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Sie glaubt immer noch ernsthaft daran, dass Ramirez ein Assasine ist. Irgenwie muss ich ihr die Angst, oder vielmehr den Gedanken daran ausreden, obwohl ich es ja selbst auch denke. Seit wir hier her gekommen sind, drängd sich mir immer mehr der Glaube daran auf, dass der Nord ein Mitglied der Morag Tong sein könnte. Aber wie ich schon gesagt habe, ist er irgendwie anders... Diäigan ergreift nochmals das Wort: "Dass ihre Arbeit nicht menschlich ist und ihr Ehrenkodex nicht wirklich ehrenhaft ist, oder gar Verständnis bei Nichtmitgliedern aufkommen lässt, ist mir durchaus klar. Aber dennoch denke ich, dass wir nicht von jedem gleich reden sollten. Vielleicht sagt euch der Name Cammona Tong etwas. Das Gegenstück der Morag Tong. Mir ist nur einmal etwas über sie zu Ohren gekommen, aber diesen paar flüchtigen Wortfetzen nach zu urteilen, haben sie keine Ehre und morden im Blutrausch und fast schon willkürlich... Dass ich die Morag Tong nun nicht schönreden will ist denke ich klar." Und nach einer kleinen Pause fährt Diäigan fort: "Alles in allem kenne ich Assasinen als kaltblütig, wortkarg und äußerst zurückhaltend gegenüber Fremden und der Öffentlichkeit. Zugegeben, letzteres trifft bei dem Nord sicher zu, aber was ist es denn noch, was euren Gedanken daran bestärkt zu glauben, dass er einer von ihnen ist?" Ich habe auch oft unsichere Händler, Kunden und andere hohe Herrschaften, die etwas erzählen könnten was nicht publik werden sollte, in Cyrodiil durch Assasinen der dunklen Bruderschaft beseitigen lassen, aber zum einen waren das nur Dunmer und immer so wie ich sie eben beschrieben habe. Ich denke, dass wir Ramirez trotz einer potentiellen Mitgliedschaft bei dieser Assasinengilde vertrauen können...
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Aufmerksam beobachtet Irwaen den Mann. Als er sich halb zu ihr umdreht, verbirgt er sein Gesicht in den Händen. "Verdammt, bald glaube ich nicht mehr an Zufälle!", flucht sie in Gedanken. "Ist er verletzt? Er hält sich so komisch die Seite..." Taktische Vorteile sollten immer ausgenutzt werden, hatte der Trainer in der Gilde ihr eingeprägt. Aber meist vergaß sie die guten Ratschläge wieder, wenn sie tatsächlich einem Gegner gegenüber stand.
Dann betritt der Verdächtige den Platz und schaut sich langsam um. Als sein Blick über ihr Versteck streift, ist sie sich sicher, dass er sie entdecken wird. Ihr Herzschlag müsste über den ganzen Platz zu hören sein. Wärend sie sich mit dem Rücken an die Wand drückt, zwingt sie sich, trotzdem in seine Richtung zu schauen, und versucht, sich sein Gesicht einzuprägen.
"Was mache ich nur, wenn er mich entdeckt?", schießt es ihr durch den Kopf, und sie blickt sich nach einer Fluchtmöglichkeit um, nachdem der Schwarzgekleidete wieder in eine andere Richtung blickt.
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Der Nord mustert jeden Schatten genau, kann aber nichts erkennen. Dennoch fühlt er sich so beobachtet wie nie zuvor. Sollte ich mich irren, sollte mich das sehr wundern, und misstrauisch blickt er sich um. Dann setzt sich der Nord wieder langsam in Bewegung, Richtung des Hauses, wo er herkam. Aber er betritt das Haus nicht, sondern zieht die Tür ins Schloss. Nachdem er dies getan hat, schnallt er die Armbrust auf den Rücken und zieht sich sein Halstuch über den Mund. Hinter dem Tuch beginnt er zu lächeln. Wollen doch mal sehen, der Aktion können wenige Verfolger widerstehen. Plötzlich und ohne einen Ansatz sprintet der Nord auf eine Gasse des Platzes zu, dabei läuft er schneller, als die schwere Ausrüstung und der muskulös aussehende Körperbau vermuten lässt.
Endlich hat er die erste Biegung erreicht, aber er läuft nicht weiter, sondern stoppt kurz hinter der Ecke scharf ab und drückt sich gegen die Wand. Die Ecke im Blick spannt er sich an und wartet auf eventuelle Verfolger. Nur wenige können dem Drang widerstehen, einer Person hinterher zu rennen, die sie verfolgen.
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"Verdammt!", zischt Irwaen. Grade hatte sie sich durchgerungen, auf den Nord, inzwischen glaubte sie, dass es sich um einen solchen handelt, zuzugehen und ihn zu fragen, ob es ihm nicht gut ginge. Angriff ist schließlich die beste Verteidigung. Doch bevor sie irgendwie handeln kann, sprintet er plötzlich in einem höllischen Tempo los und verschwindet um eine Ecke. "Scheint ihm ja doch gut zu gehen", denkt sie noch, dann löst sie sich aus dem Schatten und läuft über den Platz. Obwohl sie sich bemüht, schnell und leise zu sein, klingt jedes Geräusch, dass ihre Stiefel auf dem Steinboden machen wie ein Donnerschlag in ihren empfindlichen Ohren.
Sie biegt um die Ecke und sieht nur eine lange, leere Gasse. "Wie schnell kann der sein?", denkt sie erschrocken und läuft, jegliche Vorsicht vergessend, noch schneller weiter.
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Ramiréz lauscht, und tatsächlich, er vernimmt Schritte. Er grinst breiter hinter seinem Tuch, nun fühlt er sich vollkommen in seinem Element. Die Hände zusammenpressend und etwas murmelnd flüstert er vor sich hin und richtet die Augen angestrengt auf seine Hände. Als er die Schritte ganz nah vernimmt, reißt er die Hände auseinander und ist unsichtbar. Nun hofft er, den richtigen Zeitpunkt erwischt zu haben, und macht sich bereit, die Person zu packen, welche gleich um die Ecke biegen wird.
Schon kommt sein Verfolger um die Ecke geschossen, und da der Nord darauf vorbereitet war, bekommt er auch noch gerade so Irwaen's Schultern zu fassen. Durch ihre Geschwindigkeit wäre sie ihm fast entglitten, aber mit letzter Kraft hält er sie fest und reißt sie zurück. Blitzschnell schlingt er seinen Arm von hinten um ihren Hals und fixiert mit der anderen Hand ihren Kopf, sodass er ihr nun, sollte sie sich zu stark wehren, einfach das Genick brechen könnte. Das ganze hat genau 5 Sekunden gedauert, und schon wird Ramiréz wieder sichtbar. Er bewegt seine Lippen an das Ohr der Bosmerin und flüstert ihr bedrohlich zu: "Was wollt ihr von mir? Redet, keine Fragen, oder....", und er drückt ein wenig gegen ihren Kopf, sodass Irwaen's Hals schmerzen dürfte.
OOC: Der Zauber war meine Tagesfertigkeit, habe ich mal eingefügt, weil sie mich nicht gesehen hat.
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Ruckartig wird sie nach hinten gerissen und plötzlich sitzt ihr Hals wie in einem Schraubstock.
"Eine Falle!", schießt es hier durch den Kopf wärend sie von dem Sprint noch nach Luft ringt. "Ich Anfänger!"
"Au!", entfährt es ihr, als der Nord gegen ihren Hals drückt. "Ich...", sie holt noch einmal tief Luft, "ich tue Euch nichts!" "Nein, vermutlich tust du gar nichts mehr, wenn dir keine gute Geschichte einfällt", rügt sie sich selbst für ihr Gestammel.
"Ihr saht so aus, als ginge es Euch nicht gut, grade auf dem Platz. Dann seid ihr so plötzlich losgelaufen, ich dachte, es bestünde Gefahr. Überall in Vivec spricht man von den Assassinen." Sie holt noch ein paarmal Luft, langsam beruhigt sich ihr Atem, aber nicht ihre Nerven. "Jedermann ist so nervös und vorsichtig in letzter Zeit. Ich wollte nur helfen."
"Helfen? Du? Ihm? Das glaub ich mir ja selber nicht...", flüstert eine Stimme in ihrem Hinterkopf.
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Mir ginge es nicht gut?, merkt der Nord auf, und im selben Moment spürt er wieder dieses leichte Stechen in der Bauchgegend. Aber er lässt sich nichts anmerken. "So, und da musstet ihr mich aus dem Schatten beobachten? So werdet ihr keine Assassinen finden", sagt er zunächst nur und mustert die Bosmerin von hinten. Erstaunt stellt er fest, dass sie zwar nicht besonders stark aussieht und immer noch diesen Hauch von Zerbrechlichkeit in ihrem Körper liegen hat, dies aber nicht so sehr wie die Meisten ihrer Rasse. Er zwingt sich dazu, seine Gedanken nicht zu weit abschweifen zu lassen.
"Welcher Gruppierung gehört ihr an?", flüstert er ihr wieder ins Ohr, dies klingt nun aber weniger bedrohlich, eher wie normales Fragen. Er glaubt dieser Waldelfin kein Wort, nur helfen, natürlich. Der Griff des Nords bleibt aber fest wie zuvor.
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"Ich bin privat hier", gibt Irwaen ein wenig ausweichend, aber mit fester Stimme zur Antwort. Der Barbar hinter ihr scheint sich etwas beruhigt zu haben, hat ihren Hals aber immer noch so fest im Griff, das sie sich zunächst aufs Stillstehen beschränken muss.
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"Ich glaube euch nicht...", gibt der Nord trocken zur Antwort und überlegt angestrengt. Dieses Gespräch könnte ewig so weitergehen, aber soviel Zeit hat der Assassine nicht. Nun wird ihm bewusst, dass er zurück zu seinem Auftrag muss, egal, wie sehr er schon ins Wanken geraten ist. Hinter seinem Tuch lächelt er, dann gibt er Irwaen frei und stößt sie leicht von sich. "Ich kann es nicht leiden, wenn man mich beobachtet, und diese Abneigung steigert sich, wenn man es heimlich tut. Behaltet dies im Kopf, und sagt eurem Gildenleiter, dass ihr bei mir nicht das findet, was ihr vermutet", und der Nord dreht sich auf dem Absatz um und geht normalen Schrittes die Gasse zurück, Richtung Haus.
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Die Tante schüttelt leicht den Kopf, nun weiß sie selbst nicht mehr, was sie glauben soll. Hatte sie sich vielleicht geirrt? Das, was der kaiserliche sagte, klang plausibel, und nun war sie sich gar nicht mehr so sicher, ob dieser Ramiréz wirklich einer dieser Mörder war. Vielleicht hatte er nur einen sehr extravaganten Geschmack, was Kleidung angeht? Sonst war sie doch auch nicht so sehr von Vorurteilen behaftet. Wohl überlegt wählt sie ihre weiteren Worte, jedoch ohne auf die Assassinen einzugehen. "Sagen wir, nicht jeder ist der, der er zu sein vorgibt...", und in der Stimme schwingt eine große Unsicherheit mit. Diese breitet sich auf den Blick der Tante aus, und ein wenig entschuldigend schaut sie Hlavera an. Sie scheint nicht zu wissen, was sie zu glauben hat, und rügt sich selbst innerlich für ihre vorschnellen Schlüsse.
Diäigan: Wortgewandtheit +20% (Klasse Argumentation, Lob vom SL ;))
Ramiréz & Irwaen: Athletik +15%
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Irwaen macht einen schnellen Schritt, um den Stoß abzufangen.
Dann geht sie in einigen Metern hinter dem Nord her, zurück auf den Platz. Dort sieht sie noch, wie er auf das Haus zuhält, aus dem er vorhin gekommen war. Irwaen verfolgt ihn jedoch nicht weiter, sondern verlässt den Platz in die andere Richtung.
"Ich sollte herausfinden, wer dort wohnt. Wenn es sein Haus ist, könnte es interessant werden. Wenn nicht, weiß ich wenigstens, bei wem er zu Gast ist."
Sie tritt vor die Tür des Platzes und steigt die breite Treppe hinunter. "Wenn ich mehr Informationen habe, sollte ich den Nord vielleicht doch der Gilde melden. Aber noch nicht, er könnte tatsächlich die Wahrheit gesagt haben." Sie folgt dem äußeren Gang und betritt die obere Bodensektion der Hlaalu-Wohninsel, in der Hoffnung, hier auf mehr Menschen zu treffen.
[Welche Tageszeit haben wir eigentlich? Und gibt es in Vivec ein Einwohnermeldeamt?]
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So, nun scheine ich sie etwas aus dem Konzept gebracht zu haben... gut, dann kann sie sich von Hlavera, oder Ramirez selbst, so denn er wieder hereinkommt, erklären lassen, was sie von dem Nord zu denken hat. Jedenfalls hält sie nun nicht mehr so eisern an der Vermutung, Ramirez könnte ein Auftragsmörder sein, fest. Bei diesem Gedanken lacht Diäigan innerlich und isst genüsslich zu Ende und meint noch einmal in Richtung Hlaveras Tante: "Da ist etwas sehr wahres dran". Dann lehnt er sich entspannt zurück und schaut mit ausdruckslosem Gesicht in die Runde.
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Der Nord ist an der Tür angelangt und blickt auf das Schloss. Fast zu einfach für so ein prunkvolles Haus..., und nach einem kurzen Hantieren mit dem Dietrich knackt das Schloss und der Nord tritt ein. Bevor er die Tür schließt, schaut er nochmal nach draußen, aber der Platz ist wie ausgestorben. Ramiréz schließt die Tür wieder und begibt sich dann Richtung Esszimmer.
Nach seinem Eintreten bietet sich ihm ein seltsamer Anblick. Die vorher so kühl dreinblickende Tante hat ein völlig verunsichertes Gesicht, und Diäigan blickt selbstzufrieden in die Runde. Der Nord komplettiert das skurrile Bild mit seiner etwas verwirrten Körpersprache. Er schaut Hlavera an und macht eine Geste, wozu er sagt: "Kommt bitte mit mir, Hlavera, wir müssen reden...", und schon verlässt er den Raum wieder und wartet im Flur, immer wieder auf die Haustür schauend.
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Unten auf den Brücken, welche vom Hlaalu-Bezirk wegführen, sind neben Wachen auch öfters einmal Spaziergänger zu sehen.
