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Nachdem die Mädchen verschwunden waren, schoss der Blick des Grünen zwischen der Weißen und dem Blauen hin und her. Der Blaue raufte sich gerade mit beiden Händen durch die Haare, um auch die letzten Stücke Stroh herauszubekommen. Der Grüne schlug seine Hände weg und pickte den letzten Strohhalm aus den Haaren, während der Blaue sich immer wieder eine Haarsträhne aus dem Gesicht pustete. Wie automatisch begannen sie, ebenfalls in Richtung Innenhof zu laufen, wo die Versammlung tagen sollte.
"Bursche, was ging denn da jetzt bitteschön ab?" fragte der Grüne, während er den Strohhalm zwischen seinen Fingern begutachtete, als könne dieser ihm Antwort darauf geben.
Der Blaue überlegte lange, er wollte gerne eine passende - und am besten auch lustige - Antwort finden. Irgendwann sagte er „Na ja, das übliche halt.“ Großartige Antwort, du Pfeife.
"Oh, entschuldige", entgegnete der Grüne und schlug sich gegen die Stirn, "ich meinte natürlich: Was habt ihr wirklich gemacht?"
"Ja nun, also eigentlich …"
"Hey!" Das war die Rote. Sie stand alleine in der Menge und winkte den beiden Jungs zu. "Hier bin ich!"
"Schön für dich, Mädel", nuschelte der Grüne beleidigt. Er wollte endlich seine verdammten Antworten haben, aber das schien ihm heute Nacht nicht vergönnt zu sein.
"Was?" fragte die Rote, als die beiden zu ihr kamen. Sie ging ein paar Schritte auf ihren Bruder zu.
"Äh, ich meinte, schön dich wieder zu sehen, Schwesterherz."
"Wo ist deine Begleitung?" fragte der Blaue und sah sich nach der Weißen um.
"Ja Moment!" unterbrach der Grüne. "Was lief denn da jetzt?"
"Ich weiß es", lächelte die Rote und tauschte ein Augenzwinkern mit dem Blauen. Sie war echt ein toller Kumpel, die Rote.
Der Grüne schaute nur noch perplex zwischen seiner Schwester und seinem Freund hin und her. "Hä?"
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[FONT="Century Gothic"]Der Bergfried der Gargoyles
Erhobenen Hauptes ließ Rabitz seinen Blick über die sich mehrende Horde an Gargoyles schweifen. Eine hochgewachsene Gestalt, grün in Farbe mit zwei mächtigen, spitzen Ausläufern an der Stirn trat an den Alpha heran, während beide nicht einmal ihren Blick von der Menge nahmen. „Habukóz?,“ fragte der rabenähnliche Gargoyle in gedämpften Ton fragend. „Noch nicht von der Jagd zurück…,“ gab ihm der Grünhäutige, ebenfalls in einer leisen Tonlage, ernüchternd zurück, „dein Ausflug?“ Er konterte Rabitz aus. „Mh, schlimmer als erwartet,“ Rabitz betrachtete mit ernstem Gesichtsausdruck seinen alten Freund, während die restlichen Gargoyles hitzig miteinander diskutierten. „Ich habe es befürchtet…“ seufzte er leise, als Rabitz beschwichtigend die Hände hob.
„Ich bitte um Ruhe! Ruhe meine Freunde – ich habe etwas Wichtiges zu verkünden, das ein jeden von uns etwas angeht.“ Man konnte ihm leicht ansehen, dass die folgende Nachricht nicht gerade mit Begeisterung aufgenommen werden würde. Rabitz war ohnehin nicht besonders gut darin, seine Intentionen zu verheimlichen, er bevorzugte stets den direkten Weg.
„Meine Brüder und Schwestern,“ die tiefe Stimme des Alpha wurde von den zerstörten Wänden, die den Innenhof bildeten, in einem Echo zurückgeworfen, bis auch der letzte Gargoyle interessiert zu Rabitz, der auf einer leichten Erhebung stand, blickte. „Wie ihr alle vielleicht wisst, mehren sich die Berichte jüngster Überfälle der Menschen aus dem Süden,“ ein kurzes Raunen ging durch die Menge und die Stimme Rabitz’ verstummte für einen Augenblick, bis wieder Ruhe einkehrte. „Ich hatte diese Nacht eine Unterredung mit den Menschen aus dem Dorf – es sieht so aus als ob die Südländer in unsere Richtung marschieren.“ Noch bevor die Gargoyle jeder für sich in eine Diskussion mit ihren Nebenmännern ausbrechen konnten, setzte Rabitz erneut an: „Seid alle ruhig! Ich bin noch nicht fertig. Sie werden bei Nachteinbruch unsere Grenzgebiete erreichen, deshalb ist es wichtig, dass sich jeder von euch auf eine bevorstehende Schlacht vorbereitet. Diejenigen von euch, die noch zu jung sind, bleiben beim Hort, ebenso wie einige Wenige die ich nachher noch bestimmen werde.
Wir wissen nicht mit welcher Anzahl an Feinden wir es genau zu tun haben werden, aber wenn die Menschen es für nötig halten ihre Stämme zu vereinen, dann dürfte das Risiko nicht unerheblich sein!“ Rabitz dachte an die Tatsache das die Sachsen an diesem Bund beteiligt sein würden, doch würde er mit dieser Information erst in nächster Nacht rausrücken, um die restlichen Gargoyles nicht zu verunsichern.
