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Plötzlich geht alles sehr schnell.
Der Ork stürmt auf den Nord zu, der ihn grade noch einen Lügner geschimpft hat, und endet auf dessen Schwertspitze. Im Fallen schwingt er jedoch noch einmal seine Axt und versetzt dem hühnenhaften Menschen einen wuchtigen Schlag in die Rippen.
Im Moment eines Herzschlages einer Waldelfe fallen beide mit einem dumpfen Geräusch zu Boden. Wärend Irwaen noch auf die Szene starrt, klingt der helle Ton von Metall auf Stein in ihren Ohren, als die Waffen der Kämpfer neben ihnen zu Boden fallen.
Der Orkpatriarch scheint sich um seinen Sohn zu kümmern, nein, er reißt ihm nur etwas von der Kleidung und verschwindet dann. Die anderen folgen ihm. Dennoch wird es nicht ruhig auf dem Platz vor der Taverne. Im nächsten Augenblick steht der Wachhauptman, noch genauso schlecht gelaunt wie einige Stunden zuvor, hinter Teleri und Irwaen und verlangt barsch nach einer Erklärung der Situation, als hätten die beiden eigenhändig sowohl den Ork als auch den Nord niedergestreckt.
Mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck starrt Irwaen den Hauptmann an. Sein Auftritt ist so surreal, so ungreifbar. Sie zeigt in die Richtung der beiden Verletzten, um die sich langsam eine Blutlache ausbreitet, setzt zu einer Antwort an "Willst du nicht helfen, du arroganter Arsch?" aber ihr Kopf ist wie leergefegt. Sie lässt den Arm wieder sinken, und läuft zu den Kämpfern hinüber, neben denen sie sich auf das regennasse Pflaster kniet, um die Wunden zu begutachten.
[ooc: Scheinbar fehlen Jolkin keine HP, wie schwer ist die Wunde? Kann ich bei dem Ork den Tod feststellen oder röchelt er noch?]
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Im ersten Moment denkt Skarin, dass sein Versuch den Ork irgendwie in seinem Vorhaben zu behindern fehlgeschlagen wäre, dann sieht er jedoch Jolkins Claymore durch den grünen Laib ragen und atmet erleichtert aus. Dann jedoch, wird sein Begleiter von einem letzten Schlag des Orks getroffen und mit zu Boden gerissen. Sofort richtet der Waldläufer sich auf und will ihm zu Hilfe kommen und bekommt dabei nur am Rande die Wachen mit, die er jedoch erst einmal ignoriert. Neben ihm, am regungslosen Körper Jolkins nimmt die Waldelfe Platz, Skarin schaut ihr nur kurz ins Gesicht und durchsucht dann seine Tasche nach einem seiner Heiltränke. Schnell hat er das Flächchen gefunden, öffnet es und gießt ein wenig der Flüssigkeit auf die Wunde und den Rest versucht er Jolkin durch den Mund zuzuführen, indem er desser Kopf etwas anhebt und vorsichtig es vorsichtig in den Rachen fließen lässt. Der Nord steckt das leere Flächchen wieder zurück und schaut noch einmal zur Waldelfe, während er auf eine Reaktion wartet und nickt ihr dankend zu, als diese ihn kurz anblickte. "Danke, dass ihr meinem Freund helfen wollt", sagte Skarin ruhig zu ihr und wendet sich dann wieder Jolkin zu.
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Lärm, Geschrei, und aus dem Augenwinkel sieht sie blitzende Klingen. Der kleinere Nord wirbelt mit seinem Schwert herum und schlägt nach Ur-Chak. Ob er trifft, kann die Dunmer nicht genau sehen.
Dann - plöztlich - eine seltsame Stille. Das schwere Claymore des Nords ragt sicher zwei, drei Handbreit aus dem Rücken des Orks. Wie in Zeitlupe bringt der Grünhäuter seine Waffe zu einem letzten Vorhandhieb herum. Es gibt ein seltsam nasses Geräusch, als die häßliche Axt die Rippen des Menschen trifft, bevor sie Ur-Chaks plötzlich kraftlos gewordener Hand entgleitet. Gemeinsam mit ihrem Besitzer fällt sie in den Staub des Platzes, welcher sich ob des Regens mehr und mehr in Matsch verwandelt.
Ungläubig starrt der Mensch den Ork an, bricht in die Knie und fällt dann mit einem leisen Stöhnen auf die Seite.
Teleri nimmt alles wie durch einen Schleier wahr. Alles ging so schnell. Keiner der Kontrahenten hat geschrien, sei es vor Schmerz oder vor Wut. Kein Laut kam über ihre Lippen, was den Kampf noch unwirklicher erscheinen ließ.
Sie sieht, wie der Anführer der Orks sich auf den Ort des Kampfes zubewegt. Wir sind alle tot...
Er greift nach seinem Sohn - nein, nach etwas, das sein Sohn um den Hals trägt - und verschwindet ohne ein Wort.
Die Gegenwart holt sie ein. Teleri bemerkt, daß sie am ganzen Leib unkontrolliert zittert. Am liebsten würde sie jetzt einfach mitten auf der Straße zusammenbrechen.
"Jolkin!!"
Der kleinere Nord läuft zu seinem Kameraden, beugt sich über ihn und schüttelt ihn.
Plötzlich ertönt eine Stimme hinter ihnen: "Was ist hier los!?" Der Hauptmann der Wache, mit drei Bütteln im Schlepptau. Der herrische Tonfall ist zum kotzen.
Interessant, daß ihr Gestalten genau dann auftaucht wenn die Gefahr vorbei ist, denkt die Dunmer säuerlich. Sie hütet jedoch ihre Zunge, denn sie ist mit einem mal zu erschöpft, um sich irgendwelche Wortgefechte zu liefern. Egal mit wem.
Der Nord reagiert überhaupt nicht auf den Hauptmann. Er hält seinen reglosen Freund im Arm und scheint sich auf irgendwas zu konzentrieren.
"Nichts von Bedeutung", sagt der mächtige Ork im Weggehen. Die Wächter scheinen ihn nicht mehr zu interessieren als ein Haufen Skattel.
Irwaen dreht sich zu dem Wächter um und klappt ungläubig den Mund auf und zu. Dann zeigt sie wortlos auf den verletzten Menschenkrieger, wendet sich ab und kniet sich ebenfalls neben diesem nieder.
Teleri sieht sich allein den Stadtwächtern gegenüberstehen. "Verzeihung, Herr. Es gab einen Kampf. Bitte entschuldigt mich. Ich bin Heilerin, und hier wartet offensichtlich Arbeit auf mich."
Sie geht zu dem Verwundeten hinüber. Dort stellt sie fest, daß dessen Freund bereits versucht, ihm einen Heiltrank einzuflößen. Das Zittern fällt von ihr ab, während sie den Kampf, den Hauptmann und ihre eigene Todesangst vergißt. Dies hier ist ihr Metier.
[ooc: Wie schwer sind Jolkins Verwundungen? Ist er bei Bewußtsein? Ist er klar im Kopf? Ist Ur-Chak bereits jenseits jeglicher Hilfe? Und - falls wir es brauchen sollten - existiert dieses Krankenhaus aus "Better Balmora" in diesem Szenario?]
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---Skarin, Irwaen & Teleri---
Der Hauptmann traut seinen Augen nicht. Haben sich jetzt etwa alle Beteiligten von ihm abgewandt um sich zu einem verletzten Barbaren zu begeben? Selbst in dem jetzt dichter werdenden Schleier aus Regen und Wind erkennt man den wachsenden Zorn im Gesicht des Mannes, und die gepanzerte Hand um den Schwertgriff verkrampft sich. Die Soldaten, welche hinter ihm stehen schauen sich gegenseitig mit zweifelndem Blick an, aber es scheint nicht nur die Verwirrung um das Desinteresse der Autorität des Hauptmannes in den Augen zu liegen, sondern auch eine Spur Wissen, wie der Vorgesetzte auf diese Art der Zurückweisung und Beleidigung seiner Person reagiert.
Unterdessen kümmern sich Skarin, Teleri und Irwaen um den Nord. Auf seiner linken Brust ist ein tiefer Schnitt in der Wolfsfellrüstung, welches ringsherum in tiefes Rot getaucht ist. Skarins Heiltrank scheint die Blutung gestoppt zu haben, und bei genauerem Hinsehen ist Jolkin durchaus bei Bewusstsein; mehr noch, seine Augen zeigen Verwirrung um die Fürsorge seines Kumpanen und die der Dunmerin und Bosmerin. Als dann auch noch Skarin versucht, ihm einen Heiltrank einzuflößen, die herbeigeeilte Waldelfe mit Neugier seine Wunde mustert, und zu guter Letzt die Dunkelelfe auch noch mit einem Blick, der den Nord stark an den Schamanen aus seinem Heimatdorf erinnert, seine Verletzung ebenfalls begutachtet, schlägt Jolkins Stimmung von Benommenheit und Desorientierung um in einen Anflug von Unverständnis und Wut. Angeekelt spuckt er die für ihn wässrige Brühe des Heiltranks aus und wischt die Flasche mit einer Handbewegung zur Seite, sodass sie zu Boden fällt und zerbricht. „Was zum Hircine machst du da, Skarin?!“, fährt der Hüne seinen Weggefährten barsch an und schiebt ihn ein wenig von sich weg. Schwerfällig setzt sich der Barbar auf und schaut auf seine Verletzung, welche noch feucht glänzt von der Benetzung des Heiltranks. Dann blickt er wieder Skarin an. „Bin ich aus Skripmus oder für was hälst du mich, Skarin?!“, meint er abermals nicht gerade freundlich zu seinem Kumpanen, und den selben nicht gerade freundlichen Blick wirft er der Dunmerin und Irwaen zu, wobei er Letztere ein wenig länger anschaut, aber nicht weil er auf sie saurer ist als auf alle anderen, sondern weil er sich, als er sie aus der Nähe sieht, denkt Hoffentlich wird der Wind nicht stärker, sonst zerbricht sie noch. Jolkin verschafft sich ein wenig Platz und richtet sich dann stöhnend und ächzend auf. An Körpergröße und Bau überragt er alle Anwesenden beiweitem, besonders Irwaen wirkt neben ihm beinahe kindlich, was jetzt, wo alle beieinander stehen, besonders ins Auge fällt. Dann bewegt Jolkin leicht die linke Schulter hin und her, und als alles zu seiner Zufriedenheit zu funktionieren scheint, blickt er an den Anwesenden vorbei auf den Ork, welcher nur wenige Meter entfernt auf dem Boden liegt.
Unaufhörlich plätschert der Regen auf den toten Ork. Die Spitze des nordischen Claymores ragt aus dessen Rücken, um den toten Körper fließt das Blut, gemischt mit Regenwasser, in kleinen Rinnsalen davon.
Nun macht wieder der Hauptmann auf sich aufmerksam. Mit deutlicher Wut in der Stimme ruft er die kleine Gruppe an. „Ich frage jetzt noch einmal, was hier geschehen ist, oder ich lass euch alle in Ketten legen!“, und kaum hat der Mann dies ausgesprochen, dreht Jolkin seinen Kopf in dessen Richtung. Der Nord sagt kein Wort, aber seine Art verrät dass er alles andere als freundich gestimmt ist und seine Augen sagen soetwas wie Ich habe kein Problem damit, dich auch noch umzulegen. Noch aber macht er keine Anstalten und starrt den Hauptmann nur an. Die Situation ist äußerst angespannt, und die Soldaten greifen bei dem Blick des Hünen ihre Waffen fester und rücken unbewusst enger zusammen.
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Sie spürt noch den stechenden Blick des Wachhauptmanns in ihrem Nacken, als sie sich umwendet. Sie versucht das Gefühl abzuschütteln und sich auf die Verletzten zu konzentrieren. Als sie nahe genug gekommen ist, um einen genaueren Blick auf die Wunde werfen zu können, kniet bereits der zweite Nord neben seinem verletzten Gefährten und flöst ihm einen Trank ein. "Das hilft vermutlich mehr, als alles, was ich tun kann", murmelt sie leise. Ihr Blick wandert kurz zu dem Ork hinüber. "Und da gibt es wohl auch nicht mehr viel zu tun." Vermischt mit dem Regen, der immer noch auf alle hinunterfällt hat sich inzwischen eine imense Blutlache unter dem grünen Körper gebildet. Noch immer dunkel glänzend ragt die Schwertspitze aus dem Rücken.
Als Irwaen ihren Blick wieder den Lebenden zuwendet, ist auch Teleri am Ort des Kampfes eingetroffen. Der verletzte Nord sieht plötzlich jedoch nicht mehr so hilfsbedürftig aus. Im Gegenteil, er weist sogar den Trank seines Freundes barsch zurück. Ein feuriger Blick trifft alle, die um ihn herumstehen. Als er Irwaen streift, schwingt noch etwas anderes darin mit. Hohn? Überheblichkeit? Er muss nicht aufstehen, damit sie sich so fühlt, als schaue er zu ihr herunter. In ihrer Magengegend macht sich wieder dieses bekannte Gefühl breit, das sie begleitet, seit sie ihr neues Leben in der Kriegergilde begonnen hat. Eine Mischung aus Ohnmacht und Trotz, gewürzt mit verletztem Stolz. "Ich trage eine Rüstung wie du, ich trage eine Waffe wie du. Ich bin mehr als doppelt so alt und werde dich noch bei weitem überleben. Warum nimmst du mich nicht ernst?"
Sie hält seinem Blick stand wärend er aufsteht, bis er sich schließlich abwendet, um zu dem zeternden Wachhauptmann hinüberzustieren. Das nächste Blutvergießen liegt in der Luft, Irwaen kann den metallischen Geruch von Blut beinahe schon riechen. Oder ist das die Leiche des Ork? Der Hühne greift nach seiner Waffe, die Wachmänner rücken näher an ihren Befehlshaber heran. Einen Moment mustert sie die aufgebrachte Gestalt am anderen Ende das Platzes durch den Vorhang des Regens, lässt ihren Blick seitlich auf den Nord fallen. "Verdient hätten sie es beide..."
Sie tritt vor, in die Mitte des Platzes, zwischen die beiden Parteien. Den tropfenden Kapuzenrand schiebt sie ein wenig nach hinten, so dass ihre obsidianschwarzen Augen und der zerzauste Haaransatz sichtbar werden. Sie erhebt die Stimme und ihre Hände in einer beschwichtigenden Geste, dreht sich noch einmal zu den Nord um, blickt dann wieder zu den Wachen. "Meine Herren, bitte!"
"Wir werden alles erklären. Zuvor wollten wir nur verhindern, dass Ihr noch eine Leiche wegschaffen müsst. Mein Name ist Irwaen, ich bin ein Mitglied der Kriegergilde und heute morgen aus Vivec hier angekommen. Der Tote hier", sie deutet kurz mit dem Daumen über ihre Schulter nach hinten, "ist ein Zechpreller, der sich seit einigen Tagen in der Taverne 'Acht Teller' ", sie deutet auf die Tavernentür zu ihrer Linken, "aufhielt. Diese beiden Reisenden" , sie deutet mit einer offenen Hand auf die Nord, "haben sich bereiterklärt, dem Wirt mit seinem Problem zu helfen." Wohl wissend verschweigt sie die Tatsache, dass der Wirt um Hilfe gebeten hatte, da er seine Hoffnungen nicht länger auf die Kriegergilde und die Wache setzen wollte. "Ich war zufällig anwesend, um mich nach der langen Reise ein wenig zu erholen, und wurde Zeuge eines fairen Duells im Armdrücken, welches der Ork verlor und die Taverne verließ. Als ich soeben mit einer Freundin", sie deutet diesmal auf niemanden, da sie sogar den Wachmännern, nein, ganz besonders diesen, zutraut, die einzige weitere Frau in der Gruppe zu erkennen, "wiederkam, fiel uns eine Gruppe aus vier Ork auf, die hier an der Treppe herumlungerten. Im gleichen Moment verließen die Nord die Taverne und wurden von dem jetzt Toten angegriffen, der offensichtlich auf Rache aus war. Nun, ich denke der Streit wurde endgültig beigelegt. Ich sehe keinen Grund für weitere Auseinandersetzungen." Sie geht ein paar Schritte zur Seite und gibt den Weg zwischen den Parteien wieder frei. "Aber ich werde der Gewalt nicht im Wege stehen, sollte sie doch einmal mehr über die Vernunft siegen."
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Skarin schüttelt den Kopf aufgrund der Reaktion seines Gefährten und grinst leicht. "Stell dich nicht so an", spottet er und richtet sich ebenfalls auf. Er denkt erst gar nicht daran seinen Freund mit der Tatsache, das er wahrscheinlich ohne seine Hilfe im Kampf gefallen wäre, aufzuziehen. Ein wenig reizte es den Waldläufer zwar, aber er wusste, als er die Wachen sieht, dass dies jetzt so oder so nicht der richtige Zeitpunkt wäre. Der blonde Nord hebt sein Schwert auf, zieht die Kapuze nun endgütlig zurück und lässt den Regen auf die vielen Zöpfe, die seinen Kopf zieren, prasseln. Das ein weiterer Kampf bevorstehen könnte, liegt in der Luft. Doch dann tritt auf einmal die Waldelfin hervor und postiert sich mit ihrer zierlichen Gestalt zwischen den beiden Parteien. Als sie dann auch noch beginnt, auf die Wachen einzureden und die Lage zu klären, ist Skarin erstaunt. Bis jetzt ist er noch nicht besonders vielen Waldelfen begegnet, und wenn, waren die meisten von ihnen nicht besonders gut auf ihn zu sprechen. Ihn kümmerte es eigentlich nicht, was seine Vorfahren mit den Elfen getan haben, welche Zwiste und Fehden sich zwischen ihnen ausbreiteten. Er hat mit all dem nichts zu tun.
Als die Frau ihre Ansprache beendet hat, weiß der Waldläufer nicht wie es weitergehen soll. Auf die Wachen schien die Rede noch am einwirken zu sein, und trotzdem. Der Griff des Nords um sein Schwert wird fester und wachsam beobachtet er die Situation.
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Innerlich muß Teleri ein bißchen grinsen. Der Reflex, einen Kreis um verletzte Leute zu bilden, scheint irgendwie in allen Völkern Nirns angelegt zu sein. In diesem Falle scheint der Kreis aber zu drei Dritteln aus relativ kompetenten Leuten zu bestehen, was so eigentlich sonst nicht vorkommt.
Der kleinere Nord hat Jolkins Axtwunde bereits notdürftig mit einem Heiltrank gespült und somit dafür gesorgt, daß sein Freund nicht weiter ausläuft. Gut.
Als der Kleinere ihm den Rest des Heiltranks einflößen will, fängt Jolkin an zu zetern und den starken Mann zu markieren. Ach so. Diese Sorte "mächtig großer Krieger". Teleri verdreht die Augen. Das kann ja heiter werden...
Zu allem Überfluß hat ihr Lieblingsmitglied der Balmora'schen Stadtwache nach einem synapsenzerfetzenden Denkprozeß entschieden, daß ihm ihr kurzer Hinweis auf das Offensichtliche nicht genügt. Er plustert sich auf und beginnt, der Gruppe mit hochrotem Kopf Drohungen entgegenzuschreien. Tja. Kompetenz ist eben Glückssache.
Für Jolkin, der sich durch die fürsorgliche Aufmerksamkeit der Gruppe scheinbar in seiner "Ehre" oder irgendeinem anderen bescheuerten Nord - Dingens gekränkt fühlt, ist das wiederum genau der Anlaß, der noch gefehlt hat.
Und ich dachte, Ald Sotha sei ein heißes Pflaster. Von wegen. Da kannte ich Balmora noch nicht...
In dem Moment erhebt sich Irwaen und stellt sich genau zwischen die Gestalten von der Wache und ihren eigenen, etwas abgerissenen Haufen. In freundlichen Worten erklärt sie dem Hauptmann, was vorgefallen ist. Ganz langsam, zum mitmeißeln. Hoffentlich begreift der Kerl es jetzt. Wenn die Bosmer noch akzentuierter spricht, wird nämlich ein Gedicht daraus.
Teleri beobachtet die Szenerie weiter, während ihre Gedanken sich auf einen in dieser Situation etwas absurden Pfad begeben: Also, wenn sich der Wächter und der Lange doch nicht gegenseitig umbringen, hab ich wirklich ein Problem. Dann muß ich dem Barbar erklären, daß er sich gründlich waschen muß, damit sich die Wunde nicht entzündet... Wenn doch, muß ich den Ahnen erklären, daß ich mich zwischen zwei hirninsuffizienten Idioten habe in Stücke reißen lassen. Oh Mephala! Was für ein grausames Netz spinnst du mir?
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Die plötzlich eintretende Stille nach Irwaens nicht gerade unbeeindruckenden Rede ist schon beinahe beängstigend; wie zuvor nach dem Kampf ist zunächst nur der Wind und der plätschernde Regen zu vernehmen. Ein Blick Richtung Jolkin verrät, dass dieser nur auf ein falsches Wort des Hauptmannes wartet, um einen Vorwand zu haben, ihn zu enthaupten. Seine Pranke schließt sich fester um den Griff des Claymores. Der Hauptmann seinerseits schaut etwas erstaunt auf die Bosmerin zwischen sich und dem Nord, und seine Untergebenen machen einen nicht minder überraschten Eindruck. Hinter den Augen des Mannes sieht man die kleinen imaginären Rädchen in seinem Kopf rattern, während das Wasser in Strömen sein Gesicht und die Rüstung hinunterläuft.
„Nun gut…“, setzt er an, „…Warum nicht gleich so…“, murmelt er vor sich hin, dies aber mit Nachdruck. „Sagt Ulf, er soll diesen grünen Haufen Dreck dort von der Straße beseitigen!“, blafft er hinter sich, und sofort macht sich einer der Soldaten von dannen. Dann wendet sich der Wachhabende wieder der kleinen Gruppe vor sich zu. „So, und ihr…wenn ich euch auch nur noch bei einer krummen Aktion hier in Balmora erwische, und wenn ihr nur ein Packtier mit euren Grimassen erschreckt, dann Gnade euch Vivec…dann lass ich euch einsperren, und ihr vermodert für den Rest eures kläglichen Lebens im Kerker! Und um euch“, und er blitzt Jolkin böse an, „kümmer ich mich dann persönlich und werde eure Überführung nach Vivec anordnen, das wird ein Spass, das glaubt mir ruhig…“, und der Tonfall ist alles andere als freundlich. Herrisch wendet sich der Hauptmann ab und bedeutet den beiden Soldaten hinter sich energisch den Weg frei zu machen. So stolziert er von dannen.
Jolkin lockert jetzt den Griff, beinahe scheint er enttäuscht zu sein, dem Hauptmann nicht den Schädel einschlagen zu können. „Skarin…“, brummt er, „…schau mal nach, ob dieser grüne Schleimbeutel dort noch irgendwelche Wertsachen bei sich hat, bevor sich das dann noch diese vermaledeite Stadtwache unter den Nagel reißt…“, und dann blickt er zu Irwaen. Er schaut sie einen Moment lang schweigend an, mustert sie von oben bis unten, und sagt dann, kurz angebunden aber dennoch in ernst gemeinten Tonfall: „Danke.“.
Irwaen: Wortgewandtheit +1
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Das Erstaunen der Wachmänner, nach der Rede der Waldelfin, ist ihnen förmlich ins Gesicht geschrieben. Im ersten Moment rechnet der blonde Nord damit, dass die Neuankömmlinge nicht sonderlich darauf reagieren würden, da täuschte er sich jedoch. Nur die persönliche Ansprache des Hauptmannes an Jolkin gefiel dem Waldläufer nicht. "Mach lieber die Luke zu, sonst bist du noch einen Kopf kürzer", denkt er sich. Doch der große Nordkrieger reagiert anders als erwartet und schien den Griff um seine Waffe zu lockern. Skarin klopft seinem Freund auf die Schulter. "Wir trinken nachher noch einen, und das beruhigt die Gemüter", sagt er grinsend und wendet sich dann an die beiden Frauen. "Ich bedanke mich ebenfalls", verkündet der Waldläufer und verbeugt sich leicht mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Dann wendet er sich dem toten Grünhäuter zu und beginnt seine Leiche nach Brauchbarem zu durchsuchen. "Schade eigentlich, ein kleiner Kampf hätte die Gemüter beruhigt, und nach so einem guten Bier wie das des Wirts tut eine kleine Rauferei immer gut. Was solls ....", denkt sich Skarin, während er am Suchen ist.
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Teleri atmet erleichtert aus. Irwaen ist tatsächlich zu dem Hauptmann durchgedrungen. Vielleicht lag es an ihrer zierlichen Gestalt, von der man nicht erwartete, daß sie sich zwischen zwei kampfgeile Testosteronbehälter stellen würde.
Die Dunmer betrachtet die Waldelfe mit neuem Respekt. Ihre ruhigen Worte haben bewirkt, wozu ein schwerer Knüppel mit Nägeln drin vermutlich nicht in der Lage gewesen wäre: Sowohl den Hauptmann als auch Jolkin dazu zu bringen, wieder mit ihrem Hirn zu denken und nicht mit dem Bauch oder noch tiefer lokalisierten Körperregionen.
Zögerlich lockern sich Hände um Schwertgriffe, entspannen sich Muskeln in Gesichtern. Der Hauptmann stößt zwar noch einige Drohungen aus, aber es wird offensichtlich, daß er dies hauptsächlich tut, um sein Gesicht zu wahren.
Jolkins Freund, der ungewöhnliche Nord mit den vielen blonden Zöpfen, löst die Situation mit weiter auf, indem er seinem Kumpel etwas Starkes zu trinken in Aussicht stellt und sich mit einer eleganten angedeuteten Verbeugung bei ihr und vor allem Irwaen bedankt. Im nächsten Augenblick beweist er einen fast telvannihaften Pragmatismus, indem er beginnt, den verblichenen Ork nach etwas Brauchbarem zu durchsuchen. Die Jungs sind routiniert. Sie halten sich jedenfalls nicht mit zimperlichem Moralgeheule auf. Vonwegen Totenwürde und so kaiserlichem Geschwätz. Wozu sollte ein Toter auch irdische Gegenstände benötigen?
Neugierig schaut Teleri über die Schulter des Nords. Ja, es sind Nords, überlegt sie. Sie sind ungehobelt, kurzlebig und verstehen von den arkanen Künsten normalerweise so viel wie ich vom Guars züchten. Aber dieser hier... ich bin doch neugierig.
"Was sagtet Ihr über etwas Starkes zu trinken? Ich würde Euch gern Gesellschaft leisten, auch wenn ich mir aus Met oder anderem Himmelsrandgetränk nichts mache. Aber ein Krug Sujamma auf den Schrecken käme mir gerade recht. Was meint Ihr?" Dann wendet sie sich der Waldelfin zu: "Irwaen, wir wollten doch ohnehin etwas essen. Auch, wenn mir der Appetit für den Moment vergangen ist: Wäre es dir recht, wenn wir uns zu den Beiden gesellen?"
"Mein Name ist übrigens Teleri", wendet sie sich hauptsächlich an den kleineren Nord. "Meine redegewandte Freundin hier heißt Irwaen, auch wenn Ihr das vermutlich schon mitbekommen habt. Es freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen."
