und bestimmte Hinterlassenschaften verkaufen konnte, hatte ich irgendwie nie genug Geld, um alle Sprüche zu kaufen. Aus diesem Grund wählte ich aufs Geradewohl diejenigen aus, die am vielversprechendsten klangen – und setzte mich damit des Öfteren gehörig in die Nesseln!
Denn was auf den ersten Blick aussah wie ein wahres Füllhorn an Möglichkeiten, entpuppte sich bei einzelnen Bossen als fiese Falle. Für die meisten Obermacker benötigte ich nämlich eine spezielle Strategie - anders KONNTE ich sie gar nicht besiegen - und damit einhergehend bestimmte Skills. Hatte ich diese nicht bereits erlernt, war ich auf gut deutsch am A*** und musste eine Trainings- oder besser Geldscheffel-Runde nach der anderen einlegen. Und das passierte viel öfter als ich wahrhaben wollte! (Am letzten Speicherpunkt durfte ich noch mal kehrtmachen und mehr als 13 Stunden stupides Monsterplätten absolvieren, nur weil ich einen gewissen Spruch bei keinem meiner Mannen freigeschaltet hatte! >:()
Dass die Monster bereits in den ersten Dungeons mit Statuszaubern - für die ich noch längst keine Heilung (weder Items noch Magie) hatte - um sich schmissen als gäb’s kein Morgen, ist da nur ein weiterer Punkt auf der Skills-erlernen-Frustliste.
Paradoxerweise war das Leveln (= EXP-Sammeln) dadurch an und für sich quasi irrelevant, weil die beste Angriffskraft oder der höchste Verteidigungswert nichts brachte, wenn ich den Feinden nicht DEN einen Spruch um die Ohren haute, der sie in die Knie zwang oder DEN einen Abwehrzauber auf Lager hatte, der mich vor Versteinerung etc. schützte. (Fühl dich angesprochen, Catoblepas! Laut!)
Darüber hinaus gab es keinerlei Nebenaufgaben in Form von Sidequests oder Minispielen, die nichts mit Kämpfen zu tun hatten. Die einzige Möglichkeit mit Leuten zu agieren oder schlicht etwas anderes zu tun außer sich durch Gegnerhorden zu metzeln, war das Ansprechen der Menschen, die vor den einzelnen Dungeons standen.
Kurioserweise waren diese knappen Gespräche zum Teil interessanter als die spärlichen Storybrocken, die ich in den Szenen serviert bekam. So traf ich z. B. einen Politiker und zwei Mitglieder unterschiedlicher Bands, die in einem Atemzug Begriffe aus ihrem Metier verwendeten und sich im nächsten Moment fragten, woher sie dieses Wissen hatten. Oder ich erkundigte mich als Serph bei seinen Freunden nach der Farbe des Himmels und erhielt als Antwort ‚blau’, obwohl der Himmel über ihren Köpfen definitiv nicht so aussah. Wenn das nicht mysteriös war und nach Aufklärung schrie...
In Sachen Graphik gewöhnte ich mich recht schnell an den seltsamen Stil der Figuren, auch wenn die ‚toten Augen’ ehrlich gesagt schon etwas befremdlich aussahen. Die Hintergrundgraphik fand ich nicht so prickelnd - vor allem in den Dungeons rannte man fast immer durch ähnlich gestaltete Räume und Gänge (was das Gefühl des mangelnden Fortschritts noch verstärkte).
Bei den Gegnern fiel auf, dass die Frauenfiguren fast alle schön anzusehen waren, während die männlichen Feinde bzw. diejenigen, die man nur als ‚es’ bezeichnen konnte, eigentlich durch die Bank weg schräg oder hässlich designt waren.
Musikalisch tröpfelten die Stücke dröge vor sich hin - nicht mal das Endboss-Theme klang irgendwie außergewöhnlich. (Vom zweiten Teil kenne ich zumindest die Brahman-Mucke und die ist toll.) Allerdings erinnerte mich die Hintergrundmusik in der Vanguard-Basis Svadhisthana stark an Arc the Lad. Warum auch immer...
Weitere Punkte, die mir aufgefallen sind:
- Partymitglieder, die das erste Mal zur Truppe stießen, hatten ein den anderen Mitstreitern angepasstes Level (ich hatte anfangs echt Angst, ich müsste mit Cielo rund 30 Level aufholen)
- Charas auf der Ersatzbank bekamen zu Beginn zwar Atma Points (AP), aber keine EXP (änderte sich mit einer bestimmten Fähigkeit, die ich ausrüsten musste)
- mittels des Skills ‚Devour’ konnte man bei manchen Charas die Menge an erhaltenen AP nach einem Kampf erhöhen -> klappte nicht immer, war aber an sich ’ne tolle Sache
- unverbrauchte Gegnertypen / -namen -> mal was anderes als die üblichen Fantasymonster (Goblins, Orks...)
