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Nach einigen weiteren "Fassunfällen", die Blanche jedes Mal aufs Neue entzückt auflachen ließen, war sie nun etwas erchöpft. Also legte sie sich ins weiche Gras und kuschelte sich dicht an Wolke. Erneut dachte sie an die Leithammelwahl und daran, dass sie noch immer nicht wusste, welche Art von Schaf für diesen Posten geeignet wäre. Nachdenklich rupfte sie etwas Löwenzahn aus und begann mit vollem Mund zu sprechen: "Was glaubst*mampf* du Wolke? Wie muss ein *mampf* Schaf sein, damit es ein guter Leithammel wird?" Sie schluckte ihre kleine Zwischenmahlzeit herunter und scharrte ein wenig im Boden. "Alle reden von der Wahl, als wäre es das wichtigste Ereignis im Leben eines Schafes, aber niemand sagt, was wirklich wichtig dabei ist. Auf jeden Fall finde ich, dass es jemand anderes als Napoleon sein sollte." Blanche rümpfte kurz die Nase und rupfte sich einen weiteren Löwenzahn aus.
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Nachdem Lammbert endlich seinen Durst gestillt und die Müdigkeit vertrieben hatte, hatte er noch eine Weile vergnügt am Rande des Sees herumgeplantscht. Mit nun schwerem, nassem Fell schlich er langsam in die Richtung, aus der er das vergnügte Lachen vernommen hatte - neugierig, was dort geschehen war, konnte er sich dem Drang nachzusehen nicht widersetzen.
Dort angekommen sah er einige Schafe auf dem Rücken liegend und kichernd. Fragend blickte er sie an, neigte ein wenig seinen Kopf zur Seite und fragte dann: Was ist denn so lustig?
Einem Reflex folgend schüttelte er sich, wodurch das Wasser, das sein Fell aufgesogen hatte, wie ein kleiner Regenschauer über den liegenden Schafen niederging und unwillkürlich musste er auch anfangen zu kichern, konnte sich kaum noch halten und lag plötzlich vor lachen auf dem Rücken.
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Liebevoll knabberte Wolke an Blanches Widerrist, nachdem sie sich an ihn gekuschelt hatte. Er hatte sich an den kleinen Kampf, den Goliath gestern gefochten hatte, erinnert. Denn das Goliath ein wenig sonderbar lief lag schon lange nicht mehr an den langen Lammbeinen sondern wohl an ein paar üblen Prellungen. Auch wenn er sich bemühte sich nichts anmerken zu lassen, war Wolke glücklich das hier auch ganz viel Spitzwegerich wuchs. Goliaths Körper schien zu wissen was er brauchte, denn der Kleine verschlang von alleine Unmengen davon. Um ihn brauchte sich Wolke fast nie Sorgen machen. Er war ein zähes und starkes Lamm und würde wohl nach ein paar Nächten wieder topfit sein.
Er wandte sich wieder Blanche zu, die ganz ausser Atem gar nicht abwartete sondern einfah drauflosrupfte. Er fand es ulkig, wie sie versuchte mit vollem Mund zu sprechen. "Schafe grasen ruhig, Blanche, und wenn der Bauch voll und der Mund leer ist werden wir redselig. Jetzt weiß ich auch wieso, du siehst witzig aus.", er schnappte sich eine Löwenzahnspitze, die bei ihrem Gemampfe auf ihrer Wolle gelandet war. "Also erzähl du doch mal, wieso es nicht Napoleon sein sollte. Sich Gedanken darüber zu machen was man nicht will, hilft manchmal auch weiter."
Sein Blick wanderte zu Goliath und Glöckchen, die selig über ihre Nähe waren. Bei sich dachte er, wenn der Schäfer bald nicht kommt, dann brauchen wir jemanden der seine Aufgabe des aufpassens und die des Hütehundes übernimmt - nämlich die ganzen Allesfresser von hier fern zu halten. Die Eulen, die uns die Wolle zerrupfen und auch Fuchs und Marder die vor kranken, schwachen Lämmern nicht haltmachen. Und es muss jemand sein, der Aufmerksam genug ist um Streitereien schnell zu schlichten, weil eine Herde ist nunmal nur dann eine gute Herde, wenn sie zusammenhält.
Aber er wollte die Lämmer damit nicht erschrecken. Vielleicht kam der Schäfer ja morgen schon wieder. Und sie sollten lieber die Sonne und das Gras genießen. Wobei grade ein Regenschauer auf die Liegenden niederging, denn Lammbert war aufgewacht und Wolke, der durchaus Lust zum spielen hatte knuffte den fast schon Erwachsenen Bock liebevoll an der Flanke und schüttelte sich dann ebenfalls lachend, was zwar zu keinem Regenschauer, aber zumindest zu einem kühlenden Sprenkeln führte.
"Was so lustig ist? Na schau nur! Da oben, die Wolkenschafe - das kleine Hübsche kalkweiße sieht aus wie Glöckchen! Und die beiden daneben sind genauso zerzaust und wuschelig wie ich. Oh und gugg, da! Da ist sogar eines mit einem kleinen Fleck am Bein, wie hübsch!" Als Lammbert grade versonnen in den Himmel starrte knuffte ihn Wolke nochmal und rollte dann mit einer (fast) eleganten Rolle weiter zu einem kleinen Holunderstrauch, wo er für Frau Määhra zwei Holunderbeer-Zweige abzupfte und dann zu den Lämmern zurücktrottete.
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Böckling war noch etwas baff von dem was gerade geschehen war. Die wilde Truppe, die ihn komplett ignoriert hatte, war immer schneller gerollt um dann weiter weg in der Heide mit einem lauten "Wumms!" zum stehen zu kommen. Doch anstatt sich zu schämen, weil sie wie dreckige Heuballen durch die Gegend rollen, fingen die auch noch an zu lachen. Sind die toll?, dachte sich Böckling. Und die einzige Antwort die ihm einfiel war, dass sie in der Tat den Verstand verloren haben mussten.
"Schwere Zeiten sind dies in der alle jungen Schafe sich entscheiden, lieber dem Schwachsinn zu verfallen, als produktiv der Gemeinschaft der Heide zu helfen.", sagte er schwermütig zu sich selbst.
Da es sonst nichts gab was ihm gerade einfiel zu tun, und da die anderen Schafe sich weitesgehend normal verhielte, entschloß sich Böckling die Kotiothek aufzusuchen und in der Defekation der Altvorderen nach Weisheit zu suchen. Naja, zumindest in der Belleteristik-Abteilung fand er immer etwas Interessantes.
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Während Goliath immer noch munter vor sich hinmampfte, seit dem Kampf hatte er bestimmt nicht mehr gegessen, es war nur natürlich dass er solche Mengen nun brauchte, besah sich Glöckchen ihr Fell. Durch das Gerolle hatten sich einige Dinge in der Wolle verfangen, Pusteblumensamen, kleine, ausgedörrte Gräser und ein paar einzelne Blütenblätter. Sie schüttelte sich ein paar Mal, um alles abzuschütteln, aber so richtig wirksam war das nicht. "Goliath, kannst du-" Plötzlich traf sie ein kurzer Schauer aus Wassertropfen, und der Schreck über die unerwünschte und vor allem recht kalte Dusche, ließ sie empört schnauben. Dann jedoch merkte sie, dass sich einige der Gräser in ihrer weißen Wolle dadurch gelöst hatten, wenn natürlich auch längst nicht alle. Trotzdem nahm Glöckchen an, dass Lammbert nur höflich hatte sein wollen, um ihr makelloses Fell zu reinigen. Natürlich, so musste es ohne Frage sein.
Recht zufrieden nickte Glöckchen Lammbert dankend zu, und legte ihren Kopf nun auf Goliaths Rücken, er selbst lag im Gras und kaute noch an den Resten des Spitzwegeriches, den er zuletzt gefressen hatte. Wolkes Worte hatten die Gedanken um den Leithammel wieder ein wenig fortgespült. So hatte sie vor, später einfach spontan und nach Gefühl zu entscheiden, statt sich jetzt den ganzen Tag Gedanken zu machen. Sie wollte auch viel lieber überlegen, wie sie ihre Wolle schnell wieder sauber machen konnte, ohne gleich ein kaltes Bad nehmen zu müssen, nach dem sie sich immer etwas unwohl fühlte. Nass kam sie sich immer viel kleiner und schwächer vor als sie war.
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Trotz seiner leichten blessuren konnte natürlich auch Goliath nicht widerstehen, zusammen mit Glöckchen und Wolke rumzutollen und wild durch die Gegend zu kugeln! Was die älteren Schafe dabei wohl wieder dachten mochten, war ihm vollkommen egal, denn es war schließlich ein echter Heidenspaß, den Hang am Düsterhügel hinunterzukullern und zu schauen, wer als Erstes unten ankommen würde, denn schließlich ließ sich aus jedem Spaß auch gleichzeitig ein Wettbewerb machen. Sichtlich vergnügt landete er mit den anderen beiden Schafen auf der bunten Wiese und nach einer kurzen Verschnaufspause, bei der er auf dem Rücken liegend den Himmel betrachtete und nach Wolkenschafen Ausschau hielt (die selbst Glöckchen um ihre schöne weiße Wolle beneidete), knabberte Goliath ein wenig an den vielen Pusteblumen herum, die sich jedoch auf eine unverständliche Art und Weise ständig aus dem Staub machten, weswegen er lieber ein paar von den Dotterblumen fraß, denn gerade an der Ostseite schmeckten die Pflanzen durch die viele Sonne einfach herrlich!
Ein wenig Gedankenverloren kaute das Lamm auf den Blumen herum, als es Wolkes Worte hörte. Er schien ein wenig besorgt, ohne dass Goliath selbst zunächst an sich eine Betrübtheit feststellen konnte. Dennoch hatte Wolke ihn wieder auf die Leithammelwahl gebracht, die er durch die Spielerei doch glatt für einen Moment vergessen hatte.
"Hach, wenn es doch so einfach wäre, Wolke. Die ältesten Schafe auf unseer heide sind nunmal Ramirez und Napoleon, der eine weltfremd und der andere verbannt aus Größenwahn, selbst wenn sie die meisten Winter bereits überlebt haben, so kann ich ihnen doch nicht sehr vertrauen. Altersweisheit, wie sie es nennen, schön und gut, aber von denen traut sich doch nicht einmal einer, mal wieder richtig rumzutollen oder die Hörner zu benutzen, dabei sollte ein Leithammel doch Stärke und Mut zeigen, statt nur schwer sehen und hören zu können... überhaupt sind hier so viele Schafe auf der Heide und unser Schäfer ist nie da, wer soll denn auf alle aufpassen?"
In der Tat wirkte Goliath ein wenig missmutig, schließlich erhoffte er sich von der Wahl etwas mehr Leben in der Heide, ielleicht konnten die älteren Schafe sogar zum Spielen ermutigt werden, träumte Goliath. In diesem Moment spürte er einen stechenden Schmwerz im linken Vorderbein.
Oh, und weißt du, was ich für meine Beinchen tun kann? Die schmerzen alle noch immer ganz dolle von der Toberei gestern! Zwar wird es bestimmt bald wieder vorüber sein, denn bisher ist alles immer ganz schnel heile geworden, aber du kennst doch die Heide so gut und weißt, was es hier alles für Pflänzchen gibt...
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Da Gewitter derzeit Daniel nicht finden konnte, machte er sich auf den Weg zu Baron Baa. Sie hatten noch gemeinsame Arbeit zu verrichten. Wo der Baron zu finden war, wusste Gewitter, hatte er ihn doch erst vor kurzem Gesehen. Dennoch, zunächst war es an der Zeit, ein kurzes Mittagessen ein zu nehmen und einen Schluck zu trinken. Auch wenn er von Völlerei nichts hielt, so war Gewitter doch gewiss nicht mager und hatte einen gesunden Hunger. Er aß und trank zwar nur das nötigste, dafür aber regelmäßig.
Etwas Löwenzahn und Gras fressend, zog Gewitter also zu Wasserstelle, um anschließend nach Baron Baa zu sehen.
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Mikes Maul klaffte weit auf als er zuhören musste was für einen Schwachsinn Frau Määhra von sich gab.
"Menschen legen doch keine Eier! Die holen sich Eier von anderen Tieren und verstecken die dann aus irgendwelchen vermutlich total lächerlichen Gründen.
Aber selbst Mensch zu sein wäre sicher nicht schlecht! Dann könnte ich die gesamte Umgebung wesentlich einfacher erforschen und dann ginge es mit meiner Karte auch schneller vorran. Außerdem könnte ich mehr solcher Delikatessen wie diese Spiegeleier essen anstatt ständig nur Gras oder irgendwelches Obst."
Und er hörte gar nicht mehr auf zu reden. Wie anders sein Leben bloß wäre wenn er ein Mensch und kein Schaf wäre! Das musste sich für den Rest der Herde wie totaler Wahnsinn anhören.
Hatte sich etwa irgendein Parasit in Mike eingenistet und trieb ihn nun in den Wahnsinn?
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Nachdem Wolke den Holunder vorsichtig auf einen flachen Stein abgelegt hatte lauschte er andächtig den Worten von Goliath. Er schien vor sich hinzunicken, bei dessen Worten, die voller Tatendrang waren. "Oh ja, die Hörner benutzen muss ein guter Leithammel können, das stimmt. Und mutig sein muss er auch, da hast du Recht." Wolke mochte es, das Goliath seinen eigenen Kopf hatte. Wenn es doch nur ein Schaf gäbe, das älter wäre aber dennoch den Mut dieses Lammes haben könnte. "Was meint denn der Rest von euch? Blanche? Lammbert? Was für einen Leithammel würdet ihr euch denn wünschen?" Und er ahnte, das die Antwort sicherlich sehr niedlich ausfallen würde. Obwohl... gerade Lammbert war verflixt klug für sein Alter. "Ihr Lieben, ich denke ich lauf schnell bei Frau Määhra vorbei und bring ihr was gegen ihr Bauchweh. Lasst euch nicht von den Mücken stechen, solange ich weg bin!" Und das war ein wichtiger Ratschlag, denn anscheinend hielt Wolkes Wohlduft die Mücken tatsächlich von ihm und andren Schafen die bei ihm standen, ab.
