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Balthasar sah Lif noch zu wie er wieder im Dschungel verschwand. Er war sich seiner Sache wirklich sicher, hoffentlich kommt er nicht auf die Idee mich selbst umzubringen, immer diese Fundamentalisten die vollkommmen von sich überzeugt sind. Was soll man da machen?
Balthasar wandte sich an Thomas
"Naja ihr habt gehört was ich gesagt habe, es wäre denkbar das ich durch eine genaue Untersuchung etwas herausfinden kann, das würde aber einen ganzen Tag dauern und leider kann ich nicht mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit sagen ob es klappt, dazu bräuchte es eine vermutlich Wochenlange Untersuchung und ich nehme einfach mal an das wir soviel Zeit nicht haben werden"
Er fragte sich woher er die benötigten Substanzen auftreiben könne, etwas Nickel könnte er von einer alten Lesebrille die er mitsich trug, er brauchte sie zwar in seinem Alter noch nicht aber er wollte schonmal Vorsorge treffen, erhalten aber nur eine Substanz genügt nicht, naja möglicherweise kann ja einer der anderen einen Vorschlag einbringen wenn die Sache erstmal beschlossen ist.
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Ihren Einwand hatte keiner beachtet, aber Raa Mon nahm sich vor, weiter darüber nachzudenken.
Es wäre durchaus ein Grund für Lif, Balthasar zu beschuldigen (und damit unglaubwürdig zu machen bzw. ihn aus dem Weg zu räumen)
wenn Balthasar diese Fähigkeit besaß und das für Lif gefährlich sein könnte.
Eine wilde Theorie, sicherlich, aber sie war einen weiteren Gedanken wert.
Es wäre durchaus möglich, dass Balthasar diese Fähigkeit besaß und entdeckt worden war...
Raa selbst lief in jeder Nacht, in der sie spionierte, Gefahr entdeckt zu werden.
Nicht das das jetzt noch einen Unterschied machen würde... sowieso hatte in den letzten Nächten erst ihre Verwundung und dann das Fieber verhindert, dass Raa ihre Fähigkeit einsetzten konnte. Sie bedauerte das jetzt. Ein paar mehr Informationen hätten nicht geschadet.
Das Balthasar ein Kultist sein sollte, konnte sich Raa eigentlich nicht vorstellen.
Schließlich waren doch Nessa und Umbra Kultisten. Und die waren handlungsunfähig gemacht worden.
Und vor allem: wenn Balthasar ein Kultist war, dann hätte er doch wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit sie selbst infiziert.
Außerdem verhielt sich Lif verdächtig komisch.
Es gab aber noch ein anderes Thema das Raa Mon beschäftigte:
"Glaubt eigentlich IHR, dass wir einen Anführer brauchen?
Ich fänd ja einen Sprecher gar nicht schlecht. Aber wofür brauchen wir denn bitte jemanden, der zwei Stimmen hat?"
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Nachdem er die Versammlung verlassen hatte, überlegte Lif, was er nun tun sollte. Das die Kerle keine Maßnahmen ergreifen würden, war ja bereits abzusehen. Immerhin musste er sich so aber auch keine Sorgen machen, dass sie in ihrem Misstrauen ihm selbst etwas antun würden.
Hatte gestern nicht irgendjemand etwas von einem weiteren Schädel erzählt? Er meinte sich dunkel zu erinnern, auch wenn er dem nicht allzuviel Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Das war doch schonmal ein Ziel. Zielstrebig marschierte er durch den Dschungel, bis er die Lichtung mit dem neuen Schädel schließlich gefunden hatte.
"So, du großer böser Schädel, wollen wir doch mal sehen, ob ich dir einige deiner Geheimnisse entlocken kann..." murmelte er, als er sich dem Schädel näherte.
