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Und hier wieder eine neue Episode von Repko!
Wie immer Gruß an die CdU
Viel Spaß beim Lesen ^_^
Die kühle Abendluft peitsche in TQs Gesicht, während er die kurze Marmortreppe zum Polizeirevier von Talster City hinaufschritt. Seine Arme hingen schlaff an seiner Seite herunter, seine Beine machten kleine Schritte, seine Augen waren leer. Er schien im Moment nichts zu empfinden, nichts zu denken, nichts zu fühlen.
In dieser kühlen Gelassenheit öffnete er die zum Glück noch geöffnete Glastüre. Er befand sich in der kurzen Eingangshalle und steuerte auf den schlafenden Pförtner vor, der hinter einer Panzerglasscheibe saß.
Zuerst lehnte sich TQ an den kleinen Sims vor dem Pförtner und sah ihn schweigend an. Es war schon oft passiert, dass Weal eingeschlafen war, doch man hatte es immer geduldet.
Nachdem TQ eine halbe Minute gewartet hatte, schlug er mit der Faust auf den Sims.
„Wach auf, Jason.“, rief er nervös. Weal schreckte auf und blickte hektisch um sich, bis sein Blick an TQ haften blieb.
„Mi...Mister The Question? Sie sind wieder da?“, stotterte er. TQ seufzte und sah den kleinen, dicken Mann zweifelnd an. „Ja. Natürlich bin ich wieder da. Stünde ich sonst hier?“, fragte er.
Weal nahm einen Schluck aus seiner Kaffeetasse, bevor er sich wieder beruhigte. „Sicher nicht. Aber was wollen Sie?“, fragte er.
„Ich will morgen mit Sunny sprechen.“, gab TQ zurück
Etwa 30 Stunden zuvor:
TQs Hände waren auf seinen Rücken gefesselt. Ein dichtes Stück Leinentuch verdeckte sein komplettes Gesicht, sein Mund war mit Klebeband zugeklebt worden. Von Repko und Mr.Z flankiert, wurde er durch einen dunklen Gang gezerrt. Niemand sprach ein Wort. Mit einem Ruck wurde TQ durch eine offene Türe geschleudert und landete unsanft auf dem Boden. Eine kräftige Hand hievte ihn ruckartig am Kragen wieder auf die Beine. TQ stöhnte auf vor Schmerz.
Das erste, was er sah, nachdem man ihm das Tuch vom Gesicht nahm, war das kalte Gesicht von Mr.Z. Zwei kräftige Hände drückten ihn von hinten in einen Stuhl. Mr.Z nahm einen dicken Strick, und begann, ihn um TQ und den Stuhl zu binden.
Repko erschien vor ihm und riss ihm das Klebeband vom Mund. TQ merkte, dass einige Stoppeln seines Dreitagebartes unter starkem Zwicken herausgezerrt worden waren.
„Was verdammt noch mal wollt ihr?“, brüllte TQ.
Auf sein Gebrüll hin schlug ihm Mr.Z mit der Faust gegen den Hinterkopf, sodass dieser nach vorne geschleudert wurde.
„Halts Maul.“, ermahnte ihn Repko. „Sonst passiert was.“
„Du musst mir sagen, wo du das verdammte letzte Jahr gesteckt hast.“, sagte Sunny eindringlich. TQ strich sich eine Augenbraue glatt, während er aus dem Fenster sah und den Sonnenaufgang beobachtete. „Spielt das eine Rolle?“, fragte er gleichgültig.
Sunny packte ihn an der Schulter und drehte ihn zu sich um. „Ja, verdammt. Es ist wichtig. Du warst ein Jahr lang nicht aufzufinden.“, tönte Sunny mit seinem tiefen Bass.
„Nun ja.“, begann TQ. „Ich wurde meines Amtes enthoben, mein bester Freund starb – ich hasste diese Stadt. Ich musste hier so schnell, wie möglich weg. Ich brauchte einfach Abstand.“, sagte er und versuchte, der Erinnerung wegen, traurig zu klingen.
Sunny ging zurück zu seinem Schreibtisch und lies sich in seinen Chefsessel fallen. „Und wieso bist du nach einem Jahr zurückgekommen?“, fragte er, plötzlich beruhigt.
„Ich habe in der Zeitung gelesen, dass die ASP wieder ins Leben gerufen wurde. Daraufhin ist mir eingefallen, dass...“, TQ hielt inne und machte eine Wirbelnde Geste mit der rechten Hand, als wüsste er nicht genau, was ihn dazu bewegt hatte. „Während ich bei der ASP war, hatte ich stets eine Aufgabe – ein Ziel. Während dem letzten Jahr hatte ich nichts außer meiner Existenz und selbst die war nicht mehr dasselbe wie früher. Ich habe mir an Häfen etwas Geld als Kohlelöscher verdient, bin immer wieder mit einem Frachter irgendwo hingefahren – ziellos.“ TQ sah nach Sunny und blickte ihm in die Augen. Sunny schien interessiert zuzuhören. Dennoch war sich TQ nicht sicher, ob der Polizeichef ihm glaubte.
„Als ich gehört habe, dass es die ASP wieder gibt, sah ich meine Chance, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen.“ Er ging zwei Schritte auf den Schreibtisch zu und machte eine flehende Geste mit beiden Händen. „Bitte, ich muss wieder zur ASP, zu meinen alten Kameraden.“
“So, und jetzt hörst du mir gut zu.“, sagte Repko eindringlich. „Du wirst uns einen kleinen Gefallen tun. Einen ganz kleinen nur.“ Grinsend winkte er Mr.Z zu, der daraufhin einen Vorhang an der Wand vor TQ zur Seite schob und ein großes Fenster freigab. Dahinter sah er Gala. Der große, braungebrannte Spanier war ebenfalls an einen Stuhl gebunden. Sein Kopf war blutig, Blut quoll aus einer Platzwunde auf seiner Stirn. Sein Knebel war getränkt von Schweiß, Speichel und Blut. Die Verzweiflung stand ihm ins Gesicht geschrieben, während er sich verzweifelt wand und versuchte, sich zu befreien.
„Er kann uns nicht sehen.“, knurrte Mr.Z. Repko nickte zufrieden, während er sich eine Zigarre ansteckte. Er nahm ein Streichholz und entzündete es an der Stuhllehne, direkt neben TQs Gesicht. Mit einer schützenden Bewegung führte er die Flamme an die Spitze seiner Zigarre. Er nahm einen tiefen Zug, bevor er das Streichholz in eine Ecke warf, wo es erlosch. Er atmete den Rauch in TQs Gesicht aus. „Wie Sie wissen, ist er für uns nicht von Nutzen. Wir haben kein Problem damit, ihn umzubringen.“, sagte er.
TQ merkte, wie sein Gesicht sich zusammenkrampfte. „Was wollen Sie.“, grunzte er voller Wut.