Entspannt gähnte Wolke nun ausgiebig und stupste nun Goliath spielerisch an den prallen Bauch. "Ich glaube du hast schon das richtige gefuttert, Goliath. Weißt du, bei alten Schafen tun die Knie irgendwann weh und sie springen nicht mehr so hoch. Aber das wird noch lange dauern, bis das bei dir der Fall ist und ich dir Brennesseln und Ackerschachtelhalm suchen muss." Er schlacktere mit den Ohren und Kniff Goliath dann in das Ohr, woraufhin er sich schnell den Holunder schnappte und vor Goliath davonrannte, der wild entschlossen war diese Schmach zu rächen und Wolkes Ohren zu beknabbern, bis sich dieser ergeben würde.
Wolke rannte also so schnell er konnte, aber immernoch recht gemächlich im Trab zu Frau Määhra, während Goliath neben ihm hersprang und versuchte seine Ohren zu erwischen. Als sie dann bei Frau Määhra angekommen waren und Wolke grade den Holunderzweig mit den Worten "Nur die Beeren und Blätter abknabbern, dann wird das mit deinem Bauch..:" sprach, erwischte Goliath sein Ohr und Wolke ließ sich wie der Getroffene Goliath in der Bibel mit fiel Ächzen zu Boden fallen, dass es nur so wackelte, und stellte sich tot, wobei er aber Frau Määhra noch zuzwinkerte, damit sie Goliath diesen Triumpf auch gönnte.
Bei sich dachte Wolke nur, wie klug er doch war, das er den Muskelkater des Lämmchens richtig versorgte. Denn viel Bewegung war immernoch die Beste Medizin.
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Viel hat sich in der letzten Zeit getan, und Rommel bekam davon kaum was mit. Die meiste Zeit über liegt er im Gras, schaut die Wolken an, philosophiert und dichtet über den Gott der Schafe und den Rest der Welt. Zu einer guten Stunde beispielsweise, philosophierte Rommel über seinen Traum mit den Grashüpfern. Seit dieser Nacht hat er ziemliche Angst vor Grashüpfern, was für ihn unerklärlich ist, denn immerhin sind sie viel kleiner als er… Aber er gab sich mühe.
Dem regen Treiben der anderen Schafe nach zu urteilen, begannen die Wahlen zum Herdenführer. Die Gemeinschaft interessierte ihn sehr, doch ihm war von Anfang an klar wem er seine Stimme geben wird. Mit der Hoffnung die richtige Wahl getroffen zu haben, machte sich Rommel auf den Weg zum See um sich dort zu entspannen..
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Ziemlich fassungslos starrte Frau Määhra ihr Gegenüber an. Dass... dass...
Frau Määhra war ziemlich mäählos. Inzwischen war sie von Mike wohl fünf weitere Trippelschritte rückwärts zurück gewichen. Mike war verrückt. Dies war nichts womit Frau Määhra allein zurecht kam, ein Schaf allein zurecht kommen sollte. Das war Angelegenheit der ganzen Herde.
Lange redete Mike, solange, dass Frau Määhra ihr Määh wieder hatte. Mike, Mike... hörst du dir eigentlich zu.. was du da sagst, Mike.
Wie, wie... unschafisch das ist. Mike, so komm doch zu dir! Bitte Mike. Voll Sorge und Ängstlichkeit war ihre Stimme.
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Als Frau Määhra den Holunder völlig ignorierte (und noch dazu keine Notiz von ihm oder dem auf ihm tobenden Goliath nahm) hob Wolke den Kopf um sich das Brät aus dem Stein einmal zu begutachten. Mike war schon immer ein Sonderling gewesen, aber er hatte die Schafe größtenteils nur mit seinem Geruch belästigt. Aber Wolke roch den Angstdunst, den Frau Määhra ausstieß und zwar nicht zu knapp. "Goliath, du bist ein echter Held. Wenn ich doch nur so stark wäre wie du!", sprach Wolke feierlich und knuffte den Kleinen nochmal vorsichtig, damit er von ihm herunterkrabbelte. "Du warst super, eine echte Geheimwaffe gegen fiese Reißzahnträger!" Mit einem bedächtigen Blick auf Mike und Frau Määhra bat er den Kleinen aber noch wieder schnell zurück zu Glöckchen zu laufen und weiterhin von dem Spitzwegerich zu fressen um die Prellungen heilen zu lassen.
Er wollte Frau Määhra helfen, aber den Kleinen da heraus lassen. Als Goliath ausser Schnupperweite war, prustete Wolke auch erstmal Mike an, wieso er Frau Määhra so erschrecken musste. Aber er hatte zu wenig Määähs und als sein Blick auf die zerbrochenen Eierschalen fiel, musste er sich erstmal fassungslos auf den Po plumpsen lassen.
"Beim großen Schafgott, Mike! Du hast unschuldige Vogeljungen getötet!" Mit großen, traurigen Augen kratze er die Eierschalen zusammen und strich mit dem Huf darüber. Aber er wusste nicht, wer von den Schafen Mike nun eine Standpauke halten sollte. Die meisten interessierten sich doch nicht für Vogeljungen. Frau Määhra offensichtlich schon...
"Ich finde es auch unschafisch, das man ungeborene Babys frisst. Frau Määhra, denken sie sich nichts, Mike ist eben schon immer anders gewesen und wird es wohl immer bleiben." Seine feuchten Kulleraugen rieb er sich mit einer Stirnwolllocke ab, dann versuchte er Frau Määhra ein wenig Unterstützung zu bieten - wenn schon nicht durch Worte, dann doch durch Körperwärme.
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"...eierlegende Menschen, soso..."
Garrett seuftze. Die einen rollten sich wie besoffen umher, die anderen meinten das Menschen Eier legen würden. Doch Garrett kannte die Wahrheit und offenbarte sie:
"Die Menschen verstecken die Eier weil Ostern ist. Da soll irgendsoein Mensch aufgestanden sein, nachdem der 3 Tage geschlafen hat. Ich verstehe zwar nicht was ein Nickerchen mit einem ei zu tun hat, aber Verrückte gibts eben nicht nur bei uns Schafen, mäh!"
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Jill hatte an diesem Morgen lange geschlafen. Nachdem es ihr am Vortag noch nicht gelungen war, die perfekte Bedeckung für ihre Beine und ihre Hufen zu stricken, war sie in der Nacht aufgrund eines vorbeiziehenden kalten Windes öfters aufgewacht. Nach dem die Sonne aufgegangen war, genoss sie die Strahlen nun umso mehr und verbrachte den Vormittag dösend im Gras. Als sie wieder aufwachte, stand die Sonne bereits hoch am Himmel- Es musste bereits Mittagszeit sein und ein Knurren in Jills Magen machte sich bereit. So erhob sie sich von ihrer Schlafstätte (sie wollte schließlich nicht die von ihr plattgelegenen Halme essen) und trabte los in Richtung des großen Apfelbaumes, wo das Gras ihrer Meinung nach am leckersten war: saftig, grün und mit einem zarten Apfelaroma. Zumindest glaubte Jill, dass es Apfelgeschmack war, der das Gras hier zierte. Denn was sollte es in der Nähe des Baumes sonst sein?
Jill wollte gerade anfangen zu fressen, da hörte sie Frau Määhra rufen: "Mike, so komm doch zu dir! Bitte Mike." Jill sah auf. War etwas passiert? Sie ging hinüber zu Frau Määhra und dem jungen Bock Mikey, der allerdings nicht so aussah, als ob ihm etwas passiert war. Auch Wolke war in der Zwischenzeit dazu gekommen und Jill hörte ihn sagen "Ich finde es auch unschafisch, das man ungeborene Babys frisst. Frau Määhra, denken sie sich nichts, Mike ist eben schon immer anders gewesen und wird es wohl immer bleiben."
Sie wollte nicht glauben, was sie soeben gehört hatte. "Was sagst du da Wolke? Jemand frisst ungeborene Babys? Wer bitte stellt denn so etwas schreckliches an?" Jill wusste natürlich nicht, dass es um Vogelbabys ging und malte sich in ihrem Kopf Bilder aus, wie jemand ein ungeborenes Schafsbaby aus dem Bauch seiner Mutter heraus riss und verspeiste. Erschrocken blickte sie von Wolke zu Frau Määhra und dann hinüber zu Mikey.
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Frau Määhra, die Wolke nun bemerkte, lehnte sich an Wolke an. Mike, ihre Stimme zitterte dabei, Garett und Jill waren nun auch gekommen, will wie ein Mensch leben, ein Mensch sein.
Er,... er muss krank sein, sein Denken. Mike hat einen Menschenwahn, Wolke. Was sollen wir nur machen?
Und Garrett erzählte nun auch von Menschen und ihrem Verhalten, Ostern und Eiern. Frau Määhra straffte sich, und sagte mit fast fester Stimme, doch ihre Unsicherheit war zu groß um sie ganz zu verbergen, und woher wisst ihr das? Und woher haben die Menschen die Eier.
Und hier war doch schon lange kein Mensch mehr! - Nicht mal unser Schäfer.
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"Bloß weil ich mir ein Menschenleben spannender vorstelle als das eines Schafes bin ich doch nicht krank! Man darf doch wohl noch träumen dürfen. Und wieso muss ich mich denn überhaupt wie ein Schaf verhalten nur weil ich eines bin? Wäre doch langweilig wenn wir alle genau gleich sind! Wieso verurteilt ihr mich eigentlich? Jill verhält sich zum Teil doch auch wie ein Mensch oder ist es etwa normal, dass Schafe mit ihrer eigenen Wolle Kleidung stricken?"
Genervt fraß er eines der Spiegeleier auf bevor er weitersprach.
"Und von wegen ungeborene Babys. Das ist doch nur irgendne Flüssigkeit die nach dem braten zu einer etwas härteren Masse wird die man essen kann. Ist nicht so als würde ich Vogelbabys aus einem Nest stehlen und auffressen!"
Aber ihm war die Meinung der anderen sowieso egal. Sollten sie doch rummeckern. Wenn sie ihn zu sehr nervten würden er einfach in eines der vielen Verstecke in der Umgebung gehen und ein Nickerchen halten bis die sich abgeregt hatten. Und da sie ihn wohl nicht so schnell in Ruhe lassen würden begann er schonmal seine Sachen in den Beutel zu packen und den Rest Spiegeleier zu essen.
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"Menschenwahn" Als Wolke Frau Määhra das sagen hörte machte er einen kleinen Satz nach hinten, aber da er noch auf seinem Po saß machte es nicht viel Unterschied. Dann drückte er beruhigend seinen Hals gegen Frau Määhras Flanke und brummelte beruhigende Laute "Mhmmmmmmmm mhm mhm mhm, schon gut Frau Määhra, wir sollten vielleicht noch ein paar andere Schafe dazuholen. Das geht alle in der Herde etwas an, die aus dem Lammfell heraus sind und wissen wie wichtig die Gemeinschaft ist." Und er sah sich nach Bockling, Daniel und Nivicola um, die nicht nur alt genug sondern auch eigensinnig genug waren um diese Situation besser zu handhaben als er.
Denn auch wenn er viel über Kräuter wusste, Menschenwahn war das schlimmste was einem Schaf zustoßen konnte. Und am Ende bezahlten sie auf dem Weg, der sie aus der Herde hinaus führte, immer mit dem Schicksal das mit dem Gewitter einherging. Inzwischen war auch Jill zu den dreien hinzugekommen und Wolke beantwortete indirekt ihre Frage: "Mike, weißt du das Menschenessen zu Menschenwahn führen kann? Wie lange isst du schon solche Dinge? Ich hab dich öfters beim Hirten gesehen - der hat dich doch sicherlich mit so Gebäck und solchen Dingen gefüttert, oder? Auch da sind Vogeleier drin... ach Mike. Die armen Vogelbabys und ihre armen Eltern. Du bist doch kein seelenloser Mensch, der nichts riecht! Also wieso tust du so? Warum willst du so sein? Das sind grobe Tiere, viel dümmer als wir Schafe..."
Auf Mikes Erwiderung hin schüttelte Wolke nur enttäuscht den Kopf. "Wir sind eine Herde, Mike, und wenn jemand beginnt wie ein Mensch zu denken dann endet es meist damit, das er irgendwann auch Fleisch essen will. Vogeleier sind ja nur ein Schritt zur..." das Wort Verdammnis wollte er nicht aussprechen, aber er glaubte das Mike verstanden hatte das es Wolke ziemlich gekränkt hatte das sein Vogelnest nun im Magen eines Schafbocks verschwunden war. Und das komisches Essen auch komische Schafe macht.
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"Ähh... meine Eltern? Keine Ahnung, wo die sind...", meinte Mmii. Er hat sich bisher nie über seine Eltern gesorgt, bisher habe er sich verträumt durch sein bisheriges kurzes Leben gespielt und Purzelbäume geschlagen. Er wurde nachdenklich und musste an andere Schafe mit Eltern denken. Irgendwann hatte er aber keine Lust mehr und fing wieder an, einem Schmetterling nachzujagen, welches auf seiner Nase kurzen Halt machte, als er plötzlich gegen ein anderes Schaf knallte.
RUMMS!!
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"Woher ich das weiß?", sagte Garrett "Nun, ich habe die Menschen belauscht. Sie stehen den Hühnern die Eier, legen sie in kochendes Wasser, dann verändern sie die Farbe und verstecken sie - Damit sie wieder gefunden werden. Wenn sie mich fragen, Frau Määhra, dann denke dich dass die Menschen verrückte sind. Sie verstecken etwas, nur damit sie es finden? Und das ganze weil irgendjemand 3 Tage am Stück geschlafen hat?"
Garrett fand dass die Menschen ein seltsames Volk waren.
"Abgesehen davon, mein lieber Mike ... Es mag ja sein dass du recht hast, aber wie willst du dir hier Eier kochen? Lass mich raten ... Du warst bei der Bäuerin und hast die Arme alte Frau bestohlen, sodaß sie nun hunrgig zu Bett gehen muss und vielleicht ... qualvoll verhungert!"
Garrett neigte teilweise dazu ein wneig zu übertreiben. Aber andererseits fielen gekochte Eier auch nicht vom Himmel.
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Böckling las gerade eine ihm sehr bekannt vorkommende Abhandlung im Kot von einem gewissen Dr. Freischaf von und zu Guttenmäh, als er hörte wie der Begriff "Menschenwahn" nicht unweit von ihm fiel. Er erinnerte sich, dass er gerade neulich im harten Kot was dazu entdeckt hatte und ging auf die Gruppe von Schafen, es waren Mike und eine Reihe anderer.