„Das wars, die Versammlung ist für den heutigen Abend beendet. Bereitet euch sorgsam auf den morgigen Tag vor…“ Rabitz wandte sich von der Menge ab und verschwand kurz darauf in einem der Türme während der grünhäutige Gargoyle seinen Platz einnahm und versuchte die aufgebrachte Menge zu beruhigen…
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Die Weiße hatte wortlos der Rede von Rabitz zu gehört und nicht einmal die Augen von dem Anführer genommen. Seine Mimik und Gestik hatten bereits zu Anfang klar gemacht was das Gespräch im Menschen Dorf erbracht hatte.
Nachdem Rabitz im Turm verschwunden war, drehte sich die Weiße zu ihren Freunden um. "Morgen also bereits? Ich hätte nicht gedacht das sie schon so nah sind."
Sie blickte zum Blauen und betrachtete ihn eingehend. Er sah nicht sehr glücklich aus, was auch nicht weiter verwunderlich war. Er war dafür bekannt das er gerne an vorderster Stelle kämpfen wollte und da er noch nicht volljährig war, würde er morgen wie seine restlichen Freunde im Horst bleiben.
Der Weißen war dies nicht weiter wichtig. Kämpfen war eh nicht ihre Stärke. Mitfühlend klopfte sie dem Blauen auf die Schulter und machte sich dann auf dem Weg nach vorne, um mit dem Gargoyle zu sprechen, der neben Rabitz gestanden hatte.
Es dauert einige Zeit bis sie seine Aufmerksamkeit erhaschen konnte. "Verzeiht das ich euch störe, doch ich habe einen Vorschlag."
Bevor der Grüne sie abwimmeln konnte, fuhr sie fort: "Wäre es möglich die Kinder der Dörfer im Horst zu versammeln? Wir könnten sie so wesentlich besser beschützen, als wenn sie in ihren Häusern bleiben würden. Die Südländer sind dafür bekannt das sie die Hütten anzünden und somit wären die Kinder leichte Beute."
Flehend sah sie den älteren Gargoyle an und hoffte inständig das dieser ihren Vorschlag gestatten würde.
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"Toll, macht die Lage auch nicht erträglicher", murmelte der Blaue leise, allerdings erst, nachdem die Weiße weit außer Hörweite war. Er hatte genug Probleme im Clan, da verbesserte ein Klopfer auf die Schulter auch nicht die Lage.
"… mitmachen darfst?" hörte der Blaue plötzlich den Grünen.
"Bitte, was? Ich war gerade in Gedanken", entschuldigte sich der Blaue.
"Ich habe dich gefragt, ob ich bei den Großen nicht mal nachfragen soll, ob du beim Kampf mitziehen darfst." Er fragte das ziemlich leise, und die Rote hatte sich gerade an einen grauen, weißhaarigen Gargoyle mit langen, dornenartigen Hörnern über den spitzen Ohren gewandt. Irgendwie hatte der Blaue das Gefühl, dass die Rote bei diesem Gespräch absichtlich weghörte.
Er wandte sich schnell wieder zum Grünen und fragte mit großen Augen: "Meinst du, das geht? Wirklich?"
"Hey", entgegnete der Grüne, "so ein kräftiger Bursche wie du?" Er legte kameradschaftlich einen Arm um seinen Freund und klopfte ihm auf die Brust. "Die werden sich um dich reißen, Kumpel."
Aufgeregt biss sich der Blaue sanft auf die Zunge. Wenn sein Freund das wirklich hinkriegen würde, wären alle kommenden Nächte gerettet. Denn er würde alles richtig machen, er würde gut kämpfen, er würde allen so gut es ging helfen und keinem im Weg sein. Ja, das wär’s!
"Ich schau mal, was ich machen kann", zwinkerte der Grüne ihm zu und verschwand in der Menge.
Schlagartig war der Blaue ganz allein. Überall standen andere Mitglieder seines Clans rum, doch irgendwie war zeitgleich auch niemand da. Unsicher fasste er sich mit seiner rechten Hand an den linken Ellenbogen, wie er es unbewusst fast immer tat, wenn er sich einsam fühlte. Um sich abzulenken und die Zeit zu überbrücken, bis jemand aus seinem Freundeskreis wiederkam - er hoffte einfach mal, dass jemand wiederkam -, summte er einfach leise das Lied von vorhin weiter.
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Mit einen lauten krachen flog die Tür des großen Versammlungshauses auf," Ihr seit alle des Todes", murmelte der Alte Mann, welcher sich durch die Menge der Sachsen drängte.
"Ihr alle die der sächsischen Herkunft seit , die Lebenden und die Toten , eure Vorfahren und eure Nachkommen seit VERDAMMT auf Ewig!"
" Was redet ihr da , Alter Mann," klang es aus der raunenden Menge.
"Die Römer stehen vor den Toren Gemaniens."
" Das wissen wir schon , ...die Pläne für die Schlacht sind schon gemacht und wir werden siegreich sein," erklang die Stimme , eines jenen der wohl ihr Anführer zu sein schien.
"Ihr Narren , wisst ihr den Warum die Götter euch diese Prüfung auferlegen ...euch in diese Schlacht schicken ? Ihr habt die Götter und die Ahnen verärgert mit euren törrichten Handeln. Die Götter wollen euch Sachsen sterben sehen ....dies Volk von Narren soll vom Erdboden verschwinden," die Stimme des Alten klang ernst und erzürnt als er seine Rede hielt und drohend sein Stab in die Höhe hielt. " Was sollen wir verbrochen haben , das wir die missgunst der Götter auf uns gezogen haben?" " Die Wesen der Nacht," spuckte es der Alte Mann aus, " Die Wesen der Nacht ....die Geschöpfe der Ahnen und Urahnen dieses Landes , IHR habt den Zorn der Götter auf euch gelegt in dem ihr sie bekämpft statt zu EHREN!"