„Sie haben gehört, dass die ASP wieder ins Leben gerufen wurde?“, fragte Repko, ohne sich der Wut TQs anzuschließen. „Sie werden sich der Einheit wieder anschließen.“ Er zog fest an seiner Zigarre und Rauch strömte ihm aus den Nasenlöchern. „Wir werden Sie überwachen. Mit Wanzen und dem ganzen Krempel. Außerdem werden Sie uns regelmäßig Berichte schreiben. Wir wollen alles wissen.“ TQ holte tief Luft, um die Wut zu unterdrücken.
„Ich würde meine Freunde niemals an die Spam Mafia verraten.“, knurrte er und drückte seine Kiefer so stark aufeinander, dass er Schmerzen bekam.
Repko kniete nieder, um mit TQ auf Augenhöhe zu sein. „Wenn Sie uns nicht helfen, passiert Ihrem Freund etwas.“ TQ wandte sich vom Gesicht des alten Mannes ab, um es auf Gala zu richten, der noch immer versuchte, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien.
„Er würde von mir verlangen, dass ich ihn sterben lasse.“, sagte TQ, mit einem Anflug von Verzweiflung. „Wir haben geschworen, dass die Sicherheit der Welt über der Freundschaft steht. Ich würde ebenfalls verlangen, dass er mich sterben ließe, in einer solchen Situation.“
Repko lachte und winke Mr.Z erneut zu. Dieser lief zu einem weiteren Vorhang an der Wand rechts von TQ. Er öffnete ihn.
Als TQ sah, was dahinter lag, wurden seine Augen groß wie Untertassen. Sein Unterkiefer klappte nach unten.
Der Schweiß perlte ihm langsam von der Stirn und sein Mund trocknete aus, während er merkte, dass er zu Zittern begann.
„Das habt ihr nicht, ihr Dreckschweine.“, hauchte er ungläubig.
Sunny hatte zugestimmt. Heute, einen Tag darauf, saß TQ in seinem Hotelzimmer. Er durfte wieder bei der ASP arbeiten, wenn auch nur als einfacher Kommissar. Heute würde er zum ersten Mal seit einem Jahr wieder seine alten Freunde treffen, würde er wieder seinen alten Posten übernehmen. Und er würde seine Freunde verraten. Verbitterung machte sich in ihm breit. Er hätte weinen können. Am liebsten hätte er sich in eine Ecke gesetzt und seinen Tränen freien Lauf gelassen, doch er musste in einer halben Stunde in seinem neuen Büro sein. Er durfte es jetzt nicht vermasseln.
Als er – in Anzug und Krawatte – vor dem Hotel stand, in dem er wohnte, fand er gleich ein Taxi.
Die Fahrt zur Polizeizentrale dauerte nur etwa zehn Minuten, doch TQ kam es wie zehn Stunden vor. Sein Gewissen plagte ihn. Er hatte Angst davor, zu versagen – er wusste, dass er sowieso versagen würde. Er musste seine Freunde verraten. Das war das eine Versagen, und würde er es nicht tun...
Bei der Zentrale angekommen, öffnete Sunny Hoffman die Tür des Autos. TQ bezahlte den indischen Fahrer und stieg aus. Gemeinsam liefen TQ und Sunny die Treppe hinauf.
„Na, gut geschlafen?“, fragte Sunny. „Ging so.“, erwiderte TQ brummend.
Sie trotteten gemeinsam durch die Gänge der Zentrale. TQ nahm nichts von dem wahr. Er war wie in Trance. „Und hier ist dein Büro.“, sagte Sunny feierlich und öffnete eine Türe. Dahinter sah TQ StealGray, Ninty, Ete und zwei weitere Männer, die er nicht kannte. ‚Ja’, dachte TQ ‚diese Leute werde ich verraten.’ „Ach übrigens, du solltest dich bei deiner Frau melden.“, sagte Sunny.
Hinter dem Fenster saßen TQs Frau Issy, sowie seine Söhne Chuckie und Favian.
„Ihr Arschlöcher!“, brüllte TQ aus vollem Halse und brach in Tränen aus. „Das könnt ihr nicht machen.“
Repko war plötzlich ernst. „Und ob wir das tun. Also. Helfen Sie uns jetzt?“
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Tut mir leid, ich muss den Thread hier zeitweilig von der Liste der gepinnten Threads nehmen, es werden einfach zu viele. Wenn der Vortex-Thread wieder rum ist, nehme ich ihn wieder auf.
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Kein Problem :)
Eigentlich könnten wir doch mal wieder eine Episode posten, immerhin haben wir fast 50 auf Vorrat :D
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So. Ich bin wieder da! Und hab gleich eine Episode zu posten.
Dieses mal ist sie von unserem guten Dean vom Clan.
Viel Spass wünschen
Die Chronisten der Unterwelt
Repko
Daen vom Clan
Savage the Dragon
T.Q
Yoshi Green
Ineluki
Dark Soldier
und DJ n
Gähnend reckte und streckte sich Snake in seinem Bett, das man wohl treffender als "Schlafstatt" bezeichnen musste, denn im Grunde war es eine alte Matratze auf einem kalten Boden, inmitten einigen Unrates, aber Snake hatte sich daran gewohnt, als die Machtverhältnisse innerhalb der Triaden so weit zu bröckeln begonnen hatten, das sie mehr und mehr Territorium abgeben mussten.
Er warf einen kurzen und fast schon liebevollen Blick zu den beiden Schlangen, die bereits wach waren und sich träge durch das große Terrarium bewegten.
Noch immer ein wenig matt und müde ging er schließlich durch einen feuchten und dreckigen Gang, wo er schließlich im sogenannten Aufenthaltsraum auf Genji stieß, der sich gerade eine Schüssel voll Cornflakes einschüttete und dem die Haare wirr vom Kopf standen, während seine müden Augen kurz Snake striffen.
"Mann, du sssiehsssst ja scheisssse ausss!", zischelte Snake und schüttelte den Kopf, ob der offensichtlichen Übermüdung von Genji. "Ja, ich....der drecksverfluchte Manga und die beiden ••••••••n haben mich die ganze Nacht wachgehalten!"
Süffisant grinsend zog Snake die Augenbraue hoch und guckte fragend. Genji sah zerknirscht drein: "Ich sag's dir, die ganze Nacht ein Geschepper, ein Gejohle und ein Gestöhne...!"
Snake grinste immer noch und schüttete sich ebenfalls Cornflakes in eine Schüssel.
