Ich bin vor ein paar Jahren auf dem Schulweg auch mit der Straßenbahn so 2-3 Stationen gefahren, dabei ist regelmäßig eine Mutter mit einem behinderten Kind eingestiegen. Ich hab keine Ahnung welche Behinderung das konkret war. Auf jeden Fall ist der durch die Straßenbahn geschlurft, hat rumgestöhnt und geschrien etc., normale Kontrolle über seinen Körper hatte er offenbar auch nicht (verdrehte Hände und so), vielleicht ne spastische Lähmung? Hab von Behinderungen weniger Ahnung als vom Weltraum -_-
Naja, wie auch immer. Einmal saßen wir zu dritt in der Straßenbahn (ich mit 2 Klassenkameraden), einer hinter mir und einer auf der anderen Fensterseite. Manchmal, wirklich selten, wurde von uns in der Schule ein blöder Witz über das Kind gerissen, am liebsten machte das der auf der anderen Fensterseite. So kams halt, dass wir da in der Straßenbahn saßen und eben diese Mutter und Sohn einstiegen. Der Sohn hat sich neben mich gesetzt, der Typ auf der anderen Fensterseite hat mich daraufhin ausgelacht :rolleyes: Ich hab halt beide ignoriert, wobei ich sagen muss dass ich mir das Lachen doch verkniffen und keine Miene verzogen hab. Eigentlich war nur die Situation etwas witzig, wollte aber nicht lachen weil man das wahrscheinlich als Auslachen missverstanden hätte.
Ne Minute vergeht, plötzlich steht der Kleine auf und setzt sich genau neben diesen Typen, der war auf einmal Still wie ein Grab http://www.multimediaxis.de/images/s...old/1/ugly.gif Ich hab beim Aussteigen so nen Grinser gehabt nachdem ich gesehen hab wie klein der plötzlich wurde, dürfte ihm sehr peinlich gewesen sein :D
Ich hab mich seit der Aktion gefragt ob so jemand (der Kleine, nicht der Kollege ;)) eigentlich seine Umgebung ähnlich wie ich wahrnimmt und er bemerkt hat dass sich der Kollege auf seine Kosten amüsiert oder das ganze einfach nur Zufall war. Und vor allem: Was oder wie denkt ein geistig Behinderter?
Mir gehts ganz ähnlich, kommt halt auf die Behinderung an. Manche geistig Behinderte, sind einfach nur zurückgeblieben, also verhalten sich halt ein wenig wie Kinder oder junge Jugendliche, die sind mir praktisch egal. Andere, besonders mit Lähmungen und so haben aber irgendwie was unberechenbares an sich, in den Fällen versinke ich einfach in Gedanken so dass ich gar nicht mehr auf meine Umgebung achte, das kann ich in der U-Bahn usw. recht gutZitat:
Ich hab leider früher gerne die Angewohnheit gehabt (und es passiert mir noch leider Gottes bis heute, so sehr ich es auch versuche zu unterbinden) mich in einer solchen Situation dermaßen darauf zu fixieren, nichts falsches zu tun oder zu sagen, dass ich praktisch in jedes nur erdenkliche Fettnäpfchen getreten bin, weil ich durch diese Einstellung den anderen praktisch ausgegrenze. :o
Bei körperlich Behinderten versuch ich ihn mir normal vorzustellen, was am Ende im Alltag eigentlich darauf hinausläuft dass man ihn ignoriert wie jeden anderen in U-Bahn usw. halt auch ;)