- vor den meisten (Zwischen-)Bossen wurde an der entsprechenden Tür gewarnt (in manche konnte man aber trotzdem reinrennen :gah:)
- viele der Teleporter funktionierten nur in eine Richtung -> da die Party meist nur an den großen Speicherpunkten / Teleportern geheilt werden konnte, musste ich oft ewig und drei Tage zu den kleinen zurückrennen (Und warum gab es ausgerechnet vorm letzten Boss kein großes Karma Terminal?! >:()
Zusammenfassend hat mich Digital Devil Saga in vieler Hinsicht einfach nur frustriert und genervt und es war (abgesehen von Heroes of Mana, das ich ja auch abgebrochen habe) seit langer Zeit das erste Spiel, bei dem ich ohne Witz das Gefühl habe, ich hätte 80 Stunden meines Lebens schlicht und ergreifend vergeudet. Ein Spiel, das zu 90-95 % nur aus Kämpfen besteht, mag in vielen Leuten die Herausforderung wecken – mich schlägt es damit bloß in die Flucht. (Unnötig zu erwähnen, dass ich die meisten optionalen Bosse links liegen gelassen habe...)
Wie man sich vorstellen kann, habe ich den Gedanken mir Digital Devil Saga 2 zu kaufen aus meinem Hirn gelöscht und mir stattdessen eine grobe Übersicht der Handlung im Netz angeguckt. Das muss für die Zukunft reichen.
Und da ich nach dem Kraftakt dringend Zucker brauchte, hab ich Atelier Iris 2 angefangen...
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Stand:
- 9 Spiele durchgespielt
- 6 (J)RPGs durchgespielt
- 1 Teil der Atelier-Reihe durchgespielt
- 2 Titel meiner "Kaum hohe Erwartungen"-Liste durchgespielt
- 1 ROM aus meinem Fundus durchgespielt
- Ace Attorney - Spirit of Justice beendet
- Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant durchgespielt
Atelier Iris 2 – The Azoth of Destiny
Die kleine, abgeschottete Welt Eden – Heimat von Alchemisten und Manageistern – wird urplötzlich Opfer mehrerer Erdbeben. Als die Lage sich beruhigt, müssen die Bewohner entsetzt feststellen, dass die heiligen Stätten der Manageister verschwunden sind. Gleichzeitig gelingt es dem jungen Felt – nach vielen früheren erfolglosen Versuchen – ein mysteriöses Schwert namens Azure Azoth aus seiner Halterung zu lösen und quasi dadurch das Tor zu einer anderen Welt zu öffnen. Da die Ereignisse scheinbar irgendwie zusammenhängen, macht sich Felt auf in die fremde Welt Belkhyde, um dort einen Weg zu suchen, Eden wiederherzustellen. Seine Ziehschwester Viese - eine begnadete Alchemistin – unterstützt ihn dabei aus der Ferne und lässt ihm dank magischer Ringe Items und ähnlich nützliche Dinge zukommen.
In Belkhyde selbst wird Felt recht schnell in einen Krieg verwickelt, wobei sich herausstellt, dass einer der feindlichen Generäle Träger eines Schwertes mit dem klangvollen Namen Crimson Azoth ist...
The Azoth of Destiny ist der zweite Teil der Atelier Iris-Reihe, spielt aber eine unbestimmte Zeit vor Eternal Mana.
Anders als dort ist die Handlung in 22 Episoden aufgeteilt, in denen man abwechselnd Felt in Belkhyde oder Viese in Eden steuert – allerdings kann man den Hauptcharakter in den meisten Fällen jederzeit an Speicherpunkten wechseln. In einer der letzten Episoden gelangt Viese ebenfalls nach Belkhyde und vervollständigt dann als sechstes Mitglied die Heldentruppe.