"Mann, wenn ich nur wüsste, wie dieser hirn- und geistlose Fettklops das macht, bei den Weibern so anzukommen! Und dann auch noch gleich zwei, hey, ich meine, welcher verfluchte Kerl hat schon einen flotten Dreier, ohne das er dafür gezahlt hat, verdammt?", ereiferte sich Genji weiter und Snake begann in Seelenruhe zu essen. Während er äußerlich ruhig weiteraß, beschäftigte ihn seit gestern schon ein drückendes Gefühl, da er sich zu fast 99% sicher war, die beiden Damen irgendwo schon einmal gesehen zu haben. Tief in ihm drinnen, schien eine kleine Zauberstimme immer wieder dasselbe zu flüstern, um ihm den entscheidenden Hinweis zu geben, aber er konnte und konnte sich nicht entsinnen. Schließlich schüttelte er resignierend den Kopf und widmete sich wieder seinen Flakes, als es ihm siedendheiß einfiel! Wie eine brutale Faust stieß es ihm in den Magen und er verschluckte sich an seinen Flakes, so das ihm die Tränen in die Augen schossen und sein Gesicht schlagartig alle Farbe verlor.
Genji hatte noch ein wenig weitergeschimpft und dann realisiert, das Snake ihm schon lange nicht mehr zuhörte, also beschloss er, nicht weiterzugiften, doch plötzlich sah er, wie Snake schlagartig alle Farbe aus dem Gesicht wich, und er mit blauen Lippen hustete und sich verzweifelt die Tränen aus den Augen wischte. Hustend und spuckend, hieb er seinen Kopf auf die Tischplatte, während Genji herbeigeeilt kam um seinem langjährigem Partner auf den Rücken zu klopfen! "...Weiber...", nuschelte Snake undeutlich zwischen zwei Hustenanfällen und mit tränenerstickter Stimme versuchte er weiterzusprechen, während er wild in Richtung Mangas Zimmer gestikulierte.
"Scheiße Mann, was hast du?", wollte Genji wissen und bewegte sich langsam Richtung Mangas Zimmertür, aus der kein Laut drang. Snake stand ebenfalls auf, wobei er noch immer sichtlich um Atem rang, zog zwei seiner langen Bowie-Messer und stürmte auf die Tür zu, die er mit zwei schnellen Fußtritten aus den Angeln beförderte. Schnell sprang er in den Raum, um sogleich wieder zur Salzsäule zu erstarren, denn ein allzu bizarrer Anblick bot sich ihm:
Auf der Matratze, die Manga sonst zum Schlafen benutzte, lag ein lebloser, blutüberströmter Körper, der mit mehreren Lederfesseln kreuzartig gespannt wurde. Der Körper war nackt, und wies die typischen Proportionen von Manga-Protector auf, jedoch war seine Haut übersät mit klaffenden Schnittwunden. Neben ihm lagen links und rechts zwei sehr hübsche Frauen, die ebenfalls über und über mit Blut beschmiert waren, doch hielten sie beide je ein Tapetenmesser in den Händen und blickten die Eindringlinge kalt an.
"Scheiße, entfuhr es Snake ob es Blutbades und entsetzt ließ er seine Messer sinken.
"Glotz nicht so blöd, •••••••••, dein Freund ist nicht tot!", blaffte eine der beiden Frauen und säuberte ihr Messer an einem Bettlaken.
Die andere schien sich auf dem blutbesudelten Laken genüsslich zu räkeln und meinte dann grinsend: "Wir haben eurem Freund soviel Fleisch und Blut aus dem Leib geschnitten, wie eine gute Freundin von uns zu Lebzeiten hatte, deren Tod ihr Drei zu verantworten habt."
Genji und Snake waren beide kalkweiß geworden und konnten sich noch immer nicht rühren, zu unheimlich war der Anblick der beiden Frauen und endlich konnte sich auch Genji entsinnen, woher er die beiden kannte: Beide Gesichter, sowohl Aussehen als auch Mimik, hatten sehr große, fast unverwechselbare, Ähnlichkeit mit ihrer früheren Herrin Asuka-Chan, die während eines Bandenkrieges vor mehr als einem Jahr von der ASP getötet wurde.
Ein schwaches Stöhnen kam von Manga, während die erste Frau nun ihr Messer wieder nahm und weitersprach: "Allerdings haben wir das Blut, das ihr uns für Asuka-Chan schuldet, nur zu einem Drittel von eurem Freund bekommen...wisst ihr woher wir die anderen beiden Drittel bekommen werden?"
Und mit langsamen, katzenartigen Schritten kam sie auf die beiden zu, die sich kurz entsetzt ansahen und dann völlig fassungslos auf eine schallend lachende Frau starrten, die vor ihnen stand und ihr Messer einrasten ließ.
"Unsinn, ihr beiden Doofköpfe...ich habe nur Spass gemacht! Tot nützt ihr uns nichts mehr!"
Genjis Knie zitterten und auch Snake setzte sich lieber, während sich Manga langsam aufrichtete, Blut spuckte und leise flüsterte: "Das...machen...die schon...die ganze Nacht mit...mir...!"
"Richtig!", zischte die zweite Frau wieder scharf und blickte dann die beiden Neuankömmlinge an: "Vieles wird sich jetzt wieder ändern und gemeinsam werden wir unsere jüngere Schwester Asuka-Chan rächen, verstanden? In der Heimat ist man sehr, sehr enttäuscht darüber, wie armselig hier vorgegangen wird und wie man sich in einem Bandenkrieg so verflucht jämmerlich verhalten konnte."
Genji und Snake nickten kurz und blickten beide an der Frau vorbei.
"Ach ja, diesen Kerl hier -", sie zeigte auf Manga, "haben wir bestraft, weil er uns nicht befriedigen konnte...nur damit ihr wisst, wie wir beide mit Versagern verfahren, die unseren Wünschen nicht exakt in dem Wortlaut nachkommen, den wir uns vorstellen, verstanden?"
Wieder nickten beide und Genji stand langsam auf um auf Manga zuzugehen. "Der arme Kerl wird einige Zeit im Krankenhaus verbringen müssen, soviel ist sicher!", dachte er sich und begann, die schlimmsten Wunden von Manga oberflächlich zu versorgen.
"Unsere erste Amtshandlung - nach der Bestrafung eures boxenden Freundes, versteht sich - wird es sein, der Mafia zu zeigen, das wir wieder präsent sind! Ein blutiger Krieg wird entbrennen, doch zuerst...werden wir ein paar Spielzeuge aus der Heimat präsentieren, die uns helfen sollen, die Ordnungsverhältnisse hier wieder zu berichtigen!"
Die beiden Frauen sahen sich kurz an und lachten dann schauerlich und laut, was Snake gruseln ließ...
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Es geht weiter mit einer echt guten Episode von Savage the Dragon, viel spaß wünschen
Die Chronisten der Unterwelt
Repko
Daen vom Clan
Savage the Dragon
T.Q
Yoshi Green
Ineluki
Dark Soldier
und DJ n
Langsam lenkte Ineluki den alten rostigen Toyota auf den staubigen Parkplatz, auf dem auch ihr Trailer stand. Er stieg aus und blickte sich kurz um. Ihre 'Wohnung' war am Rande des nördlichen Industriegebiets von Talster City. Es war alles andere, als eine schöne Gegend, aber ruhig und er hatte nicht weit zu dem Job, den ihm sein Bewährungshelfer verschafft hatte.