@Irwaen:
Tageszeit: kurz vor Mittag
Einwohnermeldeamt: Tempelbezirk, Halle der Gerechtigkeit (Sage ich dir nur, weil Irwaen schon eine Weile in Vivec wohnt, sie muss es also wissen); Alternative für nicht so weites Laufen wäre Herumfragen (SL-Tipp)
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Irwaen schlendert durch die Bodensektion und mustert die verschiedenen Spaziergänger. "Bevor ich zur Halle der Gerechtigkeit laufe, könnte ich einfach jemanden fragen. Oder ist das zu auffällig?" Sie lässt ein bretonisches Pärchen vorbei, die sowieso nur Augen füreinander haben und die Waldelfe fast umgerannt hätten. Dann fällt ihr Blick auf eine Dunmerin mittleren Alters. "Gut, einen Versuch ist es wert" Damit geht sie auf die Frau zu und spricht sie an: "Seid gegrüßt. Ich störe nur ungern, aber vielleicht könnt Ihr mir weiter helfen. Ich bin auf der Suche nach einem Freund, der hier im Hlaalu-Bezirk wohnt. Er sagte, sein Haus sei direkt am Platz, ich könne es unmöglich verfehlen. Wisst Ihr zufällig, welches Haus hier von einem Nord bewohnt wird?" Dabei setzt sie ihr bestes ich bin fremd hier und kenne mich nicht aus-Gesicht auf. Natürlich ist ihr klar, dass sie sich ein Stockwerk zu weit unten befindet, aber sie spielt ja die Fremde.
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Die Dunmerin blickt Irwaen abschätzig an und scheint zu überlegen, ob sie es wert ist, mit ihr zu reden. Dann aber lächelt sie. "Lasst mich nachdenken. Einen Nord sagt ihr?". Die Dunkelelfe schüttelt langsam den Kopf. "Nicht das ich wüsste. Der Hlaalu-Bezirk ist eigentlich nur Residenz für adlige Familien, welche auch allgemein bekannt sind in Vivec. Ich bin mir sehr sicher, dass unter ihnen kein Nord zu finden ist. Hochhelfen und Dunkelelfen, vielleicht auch der ein oder andere Kaiserliche, aber kein Nord. Was will denn auch ein Barbar mit materiellem Reichtum anfangen?", lacht sie und verabschiedet sich dann mit einem freundlichen Nicken von Irwaen und verschwindet in dieselbe Richtung wie das Pärchen.
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"Vielen Dank für die Auskunft", sagt Irwaen noch schnell, wärend die dunmerin schon im weggehen begriffen ist. "Also ist er hier zu Gast, nehme ich an", überlegt sie, wärend sie langsam weitergeht. "Bei einer adligen Familie? Wieso sollten Adlige einen Assassinen beherbergen? Oder hat er sich dort womöglich seinen nächsten Auftrag abgeholt?"
Ihre Überlegungen werden von einem Rumoren aus ihrer Magengegend unterbrochen. Sie erinnert sich daran, auf dem prunkvollen Platz der Wohninsel mindestens zwei Tavernen gesehen zu haben. In der Hoffnung, dem Nord und seinen Freunden nicht wieder über den Weg zu laufen, aber vielleicht doch noch mal ein Blick auf das Haus werfen zu können, begibt sie sich dort hin, um einen kleinen Imbiss einnehmen zu können.
[Hat Irwaen eigentlich beobachtet, wie die Gruppe das Haus von Hlaveras Tante betreten hat, und damit auch gesehen, dass die Tür von einer etwas älteren Dunmerin geöffnet wurde? Dann war die Frage nach dem Nord jetzt irgendwie überflüssig ^^
Oh, und hab ich sowas wie Startkapital?]
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Als Irwaen die "Taverne ohne Namen" betritt, eröffnet sich ihr der Anblick eines nett eingerichteten Schankraumes. Fünf runde Tische stehen im Raum mit je vier Stühlen, dazu kommt eine lange Theke, welche sich durch fast den ganzen Raum zieht. Auf dem Boden und an den Wänden befinden sich Teppiche, und diese verleihen dem Raum ein gemütliches Aussehen.
Es sind nicht viele Gäste anwesend, um genau zu sein, nur ein einziger: An dem Tisch in der hintersten Ecke sitzt ein edel aussehender Hochelf mit Weinbrand und vielen Zetteln vor sich auf dem Tisch und würdigt Irwaen keines Blickes, und hinter der Theke begrüßt die Bosmerin der dunkelelfische Wirt mit einem Nicken. Sein Gesicht ist fein geschnitten, und die schwarzen Pupillen werden von einer blutroten Iris eingeschlossen, jedoch macht er durch seine seriöse Kleidung durchaus einen sympathischen Eindruck, welcher durch sein pechschwarzes kurzes Haar abgerundet wird. Das klassische Gläserputzen ausübend, tritt er an die Theke in der Nähe der Tür und spricht die Waldelfe an. "Was darf es denn für die Dame der....Kriegergilde sein?", und der Wirt hinterlegt das Wort Kriegergilde mit fragenden Unterton, da es wohl jediglich geraten ist, jedoch von seiner guten Personenkenntnis zeugt.
[Ja, hat sie, hab mich gewundert, aber halt einfach reagiert.
Was dein Geld angeht, da musst du dir wohl jetzt etwas überlegen, das hättest du vorher dir beim Erstellen ins Inventar legen müssen. Nachträglich ist leider nichts zu machen ;)]
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Während der Diskussion hat Hlavera die ganze Zeit schweigend dagesessen und ihren Teller angestarrt. Mit jedem Satz ist ihr das Herz tiefer gesunken und die kleinen Bissen die sie gegessen hat wurden immer zäher und schmeckten nach nichts mehr. Nun ist ihr so schlecht, dass sie das Besteck beiseite legt und den Teller mit dem kaum berührten Essen wegschoben. Schon bei dessen Anblick beginnt ihr Magen erneut zu rebellieren. Verstärkt wurde dies alles noch durch Ramirèz fluchtartigen Abgang, der sie zudem noch hat erblassen lassen. Jetzt hat er uns verlassen..., schießt es ihr durch den Kopf. Und darauf tritt noch ein klarer Gedanke hervor: Hatte ich nicht gestern Abend noch zu Diäigan gesagt, dass es mir vorkäme als würde ich ihn schon ewig kennen, schon länger kennen, als dass ich lebe? Wie kam ich bloß auf diesen abwegigen Gedanken...? Wie vermessen von mir das zu behaupten. Ich kenne ihn doch gar nicht, nicht ein kleines bisschen, dabei muss ich für ihn mehr oder weniger ein offenes Buch gewesen sein. Hm, ich muss wirklich einen netten Kurzweil abgegeben haben... Am liebsten hätte sie sich dir Arme um den Oberkörper geschlungen, weil sie plötzlich das Gefühl erfasst innerlich zu zerspringen und auseinander zu fallen. Aber sie kommt diesem Drang nicht nach, sondern verschränkt die kalten Hände ihm Schoß.
Als Ramirèz dann so unerwartet wieder im Esszimmer erscheint macht ihr Herz einen kleinen Sprung, so als wolle es sagen" Seht, er hat mich doch nicht verlassen! Er kommt zu mir zurück"Wobei ihr dazu ein Gedanke kommt: Oh nein... Das dürfte es eigentlich gar nicht machen...
Auf die Gestevon eben jenem erhebt sie sich ungelenk und geht dem Nord unsicheren Schrittes nach. Im Flur angekommen sieht sie ihn nicht an, sondern blickt auf ihre Hände, die immer noch ineinander verschränkt sind. Auch wagt sie nicht das Wort an ihn zu richten.
Und in einer kleinen Ecke in ihrem Hinterkopf begehrt eine empörte Stimme auf: Wie konntest du es bloß soweit kommen lassen? Du stehst vor ihm, wie ein Kind und blickst drein, als würdest du dir sicher sein, gleich geschlagen zu werde! Wo ist deine Selbstsicherheit? Wo dein Selbstbewusstsein? Wo ist der Trieb, der dich dazu veranlasst hat von zu Hause Fortzugehen? Du gibst ja so einen erbärmlichen Anblick ab! Und alles nur wegen ihm... Was für eine Schande...! Und darauf antwortet sie in Gedanken: Ich weiß es nicht... Ich habe das alles wohl verloren... Irgendwo gelassen...
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Als Ramirez wieder den Raum betritt richtet sich Diäigans Aufmerksamkeit sofort auf ihn, da er gespannt ist zu hören, was der Nord nun wohl sagt. Als Ramirez Hlavera zu sich ruft, schaut Diäigan jedoch etwas verwundert, zwingd sich allerdings seine Mine so wenig Ausdruck wie möglich zeigen zu lassen. Nanu, was hat er denn jetzt? Draußen muss etwas passiert sein, aber was? Er hatte auch, als er ins Esszimmer kam einen eher seltsamen Blick in den Augen... Doch weiter denkt Diäigan nicht, sondern steht auf, räumt sein Geschirr zusammen und schiebt sorgfältig den Stuhl an den Tisch. "Ich danke für das Mahl und möchte mich in meinem Zimmer ersteinmal ein bisschen ausruhen." Damit geht Diäigan vom Tisch und begibt sich in sein Zimmer.
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Argwöhnisch blickt die Dunmerin hinter Hlavera her, aber ehe sie etwas sagen kann, wird ihr Aufmerksamkeit sogleich auf Diäigan gelenkt, der sich soeben verabschiedet. Auffordernd ruft sie ihm hinterher: "Nun, ist das etwa ein anständger Mann, welcher eine Dame allein den Tisch räumen lässt?", und dabei klingt sie gespielt hochnäsig. Dann stapelt sie ein paar Teller und trägt sie Richtung Küche, wobei sich noch genug Geschirr auf dem Tisch befindet.
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Der Nord blickt die sehr eingeschüchtert wirkende Dunkelelfin vor sich einen Moment lang an und weiß zunächst nicht, wie er beginnen soll. Entweder weiß sie nicht, was sie noch zu mir sagen soll vor Verachtung, oder sie hat Angst, dass ich 'böser' Assassine sie bei einem falschen Wort sofort absteche. Diese Furcht ist ihr schlecht zu nehmen. Soll ich etwa sagen 'Hört mich an, ich bin zwar ein Meuchelmörder, an dessen Dolch das Blut vieler Opfer klebt, aber mir könnt ihr vertrauen'? Nein, nicht sehr glaubwürdig. Am Besten überspiele ich dieses Thema, indem ich einfach mit ihr Sachen berede, welche nichts damit zu tun haben. Wie zum Beispiel diese Waldelfe da draußen. "Sagt, Hlavera, kennt ihr eine Bosmerin? Mit kurzem dunklem Haar, in etwa so groß wie ihr. Sie sieht wie für Waldelfen typisch sehr zerbrechlich aus, ist jedoch für ihre Rasse recht sehnig gebaut. Ich hatte soeben draußen eine etwas....ungestüme Begegnung mit solch einer Elfe. Um genau zu sein, sie hat mich verfolgt, und als ich sie dann fragte was sie von mir wolle, behauptete sie nur, dass...", und er stockt ein zweites Mal, bevor er fortfährt, "...sie mich näher kennenlernen wollte. Aber ich bemerkte an ihrer Art, dass dies nicht stimmte, vorher versteckte sie sich im Schatten vor mir. Wisst ihr etwas? Kennt ihr sie von früher? Irgendetwas? Jede Kleinigkeit kann wichtig sein!". Bewusst lässt er seine Leberschmerzen und sein Manöver, mit welchem er die Bosmerin stoppte, aus dem Spiel, ebenso seine Verhörmethode. Sein oberer Bauch schmerzt abermals, aber Ramiréz lässt sich nichts anmerken. Mit den Händen in der Hüfte steht er vor Hlavera und erwartet ihrer Antwort.
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Kann ein einzelner wirklich so mit Blindheit geschlagen sein?, fährt die erboste Stimme in Hlaveras Kopf fort. Du stehst hier, brichst fast zusammen, dein Herz hängt dir in den Knien und er fragt dich so was! Da hast du's! Männer sind für nichts zu gebrauchen, erstrecht nicht einer wie er! Was willst du von ihm?! Er geht bloß seinem Auftrag hinterher. Was für ein Einfaltspinsel... Sieht er denn nicht, wie es dir geht und was dich bewegt? Anscheinend nicht, sonst würde er dich nicht nach dieser Bosmerin fragen... - Das ist nicht wahr!, ruft sie der Stimme in ihrem Kopf zu. Er ist sogar sehr um mich besorgt, sonst würde er sich nicht nach ihr erkundigen... - Er tut nichts weiter als seine Arbeit. , antwortet ihr die Stimme. Da ist nichts, worauf du bauen könntest. Mach dir doch nicht weiter Hoffnungen. Sie hin, die Pflanze ist doch am verwelken und es lohnt nicht sie nicht weiter dazu zubringen neue Keime wachsen zu lassen. - Oh doch! Und ich halte so lange an diesem Hoffnungskeim fest, bis er mir wirklich das Gegenteil bewiesen hat! Und nun Schluss mit diesem ganzen Spuck!, hält sie trotzig dagegen und die Stimme meldet sich vorerst nicht wieder.
Dann hebt sie den Blick und sieht den Nord aus leicht glasigen Augen an. Denn vor Wut auf ihr eigenes Inneres sind in ihr Tränen hochgestiegen, doch sie hat sie erfolgreich zurückgedrängt. Mit festere Stimme als gedacht antwortet sie dm Nord: "Nein, ich kenne keine Bosmerin. Ich kenne generell nur wenige Leute außerhalb meines Landgutes, da mich mein Vater weitestgehends unter Verschluss gehalten hat. Meine Tante ist zum Beispiel einige der wenigen Ausnahmen."