"Ehren ? Das sind Geschöpfte der Finsternis ...," spuckte einer der Männer angewidert auf den Boden. " DU ..Barak Heidal bist der erste welcher auf dem Schlachtfeld den Römer zu Opfer fallen wird , ja DU der ein Kind erwartet ......ein Sohn würde es werden , doch was wäre er ohne Vater , nein sogar ohne Mutter ? ...Dein Sohn ist des Todes noch ehe er geboren ist und DU ..," fuhr der Alte man mit einem Fingerzeig um," ..DU Edwall , hast du nicht eine Tochter die bald heiraten möchte ? Den jungen Ferias , hab ich recht ?! Schade das sie Witwe sein wird noch ehe sie die Hochzeitsnacht erlebt haben wird , aber sei gewiss die Römer werden sich schon um sie sorgen , da musst du dir keine Sorgen machen." Zornig blickte der Alte Mann durch die Menge der immer mehr eingeschüchterten Sachsen," Ihr ALLE werdet das gleiche Schicksal erleiden , den ihr habt den Zorn der Götter auf euch gelenkt und braucht keine Hilfe in der kommenden Schlacht erwarten!"
Ein tuscheln und raunen ging durch die Menge als der Alte Mann schon wieder im Begriff war zu gehen ," Was können wir tun , Alter Mann ....wie können wir die Götter besänftigen ?" Eine Frage die der Alte Mann erwartet hatte , mit einen grinsen welches er jedoch geschickt unter seine Kapuze zuverbergen wusste wandte er sich um ," ....Ihr müßt die Wesen der Nacht ...die Gargoyles um Verzeihung bitten . Frieden mit ihnen und ihren Klans schliessen . Vielleicht verzeihen sie euch und legen ein gutes Wort bei den Göttern ein , vielleicht kämpfen sie sogar mit euch Seite an Seite ...aber vielleicht brechen sie auch in Gelächter aus und verfluchen euch und eure Seelen. Ich kann euch nichts versprechen," sein grinsen wich einer gespielten ernsten Mine als er den Sachsen in die Augen blickte die alle samt mehr als nur abergläubisch erschienen und langsam immer mehr Bedenken vor der kommenden Schlacht zu haben schienen," Ich werde zu den Gargoyles gehen und die Botschaft eurer Entschuldigung und eurer Fürbitte mit auf dem Weg nehmen , ich werde für euch und euren verlorenen Seelen sprechen und sehen was ich für euch tun kann. Versprechen kann ich euch nach dem was ihr den Wesen der Nacht eins angetan habt nichts , doch ich werde mein bestes versuchen ......falls ihr es wünscht!"
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[FONT="Century Gothic"]Der Bergfried der Gargoyles
Der grünhäutige Gargoyle strich sich nachdenklich über das markante Kinn. „Nun, es wäre sicher für die Menschen am besten, aber ich bin mir nicht sicher wie die Anderen darauf reagieren würden." Er schaute verständnisvoll zu ihr runter und wandte seinen Blick dann gen Himmel: „Außerdem befürchte ich, das die Zeit nicht mehr ausreicht – die Sonne geht bald auf – unsere einzige Chance besteht darin, die Menschen aus dem Süden nicht soweit vordringen zu lassen. Mach dir keine Sorgen.“ Er verzog die Mundwinkel zu einem leichten Lächeln. „So, nun muss ich mich aber eilen mein Kind.“ Zögerlich hob er die Hand als er sich von dem weißen Gargoyle verabschiedete und nach kurzer Zeit in demselben Turm wie Rabitz verschwunden war.
Einige Minuten später:
„Nein, das ist ausgeschlossen!,“ Der Alpha ließ seine Faust in die linke Hand krachen, „ die Jünglinge bleiben mit den Alten in der Burg – wir können den Hort nicht unbewacht lassen, noch dazu sind wir zu wenige um ein solches Risiko einzugehen.“ Sein Grüner Freund zuckte leicht mit den Schultern – ja sie waren wenige, aber vielleicht brauchten sie deshalb jede einzelnen von ihnen, wenn dort draußen auf dem Schlachtfeld der Krieg ausbrechen würde.
Rabitz starrte nachdenklich aus dem Fenster und verschränkte die Arme vor der Brust. „Die Sonne geht bald auf, wir sollten uns auf unsere Plätze begeben.“ Keiner von den Beiden wagte es, noch einmal seine Stimme zu erheben – beide ließen ihre Gedanken kreisen, bis sie schließlich die hohen Türme der alten Burg erklommen haben. „Habukóz ist noch nicht zurück, ich hoffe sie haben einen sicheren Unterschlupf gefunden,“ murmelte Rabitz kaum hörbar, als der Grünhäutige sich ihm fragend zu wendete.
„Da, seht am Firmament,“ ein junger Gargoyle, grau in Farbe mit jeweils Vier Ausläufern auf jeder Seite seines Kopfes zeigte mit seiner Klaue gen Osten. „Was? Wo?!,“ der grüne Gargoyle spähte nach Osten, ebenso wie Rabitz und einige andere von ihnen. „Das wird verdammt knapp! Sie sollten landen, diese Narren, bevor sie in der Luft zu Stein erstarren!“
Weit in der Ferne, die Sonne war schon am Horizont zu sehen, bahnte sich eine Gruppe geflügelte Wesen ihren Weg – völlig außer Atem. „Los Männer! Wir müssen uns beeilen!“ – „Aber Habukóz, die Sonne geht gleich auf, wenn wir nicht rechtzeitig landen dann…“ „Dann flieg gefälligst schneller du Narr!“ Wie vom Teufel persönlich trieb eine falkenähnlicher Gargoyle seine Gefährten an, wohl der Gefahr bewusst das sie jämmerlich auf dem Boden zerschellen würden, wenn sie den Horst nicht erreichten.