Seufzend fuhr sich der ehemalige Hacker mit der Hand durch die Haare und beobachtete die untergehende Sonne. Das Leben, das er momentan führte, war nicht der Rede wert. Er musste sich selbst eingestehen, dass er nun auch eine dieser gescheiterten Existenzen war.
Aber so schön es auch war, in Selbstmitleid zu schwelgen, er hatte Hunger und wollte endlich etwas zwischen die Zähne kriegen.
Quietschend öffnete er die Tür ihres Trailers. "Hey Freez." begrüsste er seinen Bruder, ohne ihn wirklich anzusehen. Ineluki interessierte momentan nur der Kühlschrank, doch von dessen Inhalt war er nicht sonderlich begeistert. Er seufzte tief und nahm dann zwei Dosen heraus. Eine mit Billigbier und eine Dose Fertigravioli. Er konnte das Zeug schon nicht mehr sehen, aber bevor er seine Kochkünste überstrapazierte, war das besser, als nichts.
Der Hacker kippte die Ravioli in einen Topf, den er auf den Elektroherd stellte. Ihre Küche - wenn man das überhaupt so nennen konnte - war auch überhaupt nicht für ein üppigeres Essen ausgestattet. Die Bierdose gab ein lautes Zischen von sich, als Ineluki sie öffnete und gleich ein paar Schluck nahm. 'Igitt... zumindest ist es kühl.' dachte er sich.
Dann hörte er es. Das Geräusch war ihm so vertraut, wie kaum ein anderes, aber er hatte es trotzdem schon ein Jahr lang nicht mehr gehört. Jemand tippte auf einer Tastatur...
Mit drei schnellen Schritten eilte er um die Trennwand in das 'Wohnzimmer' und liess vor Schreck seine Dose fallen. Freezy sass auf ihrer kleinen Couch und hatte vor sich auf dem Tisch einen Laptop.
"Sag mal, bist du jetzt total übergeschnappt?!" fuhr er seinen kleinen Bruder an.
Dieser zuckte unschuldig die Schultern. "Wieso, was hast du denn?"
Anklagend deutete Ineluki auf den Laptop. "Na das da! Spiel nicht den Dummen, verdammt! Unsere Bewährungsauflagen sagen, dass wir in den nächsten Jahren keine Tastatur anfassen dürfen! Von so was da ganz zu schweigen!"
"Ach, komm schon Luki! Bist du zufrieden damit, wie wir momentan hausen? Ich will ja auch keine großen Dinger drehen. Nur von irgendwem ein wenig Geld abzapfen, der zu viel hat. Wir können es brauchen." Freezy grinste schelmisch.
"Ach ja? Und zu unserem Bewährungshelfer sagst du dann, ich hätte ne Gehaltserhöhung bekommen, wenn er sich über den Benz und die Villa erkundigt, die wir dann haben?! Sag mal, hast du es immer noch nicht verstanden?" Der Kopf des großen Bruders lief tief rot an. "Wir sind letztes Mal mit nem blauen Auge davon gekommen. Eigentlich würden wir für alles, was wir angerichtet haben, noch ein paar Jahre sitzen!"
Freezy runzelte die Stirn. "Sag mal, was ist denn mit dir los? Bemühst du dich plötzlich um nen Heiligenschein, oder was? Es ist doch nichts schlimmes! Nur ein paar kleine Gaunereien. Die haben dir doch sonst auch immer Spass gemacht."
"Klar, so beginnt es immer! Ein paar kleine Gaunereien und zum Schluss haben wir wieder die Spam Mafia am Hals!" Inelukis Kopf war immer noch rot, aber etwas war im Tonfall des letzten Satzes, das Freezy aufhorchen liess.
"Wieso kommst du jetzt auf die Spam Mafia?" fragte er vorsichtig.
"Na, dumme Frage! Irgendwann können wir ihnen wieder für irgendwas nützlich sein. Vielleicht sollen wir uns dann ins Pentagon hacken und ne Atomrakete für sie starten lassen!"
Der kleine Bruder schüttelte den Kopf. "Sag mal, bist du jetzt durchgedreht, oder was?"
Lukis Hände zitterten. "WIR sind schuld! Kapier das doch endlich! Ohne uns und dieses verflixte Programm wäre Göfla nie freigekommen! Hast du die Zeitungen der letzten Wochen gelesen? Wie viele Menschen dieser Bastard auf dem Gewissen hat?"
"Luki, so kenn ich dich gar nicht." Freezy stand auf und legte den Arm um seinen Bruder. "Hey, du kannst dir nicht die Schuld für die Verbrechen dieses •••••••••s geben. Glaub mir, wenn wir ihnen nicht geholfen hätten, hätten sie Göfla auf nem anderen Weg da rausbekommen. Und zu allem Überfluss wären wir beide jetzt tot."
Der Ausbruch seines Bruders war vorbei und nun blickte er Freezy niedergeschlagen in die Augen. "Komm schon Luki, jetzt iss erst mal was. Ich verspreche dir, dass es nur bei kleinen Summen bleibt. Ich will ja nur unseren Lebensstandart ein wenig aufpeppen. Dann können wir auch mal wieder was anderes Essen, als diese Dosenravioli." Freezy zwinkerte ihm zu.
"Woher hast du dieses Ding eigentlich?" wollte Ineluki wissen und deutete mit dem Kinn in Richtung des Laptops.
"Ach, ein alter Kumpel hat mir noch nen Gefallen geschuldet." Sein kleiner Bruder grinste. Dann aber runzelte er die Stirn. "Sag mal, was riecht hier so?"
Ineluki blickte seinen Bruder geschockt an. "Verdammt, die Ravioli!!"
Psycho lehnte lässig an der Wand in einer Seitengasse. Selbst hier hörte er noch den dumpfen harten Techno-Bass des Underground '88, das gleich um die Ecke lag. Er konnte diesen Job nicht leiden. Was hatte er falsch gemacht, dass er sich nun mit diesen Kiddies rumschlagen musste? Er strich sich mit der Hand über den Drei-Tage-Bart, was ein leises kratzendes Geräusch verursachte.
Das Geschäft heute lief echt mies. Göfla würde nicht sonderlich zufrieden sein, wenn er das hörte. Und das wiederum würde bedeuten, dass er sich noch länger mit diesen Junkies abgeben durfte. Ärgerlich trat er nach einer leeren Bierdose, die vor ihm lag. Scheppernd blieb diese vor der gegenüberliegenden Wand liegen.