"Ihr redet doch nicht über diese Krankheit, die einen Menschen von Zeit zu Zeit befällt, dass er glaubt er wäre einer von uns und müsse sich als Schaf verkleiden. Ein gewisser Samuel Bähkett hat einige tolle Geschichten davon im harten Kot verfasst.
Glaubt ihr etwa, einer von uns könnte .... in Wirklichkeit ein Mensch sein?", fragte Böckling, gespannt auf die Antwort.
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Goliath hörte es nur zu gerne, wenn jemand wie Wolke ihn lobte, Komplimente über seine Kampfkraft waren ihm immer am liebsten, auch wenn er natürlich manchmal wuste, dass auch Wolke es gutgemeint ein wenig übertrieb. Nun war er aber erstmal froh zu hören, dass er noch viel zu jung und vital sei, als dass er sichernstlich Gedanken um seine jüngsten blessuren zu machen bräuchte, was ihm nach Wolkes Überraschungsangriff auf sein Ohr nur allzu gelegen kam. Schnell und ohne zu Zögern rannte er Wolke hinterher, der mit einem Bündel holunder im Maul im Begriff war, davonzulaufen. Dass Wolke zu Frau Määhra lief, hatte Goliath dabei vollkommen übersehen und beinahe hätte er sie mit zu Boden gerissen, als er endlich Wolke eingeholt hatte und wie wild um ihn herum sprang, bis er sein Ohr erwischt hatte. Erschöpft aber glücklich ließ er sich daraufhin mit einem lauten Plumps! zu Boden fallen, streckte alle Viere von sich und sah zufrieden hinüber zu Frau Määhra.
Nicht ohne vorher nochmal über Wolkes Fell zu streichen trottete Goliath nun wieder gemütlich zu Glöckchen, Blanche und Lammbert zurück, die wieder im Gras rumlagen und den Himmel betrachteten. Während Blanche noch immer wein wenig erschöpft und satt gefressen aussah, schien Lammbert sich ziemlich nass gemacht zu haben, seine Wolle war schon ganz zersaust. Auch Glöckchen hatte ein paar Tropfen abbekommen und sonnte ihr Fell nun ein wenig. Zufrieden wackelte Goliath zu seiner Schwester und ließ sich neben ihr fallen. Jetzt war er doch wieder ein wenig müde geworden und er beschloß, ebenfalls für eine Weile die warmen Sonnenstrahlen zu genießen und den süßen Duft der vielen verschiedenen Pflanzen um ihn herum einzuatmen...
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Wolke roch beruhigend. Frau Määhra war einfach froh über seine Anwesenheit. Ja, es sollen noch andere hinzukommen, erwiderte sie Wolkes Feststellung, während sie Mikes Verhalten beobachtete, anscheinend wollte er gehen...und er aß tatsächlich alle Eier vor den Augen der anderen Schafe auf.
Nun kam auch Böckling hinzu und erzählte vom Menschenwahn. Allerdings aus einer ganz anderen Sicht. Großes Schaf, was war das nur für ein Tag. Sie konnte es gar nicht glauben. Zweifelnd sah sie zu Mike, als sie Böckling antwortete, eigentlich anders herum, Mike ist ein Schaf, der ein Mensch sein will, und wie ein Mensch isst. Eier, wo Vogeljunge raus kommen sollten und die gar noch nicht kaputt waren.
Aber vielleicht, sie schnupperte, vielleicht ist es ja auch tatsächlich so, dass er ein Mensch ist und glaubt ein Schaf zu sein. Sie schnupperte noch einmal. Also, für mich richt er noch wie ein Schaf. Was meint ihr denn. Richt er auch nach Mensch? Sie blieb dabei dicht bei Wolke.
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Dahinten ist ja schon wieder so ein Tumult. What are they talking about?
Sir, die anderen sind bei weitem zu weit entfernt um irgendetwas zu verstehen.
Um wen haben die sich überhaupt versammelt?
Wenn mich meine Augen nicht täuschen, dann ist das Mike.
Oh, he. Well, whatever. Wo bleibt Gewitter? Wir müssen doch planen how we fortfahren. Außerdem ist es schon fast Teatime - und dann will ich nicht gestört werden!
Natürlich Sir. Welcher Tee wäre Euch denn heute genehm?
Oh, das ist mir recht egal. Just choose something good.
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"Er will ein Mensch sein? Pah, ich hab noch nie was lächerliches gehört.",plichtete Böckling Määhra bei. Klar, die Menschen versklavten sie und sperrten ihresgleichen in Zäune um sie in regelmäßigen abständen zu schoren und natürlich lebten die Menschen hygienischer als Schafe, und waren vermutlich in der Lage besser mit ihrer Umwelt zu interagieren, und die Welt um sie herum im allgemeinen besser nutzen und der Fall von Napoleons Armee gegen die Menschen beweiste wiedermal, dass sie ihnen überlegen waren, aber all dies hieß noch lange nicht, dass es auch wirklich besser war ein Mensch zu sein, ähh zumindest nicht sehr viel besser. Und überhaupt, warum denkt jemand über so einen Schwachsinn überhaupt nach?
"Aber gut, der heutige Tag hat doch gezeigt, dass Vernunft nicht jederschafs Sache ist, das macht ihn noch lange nicht zu einem sprichwörtlichen Mensch im Schafsfell.", gab Böckling zu bedenken.
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"Da bin ich, Sir!", sprach Gewitter den Baron Baa an. "Habt ihr die Stelle entdeckt, die ich meinte? Unter dem Gebüsch? Es ist in meinen Augen die beste Stelle, um den Tunnel zu graben. Und nicht weit vom Düstersee."
Gewitter hatte in der Zwischenzeit gegessen und getrunken, aber von dem Tumult um Mike hatte er noch nichts gemerkt. Dafür hatte er sich endlich entschieden, wem seine Stimme zur Leithammelwahl gehören würde.
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Wolke prustete glücklich, als Böckling sich zu dem Trüppchen gesellte. "Endlich ein Schaf mit Verstand!" Er könnte hoffentlich auch Frau Määhras Frage klären, denn Wolkes Geruchssinn schien wie blockiert zu sein, wenn er versuchte nach Mikes Duft zu schnuppern. Die Würmer und der Dreck schreckten ihn sogleich davon ab. "Also.. ich bin zwar kein Denkschaf, aber ich glaube das jedes normale Schaf sich deutlich mehr für das interessieren würde, was durch seine Wolle kriecht. Es wäre unglaublich unangenehm nackte, kühle Regenwürmer auf seiner Haut zu haben, die durch Fell kriechen. Aber es ist fast so als hätte Mike eine besonders unempfindliche Haut." Wolke versuchte es noch ein letztes Mal mit erhobenen Nüstern, dann versenkte er die Schnauze kameradschaftlich neben Frau Määhra, stupste ihr den Holunderzweig hin und knuffte sie vorsichtig von der Seite, und begann dann mit wedelnden Ohren zu grasen, um den Gestank zu vertreiben.
Für ihn war das alles zuviel Denkkram. Sollte es wirklich einen Menschen in der Herde geben, dann wäre das nämlich mit vielen Konsequenzen verbunden. Ohhh, das würde Ärger geben in ihrem so ruhigen Schafleben, das nur ab und zu durch Schafe die mit Fallschirmen abgeworfen wurden, gestört worden war.
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Jill verstand die Welt nicht mehr. Menschenwahn? Mikey wollte gern ein Mensch sein? Und es gab Menschen, die sich für Schafe halten? Sie stellte sich neben Frau Määhra und schnüffelte ebenfalls an Mikey. "Also, ich weiß nicht. Ich denke nicht, dass er wie ein Mensch riecht. Allerdings habe ich auch den Schäfer lange nicht mehr gesehen, so dass ich mir nicht mehr sicher bin, wie er eigentlich roch." Dann äußerte Wolke, dass ein Schaf sich wohl mehr um sein Fell kümmern würde. "Ja, Wolke." stimmte Jill ihr zu. "Das denke ich auch. Ich könnte es nicht ausstehen, wenn sich Würmer oder Käfer in meiner Wolle versteckt halten würden. Die kitzeln so furchtbar unangenehm." Was das jetzt zu bedeuten hatte, wusste Jill allerdings nicht. Sie starrte eine Weile bewegungslos vor sich hin, gab dann ein Mäh von sich und setzte sich zwei Meter weiter links in Gras und begann mit der Schnauze ihr Fell zu streichen.
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"Du bist so ruhig, Mike. Was sagst du zu den Anschuldigungen, dass du ein Mensch sein sollst?", fragte ihn Böckling. Jeder sollte das Recht haben sich zu verteidigen, bevor man irgendeinen Verdacht gegen ihn äußert und in dem Fall fühlte er sich auch schuldig weil er die Idee mit dem Mensch im Schafskostüm aufgebracht hatte.
Er selbst fand, dass Mike überhaupt nicht wie ein Mensch aussah, dass Fell sah natürlich aus, seine Form, seine Hufe. Ein dümmlicher Mensch könnte sowas doch nie nachmachen, zumindest hatte Böckling noch nie was davon gehört und was er nicht gehört oder vielleicht noch im Kot gelesen hatte, das konnte es auch nicht geben, war Böckling überzeugt. Bezüglich seiner Aussagen er wolle ein Mensch sein, war Böckling zwar erstaunt, um nicht zu sagen perplex, aber relativierte sich wenn verglichen mit dem Unfug den die anderen immer trieben.
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Plötzlich rumpelte noch ein weiteres Schaf in Möbius hinein. "Auauau....." machte er. "Bist du eigentlich okay?", fragte Möbius das andere Schaf, als er sich wieder aufgerappelt hatte. Dann wandte er sich an Fluffy:"Ich gucke eigentlich nicht beabsichtigt auf den Boden. Das ist so meine Art, weißt du. Persönlich finde ich ja die Schmetterlinge wesentlich interessanter.", meinte Möbius. "Bist du im Übrigen auch wirklich sicher, dass du okay bist?", fragte er Fluffy. "Ich bin übrigens Möbius." "Wow.", dachte sich Möbius. Diese alte Schachtel, so dachte er es sich zumindest, war echt nett. Und das andere Schaf auch. Wobei er dessen namen noch nicht wusste. "Nun sag, wertes Schaf, wie heißt du?"
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"Ein seltsames Schäfchen", dachte sich Fluffy. Erst rannte es in sie rein, weil es die ganze Zeit auf den Boden guckte und jetzt schien es sie auch noch zu mögen. Sowas war ihr noch nie passiert. Sie mochte auch seinen Namen, Möbius klang irgendwie wie "Mööööb". Sie fragte sich, wie seine Eltern auf diesen Namen wohl gekommen waren.
Und dann war da ja auch noch das Neulingsschaf, das in Möbius reingelaufen war. Vielleicht war es ja auch so nett wie dieser. "Das ist wirklich ein schöner Tag", überlegte sich Fluffy und hoffte, dass er noch schöner werden würde. Die Leithammelwahl war komplett vergessen.
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"Leute, denkt doch mal nach. Seit wann haben Menschen VIER Beine?", fragte Garrett laut.
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Nun gab es zum zweiten Mal an diesem Tag einen "Radau", diesmal um den sonderlichen Mike. Glöckchen konnte überhaupt nicht verstehen, wie jemand so herumlaufen konnte, abgesehen davon interessierte es sie nicht sehr, was er machte. Und wenn er verrückt war, oder "Menschenwahn" hatte, was immer genau das auch war, war es umso besser, ihm möglichst fern zu bleiben.
Außerdem gab es nun Wichtigeres, um das sie sich kümmern musste, ihre Wolle war schließlich immer noch mit ein paar Gräsern verunstaltet. Gerade als es schien, dass Goliath neben ihr eingedöst war, erhob sie sich und bewegte sich langsam Richtung Düsterwasserlache. Sie hasste es, nass zu werden, da ihr Fell dann einfach lächerlich aussah... aber es war immer noch besser, als irgendwann so auszusehen wie Mike.
Vorsichtig schnupperte Glöckchen an dem kühlen Nass der Lache. Nach einem beherzten Seufzen lief sie plötzlich in die Lache, aber gerade so weit, dass sie nicht untergehen konnte, und stürmte sofort wieder hinaus. Schwer atmend, als hätte sie einen langen Lauf hinter sich, marschierte sie nun so würdevoll wie möglich zurück zu dem Platz, wo Goliath, Blanche und Lammbert noch lagen. Mit einer großzügigen Geste nickte sie Lammbert zu, bevor sie sich, ebenso wie er vorhin, ausgiebig schüttelte, und ihn, der gerade erst trocken geworden war, wieder nass spritzte. Sie wollte ihm eigentlich nur den "Gefallen", den er ihr in ihren Augen getan hatte, erwidern, und hielt sich nun für besonders höflich.
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"He, ihr dort im Gemühse!" rief Hammelpuffel zu Gewitter und dem Baron herüber. "Merkt ihr auch den Tummuld dort hinnen? Könnter mir sagen, was dort lus is?"
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"Aber Garrett, die Menschen haben doch genau wie wir Hinterläufe und Vorderläufe - nur das sie die ganze Zeit auf den Hinterläufen balancieren um größer zu wirken. Der dicke Patrick konnte das auch, ihn haben die Leute immer mit diesem malzigen Zeug abgefüllt, wenn er dieses ääähm... "Kunschtuck" aufgeführt hat. Und unser Schäfer hatte auch dicke Lammfelle, mit denen er sich in der Abendkühle gewärmt hat. Also wäre es doch für einen Menschen wäre es doch sicherlich kein Problem, einfach auch die Vorderläufe auf dem Boden zu lassen und sich mit Lammfellen zuzudecken. Ja, vielleicht wäre es sogar angenehmer. Aber die Frage ist ja nicht, ob Mike ein Mensch ist sondern wieso er die Herde verlassen will und vor allem wieso." Wolke starrte angestrengt auf seine Nasenspitze und fügte noch ein kleines "Oder?" dazu.