"Weißt du, eigentlich habe ich kein Problem damit, dass du für deine Religion einstehst, immernoch besser, als die Kerle von unserer Expedition, die du schon 'überzeugt' hast, und die alles leugnen. Aber ich kann es nunmal nicht ausstehen, wenn mir jemand seinen Willen aufzwingen will!"
Sorgfältig musterte er den Schädel. Auch wenn er so aussah, konnte er nicht wirklich aus Gold bestehen, sonst hätte der Spinner Torben seinen Vorgänger wohl kaum so leicht kaputthauen können. Das Blut deutet vielmehr darauf hin, dass sie es hier mit etwas organischem zu tun hatten. Vielleicht...
Misstrauisch blcikte er sich um, ob ihm auch ganz sicher niemand gefolgt war. Als er sicher war, alleinzusein, zog er sein Messer hervor, setzte es auf die Oberseite des Schädels und versuchte, ihm eine "Wunde" beizubringen. Dabei achtete er darauf, keine größeren Schäden zu verursachen, eine zweite Schockwelle war wohl das letzte, was sie jetzt gebrauchen konnten.
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Fast schien es, als würde der Schädel ihn verstehen und ihn aus intelligenten, wachsamen und boswilligen Augen anblicken, doch zeigte der Schädel keine Reaktion, als er das Messer ansetzte und mit einigem Druck wirklich durch die haarfein geschuppte Oberfläche dringen konnte, ein feiner Strahl der schwarzen, leicht zähflüssigen Blutmasse folgte und traf einen Baum, einige Tropfen verirrten sich in die Baumkrone und Lif konnte sehen, wie ein Vogel, der von dieser Masse getroffen wurde, seltsam verwirrt im Kreis flog um dann - wie von einer plötzlichen Blindheit geschlagen - gegen einen Baumstamm zu rasen.
Es gab ein kurzes Knacken, als sämtliche Knochen im Leib des Vogels brachen, dann blieb er vor dem Baum liegen, die Wunde am Schädel schloß sich langsam wieder...
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Bevor sich der Schnitt vollständig schließen konnte, steckte Lif das Messer in den Schlitz.
"So, dein Blut bekommt anderen Lebewesen also nicht. Mal schauen, wie es dann umgekehrt aussieht...."
Kurz fragte er sich, ob die anderen damit recht hatten, dass er langsam wahnsinnig wurde, wenn er jetzt schon mit dem Schädel sprach, aber er verdrängte den Gedanken schnell.
Er spannte die Muskeln in seiner linken Hand an, so dass sich der frische Schnitt wieder öffnete. Dann lies er einige Tropfen seines Blutes auf das Messer fallen, so dass sie langsam an der Klinge entlang auf den Schädel zuliefen. Gespannt trat er einige Schritte zurück und wartete, ob etwas passieren würde...
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Prompt als der Lichtstrahl in die Höhle fiel, sprang der am Boden kauernde Otr auf und rannte aus der Höhle.
Mit Tränen in den Augen bedankte er sich bei Nessa und Sabal, dass sie ihn endlich befreit hatten. Für ihn waren Tage vergangen, als er in der Höhle war. Vor Freude jauchzend lief er auch schon Richtung Holzfällerlager und weder Nessa noch Sabal entging der Funken Wahnsinn, den sie in seinem Auge hatten auf flackern sehen.
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Lif konnte deutlich spüren, wie der geschuppte Totenkopf vor Schmerz leicht zuckte, als sein Dolch die Wunde offenhielt und er glaubte kurz, sachte Erschütterungen unter den Füßen zu spüren...
Und dann fütterte er die Kreatur mit seinem Blute, er konnte - noch ehe die Tropfen die Dolchspitze ganz erreicht haben - erkennen, wie sich plötzlich goldene Kettenglieder einer Zunge gleich aus dem Kopf schälten, gegen den Dolch prallten und es schien, als würden sie ihm den blutbefleckten Dolch aus der Hand reißen wollen, schnell schlangen sich die haarfeinen Glieder, im Durchmesser nur weniger breit als ein kleiner Ast, um den Dolch, das Blut tränkte diese Glieder und mit leisem Rasseln verschwand die Kette wieder im Schädel, Lif nun einen Dolch ärmer zurückbleiben lassend.