Doch dann hörte Psycho etwas anderes. Links von ihm näherte sich eine Gestalt. Mit langsamen, müden Schritten torkelte sie die Gasse entlang. "Meeensch, Alder! Endlich hab ich dich gefunden." lallte der Jugendliche.
Psycho kannte ihn, wusste aber seinen Namen nicht - es interessierte ihn auch nicht. Er trug ein schwarzes T-Shirt mit einem Totenschädel drauf, eine zerrissene Blue Jeans und seine Haare waren strähnig. Ein Blick in sein Gesicht reichte und Psycho wusste, wie nötig dieser Junkie den nächsten Schuss hatte. Seine glasigen, blutunterlaufenen Augen wurden von schwarzen Ringen eingerahmt und seine Hände zitterten stark.
Der Mafiosi steckte eine Hand in die Jackentasche. "Schön dich wieder zu sehen." log er. "Was kann ich heute für dich tun?"
"Ich brauch dringend wieder nen Schuss Alter... nein, am besten gleich zwei!" Die Stimme des Jugendlichen zitterte.
"Schön, das macht dann 100 Dollar pro Schuss." Psycho setzte ein Verkäuferlächeln auf.
Der Junkie riss den Mund ungläubig auf. "100?! Aber... aber letztes mal waren es noch 70!"
Der Mafiosi zuckte mit den Schultern. "Tja, die Preise sind gestiegen. Aber wenn du nicht willst..."
"Moment, Moment!" Der Jugendliche kramte in seinen Taschen und zog eine Menge zerknüllter Scheine hervor. Psycho wollte gar nicht wissen, wie viele Handtaschen er dafür geklaut hatte. Schließlich zählte er mit zitternden Fingern das Geld durch. "Hier, das müsste so passen."
Psycho nahm die Scheine und gab dem Jungen seinen Stoff. Dann beschloss er, dass es für diesen Abend reichte.
"Hey Kleiner, nimm es nicht alles auf einmal." sagte er zu dem Junkie, der ihm aber kaum noch Beachtung schenkte. "Ich will doch keinen guten Kunden verlieren." flüsterte er dann mit einen bösen Grinsen. Dann ging er die Gasse hinauf.
Eine dunkle Gestalt erhob sich, die hinter einer Mülltonne versteckt gewesen war. Die ganze Zeit über hatte Schattenläufer diesen Psycho beschattet. Manchmal hätte er am liebsten eingegriffen und diesem Kerl die Fresse poliert, der hier ungehindert die Jugendlichen in die Sucht und die Kriminalität trieb, doch sein Job war zu wichtig.
Lautlos schlich er Psycho hinterher. Der Junge, der sich gerade etwas gekauft hatte, war zu beschäftigt, um die vorbeihuschende Gestalt zu bemerken. Schattenläufer war in seinem Element. Diesmal musste er zwar niemanden mimen, aber im Schleichen war er auch sehr gut. In jeder dunklen Ecke vermochte er beinahe unsichtbar zu werden.
Der Mafiosi ahnte nicht das geringste. Schattenläufer hoffte inständig, dass er nicht noch einen Verkaufsplatz ansteuern, sondern endlich zu dem Unterschlupf zurückkehren würde.
'Wenn ich zumindest den Standort des Drogenumschlagplatzes ausfindig machen könnte, hätte Steal Grays SWAT-Team schon mal einen Anhaltspunkt für eine Razzia.
Den Drogenhandel hochgehen zu lassen wäre ein erster großer Erfolg für die ASP.' dachte sich Schattenläufer. 'Deswegen darf ich jetzt keinen Mist bauen...'
Seine Sinne arbeiteten auf Hochtouren und er schlich dem ahnungslosen Psycho weiter hinterher.
MfG
-Tq-
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Zurück auf Seite 1 mit einem Werk von DJ n
Gruß an die CdU und Viel Spaß ^^
Göfla hatte eine Sitzung einberufen. Es war das zweite mal seit seiner Befreiung, dass er eine Sitzung einberufen hatte.
Die erste fand kurz nach seiner Befreiung statt, jedoch war diese Sitzung eher die Verkündung der Todesstrafe, als eine normale Sitzung. Göfla wusste, dass viele in seiner Organisation seine Position angestrebt hatten und griff daher mit entsprechend harten Maßnahmen durch. Er ließ einige wenige exekutieren, andere verbannte er aus Talster City mit der Warnung, nie wieder einen Fuß in die Stadt zu setzen, da dieser sonst abgeschnitten und dem Betreffenden zum Lunch serviert werden würde.
Dies war nun die zweite Sitzung. Der Grund war den Mafiosi, die geladen wurden, schleierhaft.
Die Sitzung wurde im größten Raum des Sanatoriums abgehalten. Die Wände waren sehr hoch und weiß gestrichen. Als Sitzmöbel dienten ihnen alte weiße Klappstühle, die scheinbar aus einem alten Vorrat des Sanatoriums entnommen wurden und als Sitzungstisch wurden einige Tische zusammengeschoben, sodass am Ende alle Teilnehmer an diesem Platz hatten.
Die Sitzung setzte sich zusammen aus Scavenger, Dragon Thorm, Black, Ruffy, Dark Soldier und Göfla, begleitet von DJ n.
Alle Teilnehmer hatten bereits Platz genommen, als Göfla gefolgt von DJ n den Raum betrat. Verdutzte Blicke richteten sich auf den Japaner, als dieser, nachdem sich der Pate gesetzt hatte, sich in den Schatten stellte.
„Ihr seid alle gekommen, wie ich es angeordnet habe. Sehr gut.“ begann der Pate. Allgemeines Raunen drückte die Zustimmung der Anwesenden aus. Ein Lächeln huschte flüchtig über das alte, ausgemergelte Gesicht des Paten. „Bevor wir zum eigentlichen Anlass dieser Sitzung kommen, will ich euch zuerst ankündigen, dass mein treuer Krieger DJ n wieder zu uns zurückgekehrt ist.“. Mit der rechten Hand wank Göfla den Japaner zu sich.
DJ n gehorchte und trat aus dem Schatten an den Paten heran. Sein Gesicht war zu einer ernsten Maske erstarrt, die schwarzen schmalen Augen verdeckt von einer Sonnenbrille. In einer raschen Bewegung verbeugte sich DJ n vor den Anwesenden und sagte: „Es ist mir eine Ehre, wieder hier zu sein.“. Dragon Thorm, Black und Ruffy sahen DJ n mit großen Augen an. Sie hatten ihn seit einem Jahr nicht mehr gesehen. Ihre Verwunderung war dementsprechend groß, ihn nun zu sehen, da DJ n angekündigt hatte, erst wieder zurück zu kehren, wenn er seinen Meister gefunden hätte.