Sehnsüchtig starrte er zu dem schattigen Apfelbaum hinüber, wo im Moment kein Schaf stand und von dem aus es auch nicht mehr weit zu den vier Lämmern war. Aber er wollte mithelfen, so gut es ging und nicht seinen Kopf in die Wolle stecken und seine Mähs für sich behalten. 'Später', dachte er bei sich, 'später ist sicher noch genug Zeit um sich mit ihnen gemeinsam Gedanken um einen Leithammel zu machen'. Mike war jetzt wichtiger, denn auch wenn es sonderlich war, fand Wolke es bedenklich wenn Schafe die Herde freiwillig verlassen wollten. Das war einfach nicht natürlich!
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Oh, da seid Ihr ja. Ja, I've been looking at that place. Sieht tatsächlich vielversrpechend aus. Stellt sich mir nur die Frage, wie lange wir wohl damit beschäftigt wären. Der Düstersee ist ja nun nicht gerade small.
Doch nun, wait! It's Teatime!
Sir, Euer Tee.
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Jill sah bei Wolkes Worten auf. "Mikey will die Herde verlassen? Wieso das?" Sie stand auf und ging ein wenig auf Mike zu. "Wo willst du denn hin? Oder ist der Schäfer hier gewesen und hat gesagt, dass du an einen anderen Ort kommst? Von alleine können wir hier wohl kaum weg. Der Zaun ist viel zu hoch und zu gefährlich für uns." Jill sah hinüber zu dem Elektrozaun, mit dem sie nie in Berührung kommen wollte. Einmal hatte sie gesehen, wie ein Lämmchen beim Spielen dagegen gelaufen war und sich danach nie wieder bewegt hatte. Sie hoffte, so etwas nicht noch einmal miterleben zu müssen. "Leider können wir auch nicht springen wie die Pferde." Sehnsüchtig spähte sie hinüber zur Pferdekoppel. Ein wenig neidisch war sie ja schon auf die großen eleganten Reittiere. Zu Ihnen kam täglich die Tochter des Schäfers, fütterte und streichelte sie. Andererseits mussten sie auch ständig mit den Schäferskindern und ihren Freunden auf dem Rücken im Kreis laufen. Das wollte Jill auch nicht. Also wandte sie sich wieder an Mike: "Und du willst doch kein Pferd sein, Mikey, oder?"
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"Was Mike angeht, nun ich denke er hat an der Schnapsflasche des Bauern gerochen.", erwiderte Garrett.
"Wenn unser gütiger Gott Määäh es gewollt hätte das Mike ein Mensch wäre, dann wäre er als Mensch zur Welt gekommen. Und: Wozu will er ein Mensch sein?"
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Wolke stupste Frau Määhra lieb und machte sie auf ein Holunderzweiglein aufmerksam, das Wolke ihr wohl mitgebracht hatte und ein frohes leuchten kam in ihre Augen, denn außer Teichwasser, ein mit schlechtem Gewissen beladenes Stöckchen, ein winziges bisschen Ei und jede Menge irrwitzige Aufregung hatte sie noch nichts im Magen. Ja Holunder tat gut. Und freundliche Aufmerksamkeit auch. Danke dir Wolke, wurde sacht gemurmelt.
Dann stand sie auch noch bei Wolke, der so beruhigend roch, und Böckling, der so klug Fragen stellte, und heute überhaupt gar nicht so war, wie sonst, sie hatte den kleinen Disput in der früh mit ihm praktisch schon vergessen, und Garrett war auch noch da und Jill und noch andere und alle sagten Kluges. Ja, so wars gut, genug Hammel um sich darum zu kümmern, und genug Schafe zusammen um eine kleine Herde zu sein. Jetzt sollte erst noch mal Mike antworten. Vielleicht beruhigte ihn ja die Gegenwart der Herde. Frau Määhra jedenfalls wurde durch die Herde sehr beruhigt, und sie knabberte nicht nur den Ast auf, sie fing auch an neben Wolke zu grasen und hörte nun lieber zu..
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Da verließ man sich einmal auf andere und was passierte? Alles ging schief! Als Nivicola registriert hatte, mit welch mangelnder Ernsthaftigkeit Wolke und schließlich auch Glöckchen und Goliath den Düsterhügel hinuntergerollt waren, hatte sie sich in Duldsamkeit geübt. Als die Drei dann aber auch noch rollend ineinander geraten waren, waren da einfach zu viele Schafbeine in Bewegung gewesen, als dass Nivicola noch hätte mitzählen können. In ihrem Frust über diesen weiteren gescheiterten Versuch hatte sie sogar den Spitzwegerich, ihre Leibspeise, übersehen, der an dieser Stelle in Mengen wuchs.
Einige Zeit nachdem sich Wolke und Goliath auf den Weg zu Frau Määhra gemacht hatten, als Nivicola genug vom Trübsal blasen hatte, machte sie sich auf die Suche nach Mike, hoffend, dass dieser ihr doch noch auf die eine oder andere Art behilflich sein könnte. Auch wenn das Betrachten seiner bisherigen kartographischen 'Erfolge' desillusioniert hatte, so setzte sie nach wie vor ihre Hoffnung in sein Potenzial.
Als sie sich Mike und der um ihn angesammelten Meute näherte, hörte sie die zahlreichen Beschimpfungen und Beschuldigungen. Nun sah sie sich in einer Zwickmühle. Zwar war ihr ihr eigener Standpunkt zu dieser Thematik sofort klar, allerdings störte sie sehr, dass in dieser Situation Wolke und Mike zu Gegnern geworden waren. Wie sollte sie sich zwischen ihrem Kartographen und ihrem Rollmeter entscheiden, waren sie doch beide bedeutend für die Verwirklichung ihrer Pläne?
Ihr blieb nicht länger Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, da sie eben in der Runde eintraf. Und so meldete sie sich – entgegen ihr üblichen Natur – unbedacht zu Wort. "Meine lieben Mitschafe, beruhigt Euch! Eure Raison ist nicht nur sehr lästig für kühle Köpfe wie mich, sie ist auch ungemein unschafig. Ich verstehe Eure Bedenken und Zweifel. Das Bedürfnis, nicht Schaf zu sein – das verbieten sowohl der gesellschaftliche Anstand als auch die naturgegebene Vernunft eines jeden Schafs. Nichtsdestotrotz muss ich anmerken, dass ich keinem von euch das Recht zugestehe, über Mike zu urteilen, da ihr meiner Ansicht nach allesamt gegen dieses Gebot verstoßt. Es ist mir seit langem ein Gräuel, zu beobachten, wie Schafe ihrem Schafsleben mehr Bedeutung beimessen, als ihm von Natur aus zusteht."
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Frau Määhra war gerade so gelöst als Nivicola hinzukam und eine Rede hielt. Da Frau Määhra zuhörte, hörte sie leider auch diese. sie musste sie in Gedanken drei Mal durchgehen, bis sie vberstand, was Nivi eigentlich gesagt hatte, was dann allerdigns zu einem Hustenanfall führte, denn sie hatte beim Nachdenken weitergeweidet und sich dann verschluckt. Nun Nivicola, Frau Määhra sagte das mit erheblichen Nachdruck. Mir ist zwar nicht klar, welches Gebot du meinst Nivicola, aber eines ist mir klar. DU BILLIGST UNS KEIN RECHT zu!
Und behauptest, es sei dir ein Gräuel, wenn wer seinem Schafsleben mehr Bedeutung zugesteht, als es von Natur aus hat. Nun, DASS nenn ich SICH MEHR BEDEUTUNG ZUZUGESTEHEN, als man hat.
DU URTEILST, DU NIMMST dir das RECHT HERAUS eine ganzen HERDE ZU VERURTEILEN und ihr VORSCHRIFTEN ZU MACHEN, DU stellst dich ÜBER uns..
Erstaunlich, wenn man bedenkt, was dir angeblich ein Gräuel ist. UNERHÖRT! Frau Määhra redete sich so recht in Rage, schienen ihr Nivis Worte doch scheinwollig und völlig unschafig.
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Nivicolas Worte hatten für Wolke keine Sinn gemacht, er rätselte noch, aber als Frau Määhra anfing empört und lauthals zu blöken, das davon die ganze Weide zu wackeln schien, wurde es Wolke aber wirklich zu bunt. Sollte Mike doch mit den gebratenen Vogeleiern und den Würmern glücklich werden!
Der Geruch nach Streit, Angst und Empörung war für ihn zu viel. Seine Wolle sträubte sich ein wenig und er trottete so schnell er konnte zum nahen Apfelbaum - wo er den Streit zwar noch mitanhörte, aber immerhin nicht mehr riechen musste und ein paar Äpfel essen konnte. Immerhin waren ja viele vernünftige Schafe zusammengeraten, die würden das schon hinbekommen. Auch wenn er sich ein bisschen schämte, weggelaufen zu sein, aber er hasste Streitereien.
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Daniel, der einen nicht geringen teil des Tages seinen Eigenen Gedanken und seinem Gedachrt nachgehangen hatte und ein wenig umher spaziert war, hörte auf einmal einen lautstarken streit der ihn aus seiner Nachdenklichkeit aufschreckte. Mensch Leute, was ist denn hier los, ihr tut ja fast so als alles Gras auf einmal vertrocknet sei und der See gleich mit. meinte er nicht wenig verblüfft könnt ihr mich mal aufklären was hier gerade los ist? Ich war heute bisher ein wenig... abgelenkt. meinte er unter anderem zu Frau Määhra die ja doch sehr laut gewesen war.
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Während Lammbert völlig versonnen den Himmel und die vielen Schafe, die diesen zu bevölkern schienen, betrachtet hatte, hatte er die Umgebung völlig ausgeblendet - so hatte er auch Wolkes Frage überhört. Erst der Regen, der auf ihn niederging und der - wenn man von der Sonne weg blickte - einen kleinen Regenbogen erscheinen ließ, holte ihn wieder zurück in die Realität. Verdutzt suchte er nach der Ursache des Regens, schließlich hatte er nur weiße Schafe am Himmel gesehen - von dort konnte das Wasser also nicht kommen.
Dann machte er den Quell des Niederschlags aus - es war Glöckchen gewesen, die ihn nun freundlich anblickte. Sie hatte wohl dem etwas älteren Lammbert in dieser Mittagshitze ein wenig Abkühlung verschaffen wollen.
Vielen Dank., blökte er zurück.
Auf einmal sah er eine Pflanze vor sich, von der er noch nie gegessen hatte. Neugierig schnupperte er zuerst daran, leckte einmal vorsichtig darüber und fing dann langsam an zu essen - und wirklich, sie schmeckte. Wer ihm wohl sagen könnte, was das für eine Pflanze war? Er sah sich suchend um fand schließlich eine Gruppe um Mike herum, in der einige der etwas älteren und erfahreneren Schafe standen und machte sich schnell auf den Weg, um sie nach der ihm unbekannten Pflanze zu fragen.
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"Wir sollen kein Recht haben über ihn zu urteilen? Was soll denn dieser Unfug! Wir können tun und lassen was wir wollen. Du bist doch einfach so lange bei deiner Rechnerei, Nivicolas, dass du gar nicht mehr weißt was bei uns Sache ist.", stimme Böckling Frau Mähra zu. "Wir wollen Mike ja nur helfen. Mit so einer unsinnigen Einstellungen schadet er ja am meisten sich selbst."
Böckling verstand wirklich nicht warum so viele sich einmischten. Er hat bloß verstanden, dass Mike das Schafsein verdammte und sowas kann ja nicht gut sein, wohin sollte denn das hinführen, wenn jemanden sein eigenes Fell nicht genug ist? Am Ende hält er sich noch für einen Menschen und glaubt er könne den Zaun überqueren.
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War denn jetzt die gesamte Herde verrückt geworden? Nur weil Mike über ein Leben als Mensch phantasierte spannen sie plötzlich das Hirngespinst er wäre ein Mensch der sich als Schaf verkleidet hätte. Was für ein irrsinniger Gedanke!
"Ihr glaubt ich wäre ein Mensch? Warum würde ich mich dann mit euch abgeben anstatt in einem schönen Haus zu leben und die Bequemlichkeit der Menschen zu genießen? Und wie könnte ich euch mit euch sprechen wenn ich kein Schaf wäre? Das ist totaler Unsinn den ihr hier von euch gebt!
Vor allem die Behauptung ich würde die Herde verlassen wollen. Wann soll ich das denn gesagt haben? Wobei mir dieser Gedanke bei eurer Intoleranz gar nicht so schlecht erscheint."
Und anstatt sich weiter mit den anderen abgeben zu müssen packte Mike seine Habseligkeiten und verschwand in einem Gebüsch. Allerdings tauchte er am anderen Ende nicht wieder auf sondern verschwand in einem Loch im Boden.
Die anderen sollten sich erstmal wieder beruhigen anstatt sich immer weiter in Rage zu reden.
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"Unschafig? Ich glaube da hat jemand nicht mehr alle Wollknäul beisammen!", meckerte Garrett.
"Frau Määhra, beachten sie dieses dumme Schaf einfach nicht. Denken sie an ihren Määhdruck. Doktor Mähmäh hat ihnen Ruhe verordnet!"
Er sah wie Mike verschwand. "Eines ist dieser. Dieser Hammel hat etwas zu verbergen!"
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Mikes Kommentar war recht ernüchternd gewesen, Böckling hatte erwartet, dass er sich wehren und weiter mit ihnen streiten würde. So konnte er nur dastehen und zuschauen wie er wegtrottete und das Streitgespräch sich in Luft auflöste. (Vielleicht war ich nicht polemisch genug gewesen?), fragte er sich selbst. Er hatte wirklich das Gefühl, dass er in letzter Zeit etwas verweichlicht war. Aber was sollte er auch tun, wenn die anderen Schafe nur verkappte Pazifisten sind, die außer Harmonie nicht im Kopf haben.
"Dann hat sich das ja erledigt.", sagte Böckling mit klar zu hörender Enttäuschung in der Stimme und blickte Mike etwas nach. "Ich geh dann wieder zum harten Kothaufen und die Schriften der Vorschafe anschauen."
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Lange währte Golitahs kleines Mittagsnickerchen leider nicht. Bereits kurz nachdem er eingedöst war, wurde er gleich wieder geweckt von dem lautstarken Tumult, den die anderen Schafe rund um Mike gebildet hatten. Interessiert drehte sich Goliath mit einem kräftigen Schwung wieder auf seine Hammelbeinchen und lief zurück zu Frau Määhra, um sich anzuhören, was sich Mike und die anderen Schafe zu sagen hatten. Während sich allgemeine Empörung über mikes Traumvorstellung, ein Mensch zu sein, breit machte, dachte das junge Lamm zunächst an die eindringlichen Worte, die der letzte Leithammel über die Menschen an sie gerichtet hatte.