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Mit skeptischem Blick mustert Ramiréz Hlaveras Gesicht, insbesondere ihre Augen. Was sie wohl gerade denkt, dieser Blick mutet mir seltsam an. Was soll er mir sagen? Ich weiß es nicht. Egal, ob sie mich vielleicht verabscheut, sie ist und bleibt mein Auftrag. Wenn ich sie aufgebe, kann ich mir selbst meinen Dolch ins Herz rammen, dann lebe ich nicht mehr lange. Die Führerin der Morag Tong war deutlich genug, und selbst ich hänge ein wenig am Leben. Wenn ich schon sterben muss, dann mit würde, und nicht abgestochen wie eine reudige Ratte. Zurück zu Hlavera. Wenn ich sie so sehe, tut sie mir leid, ich weiß nicht, aus welchem Grund. Früher dachte ich, sie erinnert mich an meine Ausbilderin, aber jene war viel härter und gefühlskälter. Oder hat sie es nur nicht so gezeigt? Egal. Ich muss aufpassen. Sowohl auf Hlaveras körperliche Unversehrtheit als auch auf ihre psychische. Ich geb sie nicht auf, auch wenn eine gesunde Basis, miteinander zu arbeiten, durch Hlaveras Tante dahin ist. Was muss sie auch in irgendwelchen Bücher, irgendwelche Schauergeschichten lesen, welche dann auch noch wahr sind. Der Nord macht automatisch den Ansatz, Die Wange der Dunmerin zur Aufmunterung zu streicheln, aber gerade noch so erlangt er die Kontrolle zurück und kratzt sich mit der behandschuhten Hand am Hinterkopf. "Nun, wenn euch doch noch etwas einfällt, dann gebt Bescheid. Ich würde vorschlagen, dass wir uns in das Zimmer zurückziehen. Ich bin zwar nicht müde, dazu bin ich zu aufgewühlt, aber ich denke, dass ihr Ruhe braucht. Bitte, nach euch...", und mit einer Geste weist der Assassine Richtung Treppe, wobei er die Dunmerin an der Schulter leicht berührt.
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Was war das denn gerade für eine merkwürdige Geste? Man hätte fast meinen können, er wolle mich berühren...Oder doch nicht?, wundert sie sich. Doch zum Glück meldet sich die andere Stimme nicht noch einmal, sodass die Dunmerin sich nicht wieder mit ihrem Inneren auseinandersetzten muss. Und dafür ist sie zutiefst dankbar.
Sie überlegt noch kurz, ob sie vielleicht ihrer Tante bescheid geben soll, dass sie jetzt Schlafen geht, entscheidet sich dann aber doch dagegen, da ihre diese ihr nichts anmerken soll.
Also geht sie, immer noch leicht unsicher und mit dem unbestimmten Gefühl unter einer Glocke zu gehen und alles nur nebulös wahrzunehmen, zu Treppe. Sie gibt sich weiterhin alle Mühe ihre Tränen zurückzuhalten, doch sie weiß, dass ihr das lange nicht mehr gelingen wird. Wenn ich erstmal im Bett liege, muss ich sie endlich nicht mehr unterdrücken. Ich zeihe mir dann einfach die Decke über den Kopf und dann wird er schon nichts merken. Und mit diesem Gedanken gelingt es ihr sie weiterhin wegzudrücken, auch wenn ihre Augen furchtbar brennen. Unmerklich beschleunigt sie bei diesem Gedanken ihren Schritt, weil sie es kaum noch aushält. Das, die immer noch glasigen Augen, die ihren Blick unscharf werden lassen und ihr unsichere Schritt haben zu Folge, dass sie auf der Hälfte der Steilen Treppe stolpert, zu spät nach dem Geländer greift und nach hinten fällt.
Oh Götter...
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Eigentlich sollte ich noch die Türen kontrollieren, aber das wird Hlaveras Tante schon für mich übernehmen. Es ist schließlich ihr Haus, und ich muss ihr ja nicht sagen, wie unsicher die Haustür ist. Auch wenn mich diese Waldelfe doch schon sehr beschäftigt, und während des Nachdenkens trottet er hinter der Dunmerin her.
Auf der Treppe dann achtet der Assassine zunächst nicht auf die Stufen, sondern hängt weiter seinen seinen Gedanken nach. Aber dann blickt er auf und sieht Hlavera ins Wanken geraten. Diese fällt genau auf ihn zu. Reflexartig hält er sich mit einer Hand an dem Treppengeländer fest, die andere schlingt er von hinten um die Dunkelelfe, als diese gegen seinen Oberkörper prallt, und drückt sie an sich. Ihren Schwung abfangend, krallt er sich in das Geländer und tritt eine Stufe tiefer. Dann schließlich, als Ramiréz die Dunmerin sicher im Griff hat und auch sicher steht, bewegt er seine Lippen an ihr Ohr. "Alles in Ordnung mit euch?", fragt er leise, wobei er seinen Griff nicht von ihr löst. Seine Leber schmerzt höllisch durch den Zusammenprall, aber in diesem Moment lässt er sich dies abermals nicht anmerken.
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Hlavera spürt noch, wie sie fäll doch dann geht alles ganz schnell. Irgendwoher schießt eine Hand hervor und schlingt sich ihr um den Oberkörper und drückt sie an eine harte, muskulöse Brust. In der ersten Schrecksekunde fragt sie sich noch, wo diese Hand herkommt, die sich so sicher hält, doch dann nimmt sie einen mittlerweile vertrauten Geruch wahr und geht ihr auf, dass es Ramirèz sein muss. Und als sie dann noch seine Stimme, die so besorgt klingt, so nah an ihrem Ohr vernimmt ist sie sich sicher.
Automatisch macht sie schon den Mund auf um zu antworten, dass es ihr gut ginge und um sich bei ihm zu bedanken, doch da sacken ihr die Beine weg und dir Tränen, die sie so sorgsam zurückgehalten hatte suchen sich ihren Weg und brechen doch noch, viel zu früh, wie es ihr durch den Kopf geht, durch. Sie fängt herzzerreißend an zu weinen und irgendwo zwischen den traurigen Gedanken die ihr durch den Kopf wirbeln und die sich in Form der Tränen bemerkbar machen kommt wieder diese grässliche Stimme hervor: Weißt du eigentlich wie lächerlich du dich gerade machst? Du bist doch das letzte, eine totale Schande! - Nein, bin ich nicht, ich bin bloß verletzt und traurig und aufgewühlt und was weiß ich noch alles...
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Ramiréz weiß im ersten Augenblick gar nicht mehr, was nun Sache ist, darum fragt er, vollkommen irritiert: "Habt ihr euch etwas getan?", aber im selben Moment bereut er seine Frage schon wieder. Was ist, wenn sie sich nicht körperlich etwas getan hat, sondern seelisch? Dann war meine stupide Frage gerade sehr unpassend. Aber was soll's, soziale Kontakte waren noch nie und sind nunmal nicht meine Stärke, zumindest nicht dieser Art. Was ich aus einer Waldelfe herausquetschen kann durch überlegene Psychologie büße ich bei derlei Themen ein. Aber was soll ich nun sagen oder tun? Jetzt hängt sie hier in meinen Armen, wenn nun ihre Tante vorbeikommt, diese denkt doch dann, ich sei an allem Schuld. Oder bin ich es vielleicht auch?, grübelt er nach. "Na kommt, gehen wir erst einmal in's Zimmer", und der Nord geht leicht in die Knie, greift in Hlaveras Kniekehlen und hebt sie auf seine Arme, was ihm relativ leicht fällt.
Im Zimmer angekommen trägt er die Dunmerin bis zum Bett und setzt sie dort ab. Erst jetzt wieder macht sich die Leber des Nords abermals bemerkbar, diesmal etwas stärker. "Entschuldigt mich kurz, Hlavera, beruhigt euch in der Zwischenzeit...", und immer noch nicht wissend, was die Dunmerin denn nun hat, verlässt der Nord wieder das Zimmer Richtung Bad.
Dort angekommen, verschließt er die Tür hinter sich mit dem Schlüssel und stellt sich dann vor den Spiegel, nchdem er den Umhang und das Halstuch abgelegt hat. Langsam quält sich der Assassine daraufhin aus dem Wolfskürass und seinem schwarzen Hemd und betrachtet dann die Prellung. Sie zeigt eine deutlichere Rotfärbung als noch beim letzten Nachschauen. "Das Blut wird wohl hineingelaufen sein, ich muss das irgendwie...", murmelt er mit schmerzverzerrtem Gesicht vor sich hin und erblickt dann auf dem kleinen Badschränkchen ein Kissen mit vielen Nadeln. Aber er schüttelt den Kopf. "Nein, so verrückt bin ich nicht...", redet er sich verwirrt zu, starrt dabei aber weiterhin auf die Nadeln und wägt die Möglichkeiten ab.
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Na toll! Jetzt hab ich ihn vertrieben... Ach es ist alles scheußlich..., denkt sie im ersten Moment nachdem der Nord den Raum verlassen hat. Dabei war es so ein herrliches Gefühl in seinen Armen gehalten zu werden. Dort hat sie sich wohl gefühlt. Ach je! Du bist ja wiederwertig und nicht ganz bei Trost, wenn es dir gefällt heulend von ihm gehalten zu werden! Schon wieder diese grässliche Stimme!
Dann lässt sie sich auf das Bett zurückfallen, rollt sich zusammen, zieht sich das Kissen über den Kopf, als könne sie damit die Stimmer fernhalten. Erneut kommen ihr die Tränen. Doch nun macht sich eine neue, sanfte Stimme in ihrem Kopf bemerkbar: Och Schätzchen, ich weiß, dass dir jetzt vielleicht alles schrecklich vorkommt und du nicht weißt, wie es genau weitergehen soll, aber hör doch auf zu weinen. Das hat keinen Sinn und hinterher sind bloß deine Augen geschwollen und du siehst schlecht aus. Auch wenn du den Schmerz rauslassen musst und es völlig angebracht ist zu weinen, nimm dich lieber zusammen und rede dir den Schmerz von der Seele. Komm, setz dich auf und trockne deine Tränen. Er wird das schon verstehen und wenn nicht, ist er der falsche und somit ist jede Träne vergeudet. Ich weiß es tut weh und es fällt schwer auch nur daran zu denken und diese Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, aber so ist es nun mal. Hlavera folgt der Anweisung, setzt sich auf die Bettkante und wischt sich mehrmals mit den Handrücken über die Augen und beschließt dann, um sich den 'Schaden' mal genauer anzusehen ins Bad zu gehen. Vor der Tür angekommen drückt sie die Klinke herunter, doch die Tür öffnet sich nicht. Na nu? Abgeschlossen? Aber wer mag denn da drin sein? Leise, fast zaghaft klopft sie an die Tür.
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Der Assassine blickt weiterhin auf die Nadeln, winkt dann aber ab. "Hol's der Skamp, so verzweifelt bin ich nun auch wieder nicht. Am Ende steche ich zu tief, und ich möchte mir gar nicht ausmalen, was dann mit mir passiert...", und Ramiréz greift nach seinen Sachen. In dem Moment klopft es an der Tür, der Nord verharrt daraufhin. "Einen Moment noch...", ruft er halblaut Richtung Tür und streift sein Hemd schnell über. Danach greift er sich seinen Kürass, den Umhang, das Halstuch und seine Armbrust und begibt sich Richtung Tür. Er öffnet sie und sieht sich Hlavera gegenüber.
Ramiréz blickt ein wenig unsicher in Hlaveras verweintes Gesicht und weiß nicht so recht, was er nun tun oder sagen soll. Darum lächelt er nur kurz andeutungsweise und schlängelt sich an ihr vorbei auf den Gang. "Ich gehe mich nochmal kurz umschauen...", meint er in neutralen Tonfall und geht langsam den Gang entlang, wobei er abermals die Bilder mustert.
Ich weiß nicht recht, was ich jetzt sagen sollte. Sie tut mir schon irgendwie leid, aber wenn ich wenigstens wüsste, was sie bedrückt, dann würde ich mich entsprechend verhalten. Kommt sie vielleicht mit dem Druck nicht klar, ständig einen Begleiter zu haben? Ist es Heimweh? Oder vielleicht die Tatsache, dass ihr jemand nach dem Leben trachtet, da ich sonst nicht zu ihrem Schutz da wäre? Am wahrscheinlichsten dürfte wohl sein, sich mit einem Mörder abgeben zu müssen, und im Gehen legt Ramiréz nach und nach seine Rüstung, Kleidung und die Armbrust wieder an.Wo steckt eigentlich Diäigan...
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Hlavera betritt das Bad am Nord vorbei und argwöhnt darüber, was er wohl eben vor ihr in diesem Raum gemacht hat. Aber sie schiebt diesen Gedanken beiseite und wirft einen Blick in den Spiegel. Ein wenig schreckt sie zurück. So schlimm habe ich schon lange nicht mehr ausgesehen! Und das stimmt, denn als Adlige in einer reichen Familie hatte sie selten Sorgen. Höchstens welches Gewand sie am nächsten Tag tragen sollte. Aber geweint hat sich schon länger nicht mehr. Das letzte Mal bei Mutters Tod. Und selbst da nicht richtig. Damals war ich noch zu klein, als dass ich verstehen könnte, was da wirklich passiert war. Geht es ihr durch den Kopf als sie näher heran tritt und ihr Spiegelbild genauer in Augenschein nimmt.
Ihre Augen sind rot geädert und schon leicht angeschwollen und der Bereich um diese, wie auch die hitzigen Wangen und die Nase haben sich lila verfärbt. Das sieht ja komisch aus! Wäre meine Haut blass oder hautfarben wäre es sicher rot und nicht lila. Dann tritt sie einen Schritt zurück und betrachtet ihr ganzes Erscheinungsbild. Ihre Kleidung ist total zerknittert und ihre Harre haben sich auch aus dem Knoten gelöst. Daraufhin richtet sie sich erst die Haare und streicht dann ihre Kleidung so gut es geht glatt. Danach tritt sie wieder vor und bedient sich des Waschbeckens unter dem Spiegel. Sie dreht den Wasserhahn mit kaltem Wasser auf, hält ihre leicht gekrümmten Hände unter den kalten Strahl, beugt sich vor und schöpft sich Wasser ins Gesicht, um dieses abzukühlen. Diesen Vorgang wiederholt sie ein paar Mal bevor sie sich das Gesicht abtrocknet und erneut in den Spiegel blickt. Na also, schon besser. Ihre Augen sind nicht mehr ganz so rot und auch die Haut ist nun wieder mehr blau als lila.
Sie lächelt ihr Spiegelbild zaghaft an und verlässt dann das Bad wieder. Hinter sich schließt sie die Tür, geht zurück in Ramirèz und ihr Gästezimmer und setzt sich dort auf ihr Bett. Jetzt kommt der schwierigste Teil, bangt sie, da sie weiß, dass nun bald ein hoffentlich klärendes Gespräch zwischen ihr und dem Nord stattfinden wird.