DJ n sah den Blick in den Gesichtern seiner alten Bekannten und lächelte innerlich. Dann fiel sein Blick auf Scavenger, den er bis zu diesem Tag nicht kannte. Das spitze Gesicht des Mannes war zu einer Maske der Emotionslosigkeit erstarrt und seine Augen schienen zu dunklen Abgründen geworden.
„So. Nachdem wir das geklärt haben, nun zum eigentlichen Punkt dieser Zusammenkunft.“ sagte der Pate und seine Züge verhärteten sich. „Die Rückkehr der ASP!“.
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Ja, nach einer schier endlosen Zeit melden wir uns auch endlich mal wieder zurück, und das gleich zum Wiederauftakt mit 2 Episoden. Nummer 1 kommt von unserem guten Quessi, Nummer 2 von Savage the Dragon.
Viel Spass wünschen euch die Chronisten der Unterwelt:)
-TQ-
>Diese vermaledeiten Mafiatypen, diese Drecksschweine!< dachte sich TQ leise, während er seinen persönlichen Büroschreibtisch einräumte und alles an seinen Platz stellte. >Was mache ich hier!? Warum räume ich meinen Tisch ein, wo er doch sicher bald nicht mehr stehen wird?< Diese Gedanken plagten TQ und nagten an seinem Herz. Er blickte schleichend zu Ete, der ihm ein freudiges, breites Lächeln - so wie es für ihn üblich war - entgegenwarf. >Ich werde meinen besten Freund verraten...VERDAMMT!< TQ musste sich ordentlich zusammenreißen, um nicht zu brüllen. Er durfte keinen Fehler machen, seiner Frau und seiner Kinder Wille. In seinem Kopf plagten ihn Bilder...grausame Bilder, in denen er sah, was mit seiner Familie passieren würde, sollte er einen Fehler machen... TQs innehalten wurde durch Steal Grays Stimme unterbrochen und es zog TQ in die reale Welt zurück. Er erschrak kurz, sah Steal Gray aber dann wieder ernst in die Augen. "TQ, zur Feier des Tages darfst du bei der dritten Prüfung der ASP-S.W.A.T. zuschauen.", sagte Steal Gray mit seinem bitteren Akzent. "Warum nicht?", entgegnete TQ und räumte noch die letzten Sachen in seinen Schreibtisch. Dann stand er auf und zog sich seine eingetroffene Uniform an. Es war eine normale Dienstuniform. TQ sah anders aus, er hatte sich in diesem einen Jahr stark verändert. Seine Haare waren nicht mehr strahlend gelb mit einem langen schwarzen Scheitel, der ihm über die Augen hing. Sein Gesicht war geprägt von zwei Narben, eine am Kinn und eine, die ihm quer über das rechte Auge bis hin zum Nasenbein ging. Seine Frisur war schwarz wie die Nacht mit ein paar roten Strähnen verziert, und seine hinteren Haare waren zusammengebunden zu einem Pferdeschwanz, der ihm bis zum Schlüsselbein hing. "Also dann, gehen wir", sagte TQ, bevor er zusammen mit Steal Gray und Roper den Raum verließ.
Es war ein kalter, regnerischer Tag und der Wind blies kalt und frostig übers Land. Nach etwa einer Stunde Fahrt kamen die drei an einem Industriegelände an, wo die versammelte Mannschaft von 15 Leuten stand, die die vorherigen Test perfekt bestanden hatten. Steal Gray stieg aus dem Wagen, gefolgt von Roper und TQ. Er stellte sich vor die versammelte Mannschaft und fing an, zu reden.
"Meine Herren, Sie befinden sich nun bei dem letzten Test, dem letzten Durchgang. Bestehen Sie diese Prüfung, so sind Sie Teil des ASP-S.W.A.T.-Teams. Ich möchte Ihnen hier schon mitteilen, dass ich verdammt stolz auf Sie bin und das können Sie mit Recht auch sein! Hier stehen nun 15 tapfere Männer, die alle Vorraussetzungen erfüllen, aufgenommen zu werden, bis auf die eine: Teamwork! Wir werden Sie nun in drei Gruppen von jeweils 5 Mann aufteilen. Jede Mannschaft hat das selbe Ziel, welches ich später noch erläutern werde. Die drei Gruppen sind..."
Steal Gray zog eine Liste aus seiner Mantelinnentasche und begann daraus vorzulesen. Die Teams waren aufgeteilt, sodass jede Mannschaft gleichgute Männer hatte. Es war wie in einem Völkerspiel. Steal Gray teilte die jeweiligen Männer auf die verschiedenen Gruppen auf.
"Also gut, Männer, können wir anfangen?", brüllte er in die Menge. Er bekam ein lautes und gleichmäßiges "Ja Sir!" und die Menge stand still. "Ihre jetzige Aufgabe besteht darin, ein Objekt, welches wir durch viele Fallen und Sicherheitssysteme gesichert haben, zu holen. Das Ziel ist also einfach: Die Mannschaft, die es als erstes schafft, mir dieses Objekt zu bringen, ohne eine Falle ausgelöst zu haben, wird die neue S.W.A.T.-Einheit. Wir werden Sie im Laufe dieses Durchganges über einige Kameras beobachten, doch passen Sie auf, nicht jede Kamera ist eine von uns genutzte, also hüten sie sich! Ich bitte nun alle Gruppen, auf ihre Posten zu gehen und sich aufzuwärmen, dieser Durchgang wird nicht einfach.", Damit beendete Steal Gray seine Rede und trat mit einem "Abgetreten!" zurück zum Wagen, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Er wusste auch, dass er Markus Melior in die richtige Truppe eingeteilt hatte, und dass er es sicher schaffen würde. Er war irrsinnig überzeugt davon, dass Melior dies schaffen würde, er hoffte es sogar, denn es wäre ihm eine Ehre mit einem solchen Genie zusammenzuarbeiten. >Was zum...? Der Typ da sieht aus wie...< "Entschuldige bitte TQ, tritt ein paar Schritte zurück, damit die Leute hier Platz haben... "Oh... Entschuldigung..." antwortete TQ leise und ausweichend. Er hatte ein seltsames Gefühl in der Brust, als würde er genau wissen wer es war, aber doch nicht exakt im Kopfe haben. Er verspürte ein Gefühl der Kenntnis, als er zu Melior blickte. Als würde Melior ein Verwandter von ihm sein... als würde er ihn besser kennen, als jeder andere auf dieser Welt. Dies war aber nur ein Gefühl.
-Savage the Dragon-
Appartement 204, hier war er richtig. Savage klopfte an die Tür. Das Hotel war nicht unbedingt in erstklassigem Zustand, aber der Scharfschütze war schon in schlimmeren Spelunken abgestiegen. Seit er in Talster City angekommen war, waren seine Nerven bis zum zerreißen gespannt. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, hatte aber nur mäßigen Erfolg damit.