"Menschen wollen Dinge haben, sie für sich besitzen. Dinge haben zu wollen zeugt von schlechtem Wesen. Was zählt, ist die Gemeinschaft der Schafe! Wir müssen zusammenhalten, um zu überleben! Alles was schön und wichtig ist, können Schafe auch so sehen: Den Himmel, die Sonnenstahlen, das Gras, die Wolkenschafe... mehr braucht man als Schaf nicht. Allein die Vorstellung, ein Mensch sein zu wollen, wäre einfach nur absurd...", rief Goliath sich in Erinnerung, ohne darauf zu achten, wer ihm wohl überhaupt zuhörte.
"Vielleicht hatte Mike aber auch nur mal wieder einen kräftigen Stoß mit den Hörnern in den Hintern nötig, um zur Besinnung zu kommen...".
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"Frühlingskräuter, das klingt gut!" meinte Jill zu Blumenkohl. "Ich konnte mein Mahl heute sowieso noch nicht beenden. Kennst du die Stelle, wo die besten Kräuter wachsen? Denn du musst wissen, ich fresse immer nur die besten und frischesten Kräuter sowie das saftigste Gras." Und damit war für Jill das Spektakel um Mike auch erst einmal beendet. Er sagte, er sei kein Mensch und er wolle auch nicht die Herde verlassen. Aus Jills Sicht war somit alles in Ordnung und sie konnte sich wieder einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen zuwenden.
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Als Daniel kam und fragte, hörte Frau Määhra in zwar, aber sie reagierte nicht gleich, war sie doch damit beschäftigt, auf Antwort der unerhörten Nivicola zu warten und starrte sie dementsprechend an, dass sie Daniel schlecht antworten konnte. Außerdem vermisste sie den Geruch von Wolke. Vermutlich hatte er das Klügste getan. Dann sprach Böckling wieder und Klug wars, und endlich sagte Mike wieder was.
Aber hallo, das klang nicht so wie vorhin und eigentlich Antwortete er gar nicht, und... aber Eier hatte er gegessen, gebraten wie ein Mensch und wohin war er verschwunden?
Garret, meinte ja, man sollte ihn nicht beachten, auch wenn das eine schreckliche Strafe war, nun ja, vielleicht für einige Stunden oder so, oder zumindest das nächste Mal und gut ist. Fürs erste war er ja eh verschwunden und wahrscheinlich sollte man Nivi auch für ein paar Stunden nicht beachten. nun ja, wenigstens für eine Stunde.
Blumenkohl schien ja nicht zu verstehen, worum es ging. Da fiel ihr wieder Daniels Frage ein und Frau Määhra erklärte es. Dass Mike Eier gebraten hatte, dass er sie von den Menschen hatte, die sie angeblich verstecken, dass er gesagt hat, er will wie ein Mensch leben, außerhalb sein, dass in den Legenden steht, dass es einen Menschenwahn gibt, wo Menschen Schafe sein wollen, und dass Mike gar nichts dabei fand, Eier, die ganz waren und aus denen Vögel entstehen können, selbst zu zerbrechen, auf einer heißen Steinplatte, deren Geheimnis menschlich ist, zu verbrennen, bis es menschliches Essen war und zu fressen.
Inzwischen löste sich die Versammlung ein wenig auf, und sogar die Lämmchen hatten es verstanden, wenn es sicher auch mehr als einen Hornstoß in den Allerwertesten brauchte um Mike zu Vernunft zu bringen. .
Dann entschied auch Frau Määhra Gerretts Rat zu befolgen, wartete auf keine weitere Antwort von Nivicola, sagte vernehmlich "ich werde jetzt Kräutlein grasen gehen - vielleicht wirds ja noch ein guter Tag, ich wünsch es uns allen." Dann ging sie, mit einem sehnsüchtigen Seitenblick zu Wolke am nahen Apfelbaum, doch vermutlich hat sie ihn enttäuscht, weil sie sich so echauffieren hatte, zu ihrem Zaun, statt in seine beruhigende Nähe, um endlich zu Weiden und rauszusehen.
Und darüber nachzudenken, ob sie wirklich Wissen will, was da draußen ist. so lange sie davon träumt, kanns schön und verlockend sein. Veilleicht war es für Mike ja auch nur verlockend dachte sie nach. Aber eins schien ihr nun sicher, es wäre auf jeden Fall zu aufregend. Nichts für Schafe!
Für heute hatte Frau Määhra schon viel zu viel Aufregung auf der Weide gehabt - und vor allem zuviel Menschliches!.
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Garrett sah Frau Määhra nach. Hoffentlich würde die Dame ruhig bleiben - Andersfallas beköm nicht nur sie, sondern auch der Arzt einen unschafigen Anfall. Garrett nagte ein wenig an dem Grünzeug vor seiner Nase. Das Wiesenschaumkraut sah appetitlich aus und so knabberte er genüßlich. Er schüttelte über Mike den Kopf. Immerhin war Mike noch nicht so wahnsinnig geworden wie der unglückliche Wollmährtus! Wollmährus hatte sich eines Tages für einen Wellensittlich gehalten und war munter in einen tiefen Abgrunf gesprungen. "Ich fliiiiiege!", hatte er noch freudig gerufen ehe ihn ein Schrei von Frau Määhra unterbrochen hatte. Doch es war zu spät. Das Unglücksschaf befand sich schon über dem Abgrund und flog ... Aber nur nach unten. Und davor war eine fesche Schäfin namens Määlvria ums Leben gekommen nachdem sie sich einbildet hatte ein Strauß zu sein. Nachdem sie ihren Kopf in den Sand gesteckt hatte war die Ärmste erstickt. Von daher war Garrett mißtrauisch was Mike anging. Stand schon wieder einer der ihren vor dem Wahnsinn?
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Menschliches Essen, Eier braten? Das klang wirklich nicht nach etwas was Schafe taten, womit Daniel sich auskannte, denn schließlich war er ja selbst ein Schaf, das wusste er ganz genau und bildete sich nicht irgendwelche Verrücktheiten ein. Wir haben im Moment eh viel pelzigere Probleme glaube ich und das sollte ich auch wenn ich Beweise habe den anderen mal sagen aber jetzt noch nicht, denn es scheint ja alles friedlich zu sein, da muss ich sie nicht noch unnötig beunruhigen. meinte er zu sich selbst und ging ein wenig grasen.
Ablenken konnte wer sich dadurch allerdings nicht sonderlich gut, denn er wusste es nun einmal, da war nichts mehr dran zu rütteln. Also beschloss er, sich durch Gespräche mit den anderen Schafen ein wenig abzulenken. Ja, das würde bestimmt klappen. Hallo Jill, meinte er zu dieser als er an ihr vorbeikam und versuchte sich ein halbwegs vernünftiges Thema auszudenken. Sag mal, was schätzt du, wie sicher ist unser Zaun der hier um unsere Weide herum geht wirklich. Na du bist ja sehr einfallsreich. beglückwünschte er sich sarkastisch zu dem Thema.
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"Tumult?" fragte Gewitter Hammelpuffel. "Oh. Was ist denn da los? Sir, wenn ihr nun Eure Teatime habt, werde ich mir mal ansehen, was dort los ist. Sollen wir uns, wenn die Sonne, von dieser Stelle hier betrachtet, hinter dem großen Baum verschwindet, an der besagten Stelle treffen, um weitere Planungen durch zu führen?" Die Sonne würde, von hier betrachtet, in ca. 2 Stunden diesen Punkt erreichen.
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Genüsslich aß Rubmob das Gras, welches in seiner Schnauzenreichweite war. Nach einiger Zeit stellte er fest, dass das Gras außerordentlich trocken war und sehnte sich nach einer kühlen Erfrischung.
Wankend kam er auf die Beine, das lange Liegen hatte ihn etwas benommen gemacht.
Er trottete ein paar Schritte in Richtung des Sees, als ihm plötzlich etwas einfiel.
Früher war er gerne herumgerollt, um schneller von einem Fressplatz zum nächsten zu kommen.
Da er immer die gleichen Strecken gerollt war, hatte sich der Boden dank seiner starken Knochen ihm etwas angepasst. Auch wenn seine Knochen nun noch stärker waren, musste er die Bahnen eigentlcih noch benutzen können.
Aufmerksam suchte er seine Umgebung ab und entfernte sich so auch etwas von seinem eigentlichen Ziel. Doch nach einiger Zeit fand er einen kleinen Absatz im Gras. Dies musste einfach einer der Wege sein, die er früher angelegt hatte. Kurzerhand nahm er Anlauf und sprang in seine Bahn.
Kaum war Rubmobs Masse mal in Bewegung, nahm er auch unglaublich viel Fahrt auf und rollte zielstrebig auf den See zu.
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Gerade noch hatte er einen Stock weggetreten und schon im nächsten Moment fiel Friedobert kopfüber ins Gras und da sah er etwas, etwas sehr erstaunliches, etwas, was so erstaunlich war, dass es ihn noch für eine weitere Zeit lang fesselte. Es war so erstaunlich, dass ihn nichts anderes erreichen konnte, er bekam nichteinmal mit, wie einige der Schafe herumrollten und kurz darauf eine Diskussion über Menschen und ihre Verhaltensweisen entbrannte. Doch was konnte so erstaunlich sein, dass es ein Schaf so lange in beschäftigen konnte? Was konnte so faszinierend sein? Friedobert fiel kopfüber ins Gras und das erste, was er zu sehen bekam, nachdem er weitere 5 Minuten aus Angst die Augen geschlossen hielt, war etwas langes, etwas großes langes, etwas großes langes grünes. Er hatte es schon oft gesehen, aber dennoch war irgendetwas anders, an diesem jenen erstaunlichen.
Es war groß, lang und grün, es streckte sich, vom Boden aus, schier endlos in den Himmel. Als Friedobert es sich so besah und hinauf in den Himmel blickte, er lag immernoch auf dem Boden, sah er, wie sich jenes Objekt schier mühelos senkrecht in den Himmel streckte. Von oben schien die Sonne auf dieses Objekt und einer der Strahlen brach sich an einer Stelle an diesem Objekt. Ein anderer Teil der Sonne wurde von ihm verdeckt, doch nicht ganz, denn obwohl dieses Objekt so groß und mächtig erschien, ließ es die Sonne doch gewähren und so durchdrangen auch ein paar der Strahlen dieses große lange und grüne Objekt, das sich so mächtig in Richtung Himmel erstreckte. Es war schier faszinierend und als Friedobert sich dieses Objekt weiter besah, zeichnete sich von Sekunde zu Sekunde immer mehr vom Detailreichtum dieses Objektes ab und er konnte kleine schwarze Wesen ausfindig machen, die sich schier mühelos auf diesem Objekt bewegten und überall darauf herumkrochen. Einige von ihnen transportierten Teile von Blättern, sie waren wohl gerade auf dem Weg zu ihrem Ameisenhügel, apropos Ameisenhügel, wo war dieser eigentlich? Bisher hatte Friedobert noch keinen auf der Heide entdecken können, scheinbar lebten sie unter der Erde, ob sie sich wohl für eine Art Untergrundkämpferameisen hielten? Eine interessante Idee, auch wenn sie vollkommen daneben klang. Jetzt jedenfalls verbrachten die Ameisen ihre Zeit damit, Blätter zu transportieren und jenes großes, langes und grünes Objekt, welches so mühelos in den Himmel ragte und die Sonnenstrahlen nur zu einem Teil hindurch ließe, während Friedobert auf dem Boden lag, nach oben sehend, war wohl auf ihrer Route eine Art Pass, den es zu überwinden galt.
Nachdem er also eine lange Zeit nach oben gesehen hatte, entschied Friedobert sich, den Ursprung dieses Objekts zu erkunden, also senkte er seine Augen in Richtung Boden und dort sah er, wie dieses Objekt dort zwischen diesem ganzen Grün im Boden verschwand. Wie es wohl dort unten aussah? War es dort unten ebenfalls grün? Transportierte dieses Objekt gar einen Teil der Sonnenstrahlen in den Boden und wenn ja, gab es dort unten Licht? Vielleicht lebten deshalb auch die Ameisen im Boden, so müssten sie keine Angst vor der brennenden Sonne und dennoch Licht haben. Allein dieser Gedanke machte Friedobert so neugierig, dass er unbewusst aufstand und sich diesem Objekt näherte. Er stand nun genau über diesem Objekt und Dunkelheit machte sich darüber breit, Dunkelheit, die durch Friedoberts Schatten hervorgerufen wurde. Die Ameisen waren schon eine Weile weg, wer weiß, was sie jetzt gerade machten? Friedoberts Neugierde wurde immer größer und so kam es, wie es kommen musste:
Friedobert biss zu und schon war der Grashalm in seinem Magen verschwunden.
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Wolke war glücklich, als Mike sich dazu entschloss die Flucht nach hinten anzutreten. Auch das Goliath schon so klug mitmischte machte ihn sehr stolz. Er wäre nie auf die Idee gekommen, Mike einen Stoß zu verpassen, aber es war eine gute Idee. Oder vielleicht sollten sie ihn doch vorher in den See werfen... das wäre, auch wenn es ihn nicht heilte, immerhin eine Wohltat für die Herde was den Geruchsaspekt anging.
Als Frau Määhra ihm den sehnsüchtigen Blick zuwarf, war Wolke grade dabei das vermeintlich leere Nest mit einer abgebrochenen alten Astgabel herunterzuangeln um wenigstens den beiden Eltern beim ausbessern ihrer Wohnung zu helfen. Als er es vorsichtig zu seinen Füßen platziert hatte, staunte er nicht schlecht. In dem Nest lagen zwei kleine, braungefleckte Eier, genau solche wie sie Mike aufgebrochen hatte. Hatte sie ihre Tarnfarbe gerettet? Oder war die Vogelmama nach dem Raub trotz der Trauer noch einmal fleissig gewesen? Wolke freute sich so sehr, das er ersteinmal viele kleine Bocksprünge um den Apfelbaum herum machte. Dann flocht er gaaanz vorsichtig mit den Schneidezähnen und der Zunge weiche Rispen von Weizen und Hafergräsern hinein, damit die kleinen es ganz kuschelig hätten wenn sie schlüpften.