Es war ein Rennen gegen die Zeit, welches den Gargoyles hoch oben in der Luft alles abverlangt hatte – nur noch wenige Sekunden trennten sie vor dem Sonnenaufgang, als der gefiederte Gargoyle in einem halsbrecherischen Manöver neben Rabitz landete. „Was ist los – warum habt ihr euch keinen sicheren Unterschlupfgesucht? Das war reiner Selbstmord,“ der Alpha klang ob der Verantwortungslosigkeit seines Stellvertreters nicht sehr erfreut.
Habukóz richtete sich zu seiner vollen Größe auf: „Die Römer…!“ Rabitz machte leicht einen Schritt zurück und verzog die Miene, als Habukóz weitersprach: „Es sind keine Hunderte… Es sind Tausende!“ – „WAS?!,“ der Alpha hob die Hand unwillkürlich an, seine Stimme echote bis in weite Ferne so das jeder im Umkreis von wenigen Kilometern den Ausruf des Gargoyles zu vernehmen mochte – doch noch bevor einer von beiden weitersprechen konnte, setzte die Versteinerung ein und ließ beide zu schweren Steinstatuen erstarren…
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Nun, so sollte es also sein . Die Sachsen würden den Gargoyles kein Haar mehr krümmen , sollten sie , so war es die Hoffnung der Sachsen ein gutes Wort bei den Göttern einlegen und den Sieg über die Römer bringen .
Der Alte Mann grinste in sich hinein als er die Schriftrolle, die als Vertrag und Fürbitte an die Gargoyles diente zusammenrollte und in einer seiner Lederbeutel verstaute,
" Ich werde sehen was ich für eure Seelen tun kann, doch versprechen kann ich euch nichts. Zuviele habt ihr schon getötet , zuviel schon bedroht. Es wird sehr viel benötigen damit euch die Wesen der Nacht wieder vertrauen schenken und selbt dieser Vertrag ist kein Garant dafür das ich erfolg haben werde," murmelte der Alte zu den Sachsen als er sich verabschiedete und den weiten Weg zum Hort von Rabitz antratt.
Er hatte den Gargoyles kurz nach seiner "geburt" ..nein eine Geburt war es sicher nicht, nach seiner Erweckung kurz kennenlernen dürfen , doch dies war lang her und die Zeiten hatten sich geändert. Nun war er der Führer des Klans , so sagten es die Cherusker," Er hat es also weit gebracht," dachte der Alte bei sich als er in der Vergangenheit schwelgend sein Weg fortsetzte und auch wenn der Tag erst anbrach so musste er sich beeilen , wollte er vor anbruch der kommenden Nacht den Hort , eine alte Burg erreicht haben.
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Mit sinkendem Herzen hörte die Weiße dem Gargoyle zu. Sie wollte widersprechen, erkannte jedoch das es keinen Sinn machte. Das was der Grüne sagte, stimmte. Die Nacht war schon viel zu sehr voran geschritten und am nächsten Abend hatten sie keine Zeit mehr die Kinder zu retten.
Sie verbeugte sich leicht, als sich der Ältere mit einem Wink verabschiedete und Rabitz in den Turm folgte.
Mit hängenden Schultern kehrte sie zu ihren Freunden zurück. Die Rote sah sie fragend an, doch sie winkte ab. Ihr war nicht nach sprechen zumute, schon gar nicht wenn die anderen beiden da waren. Niemand konnte so recht ihr Mitgefühl für die jungen Menschengeschöpfe verstehen, aber die Rote verurteilte sie wenigstens nicht für das was sie dachte.
"Wir sollten zu unseren Ruheplätzen aufbrechen." meinte die Weiße mit einem Blick zum Himmel. "Das war ja wirklich eine sehr unspektakuläre Nacht." fügte sie seufzend hinzu, während sie sich einen Weg bahnten.
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Als nach längerer Zeit weder der Grüne noch die Mädchen wiederkamen, schloss der Blaue wortlos zu einigen jugendlichen Gargoyles auf, die ihre Schlafplätze nahe seinem hatten. Als einer von ihnen etwas sagte, lachten die anderen, und der Blaue stimmte einfach mit ein, ohne wirklich zu wissen worum es überhaupt ging.
Die Jugendlichen - es waren fünf - waren alle jünger als der Blaue, gut und gerne zwei oder drei Sommer, aber bis auf einen überragten alle ihn um mehr als einen Kopf. Der Blaue war sich sicher, dass man bei ihnen nicht lange zögern würde, wenn sie die Großen fragten, ob sie mitkämpfen durften. Sie waren groß und stark, um sie riss man sich bestimmt an der Front. Das war unfair, dachte der Blaue. Wieso nur, dachte er gleich weiter, machte man bei ihm so ein Aufheben? Der Grüne musste sich keinen Arm ausreißen, um im Kampf verlangt zu werden.
Die Sonne warf ihre ersten Strahlen über den Horizont, und der Blaue kletterte seufzend auf seine Zinne auf dem Wall, während die anderen ein paar Meter weitergingen und dort ihre Plätze einnahmen.
"Vergeudet", murmelte der Blaue, während er in die Hocke ging und die Linke hob, als wolle er einen kräftigen Schlag austeilen. Diese etwas unspektakuläre aber zweckmäßige Pose war ihm spontan eingefallen.