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Als die Dunmer beginnt zu reden, lässt Skarin den toten Körper noch einmal neben sich liegen und schaut z ihr. "Was sagtet Ihr über etwas Starkes zu trinken? Ich würde Euch gern Gesellschaft leisten, auch wenn ich mir aus Met oder anderem Himmelsrandgetränk nichts mache. Aber ein Krug Sujamma auf den Schrecken käme mir gerade recht. Was meint Ihr?" Bevor der Waldläufer antworten kann, wendet sich die Frau an Irwaen und fragt sie ob dies in Ordnung geht, dann dreht sie sich wieder zu ihm. "Meine redegewandte Freundin hier heißt Irwaen, auch wenn Ihr das vermutlich schon mitbekommen habt. Es freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen." Der Waldäufer lächelt und nickt leicht. "Mein Name ist Skarin, erfreut eure Bekanntschaft zu machen", sagt er sanft, "Um auf euer Angebot zu kommen, gerne, jedoch mangelt es uns gerade ein wenig an Geld, und nur ungern würde ich euch beide darum bitten für uns aufzukommen." Er macht eine kurze Pause und deutet auf die Leiche des Orks. "Vielleicht hab ich aber Glück und das grüne Monster da hat etwas wertvolles bei sich", lacht der Nord und wendet sich dann wieder der Leiche zu. "Achja, und natürlich müsste mein Freund hier", Skarin deutet mit dem Daumen über seine Schulter auf Jolkin", damit einverstanden sein, obwohl ich kaum glaube, dass er solch ein Angebot abschlagen würde."
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Irwaen lässt erleichtert die Luft aus ihrer Lunge entweichen, die sie nach dem Ende ihrer Ansprache unwillkürlich angehalten hatte. Der Hauptmann lenkt tatsächlich ein, und auch die Nord scheinen sich zu beruhigen. Beide bedanken sich sogar bei ihr und die gesamte Gruppe scheint sie mit neuem Respekt zu betrachten. Sie antwortet beiden Nord mit einem kurzen, aber ehrlichen "Gerne."
Wärend der blonde Nord anfängt, den Ork zu durchsuchen, fragt Teleri, wie die Stimmung zu einem gemeinsamen Tavernenbesuch steht. Da der Nord nicht abgeneigt scheint, und es nach wie vor regnet, gefällt Irwaen dieser Gedanke ausgesprochen gut.
"Eine trockene Taverne und entweder was heißes zu trinken oder zu essen wären jetzt genau das richtige. Der Zechpreller hat doch bestimmt noch Draken dabei, wenn er nichts ausgegeben hat." Sie blickt kurz zum Tavernenschild rüber und fragt dann die Gruppe im allgemeinen: "Meint ihr, der Hauptmann käme auf die Idee, uns in dieser Taverne zu suchen, falls er noch Fragen hat?"
Ob das nun ein Grund ist, in die "Acht Teller" oder besser in eine andere Taverne zu gehen, lässt sie offen.
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Jolkin schweigt die ganze Zeit nur und wiegt seine Waffe in der Hand, dann schnallt er sie sich auf den Rücken. Seine Wunde klafft dabei schmerzhaft aussehend auf, aber der große Barbar verzieht keine Miene; stattdessen fängt er an, in der kleinen Felltasche an seinem Gürtel zu kramen. Kurz darauf holt er eine kleine ausgebeulte Pergamentrolle hervor und rollt sie auseinander. Es kommt ein schwarz bis dunkelgrün aussehender Brei zum Vorschein, welcher auf den ersten Blick aus verschiedenen Kräutern zu bestehen scheint. Jolkin entnimmt ein kleines bisschen und verreibt dies zwischen Daumen und Zeigefinger, während er das Pergament wieder zusammenrollt und in seiner Tasche verstaut. Nachdem das Regenwasser dazu geführt hat, dass sich dieser seltsame Brei etwas verflüssigt hat, schmiert Jolkin sich das Gemisch in seine Wunde; spätestens jetzt wird klar, dass es sich hierbei um Medizin handeln muss. Mürrisch begutachtet der Nord seine Wolfsfellrüstung.
Skarin unterdessen findet bei der Durchsuchung des Orks lediglich eine verbogene Sonde und drei Draken.
Dann ist plötzlich die Rede von einem erneuten Besuch der Taverne, von welchem Skarin alles andere als abgeneigt zu sein scheint. Jolkin grübelt kurz. "Davon halte ich wenig, Skarin. Wir haben einen Auftrag zu erfüllen, und ich habe keine Lust, hier länger als nötig in dieser Gegend zu verbleiben. Aber ich denke, zu der Alchemistin fragen gehen, das schaff ich auch allein. Überzeug du doch unterdessen den Wirt, ein weiteres Fass für lau heraus zu rücken...", lacht der Krieger auf und erwartet eigentlich keine Antwort darauf. Er wendet sich bereits zum Gehen und stapft an Skarin, der Bosmerin und Teleri vorbei durch die Pfützen und verschwindet hinter der nächsten Hausecke Richtung Alchemistin.
Skarin: + 3 Draken, +1 verbogene Sonde
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Zuerst sieht es nicht so aus, als wenn der zweite Nord, Jolkin sein Name, überhaupt eine Meinung zum geplanten Tavernenbesuch oder gar zu Tavernen im allgemeinen hat. Schließlich wird aber klar, warum er so wortkarg ist, seine Wunde scheint ihn mehr zu plagen als er erkennen lässt. Nachdem er sie mit einem Kräuterbrei unbekannter Zusammensetzung versorgt hat, wird er auch etwas gesprächiger. Leider lehnt er den Besuch der Taverne ab, und macht sich auch sofort auf den Weg zu einer Kurz erwähnten Alchemistin.
"Sehr schade", antwortet Irwaen noch, wärend der Hühne aber schon im Regen verschwunden ist. Stattdessen wendet sie sich den beiden anderen zu. "Mir jedenfalls knurrt der Magen, und wenn ich noch länger hier stehe, werde ich vermutlich die nächsten zehn Tage nicht wieder trocknen." Einen Moment schaut sie auf den knienden Nord hinunter, wärend er den Leichnam des Ork begutachtet. Seine Untersuchung scheint einige kleine Dinge von Interesse hervorzubringen. "Habt ihr genug Draken für ein Bier gefunden, Skarin? Oder braucht ihr einen Gegner im Armdrücken um euch ein Freibier zu verdienen?", erkundigt Irwaen sich scherzhaft.
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Der Lange scheint tatsächlich ernsthaft vorzuhaben, den ganz harten Krieger zu spielen. Nachdem er sich endlich dazu entschieden hat seinen Stahlprügel wegzustecken, kramt er eine seltsame grünschwarze Pamperlacke aus der Gürteltasche und schmiert sich das Zeug mit seinen dreckigen Barbarenpfoten in die Wunde.
Teleri beobachtet den Vorgang leicht versonnen während sie überlegt, wo man in Balmora wohl vier starke Kerle und ein Kautereisen auftreiben kann.
Daraufhin läßt der Barbar den Rest der Gruppe einfach stehen, mit dem Hinweis, daß er irgendein Geschäft schnell zum Abschluß bringen und zu diesem Zwecke eine Alchimistin aufsuchen will. Die Dunmerin mutmaßt zwar, daß es sich um die Alchimistin handelt mit der sie ebenfalls sprechen will, aber das ist ja noch lange kein Grund sich dem mürrischen Nord anzuschließen. Irwaen ist sowieso mehr für die Taverne.
Skarin scheint auch mit der Durchsuchung des Leichnams fertig zu sein, welche ein paar Münzen und ein bißchen Krempel zutage gefördert hat.
"Also gut", sagt sie. "dann laßt uns nicht länger im Regen rumstehen und hineingehen."
Sie nimmt sich vor, Skarin zu fragen was die beiden Krieger mit einem Alchimisten zu schaffen haben. Allerdings erst nach einem kräftigen Schluck Sujamma.
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Skarin, der einerseits den Leichnam durchsucht, will sich gerade aufrichten und noch etwas sagen, da ist sein Freund auch schon um die nächste Häuserecke verschwunden. Etwas blöd kommt er sich jetzt irgendwie schon vor, einfach so im Regen stehen gelassen worden zu sein. Der Waldläufer zuckt mit den Schultern und betrachtet seinen Fund. "Drei Draken, aha", denkt er sich mürrisch, "und ... sieht aus wie eine Sonde." Der Nord mit den vielen Zöpfen seufzt und wendet sich dann wieder an die beiden Frauen, als die Waldelfe ihm etwas entgegnet: "Habt ihr genug Draken für ein Bier gefunden, Skarin? Oder braucht ihr einen Gegner im Armdrücken um euch ein Freibier zu verdienen?" Er lächelt und lässt die Münzen in seiner Hand klimpern, während er die Sonde einsteckt. "Mal hoffen, dass der Wirt mir hierfür ein Bier gibt, einladen kann ich die werten Damen damit sicherlich nicht, so leid es mir tut", sagt er höflich und deutet Irwaen und Teleri an, dass er ihnen Vortritt gewährt.
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Irwaen erhascht einen kurzen Blick auf die drei Münzen in der Hand des Nord, bevor dieser die Tavernentür öffnet, und sie und Teleri offenbar vor lässt. "Das wird genau für ein Bier reichen," informiert sie den Nord, wärend sie die Taverne betritt, "es sie denn, der Wirt macht Euch einen anderen Preis als mir."
Im Eingangsbereich der Taverne streift sie erstmal den Umhang ab und hängt ihn an einem Wandhaken* auf. Sofort fängt der nasse Wollstoff an zu tropfen, und mit einem leisen, platsch - platsch bildet sich eine kleine Pfütze auf dem Boden. Irwaen streicht sich die nassen Haare aus der Stirn und wirft schon mal einen Blick in die Wirtsstube, wärend sie darauf wartet, dass die anderen beiden auch reinkommen.
*[ooc: Ich hab keine Ahnung, obs da wirklich sowas wie ne Garderobe gibt, aber es würde ja Sinn machen...]
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Teleri folgt der Bosmer in das "Acht Teller". Die Wärme des Wirtshauses ist sehr angenehm, und der Geruch nach Essen läßt ihren Magen laut knurren. Zwar hatte sie nach dem Zwischenfall mit den Orks erst gar keinen Hunger mehr, aber das gibt isch in dem Maße, in dem sich ihr Adrenalinspiegel wieder normalisiert.
Die Robe und die Kleidung darunter kleben ekelig feucht am Körper, daher schlägt sie vor: "Laßt uns einen Platz nahe am Feuer suchen. Damit wir trocknen können."
[ooc: gibt es so etwas wie einen Kamin überhaupt? Geht sonst irgendwas Bemerkenswertes in der Kneipe vor sich?]
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Skarin bleibt kurz unter der Überdachung stehen und wringt seinen Umhang aus, dann folgt er den beiden Elfen in die Taverne. Dort legt er das Kleidungsstück ab, hängt es aber nicht an den Haken, sondern wickelt es zusammen und macht es am Rucksack fest. Gemeinsam mit seinen beiden Begleiterinnen betritt er den Schankraum. "Laßt uns einen Platz nahe am Feuer suchen. Damit wir trocknen können", schlägt Teleri vor, und der Waldläufer nickt zustimmend. "Sucht ihr ein gemütliches Plätzchen aus, ich hole ein paar Getränke", sagt Skarin munter und geht in Richtung Theke.
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Auf Skarin scheinen die Wärme und die Atmosphäre in der Taverne ähnlich zu wirken wie auf sie selbst. "Sucht ihr ein gemütliches Plätzchen aus, ich hole ein paar Getränke", sagt der Nord.
Teleri läßt ihren Blick durch den Schankraum schweifen. An der rechten Wand gibt es einen gut befeuerten Kamin, und davor praktischerweise auch einen Tisch. Ohne lange zu fackeln, steuert sie darauf zu und läßt sich auf einen Stuhl fallen, der direkt vor der Feuerstelle steht. Die Wärme entspannt ihre Rückenmuskeln, und plötzlich fühlt sie sich sehr wohl und etwas schläfrig.
Träge beobachtet sie das Treiben in der Pinte. Einige Fremdländer, doch die meisten Besucher sind Dunmer. Dunmer, die müde und verbraucht aussehen, an diesem Tage schon zu tief ins Glas geschaut haben und Dunmer, denen die Hoffnungslosigkeit das Feuer aus den Augen gestohlen hat.
Seit dem Sturz des Tribunals sind wir nicht mehr, was wir waren. Wir laufen herum wie verwirrte Skribs, die den Geruch ihres Stollens verloren haben - während die Kaiserlichen versuchen, uns zu missionieren. Sie muß sich beherrschen, um nicht auszuspucken. Nein! Das gilt nicht für mich. Ich halte mich an Azura, ob Almsivi nun über uns wacht oder nicht.
Teleri zwingt ihre Gedanken wieder ins Hier und Jetzt. Es ist kein gutes Zeichen, theologische Dispute mit sich selbst zu führen - zumal sie den Tempel ohnehin stets nur als Deckmantel für ihre Verehrung der Herrin des Zwielichts benutzt hat.
Auf dem Tisch liegt eine Speisekarte. Sie öffnet sie und beginnt das Angebot zu studieren, während sie darauf wartet, daß Skarin mit den Getränken zurückkommt.
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Beim Betreten der Taverne schauen den Dreien mürrische Gesichter entgegen, welche aber auch recht schnell wieder das Interesse an der Gruppe verlieren. Der Wirt sieht leicht verwundert aus, als er Irwaen und Skarin wieder erblickt. Waren jene nicht gerade eben erst gegangen? Der Mann beginnt an sich selbst und seinem Zeitgefühl zu zweifeln, bis seine Bedienstete schließlich leise verwirrt piepst: "War dieser Nord und die Waldelfe da nicht eben schonmal da?". Jetzt fühlt sich der Rothwardon bestätigt, ermahnt aber zugleich auch seine Hilfskraft. "Kümmer dich um deine Angelegenheiten, oder wohl besser die der Taverne. Und starr sie nicht so an...", grummelt der Wirt und wischt bedächtig den Tresen. Die Bosmerin tummelt sich verängstigt von dannen und spült im hinteren Bereich der Theke wieder Gläser.
Als Skarin beim Besitzer der "Acht Teller" angekommen ist, setzt dieser eine überraschte Miene auf. "Nanu, so schnell schon wieder zurück? Tut mir leid, ich habe keine schnorrenden Grünhäute mehr zu bieten...", lacht der Rothwardon. Der Mann, welcher immer noch am Tresen sitzt und dies schon beim ersten Besuch der Nords getan hat, kichert trocken und wendet sich dann wieder seinem Glas Beerensaft zu, welches er vor sich stehen hat.
Der Blick in die Speisekarte verrät Teleri einiges über die angebotenen Speisen und Getränke:- Wasser - 1 Drake
- Saft (jeglicher Art) - 2 Draken
- Bier - 3 Draken
- Sujamma - 3 Draken
- Matze - 4 Draken
- Cyrodiilischer Weinbrand - 8 Draken; Flasche 50 Draken
- Shein - 7 Draken
- Hundefleisch-Eintopf - 4 Draken
- Klippenläufer-Ragou - 5 Draken
- Guar-Steak mit Aschkartoffel - 7 Draken
- Gebackene Alit-Keule - 8 Draken
- Schlachterfisch-Suppe - 3 Draken
- Clannbann-Klauen - 20 Draken
Während Teleri so die Karte liest, breitet sich ein komisches Gefühl in ihrem Kopf aus, sie kann es selbst nicht beschreiben. Es ist nicht unangenehm, im Gegenteil, es scheint seltsam vertraut, und doch zeitgleich irgendwie fremd. Irgendeine Barriere in ihren Kopf verhindert jedoch, dass sie ihre beiden Mitreisenden von diesem Gefühl in Kenntnis setzen kann, und so bleibt ihr nur, diesen Zustand zu erdulden.
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Skarin sieht die Waldelfin sich verängstigt in den Hintergrund verziehen und schaut ihr verwundert nach, dann zieht jedoch der Wirt seine Aufmerksamkeit auf sich: "Nanu, so schnell schon wieder zurück? Tut mir leid, ich habe keine schnorrenden Grünhäute mehr zu bieten...." Skarin grinst und schaut kurz zu dem anderen Gast am Tresen, da dieser durch sein Kichern seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Der Waldläufer nickt nur grüßend und wendet sich dann wieder an den Wirt. "Nun, ich bin mit zwei werten Damen hier, die sich schoneinmal ein gemütliches Plätzchen ausgesucht haben. Und dieses Mal hab ich auch Geld dabei. Woher fragt ihr euch?", sagte der Nord wieder munter und machte eine kurze Pause. Dann lehnte er sich etwas zu dem Rothwardon herüber: "Nun, ich und mein Begleiter hatten draußen nocheinmal eine Begegnung mit ihm, sehr friedlich ging die nicht aus. Wo ich gerade dabei bin, vielleicht solltet ihr jemanden schicken der der Stadtwache bescheid gibt den Leichnahm wegzuräumen, ich weiß nicht, ob der gut für euer Geschäft ist." Skarin zog sich wieder hinter dem Thresen zurück und haute die flache Hand auf das dunkle Holz. "Aber egal, ich bin hier um ein paar Getränke für die beiden Damen und mich bestellen. Bezahlt wird natürlich im Anschluss, wie es sich für einen geselligen Abend gehört. Ich würde euch daher bitten eure werte Gehilfin an den Tisch zu schicken, damit sie unsere Bestellung aufnehmen kann." Während Skarin auf eine Antwort des Wirts wartet denkt er kurz nach: "Ich hätte Teleri und Irwaen vielleicht zuerst fragen sollen, was sie denn gerne zu trinken gehabt hätten", dann schüttelte er gedanklich den Kopf, "auch egal, die Tatsache hab ich jetzt hoffentlich damit umgangen."
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Kaum hat die Gruppe die Taverne betreten, schon ist Skarin unterwegs zum Tresen. "Typisch Nord", denkt Irwaen leicht amüsiert, freut sich aber, dass der blonde Hühne kundtut, Teleri und ihr etwas zu trinken mitzubringen. Auch wenn sie, wie angekünditg, wohl selbst zahlen werden. Das Tresenpersonal wirft ihr und Skarin noch einen merkwürdigen Blick zu - oder auch zwei - dem die schlacksige Elfe aber keine weitere Beachtung schenkt. Hatte sie der anderen Bosmer nicht vorhin noch gesagt, dass sie mit einer Freundin wiederkommen wollte? Schulternzuckend folgt sie Teleri.
Der freie Tisch am Kamin ist wie geschaffen für drei Reisende, die grade zu lange im Regen standen und dabei von allen Seiten mit Prügel bedroht wurden. Die Wärme des Feuers im Rücken streckt Irwaen die Beine unter den Tisch aus und lässt den Blick über die anderen Gäste schweifen. Fast nur Dunmer, alle sehen sehr erschöpft aus. Oder zumindest ein wenig betrunken. Sogar Teleri hat in diesem Moment einen melancholischen Gesichtsausdruck, als würde sie sich der allgemeinen Stimmung anpassen. Der Moment vergeht aber wieder, als sie die Speisekarte aufklappt und zu lesen beginnt.
Irwaen beugt sich ein klein wenig vor und studiert ebenfalls die Karte.
"Hmmm... ein Bier könnte ich wohl noch vertragen.Auch wenn ich nicht vorhabe, mich zu betrinken. Aber Skarin wird wohl kaum Saft mitbringen", sie blickt kurz zu dem Nord hinüber, der noch mit dem Wirt redet. "Clannbann-Klauen? Zu teuer. Fischsuppe? Ne danke, zu wässrig. Davon hatte ich heute schon genug. Alit-Keule oder Guarsteak. Klippenläufer oder Hund. Welch ein Dilemma, ich habe zu viel Auswahl. Und wo gibt es eigentlich noch Klippenläufer? Die sind in letzter Zeit extrem selten geworden..."
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Abwesend studiert die Alchimistin die Karte. Hund klingt ganz gut, aber das mit dem Klippenläufer glaube ich keine Minute. Die Biester sind praktisch ausgestorben. Hier dürfte es sich wahrscheinlich eher um echtes cyrodiilisches Hühnchen handeln... Guar wäre auch der Überlegung wert...
Ihr Geist schweift wieder ab. Wärme kriecht ihren Rücken hinauf und umfließt ihren Kopf wie ein Seidentuch. Teleri läßt die Karte sinken, während sie sehr still vor sich ins Leere starrt. Schwarze Schatten huschen wie Nebelfinger durch die Ränder ihres Blickfeldes, während die Gespräche und Geräusche in der Taverne leiser zu werden scheinen.
Etwas ist hier.
Sie versucht sich umzuschauen, aber die Bewegung scheint so viel Kraft zu kosten. Ein Fetzen Erinnerung schimmert durch ihren Nebel: Ich würde es auf diese Weise ohnehin nicht sehen können.
Sie überlegt, woher sie diese Information hat, aber die Antwort entzieht sich ihr. Aber ich müßte es eigentlich wissen... Irwaen und Skarin - können sie es auch spüren? Ich könnte sie ja einfach fragen, überlegt sie, aber der Versuch, sich aus dem tranceartigen Zustand zu befreien, scheitert ebenso wie beim ersten mal.
Schließlich ergibt sie sich in das seltsame, einschläfernde Gefühl. Ist auch nicht so wichtig.
Teleri zieht sich tiefer in ihren eigenen Geist zurück und sucht nach der Quelle der fremdartigen und doch irgendwie bekannten Echos, die durch ihren Kopf hallen.
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Die Miene des Wirts verfinstert sich zusehens als Skarin auf die Leiche vor der Taverne zu sprechen kommt. "Naja, war mir irgendwo klar, dass dieses Ungetüm nicht klein beigeben wird...", grummelt er schließlich und winkt ab. "Aber darum soll sich die Stadtwache selber kümmern, sie sind zu besorgt um ihren Ruf als dass sie so einen Haufen grünen toten Müll lange herumliegen lassen...". Insgeheim denkt sich der Rothwardon: Was habe ich erwartet, lass Probleme von Barbaren lösen, dann fließt zu 90% immer Blut. Aber was soll's, ich habe es ja kommen sehen. Nach Außen hin lässt sich der Mann jedoch nichts anmerken. Monoton und barsch weist er seine Angestellte an, zu dem Tisch mit Teleri und Irwaen zu gehen und die Bestellung aufzunehmen. Dann wendet er sich wieder zu Skarin um, nickt ihm freundlich zu und putzt weiter den Tresen.
Der Mann am Tresen unterdessen hat unbemerkt von allen beinah wie von Geisterhand sein Glas Saft geleert und lässt ein paar Draken auf das Holz klimpern als Bezahlung. Ohne ein Geräusch zu verursachen gleitet er von dem Barhocker. Er ist hochgewachsen und schlank, was anderes lässt sich durch die schwarze Kleidung und die gleichfarbige Kapuze, welche er während des ganzen Besuchs nicht abgesetzt hat, nicht erkennen. Als er auf den Ausgang zugeht, scheint sein Blick Teleris Rücken zu streifen, und vor ihrem Inneren Auge sieht die Dunmerin daraufhin für einen kurzen Moment ein Paar hellgraue Augen. Kaum ist die Gestalt aus dem Wirtshaus verschwunden, ist auch diese Art Vision verschwunden und mit ihr dieses seltsame Gefühl, welches sich in teleri ausgebreitet hatte. Nun fühlt sie sich wieder normal, wenn auch irritiert.
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Skarin nickt dem Wirt dankend zu, beachtet den in schwarz gekleideten Gast am Thresen nicht weiter und geht zusammen mit der Bedienung auf den Tisch vor dem Kamin zu. Dort sitzen bereits Teleri und Irwaen. Der Waldläufer macht es sich auf dem freien Platz gemütlich und legt seinen Kapuzenumhang neben sich auf den Boden. "Getränke hab ich zwar keine, aber eine Bedienung", sagt er, lächelt der Angestellten zu und wendet sich dann an die beiden anderen Frauen, "die unsere Bestellungen aufnimmt." Der Nord holt die drei Draken aus seiner Hosentasche hervor und lässt sie in seiner Hand klimpern. Dann dreht er sich zur Bedienung. "Für mich ein Bier bitte, welches ist mir egal, hauptsache es kostet nicht mehr als drei Draken", erklärt er höflich und überreicht der Waldelfe das Geld.
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Körperlos treibt sie durch grauen Nebel. Außer diesem Grau ist nichts zu sehen, ebensowenig gibt es Geräusche. Aber fühlen kann sie. Es ist, als würde sie in einem klaren, kühlen Bach liegen. Genauso klar und kühl sind ihre Gedanken. Wo auch immer sie ist - es gibt hier keine Furcht, keine unmittelbaren Bedürfnisse. Eine kühle, stille Leere, in der sich ihr fiebriger und getriebener Geist auf ewig verlieren könnte.
Vor ihr kommt Bewegung in den Nebel. Hellgraue Augen blitzen für einen Sekundenbruchteil vor ihrem inneren Auge auf. Dann sind sie verschwunden.
Mit einem brutalen Ruck wird Teleri in ihren Körper zurückgerissen. Der Lärm und die Gerüche der Taverne brechen über sie herein.
Sie schüttelt den Kopf, um das Gefühl der Desorientierung zu vertreiben. Eine Vision? Ohne jede Vorwarnung, und noch dazu an einem Ort wie diesem? Wie kann das sein - und vor allem: was bedeuten diese Bilder?
"Getränke hab ich zwar keine, aber eine Bedienung." Skarin ist wieder da. Er bestellt direkt ein Bier bei einer verschüchtert aussehenden, kleinen Bosmer.
"Äh." Nach dem eben Erlebten geht für die Dunmerin jetzt alles etwas zu schnell. "Für mich einen Krug Sujamma und ein Guarsteak, bitte", bringt sie hervor. Noch etwas fahrig kramt sie zehn Draken aus ihrem Geldbeutel und überreicht sie der Kellnerin.
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Eingeschüchtert sieht sie aus. Ängstlich als sie neben dem riesigen Nord an den Tisch tritt. Selbst als Skarin sich gesetzt hat, ist er nur unwesentlich kleiner als die neben ihm stehende Bosmer. Irwaen blickt von der Speisekarte auf, und versucht, ihre Artgenossin nicht mitleidig anzugucken, auch wenn sie in diesem Moment genau das für sie empfindet. Aber sie hätte auch kein Mitleid dafür gewollt, dass sie etwas kleiner, nicht so kräftig und meist etwas zurückhaltender als die anderen Rassen Tamriels ist. Die Dunmer zum Beispiel: Groß, schlank, meist ziemlich überheblich. Aber im Augenblick sieht Teleri verwirrt und desorientiert aus. "Ob irgendetwas mit ihr nicht stimmt?"
Irwaen kommt jedoch nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, da die Bedienung sie jetzt ansieht und offensichtlich auf die Bestellung wartet. "Ich nehme... ein Bier auf jedenfall, und hm... das Hühn-... Klippenläuferragout, Bitte." Sie zieht ihren Geldbeutel hervor und zählt acht Draken ab. "Jeden abend kann ich mir das nicht leisten..."