Da das Nest wieder ganz war kam es nun zum schwierigsten Teil: Es musste so hoch wie möglich an einen stabilen Ast gebracht werden. Wenn möglich an einen, an den Mike nicht hinkam. Aber das konnte nur ein Schaf bewältigen, das kleiner und leichter war als er, soviel Verstand Wolke von Physik. Er selber würde wohl nichtmal von dem untersten Ast gehalten werden, dachte er, wobei er leicht errötend an seine dicken Hammelkeulen dachte. Nur wem vertraute er so sehr, das er diese Aufgabe bewältigen könnte?
Das Loch im Baum kannten eigentlich alle Schafe - es musste aber ein mutiges Schaf sein, das sich dort durchzuzwängen traute. Und es dürfte sich nicht so viele Sorgen um sein Fell machen wie Glöckchen, nicht so faul und dick sein wie Rubmob und nicht so tollpatschig wie Mmii... die Wahl war wirklich schwer.
Lammbert, dem er die Augabe am ehesten zutrauen würde, wäre schon ein wenig zu groß, er wuchs in letzter Zeit so schnell das er fast so groß war wie Mike. Blanche wäre neugierig genug dafür. Goliath sowieso und mutig noch dazu.
Goliath also... Vorsichtig nahm Wolke einen langen, dicken Grashalm zwischen die weichen Lippen und stieß einen kleinen Pfiff damit aus, wodurch er Goliath (aber auch alle anderen Schafe) auf sich aufmerksam machte. "Goliath, magst du mir bei etwas helfen? Du hast dann auch was gut bei mir!"
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Glöckchen hatte sich wieder in die Sonne gelegt, um schnell trocken zu werden, doch sie verfolgte die Diskussionen um Mike nun genau, zumindest seit Goliath sich hinzugesellt hatte. Wäre Mike nicht irgendwohin verschwunden (unter die Erde? Igitt...), wäre es sicher wieder zu einer Rangelei gekommen, aber so schien sich die Lage wieder beruhigt zu haben.
Da alle nun wieder mehr oder weniger mit sich selbst beschäftigt waren, beschloss Glöckchen, endlich für einen Leithammel zu stimmen. So weit sie es von den älteren Lämmern mitbekommen hatte, sollte die Wahl anonym auf einem Kothaufen erfolgen, aber Böckling lungerte gerade dort in der Nähe herum. Sie wollte lieber nicht von ihm gesehen werden, schließlich war ihre Wahl höchst geheim (auch wenn es natürlich die einzig Richtige war, schließlich war es ihre Wahl).
Als plötzlich ein lauter Pfiff ertönte, erschrack Glöckchen, und stolperte beinahe, gerade während sie versuchte, sich hinter Böckling vorbei zu schleichen. Der schien seine Aufmerksamkeit nun jedoch auch auf Wolke zu richten, von dem der Pfiff gekommen war, und so spurtete sie schnell an ihm vorbei. Natürlich klingelte ihr Glöckchen dabei gut vernehmbar, außerdem trat sie lautstark auf einen der hart gewordenen Kothaufen, aber sie war fest der Meinung, Böckling hätte nichts bemerkt. "Und wieder eine Meisterleistung von mir." ,sagte sie zufrieden zu sich selbst, bevor sie endlich einem Schaf ihre Stimme für den Leithammel gab.
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Außerhalb der Sichtweite der anderen Schafe zwängte Mike sich aus einem Loch hervor. Wäre er etwas größer könnte man ihn beinahe für einen Bären halten da seine Wolle fast vollständig von Erde verdreckt war. Vielleicht bildete er es sich nur ein, aber die Tunnel kamen ihm enger vor als noch vor ein paar Wochen. Hatte er etwa zugelegt? Vielleicht war menschliches Essen doch nicht so zuträglich wenn er in Form bleiben wollte.
Er zupfte sich ein paar Würmer aus dem Fell und kaute auf ihnen herum während er sich nach Nordosten begab.
Kurz darauf sprang er von einem kleinen Hügel und landete quickend in einem Heuballen. Grinsend schloss er die Augen während er es sich darin gemütlich machte. Allerdings bemerkte er nicht, dass sein Aufprall doch etwas zuviel gewesen war und sich der Heuballen langsam aber sicher in Bewegung setzte.
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Eine Weile noch blieb Goliath bei den anderen Schafen stehen und malte sich in einem kleinen Tagtraum aus, wie er den nur allzu verdreckten Mike mal mit einem wirklich kräftigen Stoß ins kalte Nass des Düstersees befördern würde und sich bei diesem Dreckspatz endlich mal wieder ein Hauch von weißer Wolle zeigen würde! "Zum Glück gibg es keine andere Heide mit Schafen nebenan, die ihn so sehen könnten, das wäre wohl für die ganze Herde ein peinlicher Moment", dachte sich Goliath im Stillen.
Dann hörte auch Goliath auf einmal den lauten Pfiff aus Wolkes Maul und neugierig wackelte er zu dem großen wollenen Schaf hin, verfolgt von den Blicken aller anderen Schafe, die ebenalls Wolkes Ruf vernommen hatten. Am alten Apfelbaum angekommen, sah er auch schon das kleine Nest mit den beiden Eiern, das ungeschützt vor dem Apfelbaum lag und bestimmt bald von einem unvorsichtigen Schaf kapuut getreten oder gar aufgefressen werden würde, sollte es nicht schnellstmöglich wieder ganz hoch auf den Baum nahe den Wolkenschafen kommen. Vorsichtig schnupperte Goliath an den kleinen Eiern, die einen seltsamen braunen Farbton angeommen hatten und sah sich intensiv das Geflecht aus Zweigen an, aus denen das Nest geflochten worden war.
Als Wolke ihm erklärte, dass ausgerechnet er sich durch den hohlen Baum nach oben zwängen sollte, um das Nest auf einen sicheren Platz zu legen, so zierte sich Goliath keinen Moment, dieser Bitte nachzukommen. Natürlich würde er keine Bitte von Wolke ausschlagen, zumal er sich davon viele viele Kuscheleinheiten und lange spannende Gute-Nacht-geschichten erhoffte, doch vor allen Dingen, weil er auch wiedermal unter Beweis stellen wollte, wie unglaublich mutig er war und kein Risiko scheute, nicht zuletzt um damit auch Glöckchen ein wenig zu imponieren, auch wenn er sie in diesem Moment leider nicht sehen konnte.
Der Apfelbaum stand dort in der Mitte der Heide schon seit sehr vielen Wintern, lange vor Goliaths Geburt. Die vielen Ringe am Baumstamm zeugen von einem hohen Alter, was man vor allem am Inneren des Stammes sehen konnte, denn diesr war im verlauf der Jahre immer weiter ausgehöhlt worden durch eine unsichtbare Kraft. Von einem Astloch am Fuße des Baums konnte man durch den schmalen hohlen Schacht mit ein wenig Mühe und Kraft weiter nach oben bis unterhalb der Baumkrone gelangen, von wo ein weiteres Astloch wieder hinausführte. Trotz dieser Tatsache wuchsen dennoch jedes Jahr an diesem Baum die größten und herrlichsten Äpfel weit und breit, um welche andere Tiere die Schafe nur beneiden würden!
Etwas Anlauf und zwei Versuche waren nötig, bis das kleine Lamm auf dem untersten Ast stand, um in den hohlen Baum zu gelangen. Ein größeres oder schwereres Schaf hätte zweifellos Probleme gehabt, die Balance halten zu können, ohne dass ihm der Ast unter den Hufen wegbricht. Goliath hoffte, dass es noch lange Zeit dauern würde, ehe er ebenfalls so groß oder schwer sein würde, denn sonst könnte er auch gar nicht mehr so wil herumtoben wie früher. Mithilfe der kleinen Astgabel konnte Wolke ihm das Nest an dessen Position reichen. Mit viel Gefühl und einer sehr langsamen Bewegung senkte Goliath seinen Kopf und versuchte, das kleine Nest zwischen seine Hörnerchen zu nehmen un rutschfest einzuhaken, damit es während des Kletterakts nicht plötzlich von ihm herunterfiel.
Vorsichtig betrat das Lämmche den Baumstamm, der aufgrund der sich senkenden Sonne recht düster aussah. Von oben fiel ein kleiner Lichtschein aus dem Astloch ganz oben hinein und nach wenigen Augenblicken ließen sich die leichten Konturen der runden Stammwand erkennen. Leise Schrittgeräusche machten Goliath darauf aufmerksam, dass er nicht alleine war, doch vermutlich handelte es sich eh nur um Ameisen und kleine Tierchen, die vermutlich große Angst vor dem ungebetenen Gast haben mussten. Die Wand war nicht glatt, sondern ziemlich rauh und uneben, übersät mit kleinen Kerben und Einbuchtungen. Es war nicht das erste Mal, dass sich ein Schaf hier hineingewagt hatte. Mit dem Kopf stets geradeaus gestreckt, um die Eier nicht womöglich fallen zu lassen, versuchte Goliath, sich mit seinen Hufen Halt zu verschaffen und erklomm langsam aber stetig den Stamm. Der Baum war recht hoch, und so musste selbst Goliath ein zwei mal kräftig Schnaufen und sich zusammenreißen, um nicht herunterzustürzen...
Nach einer für ihn schier unendlichen Weile kam Goliath endlich am oberen Astloch heran und er konnte schon wieder den blauen Himmel sehen. Mit etwas Schwung befreite er sich aus seiner unangenehmen Lage und mit etwas Elan landete er auf dem großen breiten Ast. Durch die vielen Blätter sah er zunächst nur wenig, doch dafür genoß er den kühlen Wind hoch oben und verspürte ein Gefühl von Freiheit! Nach einem geschickten Wendemanöver glitt er über die Baumkrone hinweg Richtung Osten, zu einem der höchsten Äste das Baumes, der noch einigermaßen stabil war. Mit schmalen und behutsamen Schritten tappte er den Ast entlang, bis dieser langsam schmaler wurde. Vor ihm lag nun ein dichtes Geäst aus zahllosen kleinen weigen und dünneren Nebenästen, einem idealen Ort für das kleine Vogelnest!
Wieder senkte Goliath seine Kopf und löste das Nest von seinen Hörnern. Sanft gleitete es hinab auf die kleinen Ästchen, bis es einen sicheren Halt hatte. Von hier aus würden die Wolkenschafe darauf aufpassen und jemand wie Mike hätte bestimmt keine Chance, so einfach an die Eier zu gelangen! Zufrieden über die getane Arbeit hopste Goliath zurück über die Baumkrone zum großen Astloch, doch diesmal wollte er sich nicht wieder durch den hohlen Baumstamm durchquetschen, seine Rückkehr sollte schon etwas eleganter und verwegener ausfallen!
Nicht ganz ungefärhlich und mit einem wirklich großen Satz sprang Goliath von dort oben hinunter und landete im hohen Bogen auf der Wiese, wo er zunächst lautstark zur Seite hin umplumpste. beinahe hätte man meinen können, er hätte sih ernsthaft etwas weh getan, doch dann rappelte er sich wieder auf und schüttelte sich so gut wie möglich den Dreck ab, ehe er wieder zu Wolke lief, der ihn die ganze zeit nicht aus den Augen gelassen hatte...
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Das Nest sollte dort jedoch nicht allzu lange sicher sein. Als Goliath sich gerade auf den Weg zu Wolke machte wurde die Ruhe des Tages von einem seltsamen Rumpeln gestört, gefolgt von einigen aufgeschreckten Tieren die von Norden angerannt kamen und panisch nach Süden flüchteten. Verwirrt mussten die Schafe mit ansehen wie mehrere Heuballen mit stetig zunehmenender Geschwindigkeit auf sie zurasten und wer genau hinsah erblickte den Kopf eines panisch dreinblickenden Mike der ab und zu aus dem Heuballen hervor schaute.
Als wäre es nicht schon genaug gewesen, dass Mike sich an den Eiern vergangen hatte, so steuerte er nun geradezu, wenn auch nicht mit Absicht, auf den Apfelbaum zu. Die Herde überlegte hektisch was sie tun könnten aber die Heuballen rasten einfach zu schnell auf sie zu und da zerschellte der in dem Mike sich befand auch schon am Baum und während das dreckige Schaf in hohem Bogen Richtung See geschleudert wurde neigte der Baum sich auf sehr bedenkliche Art und Weise zur Seite und das eigentlich so gut gesicherte Nest lockerte sich und rutschte langsam aber sicher nach unten.
Waren die restlichen Eier nun ebenfalls dem Untergang geweiht?
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Rubmob nahm weiter an Fahrt auf. Die Weide drehte sich immer schneller um ihn, doch ihm wurde nicht wirklich schwindlig. Freudig an seine Jugend erinnert, rollte Rubmob dem See entgegen.
Doch was Rubmob nicht wirklich bedacht hatte, war, dass er nun noch stärkere Knochen hatte als früher und der Stein, der ihm damals als Bremse gedient hatte, immer noch die gleiche Größe hatte.
Somit raste Rubmob auf den Stein zu, welcher nun nicht mehr als Stop diente, sondern als Rampe.
Der Stein katapultierte Rubmob in die Luft und schoss ihn quer über sein Ziel hinaus.
Während Rubmob über den See flog, sah er noch wie ein anderes Schaf in diesen hineinfiel.
Noch bevor er sich darüber Gedanken machen konnte, flog er über den See hinweg und wurde direkt gegen den alten Apfelbaum geschleudert, welcher durch Rubmobs Aufprall wieder zum Stillstand kam.
Benommen blickte sich Rubmob um, sich unbewusst, dass er die Vogeleier gerettet hatte.
Bevor er wieder klar im Kopf wurde, regneten auch schon die Äpfel auf ihn nieder.
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Blanche war in der Zwischenzeit müde geworden und eingenickt, sodass sie den ganzen Aufruhr um Mike nicht mitbekommen hatte. Nun aber wurde sie von dem Lärm geweckt, der durch Rubmob verursacht wurde. Heute war aber auch wirklich ein Tag mit vielen Tumulten! Langsam begann sich Blanche zu fragen, ob das mit der Leithammelwahl zusammenhing. Falls dem so war, würde es wohl jedes Jahr mindestens einen Tag geben, an dem ihr nicht langweilig wurde. Sie stand auf, schüttelte ihr Fell und lief in die Richtung des Baumes. Dort angekommen sah sie einen äußerst benommen wirkenden Rubmob, Wolke, der mit einer Mischung aus Schock und Erleichterung abwechselnd den Baum und Rubmb anstarrte, und Massen an saftigen, roten Äpfeln.