Schritte wurden hinter der Tür laut, die schließlich von Rübe geöffnet wurde. Eine betäubende Mischung aus Alkohol- und Rauchgestank schlug Savage entgegen. Anscheinend hatte sein Vermittler gestern einen lebhaften Abend gehabt.
"Ah, mein Freund! Endlich bist du da. Ich habe dich schon erwartet." begrüßte ihn Rübe auf russisch. Er war ein wenig kleiner als der Scharfschütze, aber mindestens zwanzig Jahre älter, was auch von seiner Stirnglatze bestätigt wurde. Mit verzweifelt nach vorne gekämmten Haaren versuchte er diese zu verstecken, was aber eher lächerlich aussah. Sein kurzer, schwarzer Vollbart war ungepflegt und er machte allgemein den Eindruck, als sei er noch nicht sehr lange wach.
Savage schob ihn beinahe in das Appartement zurück und schloss schnell die Tür. "Jaja." sagte er barsch. "Was ist das für ein Job, den du für mich hast? Ich möchte ihn schnell hinter mich bringen. In den letzten Jahren hab ich mir nämlich nicht besonders viele Freunde in dieser Stadt gemacht."
Rübe rieb sich die eingefallenen Augen. "Wieso so eilig mein Freund? Willst du nicht zuerst einen Begrüßungswodka...?" "Nein!" fiel ihm der Scharfschütze ins Wort.
Der Andere zuckte mit den Schultern. "Gut, wenn du meinst. Wir müssen aber erst zum eigentlichen Auftraggeber. Ich muss mich noch umziehen. Mach es dir in der Zwischenzeit gemütlich. Und..." er zwinkerte. "...der Wodka steht im Schrank. Nur falls du dir es noch anders überlegst." Dann drehte er sich um und verschwand ins Bad.
Drachenauge setzte sich unterdessen. Seine Hände zitterten. Kurzerhand fasste er einen Entschluss und zog die Zigarettenschachtel aus seiner Brusttasche. Es war zwar eine schlechte Angewohnheit, aber er musste sich irgendwie ablenken.
Ete saß in seinem neuen Büro auf seinem neuen Sessel und hatte die Hände auf seinen neuen Schreibtisch gelegt. Ein Grinsen umspielte sein Gesicht. Er war unglaublich stolz darauf, der Hauptkommissar der neuen ASP zu sein. Sein Blick wanderte über den Schreibtisch - alles ordentlich aufgeräumt - und schließlich über die Bilder, die darauf standen. Neben seiner Frau und seinen zwei Kindern war ein Bild der alten ASP. Mit einem traurigen Lächeln nahm Ete es in die Hand.
Er selbst stand in der Mitte, mit vor Stolz angeschwelltem Bauch, wie er sich selbst eingestehen musste. Links von ihm war Steal Gray in perfekt militärischer Haltung - es hätte nur noch das Salutieren gefehlt. Daneben war Ninty mit einem fröhlichen Lächeln, das man jetzt vergeblich bei ihm suchte. Rechts von Ete stand Daen und schräg hinter ihm TQ, der zwei Finger hinter Daens Kopf in die Höhe hielt.
Der Hauptkommissar fasste einen Entschluss. 'Ich habe genug getrauert.' dachte er sich. 'Daen, ich vermisse die Arbeit mit dir sehr, aber nun ist die Zeit zum Handeln gekommen. Wir werden diese Mafia auffliegen lassen und wir werden es für dich tun.'
Mit einem entschlossenen Nicken stellte Ete das Bild zurück auf den Tisch. Kurz darauf wurde an seine Tür geklopft. Er blickte in die Richtung und sagte laut: "Herein!"
Schattenläufer kam in sein Büro. "Sir, ich habe meine erste Beschattung abgeschlossen."
"Und, wie ist es gelaufen? Haben sie etwas herausgefunden?" wollte Ete sofort wissen.
Ein triumphales Lächeln stahl sich auf Schattenläufers Gesicht. "Das Lagerhaus Ecke Bitterman und Kennington Street. Ich weiß nicht, ob es wirklich ihr Drogenumschlagplatz ist, aber ich habe ein paar Gesichter, die ich von Fahndungsfotos kenne, dort gesehen. Die Mafia fühlt sich anscheinend zur Zeit ein wenig ZU sicher, denn die Kerle sind da ganz schön sorglos 'rumspaziert."
"Ist das so?" nun begann auch Ete zu lächeln. "Na dann wollen wir ihnen mal ein paar Sorgen bereiten!"
Savage stieg aus dem Taxi und eilte über die Strasse. Die ganze Fahrt über hatte er darauf geachtet, keinen Passanten anzusehen und scheinbar zufällig, als müsste er seinen Kopf abstützen, hatte er die meiste Zeit mit seiner rechten Hand die Tätowierung überdeckt. Sie waren in eine üble Gegend der Stadt gefahren und das Haus, vor dem sie gehalten hatten, hatte eine Renovierung dringend nötig. Während er vor der Tür wartete kam Rübe sehr langsam über die Strasse. Anscheinend wollte er ihn ärgern und er hatte auch Erfolg damit.
Der Auftraggeber trug nun einen dunkelgrünen Mantel mit passendem Hut und führte einen Gehstock mit silbernem Knauf. Diese Aufmachung passte nicht ganz zu dem Menschen, der darin steckte - sie war zu elegant und wirkte darüber hinaus in dieser Gegend äußerst deplaziert.
Er trat an Savage vorbei, öffnete die schwere Holztür und wies ihn mit dem Gehstock an, als erstes zu gehen. Drachenauge wollte sich momentan auf keinen Streit einlassen und betrat das Gebäude. Auch von innen war das Haus alles andere als einladend. Der Vinylboden warf Wellen und rollte sich am Rand auf. Spinnweben hingen in den Ecken und wo der Putz noch nicht von der Wand gebröselt war, konnte man immer wieder Schimmelflecken sehen. Angewidert ging er durch den kurzen Gang auf die nächste Tür zu und trat ohne anzuklopfen hindurch.
Der Raum, in den er kam, war noch nicht so schlimm verfallen, wie der Rest. Ein wuchtiger Holztisch und einige gepolsterte Stühle beanspruchten den meisten Platz, neben einer alten Kommode, ein paar weiteren geschmackvollen Einrichtungsgegenständen und einer weiteren Tür. Die Vorhänge waren geschlossen, nur ein paar Kerzenständer sorgten für dämmriges Licht.
Es stand auch eine Gestalt in dem Raum. "Ssssschön dichhh wieder sssu ssssehen, mein alter Freund."
Savage erstarrte beim Anblick von Snakes Bite, der - wie immer - seine beiden Schlangen bei sich hatte. Rübe war mittlerweile auch in das Zimmer getreten.
"Freut mich auch..." antwortete der Scharfschütze, "...aber ich muss leider schon wieder gehen." Hastig drehte er sich um.