Die Charaktere wissen im Großen und Ganzen zu gefallen, auch wenn der Feenjunge Poe, der sich für die schärfste Socke weit und breit hält, manchmal hart an der Grenze zu ‚nervtötend’ kratzt. (Dafür hab ich Tränen gelacht, als ein Katzenmädel einen von ihm ausgesprochenen Heiratsantrag – der gar nicht ihr galt – für bare Münze genommen hat und Poe später von der gesamten Party genötigt wurde den Bund der Ehe einzugehen. Herrlich! :hehe:)
Meine persönlichen Favoriten waren der Drachentöter Gray, der für seine Taten mit dem Aussehen eines Drachen gestraft wurde, und das sprechende Schwert Azure Azoth. Letzteres hatte des Öfteren einen Hang zum Zynismus, was es / ihn glatt sympathisch machte.
In Sachen Humor kann sich The Azoth of Destiny nicht ganz mit seinem Vorgänger messen. Zwar gibt es immer noch diverse lustige Szenen (siehe oben), Musikstücke und Geräusche, aber einige kleinere Feinheiten wurden komplett wegrationalisiert. Dazu zählen u. a. die witzigen Tutorials von Eternal Mana, die einem 0815-Menü gewichen sind und die skurrilen Lautäußerungen der Monster. Gerade letztere peppten die Kämpfe enorm auf. :(
Das Kampfsystem wurde im Vergleich zum ersten Teil aufgemotzt: So weist eine Leiste am linken oberen Bildschirmrand darauf hin, wann welcher Kampfteilnehmer an der Reihe ist (ähnlich wie in Grandia). Schafft man es durch bestimmte Angriffe einzelne Gegner in den hinteren Bereich dieser Leiste zu katapultieren, sind sie für eine Weile betäubt und erleiden größeren Schaden - zudem erhält man (wenn sie dort der finale Schlag trifft) ein wenig mehr EXP und SP. (Letztere benötigt man zum Erlernen von Fähigkeiten.)
MP gibt es nicht mehr, dafür kosten Zauber und Spezialfertigkeiten ein bis drei Abschnitte einer zweiten Leiste. Diese füllt sich bei empfangenen Schaden oder bei normalen Attacken.
Da sich die Angriffsarten zum Füllen der beiden Leisten quasi gegenseitig ausschließen, muss man manchmal abwägen, welche Aktion einem im aktuellen Kampf sinnvoller erscheint. Das klingt jedoch schlimmer als es in Wahrheit ist – ich persönlich bin mit dem Kampfsystem wunderbar zurecht gekommen.
Eine Besonderheit ist der automatische Austausch bei Charaktertoden: Sobald einer der Helden zu Boden geht, springt sofort ein Mitglied der Ersatzbank in die Bresche, wodurch man den Kampf wie gehabt mit drei Leuten weiterführen und trotzdem den Toten wiederbeleben kann. Hat man also gegen Ende des Spiels seine vollständige Sechserparty, kann man im wirklich unwahrscheinlichen Fall, dass die aktive Gruppe komplett ausgelöscht wird, auf die Reserve vertrauen, die das Blatt noch herumreißt. :A
Im Übrigen ist es im Grunde genommen völlig egal, mit wem man die Gefechte bestreitet, da ausnahmslos alle (!) Charaktere – selbst diejenigen, die nicht ein einziges Mal zum Zuge gekommen sind – die gleiche Anzahl an EXP und SP erhalten. (Plus 10 % mehr EXP für den Streiter, der den letzten Schlag geführt hat.) So muss das sein!
Eine tolle Idee ist meiner Meinung nach auch die farbige Encounter-Leiste, die in den verschiedenen Gebieten die Wahrscheinlichkeit und die ungefähre Anzahl der zu erwartenden Kämpfe anzeigt. Zum einen sieht man anhand der Farbe (Wechsel von blau zu rot und zurück), ob man die nächsten Schritte ohne Feindkontakt hinter sich bringt. Zum anderen kann man anhand des ‚Füllstandes’ abschätzen, wie viele Kämpfe man ungefähr bestreiten muss, ehe die Leiste leer ist. In vielen (frühen) Arealen kann man sich das zunutze machen, indem man einfach eine Weile am Anfang des Ortes herumrennt, alle Kämpfe mitnimmt und anschließend, sobald die Leiste am tiefsten Punkt verbleibt, ohne Gefechte die Gegend erkundet. Praktisch! ^w^ (Später klappt das nicht mehr so gut, weil man eine ganze Weile kämpfen muss, bis kein Nachschub mehr kommt.)
An der Alchemie bzw. Synthese wurde ebenfalls ein wenig herumgeschraubt:
- Das Synthetisieren in den Läden ist komplett weggefallen, was ich ehrlich gesagt ziemlich schade fand.