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Diäigan schließt die Zimmertür hinter sich und steht einige Minuten nichtsdenkend im Raum, doch sogleich fällt im siedentheiß wieder ein: Achja, jetzt hab ich doch glatt für ein paar Momente vergessen, zu was wir überhaupt in diese riesige Metropole gekommen sind. Mein Dolch! Und sogleich dreht er sich wieder herum und öffnet die Tür und steht wieder im Gang und sieht, wie Ramirez das Badezimmer verlässt und Hlavera selbiges besetzt. Hmm, was ist denn da los, beide zischen wortlos aneinander vorbei und würdigen den anderen kaum eines Blicks... naja, ich kümmere mich jetzt ersteinmal um mein eigenes Problem, zudem ich mich auch noch auf dem Platz vor dem Haus umschauen möchte. Vielleicht bekomme ich etwas darüber heraus, was Ramirez da draussen passiert ist... Und mit diesen Gedanken schiebt sich Diäigan unauffällig durch den Flur und zur Tür in das Zimmer, in dem sie alle zuvor gespeist hatten. Dort schaut er sich um und erblickt Hlaveras Tante [OOC: Hat die gute Frau eigentlich auch einen Namen?] und sagt: "Ich werde mich auf dieser Wohninsel ein wenig umsehen, ich bin aber in kürze wieder zurück." Dann geht er auf den großen Platz hinaus und dreht sich einmal erstaunt um die eigene Achse. Was zum... hier ist ja bis auf sehr wenige Personen dort auf der Brücke nichts los. Das verwundert mich nun aber schon ein wenig. Nahe an den Häuserreihen geht Diäigan über den Platz und hält nach einer Person Ausschau, die im kundig genuk dünkt, um ihm Auskunft geben zu können.
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Irwaen betritt den Schankraum und sieht sich zunächst kurz um. "Hier ist ja auch nichts los...Nunja." Ihr Blick mustert kurz den Hochelfen, der ihre Vorurteile bestätigt und irgendwie herablassend wirkt, obwohl er sie vermutlich gar nicht wahrgenommen hat.
Dann spricht der Wirt sie für einen Dunmer außergewöhnlich freundlich an. "Ihr habt eine gute Personenkenntniss", bestätigt sie seinen Verdacht über ihren Arbeitgeber. "Ich hätte gerne Euer Tagesangebot und etwas Wasser. Das heißt, falls Ihr gewillt seid, bis morgen auf Eure Draken zu warten. Es ist mir sehr unangenehm, aber der Sold wird erst morgen ausgezahlt..." Sie spürt, wie ihre Wangen einen leichten Rotton annehmen, als sie diese für sie ungewöhnliche Bitte äußert. Sie kann sich an eine Zeit erinnern, als es kein Problem für sie war, jederzeit an Geld zu kommen. Aber das liegt jetzt hinter ihr.
"Mein Name ist Irwaen", lächelt sie den Wirt freundlich an. Früher hätte sie an dieser Stelle gelogen. Aber auch das liegt hinter ihr.
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Der Nord spaziert durch die weitreichenden Gänge des Hauses und blickt argwöhnisch auf jede Tür und jedes Fenster. Hier und da probiert er, ob sich jene öffnen lassen, aber bei allen stellt er fest, dass dem nicht so ist. Zufrieden nimmt er diesen Umstand zur Kenntnis. Wenn nicht gerade ein Meisterdieb hier einsteigt, dann sollte Hlavera hier sicher sein. Die Fenster sind noch viel robuster und weniger leicht zu öffnen als die Haustür. Jene macht mir aber viel mehr Sorgen, diese zu knacken war beinahe zu einfach, als dass sie ordentlichen Schutz gewährt. Ramiréz schlendert weiter und zieht schließlich einen seiner Dolche, welchen er dann aus Zeitvertreib geschickt um seine Hand kreisen lässt. Schließlich kommt er abermals zur Bibliothek. Er stockt einen Augenblick, betritt dann aber das Arbeitszimmer der Tante abermals. Sein Blick fällt sofort auf das Buch der Morag Tong, welches aus irgendeinem Grund völlig akkurat auf dem Tisch liegt. "Da war ich ja anscheinend gar nicht so falsch mit meinem Verdacht, dass sie es weiß...", murmelt er vor sich hin, nimmt es aber ziemlich emotionslos zur Kenntnis. Soll sie doch denken was sie will, sie ist mein Auftrag, und ob sie nun davon ausgeht oder nicht, dass ich sie abstechen will, daran kann ich sowieso nichts ändern; der Nord begibt sich zu einem der großen Bücherregale und studiert aufmerksam die Buchrücken. "Wirklich jedes erdenkliche Buch ist hier zu finden...". Ramiréz hält mit seiner Dolchspielerei inne und zieht eines der Bücher mit dem Titel "Die Wolfskönigin IV" aus dem Regal und beginnt, darin zu blättern.
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Hlaveras innere Stimme meldet sich wieder zu Wort. Bist du dir auch wirklich sicher, dass du ihm deine Gefühle gestehen willst? Schau dir diesen Kerl doch einmal an, sieht er etwa so aus, als könne er irgendwelche Gefühle für irgendeine Person empfinden? Das, was deine Tante dir anvertraute, ist bestimmt war, auch wenn dieser Diäigan sehr gut argumentiert hat. Schau ihn dir doch an, er ist mit ziemlicher Sicherheit ein Assassine, und solch einer Person willst du dich anvertrauen und solch einer Person schenkst du deine Aufmerksamkeit und deine Gefühle?
[ooc:Mal ein wenig böses Gewissen spieln ;)]
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Die Tante zischt Diäigan noch hinterher "Flegel", aber so leise, dass er es nicht mehr vernimmt.
Auf dem Platz ist, wie zuvor, keine Menschenseele zu sehen. Der Platz wirkt sauber und gepflegt, vor den Häusern stehen schöne Pflanzen in allen möglichen Farben.
Dann aber betritt ein Ordinator den Platz und blickt sich um. Die goldene Maske schweift langsam über den Bezirk, bis sie Diäigan erspäht. An diesem bleibt sie hängen, und die Augen hinter der Maske werden den Kaiserlichen wohl fixiert haben. Langsam bewegt sich die Tempelwache auf Diäigan zu, die Hand am Schwertgriff. In Diäigan steigt ein Gefühl der Bedrücktheit ob seiner bisherigen Erfahrungen mit diesen Wächtern auf.
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Der Wirt scheint einen Moment zu überlegen, beugt sich dann vor, lehnt sich auf den Tresen und lächelt verhalten. Dann verfällt er in Flüsterton. "Nun, Dame der Kriegergilde, unser Tagesangebot ist Guarfleisch-Eintopf. Dieser kostet 10 Draken, das Wasser 2. Wenn ihr mir allerdings ein wenig...aushelfen könntet, bekommt ihr es umsonst. Ihr müsst wissen, ich habe in der unteren Etage ein kleines Problem mit einem Gast...", und er deutet auf eine Tür, welche wohl zum unteren Schankraum führt, bevor er fortfährt, "...dieser pöbelt meine Gäste an und lässt sich auch nicht bitten zu gehen, da er behauptet, der Sohn eines ziemlich hohen Tiers hier in Vivec zu sein. Es ist der Nord unten, ihr könnt ihn nicht verfehlen, er ist der Einzige im Raum. Es wäre schön, wenn ihr das unblutig lösen könntet, auch wenn ich vermute, dass dieser Kerl alles andere als adlig ist. Es ist nur ein Angebot, ansonsten werde ich auf den Ordinator warten, nach welchem ich geschickt habe.". Nervös spielt der Dunmer mit seinem Wischtuch herum.
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Unten im Haus räumt Serena unterdessen allein den Tisch ab. Dieser unhöfliche Diäigan bringt mich vollkommen aus der Fassung. Durch seine sehr schlüssige Darlegung glaube ich fast, dass ich überreagiert habe. In Gedanken stapelt Hlaveras Tante die letzten Teller in den Abwasch und geht zurück in das Esszimmer, um das restliche Geschirr zu holen. In dem Moment schaut Diäigan in dem Raum und verabschiedet sich kurz. Jetzt tut er auch noch so, als habe er nichts gehört! "Flegel....", knirscht sie mit zusammengepressten Zähnen, aber sonst erwidert sie nichts.
Nachdem sie den Abwasch erledigt hat, trocknet sie sich ab und begibt sich dann mit leichtem Gang die Treppe nach oben. "Schau ich mal nach meiner Nichte...", sagt sie nachdenklich zu sich selbst, vermutet aber, dass diese nicht allein im Raum ist. Auf dem Weg zu ihr kommt sie am Arbeitszimmer vorbei und sieht die Tür offen. Als sie dann skeptisch hinein lugt, erblickt sie Ramiréz, welcher in einem ihrer Bücher blättert. Die Wolfskönigin, ich seh schon. Wenn es dann fehlt, weiß ich, wo ich suchen muss, und ein wenig gegen ihren Willen hofft sie, dass sie so die Möglichkeit erhält, ihre schlechte Meinung von dem Nord bestätigt zu sehen. Serena geht weiter, zu dem Doppel-Gästezimmer. Vorsichtig klopft sie an und öffnet dann sogleich die Tür.
Sofort sieht sie Hlavera auf der Bettkante, und ihrem geübten Blick entgeht auch nicht der traurige Gesichtsausdruck und die verweinten Augen. Sofort macht die Tante die Tür hinter sich zu und schließt ab. Dann geht sie mit schnellem Schritt zu ihrer Nichte und setzt sich neben sie. Sogleich nimmt sie sie in den Arm. "Liebes, was ist denn los? Hat dir dieser Ramiréz was angetan? Sag schon!", die Stimme der Tante klingt sehr besorgt.
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Diäigan bemerkt das dumpfe Scheppern der Rüstung des Ordinators erst, als dieser nur noch wenige Schritte hinter ihm steht. Jeder Strauchdieb wäre mir lieber gewesen... aber es muss ausgerechnet einer dieser grobschlächtigen Indorilanhänger sein. Diäigan verlangsamt seinen Schritt und tut so, als würde er kurzzeitig die Wolken am Himmel beobachten, dann dreht er sich plötzlich und ruckartig herum und gibt sich überrascht, dass plötzlich ein Schrank gehüllt in eine vergoldete Rüstung vor ihm steht. Diäigan setzt ein bewusst dümmlich wirkendes Gesicht auf. Doch dann erblickt er plötzlich die Hand des Ordinators, die auf dem Schwertgriff ruht... Ach verflucht, dass diese Wachen immer derartig aggresiv sein müssen. "Kann ich euch helfen?" Fragt Diäigan in freundlich schmeichlerischem Ton.
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In Hlaveras Kopf wirbeln die Gedanken nur so durcheinander. Keinen klaren kann sie fassen und dabei sehnt sie sich so sehr nach Ruhe. Nach so einer Ruhe, wie wenn man tief in Wasser eintaucht und es einen vollkommen umgibt, oder, wie wenn man sich die Deck und das Kissen über den Kopf zieht und somit sämtliche Geräusche aussperrt. Nur leider lassen sich Gedanken nicht aussperren.
Und jetzt kommt auch noch ihre Tante! Ihre liebe, liebenswerte Tante, die ja nur um ihr Wohl besorgt ist. Aber wie soll sie ihr die Situation erklären? Und auf einmal kommt sie sich furchtbar kindisch vor.
Und im Arm ihrer Tante kommen wieder diese vermaledeiten Tränen hoch und sie hat keine Kraft mehr sie zu unterdrücken, also quellen wieder Bäche aus ihren Augen. Sie schluchzt ein paar Mal und wischt sich dann die Tränen ab. Danach sieht sie ihre Tante an und beginnt:" Ach Tante, es ist einfach alles so furchtbar!", und wieder kommen Tränen, "Ich weiß es selber nicht recht. Aber ich finde es schrecklich, dass er nicht ehrlich zu mir war, wenn er doch ein Assassine ist. Wie soll ich ihm denn je wieder trauen? Und wer immer ihm den Auftrag gegeben hat, der könnte ihm dann auch sagen, dass er mich umbringen soll und ich würde nicht meine Hand ins Feuer legen, dass er es nicht machen würde. Ich...Ach ich weiß es auch nich... Außerdem komme ich mir furchtbar albern vor, dass ich jetzt hier sitze und heule, wo ich doch eigentlich mit ihm reden müsste, doch er geht mir vollkommen aus dem Weg! Was soll ich denn machen? Langsam zweifle ich sogar daran, dass es je gut war von zu Hause Fortzugehen, auch wenn ich dort mit Sicherheit auch nicht besser leben würde, aber ich käme mir wenigstens nicht so heimatlos vor, wie jetzt gerade..."
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In dem Buch blätternd hat sich der Nord mit dem Rücken an das Regal gelehnt und ist in das Buch vertieft. Ganz interessant, diese Sachen...ja, doch...O Gott, was tue ich hier eigentlich... Schnell stellt er das Buch zurück und verlässt mit flottem Schritt die Bibliothek. Ich muss mich doch darauf konzentrieren, hier alles unter die Lupe zu nehmen, was aber eigentlich nicht nötig ist. Schulterzuckend schließt er die Tür des Arbeitszimmers hinter sich und geht Richtung Gästezimmer. Er drückt die Klinke nach unten und es passiert...nichts. Nanu, abgeschlossen?, denkt er sich, aber dann kommt ihm in den Sinn, dass Hlavera eventuell Ruhe braucht. Also lehnt er sich neben der Tür an die Wand und wartet.
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Der Ordinator blickt Diäigan geringschätzig an, was dieser durch die Maske jedoch nicht sehen kann. "Spart euch diesen Ton, Kaiserlicher, und dieses Gehabe. Euren Pass, wenn ich bitten darf.", antwortet der Ordinator ruppig.
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"Ach Hlavera....", seufzt Serena und streicht durch die Haare ihrer Nichte. "Ich habe dir da vielleicht einen kleinen Kobold in dein Ohr gesetzt. Vielleicht stimmen meine Vermutungen ja gar nicht. Und wenn doch, dann kann ich dir nicht helfen, außer dir Asyl anbieten oder die Wachen zu verständigen, damit sie diesen Nord abholen und unter ihre Fittiche nehmen. Ich weiß nicht, was in dem Kopf dieses Kerls vorgeht, er lässt so gut wie gar nichts nach außen dringen und...", in dem Moment wird an der Klinke hantiert, daraufhin unterbricht die Tante und blickt ihre Nichte an. Sie hockt sich vor sie, nimmt ihren Kopf in beide Hände und wischt ihr sanft die Tränen aus dem Gesicht. "Sei stark, Hlavera, rede mit ihm über das, was dich bedrückt, und falls es zu brenzlig wird, dann gib mir Bescheid...". Sie gibt Hlavera einen Kuss auf die Stirn, erhebt sich dann und geht zur Tür. Mit einem Ruck schließt sie auf und öffnet. Mit festem Schritt tritt sie nach draußen, fixiert den Nord mit einem scharfen Blick und entfernt sich dann wortlos
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Nach den beruhigen und aufmunternden Worten ihrer Tante geht es Hlavera wirklich besser.