Als der Grüne, vollkommen außer Atem, links vom landete - das war sein Stammplatz -, sah der Blaue ihn sofort fragend an. Der Grüne hustete und sagte: "Geduld, ist kein Pappenstiel, dich da unterzubringen. Erzähl ich dir morgen."
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[FONT="Century Gothic"]Germanien - Anno 804
Die warmen Strahlen der Sonne tauchten die unendlich weiten Ebenen in ein goldenes Meer. Und als auch noch die Vögel den Morgen mit ihrem Gezwitscher zu begrüßen schienen, konnte man fast meinen, Harmonie läge in der Luft. Währenddessen waren die Stämme der Germanen eiligst damit beschäftigt die letzen Vorkehrungen zu treffen. Ganze Spähertrupps wurden von beiden Seiten ausgeschickt und es kam bereits zu ersten Auseinandersetzungen zwischen beiden Parteien. „Vielleicht wird es bereits zu spät sein…,“ murmelte Arminius als er nachdenklich durch seine wilde Mähne strich. Was wäre, wenn die Südländer schneller als erwartet auftauchen? Was, wenn die Nacht noch nicht hereingebrochen sein würde…? „Odin steh uns bei,“[i] murmelte der bärtige Krieger.
Eine Zeit der Unruhe folgte: Der Hinterhalt war gelegt, die Mannen gewarnt und bis an die Zähne bewaffnet – jetzt fehlte nur noch der Feind. Ungeduldig lief Arminius in seinem Langhaus auf und ab, wartend, bis die Späher ihm endlich das erlösende Signal geben konnten. Zur Not würden sie auch ohne die Gargoyles kämpfen!
Und schon bald neigte die Sonne sich wieder zum Horizont und begann langsam hinabzusinken…
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Gerade noch rechtzeitig ,würde man meinen, erreichte der Alte man die zerstörte Feste. Dort wo die Gargoyles ihre sichere Zuflucht hatten.
Die Sonne ging bereits unter und hüllte den Himmel in leuchtendes Orange. Der Alte schnaufte einwenig als er durch das alte Burgtor tratt, doch von müdigkeit war er weit entfernt.
Mit langsam Schritt ging er auf den großen Hof zu, die Gargoyles ruhten noch , das war sicher . ER hatte zwar alle Zeit der Welt um zu warte , doch die Südländer ,geschweige den Arminius würden die Geduld aufbringen können den langsamen Sonnenuntergang zu geniessen und auf die Verstärkung zu warten. Der Alte blickte ein letztes mal gen Himmel , von der Sonne war nicht mehr viel zu sehen , sie ringte mit dem Tot für den heutigen Tag und wie ein letztes großes Aufbäumen vor dem Untergang schickte sie ihre letzten Strahlen blendend über den Horizont.
Nun stand er da , still und regungslos sich am Stab stützend. Der Alte wartete , wartete bis sich der Fels lösen würde und die Wesen der Nacht frei geben würden," Es ist Zeit meine Freunde .... !"
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Als auch die letzten Strahlen der Sonne verblasst waren und sich Dunkelheit über die Burg herabsenkte, begann eine Statue nach der anderen zu bröckeln.
Mit einem Brüllen erwachte die Weiße zum leben und streckte sich anschließend. Von ihrem Platz auf einem der kleineren Erker hatte sie eine gute Aussicht auf den Innenhof. So war sie auch eine der ersten, die den seltsamen Fremden entdeckte, der dort seelenruhig zu warten schien.
"Schau mal, kennst du den Menschen da?" fragte die Weiße ihre Freundin neugierig, die sich ein letztesmal herzhaft streckte. "Nie gesehen ... aber die Menschen sehen auch alle furchtbar gleich aus. Vielleicht ist es ja ein Bote von Arminius." erwiderte diese, verlor danach allerdings auch wieder das Interesse an dem Neuankömmling.
Die Weiße jedoch konnte sich dem Eindruck nicht entziehen das es sich hier nicht um einen Vertreter von Arminius Stamm handelte. Zudem stand er sehr selbstsicher und ruhig dort im Innenhof, obwohl kurz zuvor ihre Brüder und Schwestern erwacht waren und sich nun einige um ihn scharrten.
Neugierig wie sie nun einmal war, breitete sie ihre Schwingen aus und ließ sich herab gleiten, um wenige Meter von dem Fremden zu landen.
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Es brösselte und bröckelte , Stein zerberstete und das brüllen eines Gargoyles hallte durch jede Ritze der Burg. Ein wahrlich schauriges SChauspiel in der Dunkelheit. Der Alte konnte nicht sehen was um ihn herum geschah und doch spürte er es , sie waren erwacht. Tief unter seiner Kapuze grinsend verharte er weiter, noch war Rabitz nicht anwessend und so kümmerte er sich wenig um seine neugierigen Zuschauer die immer näher zu rücken schienen," Kommt ruhig näher ...früchtet euch nicht meine Freunde der Nacht," sprach er mit ruhiger und sicherer Stimme. Er wusste nicht wie lang er schon dort stand aber so langsam spürte er die lange Wartezeit in seinen Knochen und so schirtt er langsam auf einen der großen Steinblöcken zu , die hier im Innenhof herum lagen und einst wohl zu den Mauern eines Hauses oder Turmes gehörten.
Mit einen leisen kaum hörbar erleichternden Stöhnen seine Knochen etwas entlasten zu können nahm er platz," Die Reise war lang und die Zeit ist knapp. So vergeudet sie nicht , meine Freunde und bringt Rabitz Kunde meiner Ankunft."
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[FONT="Century Gothic"]Die Schlacht vom Teutoburger Wald - Anno 804
Wie ein weiter Schleier breitete sich die Dunkelheit über das Land aus, als auch die letzten Sonnenstrahlen erstarben und die goldene Scheibe am Himmel hinter dem Horizont versank. Der poröse Stein begann langsam zu bröckeln, Risse bildeten sich, wurden größer und länger.