- Mittels gefundener Rezepte liegt es zuerst einmal an Viese für neuen Kram in der Heldentasche zu sorgen. Hat sie ein Exemplar eines Items aus den verschiedensten Zutaten und mit der Hilfe bestimmter Mana-Geister hergestellt, kann auch Felt dank Mana-Ressourcen wie Wasser, Holz, Feuer etc. diese Items reproduzieren. Dabei wurde das Item-Limit im Vergleich zum ersten Teil drastisch erhöht: Statt läppischen 9 Stück kann man jetzt 99 (!) Exemplare eines Items mit sich herumtragen! :A (Diese können nun auch von allen Partymitgliedern benutzt werden und nicht nur von den beiden Alchemisten.)
Die Synthese von Ausrüstungsgegenständen bleibt jedoch einzig und allein Viese vorbehalten und ist an Materialien gebunden, die man kaufen oder in der freien Natur suchen muss.
- Waffen werden nicht mehr in Geschäften verkauft, da Felt später die jeweiligen Anfangswaffen zu neuen umschmieden kann. Auch hier spielen Items und Mana-Geister eine Rolle.
Musikalisch hat The Azoth of Destiny leider ein wenig nachgelassen. So sehen die Gebiete, die man als Spieler bereits aus dem ersten Teil kennt (Forest of Ocean Mist, Cleft of Nelvia…) nicht nur z. T. anders aus, sie haben auch jeweils eine neue Hintergrundmusik verpasst bekommen. Kein Vergleich mehr zu meinem heißgeliebten ‚Crack in the Earth’. :'(
Gefallen haben mir folgende Stücke (ohne Reihenfolge): Eternal Story , That Kid’s Shop is Thriving , Exploration at the Beach , Dumb Request at an Embarassing Time , Mysterious Friend , Truth und Decisive Battle in the Blue Sky . (Die beiden letzten mag ich hauptsächlich deswegen, weil sie das Opening von Eternal Mana aufgreifen.)
Dummerweise ist das Spiel meiner Meinung nach vor ein paar Totalausfällen nicht gefeit. Wie dem Theme der Drachenhöhle ( Mandible of the Abyss ), bei dem ich am Anfang ständig „Ooooh Manno, warum?“ verstehe. Ganz ehrlich: Das frag ich mich auch!
Positiv hervorheben muss man auf alle Fälle die Abwechslung der Tätigkeiten (Kämpfen und Alchemisieren halten sich gut die Waage) und dass – im Gegensatz zum ersten Teil – eigentlich keine der kleinen Nebenaufträge und Storyhäppchen rund um die NPCs verpasst werden können. Zudem gibt es zwar keine Spezialfähigkeiten der Mana-Geister mehr, aber Items wie unterschiedlich starke Bomben, Greifhaken, verschiedene Pflanzendünger, Hämmer zum Gesteinsabbau u. ä. sorgen dennoch für dieses wohlige „Ein neues Item! Was kann ich damit alles machen?“-Gefühl. ^w^
Zusammenfassend mochte ich The Azoth of Destiny in manchen Punkten mehr, in anderen weniger als Eternal Mana, aber im Großen und Ganzen hat mich das Spiel wieder bestens unterhalten. Es ist hübsch anzusehen, es hat keinen abartig hohen Schwierigkeitsgrad und es geht beständig flott voran. Genau das Richtige für zwischendurch!
Fun Fact:
Max, einer der wichtigeren NPCs im Spiel, kann sich aus irgendeinem Grund partout nicht merken, wie Felt heißt. Aus diesem Grund betitelt er ihn bei jeder neuen Begegnung mit einem anderen Namen, der mit dem Buchstaben ‚F’ beginnt (Frank, Fernando, Feivel…). In einer Szene jedoch nennt er ihn aus heiterem Himmel gleich zweimal ‚Klein’ (= Name des Haupthelden aus Atelier Iris – Eternal Mana). Da war aber jemand seiner Zeit weit voraus. :D
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Stand:
- 10 von 8 Spielen durchgespielt
- 7 (J)RPGs durchgespielt
- 2 Teile der Atelier-Reihe durchgespielt
- 2 Titel meiner "Kaum hohe Erwartungen"-Liste durchgespielt
- 1 ROM aus meinem Fundus durchgespielt
- Ace Attorney - Spirit of Justice beendet
- Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant durchgespielt
Ganbare Goemon Gaiden 2 - Tenka no Zaihou
Den selbsternannten Meisterdieb Goemon plagt die Langeweile. Als sein Kumpel Ebisumaru ihm von einem ‚Wettkampf der Diebe’ erzählt, der demnächst startet, hält sich seine Begeisterung dennoch in Grenzen. Erst die Höhe des zu erwartenden Preisgeldes reißt ihn mit Macht aus seiner Lethargie und kurze Zeit später bricht das Duo auf, um an der Vorrunde teilzunehmen. Im Finale angelangt erhalten die Kontrahenten den Auftrag acht Schlüssel, die über die ganze Welt verstreut sind, einzusammeln und dem Veranstalter des Wettbewerbs vorzulegen. Damit startet eine ereignisreiche Jagd rund um den Globus – und sogar darüber hinaus…
Ganbare Goemon Gaiden 2 – Tenka no Zaihou (‚Treasures of the World’) ist wie sein Vorgänger ein launiges JRPG, dessen größte Stärke der zum Teil abgedrehte Humor ist. Egal, ob es sich dabei um einzelne Teile der Story, das Design der Gegner oder sonstige Ideen handelt – zum Lachen oder wenigstens Grinsen wird man beim Spielen eindeutig mehr als einmal verführt.