"Ist alles in Ordnung mit euch?", fragte Blanche die beiden anderen Schafe und biss in einen besonders roten Apfel. "Was ist hier *mampf* passiert? Ihr *mampf* seht etwas mitgenommen *mampf* aus", fuhr sie fort, wobei sie ganz eindeutig wieder vergessen hatte, was Wolke ihr zu den Essgewohnhiten von Schafen gesagt hatte. "Hmm, diese Äpfel sind köstlich! Probiert doch auch welche."
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Jill folgte Blumenkohl zu dem hohlen Baum in der Mitte der Heide und versuchte sein Gemurmel über die verschiedenen Kräuter der Weide zu verstehen. Aber leider wurde er dabei immer undeutlicher, so dass Jill beim Spitzwegerich nicht mehr mitkam. Er meinte, Nahe dem großen Baum würden die meisten Kräuter wachsen. Ob dies wohl stimmte? Jill wusste es nicht, aber sie konnte es sich gut vorstellen. Hier wuchs wirklich eine große Anzahl an verschiedenen Kräutern und Gräsern. Und obwohl sie Blumenkohls weitere Überlegungen nicht mehr mitbekam, war sie nun in Ihrer Überzeugung bestätigt, dass es im Westen des Baumes das beste Futter gab: saftig und mit Apfelgeschmack.
Während sie also ihre zweite Mahlzeit des Tages zu sich nahm, kam Daniel vorbei und fragte sie, wie sicher wohl der Zaun um die Weide war. „Hallo Daniel“ begrüßte ihn Jill freundlich. „Du stellst aber Fragen. Ich würde sagen, die Sicherheit hängt davon ab, wer versucht über den Zaun zu kommen. Für uns ist er auf jeden Fall ausreichend, da wir nicht springend können wie die Pferde. Und hindurch gehen können wir auch nicht, dafür sind die Maschen zu eng. Und klettern können wir auch nicht, da wir sofort tot umfallen, wenn wir den Zaun berühren. Vielleicht erinnerst du dich noch an das Lämmchen, das einmal dagegen gelaufen ist?“ Jill schaute Daniel mit schrägem Kopf an. Weswegen stellte er wohl diese Frage? Und warum ausgerechnet ihr? Es gab hier doch ganz andere Schafe, die sich mit dem Zaun viel mehr auskannten als sie. „Ich hoffe, du kommst jetzt nicht auch auf die Idee die Herde zu verlassen, so wie Mikey?“
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Böckling war gerade dabei sich die alten Schriften auf den Kothaufen anzusehen, als ihn ein Lärm davon ablenkte und er sich ein paar Schritte entfernte. Zuerst dachte, Wolke hätte wieder irgendeinen Unsinn angerichtet, doch er tat ihm Unrecht. Was wirklich seine Aufmerksamkeit beanspruchte, war ein
"Fliegendes Schaf?", sagte er zu sich selbst in Verwunderung, als er sah wie irgendeins von den jüngeren Lämmern, war es Rubmob?, er erkannte es nicht, über den gesamten See geschleudert wurde um dann mit voller Wucht gegen den großen Apfelbaum, ungefähr in der Mitte der Heide geschleudert zu werden.
Gerade als er darauf zu gehen wollte, hörte er hinter sich ein lautes Klingeln und hörte ein paar Hufe. Er drehte sich um und fand Glöckchen die gerade irgendwas an einer weicheren Stelle des Kotes herumhufierte.
"Was soll das werden, kleines? Du bist doch nicht in deinem Alter bereits daran interessiert dich der Kunst des Kotschreibens hinzugeben.", gab er ihr verwundert zu. "Und ich glaube dein Darm ist bei weitem zu gesund dafür, warte lieber ein zwei Jahre. Ohne einen richtig starken Durchfall hätte dein Kot nie die richtige Konsistenz. Du musst wissen, falls der Kot möglichst viele Jahre halten soll, muss du, so hab ich es gelesen, auch ein spezielles Gewürz hier auf der Heide essen, damit der Kot möglichst wasserresitent wird."
Er war erstaunt, dass ein so junges Lamm bereits an solch noblen Fertigkeiten interessiert war, leider schien es ihm, war sie etwas zu jung. Aber es war ja der Gedanke der zählt.
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Später trabte Garrett zum Apfelbaum. Er nahm einen Apfel, der tief genug hing in seinen Mund und leckte sich genüßlich über die Lippen. "Ein Genuß!", sagte er glücklich. Nahe des Baumes floß ein kleiner Bach aus dem einige Schafe tranken. Garrett sprang in das kühle Nass und badete. "Das erfrischt. Kommt doch auch rein!", rief er den anderen zu. Doch noch zögerten die anderen ein wenig. Ein leichter Windbach schüttelte die Zweige des Apfelbaumes. Die Äpfel wiegten im Wind und alle hofften dass sie zu Boden fallen würden, denn einige hingen so hoch dass ein Schaf nicht drankommen konnte. Doch der Wind tat den Schafen diesen Gefallen leider nicht.
Dann stutzte er. Er sah wie einige Schafe zusammenzuckten als Mike in Sichtweite kam. Wenn Frau Määhra das sehen würde, immerhin waren viele Vogeleier im Nest des Baumes, würde sie einen Herzanfall erleiden. Abgesehen davon fand Garrett aber auch das Eier und Schafe nicht zusammenpassten, ganz und gar nicht.
Und dann flog ein Schaf vorbei. Ein ...fliegendes Schaf?!
Böckling hingegen steckte seine Nase schon wieder ein einen Haufen harter Scheiße... Glaubte er wirklich daraus etwas lesen zu können, so wie Menschen in Teeblättern?!
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Wolke tanzte nur so um den siegreichen Goliath herum. "Das hast du großartig gemacht, Goliath! Kein Schaf hätte das besser hinbekommen als du!" Viel Zeit zur Freude hatten sie allerdings nicht - als die drei Heuballen herangerauscht kamen und alle in der Herde in nacktes Entsetzen versetzten, verschwendete er auch keinen Gedanken mehr an das Nest. Die Lämmer waren in Gefahr! So ein riesiger Heuballen konnte ohne Probleme jemanden niederwalzen...
Das "fliegende Schaf" bemerkte er nur durch den Rumms, der sich durch den Boden zog. Auch das Mikey und Robmob im Wasser landeten, bemerkte er kaum. Sein Herz machte Purzelbäume, während er entsetzt und hilflos zusehen musste wie die anderen zwei Heuballen weiter gen Süden rasten - auf die Liegeplätze und aufs Wasser zu. Zum Glück hatten die meisten das ganze Spektakel beobachtet und konnten rechtzeitig ausweichen. Einer der Ballen kam durch den alten hohlen Baum zum stehen, der andere fiel aber ins Wasser - wo er, wie Wolke hoffte, keinen Schaden mehr anrichten würde. Er wusste ja nicht das dies die Stelle war, wo Mike hineingeflogen war...
Als die kleine Blanche Goliath und ihm dann Äpfel anbot, knickten die Hufe unter Wolke weg. Er war so sauer auf Mikey und gleichzeitig so geschockt und gestresst das ihm ein paar Wollkringel ausfielen. "Nein, Blanche, ich hab grade keinen Hunger...", seufzte er nur und blickte traurig in den nun fast kahlen Apfelbaum hinauf. Da entdeckte er das kleine Vogelnest, das zwar ein wenig nach aussen gerutscht war, aber nun noch besser vor Dieben geschützt war. Daran konnte auch der Heuballen, der nun am Baum lehnte, nichts ändern, denn der östliche Ast schwebte frei und ragte mutig in den Himmel hinein.
Der Anblick tröstete ihn und er knuddelte seinen "Helden" Goliath und knabberte begeistert an dessen Rücken. "Das hast du wirklich prima hinbekommen, Goliath. Ich glaube, jetzt hat es wirklich einen Platz gefunden, der allen Widerungen trotzen kann!" Dann schnaufte er erstmal durch... was für eine Aufregung, was für ein schrecklicher Tag. Aber am Ende war doch alles gut geworden. Und auch Glöckchen hatte die Nestaktion beobachtet, deswegen machte sich Wolke auch keine Sorgen um Goliath - der würde genügend Selbstbewusstsein aufbauen, bis er platzte! Also nur fast... Trotzdem, dieser Sprung aus der Baumkrone war zwar heldenhaft aber Wolke befürchtete zur Vorsorge würde er Goliath dann doch dazu bringen müssen junge Brennesseln zu futtern - für die Gelenke waren die ja so gut!
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Glöckchen zuckte zusammen, als Böckling sie ansprach. Er musst sich zufällig in ihre Richtung gedreht haben, sie konnte sich nicht vorstellen, dass er sie bemerkt hatte.
"Ähm, nun ja, ich wollte nur..." fing sie an, doch er war bereits in seinen Vortrag über die richtige Beschaffenheit des Kots verfallen. Während er redete, spielten sich im Hintergrund die aufregenden Szenen um Goliath, Mikey und Rubmob ab. Glöckchen hatte Böckling nur halb zugehört, aber als sie gesehen hatte, wie ihr Bruder heldenhaft den Baum erklommen hatte, wandte sie sich doch sehr interessiert an ihn.
"Bist du sicher, dass ich noch so lange warten muss, bis ich mich mit der Kunst des Kotschreibens befassen kann?" ,fragte sie Böckling und legte ihren Kopf schief. "Es wäre doch famos, Goliaths Heldentaten in einem Kothaufen festzuhalten!" ,dachte sie und war nun vollkommen eingenommen von dieser Idee. Wenn sie nur niederschreiben könnte, was er mit seinem Mut und seiner Stärke alles erreicht hatte, und noch erreichen würde, dann hätte die Schafsnachwelt auch noch etwas davon. Nicht zu Schweigen von den Absätzen, die sie seiner überaus brillanten Schwester, die bestimmt immer wieder Erwähnung finden würde, widmen konnte.
"Welches Gewürz denn? Hast du es schon ausprobiert? Erzähl mir doch bitte mehr davon." Sie war wirklich ein wenig aufgeregt, auch wenn Böckling meinte, sie wäre noch nicht so weit. Mit ihren Fähigkeiten und seinem Wissen konnte sie es vielleicht ja auch früher schaffen! Immerhin war sie ein besonderes Schaf.
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Glöckchen war wohl doch interessiert. Hmm, wenn es ihr so wichtig war konnte er es ihr ja vorzeigen, so dass sie in Zukunft von selbst daran arbeiten könnte.
"Wenn's dir wirklich so wichtig ist kann ich dir ja alles vormachen und du kannst dann probieren selbst Hufe anzulegen.", machte Böckling ihr Mut. Er hatte nur selten Umgang mit so kleinen Lämmchen, wusste also nicht wie er mit ihr reden sollte und entschied sich, sich möglichst einfach auszudrücken.
"Okay, also fangen wir bei dem Kraut an das wir brauchen. "Dünnpfif-Wurz" heißt es, glaub ich. Das wächst nur in sehr dunklen Gegenden, ich glaub hinter den Düsterhügeln sollten wir was finden können. Sobald wir das haben, essen wir es und warten einige Stunden.", führte er aus. Ihm fiel dabei ein, das manche ältere Schafe, Dünnpfif-Wurz auch nur dafür benutzen sich bei gewissen Dingen leichter zu tun. Es sollte daher wirklich nicht lange dauern.
"Sobald dann der Kothaufen bereit liegt, kann ich dir zeigen wie man Geschichten in den Kot schreibt, der Teil wird dir sicher gefallen. Wenn du willst kannst du mir ja was vorsagen. Wär das okay soweit?"
Im Gegensatz zu den Menschen, die sich oft lächerlich komplizierte Schriftsysteme ausdachte nur um dann Jahre zu brauchen bis sie sie beherrsten, malten die Schafe einfach Bilder, die jederschaf mit etwas Fantasie sofort erkannte. Diese oft sehr kalligraphischen Kunstwerke konnten dann auch noch in vielen Generationen, wenn die eigentliche Mähensart der Schafe sich geändert hatte, leicht wieder entziffert werden
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Als Nivicola dem Ansturm an Reaktionen auf ihre Kritik ausgesetzt war, verspürte sie eine ungemeine Wut in sich. Eine Wut auf sich selbst. Wieder einmal war es ihr gelungen, die Schafsgemeinschaft völlig unbeabsichtigt zu verärgern. Während sie sich also stumm in ihrer Verzweiflung suhlte, drangen plötzlich Blumenkohls Worte in ihr Ohr. "Man hat mir gesagt, dieser Baum stehe im Mittelpunkt der Wiese,…" Hatte Nivicola gerade richtig gehört? Bereits ihr halbes Leben lang suchte sie nach dem Mittelpunkt der Weide, ohne die geringste Erfolgsaussicht, und dann kommt da irgend so ein nach Gemüse benanntes Schaf und plappert das einfach so nebenbei heraus?! Das musste Nivicola unbedingt untersuchen.
Sie begab sich in die Nähe des hohlen Apfelbaums, an dessen Stamm sie Wolke vorfand, der sie aber nicht zu bemerken schien. Und tatsächlich: überall wuchs hier der Spitzwegerich – für Nivicola Beleg genug, dass sich hier oder in nächster Umgebung der Mittelpunkt, der von aller Außenwelt entfernteste Punkt der Weide, befinden musste. Hier fühlte sie sich sicher, hier konnte sie endlich Schaf sein. Sie war Blumenkohl zu großem Dank verpflichtet. In diesem Moment verblasste auch ihre Sorge, dass sie wahrscheinlich sowohl Mike als auch Wolke als Verbündete verloren hatte.