Mit einem Schrei der durch Mark und Bein ging, erwachten die Gargoyles zu neuem Leben wie der Phönix aus der Asche. Rabitz spannte seine Muskeln an – sein Körper explodierte in einer ruckartigen Bewegung und schleuderte auch die letzte Steinkruste von seinem Körper. Zögerlich verglühte auch das grelle Leuchten in seinen Augen, als er wieder zur Besinnung kam und Habukóz gegenüberstand. „Es hat schon begonnen,“ sein gefiederter Gefährte zeigte mit der spitzen Klaue gen Norden, „ Feuer!“ Auch Rabitz stellte rasch fest, das es für eine Nacht viel zu Hell zu sein schien. „Los, wir sammeln und alle im Innenhof – es bleibt keine Zeit mehr – geht und sagt den anderen bescheid!“ Der Rabe legte seine Schwingen um seinen Körper und sprang mit einem gewaltigen Satz die Mauer hinunter zu der sich ansammelnden Menge an Gargoyles. „Meine Freunde, uns bleibt nicht mehr viel Zei…,“ seine tiefe, grollende Stimme erstarb als die Augen die menschliche Gestalt ausmachten. Rabitz drängte sich an den restlichen Gargoyles vorbei, sein Ausdruck mochte leicht grimmig wirken als er dem Bärtigen gegenüberstand. „Mh, Was wollt ihr hier? Sprecht schnell alter Mann denn wir sind in Eile…“
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"In Eile sind wir ALLE , Rabitz," Der Alte nannte den Namen als würde er ihn schon seit ionen Jahren kennen wie den eigenen Stab , auf den er sich stützte," Ich bringe Kundschaft von den Sachsen ..," etwas unter seiner Kapuze hervor schielend zog er ein Pergament aus dem Gürtel und reichte es Rabitz," Ihr seit doch des Lesens möchtig ....nehm ich an. Die Sachsen verlangen nach Frieden , sicher nach den Greultaten die sie an euch begannen wohl eher ein Heuchlerischer Akt , mögt ihr denken und doch scheint sie die Einsicht schneller eingeholt zu haben als ein römischer Streitwagen." Der Alte grinste leicht bei diesen Worten und sah den Gargoyle erwasrtungsvoll an," ....sagt nichts , ich weiss selber das ihr keine Wesen seit die den GÖTTERN wohlwohlend gläubisch gegenüber steht und doch solltet ihr euch auf diesen Irrglauben jener Barbarischen Narren einlassen . IHR wisst die Wahrheit, ich weiss die Wahrheit ...doch die Sachsen sind ein Volk von abergläubischen Angsthasen die fürchten der Himmel würde ihnen auf den Kopf fallen," der Alte musste unweigerlich Lachen.
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[FONT="Century Gothic"]Die Schlacht vom Teutoburger Wald - Anno 804
Mit verschränkten Armen stand der rabenähliche Gargoyle vor dem alten Mann, während all jene restlichen Gargoyles, die in kürze in die Schlacht ziehen würden, die letzten Vorkehrungen trafen. Die Alten, jene die nicht mehr dazu im Stande waren zu Kämpfen und ebenso die Jungen, welche noch nicht das Erwachsenenstadium erreicht hatten, zogen sich allmählich auf Rabitz’ Geheiß in die Burtkammern zurück. Einzig einige Späher auf den Zinnen würden die Nacht über außerhalb der Burg verbringen.
„Wir werden sehen, alter Mann. Viel zu oft wurden Versprechungen durch eure Rasse gebrochen. Und die Sachsen sind wohl die letzten, denen ich mein Vertrauen schenke,“ der pechschwarze Gargoyle wandte sich von dem Alten ab und hob die Hände in die Luft – er hatte einige Details über den geplanten Verlauf verschwiegen, ebenso wie die Tatsache das der Stamm der Sachsen Seite an Seite mit den Gargoyles kämpfen würde. Man merkte die Spannung, die in der Luft lag, als ihr Alpha ihnen auch die letzten Details des Planes offenbarte. Jeder Gargoyle würde wachsam über seine Schulter schauen, so er einen Sachsen im Rücken haben würde…
Währendessen tobte bereits die blutige Schlacht der Nordmänner ums Überleben. Die Zahl der Römer war sehr viel größer als angenommen – der geplante Hinterhalt bereits ob der schieren Anzahl des Feindes geplatzt, doch die Germanen hatten immer noch einen entscheidenden Vorteil auf ihrem Terrain. Arminius führte seine Mannen selbst in die Schlacht – mit einem lauten Kriegsschrei stürmte der Anführer dieses losen Stammesbundes den Abhang des Berges hinunter, sein aschblonder Bart mit Blut durchtränkt. „Treibt diese Bastarde zurück!,“ Thorwald hieb mit seiner Axt wie ein Berserker auf die herannahenden Feinde ein. Einer nach dem anderen ging röchelnd zu Boden, als seine gewaltige Schneide wie durch Butter durch die bronzenen Rüstungen der römischen Soldaten glitt. Olaf rammte sein Breitschwert in den Torso seines Feindes, der ihm sofort einen Blutschwall entgegenschickte: „Für Odin! Für meine gefallenen Brüder!“. Der Römer ließ ungläubig seinen Gladius fallen, als Olaf seinen Fuß auf die Schulter des knieenden Soldaten setzte, um in einem gewaltigen Ruck die blutbefleckte Klinge aus dem Körper seines Feindes zu befreien. Dem Römer blieb, ob der schieren Gewalt des Barbaren, die Luft weg als er röchelnd zu Boden sank. Dunkelheit umschloss ihn im nächsten Moment und sollte ihn nie wieder freigeben…