Besondere Erwähnung hierbei verdienen in erster Linie wieder die Feinde, die nicht nur insgesamt durch einen sehr großen Abwechslungsreichtum überzeugen, sondern oft durch Aussehen und kleinere Zusatzanimationen erneut das Zwerchfell zum Vibrieren bringen. Den Vogel schießen dabei besonders die Süßigkeitenmonster ab, denen man in einem Dungeon mit dem klangvollen Namen ‚Sugar Castle’ begegnet – dort wird man nämlich von Keksen, Puddingen, Bonbons, Dangos und anderen Leckereien angegriffen! (O-Ton meiner Schwester beim kurzen Zugucken: „Jetzt kriege ich Hunger.“ :D) Mein persönlicher Favorit ist allerdings der Eisgegner ‚Chill’, der nur aus diesem Wort besteht und sich bei einem Treffer zu ‚Ouch!’ formt. Grandiose Idee! :hehe:
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Doch dies ist nur die Spitze des Humoreisbergs: Neben einem UFO, das Kühe entführt (Majoras Mask anyone? :D); dem schon aus Teil 1 bekannten laufenden Zug und etlichen anderen lustigen Absurditäten sorgt allein der Reiseverlauf für den ein oder anderen Schmunzler. So landen die Helden später in einer Art Unterwelt, in der es sowohl ein gemüseliebendes Völkchen als auch das bereits erwähnte ‚Sugar Castle’ gibt; werden dann durch zuviel Schwung geradewegs in die Wolken katapultiert und betreten zum Ende des Spiels hin sogar den Mond und eine Raumstation.
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Darüber hinaus wartet Tenka no Zaihou mit diversen internen und externen Cameos auf – so trifft man z. B. die Katze Koban (Mitstreiter aus Teil 1) und einen gewissen Vampirjäger aus Europa namens Simon Belmont.
Inns sind dieses Mal wieder reine Schlafmöglichkeiten, allerdings gibt es vereinzelte Teehäuser, in denen man einen kleinen Snack kaufen kann, der eine Sofortheilung zur Folge hat. Abgesehen davon existieren auf der Weltkarte drei versteckte Onsen mit dem gleichen Effekt.
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Der Kampfbildschirm wurde im Gegensatz zum ersten Goemon Gaiden aufpoliert, aber an der Mechanik an sich hat sich kaum etwas verändert. Positiv anzumerken ist definitiv, dass dieses Mal die Attacken beim Tod eines Gegners auf den nächsten überspringen, was die Kämpfe ein wenig erträglicher macht. Vom Schwierigkeitsgrad her haben sie jedoch ordentlich zugelegt und auch die hohe Encounter-Rate ist nicht von Pappe! (Paradoxerweise hatte ich mit den Bossen kaum größere Probleme. Die Hauptschwierigkeit bestand fast immer darin mit genügend Heil-Items im Gepäck dort anzukommen.)
Zusätzlich dazu wurde eine neue negative Zustandsveränderung eingeführt, die ziemlich nervtötend sein kann: ‚Drunk’ ist eine Mischung aus ‚Blind’ und ‚Verwirrt’, das heißt die Attacken gehen sehr oft ins Leere und betroffene Charaktere greifen auch manchmal Feinde an, die man gar nicht anvisiert hatte. Außerhalb des Gefechts bleibt der Zustand bestehen und sorgt für ein - zugegeben lustiges – Schwanken des Hintergrundes.