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Die Waldelfe nickt bei jeder Bestellung höflich, aber als sie von allen Anwesenden die jeweiligen fälligen Draken erhält, reagiert sie irritiert, nimmt das Zahlungsmittel aber an; nicht verwunderlich, denn Vorkasse ist hier so gar nicht üblich. Abschließend nickt sie aber freundlich und huscht von dannen. Beim Wirt angekommen überreicht sie diesem die Draken, der Rothwardon blickt ebenfalls kurz verwirrt, streicht das Geld dann aber ein. Er verteilt erneut Anweisungen und macht sich dann an das Zubereiten der Speisen im hinteren Teil der Taverne. Die Bosmerin zapft inzwischen zwei Biere und holt aus dem Schrank einen Krug Sujamma. Alles stellt sie auf ein Tablett und balanciert dies dann in Richtung der Gruppe am Kamin. Hier angekommen stellt sie alles auf den Tisch, piepst ein "Wohl bekomm's" und macht sich dann wieder von Dannen, um dem Wirt bei dem Essen zu helfen.
Skarin: -3 Draken
Teleri: -10 Draken
Irwaen: -8 Draken
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Die Waldelfe stellt die Getränke vor der Gruppe ab und flitzt eilig zurück in Richtung Küche. Teleri nimmt die kleine Frau kaum wahr, da sie immer noch zu sehr damit beschäftigt ist, ihre Gedanken zu ordnen.
Gedankenverloren hebt sie ihren Krug Sujamma zu einem Prosit und nimmt dann zwei tiefe Züge von dem Gebräu.
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Skarin prostet zurück und setzt das Bier an. Bevor er es jedoch in einem Zug hinunter kippen will, erinnert er sich daran, dass dies sein einziges Bier für den ganzen Abend sein wird. Somit zügelt er sich und nimmt nur einen kleinen Schluck, dann stellt er den Krug wieder auf den Tisch. Der Waldläufer überleg. Soll er etwas sagen, oder warten bis eine der beiden Frauen ein Gespräch anfängt? Die Stille ist ihm nicht unbedingt unangenehm, jedoch hatt er Lust auf ein Gespräch. "Maues Bier, hier in Balmora, mich sehnt es nach dem Met auf Solstheim", fängt er ruhig an.
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"Maues Bier, hier in Balmora, mich sehnt es nach dem Met auf Solstheim", beschwert sich Skarin.
Trotz ihrer Mattigkeit muß Teleri grinsen. "Wahrscheinlich ist es cyrodiilisches Importgesöff. Das ist meistens gestreckt. Das heimische Bier hier nennt man Matze. Es wird aus Reis gemacht, nicht aus Ger..." sie stolpert über das ungewohnte Wort. "Ger-ste. Aber die meisten Nichteinheimischen mögen es nicht. Ungefähr so, wie viele Dunmer eurem Met nichts abgewinnen können. Ist einfach zu süß."
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Irwaen nimmt noch einen Schluck von ihrem Bier: "Ich finds eigentlich ganz in Ordnung so. Nicht zu süß und nicht zu stark." Im Augenwinkel sieht sie die andere Bosmer hinter der Theke stehen. Der Wirt pflegt einen recht rüden Umgangston mit ihr, und sie macht sich dabei so klein wie ein Mann. "Wie ein männlicher Bosmer", korrigiert Irwaen sich in Gedanken mit einem Seitenblick auf Skarin.
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Nach einer kleinen Diskussion ob das Bier in Vvardenfell denn nun genießbar ist oder nicht, bringt die Bosmerin das Essen an den Tisch der Gruppe, wünscht guten Appetit und entfernt sich wieder.
Das Guarsteak stellt sich als normalgroß und gut durchgebraten heraus, die Aschkartoffeln haben ebenfalls ein gutes Aussehen, wenn auch die Soße, welche halb über die Kartoffeln halb über das Fleisch gegossen wurde, ein wenig zuviel Salz abbekommen hat. Alles in allem ist dieses Essen aber besser als das was man für gewäöhnlich in einer Taverne bekommt. Dasselbe trifft auf Irwaens Mahlzeit zu, wenn auch hier die Würze perfekt stimmt. Nach Hühnchen schmeckt ihr Essen jedoch nicht, der Geschmack ist anders, ungewohnt, aber keineswegs schlecht.
Nachdem die Mahlzeiten verspeist sind, wir sich noch ein wenig darüber unterhalten, welches Getier das in dem Ragou denn nun war, und der herbeigeeilte Wirt beteuert immer wieder, dass es sich dabei um echten Klippenläufer handelt, allerdings keinen Einheimischen, sondern einen Importiertem vom Festland. Er legt sogar als Beweis die Krallen des Klippenläufers vor Irwaen auf den Tisch, bei welchen es sich jedoch nicht ausmachen lässt, ob sie wirklich von dem Tier stammen oder nicht.
Der Nachmittag plätschert vor sich hin, und es wird sich noch über dies und das unterhalten. Jolkin lässt sich während dieser Zeit nicht blicken, und auch nach einer Stunde ist er noch nicht wieder aufgetaucht.
Gerade als Skarin der Gedanke kommt, wo sein Kamerad denn bleibt, fliegt mit einem lauten Krachen die Tür auf und ein für Teleri und Irwaen alter Bekannter stolpert in die Taverne - Ein schwarzbrauner Umhang, hagere untersetze Gestalt; der Taschendieb, welcher Teleri vor einer Weile ihren Dolch raubte, landet triefend vor Nässe auf dem harten Tavernenboden. Aber er denkt gar nicht daran, aufzustehen, sondern kriecht so wie er auf dem Boden ist, weiter in den Gastraum des "Acht Teller". Erst jetzt sieht man das Gesicht des Mannes: Angsterfüllt und vom Regen nass bietet es einen grotesken Anblick. Die Augen des Kaiserlichen sind weit aufgerissen und der Unterkiefer bebt. Immer wieder blickt er hinter sich, deutet in Richtung Ausgang, bekommt aber keinen Ton heraus. Hektisch und zitternd rutscht er auf dem Steinboden herum als wolle er so weit wie möglich von der Tavernentür weg, bis er schließlich mit dem Rücken an den Tresen stößt und vor Schreck aufschreit, nur um sich danach so stark gegen das Holz zu pressen dass man denken könnte, er gehöre zur Holzvertafelung.
Der Wirt zeigt keine Reaktion und verfolgt nur mit ungläubigem Blick die Szene, und als der Taschendieb dann an der Theke angekommen ist, beugt er sich vor, um den Mann im Auge zu behalten.
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"In Ordnung, in Ordnung, ich glaueb Euch ja!" , Irwaen hebt entwaffend die Hände und lächelt den Wirt an. "Echter Klippenläufer und vorzügliche zubereitet noch dazu. So gut habe ich schon lange nicht mehr gegessen." Nachdem der Wirt den Tisch (inklusive Klippenläuferkrallen) wieder verlassen hat, wendet sie sich an Skarin: "Sollen wir noch auf Euren Freund warten? Seine Geschäfte scheinen ja etwas länger zu dauern. Ich hoffe, sie haben nicht wieder mit Orks oder der Stadtwache zu tun." "Ich könnte nämlich gerne noch eine Stunde hier am Feuer sitzen...", ergänzt sie in Gedanken.
Doch das Schicksal ist ein garstiger Weggefährte. Grade hat sie die Beine gemütlich von sich gestreckt, als die Tavernentür auffliegt und eine Windböe Regen sowie einen Taschendieb hereinweht. "Das gibts doch nicht...", murmelt die Bosmer, als sie ihn wiedererkennt. Dann verfolgt sie gebannt das Schauspiel, welches der total verängstigte Mann bietet. Niemand im Schankraum nähert sich ihm oder der Tür. Nur der Wirt behält misstrauisch den neuesten Gast seiner Taverne im Auge.
"Teleri, Skarin? Macht die Tür zu, bitte. Oder wäred ihr sogar bereit vorher einen Blick auf die Straße zu werfen? Aber seit vorsichtig! Ich will mal sehen, ob ich aus dem da etwas herausbekomme."
Sie verlässt den Tisch und das wärmende Feuer um zum Tresen hinüber zu gehen. Dort angekommen kniet sie sich vor den am Boden kauernden Mann, so dass ihr Körper ihm die Sicht auf die Tür versperrt. Sie greift nach seinen zitternden Händen, um sie festzuhalten. Einerseits um ihn zu beruhigen, vielleicht aber auch, um einem plötzlichen Angriff des Verwirrten zuvorzukommen. Dann spricht sie ihn mit fester Stimme an: "Ihr habt es geschafft. Ihr seid in Sicherheit. Hier gibt es keine Gefahr. Niemand kann Euch hierher folgen." Erst jetzt sieht sie sich den Mann genauer an, blickt auf der Suche nach Verletzungen oder anderen Hinweisen einmal an ihm rauf und runter. Dann sieht sie ihm wieder ins Gesicht, versucht seiner Panik mit Ruhe entgegenzuwirken. Mit klaren Worten, als spräche sie mit einem Kind, das schlecht geträumt hat: "Sieh mich an. Ich will dir helfen. Wovor läufst du davon?"
[ooc: Hat er Verletzungen? In welchem Zustand ist seine Kleidung? Hat er zufällig Teleris Dolch am Gürtel hängen? ;) ]
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Skarin hat keine Ahnung ob das Essen von dem angeblichen Tier stammt oder nicht, er weiß ja nicht einmal was so ein Klippendingsda sein soll. Er hebt den Krug vor ihm auf dem Tisch an und trinkt noch einen Schluck, dann lässt er den Inhalt, der ziemlich geschrumpft war, hin und her schwappen. "Sollen wir noch auf Euren Freund warten? Seine Geschäfte scheinen ja etwas länger zu dauern. Ich hoffe, sie haben nicht wieder mit Orks oder der Stadtwache zu tun", fragt ihn plötzlich Irwaen. "Ich wundere mich schon wo er bleibt, vielleicht sollten wir ...", wollte der Waldläufer antworten, als die Tür auffliegt und ein Mann hineingestürtzt kommt, völlig durchnässt. Er plumpst auf den Boden und kriecht dann weiter. Die Waldelfe scheint den Neuankömmling zu kennen, das schließt der Nord zumindest aus ihrer Reaktion. "Teleri, Skarin? Macht die Tür zu, bitte. Oder wäred ihr sogar bereit vorher einen Blick auf die Straße zu werfen? Aber seit vorsichtig! Ich will mal sehen, ob ich aus dem da etwas herausbekomme", bittet Irwaen Teleri und ihn. Skarin steht von seinem Stuhl auf und tritt in Richtung Tür. Die Hand am Schwertgriff kommt er vorsichtig näher, gefasst auf einen plötzlichen Angriff, und späht hinaus in die regnerische Dunkelheit.
[ooc: Was sieht Skarin?]
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Endlich kommt das Essen. Teleri macht sich über das Guarsteak her. Es ist großartig, ebenso die Beilage. Die Sauce könnte etwas weniger salzig sein, aber auch das läßt sich mit einem Schluck Sujamma übertünchen. In dem Maße, wie sie ihren Hunger stillt, kehrt auch das Leben in ihren Körper zurück.
Die drei Reisenden frotzeln eine Zeitlang über die Natur des "Klippenläufer"ragouts, bis der Wirt persönlich an ihrem Tisch vorbeikommt und wort- und gestenreich beteuert, daß es sich tatsächlich um das Fleisch des seltenen Hautflüglers handelt. Als 'Beweis' legt er ein paar Krallen vor, die ebensogut von einem Klippenläufer stammen könnten wie aus dem Sortiment eines geschickten aschländischen Knochenschnitzers.
Die Dunmerin beendet ihre Mahlzeit und streckt die Beine unter dem Tisch aus. Dann wird sie jäh aus ihrem entspannten Gemütszustand gerissen. Die Tavernentür fliegt auf und hinein stolpert und kriecht eine Gestalt, die ihr vage bekannt vorkommt.
"Das gibts doch nicht..." sagt Irwaen leise. Jetzt kann auch Teleri den Kerl einordnen. Das ist der Typ, der ihren Dolch gestohlen hat. Sie erkennt den Umhang wieder. Als die Kapuze zurückrutscht, kann sie sehen, daß es sich um einem Menschen handelt.
Halb erwartet sie, daß die Naturgewalt namens Jolkin hinter dem Gauner in die Taverne tritt (hat dieses kleine Frettchen etwa versucht, den Barbaren zu bestehlen?) - aber niemand folgt dem Mann, der sich völlig aufgelöst über den Boden der Taverne windet, bis er wie ein angepinntes Insekt an der Vertäfelung der Theke verharrt. Aus seinen Augen spricht nackte Panik.
Die Gespräche verstummen. Die übrigen Gäste beglotzen guaräugig die Situation, aber niemand bewegt sich. Teleri bemerkt, daß sie genauso dämlich starrt wie alle anderen auch, und es ist ihr peinlich.
Irwaen ergreift als erste die Initiative: "Teleri, Skarin? Macht die Tür zu, bitte. Oder wäret ihr sogar bereit, vorher einen Blick auf die Straße zu werfen? Aber seid vorsichtig", schärft sie den beiden ein. "Ich will mal sehen, ob ich aus dem da etwas herausbekomme." Mit diesen Worten erhebt sie sich geschmeidig und geht langsam auf den Taschendieb zu.
Skarin hingegen geht Richtung Tür. Teleri folgt ihm. Sie fängt die plötzliche Kälte ein, die der verstörende Auftritt des Menschengauners in ihr ausgelöst hat und webt sie mit in den Frostzauber, den sie vorsichtshalber vorbereitet. Sie sieht und fühlt alles sehr klar. Der Nord, der seine Muskeln kampfbereit anspannt. Seine Hand, die sich sicher und routiniert um den Schwertgriff legt. Die kühle Abendluft, die durch die Türöffnung dringt und der Geruch des Regens.
Hinter Skarins starkem Rücken stehend, starrt sie in die regnerische Dämmerung, die langsam der Dunkelheit weicht. Azuras Stunde...
"Skarin", sagt sie langsam. "Laß mich allein nachsehen. Elfenaugen sehen in der Dunkelheit weit besser als die von Menschen, und ich will Irwaen nicht mit diesem Irren allein wissen. Ich bitte Dich, geh - wieder - hinein."
Sie weiß nicht genau, warum sie den Nord nicht dabei haben will, wenn sie unter das Zwielicht tritt. Aber sie will allein sein. Dies ist die Stunde, in der meine Herrin am mächtigsten ist - in der ich am mächtigsten bin. Ich will die Herausforderung allein bestehen. Bitte, Skarin, geh einfach wieder hinein...
Ohne auf eine Antwort des Kriegers zu warten, schiebt sie sich an ihm vorbei. Ihre rotglühenden Augen sondieren den Platz vor der Taverne.
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Äußerlich fehlt ihm abgesehen von der Nässe und dem dreckigen Umhang nichts. Letzterer zeugt wohl davon, dass er sich nicht nur einmal im Schritt vertan haben muss. Ein Dolch ist nicht zu erkennen, aber vielleicht hat er ihn auch nur an nicht sichtbarer Stelle. Der Mann blickt wirr und hektisch um sich, seine Augen zucken wild und unkoordiniert umher, und dann lehnt er sich, Irwaen vollkommen ignorierend, zur Seite um zur Tür zu schauen. Noch immer bekommt er kein Wort heraus, nur undeutbare Töne verlassen seinen Mund. Dann plötzlich scheinen die Worte der Bosmerin in seinem Gehirn angekommen zu sein, und er starrt sie regelrecht mit weit aufgerissenen Augen an. Der Wirt und die umliegenden Gäste rühren sich nicht, sondern verfolgen nur gebannt das Szenario. Der Mann gibt unzusammenhängend nur Wörter von sich: "...Tod....schwarz...Alchemistin...Nord!", beim letzten Wort weiten sich seine Pupillen noch mehr als sowieso schon, und der Kaiserliche bricht weinend zusammen, aus ihm ist wohl nichts mehr rauszubekommen.
Gleichzeitig wird Teleri wie von Geisterhand nach draußen gelenkt, kaum dass sie Skarin die Anweisung, dass sie allein geht, erteilt hat. Vom Standort des Nords erkennt dieser nur den matschigen Vorplatz und den prasselnden Regen. Es ist düster geworden, die Dunkelheit bricht langsam herein. Außerdem bemerkt Skarin, dass die Leiche des Orks wohl mittlerweile weggeschafft wurde, wie vom Wirt vorausgeahnt.
Teleri aber schreitet unbeirrt über den Platz ohne eigentlich zu wissen warum sie so offen und direkt agiert. Irgendetwas in ihrem Kopf verleiht ihr das Gefühl, dass sie sicher sei und nichts zu befürchten habe. Schließlich schreitet sie festen Schrittes aus dem Blickfeld von Skarin nach rechts um die Taverne herum, abermals ohne auch nur zu erahnen, warum sie dies tut. Aber dieses Gefühl der Sicherheit wird stärker, und es fühlt sich gut an...
Direkt hinter der Taverne trifft Teleri auf eine größere Gestalt mit schwarzen Umhang und Kapuze; eben jene, welche bei der Ankunft der Gruppe die Taverne verlassen hatte. Kaum wurde sie von dieser entdeckt, streift die Person ihre Kapuze zurück, zum Vorschein kommt das feingeschnittene und attraktive Gesicht eines Dunmers. Sofort fallen Teleri die Augen dieses Mannes auf: Es sind dieselben grauen Augen wie in der Vision vor zirka einer Stunde in der Taverne; graue Augen, ungewöhnlich für die Dunmer. Der Mann lächelt, die Dunkelelfe fühlt sich unglaublich angezogen von diesem Mann, sie kann es sich selbst nicht erklären, alles in dieser Situation riecht nach Gefahr, aber bei diesem Blick vergisst sie jegliche Rücksichtnahme auf sich selbst. Was ist das in dem Lächeln des Dunmers? Teleri blickt auf das Paar scharfer Eckzähne, welche bei der verführerischen Geste des Dunkelelfen aufblitzen.
Aber Teleri fühlt weder Angst noch den Drang, diese Gestalt der Nacht anzugreifen, sondern geht zielsicher auf den Vampir zu. Je näher sie kommt, desto anziehender und begehrenswerter kommt ihr dieser Mann vor; selbst die spitzen Zähne sehen für sie nicht nach einer Todesgefahr aus, sondern haben genau die gegenteilige Wirkung, sie verleihen dem Vampir in ihren Augen ein animalisches Aussehen, welches ihn noch attraktiver macht. Kaum ist die Alchemistin bei ihm angelangt, verschwindet das Lächeln kurz darauf und der Vampir fixiert Teleris Augen. Er hebt seine Hand, lächelt abermals sodass seine Zähne zum Vorschein kommen, und dies ist das Letzte, was Teleri sieht, bevor ihr schwarz vor Augen wird...
Kurz darauf sind beide wie vom Erdboden verschluckt...
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Skarin zögert, er weiß nicht wirklich was er tun soll. Einerseits scheint Teleri sich ihrer Sicher zu sein, andererseits hat er dabei ein mulmiges Gefühl im Magen. Als sie jedoch schon aus seinem Blickfeld verschwunden ist, dreht er sich um und geht zu Irwaen. Die Worte die der Kaiserliche bei seiner Ankunft dabei ausspuckt lassen den Waldläufer hellhörig werden: "...Tod....schwarz...Alchemistin...Nord!" "Jolkin", fährt es ihm durch den Kopf. Ohne groß zu überlegen geht er hinunter zu dem Unbekannten und packt ihm am Kragen. "Was ist mit diesem Nord?", brüllt er fasst und merkt wie er die Kontrolle über sich verliert. Doch der Kaiserliche antwortet nicht. Wütend drückt er ihn gegen den Tresen, aber immer noch keine Reaktion als ängstliches Wimmern. Skarin lässt ihn los und steht auf, das Schwert fest umgriffen. "Tut mir leid Irwaen, wenn ich unser kleines Treffen heute so abrupt beenden muss, wenn dies nicht schon der Fall war. Es war ein angenehmer Abend, vielleicht können wir das ja nach diesem Theater noch einmal wiederholen", erklärt er sich mit zusammengebissenen Zähnen und zorniger Miene und setzt an zum gehen.
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Sie tritt auf den Platz hinaus. Spürt die Kälte der Abendluft, die zärtlich ihr Gesicht streichelt. Spürt die reinigende Klarheit des Regens, der ihre flammende Mähne benetzt. Sie schließt die Augen und genießt die Vollkommenheit des Augenblicks.
Ich bin stark. Was sollte ich fürchten? Ihre Lider öffnen sich, und mit raubtierhafter Geschmeidigkeit dreht sie sich langsam um sich selbst, während ihre Blicke die heraufziehende Dunkelheit durchbohren. Niemand kann mich verletzen. Niemand kann mich töten.
Noch niemals hat sie sich so mächtig gefühlt, noch nie wußte sie so genau, was zu tun ist. Die Gedanken, die normalerweise in ihrem Geist wild durcheinanderschreien und um Aufmerksamkeit buhlen, fokussieren sich zu einem dünnen, zielgerichteten Bündel. Ihr Kopf ruckt so heftig herum, daß die Nackenwirbel knirschen.
Ein sanftes Lächeln umspielt ihre Mundwinkel, als sie sich vom Eingang der Taverne aus nach rechts wendet. Fest und sicher sind ihre Schritte, die Schultern gerade. Wie die Herrin eines Fürstenhauses schreitet sie einher, in ihrer Seele eine Stärke, von der sie bisher nicht einmal etwas ahnte. Ihr Geist steht in Flammen. Das Gefühl der Macht läßt sie trunken werden.
Wie kann ich nur so offen über diesen Platz laufen, fragt eine andere, leisere Stimme in ihrem Kopf. Teleri begreift, daß es ihre eigene ist. Ich sollte wenigstens die Schatten der Gebäude ausnutzen. Wer weiß, was hier draußen lauert?
Teleri hört die Worte, die ein Teil ihres Ichs äußert, aber sie scheinen keinerlei Relevanz zu haben.
Mit festen Schritten geht sie unter einem Bogen hindurch. Eine Gestalt tritt aus den Schatten. Sie ist in schwarzen Stoff gehüllt und bewegt sich mit einer Sicherheit und Autorität, welche Teleri wohlig erschaudern läßt.
Langsam hebt die große, schlanke Silouette beide Hände und schlägt ihre dunkle Kapuze zurück.
Langes Haar fließt unter der Kapuze hervor, so weiß wie das gefrorene Wasser von Solstheim. Blaugraue Haut spannt sich über feine, scharfgeschnittene Züge mit einem eckigen Kinn und hohen Wangenknochen.
So schön, denkt sie. Du bist so schön. Das Blut brennt in ihren Adern, und sie hört ihr Herz wild schlagen. Viel zu schnell. Es schlägt viel zu schnell. Mühsam bahnt sich diese Beobachtung einen Weg in ihr fiebriges Hirn, nur um ihr fast unmittelbar darauf wieder zu entgleiten.
Ich sollte zurückgehen... Taverne. Skarin. Irwaen...
Wenn die Herren der Schatten, schwarz und verlockend, in ihren Bann dich ziehen - dann wende dich ab und versuche zu fliehen, rezitiert sie im Stillen einen alten Merkvers. Etwas in ihr wischt den Gedanken beiseite. Das Geschwätz alter Weiber...
Sie macht noch einen Schritt. Und noch einen.
Ihr Blick findet den des Fremden. Graue Augen. Grau. Sie kennt diese Augen. Die Augen aus der Vision. Ihre Knie werden weich, und sie strauchelt. Der Blick aus diesen Augen bohrt sich in ihren Leib wie ein mit Wucht geworfener Speer.
Die schmalen und doch verführerischen Lippen des Fremden teilen sich zu einem breiten Lächeln - dem Lächeln eines Raubtiers.
So schön...
Ein Teil von ihr nimmt zur Kenntnis, daß sie am ganzen Leib zittert. Ein schaurig-schönes Gefühl.
Vampir! schreit ein anderer Teil von ihr und bäumt sich verzweifelt gegen die Trance auf, unter der die Besitzerin dieses Körpers steht. Vampir! Molag Bals Fluch! Fliehen. FLIEH!
Teleris Schritt stockt, jedoch nur einen Moment lang. Hab keine Furcht, sagt eine tiefe, starke Stimme. Ihre eigene? Irrelevant.
Die andere Stimme kreischt jetzt panisch am Rande ihres Bewußtseins, aber sie wird leiser und vergeht schließlich, so wie die grausame, gleißende Helligkeit schließlich dem Frieden der Nacht weichen muß.
Noch ein Schritt. Du bist sicher bei mir, sagt die tiefe Stimme.
Ein weiterer Schritt. Sie ist am Ziel. Sie ist zu Hause. Der Regen benetzt ihr Haar, der Nachtwind streichelt zärtlich ihre Haut.
Der Geruch von Ewigkeit.
Es ist so leicht, so selbstverständlich, sich in die Arme des Fremden sinken zu lassen. Die seltsamen Augen halten sie fest, halten sie aufrecht.
Dann geben ihre Beine unter ihr nach. Sie spürt, wie ihr Kopf in den Nacken fällt. Der Fremde hält sie fest.
Der Geruch von... Ewigkeit. Schwärze.
Stille.
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Keine offensichtlichen Wunden. Seine Kleidung sieht - bedenkt man, wie es draußen regent und dass er soeben den Taverneboden aufgewischt hat - auch recht gut aus. Was ist diesem Mann nur zugestoßen? Erst nach quälend langen Sekunden richtet sich sein gehetzter Blick auf Irwaen aus. "...Tod....schwarz...Alchemistin...Nord!", stößt er plötzlich hervor, nur um dann endgültig zusammenzubrechen. Im gleichen moment beugt sich Skarin über das Häufchen Elend, welches der Kaiserliche verkörpert. Er packt und schüttelt ihn, fährt ihn an: "Was ist mit diesem Nord?" Doch außer einem gequälten Wimmern ist nichts mehr aus ihm herauszubekommen. Skarin lässt ihn los. Die Sorge um seinen überfälligen Freund steht ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Irwaen kann es nur zu gut nachvollziehen. Sie wendet sich an den Wirt, der den Taschendieb immer noch argwöhnisch betrachtet. "Bitte, könnet Ihr Euch um ihn kümmern? Er stellt sicher keine Gefahr dar. Wir werden nachsehen, was dort draußen vorgefallen ist.", bittet sie ihn leise aber eindringlich.
Im gleichen Moment verkündet Skarin seine Absicht, draußen nach Jolkin zu suchen. Sein Tonfall lässt keine Diskussion zu und er wendet sich bereits zum gehen. Irwaen richtet sich auf und macht einen Schritt hinter dem Nord her. "Skarin! Ihr solltet nicht allein gehen. Leiht mir Euer Schwert, oder die Axt, auch wenn ich damit nicht so geschickt bin. Meine Kampfkraft ist gewiss nicht mit Eurer zu vergleichen, aber eine geschickte Finte oder ein Flankenmanöver könnte der entscheidende Vorteil sein. Wir wissen nicht, womit wir es zu tun haben!" Sie blickt den Nord entschlossen an, welcher ihre schmale Gestalt skeptisch mustert. Dann reicht er ihr schweigend das Schwert, wärend er mit der anderen Hand bereits die Axt aus seinem Gepäck zieht. Die Klinge, die in der Pranke des Nord noch wie ein Kurzschwert wirkte, wird in den Händen der Bosmer beinahe zu einem Claymore. "Aber passt mir gut darauf auf und verletzt Euch nicht selbst damit", bittet Skarin und eilt dann zur Tavernentür. "Natürlich...", seufst Irwaen und muss sich dann beeilen, mit dem Nord Schritt zu halten.