Während also Nivicola in fanatischem Eifer ihren Spitzwegerich aß, immer wieder aufschauend, ob das alles wirklich wahr war, überschlugen sich plötzlich die Ereignisse. Goliath kam plötzlich auf dem Boden auf. Woher war er gekommen, es musste doch eine logische Erklärung hierfür geben? Wenige Augenblicke später rollten vier außergewöhnlich große Heuballen auf sie zu. Einer kam durch den Apfelbaum zum Stehen, drei weitere rollten geschwind an ihr vorbei, wobei aus einem von ihnen der Kopf eines panisch dreinblickenden Mike hervorschaute. Unmittelbar darauf prallte ein fliegender Rubmob gegen den Apfelbaum und empfing einen Regen aus Äpfeln. Hatte Nivicola schlussendlich den Verstand verloren? War die vermeintliche Tatsache, dass sie sich im Mittelpunkt der Weide befand, nur ein schöner Traum? Nivicola sah, wie in einiger Entfernung der Mike-gefüllte Heuballen in das düstere Gewässer fiel und ein weiterer Ballen auf die selbe Stelle zurollte. Mike war in Gefahr! So unterschiedlich die Schafe der Düsterheide waren, eines hatten sie Nivicolas Ansicht nach alle gemeinsam: sie standen sich in der Not bei, komme was wolle. Und so hätte Nivicola unter anderen Umständen keinen Augenblick gezögert, Mike zu retten. Jetzt aber zögerte sie. Wenn ich diesen Platz verlasse, werde ich ihn wiederfinden? Oder wird dieser Traum wie eine Seifenblase zerplatzen? Wenn das ein Traum ist, will ich nicht aufwachen! Aber wenn es nun doch kein Traum ist… Mike… Schweren Herzens rannte Nivicola los, hoffend, dass sie Mike noch rechtzeitig erreichte. Da schlug der zweite Heuballen ins Wasser ein.
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Mmii nickte nur höflich und Möbius war schon wieder mit anderen Dingen beschäftigt. Er ging wieder weg und dachte sich, dass er sowieso keinen großen Ärger verursacht hat, immerhin blieb er doch ziemlich gelassen. Allerdings überkamen ihn dann doch ein kleines Gefühl von Schuld und er machte sich auf die Suche nach Möbius, als er plötzlich einen Apfel sah, den er doch als Entschuldigungsgeschenk verwenden könnte. Gerade, als er ihn sich schnappen wollte, verschwand der Apfel vor Mmiis Augen und landete im Mund eines gewissen anderen Schafes...
"Hey, das war mein Apfel!"
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Frau Määhra war immer noch am Zaun, als ein leises Rumpeln, also bei ihr war es leise, wo anders mochte es laut sein, sie aufschauen ließ und sie entsetzt Heuballen im rollen sah,. Wie um des großen Schafs Willen war das denn geschehen? Sie lief los und blökte ganz aufgeregt, „Määh Vorsicht“, was aber wohl kaum zu hören war, da bei den meisten anderen Schafen das Rumpeln näher sein dürfte. Doch wie es schien, schafften es alle zur Seite zu springen. So war sie erleichtert, als alle Ballen zum Stillstand kamen und hielt inne, denn ihr Herz schlug ganz heftig, pochte mit Nachdruck, und dass in einem Mike war, hatte sie aus der Entfernung nicht erkennen können und nahm daher auch nicht an, dass ein Schaf noch in Gefahr sei.
Und dann krachte es schon wieder, Rubmob, so groß, das konnte nur Rubmop sein, flog .. flog gegen den Apfelbaum. Fassungslos starrte Frau Määhra auf die herabpurzelnden Äpfel, den Apfelbaum, Wolke, Goliath und noch andere Schafe drum herum. Hatte sie wirklich Rufmob fliegen sehen. Sie blinzelte und schnappte nach Luft, das konnte doch nicht sein. Was war das nur für ein Tag, und ihr Herz pochte nicht mehr, sondern fing an zu zittern, und ihre Hinterbeinen gaben nach, dann ihre Vorderbeine, ganz schwach war ihr, kaum Luft bekam sie noch, ob da Herzzittern war, es fühlte so komisch, dachte sie noch, dann.....
Ganz friedlich und ruhig lag Frau Määhra im Gras. Sehr ruhig sogar.
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(Hmm? Was spielt sich denn dort ab?) denkt sich Hammelpuffel, als er auf den weiteren Fassunfall blickte und dann noch den Rubmob gegen den Apfelbaum donnern sah. Sofort eilt er zum Apfelbaum, um Hilfe zu leisten. Dort findet er Rubmob benommen und Frau Määhra ohnmächtig vor. "Frählein Määhra! Wacht doch uf..." Hammelpuffel versucht, Frau Määhra zu helfen.
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Glöckchen machte ein paar Freudenhopser um Böckling herum. "Das klingt toll, danke, dass du mir dabei hilfst!" ,entgegnete sie ihm fröhlich. Nach einem kurzen Blick zu Goliath, der sich wohl wundern würde, dass sie plötzlich mit Böckling irgendwohin verschwand, setzte sie sich in Bewegung. Er war in guten Händen, und viele Schafe hatten sich um ihn versammelt. Von der Aufregung, die immer noch dort herrschte, bekam sie nicht viel mit, also machte sie sich keine Sorgen.
"Dünnpfif-Wurz...", murmelte Glöckchen leise, während sie in Richtung Düsterhügel trotteten. Sie stellte sich das Kraut ganz fein und lang vor, warum sollte es auch sonst ein "dünn" im Namen haben. Und wahrscheinlich konnte man gut darauf pfeifen, so wie Wolke vorhin. Alles in allem würde es mit Sicherheit vorzüglich schmecken, wenn es so exklusiv war, dass man damit den Kot für viele Jahre erhalten konnte.
Nach einer Weile, in der Glöckchen sich tausend verschiedene Sachen vorgestellt hatte, was sie Böckling später für ihre erste, eigene Kotbotschaft ansagen konnte, blieb dieser stehen und sah sich aufmerksam um. Dann schnupperte er eine Weile, und Glöckchen starrte ihn nur aufmerksam an. Sie war so gespannt, dass sie sich nicht bewegte, bis Böckling auf ein paar sehr unappetittlich aussehende Pflanzen zusteuerte. Eigentlich waren es bloß lange, dunkelgrüne Stängel, an deren Enden sich etwas befand, das aussah wie mehrere, sehr kleine Blase voll Schlamm. "Sag nicht dass es das ist, sag nicht dass es das ist, sag nicht dass es das ist, sag..." "Das ist es."
Glöckchen sah Böckling kurz entsetzt an, doch dann dachte sie daran, wofür sie dieses Kraut brauchte, und sie trat vorsichtig schnuppern näher. Immerhin roch es nicht so übel, wie es aussah. Und auch nicht so übel, wie Mike. "Na gut, dann werde ich es versuchen." ,sagte Glöckchen laut und entschlossen zu sich selbst.
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Garrett überlegte. Hatte er wirklich ein Schaf fliegen sehen? Eigentlich konnten Schafe nicht fliegen. Andererseits, wer wusste welchen Irrsin das nächste Schaf befallen hatte. Plötzlich sah er wie Frau Määhra zusammenbrach. "Frau Määhra!"
Er eilte zu ihr und fragte sich was er tun könnte, um zu helfen. Wäre eine Maul-zu-Maul-Beatmung das richtige? Oder lieber eine Herzdruck-Määhsage? Da er kein Arzt war wusste er nicht was man als erstes machen sollte. "Ohje, was macht man noch einmal zuerst? Die Määhsage fürsd Herz oder die MzMB?"
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Hmm, das ist sie also. Nach einigen Minuten des Suchens fand er die typisch braunen Knollen und teilte es Glöckchen auch gleich mit. Er war erstaunt, dass bereits so früh im Jahr so viele ausgewachsene Knollen vorhanden waren. Kann auch sein, dass bisher niemand welche benutzt hatte.
"Pass auf, sie sind sehr bitter!", warnte Böckling die Kleine bevor er selbst welche zu sich nahm. Er war den Geschmack zwar schon gewohnt, aber vor allem der eigenartige Nachgeschmack ließ ihn immer etwas Schütteln. Eine Weile danach spürte er bereits ein schwaches Grummeln im Magen, es würde wohl wirklich keine Stunde dauern. Was ihn auch nicht verwunderte, er hatte heute noch nicht viel gegessen und bei leerem Magen wirkte so etwas ja auch immer viel stärker.
Er wartete bis Glöckchen sich wagte auch eines zu probieren und hoffte sie würde es gut vertragen, es war eigentlich ungewöhnlich, dass ein so junges Lamm bereits Dünnpfif-Wurz probierte. Vielleicht würde aus ihr ja eine große Kotstellerin werden?, fragte sich Böckling verwundert. Nach dem sie schließlich fertig war sprach er sie an.
"Wir sollten uns dann langsam auf den Weg zurück machen.", teilte er ihr mit. " Uns beeilen müssen wir nicht, aber es wäre ja alles umsonst wenn wir nicht rechtzeitig ankämen." Gesagt getan, begann er auch langsam aber entschloßen sich auf den Weg zurück zu machen. Er schaute kurz zurück und sah, dass sie ihm gut gelaunt folgte.
"Ich werde vielleicht eine kurze Erzählung zum heutigen Tag verfassen... Sag mal, worüber willst du eigentlich was schreiben?", wollte er von ihr neugierig wissen.
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Dunkel wars, der Mond schien ahnungsvoll in andren Nächten. Dunkel wars, und doch es raste, Frau Määhra war auf einem Karren, der gezogen von einem schlittschuhlaufenden Hasen auf einer Sandbank, mit ungeheurer Geschwindigkeit durch die Nacht. Und doch man sah die Welt oder würde sie sehen, wenn sie nicht in Streifen an einem vorbeizischte, so dass man nichts erkennen konnte als Dunkelheit in dunkle Streifen verwischt, und langsam erklang das tiefe Klingeling des Blökens. Schafe in Nachbarkarren schienen sich zu unterhalten, nur verstand Frau Määhra nicht was sie sagten und der Hase er raste mit dem Karren und Frau Määhra hielt sich, sich fragend wo sie war, fest, die Geschwindigkeit fürchtend, war es doch schneller, als ein Falke eine Taube am Himmel herabstürzte, und nun erklang ein „Fräulein Määhra“ und Augen blinzelten, blinzelten, öffneten sich und es wurde Licht. Trübe, rasch heller werdende Kreise, Wolkenhimmel, zwei Schafsgesichter ganz nah über ihr, was war das, Helle, oh Schafe, die kannte sie doch, wie ein Horizont. Warum sahen sie so besorgt auf sie herab? Frau Määhra wollte sagen, dass alles gut ist, doch kein "Mäh"kam aus ihrem Mäulchen.
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Glöckchen war unglaublich erleichtert, als Böckling vorschlug, wieder zurück zu gehen. Sie hätte kein Stückchen mehr von den Wurzen heruntergebracht. Der erste Bissen war nicht einmal zu schlimm gewesen. "Das schaff ich doch locker." ,hatte Glöckchen sich gedacht, bis in ihrem Mund plötzlich ein furchtbarer Nachgeschmack entstanden war. Es war ein wenig, als würde man an einem Stein lutschen, der in einem Erdloch gelegen hatte (und sie musste es wissen, hatte sie dies doch schon einmal bei einer Mutprobe mit Goliath probiert, die er natürlich gewonnen hatte). Nur verschwand der Geschmack nicht einfach, er wurde immer schlimmer.
Dem kleinen Lämmchen tränten die Augen, und am liebsten hätte sie ununterbrochen einfach nur "Igitt igitt igitt..." gerufen, aber natürlich konnte sie sich diese Blöße nicht geben. Der Geschmack verflog jedoch nach kurzer Zeit, und so folgte die Böckling gut gelaunt. Dass es in ihrem Bauch leicht zu glucksen anfing, registrierte sie eigentlich kaum.
"Ach ich würde einfach gewisse Ereignisse hier auf meine eigene Art und Weise festhalten." ,antwortete sie in entzücktem Ton auf Böcklings Frage. "Du findest doch bestimmt auch, dass einige Schafe es verdienen, für die Geschichte festgehalten zu werden?" Es war eigentlich keine richtige Frage, denn die Antwort konnte ohnehin nur positiv ausfallen.
"Für heute würde ich gerne beschreiben, wie Goliath" und sie hob den Namen besonders hervor, "auf den Baum gelangt ist, um ein Vogelnest zu sichern." Sichtlich stolz tänzelte sie nun neben Böckling her, und das Rumoren in ihrem Bauch wurde etwas lauter.
Als die beiden schon fast bei den harten Kothaufen angekommen waren, bemerkte Glöckchen, dass bei den anderen Schafen immer noch Unruhe zu herrschen schien. "Was wohl passiert ist?" ,fragte sie sich, doch der Gedanke wurde nun von einem ziemlich lauten Glucksen in ihrem Magen unterbrochen. Etwas peinlich berührt lachte sie Böckling zu, und dann waren sie auch schon bei den Kothaufen.
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Mmii hatte sich schon wieder andersweitig auf den Weg gemacht, er war gerade etwas noch weiter hinten auf der Weide zu sehen, als Möbius und Fluffy noch wie angewurzelt dastanden. "Meinst du nicht auch, dass wir mal langsam zu den anderen gehen sollten?" Doch er wartete nicht bis Fluffy antwortete, sondern schoss einfach mit ihr los und schleifte sie mit. Weit in der Ferne konnte er einen Apfelbaum erkennen, wo offenbar ein wenig was los war. "Ah, hallo, Garrett.", murmelte Möbius. "Was ist eigentlich mit dieser Schafsdame passiert?"
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Möbius fragte Garrett was Frau Määhra habe.
"Ich befürchte es ist das Herz ...", sagte Garrett traurig.
"Irgendjemand muss doch wissen was wir machen müssen, irgendjemand ..."
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"Ohje.........", meinte er. "Das Herz also. Ich schätze mal, ich kann nichts für sie tun, ich habe nicht einmal eine Ahnung, was das Herz so macht. Ich weiß nur, dass wir Schafe es zum leben brauchen.", sagte er verzweifelt. "Aber es muss doch irgendjemanden geben, der besser über den schäflichen Körper Bescheid weiß, als du und ich." Mann, war das ein Desaster. Eines unserer schönsten Schafe hatte einen Herzinfarkt-oder-wie-diese-seltsame-Herzkrankheit hieß, was er mal irgendwo auf der Weide aufgeschnappt hatte, als er seinen Schmetterlingen hinterherjagte. Allerdings hatte er nicht den gerinsten Schimmer, was diese Krankheit bewirkte, von angeblicher Ohnmacht mal abgesehen. "Du, Garrett?", fragte er Garrett. "Was wird nun mit ihr geschehen?"