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Für kurzweilige Abwechslung sorgen in vier Städten Minispiele, bei denen man Coupons gewinnen und später gegen – meiner Meinung nach unnütze – Preise eintauschen kann. Die Minispiele bestehen aus einer Art Gedächtnistraining, bei dem man sich immer mehr Sequenzen merken muss ; einem Memory-/Gedächtnistraining; einem First-Person-Dungeon Crawler, in dem alle Kisten gefunden werden müssen und einer Schere-Stein-Papier-Variante.
Witzig ist bei letzterem, dass man gegen eine Geisha spielt, die sich bei zwei Siegen des Spielers bis zu einem gewissen Punkt entblättert. Gewinnt man ein drittes Mal, fällt ZUFÄLLIGERWEISE der Strom aus, was zur Folge hat, dass man zwar seinen Coupon-Preis einstreichen kann, aber partout nichts Ferkeliges zu Gesicht bekommt. :D
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Größter Kritikpunkt ist – wie so oft – das begrenzte Inventar, in dem Ausrüstung, wichtige und normale Items um einen Platz rangeln. Es gibt zwar in einigen Städten eine Art Lager, aber das verweigert fast in allen Fällen die Aufnahme von Key-Items – selbst wenn diese nicht mehr oder erst im Enddungeon benötigt werden (Stichwort acht Schlüssel). x_x
Im Gegenzug dazu empfehle ich an dieser Stelle, dass man sich in der ‚Unterwelt’ mit höherrangigen Heil-Items eindeckt und diese nach Möglichkeit zwischenlagert. In allen Orten auf der ‚Oberwelt’ kann man nämlich - selbst gegen Ende des Spiels – nur die niedrigeren Heil-Items kaufen, was hier und da recht ärgerlich sein kann.
Einen Schockmoment hatte ich vorm Showdown, da ich kurz zuvor im All unterwegs gewesen war und anschließend auf einer kleinen Insel abgesetzt wurde, auf der sich der letzte Dungeon befand. Da ich nur zu Städten zurückwarpen konnte und sich auf besagter Insel keine befand, nahm ich entsetzt an, dass ich ohne meinen im Lager deponierten Heilkram gegen den Endboss antreten müsste! Meine Schwester wies mich dann glücklicherweise darauf hin, dass ich vor dem All-Trip ein Fluggerät erhalten hätte und es doch möglich sein müsste, zu einer Stadt zu teleportieren, mein Zeugs aus dem Lager zu holen und dann zur Insel zurückzufliegen. Dankenswerterweise funktionierte das tatsächlich, jedoch mit einem gewaltigen Haken: Mangels einer Karte hatte ich keine Ahnung, wo diese dumme Insel auf der Welt zu finden war – wodurch ich erst mal 20-30 Minuten damit zubrachte suchend durch die Pampa zu fliegen! X\
Im Großen und Ganzen hat mir Tenka no Zaihou sehr gefallen. Die Story machte zwar an manchen Stellen einen recht konstruierten Eindruck, war aber nicht so absurd hanebüchen wie die letzten paar Meter des Vorgängers. Auch wenn der Schwierigkeitsgrad - verbunden mit dem haarigen Ressourcenmanagement – mich oft zum Fluchen gebracht hat, bügelte der Humor das locker wieder aus. Von daher spreche ich eine klare Empfehlung für den zweiten Goemon Gaiden-Teil aus – für den man übrigens nur bedingt Vorkenntnisse aus Kieta Ougon Kiseru benötigt.
(Extra-)Kuriosität am Rande:
Wie schon im ersten Teil gibt es hier und da Terrain, das den Helden beim Betreten Schaden zufügt. Um das Problem zu lösen, greift man auf Methoden zurück, die sich bereits im Vorgänger bewährt haben. Im Klartext heißt das nichts anderes, als dass man HÖLZERNE Schuhe als Item benutzt, um jeweils 200 Schritte lang Gift und / oder LAVA standzuhalten! Macht Sinn… :hehe:
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Stand:
- 13 von 8 Spielen durchgespielt
- 8 (J)RPGs durchgespielt
- 2 Teile der Atelier-Reihe durchgespielt
- 2 Titel meiner "Kaum hohe Erwartungen"-Liste durchgespielt
- 4 ROMs aus meinem Fundus durchgespielt
- Ace Attorney - Spirit of Justice beendet
- Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant durchgespielt
Peret em Heru: For the Prisoners
1998 machen der Archäologe Tetsuya Tsuchida und sein Assistent Koji Kuroe in Ägypten eine bahnbrechende Entdeckung: Sie finden unter der Pyramide von Gizeh Ruinen, bei denen es sich allem Anschein nach um das Grab des Pharaohs Khufu handelt. Da der einzige Arbeiter vor Ort nach dem Auslösen einer Falle nicht mehr zur Verfügung steht, kommt Tsuchida auf die Idee eine Gruppe Touristen einzuspannen, die für ihn die Ruinen erkunden (und ihren Hals riskieren) sollen. Doch keiner der Anwesenden ahnt, dass Sünder in diesem Grab hart bestraft werden - und nicht alle von denen, die sich in die Tiefe begeben, das Tageslicht je wiedersehen...