Seite an Seite schlugen sich die Germanen nun durch die Reihen des Feindes. Überall hörte man das Stöhnen einzelner Männer, die um ihr Leben rangen. Abgeschlagene Körperteile und blutige Lachen bildeten sich rasch, als die Schlacht inzwischen im vollen Gange war. Und zu allem Überfluss konnte man nur schwer erkennen, ob man gerade gegen Freund oder Feind die Klinge erhob, so wolkenverhangen war der Himmel. „ARMINIUS, UNSERE LEUTE WERDEN AN DER WESTFRONT AUFGERIEBEN – WO BLEIBT DIE VERSTÄRKUNG,“ Olaf schrie mit voller Kraft über das gesamte Schlachtfeld, in der Hoffnung das ihn sein Häuptling hören würde und tatsächlich – selbst Arminius konnte das gewaltige Stimmorgan seines Gefährten nicht überhören, als seine Axt gerade den Kopf eines unglücklichen Römers spaltete. „Verdammt, wenn das so weitergeht, werden wir zwischen den Fronten aufgerieben – Ich hoffe du kommst nicht zu spät, mein Freund,“ doch Arminius hatte gar keine Gelegenheit, sich weitere Gedanken zu machen, denn schon im nächsten Moment sah er sich drei Gegnern gegenüber.„Na kommt nur, ich kann es kaum erwarten …“
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[FONT="Century Gothic"]Indes am Hort der Gargoyles:
„Habukóz,“ Rabitz packte seinen Stellvertreter an der Schulter, eher aus einer freundschaftlichen Geste und nickte ihm zu, „du führst die zweite Gruppe, sammle deine Leute auf den Zinnen, wir brechen sofort auf.“ „Wird gemacht, doch wir müssen und beeilen, Bruder, die Menschen werden nicht mehr lange durchhalten können,“ der Falke spreizte seine Schwingen und bohrte die Klauen in den maroden Fels der Burg, als er nach und nach die Wand erklomm – und mit ihm gut 30 andere Gargoyles…
Die Zeit war gekommen: Es war Krieg!
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"Die Sachsen werden ihr versprechen halten , ich geb euch mein SCHWUR ...meinen und der der Ahnen die mich ausschickten , so wie sie es schon immer taten," doch es war keine Zeit für große Reden , das wusste auch der Alte. " Es flisst bereits Blut , Rabitz ...eilt euch ... EILT euch . Bei Odin, die Zahl jener die bereits in Walhala an dem Tisch der Götter speisen wächst schneller als es zu erwarten ...geschweige den zu ertragen wäre," der Alte blickte in die Menge der Gargoyles ," ....Bringt den Tot über die Südländer , bringt tot und verderben über jene die es wagen in unser Land einzudringen," die Augen des Alten glühten , der Zorn stand ihm sichtlich ins Gesicht geschrieben und er wusste das es in dieser SChlacht auch an IHM selber lag seine Pflicht gegenüber den Göttern zu tun ," ...Wir sehen uns auf dem SChlachtfeld , seien die Götter mit euch !"
Er wartete bis die Gargoyles im Nachthimmel verschwanden ehe er ein Pfiff aussandte und sogleich das schwere schnaufen eines Schwarzen Kaltblüters durchs Dunkel zu hören war. Mit dem schweren Rüstzeug klappernd schritt er langsam auf den Alten zu ," Es wird Zeit , Fynn . Der Augenblick ist gekommen die Alten Zeiten zu preissen und Köpfe rollen zu lassen ....lang ist es her , mein alter Freund," mit einen tiefen seufzer klopfte er dem Pferd an die Flanke , welches nur mit einem ruhigen Schnaufen antwortete.
Das Pferd war nicht nur gerüstet sondern es trug auch eine komplette Ausrüstung auf dem Rücken , ein schwarzer Lederharnisch mit Metalbeschlägen und Pelz , schwere Stiefel , ein großes germanisches Rundschild und Waffen. Speer, Axt und Schwert . Der mächtige Kriegshelm mit dem gewundenen Widderhörnern und dem halbgeschlossenen Gesichtsschutz rundete die schon fast fürstilich amutende Rüstung ab , welche sich der Alte routiniert überzog," ...Bei den Göttern , sie passt noch immer ," noch ein letztes mal zupfte er sich die Rüstung zurecht , schwang sich auf das Pferd und zog das Schild auf der rechten und eine langstielige Axt auf der linken aus den Seitentaschen des Pferdes. Noch ein prüfendes mal ließ er die Axt in seinen Fingern kreisen ehe er dem Pferd die Sporen gab und es mit donnern hinaus in die Nacht eilte.
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Still und unauffällig hatte die Weiße das Treffen zwischen Rabitz und dem Alten verfolgt. Dies war kein gewöhnlicher Mensch, soviel stand fest. Obwohl er Kunde davon brachte das die Sachsen gemeinsam mit ihrem Clan kämpfen würden, glaubte sie nicht daran das dieser ebenfalls zu der blutrünstigen Sippschaft gehörte. Was er allerdings war, dass vermochte sie nicht zu sagen.
Als Rabitz die Worte des Alten bestätigte, lief der Weißen unweigerlich ein Schauer über den Rücken. Sie war froh das sie nicht an dem Kampf teilnehmen würde. 'Ein Sachse als Kriegsgefährte. Was für ein Widerspruch in sich.' dachte sie kopfschüttelnd.