Nur die Bemerkung mit den Wachen hat sie ein wenig erschreckt. So was werde ich wohl nie über mich bringen können. Das könnte ich ihm nicht antun, ihn zu verraten, egal, was er mir antut... Schießt es ihr durch den Kopf. Aber dann werden ihre Gedanken ihrer Tante gegenüber zärtlich. Oh, wie lieb sie doch ist. Und das mit dem Kuss... Das hat Mutter auch immer gemacht, wenn ich geweint hab, weil ich hingefallen war oder ähnliches. Und vor dem zu Bett gehen. Eine der wenigen Erinnerungen an sie, kommt es ihr in den Sinn.
Der Schmerz hat nachgelassen, die Tränen sind versiegt und werden sobald nicht wiederkommen und sie fühlt sich irgendwie bereit für das Unausweichliche, das vor ihr liegt.
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Ein wenig verwundert erwidert Ramiréz den Blick von Serena, aber langsam gewöhnt er sich an diese Abneigung gegen ihn. Ja, du kannst mich nicht leiden, bald habe ich es verstanden, denkt er sich und betritt dann den Raum.
Zunächst blickt er nur Hlavera an, ohne etwas zu sagen. Ihr Gesicht sieht wieder verweint aus, so als ob sie dies eben gerade getan hätte. Langsam schließt der Nord die Tür, geht dann ebenso zum Tisch und nimmt sich einen Stuhl. Nun legt er seine Armbrust auf dem Tisch ab und setzt sich breitbeinig verkehrt herum auf den Stuhl, wie schon einmal in der Taverne in Caldera. Er legt die Hände auf die Lehne, und ohne irgendetwas zu sagen, blickt er Hlavera einfach nur mit seinen zweifarbigen Augen an, in Erwartung, dass sie wohl das Wort ergreifen wird.
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Bitte nicht zu freundlich... Und mit diesem Gedanken setzt Diäigan seine gewohnt versteinerte nichtssagende Mine auf. Er kramt kurz unter seinem Umhang in einem kleinen Beutel und hält dem Ordinator wortlos den Pass hin. Du und deine Kumpanen können mich doch mal gern haben, ich rede mit euch auch nur noch das Nötigste, sonst riskiere ich nur wieder unnötige Wunden.
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Da hast du's! Er bringt keinen Ton raus! Und auch wenn er erwartungsvoll guckt, so hat er doch nicht den leisesten Hauch einer Ahnung, was mit dir los ist, sonst würde er sicherlich ganz anders gucken! Götter! DEM wirst du nie, oder nur schwer zu verstehen geben können, wie es dir geht. Ich hab’s dir ja von Anfang an gesagt, lass dich nicht auf ihn ein..., begehrt dies nervtötende, keifende Stimme in ihrem Kopf auf. Mehr denn je, vermisst Hlavera nun die Stille, aber sie versucht sich nichts anmerken zu lassen.
Halt doch einfach den Mund! Du bringst sie ja ganz durcheinander! Wie soll sie denn einen einzigen klaren Gedanken fassen, wenn du sie mit deinem Gezeter um den Verstand bringst? Beruhig dich, Schätzchen, du musst jetztstark sein und darfst dich nicht verwirren lassen, hör einfach nicht darauf, was sie sagt, sondern konzentrier dich darauf, was du als nächstes erreichen willst, hält die sanfte Stimme dagegen.
Ruhe, RUHE! Ich brauche Ruhe, also haltet euch zurück, das hier kann ich nicht machen, wenn ihr beide euch zankt, also haltet einfach den Mund! Beide zusammen! , fährt sie die Stimmen in Gedanken an.
Daraufhin setzt sie sich so hin, dass sie den Nord gut im Blick hat und atmet tief durch. Sie strafft ihre Schultern und wappnet sich. Dann schaut sie ihn unverwandt ins Gesicht.
Ich denke, da ist so einiges, dass ihr mir sagen wollt. Zumindest halte ich das für angebracht. Und dann ist da noch etwas, dass ich euch erklären sollte. Spricht die Dunmerin Ramirèz an und versucht dabei die Stimme ruhig und sachlich klingen zu lassen. Ganz gelingt ihr das aber nicht. Im Unterton schwelgt immer noch ein Hauch Trauer mit.
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Irwaen hört sich das Angebot des Wirts genau an. Einen Nord zum verlassen der Taverne zu bewegen klingt nach einer Herausforderung. Ob sie ihr jedoch gewchsen ist, daran zweifelt sie doch ein wenig. Sie überlegt einen Augenblick, und antwortet dann: "Das ist sehr freundlich von Euch. Ich werde mir Euer Problem gerne einmal ansehen." In Gedanken ergänzt sie, "wenn ich nichts ausrichten kann und der Nord mich nicht gleich totschlägt, können wir immer noch auf den Ordinator warten."
Als sie die Treppe zum unteren Schankraum hinunter geht, fährt ihr noch ein beunruhigender Gedanke durch den Kopf: "Hoffentlich ist es nicht der Nord von vorhin..."
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So etwas habe ich erwartet, was nun? Sie erwartet Initiative von mir, aber damit verrät sie mir auch ein wenig, dass sie sich nicht sicher ist. Die Möglichkeit, dass ich sie von dieser Idee des Assassinen abbringen kann, die lass ich mir nicht entgehen, denkt Ramiréz und wählt seine nächsten Worte bedächtig, aber mit fester Stimme. "Nun, Hlavera, wenn ihr diese Anschuldigungen eurer Tante meint, dann muss ich euch enttäuschen. Ich bin kein eiskalter Mörder. Ich habe schon einigen Menschen das Leben genommen, aber dies geschah nur, um das meinige zu schützen...", und in der kleinen Pause, welche er nun einlegt, huscht ihm kurz der Gedanke durch den Kopf, dass er sie damit ja noch nicht einmal anlügt. Sicher, ich bin ein Assassine, aber ich töte irgendwie wirklich nur, damit ich nicht selber dran glauben muss. Dieser Kodex der Morag Tong bindet mich für alle Zeiten an sich, und ich sehe keinen Grund, dieses Leben aufzugeben. Dann redet er weiter: "Normalerweise beschäftige ich mich mit dem Ausspähen von Leuten und deren zur Rede stellen, woher die Aufträge stammen und welchen Nutzen sie haben erfahre ich nie...darum kam mir der Auftrag, euch zu Schützen sehr suspekt vor....", und nun schweigt Ramiréz länger. Wieder lüge ich nicht, nur ist die Exekution jetzt so umschrieben, dass sie nicht als solche erkennbar ist. Schließlich erweise ich jedem Ziel die letzte Ehre, durch mich stirbt niemand unehrenvoll. Da der Nord nun alles für gesagt hält und auch ein wenig gespannt ist auf das, was nun kommt, fährt er ruhig fort. "Nun, ihr wolltet mir noch etwas erklären?". Die ganze Zeit blickt Ramiréz Hlavera selbstsicher und ernst mit seinen jetzt sehr ausdruckslosen Augen an.
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Der Ordinator reißt Diäigan den Pass quasi aus der Hand und wirft einen flüchtigen Blick darauf. Man hört ein leises Knurren hinter der Maske, und der Wächter wirft den Pass vor dem Kaiserlichen auf den Boden. "Alles in Ordnung. Aber sag, Kaiserlicher Immigrant, was tust du hier in den reichen Viertel der Stadt? Und jetzt sag nicht, dass du hier Verwandte hast....", bewusst verzichtet der Templer auf die Höflichkeitsform und redet Diäigan per Du an. Ganz offensichtlich ist er auf Provokation aus, dies sagt auch die Hand am Schwert aus.
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Als Irwaen um die Ecke biegt, stockt ihr schon ein wenig der Atem. Am Tisch geradezu sitzt ein Nord. Ein sehr großer Nord. Dieser ist jetzt, wo er an dem Tisch sitzt, nur ein Stückchen kleiner als Irwaen, wenn sie steht. Eine Tätowierung zieht sich über seine linke Gesichtshälfte, und seine Kleidung wirkt im Kontrast zu seinem barbarischen Ausmaßen; ein blaues extravagantes, gold verziertes Hemd spannt sich über seine muskelbepackte Brust, und die kräftigen Beine werden von einer edlen roten Seidenhose eingehüllt. An der Tischkante lehnt, mit den Schneiden auf den Boden, eine große, zweihändige Nordaxt, welche schon vom bloßem Anschauen Kopfschmerzen verursacht, wenn man sich ihre Spaltfähigkeit auch nur vorstellt. Kaum hat der Solstheimer die Waldelfe erspäht, lacht er auf. "Na, das ist doch mal eine tolle Bedienung! Der Wirt gibt sich ja richtig Mühe, dabei wollte er mich erst vorhin doch rauswerfen?! Komm her, Schätzchen, auf den Schoß vom guten Korim...", und die donnernde Stimme verrät, was die vielen leeren Krüge auf dem Tisch untermauern: Er ist angetrunken. "Nun komm schon, du Schmuckstück...", lallt der Nord kurz darauf.
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"Ich schätze mal, das war der Wind..." Sagt Diäigan, als der Pass vor ihm auf den Boden segelt. Er bückt sich geschickt und fischt das stückchen Pergament aus dem Straßenstaub. "Nunja, ich bin hier bei jemandem zu Gast, aber ich bin so viel Freundlichkeit von Stadtwachen nicht gewohnt und fühle mich daher etwas von selbiger erschlagen, deshalb werde ich, so ihr nichts dagegen habt, meinen Weg vortsetzten." Und mit diesen Worten macht Diäigan Anstalten sich umzudrehen und weiter zulaufen.
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Irwaen schluckt einmal, als sie den Nord erblickt. Und danach noch einmal. "Ob der Wirt sich davon wirklich Erfolg verspricht?", schießt es ihr durch den Kopf, "oder will er sich über mich lustig machen?"
Dann strafft sie ihre Gestalt und versucht möglichst entschlossen auszusehen. Zügig geht sie auf den Tisch des Nords zu und hält circa zwei Schritte davor an. "Mein Herr, die anderen Gäste fühlen sich durch Euch belästigt. Ohne Gäste müsste diese Taverne jedoch schließen. Ich muss Euch daher im Namen des Wirts bitten, jetzt zu gehen." Obwohl ihr das Herz bis zum Hals schlägt, zwingt sie ihre Stimme, betont ruhig und souverän zu klingen, besonders beim letzten Satz. Wärend sie dem sitzenden Nord fast gradeaus in die Augen schauen kann, wünscht sie sich mehr denn je die goldene Maske und Rüstung eines Ordinatoren.
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Der Ordinator scheint zunächst keine Anstalten zu machen, irgendetwas zu erwidern. Als er sich jedoch sicher ist, aus dem Blickfeld des Kaiserlichen zu sein, schnellt plötzlich die Hand vor und packt Diäigan im Genick. Sofort, nachdem er den Diplomaten im eiserenen Griff hat, tritt er jenem in die Kniekehlen, was zu einem auf die Knie gehen führt. Dies alles passiert im Bruchteil einer Sekunde. Nun lacht der Ordinator höhnisch, beugt sich vor und greift mit der freien Hand, welche er vom Griff des Schwertes nahm, Diäigans rechtes Handgelenk. Mit einem Ruck dreht er ihm den Arm auf den Rücken. "Du gehst erst, wenn ich dir sage, dass du es kannst!", faucht der Templer und drückt den Arm nach oben, sodass jegliche Gelenke von Diäigans rechten Arm stark belastet werden. Aber der Wächter stellt keine weiteren Fragen. Mit einem plötzlichen Ruck drückt er den Arm vollendens nach oben und renkt Diäigan damit die Schulter aus. Dann tritt der Ordinator in den Rücken des Kaiserlichen und lässt dessen Arm los, womit Diäigan nach vorne auf den Boden geschmettert wird. Abermals lacht der Ordinator. "Wenn ihr dann noch da seid, wenn ich wiederkomme, ist der andere Arm dran!", und damit begibt er sich lässig Richtung Taverne ohne Namen.
Diäigan: Sehr schmerzhafte Verletzung der rechten Schulter
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"Nun hab dich nich so, Schätzchen...", und plötzlich greift der Nord um Irwaens Hüfte. Beinahe mühelos zieht er sie an sich, aber dann verzieht er sein Gesicht. "An dir ist ja gar nichts dran...", und ebenso plötzlich wie soeben stößt er sie von sich. Der Nord lacht schallend, da Irwaen durch das Zurückstoßen das Gleichgewicht verliert und auf dem Hosenboden landet. Dann verliert er auch schon das Interesse an ihr und schüttet einen ganzen Krug Met mit einem Zug in sich hinein. Dann blickt er wieder auf die Bosmerin. "Was, du noch hier, Waldelfchen? Hol doch noch einen Humpen Met für mich, dann bekommst du was von mir...", und wieder lacht er dreckig, was die Absicht hinter dieser Aussage deutlich macht.
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So schnell wie der Ordinator seine Aktion ausführt kann Diäigan gar nicht schauen und die Schmerzen rauben ihm fast die Sinne. Auf die Antwort des Ordinators erwiedert er nichts. Auf dem Boden kauernd geht ihm nur der eine Gedanke durch den Kopf: Man sieht sich immer zweimal im Leben, aber auf die von ihm in kürze vorrausgesagte Begegnung kann ich momentan verzichten. Doch Diäigan ist mit etwaigen Verletzungen vertraut, wurde er doch in der kaiserlichen Legion als Feldsanitäter ausgebildet. Jetzt brauche ich nur noch jemanden, der mir die Schulter wieder einrenkt, den selbst dürfte das hässlicher werden, als die Schmerzen von eben... Und dann steht Diäigan auf, streicht seinen Umhang mit der intakten Hand glatt, zieht sich die Kapuze tief ins Gesicht und unterstützt hinter dem schwarzen Stoff seinen verletzten Arm. Der Ordinator ist da vorn in der Taverne verschwuden. Wenn ich ihm folge und das hier offen in der Taverne anspreche, stehen mir 2 Dinge bevor. Entweder der Ordinator bringd mich ganz um, oder er ist so schnell weg, wie er gerade hinter mir erschienen ist. Ich denke, ich lege es einfach mal drauf an... Und mit diesen Gedanken im Hinterkopf geht Diäigan dem Ordinator hinterher.