Eben wollte der Mann seinem Unmut Luft machen, als er - und alle Anderen auf der Insel - einen sachten Luftzug vernahmen, Gänsehaut bildete sich auf nackter Haut, es war allzu deutlich, dass es schien, als würde eine eisige, unsichtbare Geisterarmee wie ein Windhauch für den Bruchteil eines Augenblicks über die Insel streichen und während sich Niemand einen Reim darauf machen konnte, war Lif sich sicher, dass er als Einziger seinen Namen geraunt und gewispert gehört hatte...
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Ok, entweder hatte er den Schädel jetzt ziemlich gereizt, oder auf den Geschmack seines Blutes gebracht. Beides nützte ihm herzlich wenig. Daher verzog er sich erstmal in Richtung Werkzeuglager, um sich einen neuen Dolch zu holen. Jetzt verspürte er noch weniger Lust, unbewaffnet herumzulaufen...
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Am Werkzeuglager angekommen suchte Lif sich einen neuen Dolch. Der andere war zwar schärfer gewesen, aber man musste eben nehmen, was gerade da war. Als nächstes begab er sich zum Schiff, wobei er allerdings einen großen Bogen um das Leuchtfeuer machte - im Moment hatte er kein Bedürfnis nach weiteren Streitereien.
Am Schiff angekommen kletterte er an Bord, und suchte die Kapitänskajüte auf.
PN an Daen folgt.
Als er hier alles erledigt hatte, lies er das Schiff hinter sich und machte sich auf zum Holzfällerlager, wo er erneut die Nacht zu verbringen gedachte.
Edit: Geändert, da ich nicht weiß, wann Daen die Nacht ausruft, und ich ein paar Stunden offline bin.
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Die Erwachsenen antworteten nicht. Stille machte sich breit.
Raa Mon wurde ungeduldig und begann zu zappeln.
"Was sagt ihr denn dazu?" fragte sie die beiden Neuankömmlinge.
Erst jetzt bemerkte sie den gewaltigen Körper des toten Wildschweines, den Daeron auf seinen Schultern trug.
"Oh.", strahlte sie ,"Es gibt Fleisch heut abend?"
Noch bevor jemand etwas sagen konnte, strich ein eisiger Lufthauch über die Versammelten hinweg. Er war nicht nur kalt
- er hatte etwas unheilvolles.
Raas Nackenhärchen stellten sich auf.
"Was war das??"
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Nessa sah ein wenig verwundert zu, wie Sabal die Höhle aufhebelte, es sah beinahe schon spielend leicht aus. Noch verwunderter blickte sie drein, als sie Otr bemerkte, der mehr als seltsam auf sie wirkte. Sie stemmte sich an der Felswand hoch und warf einen Blick auf die Höhle. Ein Schaudern fuhr durch ihren Körper, eine Gänsehaut folgte.
"So gerne ich auch wüsste, was genau da drin ist, ich will da absolut nicht hineingehen. Nicht, nachdem ich soeben Otr gesehen habe. Falls du anders denkst und die Höhle näher untersuchen willst, bleibe ich noch hier, damit ich gegebenenfalls Hilfe holen kann. Ich bezweifle, dass ich den Felsen so wie du wegstemmen kann. Ansonsten würde ich zum Lagerfeuer zurückgehen."
Das Vorhaben auf die weitere Jagd hatte die Elfe inzwischen aufgegeben. Vielleicht am nächsten Tage, wenn sie wieder etwas ausgeruhter war. Erwartungsvoll sah sie Sabal an und konnte doch nicht anders, als einen Blick in die Düsternis zu werfen. Als ein sanfter Windhauch aufkam, sah sie sich unsicher um und ihr wurde noch mulmiger zumute, wenn das überhaupt möglich war.