Sie passieren die offene Tavernentür und treten in die regnerische Nacht hinaus. Der Platz vor der Taverne ist leer, und dadurch irgendwie beinahe unheimlicher als hätte hier ein riesiger Deadra gewartet. "Wo ist Teleri?"
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---Irwaen & Skarin---
Der Wirt nickt nur kurz, anscheinend weiß er nicht, was er mit diesem Häufchen Elend an seinem Tresen anfangen soll.
Draußen regnet es bereits etwas stärker, und niemand ist zu sehen. Weder der tote Ork, noch Blutspuren von ihm, noch Teleri. Auch sonst läuft niemand auf den matschigen Wegen Balmoras entlang, aber wem möchte man das verübeln. Es ist nass, dreckig, windig, und es wird langsam aber sicher immer düsterer, da die Nacht hereinbricht; freiwillig geht hier wohl niemand mehr vor die Tür.
Als die Bosmerin und der Nord in die Straße einbiegen, auf welcher sich das Haus der Alchemistin befindet, sehen sie schon von weitem die Bescherung. Die Tür ist eingeschlagen, überall liegt zerstörtes Gerümpel herum. Ganz offensichtlich Spuren eines Kampfes. Da es jetzt schon recht düster ist, können sie nichts Richtiges erkennen aus der Ferne, aber plötzlich sehen sie eine graue Gestalt aus dem Haus heraushuschen. Mit atemberaubender Geschwindigkeit überquert diese die Straße, springt ab, landet auf dem Haus welches gegenüber liegt und ist dann auch schon verschwunden. Dies alles passiert so schnell dass man es gar für eine optische Täuschung halten könnte.
Dann ist alles ruhig, abgesehen von dem Regen, dem Wind und den schmatzenden Schritten Irwaens und Skarins.
---Teleri---
Teleri hat einen Traum. Sie liegt auf einem Himmelbett. Einem weichen Himmelbett. Dieses schwebt durch die Luft, rings herum ist nur dichter Rauch zu sehen. Dann, plötzlich, flackern durch den Rauch ein paar graue Augen auf. Und alles wird schwarz…
Die Dunmerin erwacht in einem rötlich erleuchteten Raum. Ihr Kopf schmerzt ein wenig, aber äußere Verletzungen hat sie nicht davon getragen. Als sie sich umschaut, erkennt sie in der Tat ein Himmelbett, welches sich nur wenig von dem aus dem Traum unterscheidet. Eine rote Samtdecke, blaßrote halb durchsichtige Vorhänge, eine weiche Matratze. Als Teleri wieder ein wenig beisammen ist, muss sie feststellen, dass sie außer ihrer Tunika rein gar nichts mehr am Körper trägt, aber es stellt sich heraus, dass ihre gesamte Ausrüstung fein säuberlich auf einer rot gepolsterten goldenen Sitzbank liegt, welche an der Wand steht, welche sich rechts von Teleris Bett befindet. Links von sich erblickt sie einen großen Wandspiegel und daneben eine kleine Kommode, auf welcher ein seltsam leuchtender roter Stein steht; dieser taucht den Raum in das vorhin angesprochene rote dämmrige Licht. Noch nie zuvor sah Teleri solch einen Gegenstand.
Obwohl die Dunkelelfe hier fremd ist, fühlt sie keine Angst oder Panik, obwohl ihr klar ist, dass sie dies eigentlich tun müsste, schließlich wurde sie entführt. An alle Einzelheiten erinnert sie sich nicht mehr, nur noch an Bruchstücke.
Genau gegenüber von Teleris Bett breitet sich auf dem Boden ein großes Schwarzbärenfell aus (man sollte gar nicht glauben, dass dieses Fell von einem einzigen Tier stammt), und man erkennt eine große Holztür, ebenfalls mit Schnitzereien verziert.
Ansonsten ist noch zu erwähnen, dass die Dunkelelfe sich allein im Raum befindet.
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Wieder treibt Teleri durch den Nebel, aber etwas ist diesmal anders. Sie liegt auf einem... Floß? Nein kein Floß. Ein Himmelbett. Häh? Ehe sie dazu kommt, sich wirklich über die Existenz des nur allzu profanen Gegenstandes in ihrer surrealen Traumwelt zu ärgern, blitzen vor ihr wieder diese Grauen Augen auf, und ihre Welt wird schwarz.
Etwas verändert sich. Teleri spürt das Gewicht ihres Körpers wieder, und wie es sie gegen eine Oberfläche drückt. Ihre Lider flackern, während sie weiter in die Realität zurückgleitet.
Beine: zwei. Arme auch. Kopf: Uh. Offensichtlich auch vorhanden. Sonstige Schmerzen: keine. Das ist ermutigend. Oder auch nicht. Nach ein paar Schlucken Sujamma sollte ich nicht so fertig sein... Wo bin ich eigentlich?
Träge öffnet sie die Augen. Das Licht ist gedämpft und schimmert rötlich, wie in einer Kwamamiene oder im Bereich eines unterirdischen Lavasees. Oder in einem bretonischen Puff, kommentiert der sarkastische Teil ihrer selbst - zuverlässig wie immer.
Die Alchemistin setzt sich auf uns streckt sich, so daß ihre Rückenwirbel knirschen. Die Kopfschmerzen lassen daraufhin nach, nur ein leichtes Schwindelgefühl bleibt.
Etwas verwirrt schaut sie sich um. Sie befindet sich tatsächlich in einem Himmelbett mit weicher Matratze und einer roten, samtenen Decke. Oh. Wie überaus... kitschig. Das hätte ich den Gästezimmern des "Acht Teller" gar nicht zugetraut. Sie schaut sich in dem relativ großen und verdächtig sauberen Raum um. Ich bin nicht im "Acht Teller"!
Die Erinnerung stürzt auf sie ein. Der Taschendieb, der in die Taverne gestolpert kam. Skarin und sie selbst, die nachsehen wollten, was vor sich geht. Der fremde Dunmer... was war mit dem fremden Dunmer? Irgendwas war falsch damit. Dann ein seltsamer Geruch und Schwärze.
Und jetzt bin ich hier.
Teleri schwingt die Beine über die Bettkante, und ihre nackten Füße berühren den Boden. Meine nackten...?
Sie schaut an sich herunter und stellt fest, daß sie außer ihrer Tunika nichts mehr am Körper trägt. Heiße Wut durchflutet sie und brennt die letzte Benommenheit aus ihrem Körper. Azuras Flederschatten sollen dich holen! Ihr Kerle seid doch alle gleich!
Zumindest befindet sich ihre Kleidung und Ausrüstung aber noch im selben Raum auf einer Sitzbank, deren Geschmacklosigkeit der des Himmelbetts in nichts nachsteht.
Wärend sie sich ankleidet, sieht sie sich weiter in dem seltsamen Raum um. Ihr Blick fällt kurz in einen großen Spiegel: Dem äußeren Anschein nach ist das Loch in meiner Erinnerung jedenfalls nicht auf ein Besäufnis zurückzuführen. Ich wußte doch, daß ich mehr vertrage! Ha!
Irgendwie erscheint ihr diese Art von Triumph ein bißchen absurd, und so fährt sie fort, das Zimmer zu inspizieren. Jetzt, mit klareren Gedanken, fällt ihr die Quelle des rötlichen Lichts auf. Ein Stein etwa von der Größe eines Kwamaeis, der von innen heraus zu leuchten scheint. "Was zum Henker ist das?" Sie beugt sich über den Stein, um ihn von ganz Nahem zu betrachten, aber das störrische Ding gibt keine Geheimnisse preis. Es ist eben ein roter Stein, der leuchtet.
Teleri hat erst einmal genug von dem Raum, dem Stein, der scheußlichen Einrichtung und der Ungewißheit, was mit ihr geschieht. Sie strafft die Schultern und bewegt sich in Richtung der hölzernen Zimmertür, die ziemlich massiv wirkt und mit aufwändigen Schnitzereien verziert ist.
Also, Sera Unbekannt. Ich will wissen, warum Ihr mich entführt habt und warum ich ohne Klamotten in einem Bordellbett aufgewacht bin. Ihr solltet besser eine sehr gute Erklärung parat haben, oder ich gebe Euch dieses Bärenfell hier am Sück zu fressen.
Sie fühlt nur Zorn, aber keine Furcht. Aus irgendeinem Grund ist sich die Dunmer sicher, daß ihr keine Gefahr droht. Woher diese Gewißheit kommt, weiß sie nicht. Es ist ihr gerade auch egal.
Kochend vor Wut greift sie nach der Klinke der Zimmertür.
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Skarin ignoriert den Regen und die damit einherkehrende Nässe. Seine Gedanken spielen verrückt und streifen um alle möglichen Szenarien die mit den Worten Tod, schwarz, Alchemistin und Nord zusammenhängen könnten. Fast in Rage geraten stapft er vorraus, gefolgt von Irwaen, in die Richtung in die Jolkin gegangen war. Die Dunkelheit die sich langsam aber sicher über die Stadt legt erschwerten die Sicht, jedoch kann er das gesuchte Haus erblicken, und damit auch das Chaos welches dort herrscht. Als er meint eine Person in der Tür erblicken zu haben, stürmt er los, jedoch ist die Gestalt genauso schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht ist. Der Waldläufer schüttelt den Kopf und ist sich nicht sicher, ob er sich das ganze vielleicht nur eingebildet hat. Dann schiebt er das Ereigniss beiseite und tritt vorsichtig durch den Türrahmen in das Haus hinein, die Axt gezogen und fest im Griff, immer bereit einen Angreifer abzuwehren.
[ooc: Was sieht Skarin?]
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Mit beiden Händen das Heft des Langschwertes fest umklammernd jagt die dünne Gesalt der Bosmer wie ein flüchtiger Schatten der breiten Silouhette des Nord hinterher. Im Laufschritt, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, sprintet sie die breite Treppe hinauf.Das Rauschen ihres eigenen Blutes in ihren Ohren und das platschen der Regntropfen auf dem Pflaster vermischen sich zu einer gleichmäßigen Geräuschkulisse. Am Ende der Treppe wenden sich beide nach rechts, die hereinbrechende Dunkelheit lässt das Auge grade noch bis zum Geschäft der Alchemistin blicken. Die Tür steht offen, dahinter scheint Unordnung zu herrschen. Eine graue Gestalt löst sich aus den Schatten des Türrahmens und verschwindet geschwindt die Straße hinunter.
Genau wie Skarin setzt Irwaen zu einem Sprint an, doch der Schatten entkommt seinen Verfolgern. Der Hühne kümmert sich nicht weiter darum, betritt sogleich mit gezogener Waffe das Alchemiegeschäft. Auch Irwaen bleibt keine Zeit, weiter über die Natur des Schattens nachzudenken. Sie folgt Skarin zur Tür, den Rücken zum Nord, ihren Griff um das Schwert verstärkend, einen Gedanken bei Jolkin und Teleri, die Augen nach draußen in die Dunkelheit gerichtet, sollte der Schatten oder die Wache wieder auftauchen...
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---Irwaen & Skarin---
Im Inneren des gebäudes führen zwei Gänge weg, einer geradeaus, einer nach rechts. Als die Bosmerin und der Nord das Geschäft über die zertrümmerte Tür betreten bietet sich ihnen ein grausiger Anblick. In dem schmalen Gang klebt But an den Wänden, und der rechts von der Tür im Gang stehende Tresen gleicht einer Schlachtbank. Davor liegt die Leiche einer Frau mit aufgeschlitzter Kehle und auch sonst arg zugerichteten Körper. Die Fetzen des Alchemiegewands lassen vermuten, dass es sich bei der Person um Nalcarya von Weißhafen handelt; für sie kommt nach dem ersten Blick schon jede Hilfe zu spät. Die Alchemiegeräte sind zerstört, alles liegt in Trümmern und es herrscht das reinste Chaos; Ingredienzien haben sich mit Blut vermischt und bieten einen grotesken Anblick. Aber eine schrecklichere sich in das Gedächtnis einbrennende Szenerie bietet sich den beiden, als sie geradeaus von der Tür an das Ende des anderen Gangs blicken.
Dort steht an der Wand Jolkin; zumindest sieht es auf den ersten Blick so aus. Seine Rüstung ist zerfetzt, drei tiefe grobe Schnittspuren laufen quer über seine Brust und zeichnen so einen blutigen Treffer, welcher nach einer dreifingrigen Klaue aussieht. Verglichen mit dem, was sich erst beim Näherkommen erkennen lässt, ist diese Verletzung jedoch nicht einmal teilweise so schlimm; aus der linken Schulter des Nords ragt der Griff eines Schwerts, dessen Heft mit Jolkins Körper abschließt. Der Kämpfer wurde im wahrsten Sinne des Wortes an die Wand genagelt, was an und für sich schon beeindruckend genug ist, denn man mag sich kaum die Kraft vorstellen, die nötig gewesen ist, um ein Schwert so tief ins Gestein zu rammen. Beim genaueren Hinsehen jedoch wird klar, dass Skarin dieses Schwert nur allzu bekannt vorkommt: Mit schwarzem Leder umwickelter Griff, verziertes silbernes Heft; hierbei handelt es sich um Jolkins Claymore. Die Arme des Nords hängen schlaff nach unten, ebenso scheint er sich nicht selber auf den Beinen zu halten, sondern seine aufrechte Haltung ist einzig und allein durch das Schwert bewerkstelligt. Der Kopf hängt ebenfalls kraftlos leicht nach vorn. Auffällig ist dass das Blut, welches zwischen Schulter und Heft nach unten gelaufen ist, bereits getrocknet ist, wohingegen die Krallenwunde sehr frisch aussieht.
Am Boden vor Jolkin liegt sein lederner Beutel, wie als wär er dem Kämpfer heruntergefallen, und die seltsame Substanz mit der er noch vor wenigen Stunden die Blutung gestillt hatte, liegt überall auf dem Boden verstreut.
Beim Näherkommen kann man noch eine schwache und schwere Atmung Jolkins wahrnehmen.
---Teleri---
Auf der anderen Seite der Tür hört Teleri Stimmen, welche sich mal lauter, mal leiser verständigen. Durch das Holz hört sie nur gedämpft Wortfetzen, aber ein Satz ist so laut gesprochen, dass er sehr deutlich zu verstehen ist: „Wie, du vermutest dass sie mehr weiß?!“, aber dann hat Teleri schon die Tür aufgemacht und sieht sich den beiden Gestalten in einem großen Raum gegenüber.
Anders als das Zimmer, welches in starken Rottönen gehalten ist, ist dieser Raum sehr viel blasser rot ausgeleuchtet, jedoch stehen auch hier überall die seltsamen Steine herum. Bedingt durch die gegebene Geräumigkeit wirken ihre Farben jedoch nicht so aufdringlich, zumal sind sie der einzige Farbakzent in dieser Richtung, der hier zu erblicken ist; der Rest ist in dunklen Holztönen gehalten. Es fällt auf, dass auch hier keine Fenster zu finden sind, nur zwei weitere Türen genau gegenüber jener, in welcher Teleri steht.
Viel interessanter jedoch sind die beiden Personen in der Mitte des Raumes, welche beide Teleri anblicken. Die Rechte kommt der Dunmerin nur allzu bekannt vor, zumindest wenn sie nach den Augen jener Gestalt geht; dies sind dieselben Grauen, welche sie nur allzu oft gesehen hat und welche bei ihr jetzt auch die Erinnerungen an der Situation hinter der Taverne auffrischen. Bis auf den Blick und die spitzen Zähne hat diese Person nichts mehr mit dem attraktiven Mann mehr gemein, den sie gesehen hat; das Gesicht der Person ist ungesund weiß und hager; die Augen liegen etwas zu tief in den Höhlen, und auch der Körperbau ist etwas schmächtiger als in ihrer Erinnerung. Die Haare hängen ihm wirr um den Kopf. Der Vampir grinst breit Teleri an. „Sie ist wach…soll ich…“, zischelt er mit unangenehm klingender Stimme und macht einen Schritt auf die Dunmerin zu.
Die andere Gestalt macht da einen sehr viel einladenderen Eindruck, insofern man dies von einem Vampir erwarten kann. Eine weiße Iris umrahmt die pechschwarzen Pupillen, das Gesicht ist blaß, jedoch nicht so sehr, dass es ungesund anmutet, und die Züge sind markant geschnitten. Die weißen spitzen Zähne kommen nur zum Vorschein, wenn er lächelt, anders als sein Ggegenüber scheint er darauf zu achten, wem er sie zeigt. Die schwarzen Haare fallen dem Dunmer bis zu den Knien den Rücken hinunter, und seine schwarze, enger anliegende Kleidung verrät schon bei einem flüchtigen Blick, dass er schon etwas anders körperlich gebaut ist als der schmächtige Vampir, der so freizügig seine Zähne Richtung Teleri bleckt. Am Gürtel des langhaarigen Vampirs hängt lose ein grüner Dolch. „Du sollst jetzt gar nichts mehr außer dich verziehen…“, spricht er völlig ohne zu Lispeln oder zu Zischen mit einer stoischen Ruhe aus und fixiert dann Teleri. Der andere Vampir scheint zu zögern und blickt zwischen dem Vampir, dem er anscheinend untergeben ist, und Teleri hin und her.
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Skarin lässt seinen Blick über das Gemetzel im inneren des Hauses streifen. Als er die Leiche der vermeintlichen Alchemisten sieht, will er auf sie zugehen, dann jedoch sieht er das groteske Bild im Gang vor ihm. Wie erstarrt bleibt er anfangs stehen, rüttelt sich jedoch wach und stürmt zu seinem Freund. Die Axt in eine Schlaufe am Rucksack eingehakt gerät er in Panik und Verzweiflung, als er den tot aussehenden Körper Jolkins aus der Nähe betrachtet. Erst jetzt hört er den schwachen und schweren Atem, der vom Körper des Nords ausgeht. "Jolkin!", ruft er, "kannst du mich hören?" Im ersten Moment hat er vor, seinen Freund aus dieser grauenvollen Position zu befreien, wagt es jedoch dann nicht ihn auch nur anzufassen, da er befürchtet alles nur noch schlimmer machen zu können. "Halt durch alter Freund, ich lass dich hier nicht hängen", versucht er so entschlossen zu sagen, wie er nur kann, wobei er erst jetzt merkt, dass der Satz sogar wörtlich zu nehmen ist. Ohne auf irgendwelche möglichen Einwände seines Kumpanen, obwohl er dies bezweifelte, zu warten kramt er in seinem Rucksack nach dem letzten Heiltrank den er besitzt. Jedoch lässt er dann ab, denn er weiß, dass es sinnlos ist. Mit einem Trank würde er nie all diese Wunden versorgen können. Er würde höchsten für einen der tiefen Furschen, die von großen Krallen hinterlassen sein mussten, reichen. Seine Stimmung wird mit jeder verstrichenen Sekunde immer schlechter. Skarin weiß einfach nicht, wie er seinem Freund helfen sollte, er ist machtlos. Tief in seinem Kopf breitet sich langsam aber sicher, wie eine Seuche, der Gedanke aus, dass dies das letzte mal ist, das er Jolkin lebend sehen wird. Und während er diese Gedanken hat, mischt sich etwas anderes dazu. Wut. Unfassbare Wut, die in ihm aufkeimt.
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Durch die Tür hört die Alchimistin leise Stimmen, aber sie kann keine Worte ausmachen.
Also befinden sich mindestens zwei Leute hinter dieser Tür. Mit etwas Glück sind es zwei rotzendämliche und gelangweilte Wachen. Ich werde einfach eine riesige Szene machen und dann schauen, wie ich Kapital aus der folgenden Verwirrung schlagen kann.
Sie drückt die Klinke herunter.
"Wie, du vermutest, daß sie mehr weiß?!" Der halb geschrieene, halb gefauchte Satz wird in dem Moment ausgestoßen, in welchem Teleri schwungvoll die schwere Türe öffnet.
Ein geräumiges Zimmer wird sichtbar, das mit den gleichen fremdartigen Kristallen ausgeleuchtet ist wie die Kemenate, in der sie aufgewacht war.
Das massive Portal kracht mit einem hohlen Hallen gegen die Wand.
Oh, Scheiße!
Köpfe rucken mit drachenartiger Geschmeidigkeit herum, und zwei glühende Augenpaare fixieren sie. Aus ihnen spricht animalische Wildheit.
Sie erinnert sich wieder. Erinnert sich daran, was falsch war mit dem schönen Fremden. Die Augen. So verführerisch, so absonderlich - die prächtige Maske der Verdammnis. Vampire.
Oh, Scheiße!
"Ssie issst wach... Ssoll ich..."
Die gezischelten Worte kommen von dem kleineren ihrer beiden "Gastgeber". Teleri erkennt ihn, denn die grauen Augen sind unverwechselbar. Allerdings hat der Rest des Geschöpfes nichts mehr mit dem unwiderstehlichen Schurken zu tun, der sie in der verregneten Gasse in Balmora so vollends in seinen Bann geschlagen hatte.
Er wirkt ausgezehrt und verbraucht,die hungrigen Augen über den hohlen Wangen sind blutunterlaufen und liegen zu tief in den Höhlen, um noch attraktiv zu wirken. Seine Haare sind stumpf und glanzlos, und die Haut wirkt wie Wachs. Der Kopf schwingt leicht hin und her, wie bei einer großen Echse, die ihre Beute fixiert.
Seine Schönheit war nichts weiter gewesen als eine billige Illusion. Teleri fühlt sich benutzt, beschmutzt und verkauft. Bei dem Gedanken an seine Umarmung, die noch in der finsteren Gasse neben dem "Acht Teller" ein wohliges Schaudern über ihr Rückgrat geschickt hatte, wird ihr übel.
Die Kreatur macht einen Schritt auf sie zu. Alles an ihr wirkt gespannt und sprungbereit. Das Gesicht des Vampirs verzerrt sich zu einem sadistischen Lächeln, und die Fänge blitzen in dem rötlichen Licht auf.
Von Entsetzen gepackt, weicht Teleri zurück. Die Entschlossenheit, die sie vor wenigen Augenblicken noch wie einen Schild vor sich hertrug, verpufft zu nichts. Panik löscht jedes vernünftige Denken aus.
"Du sollst gar nichts mehr außer dich verziehen."
Zum ersten mal spricht der andere. Seine Worte sind leise und ohne jede Grausamkeit, doch mit Macht gesprochen. Die verkommene Kreatur krümmt und windet sich unter der Autorität seiner Stimme und zögert.
Der volle Bariton des zweiten Vampirs wirkt auf die Alchemistin aus irgendeinem Grunde vertraueneinflößend. Sie beruhigt sich genug, um den Unbekannten mustern zu können. Neben ihm wirkt ihr Entführer noch schäbiger. Dieses Wesen ist ebenfalls einmal ein Dunmer gewesen, scheint sich aber nicht den viehischen Verhaltensweisen ergeben zu haben, welche Vampiren mit einem schwächeren Willen zu eigen ist. Seine langen Haare sind so schwarz wie Ebenerz und fallen ihm bis zu den Knien herunter wie der Mantel eines Fürsten.
Als seine farblosen, fast weißen Augen sie direkt fixieren, bricht Teleri in die Knie. Angst und Faszination kämpfen in ihr um die Vorherrschaft und paralysieren sie.
Noch immer starrt die weißhaarige Kreatur sie voll hungrigem Verlangen an und macht ihr Angst. Teleri nimmt all ihren Mut zusammen. Auf dem kalten Steinboden kniend und mit zitternder Stimme fragt sie, an den Rabenhaarigen gewandt:
"Wo bin ich? Wer seid Ihr, und warum habt Ihr mich hierher gebracht?"
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---Irwaen & Skarin---
Vor Jolkins Augen tanzen wilde Farben, unter die sich ab und an eine groteske Fratze mischt. Sie kreist um seinen Kopf, lacht ihn mit hämischen Gelächter aus; Schwindel überfällt ihn, und seine Lider werden schwer. Schlaf, ja, Schlaf, das ist das, was der Nord jetzt möchte. Er fühlt sich kraft- und hilflos und möchte diesen Zustand nur noch wegschlafen. Dann aber plötzlich dringt das Rufen seines Stolzes an sein Ohr. „Jolkin, kannst du mich hören?!“. Moment mal, warum klingt der Stolz wie eine ihm vertraute Stimme? Nein, nicht aufgeben.
Jolkin schlägt mit Mühe seine Augen auf und hebt den Kopf. Durch einen grauen Schleier nimmt er das Gesicht Skarins war. Plötzlich verzerrt es sich zu eben jener Grimasse welche ihm um den Kopf schwebte; er halluziniert. „Du dreckige….Missgeburt…ich…werde…dich…“, wirft er seinem Kumpanen mit schwacher Stimme entgegen und hebt langsam die Hände in seine Richtung, lässt sie dann aber wieder kraftlos sinken.
Die optische Täuschung verschwindet, und Jolkin erkennt nun auch Skarin wieder. „..du hier…wo ist dieses Mistvieh hin…“, nuschelt er vor sich hin und versucht sich zu bewegen. Unter Schmerzen zuckt er zusammen, als er an dem Claymore hängen bleibt. Wie in Trance schaut er auf den Griff der Waffe, hebt wie in Zeitlupe die Hände und legt sie darauf. Es sieht aus, als versuche er das Schwert heraus zu ziehen; natürlich erfolglos, denn es sitzt felsenfest. Die Augen des Nords flimmern leicht, als er auf seinen Oberkörper schaut und die tiefen Furchen sieht. „oohhhh….“, stöhnt er gequält, da erst jetzt der Schmerz zu seinem Gehirn vorzudringen scheint. Mit glasigem Blick richtet er seine Augen auf Skarin. „…oh…hallo, Skarin…bist du auch schon hier…sag, kannst du mir mal hiermit…helfen…“, und weiter zieht der Nord kraftlos an dem Claymore, dies alles wie in Zeitlupe, und durch die Belastung läuft das Blut stärker aus den Krallenwunden.
---Teleri---
Auf Teleris Frage hin hat der verkrüppelte Vampir nichts weiter zu tun als noch breiter zu Grinsen und zu zischeln: „…um dir unendliche…“, aber weiter kommt das grauäugige Wesen der Nacht nicht. Es gibt einen dumpfen Knall, Blut spritzt aus dem Mund der schmächtigen Gestalt, als ihn die behandschuhte Faust des Schwarzhaarigen trifft. Dies geschieht mit solcher Kraft und von halb oben, dass der Getroffene hart auf den Boden schlägt wie als wär er von der Raumdecke gefallen. Zunächst herrscht Stille, zumindest scheint es so, aber an Teleris Ohr dringen sehr leise gesprochene Worte, welche sie jedoch nicht identifizieren kann, womöglich handelt es sich dabei sogar um eine fremde Sprache. Die beiden Vampire scheinen sich kurz zu unterhalten, der scheinbare Anführer macht einen Schritt nach vorn, betrachtet kurz die am Boden sitzende Dunmerin; ohne einen Ansatz zu machen dreht er sich plötzlich um die eigene Achse und tritt dem am Boden liegenden Vampir in den Bauch, sodass dieser ein Stück weit geschleudert wird und dann ächzend liegenbleibt. „DU SOLLST DICH VERZIEHEN!!!“, brüllt er, und für Teleri nicht sichtbar, da er das Gesicht abgewandt hat, zeigt sich die pure Aggression im Blick des großen Ex-Dunmers. Die Gestalt am Boden windet sich vor Schmerz, wuchtet sich dann schwerfällig auf die Beine und hinkt durch die linke der beiden Türen am anderen Ende des Raumes.