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Irwaen spürt, wie ihr Gesicht rot wird, als sie plötzlich auf den Boden der Taverne geschleudert wird. Schnell rappelt sie sich wieder auf, und Ärger sammelt sich in ihr. "Hat er mich überhaupt gehört?", begehrt eine Stimme in ihrem Innern auf. Sie tritt abermals an den Tisch des Nords heran, und sagt laut und mit fester Stimme: "Nein, ich kann Euch keinen Met besorgen. Ihr müsst jetzt gehen, Ihr werdet hier nicht länger bewirtet."
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Der Nord blickt Irwaen grinsend ins Gesicht. Dann plötzlich stößt er den Tisch von sich, sodass dieser mit lautem Quietschen zurückweicht, die Krüge darauf klirren wild aneinander. Dadurch fällt die Axt mit lautem Geräusch zu Boden, aber im selben Moment erhebt sich der Solstheimer ruckartig und blickt auf Irwaen hinab, sein Blick verrät nichts Gutes. Jetzt überragt er die Bosmerin um einiges, seine Körpergröße liegt mit Sicherheit weit jenseins der 2 Meter. Durch die Menge an Alkohol schwankt er ein wenig, aber dies lässt ihn nur bedrohlicher und unberechenbarer wirken. "So, du willst mir keinen Alkohol mehr geben? Dafür geb ich dir was ganz anderes...", grollt der Nord laut und greift mit seiner riesenhaften Pranke nach der Waldelfe. Kurz bevor diese Irwaen erreichen kann, hört man auf einmal hinter ihr eine noch bedrohlichere Stimme, die eines Dunmers. Sie klingt leicht gedämpft, wie als würde sie hinter einer Maske verborgen sein. "Ihr haltet jetzt wohl lieber inne, oder wollt ihr tatsächlich Curio's Zorn heraufbeschwören, Korim?", donnert der Ordinator. Daraufhin hält der Nord wie vom Schlag getroffen inne und hat nur noch Augen für den Templer, welcher mit dem Schwert in der Hand und erhobenen Schild an dem Aufgang steht.
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Als Diäigan die Taverne betritt, bietet sich ihm dasselbe Bild wie Irwaen vorhin, der Ordinator scheint verschwunden. Kurz darauf hört man unten ein Poltern und Geschrei, worauf der Wirt nur Diäigan anschmunzelt und beiläufig meint: "Diese Ordinatoren sind zwar grob, aber für Ordnung sorgen können sie...". Dies hat er wohl mehr zu sich selbst gesprochen als zu Diäigan, denn er putzt in aller Ruhe die Gläser weiter.
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Für den Bruchteil einer Sekunde setzt Irwaens Herzschlag aus und sie fragt sich, ob sie sich mit dieser Aufgabe nicht vielleicht ein bißchen zu weit aus dem Fenster gelehnt hat. Alle Muskeln und Sehnen in ihren Beinen und ihrem Rücken spannen sich an, und sie ist bereit, sofort rückwärts zu springen, als der Nord die Hand nach ihr ausstreckt. Doch dazu kommt es nicht mehr. Der plötzlich auftauchende Ordinator rettet sie aus ihrer Notlage.
Noch immer angespannt und mit wild klopfendem Herzen macht Irwaen einen Schritt zur Seite und weg von dem Nord, so dass sie nicht mehr genau zwischen ihm und dem Ordinator steht. Sie richtet ein halblautes "Danke" an den Ordnungshüter, ist sich aber nicht sicher, ob er es gehört hat. Ein wenig geknickt steht sie dann daneben und beobachtet die Situation. "Sojemand wird mich nie respektieren... egal wieviel ich trainiere..."
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Der Nord sieht für einen Moment so aus, als würde er den Ordinator angreifen, aber er scheint sich zu besinnen. Schwankend brummelt er etwas vor sich hin, was man nicht verstehen kann. Dann bückt er sich und hebt die Axt auf, wobei er um ein Haar hinstürzt; aber er fängt sich rechtzeitig, richtet sich auf und schon verlässt Korim taumelnd die Taverne durch den unteren Eingang der Taverne.
Der Ordinator dreht sich wortlos um, ohne auch nur Irwaen noch irgendwelche Aufmerksamkeit zu schenken, und geht nach oben.
Hier angekommen stößt der Templer die Tür auf; er hat inzwischen die Waffe weggesteckt. Zunächst lässt er nur ein "Alles in Ordnung" Richtung Wirt erklingen, aber als er sich Richtung Ausgang bewegen will, stockt er, als er dort Diäigan erblickt. Hinter der goldenen Maske kann man beinahe ein Lächeln erahnen, als der Wächter mit flottem Schritt weiterläuft, auf Diäigan zu. Bei diesem angekommen, zögert er nicht lange. Die gepanzerte Hand schießt vor, ergreift das Handgelenk des gesunden,linken Armes des Kaiserlichen, und ehe sich dieser versieht, findet er sich in genau derselben Lage wie draußen soeben wieder: Den Arm auf dem Rücken, und den Ordinator hinter sich. Der Wächter scheint sich nicht daran zu stören, dass Zeugen anwesend sind. "Sagte ich nicht, dass ihr das Weite suchen sollt? Das habt ihr jetzt davon...", meint der Ordinator in den Raum. Dann plötzlich holt er aus und tritt Diäigan mit voller Wucht gegen den unteren Rücken. Als dieser nach vorn geschleudert wird, bricht das Handgelenk des Kaiserlichen mit einem verhaltenen Knacken, und der Templer lässt es los. Den Diplomaten wirft es nach vorn, und er findet sich auf dem noblen Teppich wieder. "Er hat mich angegriffen, hört ihr?", grollt der gepanzerte Wachmann drohend in den Raum, dreht sich auf den Absatz um und verlässt die Taverne ohne Namen.
"Na, mit dem habt ihr euch ja sehr gut verstanden...", meint der Wirt verhalten, kommt hinter der Theke vor und kniet sich neben Diäigan auf den Boden. "Wie kann ich euch helfen?". Der Adlige in der Ecke ist blass geworden, und sein scharf geschnittenes Hochelfengesicht hat einen verschreckten Ausdruck angenommen.
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Auch dieses Mal kann Diäigan den schnellen Bewegungen des Ordinators kaum folgen und nach einem wahrnehmungslosen Augenblick sieht sich der Kaiserliche auf dem Boden liegend und das einzige, was ihm immer wieder im Ohr nachhallt ist das Knacken eines Knochens. Seines Knochens und sogleich durchzuckt ein unbeschreiblicher Schmerz sein Handgelenk, welches der Ordinator gerade noch wie ein Schraubstock festhielt. Diese verblödeten, rücksichtslosen und Würdelosen "Anhänger eines Mythoses." Schreit Diäigan heraus, weil es ihm durch den Schmerz kaum mehr vergönnt ist einen klaren Gedanken zu fassen. Mit dem Arm, der an der ausgerenkten Schulter hängt, stämmt Diäigan sich trotz heftiger Schmerzen hoch und blickt plötzlich dem Wirt ins Gesicht und vernimmt auch sogleich dessen Frage. Sich wieder fangend, trotz Leiden, die der aus Oblivion in nichts nachstehen würden und mit verzerrtem Gesicht, aber bemüht darum mit normaler Stimme zu sprechen, sagt er: "Es würde mir erstmal schon genügen, wenn ihr mir auf einen Stuhl aufhelfen könntet."
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Der Wirt ist sich unsicher, wie er Diäigan aufhelfen soll, aber dann greift er diesem einfach unter die Arme und hebt ihn auf dem Stuhl. Dem Kaiserlichen fügt dies nur noch mehr Schmerzen zu durch die ausgerenkte Schulter, aber dann endlich sitzt er an dem Tisch.
Der Adlige unterdessen hat seine Zettel zusammen geklaubt und erhebt sich hastig. Mit einem flüchtigen "Gehabt euch wohl, bis morgen..." Richtung Wirt verabschiedet er sich und stürzt aus der Taverne. Der Dunmer nickt nur und wendet sich dann Diäigan zu. "Ich bringe euch erst einmal auf den Schrecken etwas, und mir ebenfalls", und damit begibt sich der Wirt hinter die Theke und holt einen cyrodiilischen Weinbrand hervor. Mit 2 kleinen Gläsern in der Hand geht er zu dem Diplomaten zurück und setzt sich an den Tisch. Geschickt schenkt der Dunmer ein und schnappt sich ein Glas. "Das geht auf's Haus", meint er und stürzt das Getränk mit einem verzerrtem Gesichtsausdruck hinter. "Nun...", und das Glas wird auf den Tisch geknallt, "...ihr tut wohl daran, euch nicht mit den Ordinatoren anzulegen. Ihr müsst wissen, sie sind alle etwas gereizt, und die Order, alles für den Frieden zu tun, verschafft ihnen eine gewisse Narrenfreiheit. Euch wird es auch nichts bringen, euch zu beschweren, am Ende landet ihr im Gefängnis, und dann habt ihr echte Probleme..." redet der Wirt auf Diäigan ein. Dann wirft er einen Blick zur Tür und fragt sich, wo wohl die Bosmerin bleibt.
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Mit verzerrtem Gesicht sitzt Diäigan am Tisch, vor ihm das noch volle Glas. Alkohol hat noch immer die Sinne gegen Schmerzen taub gemacht... Und ungelenk, mit mehr oder weniger großne Schmerzen hebt er das Glas und trinkt es ebenfalls mit einem Zug leer und so wackelig wie er es zum, Mund gehoben hat, stellt er es wieder auf den Tisch: "Danke..." Sagt er mit schmerzverzerrtem Gesicht. Dann, als die heftigsten Schmerzen nachlassen macht der Kaiserliche wieder Anstalten etwas zu sagen. "Nun," fängt Diäigan an, "Es ist ja nicht so, dass ich ihn wirklich angegriffen habe, weder verbal, noch körperlich. Und dass die Ordinatoren nicht meine besten Freunde sind, liegt wohl daran, dass sie mehr in den Armen als im Kopf haben... Aber bitte, wenn ihr so freundlich wärt, mir wenigstens bei der Schulter zu helfen? Sie muss lediglich eingerenkt werden. Keine Sorge, ihr könnt praktisch nichts falsch machen. Ich sage euch, was ihr tun müsst."
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Irwaen sieht erstaunt zu, wie der Nord plötzlich lammfromm davontorkelt. Kurz darauf wendet sich der Ordinator um und verlässt wortlos den unteren Schankraum. "Bin ich eigentlich unsichtbar?", fragt sie sich, wärend sie auf die leeren Treppenstufen starrt. "Naja, ich habe fast ein Jahrhundert trainiert, um unsichtbar zu werden, vielleicht sollte ich nicht erwarten, dass sich das jetzt so schnell wieder ändert... Und vielleicht ist es manchmal auch besser, unsichtbar zu sein", ergänzt sie in Gedanken, als sie von oben einen Schmerzensschrei hört. "Hat der Barbar also doch noch den Streit gefunden, den er gesucht hat..."
Langsam, um nicht in noch irgendetwas hineinzugeraten, geht Irwaen die Treppe hoch. Oben angekommen, sieht sie grade noch, wie der Hochelf eiligen Schrittes die Taverne verlässt. Der Wirt hilft grade einem Kaiserlichen auf ein Stuhl und bringt dann beiden ein kleines Glas, vermutlich gefüllt mit etwas Hochprozentigem. Der Kaiserliche hält sich die Schulter und sein Handgelenk sieht seltsam verdreht aus. Das Bild komplettiert ein leidvoller Gesichtsausdruck, der sich nach dem Getränk nur unmerklich entspannt.
Irwaen tritt an den Tisch heran, als der Kaiserliche dem Wirt grade erklärt, wie er seine Schulter wieder einrenken soll. "Seid Ihr schwer verletzt? Ich bin zwar keine ausgebildete Heilerin, aber vielleicht kann ich trotzdem helfen...", spricht sie den Kaiserlichen ohne lange Begrüßung an.
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Als Diäigan die Frage der Bosmerin hört spiegelt sich in seinen Gedanken seine ganze Arroganz wieder. Dümmer kann man kaum fragen, wie? Natürlich bin ich nicht schwer verletzt, ich kann mein Handgelenk von Natur aus so weit drehen... und eine Heilerin ist sie in der Tat nicht. Ich war Sanitäter... sie kann es nicht wissen, aber jemandem, der unfähig ist, sich selbst auf einen Stuhl zu setzen, trotz gesundem Äußerem, muss doch etwas zugestossen sein... Aber bevor Diäigan sagt, was er soeben gedacht hat, besinnt er sich wieder und sagt in sachlichem aber trotzdem leidvollem Ton: "Könntet ihr mir ein feuchtes kühles Tuch um die gebrochene Hand wickeln, wäre ich euch fürs Erste sehr verbunden." Und um seine Bitte zu unterstreichen hebt er den nun vollends tauben Arm, an dem die Hand mit zerstötem Gelenk nur noch lose und grotesk verdreht, leicht hin und her baumelt.
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Der Wirt wollte gerade ansetzen, Diäigan zu helfen, als Irwaen herein tritt und ihr Hilfe anbietet. "Das feuchte Tuch kann ich euch geben, aber dann müsst ihr mich entschuldigen, ich habe noch in der unteren Etage zu tun, den unrat des Nords entfernen". Damit erhebt sich der Dunmer und verschwindet durch einen Durchgang hinter der Theke. Sogleich kommt er wieder hervor und legt einen nassen Lappen auf den Tresen. Dann begibt er sich zu dem Tisch und räumt die Gläser und den Weinbrand ab, ebenso das Glas, welches der Hochelf zurückgelassen hat. Alles stellt er auf die Theke und geht dann die Treppe nach unten, um die vielen Krüge zu entfernen.