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Ein kalter, unheimlicher Windstoß fuhr durch die Insel, die Wipfel der Bäume neigten sich plötzlich, genau wie jeder Busch oder jeder Grashalm. Nach der stundenlangen Windstille und der schier unersträglichen Hitze war es zwar erfrischend doch auch sehr beunruhigend: Ein seltsamer angehauchter Ruf begleitenden den Wind, so als wäre die schwache Bö der Atem eines Riesen dessen Flüstern auf der ganzen Inseln zu hören wäre.
Er antwortete Raa "Vermutlich nur ein Ausläufer des Meereswetters, wir sind auf einer Insel da ist das nicht ungewöhnlich, dennoch etwas ... seltsames hat es sicher an sich als ob es ... Ach was es war nur ein Wind" Ein gebildeter Mann sollte nicht so leicht abergläubisch werden. Solange es keinen Grund zu einer gegenteiligen Annahme gab war es vermutlich nur ein Windhauch.
Was der Windzug ihm sagen wollte konnte Balthasar nicht ausmachen, aber es hatte schon etwas verstörendes, da kaum war der Moment vorbei, wieder Windstille einsetze und die Hitze sich wieder bemerkbar machte, jedoch schien die Hitzewelle geschwächt. Eine anhaltende Wirkung des mysteriösen Windhauchs? Vermutlich aber nur die Sonne, die ihren Zenit schon hinter sich gelassen hatte.
Balthasar bemerkte das eine kleine Gruppe, von Daeron angeführt, es geschafft hatte ein Wildschwein zu erbeuten. Es war ein mächtiger Eber mit armdicken Stoßzähnen und einem dichten struppigen Fell. Sie würden sicher einige Tage davon leben können.
"Endlich keinen stinkenden Fisch mehr zu jeder Mahlzeit", dachte Balthasar, sich an das Essen der vorherigen Tage erinnernd.
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Thomas spürte einen Schatten, der sich gänzlich über die Insel zu legen schien. Die Macht, die davon ausging, erschreckte ihzn zutiefst. Sie war zwar schwach, aber alt und gefährlich. Was immer es mit dieser Insel auf sich haben mochte, langsam machte es selbst ihm Angst.
Langsam erhob er sich und machte sich auf den Weg zur Werkzeugmacherei. Diese Nacht wollte er keineswegs alleine verbringen. Irgendetwas sagte ihm, dass es sonst gefährlich werden könnte.
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"Also ich weiß nicht", sagte Raa Mon leise.
"Ich fand das gerade sehr komisch... Ich glaub ich geh lieber wieder zurück und kuriere mein Fieber aus. Bitte sagt mir Bescheid, wenn ihr noch etwas wichtiges beschließen wollt."
Dann drehte sie sich um, die Arme um ihren Körper geschlungen, mit hochgezogenen Schultern, als würde sie frieren und ging dorthin, wo sie sich auf der Insel momentan am sichersten fühlte:Zum Krankenlager
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Sabal stand wie angewurzelt vor dem Höhleneingang, seine Stirn in Falten gelegt. Otr's Blick hatte ihn beunruhigt, so sehen nur Leute aus welche unvorstellbarem ausgesetzt wurden.
"Ich gehe rein" Er sah sich kurz um und sammelte ein paar Steine und Äste, welche er unten den Felsen schob, hoffentlich würde dieser improvisierte Keil halten.
Sabal legte seine rechte auf Hand auf Nessa's Hüfte "Wenn der Keil bricht, schnapp dir den Ast, versuch es einfach, wenn es nicht klappt...renn so schnell du kannst" Er schnappte sich mit seiner rechten Hand einen ihrer Dolche und ging in die Höhle, "Man, ein Dolch is nich da Beste, aber so fühl ich mich wenigstens besser"
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Sabal schlich sich in die Höhle, immer Otr's Spuren folgend und er fand die Höhle in seltsamen Licht schimmernd vor. Es schien, als würde von dem Loch ein leicht bläuliches Leuchten ausgehen und die Hähle in ein eher warmes Licht tauchen.