Der mit Teleri im Zimmer verbliebene Vampir schweigt. Es scheint, als ob er die Fragen der Dunmerin bereits vergessen hat oder bewusst zu ignorieren scheint. Ohne einen Ton zu sagen oder sich der Dunmerin zuzuwenden geht er mit langsamen Schritten zu der Ecke des Raumes, in welcher drei schwarz bespannte Lehnsessel stehen. Er setzt sich und faltet die Hände, und obwohl noch immer kein einziges Wort gesprochen wurde, liegt eine seltsame Spannung in der Luft, und irgendwas in Teleri sagt ihr, dass sie sich dazusetzen sollte.
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Auf ihre klägliche Frage hin verzieht sich die Visage des niederen Vampirs zu einer noch groteskeren Fratze. "... um dir unendliche..."
Der Schwinger des Schwarzhaarigen trifft mit der Wucht eines Guartrittes. Unter normalen Umständen hätte die schiere Gewalt des Teffers den Vampir so effektiv mit dem Fußboden vereinen müssen, daß es eines Destillators bedurft hätte, beide wieder voneinander zu trennen. Aber die Kreatur erweist sich als bemerkenswert zäh. Mühsam hebt sie den Kopf. Blut und Speichel laufen ihr aus dem Maul, offenbar ist der Kiefer gebrochen.
Teleri beobachtet die Szene mit entsetzter Faszination. Gleichzeitig merkt sie, daß ihre Angst wieder im Schwinden begriffen ist. So verrückt es scheint, sie hat das sichere Gefühl, daß der Schwarzhaarige auf ihrer Seite ist. Zudem gefällt er ihr. Sie ertappt sich selbst, wie sie ihn bewundernd anstarrt, während die beiden Vampire einige Worte miteinander wechseln, die jedoch so leise gesprochen sind, daß sie trotz ihrer scharfen Elfenohren kein Wort verstehen kann. Sie weiß noch nicht einmal, ob die beiden in einer ihr bekannten Sprache reden. Sicher ist nur, daß der Tonfall des Kleineren ebenso trotzig klingt wie der des Meistervampirs unnachgiebig. Interessant, daß er mit derartig zerschlagenem Gesicht überhaupt in der Lage ist zu sprechen, überlegt die Alchemistin. Ich will mir die Schmerzen gar nicht vorstellen, die er haben muß.
In einer fließenden Bewegung richtet sich der schwarzhaarige Wiedergänger unvermittelt auf und kommt auf Teleri zu. Ihr Herz setzt für einen Schlag aus. Verdammt. Das hat er gehört, oder? Stimmt es wirklich, daß Molag Bals Kinder die Herzen der Sterblichen schlagen hören können?
Er bleibt vor der kauernden Dunmerin stehen, und für einen Moment scheint es so, als wollte er ihr auf die Füße helfen. Was der Ausdruck in seinen seltsam bleich glühenden Augen jedoch bedeutet, kann sie beim besten Willen nicht sagen.
Hinter Teleri richtet sich der andere unter größten Anstrengungen auf einen Ellenbogen auf. Als ihre Augen in die Richtung des Verletzten zucken, wirbelt der größere Vampir unversehens herum. Sein langes Haar umfließt ihn bei dieser Bewegung, als wäre es lebendig.
Mit zwei langen Schritten erreicht er seinen Artgenossen. Ohne einmal innezuhalten, holt er zu einem Tritt aus, der den anderen in den Bauch trifft und ihn ein gutes Stück durch den Raum befördert. Man hört einen seltsam würgenden Schrei und brechende Rippen. Der Geschundene spuckt noch mehr Blut.
"DU SOLLST DICH VERZIEHEN!" brüllt ihn der Meistervampir an. Eiskalter Zorn umgibt ihn wie ein Halo. In diesem Moment ist Teleri dankbar, daß sie sein Gesicht nicht sehen muß.
Der Weißhaarige hat definitiv genug. Mit schmerzverzerrtem Gesicht kriecht er, so schnell es seine Verletzungen zulassen, auf die linke Tür am Ende des Ganges zu. In den ersten Sekunden versucht er noch sich zusammenzureißen, schafft es angesichts seiner Blessuren jedoch nicht. Herzerweichend winselnd schleppt er sich durch die Tür. Seine Demütigung vor Teleri ist perfekt.
Mit seinem Verschwinden beruhigt sich Teleri weiter, jetzt wo die einzige andere Präsenz die ihres dunkelhaarigen "Gastgebers" ist. Als sie ihren Blick wieder auf ihn richtet, schaut sie in ein ausdrucksloses Gesicht. Der Vampir wendet sich ab, geht zu einer Sitzgruppe und läßt sich dort in einen schwarzen Sessel fallen. Mit keiner Regung läßt er erkennen, daß er seine Gefangene überhaupt noch wahrnimmt. Dennoch spürt Teleri den Drang, sich zu dem Untoten zu gesellen.
Langsam und unsicher steht sie auf, bis sie sicher ist, daß ihre Beine sie tragen. Zögerlich nähert sie sich dem Vampir, und läßt sich schließlich in einen der freien Sessel sinken.
Ihr Kopf fühlt sich zwar leer an, aber ihre Gedanken sind klar und ihr Atem geht ruhig, als sie abermals fragt: "Wo bin ich? Wer seid Ihr, und warum habt Ihr mich entführen lassen?" Nach einem kurzen Moment des Zögerns setzt sie, von der Neugier der Gelehrten getrieben, hinzu: "Und ist es normal, daß Ihr Euresgleichen derart behandelt?"
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Skarin lächelt, als sein Freund versucht in dieser Situation gelassen zu wirken. Er war hitzig am Überlegen, welche Chancen er haben könnte seinem Freund zu helfen. Das Schwert rausziehen, wäre nicht sehr klug, dann würde Jolkin womöglichverbluten. Tief in Gedanken verloren lässt er seinen Blick durch das Zimmer gleiten. Plötzlich schlägt er sich auf die Stirn und schält sich einen Narren in Gedanken. "Wie konnte ich nur so dumm sein", knurrt er mit zusammengebissenen Zähnen, "wir sind noch in einem Alchemiegeschäft!" Mit der Hand deutet er Irwaen und Jolkin, wobei er im nächsten Moment schon wieder den Kopf schüttelt, denn wo sollte er denn hingehen, zu warten und arbeitet sich zum Geschäftsraum selbst vor. Fieberhaft macht er sich daran die Regale und Kisten nach möglichen Heiltränken, am besten von sehr starker Konzentration, zu durchsuchen.
[ooc: Was findet Skarin?]
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---Teleri---
Der Schwarzhaarige hat die mit dünnen schwarzen Handschuhen (es scheint wohl Seide zu sein) bekleideten Hände Finger für Finger aneinandergelegt und zu Boden gestarrt. Eine Weile herrscht Stille, als ob der Vampir seine Worte abwägen würde; oder hat er Teleri nicht gehört? Nach einer schieren Ewigkeit hebt er kaum merklich den Kopf und die bohrenden Augen fixieren die Dunmerin. „Wäre es euch lieber, wenn ich Euresgleichen so behandel?“, und ein sadistisches Lächeln fliegt über die Gesichtszüge der Kreatur der Nacht. Er lässt seine Aussage wirken und nutzt die Gelegenheit, um die Dunmerin von oben bis unten zu mustern. Sein Blick, welcher über jede Körperpartie, jede Rundung und jedes Merkmal von Teleri gleitet, wirkt dabei keineswegs aufdringlich oder lüstern, sondern eher interessiert und eine Spur vertrauenserweckend, was in Anbetracht der Gestalt, welche der Mann verkörpert, schon beinahe grotesk wirkt.
Dann aber fährt er mit leiser Stimme fort, er scheint keine Antwort seines Gegenübers erwartet zu haben. „Nun, ihr befindet euch in der heiklen Situation, einem kleinen…Missverständnis zu unterliegen. Mein…um euer Wort aufzugreifen…Bediensteter war der Meinung, dass ihr eingeweiht seid was die Wirkung eines gewissen, alchemistischen Stoffes betrifft…da ihr…Alchemistin seid…“. Der Vampir lehnt sich leicht nach vorn, ohne Teleri aus den Augen zu lassen. „Ob ihr es nun wisst oder nicht, gehen lassen werde ich euch zunächst wohl kaum…“. Die Pupillen des Fremden lassen Teleri nicht mehr los, es herrscht Stille im Raum, und dann lehnt sich der Vampir zurück und säuselt leise: „…verwerft den Fluchtgedanken, Teleri.“. Ein Lächeln erscheint wieder um die Mundwinkel des Schwarzhaarigen, abermals lässt er den Trumpf, den er soeben ausgespielt hat, wirken durch eine stimmungsvolle Pause.
„Nun, Teleri, sagt mir was ihr über vorhin erwähnten Stoff wisst …“, flüstert der Mann beinahe und streicht sich langsam die langen schwarzen Haare zurück.
---Irwaen & Skarin---
Jolkin blickt seinem Kameraden hinterher, was Skarin da vor sich hingesprochen hat, verstand der aufgespießte Nord kaum, da er sich in einer Art Dämmerzustand befindet.
Jolkin unterdessen bietet sich im Geschäftsraum ein heilloses Durcheinander. Die Panik, welche langsam in ihm hochsteigt, hilft ihm bei der Suche keineswegs, sondern sorgt nur dafür, dass er hektisch zwischen den Flaschen herumkramt und dabei die ein oder andere nachlässig zerbricht.
Schließlich aber findet er in einer Kiste ein Bündel, bestehend aus fünf kleinen Phiolen mit roter Flüssigkeit. Sie sind kleiner als die normalerweise üblichen Flaschen, und die Rotfärbung ist weitaus intensiver als bei den üblichen Heiltränken. Kleine Etiketten sind auf jede einzelne kleine Phiole geklebt; der Schriftzug lautet: +90%. Darunter befindet sich ein kleines, rotes Kreuz.
Desweiteren liegen in der Kiste ein paar gekorkte, normal große Flaschen mit einer klaren Flüssigkeit darin, desweiteren ein kleines Pergament, auf dem etwas in unleserlicher Handschrift steht. Mit etwas Fantasie lässt sich ein „Micntig: Uerlümmem!“ entziffern. Aber das macht doch nicht wirklich Sinn, oder?
[OCC: Mal ein kleines Schlechte-Schrift-Rätsel ;) Einfach dran denken, wie man bestimmte Buchstaben durch schlechte Handschrift verwechseln kann ;)]
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Statt einer Antwort legt ihr Gegenüber seine Hände, die in feinen, schwarzen Handschuhen stecken, in einer einstudiert wirkenden Geste aneinander und verunsichert den Fußboden, indem er ihm seine ungeteilte Aufmerksamkeit widmet.
Macht der auch mal irgendwas, das nicht zur Schau dient? fragt sich Teleri gereizt. Das Brimborium ist ja schlimmer als beim Jahresempfang der kaiserlichen Delegation in Tel Naga.
Nach einer Weile, in der sie gespannt die Luft angehalten hat, bewegt sich der Vampir endlich. Er legt seinen Kopf leicht schräg und starrt ihr direkt in die roten Augen. Ein böses Lächeln umspielt seine schmalen Lippen und läßt die Bilder erahnen, die wohl durch seine Gedanken gehen.
"Wäre es Euch lieber, wenn ich Euresgleichen so behandle?"
Das wirkt. Teleri, die sich leicht vorgebeugt hatte, zuckt zurück, als hätte sie sich verbrannt. Sie klappt den Mund auf und schließt ihn wieder, ohne einen Ton herauszubringen. Der Schwarzhaarige nutzt den entstandenen Moment der Stille, um die Alchemistin genau zu mustern. Fast so, als wollte er sich jedes Detail einprägen. Sie läßt es widerstandslos geschehen, was zum einen Teil ihrem immer noch perplexen Zustand geschuldet ist, zum zweiten dem Umstand, daß er dabei seine Finger bei sich behält und zum dritten der Tatsache, daß man eine Beute... anders ansieht.
Scheinbar zufrieden mit der Wirkung, die seine Worte erzielt haben, fährt er schließlich mit ruhiger Stimme fort:
"Nun, ihr befindet Euch in der heiklen Situation, einem kleinen...Mißverständnis zu unterliegen. Mein... um Euer Wort aufzugreifen... Bediensteter war der Meinung, daß ihr eingeweiht seid, was die Wirkung eines gewissen, alchemistischen Stoffes betrifft... da ihr... Alchemistin seid."
Seine Augen halten sie unter Kontrolle, während er sich mit einer schlangengleichen Bewgeung zu ihr hinüberlehnt. "Aber ob Ihr es nun wißt oder nicht, gehen lassen werde ich Euch zunächst wohl kaum..."
Der Blick der Dunmer zuckt bei dieser Ankündigung für Sekundenbruchteile durch den Raum und über den Gürtel ihres Entführers, an dem ein eleganter, grünschimmernder Dolch hängt. Der Vampir lehnt sich zurück und bringt die Waffe so aus ihrer Reichweite.
"Verwerft den Fluchtgedanken, Teleri", sagt er sanft.
Verdammt.
Zum zweiten mal innerhalb kürzester Zeit ist es dem Unbekannten gelungen, sie auszumanövrieren. In ihrem Bauch sammelt sich der Ärger wie Magma in einer unterirdischen Kammer.
"Nun, Teleri", flüstert er, wärend er sich mit eleganter Geste das Haar hinter ein spitzes Ohr zurückstreicht "Sagt mir, was Ihr über den vorhin erwähnten Stoff wißt."
...und irgendwann ist die unterirdische Kammer voll.
Teleri zieht die Augen zusammen, und auf ihrer Stirn erscheint eine steile Falte, als sie den intensiven Augen des Wiedergängers ihr eigenes, glutrotes Starren entgegensetzt, mit dem sie sich in seinen Blick verbeißt wie ein Clannfear in seine Beute. Ihre Stimme ist heiser vor Wut, als sie faucht: "Da ihr scheinbar so viel über mich wißt, Sera, sollte Euch nicht entgangen sein, woher ich stamme. Glaubt Ihr ernsthaft, daß ihr mich mit Euren Spielchen einschüchtern könnt wie einen abergläubischen Aschländer? In den Katakomben unserer Türme bin ich weit Schlimmerem begegnet als Euch!
... und was ich über diese Substanz weiß - GAR NICHTS, verdammt!"
Zweimal holt sie tief Luft.
"Jetzt seid Ihr an der Reihe, Sera. Wo bin ich? Wer seid Ihr? Warum habt Ihr mich hierher gebracht? Woher kennt Ihr meinen Namen?"
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Der Gestank von Blut und anderen Körperflüssigkeiten, das Bild der Zerstörung, der steife Körper der Achemistin und der an die Wand genagelte Nord hatten Irwaens Sinne betäubt. Wie in Trance folgte sie Skarin immer weiter ins Innere des Gebäudes. Dann lässt er sie plötzlich allein zurück. In einer Lache aus Blut, die rings um ihre Füße immer größer wird. Das Blut läuft aus drei tiefen Wunden im Bauch des Nord. Die blutigen Flüsse waren mehr geworden, seit Jolkin versucht hatte, das Claymore aus seiner Schulter zu ziehen. Jetzt war er beinahe bewustlos an der Wand zusammengesunken.
Irwaen schüttelt den Kopf, reißt sich vom Anblick der Wunden los und greift nach dem nächstbesten Verbandersatz, den ihre Finger finden können: Ein Tischdeckchen von einem Regal. Sie faltet es mehrmals zusammen und versucht einen Druckverband anzulegen. Die Blutmenge lässt sie jedoch am Erfolg dieses Vorhabens zweifeln.
"Skarin?" ruft sie mit einem Anflug von Panik in der Stimme durch die Tür, durch welche der Nord verschwunden war, "wir brauchen Verdandsmaterial oder...", sie zögert "...einen Heiltrank. Aber woher? ... Alchemiegeschäft!", schießt es ihr plötzlich durch den Kopf und sie beendet den Satz: "noch besser einen Heiltrank!"
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Skarin kämpft sich durch das Chaos zwischen den ganzen Flaschen hindurch, ohne darauf zu achten, ob er sie dabei beschädigt. Verzweifelt hebt er ein Gemisch nach dem anderen hoch und durchwühlt die Kisten und Kästchen, bis er auf ein ihm bekanntes Zeichen stößt, das rote Kreuz. Daneben steht die Konzentration von 90%. Desweiteren befindet sich in der Kiste Flaschen mit einer klaren Flüssigkeit und ein Papierstück, auf dem irgendwas draufsteht. Mit zusammengepressten Augen versucht er die Buchstaben zu entziffern. "Micntig: Uerlümmem!?", flüstert er, "nein, Mientig Verlümmem? ... auch nicht! Was soll der Mist, das fehlte mir gerade noch, ein unleserlicher seltsamer Zettel!" Fluchend schlägt er auf den Boden und konzentriert sich dann wieder. "Nicht Mischen, könnte es heißen ... dann sollte ich den Trank wohl einfach so auf die Wunde kippen ... aber 90%? Das hört sich zu stark an", denkt er nach und kratzt sich am Kopf. "Ich habs, Wichtig: Verdünnen!", jedoch bremst sich seine Freude bei der Tatsache aus, dass er keine Ahnung hat, wie er das ganze mischen soll, und besonders, in welchen Mengen. Wütend hebt er die Faust gen Himmel und wollte eine Beleiding gegen die Götter aussprechen, unterließ es dann jedoch. "Dann muss ich das ganze wohl einfach auf gut Glück versuchen", stellt Skarin enttäuscht fest. Er holt die Flasche mit der klaren Flüssigkeit heraus und zieht den Korken ab. Dann nimmt der Waldläufer die zweite mit dem roten Inhalt. Bevor er ansetzt den Heiltrank einzugießen, riecht er an der klaren Flüssigkeit, um sicher zu gehen, dass es nicht etwas anderes als Wasser ist.
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---Teleri---
Der Schwarzhaarige zeigt auf Teleris trotzige Geste zunächst gar keine Reaktion. Wie ein Raubtier, das seine Beute umkreist, fixiert er die Dunmerin stattdessen und durchbohrt sie quasi mit seinen Augen.
Emotionslos erwidert er, die pure Kälte schwingt in seinen Worten mit, das Wohlwollen, was dieser Mann bis eben noch ausgestrahlt hat, ist wie weggewischt: „Ihr seid nicht in der Lage, um Forderungen zu stellen, Teleri, haltet eure Zunge im Zaum.“. Der Vampir lehnt sich wieder zurück und spricht dann etwas versöhnlicher. „Nichtsdestotrotz möchte ich mich vorstellen. Mein Name ist Zirkon, und ihr befindet euch in meinem Reich. Oh, ihr fragt euch, wo genau das ist“, lächelt er, als hätte er die Gedanken der Dunmerin gelesen. „Direkt unter Balmora. Trotzdem würde ich euch abermals nicht zur Flucht raten, dies könnten einige meiner Untergebenen falsch verstehen und eure Flucht zu einer amüsanten Treibjagd verkommen lassen, an deren Ende ihr…quasi…unter den Teilnehmern…aufgeteilt werdet…“. Diese Tatsache spricht er so beiläufig aus als wäre dies eine Unterhaltung über das Wetter.
Der Vampir schweigt einen Moment und wird dann plötzlich ernst. Er mustert die Dunmerin erneut. „Auch wenn ihr mir alles andere als vertraut, habe ich das Gefühl, dass ihr mir nichts verheimlicht. Dies könntet ihr auch nicht lange, aber das ist eine andere Angelegenheit. Mein Handlanger hat anscheinend einen Fehler gemacht. Trotzdem, so beschränkt ist nicht einmal dieser Tölpel. Umsonst hat er euch nicht entführt, und ich gehe nicht davon aus, dass der einzige Grund eurer ansehnliches Erscheinungsbild war.“. Das Kompliment klingt weder schmeichelnd noch betörend, sondern wie eine Tatsache aus dem Mund des Vampirs. Sogleich fährt er fort. „Darum muss ich noch einmal fragen: Was könnte ihn zu der Annahme verleitet haben, ihr wüsstet etwas darüber? So unbekannt ist euch diese Substanz ganz offensichtlich nicht…“. Abermals faltet er die Hände und lehnt sich zurück
---Irwaen & Skarin---
Die klare Flüssigkeit ist vollkommen geruchslos und besitzt auch die Konsistenz von Wasser.
Während Skarin noch an der richtigen Mischung feilt, helfen Irwaens Bemühungen nur wenig. Als sie das Tuch auf die Brustwunde drückt, stöhnt Jolkin leise auf vor Schmerz und hebt schwerfällig den Kopf. Aus blutunterlaufenen Augen blickt er die Waldelfe an; plötzlich formen seine Lippen ein paar Wörter, welche Irwaen klar und deutlich hört, da sie direkt vor ihm steht.
„Sah…aus wie…ein…Rieckling…nur in…groß…oder irgendwie…auch nicht…“. Jolkin lässt den Kopf wieder sinken.
---Mergoth---
Der Wachmann hebt langsam den Kopf. Seine Augen sind müde, und das Wasser läuft in Strömen den Helm hinunter über sein Gesicht und die Rüstung. Mit nicht gerade sehr wachsamen Blick mustert er den Kaiserlichen vor sich, sich an seiner Hellebarde abstützend. „Guten Abend…was soll daran gut sein…“, grummelt er missmutig, sein Drei-Tage-Bart verleiht ihm ein Aussehen, was in die trostlose vom Regen graue Umgebung wie gemalt hineinpasst.
Die Wache hat dem nichts hinzuzufügen, auch hindert sie Mergoth nicht am Eintreten.
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Skarin kippt vorsichtig die klare Flüssigkeit, die er als Wasser identifiziere konnte, in den Heiltrank, macht den Deckel wieder drauf und schüttelt das ganze ein wenig, um die beiden Inhalte zu vermischen. Dann steht der Waldläufer wieder auf und tritt zu Irwaen, die verzweifelt mithilfe eines Tuches versucht die Blutung zu stillen, und zieht den Stopfen von der Flasche. "Ich hab hier was gefunden, was ihm helfen könnte", sagt er unsicher zu der Waldelfe. Seine Gedanken überschlagen sich bei der Überlegung, wie er als nächstes vorgehen sollte. Den Heiltrank zu nutzen, während Jolkin noch auf der Klinge aufgespießt ist, wäre wahrscheinlich keine Gute Idee, ihn dort zu befreien, ihn dort hängen zu lassen aber auch nicht. Der blonde Nord atmet tief durch und wendet sich dann wieder an Irwaen. "Hör mal, du musst mir jetzt helfen, wir müssen Jolkin von der Klinge nehmen und ihn dann sofort mit dem Trank hier behandeln", er machte eine kurze Pause und betrachtete seinen dem Tode nahen Gefährten, "dann fange ich an, die Wunden mit dem Trank zu behandeln. Du muss die, an denen ich gerade nicht arbeite, mithilfe des Tuches geschlossen halten, damit er uns nicht verblutet. Okay?" Fragend schaute er zur Waldelfe und schloss den Heiltrank wieder.
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Zäh rinnt die rote, klebrige Flüssigkeit an der Parierstange des Claymors entlang bevor sie vor Irwaens Füßen auf den Boden tropft. Sie schaut auf das feuchte, rote Tuch in ihren Händen, dann von einem Hühnen zum anderen und schließlich bleibt ihr Blick an dem Claymore hängen. Es steckt nicht nur tief in der Schulter des Bewusstlosen, es muss noch tiefer in der Wand stecken, bedankt man, wie wenig der breiten Klinge direkt neben dem Kopf der Waldelfe herausschaut. "Selbst wenn ich es schaffen sollte, das herauszuziehen", wendet sie sich an ihren nordischen Begleiter, "reiße ich die Wunde wahrscheinlich nur noch mehr auf, da ich unweigerlich nach unten ziehen würde", teilt sie ihm ihre Bedenken mit. "Hmh", Skarins Gesichtsausdruck lässt vermuten, dass er zu einem ähnlichen Schluss gekommen ist, jetzt, wo er die zierliche Gestalt der Bosmer neben dem Claymore gesehen hat. "Dann stütze du ihn ab, wärend ich die Klinge herausziehe", ändert er seinen Plan, stellt den Heiltrank auf dem Regal ab, von dem Irwaen zuvor das Tuch genommen hatte und greift ohne weitere Umschweife nach dem Schwertgriff.
"Natürlich", antwortet Irwaen noch und beeilt sich, Jolkin abzustützen. Was, genauer gesagt, so aussieht, dass sie sich mit ihrem ganzen Körper gegen den Nord stemmt und dabei versucht, ihm keine weiteren Schmerzen zuzufügen.
"Hmmm!"
Selbst Skarin scheint zunächst Probleme damit zu haben, die Klinge aus der Wand zu ziehen. Zweimal muss er seinen Griff um das blutige Heft des Schwertes korrigieren.
"Hnnnnngh!!!"
Bevor es ihm schließlich mit einem letzten, kräftigen Ruck gelingt, seinen Freund zu befreien. Das Blut, dass sofort hellrot und heiß aus der Wunde schießt, tränkt Irwaens Seite und bespritzt Skarins Rüstung. Mit einem leisen Seufzen bricht Jolkin an der Wand zusammen. Mühsam kann Irwaen die leblose Masse des Nord so dirigieren, dass er nicht fällt, sondern nur langsam an der Wand hinuntergleitet. Doch noch bevor er den Boden erreicht, packt Skarin zu: "Ich hab ihn!", und legt Jolkin vorsichtig auf dem Boden ab.
Flinkt greift Irwaen nach dem Heiltrank und dem Tuch, kniet sich neben Jolkin und reicht den Trank an Skarin weiter. Sofort entkort dieser das Fläschchen und flößt Jolkin einen Schluck davon ein. In der Blutpfütze am Boden kniend versucht Irwaen, die hefitg blutende Schulterwunde zu versorgen. "Es ist ein Wunder, dass er überhaupt noch blutet", schießt es ihr durch den Kopf. Nach einigen langen Augenblicken hat Skarin es irgendwie geschafft, dem immer wieder bewusstlos werdenden Nord den Heiltrank so einzuflößen, dass dieser ihn auch schluckt. Die zweite Hälfte des Trankes gibt er direkt in die zahlreichen Wunden seines Weggefährten. Als die letzte Wunde versorgt und der letzte Tropfen Heiltrank aufgebraucht ist, haben die beiden Helfer zum ersten mal Zeit durchzuatmen. Ihre Blicke treffen sich über dem hilflosen Körper. Und auch wenn sie vielleicht unterschiedliche Worte benutzt hätten, wissen beide auch ohne zu sprechen, dass sie grade das gleiche denken.
"Vivec steh uns bei!"
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Der Vampir starrt sie während ihres ganzen Ausbruchs unbeeindruckt an. Verdammt, du elender Scheißkerl, zeig doch wenigstens irgend eine Reaktion, denkt sie, während sie die aufkeimende Verzweiflung niederkämpft, die angesichts der Ungerührtheit ihres Gegenübers Besitz von ihr ergreift.
Ihre Blicke bleiben ineinander verbissen, aber Teleri merkt, wie sie langsam, fast gegen ihren Willen, immer weiter in ihren Sitz zurücksinkt.
Mit einer plötzlichen Bewegung schnellt der Vampir auf sie zu. Seine Hände sind in die Armlehnen ihres Sessels gekrallt, und sein Gesicht ist nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt, als er zu sprechen beginnt:
"Ihr seid nicht in der Lage um Forderungen zu stellen, Teleri. Haltet Eure Zunge im Zaum."