Peret em Heru: For the Prisoners (Originaltitel: Shuujin e no Peru-emu-Furu) ist ein als Horror-RPG deklariertes Spiel für den PC-98, das von einem Zwei-Mann-Team für einen Contest entwickelt wurde und bei diesem wohl ordentlich abgeräumt hat.
Man steuert den Teenager Ayuto, der von Tsuchida als Scout Nr. 1 auserkoren wurde, während man immer tiefer in das Grab vordringt. Sporadisch auftauchende Kämpfe sorgen dabei für den RPG-Anteil, aber das Hauptaugenmerk liegt auf den Entscheidungen, die man als Spieler hier und da treffen muss, und die im wahrsten Sinne des Wortes über Leben und Tod der Charaktere bestimmen. So rentiert es sich, die wenigen Fähigkeiten und Dinge, derer man unterwegs habhaft wird, an markanten Punkten auch zu nutzen oder kleinere Wege zurückzugehen, um sicherzustellen, dass man alle Schäfchen beieinander hat. Tut man das nicht, wird man schnell mit einer stetig schrumpfenden Gruppe konfrontiert!
Kämpfe werden in der Regel zu zweit ausgetragen, wobei man den jeweiligen Partner aus den verbliebenen Charakteren rekrutiert. An manchen Stellen wird man in vorbestimmte Schlachten verwickelt und wie nahezu jedes RPG verfügt auch Peret em Heru über einen Endboss, dem man sich – je nachdem, wie viele Leute man gerettet hat – mit bis zu drei Mitstreitern stellt… oder allein. :p Praktisch ist dabei, dass Koji Kuroe als eine Art kostenloses Inn fungiert und sogar im Kampf dahingeraffte Charas wiederbelebt. Ob dieser Service ein gewisses Zeitlimit hat, verschweige ich jetzt mal aus purem Sadismus. :hehe:
Das Spiel ist an und für sich recht linear aufgebaut und lässt sich innerhalb von wenigen Stunden abschließen. Was durchaus praktisch ist, wenn man verschiedene Enden ausprobieren möchte, von denen es laut Übersetzer 49 verschiedene gibt! (Ich selbst hab die ‚Alle, die gerettet werden können, werden gerettet’- und die ‚Alle, die draufgehen können, gehen drauf’-Varianten ausgetestet – das muss reichen. :) Außerdem ist mir Ayuto zweimal weggestorben: Einmal in einem Storykampf und einmal weil ich – just for fun – in einer mit Giftgas gefüllten Kammer die Fähigkeit ‚Shout’ benutzt habe… was in dem Fall einem tiefen Luftholen gleichkam. *hust*)
Als kleiner Spoiler sei hiermit gesagt, dass definitiv – auch beim besten Ende – nicht alle überleben. Genauer ausgedrückt hat man bei sieben Leuten die Möglichkeit ihr Schicksal zu beeinflussen – beim Rest schreibt die Handlung alles weitere vor.