Er fand auch die Reliefs in der Höhle unverändert vor, nur lag die Höhle nun in völliger Ruhe da, nichts deutete darauf hin, was Otr wiederfahren sein konnte...
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Sabal bot sich ein faszinierender Anblick, eine riesige Höhle, die Wände verziert mit großen aus dem Stein gemeißelten Bildern. Er ging gemütlich zu den Bildern, das Licht, in welches die Höhle getaucht war, nahm ihm jegliche Furcht.
Er erkannte, wie Otr schon vor ihm, die 3 beunruhigenden Bilder. Er fuhr mit seiner Hand langsam über den Stein "Das sind doch...wir? Man...das is ja krank, ob der Mist Otr...nein. Den hat irgendwas schlimmeres mitgenommen".
Sabal packte den Griff des Dolch fester und ging langsam und sehr vorsichtig Richtung Balustrade. Er schaute in die Tiefe, nicht sicher ob etwas da unten auf ihn warten würde.
Er setzte vorsichtig einen Fuß nach dem anderen auf die brüchige Holztreppe, damit er wenn sie zusammenbräche zurückeilen könnte, und ging nach unten...
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Vorsichtig setzt Sabal einen Schritt vor den Anderen, jederzeit darauf bedacht, sich mit einem beherzten Sprung nach oben wieder in Sicherheit zu bringen, doch wider Erwarten und den Gesetzen der staubtrockenen und uralten Holztreppen zum Trotz, konnte er unzählige Schritte in die Tiefe nehmen.
Die Treppe schlängelte sich in Kreisen um das Loch herum und je tiefer er kam, umso stickiger kam es ihm vor und immer dumpfer rauschte es in seinen Ohren, es schien fast, als würde ein unglaublicher Druck auf ihm nun lasten.
Während er sich die nächsten Schritte weiterquälte, spürte er große und rasende Kopfschmerzen, er konnte allerdings auch den Grund erkennen, dort lagen sehr unregelmäßig verteilt unförmige Gegenstände, die er von hier oben nicht erkennen konnte.
Er war gut 300 Meter in die Tiefe gestiegen, 25 trennten ihn noch vom Boden, doch er musste befürchten, dass er ernsten Schaden nehmen würde, sollte er weitergehen, denn mit jedem Schritt nach unten nahmen die Schmerzen zu. Er musste sich Etwas einfallen lassen...
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Nachdem eines jeden Blut rot gewesen war und einige Zeit verstrichen (Das Wildschwein wollte ja ausgenommen werden), untersuchte Carmen die Schnittwunden der Anwesenden, ob wirklich keiner ernsthaft verletzt war - oder ob auf seltsame Weise die Wunde schon verheilt war.
Sie sah sich nach Torben um.
Danach ging sie - abseits von den anderen - im seichten Meer schwimmen, denn das Blut des Wildschweins, der Schweiß des Tages und der Staub des Dschungels hatten ihr und ihrer Kleidung arg zugesetzt.