Die Eiseskälte in der Stimme des Untoten fährt wie ein Schock in ihre Glieder. Sie will ihn anschreien, ihm ihren Zorn entgegenschleudern, in sein Gesicht spucken und ihm die Augen auskratzen!
Aber sie sitzt bewegungsunfähig da wie der Skrib vor der Schlange und wartet auf den unvermeidlichen Hieb.
Welcher nicht folgt.
Langsam weicht der Schwarzhaarige zurück und lehnt sich wieder in seinen Sitz, ohne nur einmal den Blickkontakt zu brechen.
Teleri weiß, daß sie geschlagen ist. Die kühnen Worte, die sie dem Vampir soeben noch entgegengeschleudert hatte, waren ihr letzter -und einziger- Bluff gewesen. Tatsächlich hatte sie einem Wesen, das so schnell, stark und scharfsinnig war, niemals etwas entgegensetzen können. Resigniert schlägt sie die Augen nieder und blickt auf ihre Hände, die sich zu Fäusten verkrampft haben. Ich konnte mich ja noch nicht einmal gegen die mentalen Agriffe seines Handlangers schützen, überlegt sie frustriert. Wie soll ich mich da gegen einen Meister wehren?
Sie weiß nicht wie lange sie dort sitzt, während der Eindruck des Besiegtseins wie eine Flutwelle über ihr zusammenschlägt. Es fühlt sich an wie ein ganzes Zeitalter.
Endlich spricht der Andere wieder, weicher jetzt:
"Nichtsdestotrotz möchte ich mich vorstellen: Mein Name ist Zirkon, und ihr befindet Euch in meinem Reich."
Vorsichtig hebt die Alchemistin den Blick, eine unausgesprochene Frage in den Augen. Mit einem schmalen Lächeln fährt der Vampir fort:
"Oh. Ihr fragt Euch, wo genau das ist." Eine beiläufige Handbewegung. "Direkt unter Balmora. Trotzdem würde ich Euch abermals nicht zur Flucht raten, dies könnten einige meiner Untergebenen falsch verstehen und Eure Flucht zu einer amüsanten Treibjagd verkommen lassen, an deren Ende Ihr... quasi... unter den Teilnehmern... aufgeteilt werdet", sagt er im Plauderton und mit einem leichten Achselzucken. Teleri unterdrückt ein Würgen, als ihr das Ausmaß ihrer mißlichen Lage mit einem Schlag bewußt wird.
Nach einem Moment des Schweigens, in dem sich Zirkon beiläufig im Zimmer umgesehen und seine Wort einwirken lassen hatte, fixiert er sie erneut mit seinem Blick:
"Auch, wenn Ihr mir alles andere als vertraut, habe ich das Gefühl, daß Ihr mir nichts verheimlicht. Dies könntet Ihr auch nicht lange, aber das ist eine andere Angelegenheit."
Diese simple Wahrheit versetzt der Dunmer einen Stich. Ihre Unterweiser im Haus Telvanni hatten sie immer wieder für ihre mangelnde Willensstärke getadelt, die aus ihrer Ungeduld hervorging. Dies ist offenbar die Quittung dafür, daß ich den mentalen Abwehrübungen so wenig Aufmerksamkeit gewidmet habe, denkt sie bitter.
"Mein Handlanger hat anscheinend einen Fehler gemacht", fährt der Wiedergänger fort. "Trotzdem, so beschränkt ist nicht einmal dieser Tölpel. Umsonst hat er Euch nicht entführt, und ich gehe nicht davon aus, daß der einzige Grund Euer ansehnliches Erscheinungsbild war."
Beim letzten Satz horcht Teleri auf: Eine Schwäche, die ich irgendwie nutzen kann? Direkt darauf sinkt ihr Mut wieder. Nein. Nur eine einfache Feststellung, realisiert sie nach einem weiteren verstohlenen Blick in sein Gesicht.
"Darum muß ich noch einmal fragen: Was könnte ihn zu der Annahme verleitet haben, Ihr wüßtet etwas darüber? So völlig unbekannt ist Euch diese Substanz ganz offenbar nicht."
Wieder lehnt Zirkon sich zurück und faltet in dieser elaboriert wirkenden Geste die Hände. Und es ist offensichtlich, daß er nicht weggehen wird, bis er seine Antworten bekommen hat.
Teleris Gedanken rasen. Was will er hören? Was will er hören, verdammt? Ich will leben, ich will hier wieder raus. Mir bleibt gar nichts anderes übrig, als mit ihm zu kooperieren. Ich würde ihm ja sagen, was er wissen will, aber was soll das sein? Sie wünscht sich zurück nach Hause, wünscht sich, Sadrith Mora niemals verlassen zu haben. Sadrith Mora... das ist es! Da hat alles angefangen.
"Ich kam nach Balmora, weil irgendein anderer Alchemist im Suff etwas von einer seltenen alchemistischen Zutat gefaselt hat, die hier zu bekommen sein sollte. Ich weiß nicht, was das für eine Zutat ist. Nur, daß es sich um ein Mineral handeln soll. Und selbst da bin ich mir nicht sicher.
Und hier bin ich auf eine Waldelfe und zwei Nords getroffen, die Ärger anziehen wie eine Kerze die Motten. Und ich habe mich noch gefragt, was die Nords bei einer Alchemistin wollten. Derselben Alchemistin wahrscheinlich, zu der mich die Gildenmagierin geschickt hat, die ich nach der Zutat gefragt habe. Soll ich es ihm sagen? Irwaen, Skarin und der lange Trottel wären dann ebenfalls in Gefahr.
"Ich habe in der hiesigen Magiergilde nachgefragt. Von dort aus schickte man mich weiter zu einem ortsansässigen Alchemisten. Das... ist alles", sagt sie, ohne den Blick zu heben, den sie wieder auf ihre verkrampften Hände gerichtet hat.
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Nanu... Wachen die sich in der Regel keine Möglichkeit entgehen lassen Reisende zu... schikanieren... kenne ich so gar nicht... Die Hlaaluwachen sind eben auch nicht mehr das was sie einmal waren. Vorrausgesetzt sie waren irgendwann einmal etwas, das es verdient den Titel Wache zu tragen... Lächerlich Denkt Mergoth, während er der Wache ohne eine Mine zu verziehen, wortlos zunickt und das Tor passiert.
Und jetzt muss ich ersteinmal das ganze Zeug loswerden, das ich hier gesammelt habe... rottende Salze... müffelndes Kraut, bei dem kein normal Denkender weiss was man damit anfangen könnte... Ahh... Balmora... Stadt der Diebe... oder der Händler, wie man in ofiziellen Kreisen sagt... wo doch jeder weiss, was das Haus Hlaalu eigentlich so macht... Seltsam, dass es hauptsächlich an der Bitterküste so viele Schmugglernester gibt... Während Mergoth seine Gedanken weiter strickt, tragen ihn seine Füße durch die Gassen der Stadt, Treppen nach unten, über eine der Brücken des Odais, wieder zahlreiche Stufen hinauf und wieder durch einige Gassen der Stadt. Bis er schlussendlich auf dem großen Platz vor dem Hlaaluratsgebäude steht. Wohin noch gleich... achja... die olle Weißhafen wird schon was mit dem Zeugs anfangen können... Mergoth biegt nach rechts und schreitet durch ein paar weitere Gassen, bis er vor dem Gebäude steht, in welchem die Altmer ihr Geschäft betreibt. Aber was ist das? Die Tür ist... nicht mehr vorhanden. Was zum? Die Wache hätte ruhig vor mir hier sein können, ich hab auf so etwas nun wirklich keine Lust...
Mit einem leicht säuerlichen Blick nähert sich der Kaiserliche der zervetzten Tür. Langsam gleitet seine rechte Hand über den Schwertknauf und packt selbigem mit festem Griff. Er steht nun vor dem Gebäude und hört Geraschel... Glas stößst gegen Glas, Gespärchsfetzen dringen zu ihm hinaus: 'Reiße ich die Wunde... Hmh! ... Klinge... Hmmmh! ... Ich mische gleich mit wenn ich sehen muss, dass ihr mein Geld zu Hack verarbeitet... Hnnnnngh!' So, das reicht... !
Mergoth reißt sein Schwert aus der Schwertscheide und ist mit einem Satz in dem Haus... aber das Bild was sich ihm nun zeigt, ist nicht das was er erwartet hat. eine Waldelfe und ein Nord knien über einem riesenhaften zweiten Nord und versorgen Wunden mit einer Flüssigkeit. Der liegende Nord hat eine Wunde in Brusthöhe aus der beinahe unaufhaltsam Blut strömt... Auch sonst sieht der Krieger alles andere als gesund aus... auf dem Boden bei ihnen liegt ein nordisches Cleymore von dem man nur noch den Griff in seiner ursprünglichen silbernen Farbe erkennen kann, die komplette restliche Schneide is bis zum Heft voll mit Blut... auch sonst ähnelt der Innenraum des Gemeuers eher an einen Schlachthof, als an einen Laden der alchemistische Zutaten führt. Was zur Hölle ist denn hier passiert? Die beiden auf dem Boden scheinen seine Anwesenheit noch nicht so richtig registriert zu haben, das nutzt Mergoth aus. Die Routine erlaubt es ihm schnell und behändig seinen Netchschild mit einer Hand vom Rücken zu schnallen und sogleich ist er auch schon mit dem Schildarm durch die Riemen, die Sielberklinge fest in der anderen Hand, baut er sich im Raum zu seiner vollen Größe auf. 'So und nun bitte ich die Herrschaften um eine Erklärung, warum es hier aussieht wie auf einem Schlachtfeld?' Es passt trotzdem nicht... in jedem anderen Fall hätte ich direkt zugeschlagen... aber die beiden versorgen Wunden und fügen sie nicht zu... ?
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---Teleri---
Zirkon hat Teleri während ihrer Ausführungen genauestens beobachtet und jedes Wort aufgesogen wie ein Schwamm. Er fängt an mit den Fingern der rechten Hand auf der Armlehne des großen Sessel zu trippeln und belegt dabei die Dunmerin mit einem seltsamen Blick. „Das ist alles…“, murmelt er vor sich hin, ohne seine Augen abzuwenden. „Ich frage mich nur…“, flüstert er plötzlich, „…warum ihr eure Begleiter da herausgelassen habt…“, und er setzt einen nachdenklichen Gesichtsausdruck auf. „Das bekomm ich schon heraus…unter Umständen können diese mir auch noch von Nutzen sein…“, lächelt er plötzlich und erhebt sich. „Ich würde euch bitten, Teleri, wieder zurück in euren Raum zu gehen. Ich werde euch bewachen lassen, auch wenn ich nicht glaube, dass ihr so dumm seid und versucht zu fliehen. Wenn ihr etwas braucht, fragt ihn. Sein Name ist Gravir…“, und Zirkon dreht sich um und geht Richtung Ausgangstür.
An dieser steht wie ein weiterer Vampir, welche anscheinend unbemerkt von Teleri den Raum betreten hat. Seine Haut ist nicht so blass wie jene von Zirkon, eher wirkt sie schon fast menschlich. Seine Gesichtszüge sind ein wenig grob, aber obwohl sein Körperbau wie der eines Barbaren anmutet, hat er etwas Erhabenes und Autoritäres an sich. Kurze, zu einem Bürstenschnitt gestutzte schwarze Haare schmücken sein Haupt. Als Kleidung trägt ein ärmelloses, schwarzes, feingliedriges Kettenhemd, zusätzlich dazu einen langen schwarzen Umhang. Seine fingerlosen Handschuhe haben dieselbe Farbe. Als Beinkleid trägt er eine schwarze Kettenhose, darunter scheint dunkelblauer Stoff hindurch. Die Stiefel bestehen aus schweren, schwarzen Leder. Am Gürtel trägt er auf beiden Seiten je ein gekrümmtes Langschwert, welche jedoch unterschiedliche Griffprofilierung aufweist. Ganz offensichtlich ist eines für die linke und das andere für die rechte Hand.
Nachdem Zirkon den Raum verlassen hat, tritt Gravir an Teleri heran und weist bestimmt, ohne etwas zu sagen, zu der Tür des Raumes, aus dem Teleri gekommen ist. Aus der Nähe wirkt der Vampir noch etwas respekteinflößender, doch strahlt er nicht die Gefährlichkeit von Zirkon aus; etwas Menschliches liegt in seinen Gesichtszügen, was nicht zuletzt an seinen hellgrauen Augen liegt, welche damit für die Wiedergänger, die Teleri bis jetzt alle begegnet sind, fast schon eine zu gewöhnliche Farbe haben.
---Irwaen, Skarin & Mergoth---
Das Blut, welches aus den etlichen Wunden aus Jolkins Oberkörper geschossen ist, versiegt nach der Behandlung des Nords und der Bosmerin. Der Barbar selbst atmet gleichmäßiger und scheint etwas entspannter zu sein, was aber wohl auch mit dem Blutverlust einher geht.
Mergoth hingegen sieht bei seinem Weg durch die Stadt keine Menschenseele auf den Straßen, jedoch spürt er etwas anderes in seine Knochen kriechen; das Wetter fordert seinen Tribut von dem Kaiserlichen, welcher statt sich aufzuwärmen nur den Profit im Kopf hat nach der langen Reise aus den Aschlanden bis nach Balmora.
Irwaen & Skarin: Je Alchemie +1
Mergoth: Athletik +1, Mittlere Erkältung (Konstitution -5, Willenskraft -5, Anfälligkeit Zauber & normale Waffen 20%)
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Teleri spürt Zirkons Blick noch lange auf sich liegen, nachdem sie geendet hat.
Bitte, bitte... sei es einfach zufrieden...
Der Vampir tut ihr den Gefallen nicht und beginnt stattdessen, mit den Fingern auf die Lehne seines Sessels zu trommeln. Das Geräusch raubt ihr beinahe den letzten Nerv, und sie zieht die Schultern noch weiter in die Höhe.
Ihr Entführer legt den Kopf schief: "Das ist alles, ja?", fragt er leise. "Ich frage mich nur..." ein lauerndes Lächeln "... warum Ihr Eure Begleiter da herausgelassen habt. Das bekomme ich schon heraus. Unter Umständen können mir diese auch noch von Nutzen sein."
Teleri schweigt.
Mit einer eleganten Bewegung erhebt sich der große Vampir. Dann verneigt er sich leicht, als er sagt: "Ich würde Euch bitten, Teleri, wieder zurück in Euren Raum zu gehen." Angesichts ihrer Situation erscheinen der Alchemistin die Wortwahl und Gebärde wie grausamster Zynismus. Dazu passend fährt Zirkon fort: "Ich werde Euch bewachen lassen, auch wenn ich nicht glaube, daß Ihr so dumm seid und versucht zu fliehen. Wenn Ihr etwas braucht, fragt ihn." Er deutet mit dem Daumen über seine Schulter. "Sein Name ist Gravir."
Eine weitere angedeutete Verbeugung, dann dreht sich der Wiedergänger um und verläßt den Raum.
Ja, verzieh dich. Geh doch endgültig sterben. Ich hasse dich.
Als sie ihm verstohlen und trotzig hinterherschaut, fällt ihr Blick auf einen weiteren Vampir, der plötzlich neben der Tür steht, als wäre er aus dem Boden gewachsen.
Aha. Gravir also, denkt sie säuerlich. Werde ich hier jetzt rumgereicht, oder was wird gespielt?
Die Dunmerin mustert ihren Aufpasser. Groß, grobschlächtig, Legionshaarschnitt und irgendwie peinlich. Bei der Wahl deiner Verbündeten hast du nicht wirklich ein glückliches Händchen, Zirkon...
Gravir tritt einige Schritte auf sie zu; dabei bewegt er sich so steif und doch zombiehaft zielstrebig wie ein dwemerscher Animunculus. Oh nein. Die Betonfrisur hat das Hirn plattgedrückt!
Sie mustert den Anderen, als dieser sich vor ihr aufbaut. Seine Kleidung erscheint recht... ausgefallen, aber er bewegt sich mit einer Autorität, wie man sie vielleicht vom Anführer eines Barbarenstammes erwarten würde. Zumindest vom Anführer eines Barbarenstammes, so wie die Alchemistin ihn sich vorstellt.
Wortlos streckt der Vampir-Barbar eine Hand aus und deutet auf die Tür der Kammer, in der sie zu sich gekommen war. Mit kaltem Gesichtsausdruck läßt Teleri ihren Blick an seinem Arm entlangwandern, angefangen an der Spitze seines ausgestreckten Fingers über die Schulter bis zu seinen hellgrauen Augen. Sie spuckt ihm vor die Füße und dreht sich dann auf dem Absatz um, um zurück in ihre Gefängniszelle zu gehen.
Krachend läßt sie die Tür hinter sich ins Schloß fallen.
Wieder allein mit der Stille in der fensterlosen Kammer, holt sie ein paarmal tief und zitternd Atem. Dann läßt sie sich auf das Himmelbett fallen und schließt die Augen. Wie lange sie dort bewegungslos verharrt, weiß sie nicht.
Ihre wirbelnden Gedanken kommen langsam zur Ruhe, aber die Erkenntnis, die sich nach und nach aus ihren Grübeleien herauskristallisiert, ist keineswegs erfreulich.
In -wie es ihr vorkommt- rascher Folge durchlebt sie die Stadien von Wut, Angst, Verzweiflung, Resignation und... etwas anderem. Sie erinnert sich daran, einmal einen cyrodiilischen Puma gesehen zu haben, der in seinem Käfig ruhelos auf und ab lief. Jetzt kann ich verstehen, wie du dich gefühlt hast, armes Wesen.
Rebellion flackert in ihr auf, auch wenn sie genau weiß, daß diese zu keinem Ziel führen wird. Mit einem Ruck setzt Teleri sich auf. Ihr wird bewußt, daß sie geweint hat, und sie wischt die Tränen fort.
Sie nähert sich dem Haufen mit ihrer Ausrüstung. Viel ist es nicht. Ein paar Tränke, etwas zu essen, die Alchemieausrüstung, ein kleines Messer und ihr Stab, wie sie erstaunt feststellt. Entweder ist Zirkons Arroganz grenzenlos, oder er kann sich sehr sicher sein. Sie läßt den Stab, wo er ist, steckt aber vorsichtshalber ein Fläschchen von dem Heiltrank ein.
Ich brauche etwas, worauf ich meine Konzentration fokussieren kann... das hier! Sie nimmt den Mörser nebst Stößel an sich. Dann reißt sie mit einiger Anstrengung eine Ecke des Samtbettbezugs ab.
Teleri sammelt sich und stößt die Tür zum Nebenraum wieder auf. Etwas schwungvoll, in der vagen Hoffnung, daß Gravir blöd genug ist, direkt dahinter zu stehen. den Gefallen tut er ihr allerdings nicht.
Als sie keck durch die Tür tritt, spannt der Vampir seine beachtlichen Muskeln an. "Reg dich ab", knurrt sie forsch. "In meinem Zimmer steht vielleicht ein Haufen geschmackloser Einrichtung, aber keine einzige brauchbare Sitzgelegenheit. Ich hab schon Rückenschmerzen." Sie geht zurück zu dem Sessel, in dem sie vorhin saß, und läßt sich in das weiche Leder plumpsen. Daraufhin beginnt sie, den Mörser akribisch mit dem Samtfetzen zu polieren. "Hast du eigentlich eine Ahnung wie anstrengend es ist, sorgfältig zu arbeiten, wenn man nicht mal vernünftig sitzen kann? Man muß nur einmal eine kleine Verunreinigung übersehen, und mit ein bißchen Pech fliegt einem das ganze Labor um die Ohren", doziert sie, während sie die Innenseite der Schale putzt.
Wie zufällig hebt sie den Kopf und schaut den Vampir an. "Sag mal, das muß doch wehtun. Hast du kein Hemd, oder erlaubt dir dein Herr und Meister nicht, eins anzuziehen? Kette auf nackter Haut! Der Enthaarungseffekt dürfte da nur das zweitschlimmste sein. Obwohl... als Nord solltest du vielleicht sogar dankbar sein, daß du ein bißchen überschüssiges Fell loswirst. Aber wie das auf der Brust scheuern muß..." Teleri grinst ihn schief an "Kein Wunder, daß du immer so verkniffen kuckst." Du solltest auf Knien dankbar sein, daß du unter den Kettenbeinlingen wenigstens Hosen tragen darfst... Hast du eigentlich kein Halsband? Oder führt dich niemand Gassi?"
Der Barbar verspannt sich vor Wut noch stärker, und seine Pranken zucken nach den Griffen der Schwerter, die an seiner Hüfte hängen. Teleri hätte vermutlich beide Hände gebraucht, um nur eines davon heben zu können.
"Oh, nein...", fährt sie herausfordernd fort, während sie den oberen Rand der Schale poliert "das wagst du nicht. Zirkon hat gesagt, du sollst auf mich aufpassen. 'In Scheiben schneiden' kommt darin nicht vor, nur, falls dir das nicht klar war. Er hat außerdem gesagt, ich soll mich an dich wenden, wenn ich irgendwas brauche - nun, ich brauche zwei oder drei Krüge Sujamma."
Gravir starrt sie wortlos an.
"Sujamma. das verstehst du doch, nicht wahr? Sag ja. Du kannst doch sprechen, oder?" Ohne auf eine Antwort zu warten, redet Teleri weiter. "Ist ja auch egal. Ich führe auch so eine ziemlich anregende Konversation... mit mir selber.
Hör zu, Nord: Ich bin nicht dämlich. Ich weiß, daß ich hier nie wieder lebend rauskomme. Wenn ich Glück habe, wird Zirkon mich irgendwann einfach töten. Aber es besteht kein Grund, weshalb ich dabei nüchtern sein sollte. Also los, besorg mir etwas zu trinken - ich werde bestimmt nicht weglaufen, ich weiß nämlich nicht, wohin. Also, sieh zu. Aber laß dir nicht einfallen, mit irgendso einer Metplörre wiederzukommen."
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---Teleri---
Als Teleri wutentbrannt zurück in ihr Zimmer stürmt, folgen Gravirs Augen ihr ausdruckslos, bis die Tür krachend ins Schloss fällt. Sehr reizbar, die Kleine, aber das ist in Anbetracht der Umstände auch ein wenig verständlich, denkt er sich und schaut sich im Raum um. Alles ist so wie immer, Zirkon hat sie bereits verlassen, er ist allein hier. Schulterzuckend geht Gravir auf die Tür von Teleris Zimmer zu und lehnt sich daneben gegen die Wand. Sein Blick fällt auf die Türschaniere, wenn sie jetzt aufgehen würde, hätte er kräftige Kopfschmerzen. So stößt er sich seufzend von der Wand ab und wechselt die Seite, keinen Moment zu spät, wie sich kurz danach herausstellt.
Teleri platzt abermals wie von einer Ratte gebissen aus ihrem Zimmer heraus und belegt Gravir natürlich gleich mit einer Schimpfkanonade, welche nicht von schlechten Eltern ist. Er schweigt zu ihren Worten und beobachtet sie bei ihrem Tun, nicht dass sie versteckt irgendwelche Zaubersprüche aufsagt. Mehr aus Reflex als aus Absicht legt er die Hände an den Griff seiner Waffe, und prompt folgt daraufhin die Quittung in Form einer Zurechtweisung durch Teleri.
Sie nimmt sich eine Menge raus, alle Achtung, und kaum hat er das zu Ende gedacht weist ihn diese Dunmerin auch noch an, sie zu bedienen. Gravir ist ein wenig verwirrt über soviel Frechheit, vor allem in Anbetracht ihrer Situation, aber natürlich muss diese Dunmerin das gleich als „nicht verstehen“ Reaktion auslegen.
Gravir dreht sich dann, nachdem Teleri anscheinend eine schöpferische Pause in ihrem Redefluss einlegt, zu den Schränken um welche an einer Wand des Raumes stehen. Langsam geht er darauf zu und öffnet scheinbar wahllos einen von ihnen. Verdeckt von Teleris Blickfeld hört man nur Glas sacht aneinanderschlagen, dann klappt er die Schranktür auch schon wieder zu und dreht sich herum. In der Hand hält Gravir eine leicht bauchige, langgezogene Flasche und kommt damit auf die Dunmerin zu. Er bleibt vor dem kleinen Tisch direkt neben dem Sessel Teleris stehen. Gravir beugt sich leicht nach vorn, stellt die Flasche auf das Tischchen, schaut der Dunmerin direkt in die Augen und spricht mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln: „Sujamma haben wir leider nicht, aber ich hoffe, dass euch eine Flasche Wein vom Festland auch genügt. Nebenbei bemerkt habt ihr Recht, ihr sollt überleben, das schließt jedoch nicht aus, dass ich Maßnahmen ergreifen darf, welche euch ein wenig zur Vernunft bringen sollten.“. Die Stimme Gravirs ist ruhig, gelassen und zeigt keine Anzeichen eines Lispelns oder Zischens, was wohl daher kommt, dass sich beim Reden keinerlei Vampirzähne ausmachen lassen. Gravir hält Teleris Blick weiterhin mit Seinem fest und will sich dann schon abwenden; stattdessen lächelt er nun deutlich sichtbar und meint mit einem belustigten Unterton: „Nur zu eurer Information: Rothwardonen haben beiweiten nicht den Haarwuchs der Nords anzubieten, demzufolge ist mein Hemd ganz komfortabel, danke der Nachfrage.“. Damit lässt Gravir von dem Tisch und der Flasche ab und erhebt sich. Das dürfte ihre sowieso schon durcheinander gewirbelte Welt noch mehr erschüttern, das reicht erstmal, denkt sich der Rothwardon, geht zum Kamin und stellt sich leicht seitlich versetzt mit verschränkten Armen daneben, teleri nicht aus den Augen lassend.
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Skarin behandelt die Wunden mithilfe des Trankes so gut es geht und atmet erleichtert auf, als er feststellte, dass das Heilmittel seine Wirkung zeigt. Jolkins Atem beruhigt und seine Muskeln entspannen sich langsam. Der Waldläufer legt der Waldelfe die Hand auf die Schulter. "Ich danke dir", sagt er dankbar und wendet sich dann wieder seinem verletzten Kumpanen zu.
Der kurze Moment der Ruhe wird jedoch unterbrochen als eine weitere Gestalt das mit gezogener Waffe das Zimmer betritt. Skarin bemerkt den Schatten im Augenwinkel und greift zu seinem Schwert. "So und nun bitte ich die Herrschaften um eine Erklärung, warum es hier aussieht wie auf einem Schlachtfeld?", fragt der Fremde. Der blonde Nord richtet sich zu seiner vollen größe auf, muss aber feststellen, dass sein Gegenüber, auch wenn er kein Angehöriger seines Volkes war, offenstlich größer war als er. Das schreckt Skarin allerdings nicht zurück und sein Griff um die Waffe verstärkt sich.
"Wir sind hier, weil wir meinem Kamerad hier helfen, aber was willst du hier?", fragt der Waldläufer misstrauisch und bereit einem möglichen Angriff entgegen zu wirken.
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Ihr Aufpasser ist zumindest äußerlich nicht besonders beeindruckt von ihrer Schimpftirade. Vielleicht ist er aber auch nur gut trainiert. Die Sklaven der alten Therana waren ähnlich gleichmütig, erinnert sich Teleri.