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"Natürlich", Irwaen greift nach dem nassen Tuch auf dem Tisch und wickelt es vorsichtig um Diäigans Handgelenk. Als die Finger ihrer rechten Hand dabei kurz die Haut des Kaiserlichen berühren, murmelt sie ein paar unverständliche Worte und beschreibt mit der anderen Hand eine unauffällige Geste in der Luft. Da sie seitlich zu Diäigan steht, wird ihre linke Hand für ihn durch ihren Körper verdeckt. Die Fingerspitzen ihrer rechten Hand werden für einen winzigen Augenblick von einem bläulichen Glitzern umgeben, aber vielleicht war es auch nur die Reflexion des Kerzenlichts in einem Wassertropfen, der aus dem Tuch sickert.
"Ist es so besser?", fragt sie ihren Patienten, als sie die Enden des Tuches verknotet.
[Ich mag unauffällige Zauber. Hoffe, die Beschreibung ist ok so.
fürs Protokoll: 3HP wiederherstellen für 5sek, kostet mich 15MP
Sei bloß froh, dass Irwaen nicht Gedanken lesen kann....
Und mag mich jemand knipsen?]
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Als die Bosmerin beginnt Diäigans Hand zu verarzten kneift er die Augen zusammen, in der Befürchtung, es könnten nochmal Schmerzen auftreten. Doch einen Augenblick später stutzt der Kaiserliche, als die Schmerzen komplett nachlassen. Nanu, was war denn das? Und im selben Moment dringd auch schon die Frage von Irwaen an seine Ohren. Sie hat jetzt aber nicht wirklich einen Heilzauber gewirkt. Wenn doch, so muss ich meine Gedanken von gerade eben wohl fairer weise wiederrufen... Er schaut zu der Waldelfe auf und meint mit freundlichem Ton: "Ja danke, ihr habt mir fürs erste sehr geholfen." Doch dann meldet sich seine Schulter auf der anderen Seite, die immer noch ausgerenkt und kaum koordinierbar am Torso des Kaiserlichen hängt, mit Schmerzen zurück. Irgendwann habe ich Wege und Mittel gewisse Stadtwachen in den Wahnsinn zu treiben... Denkt Diäigan erbost. Und wieder richtet er das Wort an die Waldelfe: "Wenn ihr mir vielleicht bei meiner Schulter noch helfen könntet? Sie ist lediglich ausgerenkt. Es bedarf nur einer ruckartigen Drehung nach oben, um sie wieder einzurenken."
[OOC: Sorry, da kam ein Missverständnis auf, als ich die PN von Tommels erhielt, sonst hätte ich früher geschrieben. Ich habs jetzt erst bemerkt. Und Grimoa, ich muss meinen Char ja auch nach Charackterbogen handeln und denken lassen.]
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"Natürlich", wiederholt Irwaen sich selbst und tastet vorsichtig Diäigans Schulter ab. Unter Anleitung des Kaiserlichen zieht sie dann einmal ruckartig am Gelenk, um dieses wieder einzurenken. "Hoffentlich tue ich ihm nicht mehr weh als nötig..."
Nachdem das Gelenk wieder eine natürlich Position eingenommen hat, setzt Irwaen sich nach einem Augenblick des Zögern zu dem Kaiserlichen an den Tisch, hält aber einen Stuhl Abstand. "Vielleicht solltet ihr doch noch einen Heiler aufsuchen, der nach Eurer Hand schaut. Ich denke, der Knochen sollte noch gerichtet werden. Am besten versucht ihr es im Fremdenviertel, dort gibt es mehrere Heiler."
"Und ich habe immer noch Hunger", wird sie plötzlich durch ihren laut knurrenden Magen erinnert. Daraufhin dreht Irwaen sich Richtung Theke, um zu sehen, ob der Wirt wieder aufgetaucht ist.
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Als die Bosmerin die Anweisungen von Diäigan ausführt, spürt er für den Bruchteil einer Sekunde einen extrem unangenehmen und stechenden Schmerz durch seine Schulter zucken. Aber dann weicht mit einem Male die Taubheit aus dem Arm und Diäigan atmet erleichtert durch, da jetzt auch der dumpf pochende Schmerz nachgelassen hat. Auf die Aussage der Elfe antwortet Diäigan freundlich: "Nunja, ich könnte natürlich einen Arzt aufsuchen und sollte dies auch tun, aber einige Zeit geschiente Ruhestellung dürften für einen Bruch dieser Art genügen. Ich habe da so meine Erfahrung gemacht." Und um dies zu unterstreichen betastet Diäigan mit der unverletzten Hand sachte das gebrochen Gelenk.
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"Er hat da also schon seine Erfahrungen gemacht...", echot Irwaen in Gedanken, laut sagt sie: "Ihr kennt Euch sicher besser aus als ich. Und schließlich ist es Eure Hand." Sie sieht sich noch einmal Richtung Theke um, doch der Wirt ist immer noch nicht wieder aufgetaucht. "Hattet Ihr vor etwas zu essen bevor der Barbar Euch so zugerichtet hat? Ich für meinen Teil habe großen Hunger...", versucht die Bosmerin etwas unbeholfen ein Gespräch zu beginnen. Normalerweise ist es zwar nicht ihre Art, einfach Fremde in ein Gespräch zu verwickeln, aber nachdem sie schon die einzigen Personen im Raum sind, und schon mal an einem Tisch sitzen, käme es ihr auch seltsam vor, einfach wieder aufzustehen und zu gehen. Oder sich einen Tisch weiter zu setzen um irgendwann zu essen.
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Auf der Treppe hört man es Klappern und ein Aneinanderschlagen von Gläsern, und ein leises Fluchen, dessen genauen Inhalt sich aber nicht erörtern lässt. Dann tritt der Wirt in den oberen Schankraum, über und über mit Krügen bepackt. Obwohl dieses Gebilde in seinen beiden Händen sehr unstabil aussieht und den Eindruck macht, jeden Moment auf dem Boden zu schellen, geht der Dunmer relativ sicher zur Theke und setzt nach und nach die Krüge ab, sodass der Geschirrturm rasch schrumpft. Dies lässt wohl auf eine lange Erfahrung als Wirt schließen. Dann wendet sich der Dunmer zu den beiden verbliebenen Gästen. "Der Ordinator hat die Arbeit verrichtet, davon gehe ich einmal stark aus?", fragt der Wirt mit einem Lächeln, aber da er sofort weiterredet, nimmt er diesen umstand ohne Antwort von Irwaen zur Kenntnis. "Also der Eintopf und das Wasser kosten 12 Draken. Ich schreibe ihn euch an, aber lasst mich bitte nicht solange warten, auch ich bin auf meine Einnahmen angewiesen. Wenn demnächst jemand von der Kriegergilde vorbeikommt zum Begleichen, dann würde ich das sehr begrüßen.", und dann wendet sich der Wirt an Diäigan. "Darf es für euch noch etwas sein? Für 5 Draken kann ich euch einen ganz speziellen Muntermacher anbieten, ein alkoholischer Trunk, eigenes Rezept. Der würde euch bestimmt gut tun.".
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Diäigan erwiedert nichts und bleibt stumm, bis die Frage des Wirts an sein Ohr dringd. "Oh nein, vielen Dank. Mit dem Alkohol habe ich es nicht so, das vorhin war eine Ausnahme." Sagt Diäigan freundlich. Doch dann fügt er hinzu: "Aber ich werde die Hälfte der Rechnung dieser jungen Bosmerin hier begleichen." Und dann sagt er sich dierekt an die Waldelfe wendend: "Als Dank für eure Hilfe."
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"Vielen Dank", antwortet Irwaen gleichermaßen dem Wirt und dem Kaiserlichen. An den Wirt gewendet fügt sie hinzu: "Ich werde Euch das Geld morgen persönlich vorbei bringen."
Dann wendet sie sich noch mal dem Menschen zu: "Ich bin übrigens Irwaen. Tut mir leid, dass ihr verletzt wurdet. Seid ihr fremd hier in Vivec?"
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"Nun gut...dann macht das 6 Draken, welche ich anschreiben lasse. Einen Moment bitte", und der Wirt dreht sich um und geht an der vollgestellten Theke vorbei nach hinten in die Küche.
Nach ein paar Minuten kehrt er zurück, mit einem großen Teller in der einen und einem Krug Wasser und Besteck in der anderen. Alles setzt er vor Irwaen auf den Tisch. Große Fleischstücke sind in der braunen Soße und zwischen den Pilzen zu erkennen, ebenso verschiedene Arten von Gewürzen und Gemüse. "Wenn ihr noch etwas braucht, gebt mir einfach Bescheid", meint der Dunmer und entfernt sich dann. Zielstrebig geht er Richtung Krüge und macht sich dann daran, diese abzuwaschen.
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Bevor Irwaen noch etwas sagen kann, ist der Wirt schon wieder verschwunden. Beim Anblick des Essens macht sich jedoch ihr Magen mit einem lauten Knurren bemerkbar und so fängt sie einfach schon mal an zu essen.
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Irwaens Frage bekommt Diäigan nur am Rande mit, während er unter seinem Umhang nach dem ledernen Geldbeutel sucht. Als er ihn schließlich gefunden hat, schaut er auf und legt selbigen auf den Tisch. Und erst jetzt, als der Wirt die Speisen vor die Bosmerin stellt, wird er sich bewusst darüber, was sie gerade gesagt hat. "Nunja, "fängt Diäigan langsam an, "Ich bin neu in Vivec, habe aber schon mehereres über diese Redoranmetropole gehört und erfahren." Nach einer kleinen Pause spricht der Kaiserliche weiter: "Es muss euch nicht leid tun. Bisher bin ich von Vivecs Stadtwachen nichts anderes gewohnt... mein Name ist übrigens Diäigan."
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Irwaen nickt kurz, als der Kaiserliche vorstellt. Dann breitet sich einige Minuten lang Schweigen am Tisch aus, wärend die Waldelfin isst. Sie muss wohl sehr hungrig sein, denn man könnte fast den Eindruck erhalten, sie schlinge das Essen gradezu in sich hinein. Seit sie bei der Kriegergilde das Waffentraining begonnen hat, hat auch ihr Appetit deutlich zugenommen und Fremde fragen sich immer wieder, wo diese zeierliche Person so schnell all die Nahrung lässt.
Vielleicht konzentriert sie sich aber auch grade so sehr auf den Teller, um nicht das Gespräch führen zu müssen. Da jedoch auch Diäigan nichts sagt, verlangsamt sich die Geschwindigkeit ihrer Gabel nach einigen Minuten wieder und sie nimmt das Gespräch wieder auf: "Was hat Euch denn nach Vivec geführt, wenn ich einfach mal fragen darf?"
"Ich hoffe, er ist überhaupt an einem Gespräch interessiert. Aber sonst wäre er vermutlich längst gegangen..."
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Warum schlingt sie so... hat sie Angst? Vor irgendwem... naja, bei diesen Ordinatoren hätte ich in Vivec auch überall Angst. Denkt Diäigan halb ironisch halb ernst. "Naja, ich bin bei einem Nord und einer Dunmerin mitgereist, die mir in Caldera das Leben gerettet haben..." Und nach eine kurzen Pause fügt er hinzu: "Naja, ich nenne sie mal meine Begleiter, mit Freundschaft oder dergleichen hat unser Zusammentun nicht viel Gleichheit. Zumindest schließe ich das aus dem Verhalten der beiden... allerdings gehören dazu immer mehrere... ich bin an dieser Situation nicht ganz unschuldig, ich..." Doch dann hält Diäigan mitten im Satz inne. Verdammt, ich sollte nicht allzu viel darüber reden, schließlich kenne ich sie seit einigen Augenblicken erst... Und dann nimmt er den Satzt wieder auf: "Ich habe auch meinen Teil dazu beigetragen... Nun gut, soviel zu mir, aber was führt eine zierliche Waldelfe wie euch in eine Handelsmetropole wie Vivec. Elfen sind doch eher Naturverbunden... vorallem die Bosmer." Sagt Diäigan gleichermaßen ernst und freundlich.
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"Oh, auch wenn es vielleicht ungewöhnlich ist, ich lebe schon länger in Vivec. Und wenn mir der Sinn nach Wildniss steht, dann brauche ich ja nur die Wohninseln verlassen." Sie macht eine kurze Pause und spießt Pilze mit ihrer Gabel auf. "Seid Ihr denn ein Reisender oder Abenteuerer? Wenn Ihr sagt, dass Eure Gefährten euch das Leben retteten, dann müsst Ihr ja ein aufregendes Leben führen." Sie steckt sich die Gabel, auf der inzwischen drei Pilze und ein kleiner Fleischbrocken stecken in den Mund und fängt an zu kauen, wobei sie den Kaiserlichen interessiert ansieht.
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"Abenteurer ist vielleicht etwas übertrieben. Ein aufregendes Leben... das kommt jetzt auf die Sicht der Dinge an. Für mich war es bis jetzt schon aufregend, aber das ein oder andere hätten sich die Götter für mein Schicksal auch sparen können. Naja, ich bin durch meine Arbeit viel in Tamriel herumgekommen. Aber dieses Leben wurde mir abruppt entrissen, sodass ich mein Glück nun auf Vvardenfell versuche. Eine Insel, die von der Außenwelt nur mäßig beeinflusst wird und wurde. Zugegeben, die Reihe der Septime ist dafür verantwortlich, dass der Kaiserliche Kult und das Tribunal sich hier erbitterte Kämpfe um die Vormachtstellung in der Politik leisten... natürlich im Übertragenen Sinne." Das letzte sagt Diäigan zur Ablenkung von der eigentlichen Frage von Irwaen. "Aber sagt, was hält euch in dieser Stadt, wenn ihr schon so lange hier lebt?"
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"Hm....", macht Irwaen, wärend sie Pilze und Fleisch kaut. "Was soll ich ihm darauf antworten?" Kurz denkt sie darüber nach, wie sie ihre Diebskarriere in Vivec begonnen hat und wie es sie jetzt zur Kriegergilde verschlagen hat. "Naja, ich denke mal, ich habe mich inzwischen an die Stadt gewöhnt. Und so schlecht ist es hier auch nicht, wenn man mit den Einheimischen klar kommt. Aber auch mein Leben ändert sich hin und wieder. Ihr habt ja mitbekommen, dass ich zur Kriegergilde gehöre. Allerdings noch nicht sehr lange, also werde ich wohl demnächst auch neue Dinge erleben und neue Orte sehen." "Vielleicht sogar ein ganzen Abenteuer...", ergänzt sie in Gedanken, wärend sie eine Kartoffel aufspießt und damit die Soße auf dem Teller aufwischt.