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Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch sah die Elfe Sabal hinterher. Sie lief auf und ab, die Hände in die Hüften gestemmt, die Finger auf selbigen nervös trommelnd, die Zeit schien so zäh wie Honig dahinzufließen. "Wenn mich meine Neugierde nicht umbringt, dann doch wohl das, was in der Höhle ist. Verdammt, ich hoffe, er beeilt sich und macht keine Dummheiten. So, wie Otr ausgesehen hat ... Himmel, ich sollte nachher nochmal nach ihm sehen. Nicht, dass der Zwerg noch irgendwas anstellt." So oder so ähnlich mussten wohl ihre Gedankengänge ausgesehen haben, als sie da vor dem Eingang hin und herging, immer wieder übermannte sie die Neugier, was da wohl in der Höhle lauerte, sie warf Blicke zu dem seltsamen Lichtschimmer, drauf und dran, ihn sich näher anzusehen, aber die Vernunft behielt die Oberhand. Um sich ein wenig zu beschäftigen, zog sie ihren Dolch und sah sich die nähere Umgebung an. Vielleicht ließ sich ja irgendetwas interessantes oder hilfreiches finden. Sicherheitshalber blieb sie in Rufweite, um Sabal helfen zu können, sollte es denn nötig sein.
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Carmen konnte keine Unstimmigkeiten bei den Wunden der Überlebenden feststellen, auch keine veränderte Heilung oder Regeneration...
Während Sabal sich in der Höhle herumtrieb, konnte Nessa sich ein wenig im Dschungel der Umgebung umsehen und gelangte an den Platz, an dem Sabal augenscheinlich seinen Ast gefunden hatte.
Sie schlich dort ein wenig durch das Unterholz und erstarrte, als sie auf mehrere unbewegliche, runde Gegenstände unter ihren Füßen stieß, die unmöglich natürlich so gewachsen sein konnten.
Sie strich das Blattwerk beiseite und unzählige moosüberwachsene metallerne Gegenstände ausmachen, Lanzenspitzen, alte Schwerter, zerfressene Kürasse und schließlich auch immens riesige Pfeile, wie sie nur große Ballisten verschießen konnten.
Es schien, als würde sie auf einem uralten vergessenen und mittlerweile zugewuchertem ehemaligem Schlachtfeld stehen...
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Fasziniert betrachtete Nessa ihre Umgebung. "Ich habe auch wirklich Glück, hier in diesem verlassenen Dschungel immer auf etwas zu stoßen! Hoffentlich lässt sich mit diesen Funden ein wenig mehr anfangen, auch wenn der ideelle Wert des Luftschiffes nicht zu unterschätzen ist!" Sie erhob sich wieder und packte den Dolch fester. Mit flinker und geschickter Hand brachte sie in ihrer Umgebung mehrere Markierungen an, damit sie später den Ort wiederfinden konnte. Dann sah sie sich etwas genauer um. Verrostetes Metall und verwittertes Holz, wohin das Auge blickte. Sie ging in die Hocke, um sich einen der Kürasse ein wenig näher zu betrachten, und säuberte selbigen sorgfältig von Moos und etwaigen darin hausenden Kleinstlebewesen, in der Hoffnung, ein Emblem oder etwas ähnliches zu finden.
"Ein Schlachtfeld. Auf dieser Insel ist aber mal ordentlich was los gewesen! Passt aber eigentlich zu dem Luftschiff, darin habe ich ja auch die Rüstungen und kleinere Waffen gefunden. Ich frage mich, wozu diese Insel eigentlich früher mal gedient hat. Als überdimensionierter Platz zum Kämpfen? Aber dann ist es unlogisch, dass hier alles so von Pflanzen überwuchert ist, hier kann doch keiner anständig Krieg führen!"
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Sabal ging in die Knie, ein pochender Schmerz durchfuhr seinen Kopf, wurde mit jedem Schritt schwerer, schneller, stärker. Er biss sich auf die Zähne bis sie laut anfingen zu knirschen.
Er versuchte wieder klar im Kopf zu werden, die Schmerzen trübten seine Gedanken. Er wurde fast wahnsinnig, sein Blickt verschwomm, seine Schläfen pochten. Er schlug sich an den Kopf, immer und immer wieder, irgendwann lies er ab...
Er ballte seine Hände zu Fäusten und schlug mit ihnen gegen Felswände, fluchte, schimpfte wie ein Wahnsinniger, nunja, der Schmerz drohte ihn auch verrückt zu machen.