Dennoch hat sie mit ihrem Auftritt ihr Ziel zumindest vorläufig erreicht. Sie hat sich diesen Raum zurückerobert, nachdem Zirkon sie wieder auf ihr Zimmer geschickt hatte. Ein Sieg, und sei er noch so klein. Bisher macht Gravir jedenfalls keine Anstalten, sie wieder in ihre Kemenate zurückzuschleifen.
Er wendet sich ab und geht zu ein paar Schränken hinüber, die der Alchemistin zuvor entgangen waren. Leise klirrt Glas.
Mit einer dunklen Flasche in der Hand kehrt er zu ihr zurück. Teleri verstaut ihr Werkzeug wieder in der kleinen Tasche an ihrer Seite. Als Fokus für ihre Konzentration hat es seinen Zweck erfüllt.
"Sujamma haben wir leider nicht, aber ich hoffe, daß Euch eine Flasche Wein vom Festland auch genügt", sagt er, als er das Getränk vor ihr abstellt. "Nebenbei bemerkt habt Ihr Recht, Ihr sollt überleben - das schließt jedoch nicht aus, daß ich Maßnahmen ergreifen darf, welche Euch ein wenig zur Vernunft bringen sollten."
Teleri nimmt die Flasche auf. Nach der letzten Bemerkung überlegt sie für einen kurzen Moment, damit nach dem Wiedergänger zu werfen, überlegt es sich aber lieber wieder anders. Wer weiß, vielleicht ist das die einzige Pulle, die sie hier unten haben. Zudem will ich mir mein kleines Stück Freiheit nicht gleich wieder verspielen... und außerdem... es kann sprechen, und noch dazu so kultiviert. Das war auch schon an Zirkon so auffällig. Wer oder was sind diese Kerle eigentlich? Die Vampirexemplare, von denen ich bisher gelesen habe, sollten viel triebhafter sein - selbst dann, wenn man die Tempelpropaganda außer acht läßt. Seltsam.
Mißtrauisch schnuppert sie an dem unbekannten Getränk. Es riecht intensiv und ein bißchen süß nach etwas, das sie nicht kennt, vermutlich irgendeine Frucht.
Vorsichtig schüttet sie ein paar Tropfen der Flüssigkeit auf die Tischplatte. Selbst in dem dämmrigen Licht ist die granatrote Färbung unverkennbar. Heftig zuckt Teleri zusammen.
Gravir kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Keine Angst. Es ist kein Blut." bemerkt er amüsiert.
Vorsichtig tippt sie eine Fingerspitze in die Pfütze auf der Tischplatte. Offenbar ist es nichts, was einer Dunmer das Fleisch von den Knochen ätzt. Abermals hebt die Alchemistin die Flasche und liest mit einiger Mühe, was auf dem Etikett steht.
"Ta - mik -a", buchstabiert sie. Dann, halblaut: "Können diese Kaiserlichen nicht einfach in daedrisch schreiben, wie jeder normale Mer auch?"
Gravir hat sie bei der Inspizierung des Flascheninhalts die ganze Zeit über beobachtet. Auf den ersten Blick wirkt er weiterhin gleichmütig, aber wenn man genau hinschaut, bemerkt man vielleicht ein kleines Zucken der Mundwinkel. Jetzt kann er sich scheinbar eine kleine Spitze nicht verkneifen: "Ach, und nur zu Eurer Information: Rothwardonen haben bei weitem nicht den Haarwuchs der Nord anzubieten, demzufolge ist mein Hemd ganz komfortabel, danke der Nachfrage."
Nach dieser Verkündigung sucht er sich eine Wand zum Anlehnen, diesesmal neben dem Kamin, während er sie weiterhin unablässig beobachtet.
"Ach", mault Teleri nach einigen Sekunden, "ihr Menschen seht doch eh alle gleich aus."
Ihr entgeht jedoch nicht, wie trotzig ihre Entgegnung wirkt, und schenkt dem Vampir ein schiefes Grinsen. "Na schön, Rothwardon" meint sie versöhnlich "ich habe es wirklich nicht erkannt. Ihr seid groß für jemanden von diesem Volk. Und Ihr seid... blaß. Aber seis drum. So wie es aussieht, werden wir es einige Zeit zusammen aushalten müssen. Über mich scheint hier ja jeder bestens Bescheid zu wissen. Aber ich weiß gar nichts über Euch. Erzählt mir ein bißchen, bevor uns die Zeit hier lang wird." Die Telvanni nimmt einen vorsichtigen Schluck aus der Flasche. Sie hatte etwas erwartet, das ähnlich frisch und sauer wie Shein schmeckt. Stattdessen ist dieses Zeug schwer, samtweich und überhaupt nicht sauer, aber auch nicht zu süß. Genießerisch schließt sie die Augen. "Und dieses... Tami'Kahh hier ist wirklich gut. Was auch immer es ist." Sie schaut den Vampir an, in der Hoffnung, daß er ein bißchen erzählen und sie von ihrer mißlichen Lage ablenken möge. Den Rest wird schon der Alkohol übernehmen, wie immer...
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Nach einigen bangen Sekunden des Wartens verebbt schließlich der Blutstrom und Jolkins Atmung beruhigt sich. "Danke", murmelt sie leise, an den Schutzpatron ihrer Heimatstadt gewandt. Skarin sieht ebenso erleichtert aus, als er sich bei ihr für die Hilfe bedankt. Irwaen entwortet mit einem ehrlichen Lächeln: "Gerne."
Doch plötzlich wird der Moment unterbrochen, als ein Fremder den Raum betritt. Er trägt eine Lederrüstung, in seiner Hand glänzt ein Schwert, dreckige Stiefel und ein schwerer Rucksack vervollständigen das Bild. "Als wäre er grade in eine Schmugglerhöhle gelaufen..." Skarin erhebt sich und tritt dem Fremden entgegen. Die beiden Männer sind fast gleich groß und beide sehen sich mit dem gleichen, entschlossenen Blick an. "Wir sind hier, weil wir meinem Kamerad hier helfen, aber was willst du hier?", gibt Skarin die Frage zurück. "Er spricht die Wahrheit", schaltet Irwaen sich in das Gespräch ein. Mit einem letzten Blick auf den Bewusstlosen erhebt sie sich und stellt sich neben Skarin, so dass dem Fremden der Zugang zu Jolkin versperrt wird. "Steckt besser Euer Schwert weg. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Wachen eintreffen, und dieses Bild würde sie mit Sicherheit zu falschen Annahmen bringen."
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Erst kommt keine richtige Reaktion, doch plötzlich blickt der Nord zu ihm und ist eben so schnell auf den Beinen wie er eine Waffe in der Hand hat. Dass ich das nochmal erleben darf, ich scheine diesen Nordmann doch tatsächlich um einen Hauch zu überragen... sowas ist mir selten untergekommen... Vvardenfell verkommt irgendwie zu einer Lachnummer... Der Nordmann beantwortet mehr oder weniger angespannt so scheint es Mergoth, seine gestellte Frage, aber ehe sich der Kaiserliche darüber Gedanken machen kann, steht auch die Bosmer auf und bestätigt was der Nord gesagt hat. Was dieses kleine Wesen verlangt den Rückhalt meiner Waffe... nunja... das wird hier immer skurriler... zu gern würde ich einen Kampf anzetteln, aber die Erkältung welche mir immer mehr in die Knochen kriecht, erlaubt es mir leider nicht...
'Nun, wenn ihr nur hier seid um euren offensichtlich verwundeten Kameraden zu versorgen, könnt ihr mir sicher auch sagen, was vorgefallen ist?' Während Mergoth spricht senkt er merklich seine Klinge und gibt die Abwehrhaltung auf in welche er sich gebracht hatte. 'Wenn ich mich kurz als vorerst nicht bedrohliche Person vorstellen darf, ich bin Mergoth.' Nun schiebt der Kaiserliche sein Spilberlangschwert zurück in die Schwertscheide, behält den Schild allerdings am Arm.
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---Teleri---
Der Rothwardon lacht bei der Aussage der Dunmerin, dass ja jeder über sie Bescheid weiß, kurz und trocken auf und lässt seinen Blick durch den Raum schweifen, ebenso seine Gedanken. Ich? Ich weiß gar nichts über sie außer ihren Namen. Keine Ahnung, warum sie hier ist. Keine Ahnung, was Zirkon mit ihr vor hat. Ich weiß nur dass sein Fanatismus, diese Substanz in die Hände zu bekommen, langsam groteske Züge annimmt. Das ist zumindest der einzige Grund, den ich mir vorstellen kann, weswegen diese Frau hier ist. Zu seinem Vergnügen..., er belegt Teleri mit einem forschenden, nüchternen Blick, ...könnte er sie sich beschafft haben, das Aussehen besitzt sie zweifelsohne. Aber mein Gefühl sagt mir, dass dem nicht so ist, da steckt entweder wieder eine von seinen glorreichen Taktiken dahinter oder er ist jetzt langsam durchgedreht.
Gravir schüttelt den Gedanken ab, als er bemerkt, wie die Dunmerin ihn anschaut. Wahrscheinlich in der Erwartung, dass er etwas erzähle. Wie lange schaut sie mich wohl schon an? Er erwidert ihren Blick ausdruckslos und lächelt dann kaum wahrnehmbar.
"Was wollt ihr jetzt von mir hören, Dunkelelfe? Ich habe euch nicht besonders viel zu sagen; was Zirkon mit euch anstellen möchte liegt nicht in meinem Interesse, es ist mir schlichtweg egal. Entgegen eurer Annahme bin ich auch nicht einer von seinen Speichelleckern wie sie hier zuhauf herumlaufen...", dabei nickt er abfällig Richtung der Tür, durch die Zirkon verschwunden ist, sie scheint nach "draußen" zu führen. "Ich unterstütze Zirkon aus freien Stücken, da er mir hier einen Ort anbietet, an welchem jemand der aussieht wie meine Wenigkeit leben kann, ohne ständig die Blicke der Umstehenden auf sich zu ziehen. Ihr...", und er fixiert die Dunmerin, "...habt mich sofort als Nord und Vampir identifiziert. Mit beidem lagt ihr daneben, obwohl ich euch zweiteres nicht verübeln kann.". Dies spricht er an, als ob er sich über das Wetter unterhalten würde.
Dann schweigt Gravir einen Moment, er sinniert über das eben von ihm Gesagte und überlegt sich, ob er sich wirklich auf einen Smalltalk mit der Dunmerin einlassen sollte. Sie ist ein wenig arrogant, aber das liegt wohl in ihrem Blut, Dunkelelfen haben diese Art an sich. Aber wieso sollte ich mich nicht mit ihr unterhalten? Hab ich etwa Angst vor Zirkon? Mitnichten, es ist Respekt; er weiß selbst, dass wir beide uns mindestens ebenbürtig sind, und er weiß auch dass ich alles was ich für ihn tue, von mir aus mache.
Die ganze Zeit über hatte er Teleri angeschaut. Nun fiel ihm auf, dass er schon ein wenig abwesend gewirkt haben musste, so wendet er den Blick zum Kamin, atmet einmal tief durch und meint dann mit versöhnlichen, leisen und plauderhaften Tonfall: "Sagt euch der graue Prinz etwas?".
Unterhalte ich mich eben mit ihr.
Teleri: Wortgewandheit +1
---Irwaen, Skarin & Mergoth---
Jolkin atmet ruhig und gleichmäßig. und auch wenn es um ihn herum wie ein Schlachtfeld aussieht, stabilisiert sich sein Zustand.
Irwaen: Wiederherstellung +1
Skarin: Wiederherstellung +1
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Skarin lässt nun ebenfalls seine Waffen sinken, sodass die Spitze den Boden berührt, legt sie jedoch nicht beiseite. Ein Blick nach hinten vergewissert ihn, dass es Jolkin noch, zumindest für seinen Zustand, relativ gut ging. Jedoch müssen sie ihn sobald wie möglich zu einem Heiler bringen. "Wie das alles passiert ist wissen wir nicht, wir kamen auch gerade eben erst hier an", begann der Waldläufer ernst, "Und jetzt entschuldigt uns, wir haben keine Zeit für eine Plauderstunde mit ausgiebiger Vorstellung, wie ihr bereits richtig bemerkt habt, ist unser Kamerad hier schwer verletzt und braucht einen Heiler. Ihr könnt uns helfen, wofür ich euch dankbar wäre, oder geht aus dem Weg." Mit diesen Worten wendet sich der Nord von Mergoth ab und schaut Irwaen an und fragt nahdrücklich: "Irwaen, wisst ihr ob und wo es hier einen Heiler gibt?"
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Als sie ihn auffordert, ein wenig zu erzählen, läßt Gravir ein abgehacktes, bellendes Lachen hören. Es klingt nicht besonders humorvoll.
Heißt das, daß er eigentlich nichts über mich weiß? Ist er nicht wichtig genug, daß man ihm über die Vorgänge hier erzählt? Die Tatsache, daß man ihn zu meiner Bewachung abgestellt hat, scheint darauf hin zu deuten. Andererseits wirkt er viel gescheiter als mein Entführer. So gar nicht triebhaft oder gar sadistisch. Das Ganze ist so furchtbar verwirrend...
Die Dunmer schaut ihn an, nachdem sie geendet hat. Gravir starrt ins Nichts, scheint sich gedanklich an einem ganz anderen Ort zu befinden. Sie läßt ihren Blick auf ihm ruhen, beschließt aber, geduldig zu warten - oder zumindest so geduldig, wie es ihr möglich ist.
Irgendwann bemerkt Gravir ihren Blick. Er schüttelt sich, als wollte er die Spinnweben eines Traumes abstreifen.
"Was wollt Ihr von mir hören, Dunkelelfe? Ich habe nicht besonders viel zu sagen; was Zirkon mit Euch anstellen möchte, liegt nicht in meinem Interesse, es ist mir schlichtweg egal. Entgegen Eurer Annahme bin ich nicht einer von seinen Speichelleckern, wie sie hier zuhauf rumlaufen." Dabei ruckt sein Kopf in Richtung der Tür, durch die Zirkon zuvor verschwunden war. Scheinbar führt diese tiefer in die Basis, die sich die Vampire unter Balmora eingerichtet haben.
Falls Zirkon überhaupt die Wahrheit gesagt hat, und wir uns tatsächlich unter Balmora befinden.
"Ich unterstütze Zirkon aus freien Stücken", fährt der Rothwardon fort, "da er mir hier einen Ort anbietet, an dem jemand der aussieht wie meine Wenigkeit leben kann, ohne ständig die Blicke der Umstehenden auf sich zu ziehen."
Gravir fixiert sie mit brennendem Blick. Etwas Intensives liegt darin. Zorn? Schmerz? Oder... Verzweifelung?
"Ihr... Ihr habt mich sofort als Nord und Vampir identifiziert. Mit beidem lagt Ihr daneben, obwohl ich Euch zweiteres nicht verübeln kann."
Die Stimme des großen Mannes klingt beiläufig. Zu beiläufig, um echt zu sein. Teleri betrachtet sich selbst nicht als große Merkennerin -und als Menschenkennerin schon gar nicht-, aber selbst ihr ist nicht entgangen, daß unter der Oberfläche dieses Wesens ein Kampf tobt wie Magma nur wenige Meter unter dem Staub der Molag Amur. Zunächst nimmt aber eine andere Formulierung ihre Aufmerksamkeit in Anspruch: Was Zirkon mit mir vorhat? Das klingt überhaupt nicht gut. Azura, mit welchen Fäden webst du mein Schicksal?
Ihr Blick muß recht stumpfsinnig gewirkt haben, denn plötzlich fragt Gravir mit lauter Stimme: "Sagt Euch der 'graue Prinz' etwas?"
Grauer Prinz? "N-nein", stammelt Teleri "Diesen Namen habe ich noch nie zuvor gehört. Aber bitte... eins nach dem anderen. Ihr sagt, Ihr seid kein Vampir. Ich bin geneigt, Euch zu glauben, denn Eure Rede ist auch sonst geradlinig und Ihr versucht nicht, mich durch beruhigende Worte zu schonen. Aber was seid Ihr dann?
Bevor Ihr mir antwortet, muß ich aber noch eine Frage stellen: Ihr sagt, Ihr wüßtet nicht, was Zirkon mit mir vorhat. Nun, er hält mich fest, weil er glaubte, ich wüßte um eine besondere alchemistische Zutat, die er sucht.
Sagt mir: Wißt Ihr, was das für eine Zutat ist? Ich sitze hier fest, und ich weiß nicht einmal, wofür!"
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---Teleri---
Sie ist forsch, sehr forsch. Habe ich ihr Hoffnung gemacht, dass sie in mir eine Art Verbündeten sieht? Das kann ich mir nicht vorstellen, und dennoch klingen ihre Fragen so voller Hoffnung. Dass sie mich anlügt, glaube ich nicht; demnach hat Zirkon oder eben einer sein Handlanger mal wieder daneben gegriffen. Was mit dem letzten Kerl passiert ist, den er selbst ausgewählt hat und der von gar nichts wusste, das ist mir noch genaustens im Gedächtnis geblieben. Ich habe das Gefühl, dass es egal ist, ob die Personen, die er entführt, was wissen oder nicht. Er versucht mir zwar immer wieder verschiedene Gründe einzureden, aber letztendlich müssen wohl alle sterben, wenn sie nutzlos geworden sind. Und diese Dunmerin wird wohl genauso enden…. Gravir ist unsicher darüber, ob er Teleri Auskunft über diese Substanz geben soll, welche Zirkon so begehrt. Aber was sollte Zirkon schon machen? Er würde vielleicht verstimmt darüber sein, aber groß etwas zu befürchten hatte der Rothwardon bestimmt nicht vor dem Vampir. Und die Dunmerin musste wohl so oder so sterben, da würde es auch egal sein, ob sie von der Zutat nun wusste oder nicht.
„Wie heilt man Vampirismus…“, fängt Gravir nach einer kurzen Überlegung leise zu reden an. „Es gibt seltene Schriftrollen, uralte Aufzeichnung, von denen nur noch wenige wissen, geschweige denn ihren Fundort. Eine andere Möglichkeit ist der Schrein von Molag Bal, wie ihr vielleicht wisst, aber das Wie und Wo ist jetzt nicht relevant. Auf dem Festland habe ich von einigen Ritualen gehört, welche recht erfolgsversprechend sein sollen. Alles ist mit sehr viel Aufwand verbunden, ob es nun das Suchen, die Masse an Arbeit oder auch die Durchführung ist. Diese Substanz, welche Zirkon begehrt…nun, sie stellt einen einfachen Weg der Heilung dar…warum Zirkon es in seinen Händen sehen will, das weiß ich nicht, dass er sich heilen möchte, kann ich mir nicht vorstellen, dazu ist er schon zu sehr Vampir…“. Nun habe ich ihr offenbart, wonach es Zirkon gelüstet. Ich muss ihr sicher nicht erläutern, dass sie diesen Ort wohl nicht lebend verlassen wird, das wird ihr wohl selbst klar sein. Ich kann nur hoffen, dass Zirkon sie nicht unnötig quälen wird.
Abermals bemerkt Gravir, dass er die Dunmerin zulang schweigend ansieht. Ihm wird bewusst, dass er damit unter Umständen nur ihre Hoffnung nährt, er wäre der mögliche Ausweg. So beschließt er, auf den grauen Prinzen zurück zu kommen. Schau sie nicht mehr solang an sonst denkt sie wirklich noch, du bist verrückt oder seist ein Fluchtweg...oder gar dass du über sie herfallen willst.
Gravir versucht rasch abzulenken. „Der Graue Prinz war ein orkischer Arenakämpfer in der Provinz Cyrodiil. Lange Zeit dominierte er die Arena als Champion. Seinen Kampfnamen verdankte er seiner ungewöhnlichen weißen Hautfarbe. Die Erzählungen berichten, dass er der Sohn einer normalsterblichen Frau und eines Vampirs gewesen ist. Dadurch erbte er die guten Eigenschaften des Vampirdaseins und die schlechten wurden so gut wie ausgeblendet. So gut wie, dies sollte man bedenken. Er erbte die Kraft eines Vampires und das lange Leben, die Vorteile, die dieses Leben mit sich brachte. Er litt nicht unter der Sonne, und er benötigte zum Existieren kein Blut, weshalb er keine Eckzähne besaß. Jedoch war er unfruchtbar und sein blasses Erscheinungsbild ließ erkennen, dass er nicht…normal war.“. Gravir schweigt nun. Er glaubt nicht, dass er jetzt noch erklären musste, warum er Teleri diese Geschichte erzählt hatte; wo der Zusammenhang zwischen ihm und dem Grauen Prinzen bestand. Irgendwie beneidete der Rothwardon den Grauen Prinzen. Damals wusste noch niemand von diesem Phänomen; als jedoch das Gerücht die Runde machte, der Prinz sei der Sohn eines Vampirs, spaltete sich die Gesellschaft in ihrer Meinung über den Kämpfer. Von seinem Ende wusste Gravir nichts, nur dass er ehrenhaft in der Arena besiegt worden war. Er konnte sich das nicht vorstellen, dass jemand so mir nichts dir nichts einen Vampir besiegen konnte, aber genaueres war nicht mehr heraus zu bekommen.
Für Gravir zählte das Hier und Jetzt; und dies bestand aus Ablehnung und Zorn, wenn er den Bewohnern der Oberwelt begegnete. Niemand sprach es aus, aber aus ihren Augen sprachen Worte wie „Abschaum“ oder „Missgeburt“ in seine Richtung. Dies auszusprechen wagte niemand. Der Rothwardon hatte sich damit arrangiert und lebt nun hier unten unter Balmora. Hier war er akzeptiert, hier war er Zuhause; und doch nicht wirklich glücklich.
Dem Rothwardon wurde es jetzt zu unbequem an der Wand neben dem Kamin. Er stößt sich davon ab und steht nun erst einmal etwas unbeholfen da. Das Schweigen was jetzt eingetreten war, wirkt belastend auf sie beide. Freundlicher als beabsichtigt setzt er an: „Ich werde sehen, ob ich euch noch etwas zu essen bringen kann. Tut euch und mir einen Gefallen und versucht nichts Unüberlegtes wie Weglaufen oder dergleichen, ich will euch ungern…wehtun“, das letzte Wort flüstert er dabei fast, und als er den Raum verlässt und die Tür hinter sich schließt wird ihm etwas bewusst: So egal ist mir das Ganze wohl doch nicht.
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Auf den Schwall an Fragen, mit dem Teleri den Rothwardon konfrontiert, schweigt dieser zunächst, scheint sich eine Antwort zurechtzulegen. Vielleicht überlegt er auch, wie viel er ihr sagen darf.
Sie nimmt noch einen Schluck aus der Flasche. Der Wein beginnt langsam, seine Wirkung zu entfalten. Ihre Gedanken werden ein wenig träge. Aber so kann ich wenigstens mit ihnen schritthalten.
"... Wie heilt man Vampirismus?", fragt Gravir leise, fast wie zu sich selbst. Diese Eröffnung reißt Teleri ebenso wirkungsvoll aus ihrem angesäuselten Zustand wie ein Eimer kaltes Wasser. Alles hatte sie erwartet, aber das nicht. Tief in Gedanken versunken, fährt ihr Aufpasser fort: "Es gibt seltene Schriftrollen, uralte Aufzeichnungen, von denen nur noch wenige wissen, geschweige denn ihren Fundort kennen. Eine andere Möglichkeit ist der Schrein von Molag Bal, wie ihr vielleicht wißt, aber das Wie und Wo ist jetzt nicht relevant.
Auf dem Festland habe ich von einigen Ritualen gehört, welche recht erfolgversprechend sein sollen. Alles ist mit sehr viel Aufwand verbunden, ob es nun das Suchen, die Masse an Arbeit oder auch die Durchführung ist.
Diese Substanz, welche Zirkon begehrt... nun, sie stellt einen einfacheren Weg der Heilung dar... warum Zirkon es in seinen Händen sehen will, das weiß ich nicht - daß er sich heilen möchte, kann ich mir nicht vorstellen. Dazu ist er schon zu sehr Vampir..."
Gravir verfällt wieder in Schweigen und läßt seinen Blick auf der Dunmer ruhen. Ist das ein Test? Überlegt er jetzt, ob er mir bereits zuviel verraten hat, oder versucht er, meine Reaktion abzuschätzen? Sie verspannt sich unter seinem Blick und mustert den großen Rothwardon ihrerseits unauffällig.
Schließlich schüttelt Gravir leicht den Kopf wie jemand, der seine Gedanken wieder ins Hier und Jetzt zwingt.
Er fährt fort, als hätte die kurze Unterbrechung gar nicht stattgefunden: "Der Graue Prinz war ein orkischer Arenakämpfer in der Provinz Cyrodiil. Lange Zeit dominierte er die Arena als Champion. Seinen Kampfnamen verdankte er seiner ungewöhnlich weißen Hautfarbe.
Die Erzählungen berichten, daß er der Sohn einer normalsterblichen Frau und eines Vampirs gewesen ist. Dadurch erbte er die guten Eigenschaften des Vampirdaseins und die schlechten wurden so gut wie ausgeblendet - so gut wie, dies sollte man bedenken. Er erbte die Kraft eines Vampirs und das lange Leben, die Vorteile, die dieses Leben mit sich brachte. Er litt nicht unter der Sonne, und er brauchte zum Existieren kein Blut, weshalb er keine Eckzähne besaß. Jedoch war er unfruchtbar und sein blasses Erscheinungsbild ließ erkennen, daß er nicht... normal war."
Teleri blickt ruckartig zu ihrem Gegenüber auf und sieht ihn scharf an. Die Blässe seiner Haut, dazu diese fast menschlichen Augen, die harten Linien im Gesicht... Ein Bastard! Wer hätte das gedacht. Tatsächlich habe ich noch nie gehört, daß so etwas möglich ist... Aber hier auf Vvardenfell würde ein solches Kind auch sofort getötet oder gar nicht erst ausgetragen werden...
Sie klappt den Mund auf, um Gravir mit Fragen zu bombardieren, schweigt letztendlich aber doch, als sie sich des Unbehagens bewußt wird, das auf seinem Gesicht geschrieben steht. Die Stimmen ihrer rasenden Gedanken sind wieder da und schreien alle wild durcheinander, so daß sich in ihrem Kopf alles zu einem wirren Knoten verstrickt. Sie nimmt noch einen tiefen Zug aus der Flasche, um die Stimmen zum Schweigen zu bringen.
Gravir sagt noch immer nichts. Er macht einen unbeholfenen Schritt auf sie zu, scheint sich aber nicht sicher zu sein, wie er sich verhalten soll. Teleri geht es ähnlich. Immer noch mit dem Chaos hinter ihrer Stirn beschäftigt, starrt sie ins Leere. Aber eigentlich sollte ich irgendwas sagen. Bloß fällt mir wirklich nichts Vernünftiges dazu ein.
Endlich bricht der Andere das Schweigen. "Ich werde sehen, ob ich Euch noch etwas zu essen bringen kann. Tut Euch und mir einen Gefallen und versucht nichts Unüberlegtes wie Weglaufen oder dergleichen, ich will Euch ungern... wehtun", sagt er sanft.
Dann dreht sich Gravir auf dem Absatz um und verläßt rasch den Raum. Nachdem sie die Gänsehaut abgeschüttelt hat, die sein letzter, seltsamer Blick ihr über den Rücken gejagt hatte, fällt ihr auf, daß sein Abgang wie eine Flucht wirkte.