Damit kommen wir zum Horror-Anteil, vor dem ich ein wenig Angst hatte, weil ich für so was eigentlich gar nicht zu haben bin. Zusammenfassend muss ich allerdings sagen, dass sich das Ganze doch in einem erträglichen Rahmen bewegt. Der Grundton, zu dem die Musik einen erheblichen Teil beiträgt, geht mehr in Richtung Suspense Horror – einfach weil man schlicht und ergreifend erwartet, dass an jeder Ecke irgendwas Schauriges passiert. Trifft dieses Etwas dann ein, wechselt das Spiel in der Regel zu Splattereinlagen, die dankenswerterweise fast immer auf die Pixelgraphik reduziert sind – sieht zwar auch nicht so lecker aus, ist aber schonender für den Magen als detailliertere Bilder. Letztere gibt es in gewissem Maße bei der abschließenden Flucht aus dem Grab, denn überall dort, wo ein Gruppenmitglied den Tod gefunden hat, wird man in einen kleinen Kampf mit dessen Leiche verwickelt. Die verwendeten Illustrationen geizen nicht gerade mit Blut und diversen… nennen wir es ‚körperlichen Makeln’ und zumindest die letzte Begegnung (= rückblickend betrachtet das erste Opfer) hatte eine Zusatzanimation, die ich persönlich von allen Darstellungen am ekligsten fand. X\
Von kleineren Übersetzungsfehlern und Bugs (?) wurde Peret em Heru nicht verschont. So wird der Name ‚Yoko’ öfter mal zu ‚Yoyo’ und manchmal folgt nach einem Kampf gleich der nächste, obwohl man sich keinen Millimeter bewegt hat.
Als Belohnung für das Ende mit den wenigsten Verlusten kann man nach Beenden des Spiels ein Straßencafé betreten und sich dort die einzelnen Musikstücke separat anhören (sofern Ayuto mindestens Level 7 erreicht hat).
Abschließend muss ich - als jemand, der mit Horror überhaupt nichts am Hut hat - sagen, dass Peret em Heru: For the Prisoners gar nicht so übel ist. Die Schock-Szenen sind zum Glück nicht dermaßen häufig vertreten und detailliert, wie ich es anfangs nach Lesen des Warnhinweises der Übersetzer befürchtet hatte (abgesehen von ein, zwei Ausnahmen).
Wer sich auf diese Erfahrung einlassen will, dem empfehle ich jedoch das Spiel mindestens zweimal durchzuspielen, um zu begreifen, warum diese oder jene Person als Sünder verurteilt wurde. Denn in einigen Fällen erfährt man erst nach der Rettung, weshalb es den betreffenden Charakter erwischt hat.
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Stand:
- 14 von 8 Spielen durchgespielt
- 9 (J)RPGs durchgespielt
- 2 Teile der Atelier-Reihe durchgespielt
- 2 Titel meiner "Kaum hohe Erwartungen"-Liste durchgespielt
- 5 ROMs aus meinem Fundus durchgespielt
- Ace Attorney - Spirit of Justice beendet
- Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant durchgespielt
Meine JRPG-Challenge 2019
Neues Jahr, neue Spiele, neues Glück! Packen wir's an!
Inspiriert von Narcissus Idee hab ich mir jetzt ebenfalls ein paar Kategorien gebastelt, die ich innerhalb dieses Jahres abhaken möchte. Ob mein Backlog davon allerdings kleiner wird, wage ich ehrlich gesagt zu bezweifeln. (Neue) Verlockungen lauern ja an jeder Ecke... :hehe:
Motto |
Beschreibung |
Like hours on a clock |
12 Spiele durchspielen |
|
Half a dozen RPGs |
Min. 6 (J)RPGs durchspielen |
|
Paid my dues |
Angefangene Spiele beenden* |
|
Get the party started |
Eine Reihe beginnen |
|
Time to say goodbye |
Eine Reihe beenden |
|
Sweet 16 (Bit) |
Min. 1 SNES-Spiel durchspielen |
|
One big happy family |
Min. 2 oder mehr Playstation-Spiele durchspielen (PSX bis PS4) |
|
One (screen) is not enough |
Min. 1 DS- oder 3DS-Spiel durchspielen |
|
Stand Alone Complex |
Min. 1 Spiel ohne Vorgänger und / oder Nachfolger durchspielen |
|
Try your strength! |
Min. 1 Action-RPG durchspielen |
|
Which path should I take? |
Min. 1 Spiel mit min. 2 Charakterrouten durchspielen** |
|
Anything could happen |
Min. 1 ‚artfremdes’ Spiel durchspielen*** |
|
*= Brave Battle Saga
**Es reicht eine Route zu beenden. Erlaubt sind auch Spiele wie z. B. Dragon Quest IV, in denen man erst verschiedene Wege beendet haben muss, um das Gesamtbild spielen zu können.
*** = Point’n’Click, Visual Novel, so etwas wie Layton oder Ace Attorney etc.
Mehrfacherfolge sind völlig legitim! Wenn ich z. B. ein PS2-RPG beende, zählt das sowohl in der Kategorie ‚Half a dozen RPGs’ als auch in der Kategorie ‚One big happy family’.
Spiele, die ich bereits kenne, werden ebenfalls mit aufgeführt, laufen jedoch abseits der Challenge.