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"Also mit den Einheimischen komme ich soweit ganz gut klar, nur die Würdenträger und Amtspersonen hier sind etwas aggresiv veranlagt." Und nach einer kleinen Atempause fährt Diäigan fort: "In der Kriegergilde seid ihr also tätig... naja, als Feldsanitäter in der Kaiserlichen Legion der ich einst war, verstehe ich es besser mit Kurzwaffen umzugehen, als mit den richtigen Stangenwaffen und Langschwerten, wie sie die Milizsoldaten zu führen pflegen. Die Kriegergilde in Ciirodyl war mir allerdings noch nie sympatisch, da die meisten der Obrigkeiten dort eher am Geld ihrer Auftraggeber, denn der gewissenhaften Ausführung selbigen interessiert waren. Standard war, dass man Neulinge ausschickte um Geld zu sparen. Ich wiess nicht wie sich das hier auf der Insel verhält, darum möchte ich darüber kein Urteil fällen. Aber nach alldem, was ich von der Dunmerkultur hier schon gehört habe, wird hier zu Lande noch alles mit recht strenger Hand überwacht..." Sagt Diäigan freundlich. Aber was macht eine zierliche junge Bosmerin wie sie bei der Kriegergilde? Verträge stempeln und Papiere sortieren... Diäigan mustert Irwaen mit durchdringendem Blick... Nein, sicher nicht. Jemand, der sich in der öffentlichkeit mit Rüstung bewegt ist sicher kein Tintenfassstapler...
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"Ja, die meisten Ordinatoren haben leider einen ausgeprägten Hang zur Reizbarkeit", antwortet die Bosmerin, wärend sie den Satz wieder nur in Gedanken weiterführt: "aber die meisten haben auch ein gutes Gespür dafür, wenn mit jemandem etwas nicht stimmt..." Laut fährt sie fort: "Aber manchmal ist ein strenges Regime auch von Vorteil. Habt ihr von den Morden gehört? Ach, sicher habt ihr. Jeder hier hat davon gehört, und jeder hat jetzt Angst vor Assassinen, die im dunklen Schatten lauern. Der Platz draußen ist ja auch schon wie ausgestorben." Ihr geht kurz die Begegnung mit dem Nord durch den Kopf, über den sie nun immer noch nichts genaueres weiß. "Aber macht Euch nich zu viele Sorgen, der oder die Täter werden bestimmt bald gechnappt."
Sie isst die letzten Pilze auf und versucht noch den Rest der Soße aufzulöffeln, was aber mit der Gabel nur bedingt gelingt. Schließlich schliebt sie den Teller von sich und greift nach dem Wasserglas. "Mit Eurer Ansicht über die Kriegergilde mögt Ihr Recht haben, jedenfalls in Einzelfällen. Die meisten Ausbilder sind aber um das Wohl ihrer Neulinge besorgt und haben nicht nur das Geld im Kopf."
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Morde... Assassinen, aha, deshalb wird die Stadt ringsum und überhaupt so trastisch bewacht. "Also ehrlich gesagt, nein. Von irgendwelchen Morden habe ich noch nichts gehört. Ich wusste lediglich, dass die Stadt in Aufruhr ist und dass die Sicherheitsmaßnahmen ausgebaut wurden." Assassienen... das erklärt eventuell auch das eher komische Verhalten von Ramirez, seit wir in Vivec sind... kann sein, dass ich mir das aber auch lediglich einbilde. "Vor kurzem habe ich auch erfahren, dass die Morag Tong hier anscheinend ihr 'Gildenhaus' unterhalten soll. Weiss man denn etwas genaueres darüber?"
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"Naja, die Gerüchteküche kocht natürlich, aber niemand weiß etwas genaues. Und an offizielle Informationen ist auch kein rankommen, die Ordinatoren sind da nicht so gesprächig...", antwortet Irwaen mit einem kurzen Grinsen. "Aber die Situation wird sich bestimmt bald wieder beruhigen. Wo sind denn eigentlich Eure Reisegefährten? Trennten sich Eure Wege hier in Vivec? Nicht, dass ihnen noch das gleiche passiert wie Euch", dabei blickt sie kurz auf die immernoch angeschwollene Hand des Kaiserlichen. "Eine Dunmerin fällt hier in Vivec natürlich nicht auf, aber ein Nord umso mehr."
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Ich behalte besser für mich, wo wir untergekommen sind... überhaupt sollte ich keine großartig erklärenden Worte über meine Begleiter verlieren. "Nunja, wir sind bei jemandem hier in der Nähe zu Gast. Eigentlich sind wir auch nur ungewollt in Vivec. Mehr auf der Durchreise als nach einem langen Aufenhalt strebend..." Verschleiert Diäigan, was es mit ihrem Besuch in der Stadt tatsächlich auf sich hat. Dabei bemerkt er ihren kurzen Blick auf seine gebrochene Hand. Diäigan lächelt kaum merklich und sagt: "Das verheilt wieder. Macht euch da mal keine Sorgen. Ihr habt ja sowieso keine Schuld daran. Und um meine Begleiter, selbst wenn sie allein unterwegs sein sollten, muss ich mit keine Sorgen machen. Der Nord ist im Nahkampf gut bewandert und die Dunmerin weiss gut mit Worten um zugehen..."
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"Aha... Ein Nord, im Nahkampf ausgebildet und er ist irgendwo in der Nähe zu Gast..." Irwaen kommt für einen Moment ein seltsamer Verdacht, aber sie will daran noch nicht wirklich festhalten. Mit einem leichten Kopfschütteln befördert sie eine Haarsträhne aus ihren schwarzen Augen und den Gedanken aus ihrem Kopf.
"Na gut, dann hoffe ich mal, dass Euer Aufenthalt in Vivec noch angenehmer wird. Wo soll es denn als nächstes hingehen?"
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"Wie ich euch bereits erzählt habe, haben meine Begleiter mir in Caldera das Leben gerettet. Dabei ist mir meine Waffe, ein gravierter Dolch abhanden gekommen, als die Leichen fortgeschafft wurden. Ein Gespräch mit dem Wirt des Gastahauses wo wir genächtigt haben, hat ergeben, dass die Leichen nach Vivec geschafft wurden. Und in dem Torso einer der Leichen steckte bis zu dem Zeitpunkt mein Dolch." Sagt Diäigan etwas verlegen. "Und das erste, was ich oder auch wir, hier erledigen möchten, ist meine Waffe versuchen aus der Asservatenkammer zurück zuholen. Es ist eine Einzelanfertigung, deshalb dürfte es kein Problem sein, zu beweisen, dass es sich um mein Eigentum handelt."
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"Also das ist mal ein ungewöhnlicher Grund für eine Reise nach Vivec", Irwaen kann nicht anders, als bei der Geschichte des Kaiserlichen wieder kurz zu grinsen. Es sieht jedoch mehr freundlich als spöttisch aus. "Nur werdet ihr dann noch einmal mit den Ordinatoren in Kontakt kommen. Ich kenne die üblichen Verfahren leider nicht, daher kann ich Euch nur viel Erfolg wünschen. Aber selbst wenn Ihr eindeutig beweisen könnt, dass der Dolch Euch gehört, ist damit noch nicht gesagt, dass Ihr ihn einfach so wieder bekommt." Sie setzt das Wasserglas ab, das sie bis dahin in der Hand gedreht hat. "Und natürlich ist es auch fraglich, ob der Dolch überhaupt zusammen mit der Leiche hier angekommen ist. Es ist ein weiter Weg von Caldera. Vielleicht war einer der Arbeiter beim Transport der Meinung, sich einen Zusatzlohn verdienen zu können. Die Augen des Gesetzes können auch nicht überall gleichzeitig hinschauen." Sie nimmt noch mal einen Schluck Wasser. "Nein, wie wahr. Die Augen des Gesetzes sind bisweilen ziemlich blind..."
Als sie das Glas abermals abstellt, wechselt ihre Stimme vom vorherigen sachlich-professionellen Ton wieder zu einer kindlich-begeisterten Betonung, die sie schon einmal an den Tag legte, als sie Diäigan nach seinen Abenteuern fragte. "Seid ihr IN der Taverne überfallen worden? Hatte es jemand auf Euch abgesehen? So dreist kann ein Einbrecher doch gar nicht sein!"
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Hmm, ich hoffe, dass sie damit nicht recht behält... Dann vernimmt er ihre zweite Frage zu den Geschehnissen in Caldera. Und Obwohl der eisernen Selbstbeherrschung kann es Diäigan nicht verhindern, dass ihm etwas Röte ins Gesicht steigt. Freundlich verlegen beginnt er zu erzählen: "Auch ein Erfahrener im Umgang mit Worten kann nicht überall die selbe Taktik der Rede ansetzten. Und so musste ich feststellen, dass Händler der Dunmer etwas unfreundlich bis aggresiv auf manche Geschäftsabschlüsse reagieren. Anders gesagt, ich war gerade ein paar Tage auf Vvardenfell und benötigte Geld. Deswegen habe ich am Preis so lange gedreht, bis er mir hoch genug erschin. Doch die Händler kamen wohl während des Handels darauf, dass der Preis nicht in gerechtem Verhältnis zur Qualität meiner dargebotenen Wahren steht. Und dann musste ich schauen, dass ich wegkomme. Nunja, sie haben mich bis in die besagte Taverne verfolgt. Dort haben mich meine jetzigen Begleiter vor dem Schlimmsten bewahrt. Bis auf zwei, konnten wir die ganze Meute außer Gefecht setzen. In der Nacht kamen die Verbliebenen in die Taverne und versuchten mich im Schlafe zu meucheln, doch ich war einige Augenblicke eher wach und der Nord glücklicherweise auch. Sonst würde ich wohl heute nicht hier sitzen."
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Ramirèz Antwort verwirrt Hlavera. Sie hat mit etwas anderem gerechnet, zumal die Erklärung nicht sehr eindeutig ausgefallen ist, obwohl er doch eigentlich ein Freund der klaren Worte ist und Zweideutigkeiten meidet.
Nun, was sagt man dazu? Ich habe wirklich etwas anderes erwartet, etwas, das mehr wie ein Geständnis klingt... Aber wie soll ich jetzt fortfahren? Wie soll ich ihm bloß meinen Zustand und meine Gefühle erklären? Ob er das überhaupt verstehen wird? Ich werde ehrlich zu ihm sein und ihm kein Lügenmärchen auftischen, aber was soll ich ihm sagen? Egal, was ich ihm gleich erzählen werde, er wird mich höchstwahrscheinlich für dumm halten. Entweder er hält mich für dumm, weil ich so naiv und dumm war, mir Hoffnungen zu machen und dann geweint habe, oder er hält mich für dumm, weil ich enttäuscht von ihm war, weil ich dachte, er hätte mir verschwiegen, dass er Assassine ist und den haltlosen Vermutungen meiner Tante glauben geschenkt habe... Am besten erzähle ich ihm beides, dann ist alles gesagt und er kann dann von mir denken, was er will.
"Gut, danke für eure Ehrlichkeit. Bei mir müsst ihr euch auf eine etwas längere Erklärung gefasst machen." Sie sammelt sich und nach anfänglicher Sprachblockade, sprudelt es förmlich aus ihr heraus.
"Zu erst einmal tut es mir leid, wenn ich euch mit meinen... Gemütsschwankungen und meinem...Zusammenbruch, ja ich denke so kann man es nennen, verwirrt habe. Ich würde euch gerne beruhigen und euch sagen, dass ihr damit nichts zu tun habt, aber ich fürchte, dann müsste ich lügen. Ohne euch beleidigen zu wollen, muss ich euch sagen, dass ihr der Grund dafür seid. Mir ist inzwischen klar geworden, dass ihr euch keiner Schuld bewusst seid, sonst hättet ihr anders reagiert und auch, wenn es euch entschuldigt, so macht es mich nur noch trauriger. Gut, ich denke, ihr könnt mit meinen Worten immer noch nicht viel anfangen, da euch eine wichtige Information, oder viel mehr ein wichtiger Gesichtspunkt fehlt.
Nämlich der, dass ich Liebeskummer habe, weil ich mich, zweifellos ohne es zu wollen und es mitzubekommen, in euch verliebt habe. Wobei das eigentlich nicht die richtigen Worte sind. Denn richtig verliebt kann man meine Gefühle zu euch auch nicht nennen, eher dass sie über freundschaftliche Gefühle weit hinausgehen. Und Anfangs, und hier komme ich zum springenden Punkt, habe ich gedacht und gehofft, dass ihr sie erwidert. Bis zu einem gewissen Punkt jedenfalls, von dem ich aber selbst, bis heute, nicht gewusst habe, wo er liegt. Und auch, wenn ich euch keinen Vorwurf machen möchte, so muss ich euch trotzdem sagen, dass ihr mit eurem Verhalten mir nicht unbedingt das Gegenteil bewiesen habt, wodurch ich davon überzeugt war, dass meine Hoffnungen berechtigt waren.
Es ist letzten Endes auch egal, da ihr mir mit eurem Verhalten heute Morgen bei der Näherin, dessen Schmeicheleien ihr offensichtlich genossen habt, die Augen geöffnet und gezeigt habt, dass ihr keineswegs an mir interessiert seid. Diese Erkenntnis hat mich leider so aus der Bahn geworfen und als dann auch noch die, im Nachhinein haltlose, Beschuldigung aufkam, ihr wäret ein Assassine, brachte mich das vollends aus der Fassung, da ich enttäuscht von euch war, dass ihr mir das verschwiegen hattet.
Nun, jetzt wisst ihr alles und könnt halten von mir, was ihr wollt und mich auch als naiv abstempeln oder sonst möglich über mich urteilen."
Beim Sprechen hat Hlavera immer wieder ihre Worte mit ihren Händen unterstrichen und nachdem sie noch einen kurzen Moment ihn der Luft geschwebt sind, lässt sie diese schlaff in ihren Schoß fallen. Alles in ihrem Innern scheint zu erschlaffen, so als wäre völlig die Luft aus ihr gewichen. Als sie in Gedanken ihre Worte noch einmal Revue passieren lässt muss sie mit Mühe einen neuen Schwall Tränen unterdrücken. Am liebsten wäre sie jetzt aufgesprungen und davon gestürmt, doch selbst dafür fehlt ihr die Kraft. Und nachdem sie Ramirèz beim Gespräch die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen hat, senkt sie nun leicht beschämt ihren Blick und harrt der Dinge, die da kommen, denn sie weiß, auch wenn sie jetzt vielleicht eine Schlacht geschlagen hat, so ist der Krieg noch nicht zu ende.