Für wie viele Leute wie mich hast du schon den Aufpasser gespielt, Gravir? Wie vielen hast du diese Geschichte schon erzählt? Und für wie viele von ihnen warst du letztendlich der Henker?
Ein weiterer Schluck Wein, und endlich hört das Geschrei in ihrem Kopf auf.
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Den Fremden noch nicht aus den Augen lassend, denn auch wenn er sich selbst als "vorerst ungefährlich" vorgestellt und das Schwert weggesteckt hat, traut Irwaen ihm noch nicht wirklich. "Einen Heiler...", antwortet sie dann auf Skarins Frage, wärend sie versucht, beide Männer anzusehen. "Bei Vivec, ich bin doch auch noch nie hier gewesen! Woher soll ich das wissen?", fährt es ihr durch den Kopf. Auf der Unterlippe kauend, versucht sie sich einen Lageplan der Stadt vor Augen zu rufen. Dies klappt nur mäßig. Zu verschlungen sind die Gassen Balmoras verglichen mit dem ordentlichen Stadtbild Vivecs. "Wir könnten es bei der Magiergilde versuchen, den Weg würde ich finden, auch wenn ich das letzte Mal als Nichtgildenmitglied nur sehr unfreundlich empfangen wurde. Oder wir versuchen es beim Tempel, ich weiß aber nicht genau, wo dieser ist."
Unschlüssig blickt sie auf Jolkin, wofür sie den Fremden nun tatsächlich einen Moment lang aus den Augen lassen muss. "Aber ein wenig Hilfe beim Tragen könnten wir wirklich gebrauchen."
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Hmm... vielleicht sagen sie die Wahrheit? Wir werden sehen, auf jeden Fall muss dieser Nord geheilt werden und zwar möglichst schnell. 'Nun, Die Magiergilde könnte euren Kameraden möglicherweise heilen, wir könnten ihn allerdings auch ebenso gut in den Tempel bringen, das wäre näher.' Mergoth schaut zu dem Nord der am Boden liegt und dann wieder zu dem blonden Hühnen der vor ihm steht. 'Hmm ich denke allerdings, dass es besser wäre, ihn zur Gilde zu tragen, da der Tempel in Balmora zum Tribunal gehört, wie die meisten religiösen Einrichtungen auf Vvardenfell. Und ich denke, dass alle hier wissen wie die Beziehung zwischen Nord und Dunmer ist...'
Mergoth befreit seine Linke aus dem Schild und schnallt sich Selbigen wieder auf den Rücken über den Speer. Trotz des ihm entgegnschlagenden Misstrauens geht er auf die beiden zu und wirft einen Blick auf den Nord.
[Ab hier schreibe ich zusammengefasst für alle 3, auf Anweisung des SLs]
Der Kaiserliche und der Nord heben Jolkin je einer an den Beinen und unter den Schultern. Die Bosmer stabilisiert den Rücken damit er nicht durchhängt. Der Regen hat leicht nachgelassen als die Gruppe mit dem Verletzten ins Freie tritt. Mit größt möglichster Vorsicht bewegen sie sich in Richtung Magiergilde. Langsam geht es durch die Gassen voran. Noch langsamer steigen sie die vielen Treppen hinunter um zu gewährleisten, dass dem Nord nichts passiert.
Vor dem Gebäude der Gilde angekommen legen sie den Nord nochmals unter dem kleinen Dachvorsprung ab und Mergoth klopft etwas energischer als gewollt an der Tür. Nach einem kurzen Moment wird sie entriegelt und eine hochgewachsene Altmer mit einem etwas angesäuertem Gesichtsausdruck schaut zu ihnen heraus: 'Wie kann ich den Herren zu so später Stunde behilflich sein?' Mergoth tritt zur Seite, damit der Blick auf den Nord am Boden frei wird, die Hochelfe schaut ungerührt auf den Recken. 'Entschuldigt die Störung,' beginnt Mergoth, 'Aber wir haben hier einen schwer verwundeten Kameraden, was er für Verletztungen hat weiss ich nicht aber dass er schnelle Hilfe braucht dürfte wohl klar sein!'
'Wir sind doch kein Lazarett oder habt ihr das irgendwo gelesen?'
'Gute Frau, könnt ihr die Schuld am Tode eines solchen Mannes tragen... er ist sehr kräftig, ich bezweifle, dass ihr dem Druck standhalten könntet... meinem im Übrigen auch nicht und jetzt lasst uns eintreten!'
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Es ist in so kurzerZeit so unheimlich viel passiert. Wie lange bin ich eigentlich schon hier? Stunden? Tage?
Ob mich jemand sucht? Skarin oder Irwaen?Wird mich jemand hier unten finden, oder wird mich ein Nachtwächter irgendwann aus dem Odai fischen, mit dem Gesicht nach unten treibend und ohne einen Tropfen Blut im Leib?
Träge nimmt sie noch einen Schluck von dem Wein.
Wahrscheinlich eher letzteres. Es war vorbei, als ich erfuhr, wo ich mich befinde. Wie konnte ich nur so dumm sein und nach meinem Aufenthaltsort fragen?
Aber warum... warum sitze ich dann hier, und nicht in einem stinkenden, feuchten Verlies? Zirkon hat mir Angst gemacht, ja. Aber er hat mich nicht mißhandelt. Im Gegenteil, er hat mich sogar vor dieser miesen kleinen Ratte beschützt...
... er hat die Ratte ausgeschickt, um mich zu fangen, das ist so ein Punkt.
Teleri hält kurz inne, um ihre Argumentationslinie auf Fehler zu überprüfen. Vielleicht gibt es welche. Vielleicht auch nicht.
Jedenfalls hat er aufgepaßt, daß die Ratte nicht über die Stränge schlägt. Und da war dieses Gefühl von... Sicherheit? Sowas ähnliches? Ich hatte furchtbare Angst, aber keine Todesangst.
Sie starrt auf den dunklen Weinfleck auf dem kleinen Tischchen vor ihr.
Jetzt habe ich Todesangst.
Sie zwingt sich zum Nachdenken, und zäh formt sich ein weiterer, müder Gedanke.
Aber Zirkons Augen sprachen nicht von Tod. Ich werde diese Augen nie vergessen, die einem jedes Geheimnis entreißen können. Aber er hat mich nicht angesehen wie... Vieh.
Teleri klammert sich an diesen Gedanken wie ein Ertrinkender an ein Stück Treibgut.
Als ich dachte, er würde mich schlagen... ich hätte ihn nicht wütend machen dürfen. Ich bin ja selber daran schuld...
Die Überlegungen werden unzusammenhängender. Das Stadium, in dem ihr der Alkohol die Illusion von Klarheit gab, ist definitiv überschritten.
Und Gravir ist ebenfalls kein hirnloser Schläger. Er gibt sich schließlich alle Mühe, es mir erträglich zu machen. Dabei behauptet er, ich würde ihn nicht kümmern...
-ein abfälliges Schnauben-
Wenn das so wäre... wenn das so wär, dann wär ich wohl längst wieder in diesem gräßlichen Zimmer eingesperrt und säße nicht hier mit einer Flasche von diesem... Zeug.
Der Wein macht es ihr einfach, so einfach, den letzten Widerstand aufzugeben.
Wenn ich mich füge und meine Entführer nicht weiter reize, wird alles gut...alles gut...
Die leere Flasche entfällt ihren kraftlosen Fingern und landet auf dem Fußboden, während Teleri in einen unruhigen Dämmerzustand sinkt.
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---Mergoth, Irwaen & Skarin---
Die Hochelfe beäugt argwöhnisch den am Boden liegenden Jolkin, danach mustert sie ebenso einladend den Kaiserlichen vor sich. Sie scheint einen Moment zu überlegen und meint dann kurz angebunden: „Ich werde sehen, was sich machen lässt“, und kurzerhand schlägt sie die Tür vor den Hilfesuchenden zu.
Lange Zeit tut sich nicht, keine Stimmen sind zu vernehmen; das einzig Positive ist, dass der Wind und der Regen nachgelassen hat.
Dann endlich öffnet sich die Tür und eine Ork in blauer Robe tritt hinaus, gefolgt von einer Kajiit. Während das Katzenwesen sofort, als es Jolkin erblickt, aufgeregter wird und sich sogleich neben den Nord setzt, um seine Wunden zu untersuchen, wirkt die Ork kühler und auch abgebrühter. Mit monotoner Stimme und trockenen Tonfall wendet sie sich an die Gruppe, jedoch scheint sie mehr mit sich selbst zu reden. „Das war ja klar, jetzt weiß ich, was dieser Drache meinte mit ‚Draußen wartet euresgleichen beeilt euch lieber‘.“. Die Grünhaut spielt wohl auf den Umstand an, dass die Nords und die Orks allgemein hin als Barbaren gelten. Einen weiteren Blick später Richtung Jolkin, welcher mit einer bunten Kräutermischung gerade von Ajira behandelt wird, wendet sie sich an Skarin. „Euer Gefährte wird es überleben, was mich jedoch mehr interessiert ist wie er hier in Balmora solch eine Verletzung erleiden konnte“, und sie blickt zwischen den drei Personen, welche vor ihm stehen, hin und her.
---Teleri---
Kaum hat er den Raum verlassen, verharrt Gravir vor der Tür und fährt sich mit den Fingern durch die kurzgeschnittenen Haare. Wie kann eine Frau nur solche Zweifel aufwerfen, daran war heute Mittag noch gar nicht zu denken, sinniert der Rothwardon vor sich hin und schaut sich draußen um.
In der Tat befinden sie sich unter Balmora, genau genommen in dem Kanalsystem der Stadt, welches mit deren Erweiterung entstand, deswegen sehen die Wände und der Boden auch noch lange nicht so schäbig aus wie man das vielleicht annehmen möchte. Das Wasser der Mittelrinne ist nicht vorhanden, und auch moosbewachsene oder schlierige Steine sucht man vergebens. Ebenso ist der Geruch des mit einer hohen Decke ausgestatteten Kanalabschnitts ist keineswegs unangenehm; der gesamte Bereich ist in rotes Licht gehüllt, welches von roten, von der Decke hängenden Lampen kommt. Auch der Geruch, welcher hier verbreitet wird und nicht zugeordnet werden kann, scheint von der seltsamen Beleuchtungsquelle zu stammen. An beiden Enden des Abschnitts befindet sich ein großes mit Eisen verstärktes Holztor sowie zwei kleinere Türen links und rechts davon. Desweiteren gehen vom Hauptgang noch viele weitere neu angelegte kleinere Türen und Gänge weg, wohl zu den Behausungen und anderen Einrichtungen dieser Unterstadt.
Auf der „Straße“ sieht Gravir zurzeit nur zwei Gestalten; einen Ahnengeist, welcher bedächtig seine Runden zieht, und einen sogenannten „Wächter“ in einer schweren, schwarz-roten Rüstung. Diese stellen die Stadtwache der Unterstadt dar. Der Wächter nimmt keine weitere Notiz von Gravir, als dieser an ihm vorübergeht und auf die Tür zu, welche zum Lagerraum führt.
Auf dem Weg dahin hatte sich der Halbvampir aufmerksam umgeblickt um eventuell Zirkon zu erspähen und mit ihm zu reden. Jedoch konnte er ihn nirgends entdecken. Entweder ist er im Versammlungsraum, oder er frönt im Tempel mal wieder seiner unbeherrschten Angewohnheit, aus Blutdurst einen Sklaven bestialisch zu opfern. Es ist schon bemerkenswert, wie der erste Eindruck täuschen kann; als ich ihn zum ersten Mal sah, mochte ich mir nicht vorzustellen, zu welchen Taten er fähig ist, wo er doch so zivilisiert wirkt. Bedächtig sucht Gravir dabei ein paar Nahrungsmittel zusammen. Bunte Kräuter hier, giftige Pilze dort, Blutgras vom Festland da. Nichts was man einer Normalsterblichen wie dieser Dunmerin anbieten konnte. Die Vampire liebten dieses Essen, hauptsächlich wahrscheinlich weil sie nicht an Vergiftungen oder Krankheiten sterben konnten, darum war ihre Wahl an Essen besonders auf jene Dinge spezialisiert, welche nicht gewöhnlich waren und damit völlig neue Geschmacksperspektiven eröffneten.
Das einzig Genießbare was der Rothwardon finden kann, ist eine Keramikschale voller Waldbeeren und etwas Trockenfleisch. „Das ist zwar unter anderem das Grundprodukt vom Wein, aber sei’s drum, was anderes haben wir nicht“, murmelt er vor sich hin und verlässt den Lagerraum wieder.
Als er dann jedoch wieder den Raum betritt, in welchem er Teleri zurückgelassen hat, findet er die Dunmerin scheinbar ohne Bewusstsein vor. Er schließt leise die Tür und kommt näher; war das nur eine List? Hatte sie vielleicht einen Dolch irgendwo versteckt, mit welchem sie ihn angreifen würde, sobald er näher kam? Langsam bewegt er sich auf die Dunkelelfe zu und stellt zunächst die Beeren und das Fleisch auf dem Tisch ab; dann beäugt er genaustens Teleri und schaut nach irgendwelchen Waffen oder Gegenständen, welche als Waffe dienen könnten. Glas knirscht unter seinen Stiefeln, erst jetzt bemerkt er die zerbrochene Weinflasche, aber eine Weinlache war fast nicht zu sehen. Soso, also betrunken ist sie…, und er stellt sich neben den Sessel in welchem sie Dunmerin sitzt. Dann beugt er sich zu ihr hinunter, wobei er sich mit einer Hand auf der Armlehne aufstützt; die andere Hand berührt das Gesicht von Teleri an die Wange, die Finger Gravirs sind warm, was man wohl nicht erwarten würde bei einem Halbvampir, und der Stoff, aus welchem seine fingerlosen Handschuhe bestehen, fühlt sich seidig an. Erst jetzt sieht er, dass sie wohl mitnichten völlig bewusstlos ist, sondern vielmehr nur vor sich hindämmert. Um einen Schock oder dergleichen auszuschließen, lässt er seine Finger zu ihren Augen gleiten und hebt sanft eines ihrer Augenlider an. Ihre rotbraunen Augen zucken ganz leicht hin und her, so wie es im Halbschlaf der Fall ist. Unbewusst schaut er der Dunmerin etwas länger in’s Auge und lässt dann seine Hand hinauf zu ihrer Stirn wandern. Was mach ich jetzt mit ihr? Hier sitzen lassen oder in ihr Zimmer bringen?. Nach einer weiteren Bedenkzeit entscheidet er sich für die zweite Variante. Mit den Händen fährt er unter ihre Beine und hinter den Rücken und hebt sie dann mühelos aus dem Sessel. Vorsichtig trägt er sie Richtung ihres Zimmers, eventuelles Murmeln ignorierend. Mit dem Ellenbogen drückt er die Klinke nach unten, lässt die Tür aufschwingen und tritt ein. Wieso komm ich mir jetzt vor wie nach einer Hochzeit…, und bei dem Gedanken fängt er leicht zu lächeln an. „Wenigstens habe ich meinen Humor hier unten noch nicht verloren…“, murmelt er leise vor sich hin. Sie sind jetzt am Bett angekommen. Sacht legt er Teleri auf das weiche Bett und betrachtet sie dann einen Moment. Aus dem Bezug fehlt ein Stück, der Rothwardon erkennt es als jenen Fetzen Stoff wieder, mit welchem die Dunmerin ihr Alchemiewerkzeug poliert hatte. Nichtsdestotrotz nimmt er die eingerissene und zerwühlte Decke auf und deckt damit zur Hälfte die Dunmerin zu. Kurz verlässt er den Raum und kehrt mit einer kleinen Flasche Wasser zurück, welche er neben das Bett stellt. Einen Augenblick lang betrachtet er Teleri nochmals, dann wendet er mit festem Schritt nach draußen und schließt die Tür leise.
Hier wieder angekommen betrachtet er die Scherben der Flasche. Bedächtig sammelt Gravir die Überreste auf, dabei achtet er darauf, sich nicht zu verletzen. Die Scherben wirft er in einen Behälter neben dem Kamin, in welchem noch einiges anderes an Müll herumliegt.
Auf seinem Weg zurück zur Tür fällt der Blick des Rothwardonen auf das Essen, welches er mitgebracht hatte. Kurzerhand nimmt er sich ein Stück von dem Trockenfleisch, positioniert sich, wie schon beim ersten Mal, draußen neben Teleris Zimmertür auf der scharnierlosen Seite und kaut gedankenverloren auf dem Nahrungsmittel herum. Leicht salzig…
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Teleri bemerkt so halb, daß Gravir zurück ist. Sie reagiert jedoch nicht - den Kopf zu heben oder auch nur die Augen aufzuschlagen, erscheint ihr einfach zu anstrengend.
Ein kleiner Teil ihres Bewußtseins, der seine Arbeit noch nicht eingestellt hat, registriert wie sich der Halbvampir langsam, fast zögerlich, nähert. Sie vernimmt ein Knirschen und dann das leise Klirren seines Kettenzeugs; sehr nahe jetzt.
Warum ist das Gehör eigentlich immer das letzte, was noch funktioniert? fragt sie sich müßig.
Im nächsten Moment spürt sie, wie warme Finger und kühler, seidiger Stoff über ihre Wange streichen. Unbewußt zuckt die Alchemistin zusammen.
Ihre zusammengeschrumpfte Welt wird etwas heller, als Gravir prüfend eines ihrer Lider hebt. Teleri murrt leise, als das Auge ob dieser Behandlung zu trocken wird und anfängt zu schmerzen. Die Hand verschwindet, nur um sich mit beruhigender Bestimmtheit auf ihre Stirn zu legen.
Nach einer Weile, gerade als das Bewußtsein der Dunmer beschließt, sich endgültig für einige Zeit zu verabschieden, fühlt sie, wie sie aufgehoben und fortgetragen wird. Undeutlich nuschelt sie etwas, das man mit genügend Phantasie als 'Laß mich sofort runter, du Mistkerl!' interpretieren könnte. Dann schläft sie ein.
Irgendwann kommt Teleri zu sich. Wie lange sie geschlafen hat, vermag sie nicht zu sagen. Wie sie schon wieder in dieser Kammer gelandet ist, auch nur so ungefähr.
Mühsam setzt sie sich auf. Ihr Körper fühlt sich so steif und schwer an, als wäre sie von einem Kagouti überrannt worden. Zum Glück schmerzt ihr Kopf nicht, auch wenn es sich so anfühlt, als hätte jemand das Gehirn entfernt und durch Watte ersetzt.
Vermutlich sollte ich dafür dankbar sein. Das war wirklich gutes Zeug.
Sie erhebt sich und stellt gerade erleichtert fest, daß sie diesesmal sogar noch ihre gesamte Kleidung am Leib trägt, als der Raum um sie herum unversehens zur Seite kippt. Mit einem dumpfen Poltern schlägt die Dunkelelfe auf dem Fußboden auf. Wirklich, sehr gutes Zeug...
Ächzend zieht Teleri sich an der Bettkante hoch und wuchtet sich auf die Matratze. Dann bemerkt sie eine kleine Flasche Wasser, die vermutlich von Gravir stammt. Dankbar trinkt sie sie in wenigen Zügen leer.
Ihr Blick fällt auf ihr eigenes Gesicht, das ihr aus dem Spiegel entgegenschaut. Es ist ziemlich bleich, und die vollen roten Haare fallen ihr wirr ins Gesicht. Scheinbar passe ich mich bereits meiner neuen Umgebung an, denkt sie sarkastisch.
Mit den Fingern versucht sie, ihre Mähne wenigstens ansatzweise in Ordnung zu bringen.
So. Dir ist also völlig egal, was mit mir geschieht, ja? Deshalb überprüfst du auch so sorgfältig meinen Zustand -denk ja nicht, ich hätte das nicht mitbekommen!-, bringst mich ins Bett und verschwindest dann einfach, obwohl ich völlig weggetreten bin -warst du etwa kein bißchen in Versuchung, hm?-, und bist aufmerksam genug, mich mit Wasser zu versorgen. Und das nennst du 'völlig egal'. Ich glaube dir kein Wort, Gravir.
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Als sich tatsächlich jemand aus der Gilde herablässt, den Hilfesuchenden die Tür zu öffnen, erscheint die hochgewachsene Gestalt der Altmer, die noch vor ein paar Stunden Teleri und sie selbst so unfreundlich hinauskomplimentiert hatte. Durch das Licht das hinter ihr im Eingangsbereich der Gilde brennt, nur schemenhaft beleuchtet, ragt sie fast wie ein Deadralord über Irwaen auf. Doch sofort ist sie wieder verschwunden und wird wiederum nach einer längeren Wartpause durch eine verstimmte Ork und eine wuselnde Kajit ersetzt.
"Zum Glück hat der Regen etwas nachgelassen", denkt Irwaen missmutig, wärend sie der Kajit zuguckt, die tatsächlich beginnt, sich um Jolkins WUnden zu kümmern, wärend dieser noch auf der Türschwelle im Nieselregen und Dunkel der Nacht liegt.
„Euer Gefährte wird es überleben, was mich jedoch mehr interessiert ist wie er hier in Balmora solch eine Verletzung erleiden konnte.“ Die Stimme der Ork ist fast genauso kalt wie die Nacht. Irwaen kann den Ärger in den beiden Männern neben ihr aufsteigen spüren. Sie macht einen halben Schritt vorwärts, streckt den Rücken zu ihrer vollen Größe, Blickt der Ork in die Augen, schiebt ein klein wenig das Kinn vor und entgegnet mit genauso schneidendem Tonfall: "Wir erzählen Euch gerne die ganze Geschichte, wenn Ihr uns hereinlasst und die Wunden unseres Kameraden nicht im Dreck der Straße versorgt. Andernfalls danken wir für Eure Mühen und müssen jetzt gehen."
Das Herz schlägt ihr bis zum Hals, wärend sie die Reaktion der Ork und ihrer neuen Kameraden abwartet. Tausend Dinge schießen ihr dabei durch den Kopf. "Ich hoffe, sie hatte Recht, als sie sagte, das Jolkin leben wird. Ich hoffe, die Kajit kann hier draußen überhaupt etwas ausrichten. ... Warum tut ihr keine der Gilden ihre Arbeit?!?!"
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Mergoth ist völlig perplex, angesichts der Dinge die passieren, nachdem er der Altmer klar gemacht hat, dass sie dringend Hilfe bräuchten. Achso... Ja glaub ichs denn?! Freundlichkeit scheint unter den Magiern wirklich eine seltene Gabe zu sein... in letzter Zeit sogar schwerer zu finden als ein Daedra auf offener Straße. Pass mal auf Fräulein... Aber als Mergoth der Aushilfsmagierin schon hinterher will, drücken sich eine Ork mit übellaunigem Gesichtsausdruck und eine überdreht wirkende Khajiit aus der Tür der Gilde. Beide beginnen mehr oder weniger motoviert mit ihrer Arbeit, die Ork macht allerdings kaum Anstalten sich willens um den Verwundeten zu kümmern. Sie presst nur hervor, dass Jolkin es überleben würde. Ahh... super Aussage du grünheutiges Mannsweib... genau da wären wir früher oder später auch draufgekommen! Aber wieder wird dem Kaiserlichen der Weg zur Verbalen Äußerung, dieses Mal von der Bosmer, abgeschnitten. Sie macht der Ork in einem unfreundlichen Tonfall unmissverständlich klar, dass man den Nord nicht hier draußen versorgen könne. Oho... der Gartenzwerg kann ja doch sprechen und dann auch noch so, dass es nichteinmal sehr dumm klingt... Erstaunlich! Aber an der Stelle reicht es Mergoth dann entgültig, da die Ork nicht wirklich eine Reaktion zeigt. Er drängelt sich an der Bosmer vorbei und stellt sich vor der Ork auf. Auf seiner Stirn ist eine schmale aber deutlich sichtbare Falte zu erkennen, die wohl von Wut zeugt. 'Ich will wirklich nicht unhöflich wirken, es reicht wenn ihr von der Gilde das Hilfsbedürftigen gegenüber komplett ausschöpft! Aber wärt ihr wohl so freundlich uns eintreten zu lassen, denn wenn euer Verstand nur halb so gut ausgeprägt wäre wie euer Gebiss, hättet ihr womöglich bemerkt, dass sich Wunden auf matschigem Grund sehr schlecht versorgen lassen! Zur Not Kann ich die Tür auch selbst aufhalten, wenn ihr nicht dazu in der Lage seid!' Sagt Mergoth, sichtlich darum bemüht sich nicht zum Brüllen verleiten zu lassen. Er will gerade noch etwas nachlegen, als ihm für einen Augenblick schwindelig wird und er anfängt zu husten. Wässriger Schleim sammmelt sich in seiner Mundhöhle, während er sich hustend zur Seite wendet und sich nach unten beugt. Das Husten schmerzt leicht im Hals, aber so plötzlich wie es begonnen hat, hörte es auch wieder auf und Mergoth schluckt den Speichelüberfluss wieder hinunter, mit dem Handrücken wischt er sich über den Mund, während er sich wieder zu der Ork dreht. Oh klasse, die Erkältung hatte ich schon ganz verdrängt... aber nun lässt sie sich wohl nicht mehr leugnen... verdammt! Er sieht die Ork an und sogleich schickt ihm eine innere Stimme Wagt es ja nicht das zu kommentieren oder euch darüber auszulassen! durch den Kopf. Und ohne dass er es will, kalmmert sich seine rechte Hand um den Schwertknauf.
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Fassungslos, über die Art, wie sein Kamerad von den Anhängern der Magiergilde behandelt wird fletscht der Nord die Zähne und will zu einer Ansprache ansetzen, die sich gewaschen hätte, da kommt ihm aber Irwaen dazwischen: "Wir erzählen Euch gerne die ganze Geschichte, wenn Ihr uns hereinlasst und die Wunden unseres Kameraden nicht im Dreck der Straße versorgt. Andernfalls danken wir für Eure Mühen und müssen jetzt gehen." Erstaunt über den energischen Tonfall und die Energie die dieser Ausfall mit sich bringt muss der Nord fast schon Lächeln. Zuerst zögert er, legt Irwaen dann jedoch dankbar die Hand auf die Schulter um ihr seinen Respekt zu zeigen während der Fremde sich über die Magiergilde beklagt. Seine Wut über diese Zauberweber hat sich dennoch nicht gelegt und der Waldläufer tritt an seiner Begleiterin vorbei, schiebt Mergoth, der es trotz seiner Größe nicht mit Skarins Kraft aufnehmen konnte, zur Seite und baut sich vor der Ork auf. "Ich habe bei weitem nichts gegen Orks", setzt der Nord an und zeigt dabei Zähne, "aber ich lasse nicht zu, dass man einen ehrenvollen Nordkrieger so behandelt. Gerade ihr als Ork müsstet wissen, wie respektvoll man mit Kameraden umgeht." Er macht eine kurze Pause und lässt seinen Blick über die Kahjit streifen die bereits Jolkins Wunden versorgt. Dann fährt er fort: "Also apelliere ich an euer Ehrgefühl, bringt meinen Freund ins Trockene und kümmert euch angemessen um ihn", die nächste Worte kommen ihm nur schwer von der Zunge, "dafür bin ich euch auch was schuldig." Erwartungsvoll auf eine Antwort lässt er keinesfalls davon ab so ehrfurchtgebietend wie möglich zu wirken.