Mittlerweile hatte sich die Menge stark verkleinert und sie wusste, dass auch sie sich langsam auf dem Weg zum Hort machen sollte. Doch der Alte faszinierte sie.
So blieb sie und beobachtete ihn dabei wie er seine Rüstung anzog und erst als er sich auf sein Pferd geschwungen hatte und in der Nacht verschwand, setzte sie sich in Bewegung.
Forschend sah sie sich um, in der Hoffnung einen ihrer Freunde zu entdecken.
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[FONT="Century Gothic"]Das Höhlensystem des Hortes
Als das Gros der Gargoyles los geflogen war, zogen sich die Übriggebliebenen langsam nach und nach in die Bruthöhlen zurück. Man konnte es zwar nicht von außen vermuten, doch viele der Räume führten in ein unterirdisches Labyrinth – ja, man konnte es fast sogar als Höhlensystem bezeichnen. Und tief in diesem System, in den entlegendsten Winkeln befanden sich die Eier, gebettet auf weichem Stroh genauso wie zahlreiche Vorratskammern die den Gargoyles als Lager dienten. Der grüne Jüngling trat gegen einen kleinen Felsbrocken, der an der nächsten Wand zu Staub zerschellte und hob die Schultern an. „La~~~~ngweilig,“ stöhnte er missmutig und verdrehte dabei die Augen. Das war die Gelegenheit gewesen, den Anderen zu zeigen, was er auf dem Kasten hatte und nun sind alle ohne ihn losgeflogen. Er seufzte, als er in die Brutkammer spazierte, wo der Rest seiner Freunde sich bereits eingefunden hatte: seine Brutschwester, die Rote, sein Kumpel in Blau, ebenso wie die weiße Anmutige. Rabitz hatte sogar fast alle Gargbestien mitgenommen, fiel ihm im nachhinein ein, als er durch die Runde schaute. „Hey, hört auf durch die Kammer zu toben, sonst beschädigt ihr noch die Eier." Verdammt, das war ein lässiger Spruch, wie ihn nur die Erwachsenen machen würden,“ Ja, genau dich mein ich!“ Dabei zeigte er auf einen kleinen Gargoylejungen mit scharlachrotem Haar und einer kreuzförmigen Narbe auf dem linken Auge.
Die meisten der Gargoylejungen und –mädchen nahmen ihn jedoch nicht im mindesten Ernst und einige streckten ihm sogar frech die Zunge heraus. „Na wartet, ihr Blagen,“ er ballte die Faust mit aller Kraft, sodass die Knöchel in einem hellen Ton anliefen als ihm schließlich die Idee kam… Verstohlen schaute er sich um, ob ihn gerade jemand beobachtete und drückte sich in die Schatten, um unauffällig den Ausgang des Höhlensystems anzupeilen…
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Nachdem die Weiße ihre Freunde nicht im Innenhof hatte aufspüren können, war sie direkt zu den Bruthöhlen aufgebrochen. Sie hielt kurz inne, als ihr der Gedanke kam das die anderen sich eventuell Rabitz Befehlen widersetzt haben könnten. Doch dann schüttelte sie den Kopf und setzte ihren Weg fort. Wenn sie das getan hätten, dann hätten sie ihr bescheid gesagt.
Sobald sie eine der großen Höhlen betreten hatte, kamen ihr einige Gargoyle Junge freudig entgegen. Lächelnd begrüßte sie die Kleinen. Während sie einem der Kleinen über den Kopf strich sah sie sich nach ihren Freunden um, doch ihr wurde nur ein kurzer Blick gegönnt, bevor sie wieder ihre Aufmerksamkeit auf die Kleinen lenken musste. Wenigstens entdeckte sie den Grünen, der recht mismutig dreinblickte. Von den anderen beiden war jedoch keine Spur.
Aus ihrer Gürteltasche entnahm sie die Spielfiguren die sie für die Menschenkinder geschnitzt hatte und überreichte sie den Jungen. Diese nahmen sie freudig entgegen und verschwanden fröhlich in irgendeine Ecke um zu spielen.
In dem Moment rauschten einige andere Gargoylejunge an ihre vorbei und sie schaffte es gerade noch einen flink am Nacken zu packen. Er hatte eine kreuzförmige Narbe am linken Auge und schaute sie unschuldig an.
"Ich muss dir sicherlich nicht sagen das du hier nicht rumrennen darfst, oder?" fragte sie ihn tadelnd. Statt einer Antwort versuchte er sich aus ihrem Griff zu winden, doch sie ließ nicht locker.
"Ich werde Rabitz und Habukóz von deinem unmöglichen Verhalten berichten und dann wirst du für den Rest deines Lebens hier im Hort bleiben müssen, wenn die anderen in die Schlacht ziehen."
Dies zeigte endlich die erwünschte Wirkung und der Kleine versprach nicht mehr so zu rennen.
"Du hast eine wunderbare Art mit Kindern umzugehen." hörte sie eine spöttische Stimme hinter sich. Die Rote klopfte ihr lachend auf die Schulter, während sie dem Kleinen hinterher blickte.
Die Weiße zuckte mit den Schultern und streckte ihrer Freundin grinsend die Zunge raus. "Besser als du allemal."
"Wo wir bei dem Thema Kinder sind. Hast du meinen Bruder gesehen?" fuhr die Rote etwas ernster fort.
"Ich habe ihn vor ein, zwei Minuten gesehen." Die Weiße sah sich um, entdeckte den Grünen jedoch nicht. Ihre Blicke trafen sich und die Rote fragte: "Denkst du das was ich denke?"
Ihr Gegenüber nickte nur und die beiden machten sich auf in Richtung Höhleneingang.