Feiner Staub rieselte auf ihn hinab, legte sich auf ihn, umhüllte ihn. Sabal richtete seinen Blick nach oben, er konnte nicht erkennen woher der Staub kam, nur dass er tierisch juckte, vorallem in seiner Nase.
"Haa...haaaaa.haaaatschiiiiiii!" Mit einem riesigen Wumms flog ihm der Staub wieder aus der Nase.
"Weiter, immer weiter..."
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Nessa konnte nach kurzer Zeit dank ihrer geschickten Finger einige Kürasse säubern und sie konnte schnell dieselben Wappen und Embleme ausmachen, welche sie auch im Luftschiff gefunden hatte - hier war also der Schauplatz einer weiteren Schlacht zwischen dem echsischen Volk und den zivilisierten Erobern, beunruhigend schienen allerdings zwei Dinge: Die Leichen, welche sie finden konnte, trugen allesamt Kürasse und auf dem Feld lagen außerdem Keulen und Mordwerkzeige moosüberwachsen verstreut, die riesige Dimensionen hatten, als wären sie einstmals von Riesen Titanen geschwungen worden.
Sabal quälte sich Schritt für Schritt die Holztreppen nach unten und schließlich konnte er erkennen, dass er sich am Grund einer Art Opferbrunnen fand. Mit gebrochenem Genick und verdrehten Gliedern lagen die stark konservierten und sehr gut erhaltenen Überreste von Geopferten, die schon Jahrhunderte hier liegen mussten. Doch obenauf lagen eindeutig Überreste und die Leichname jüngerer Opfer - Diese hier schienen, als wären sie nur wenige Monde hier gelegen, die Gesichter waren noch deutlich erkennbar und in blankem Entsetzen verzehrt, an Kleidung trugen sie bäuerliche Tuniken, die Schürzen von Schmieden und... einen Wappenrock aus dem Hause des "van der Wall" ...
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Sabal starrte auf den Haufen von Gebeinen und halbverwesten Leichen. Er spürte schon ein leichtes brennen im Hals.
Schnellen Schrittes flüchtete er aus der Höhle, damit hatte er wohl ihre Endstation entdeckt wenn sie nicht bald von der Insel flüchten.
Er rannte so schnell ihn seine Füße tragen konnten aus der Höhle raus.
Alsbald stieß er auf Nessa, welche im Unterhols mit etwas beschäftigt war "Hey! Hey...man! Die Höhle ist krank, die ist nicht in Ordnung. Da ist ein...das...unser, Grab drin. Ich glaub wir sollten zum Lager zurück und vorallem sollten wir Otr einfangen, kein Wunder dass er so verstört ist."
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Nessa ließ sich erst aus ihren Gedankengängen und verworrenen Überlegungen reißen, als Sabal auf sie zugestürmt kam. Sie richtete sich wieder auf und ließ Kürasse fürs erste mal Kürasse sein. "Morgen sehe ich mich hier genauer um, aber momentan gibt es wichtigeres zu tun." Sie nickte und nahm ihm ohne weiter nachzufragen erstmal den Dolch ab, um ihn wieder an seinem angestammten Platz an ihrem Gürtel zu befestigen. "Du erklärst mir morgen dann alles? Ich denke, momentan sollten wir wirklich mal nach Otr sehen, und die Höhle so belassen. Wird sich wohl kaum einer freiwillig da hineinwagen. Aber der Zwerg ... den lasse ich heute erstmal nicht aus den Augen, ich weiß zwar nicht, was genau er gesehen hat, aber es war sicherlich nichts, was er leicht wegstecken kann, so, wie er aussah. Das gibt allen Grund zur Sorge!"
Sie wandte sich gen Holzfällerlager, die Richtung, in die sie den Zwerg hatte davonlaufen sehen, und bedachte Sabal noch mit einem auffordernden Blick, bevor sie ohne ein weiteres Wort loslief.