Ich denke es würde den Rahmen dieses Themas sprengen (und so genau kenne ich mich damit auch nicht aus) wenn man jetzt die historischen und kulturellen Hintergründe von idealisierten Helden durchleuchten würde. Warum viele Menschen von solchen Figuren bzw. "positiven" Geschichten begeistert sind, ist aber nicht unbedingt schwer nachzuvollziehen, oder nicht?
Unrealistisch ist Fiktion auf die eine oder andere Weise immer. Genauso wie es in der Realität keine rechtschaffen guten Menschen gibt, existieren auch keine rechtschaffen bösen. Von daher finde ich "Realismus" als Argument nicht besonders wirkungsvoll. Und selbst wenn man einen "bösen" Helden spielen würde, dann wird dieser wie gesagt fast immer glorifiziert. Das ist mMn nach aber falsch, denn um glaubwürdig zu sein, müßte im Spiel das Handeln des Helden dann auch die ganzen negativen Konsequenzen nach sich ziehen, die damit verbunden sind - sowohl aus Sicht der Opfer, als auch aus Sicht des Helden. Außerdem müßte ein "böser" Held auch ein Motiv für sein assoziales Verhalten haben. Wenn du das dann wieder auf die Realität übertragen willst, müßte das in den meisten Fällen eine ausgeprägte psychische Störung sein.
Also da bin ich eher skeptisch. Wenn alle Menschen nur an sich denken würden (damit meine ich Egoismus, keinen Eigennutz, bevor das mißverstanden wird), dann würde unsere Gesellschaft kaum funktionieren. ;)Zitat:
Warum soll der Held nicht nur an sich denken? Das machen die meisten so.