"Nichts da!" Die Tür wurde zugeschlagen und Genji stellte sich davor. Savage hatte ihn gar nicht bemerkt. Der Triade zog seine zwei Pistolen, die er hinter seinem Rücken im Gürtel stecken hatte. "Willst du dich nicht setzen, Kumpel?" Das letzte Wort hatte er beinahe ausgespuckt.
Langsam wandte sich Drachenauge wieder um. Snakes Bite zog einen Stuhl zurück und machte böse grinsend eine einladende Geste. Die zweite Tür wurde währenddessen aufgeschlagen und Manga Protector betrat das Zimmer. Er sah schrecklich aus. Einige Verbände bedeckten die schlimmsten Wunden, doch viele der verkrusteten Schnitte waren die Mühe nicht wert gewesen und der Chinese trug sie nun offen zur Schau. "Ist er endlich hier?" bellte er.
"Was ist denn mit dir passiert Manga? Wolltest du 'nem Dobermann sein Fressen klauen?" Savages Worte klangen nicht so bissig und gleichgültig wie er eigentlich wollte, denn seine Stimme zitterte leicht. Er erhaschte einen kurzen Blick auf Genjis Gesicht. Früher hatte der Triade immer mit ihm zusammen Manga Protector aufgezogen, doch nun hielt er betreten den Kopf gesenkt. Sorge zeichnete sich auf seinem Gesicht ab und noch etwas... Angst?
Nichts desto trotz hatte Savages Beleidigung den gewünschten Effekt. Der Chinese funkelte ihn hasserfüllt an und ging auf ihn zu. "Nein, aber du wirst gleich selbst sehen, was mir passiert ist, •••••••••!" Seine Pranken packten mit brutaler Kraft die Schultern des Scharfschützen und pressten ihn auf den Stuhl. Dann blieb er dahinter stehen.
Drachenauge schlug die Hände beiseite und massierte sich eine schmerzende Schulter. Seine Gedanken rasten. Rübe setzte sich neben ihn und der Scharfschütze warf ihm einen bösen Blick zu. "Wenn ich hier wieder lebend rauskommen sollte, dann bete, dass ich dich nicht finde." flüsterte er.
"Ich weiß gar nicht, was du hast?" entgegnete der andere Russe. "Du hast doch schon mehrere Aufträge für sie erledigt!"
Savage war verwirrt. Mehrere Aufträge? Dann trat eine Gestalt durch die Tür und der Scharfschütze erstarrte. Es war Asuka-Chan! Seine Herrin die vor über einem Jahr ums Leben gekommen war. Adrenalin wurde durch seinen Körper gepumpt und seine Hände begannen zu zittern.
Doch der Schock hielt nur einen Augenblick. Diese Frau war nicht Asuka-Chan, ebenso wenig wie die zweite Frau, die soeben ins Zimmer kam. Aber sie hatten beide Ähnlichkeit mit seiner einstigen Herrin.
Die beiden Asiatinnen hatten ihre Gesichter weiß geschminkt, ihre schwarzen Haare hochgesteckt und trugen die traditionelle chinesische Kleidung - Savage fiel der Name gerade nicht ein. Beide deuteten eine kurze Verbeugung an, die er ohne Nachzudenken erwiderte. Dann setzten sich die Frauen und bedachten ihn mit einem gefährlichen Lächeln.
"Du bist also Drachenauge..." begann eine der Asiatinnen. Der Scharfschütze wurde hellhörig. Niemand außer Asuka-Chan und den Triaden hatte diesen Namen gekannt.
"...schön dich kennen zu lernen." fuhr die andere fort. "Deine Fähigkeiten sind beeindruckend. Die Aufträge, die wir dir zukommen ließen, hast du alle zufriedenstellend erledigt. Aber trotzdem sind wir enttäuscht von dir."
"Du hast den Schwur, den du deiner Herrin gegeben hast, nicht eingehalten und bist feige davongelaufen..." sagte nun wieder die andere Frau. Ihr Gesichtsausdruck hatte sich immer noch nicht geändert.
Savage sprang vom Stuhl auf. "Das ist eine glatte Lüge! Ich habe meine Herrin gerächt und diesen Desmundo erstochen! An die Triaden band mich kein Schwur. Ich war frei!"
"Setz dich, du Idiot!" Manga drückte ihn unsanft auf den Stuhl zurück. "Desmundo war nicht tot. Ich hab ihn gesehen. Er hat geblutet wie ein Schwein aber dieser Bulle - Daen oder wie der hieß - hat sich dann mit ihm von so nem Laufsteg hinab ins Meer gestürzt. Das war das Aus für beide. Desmundo war auch gar nicht schuld an Asuka-Chans Tod, sondern die ASP. Und übrigens redest du nur, wenn du gefragt wirst. Diese Frauen unterbricht man nicht!" Bei den letzten Worten schlug ihm der Chinese ins Gesicht.
"Danke Manga Protector." sagte eine der zwei Frauen. Dieser senkte wortlos und demütig den Kopf. "Drachenauge, wir verlangen von dir, dass du deinen gebrochenen Treueschwur erneuerst und zwar auf uns beide."
Savage blickte die eiskalten Asiatinnen an. "Wer seid ihr, verdammt?" Manga Protector schlug ihn wieder, aber eine der zwei Schönheiten hob gebieterisch die Hand.
"Genug!" Manga trat sogleich einen Schritt zurück. "Wie unhöflich von uns, dass wir uns noch nicht vorgestellt haben." Sie lachte glockenhell. "Ich bin Vidora!"
"Und ich bin Felis!" antwortete die Andere. "Wir sind die großen Schwestern von Asuka-Chan."
Drachenauge hatte es geahnt, aber trotzdem war er sprachlos in diesem Moment. Er bemerkte nicht einmal das Blut, das von seiner aufgeplatzten Unterlippe über sein Kinn hinabtropfte.
Vidora beugte sich nach vorne. "Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder du schwörst uns die Treue, oder wir überlassen dich Manga Protector. Der Arme hat zur Zeit viel aufgestaute Wut, die er an irgendjemandem auslassen muss."
"Und glaub ja nicht, dass wir uns hinters Licht führen lassen." Nun sprach wieder Felis. "Wenn du versuchst abzuhauen, werden deine alten Freunde von der Spam Mafia sehr schnell wissen, dass du dich wieder in der Stadt aufhältst. Vor allem DJ n könnte das interessieren. Schließlich war der alte Japaner, den du in unserem Auftrag getötet hast, sein Lehrmeister."
Savage konnte nichts mehr sagen, seine Kehle war wie zugeschnürt. Es formte sich immer wieder die selbe Frage in seinem Kopf. 'Wieso nur bin ich zurück gekommen...?'
Mit einem anzüglichen Lächeln sagte Vidora dann: "Und falls du das Pech haben solltest, dass wir dich zuerst finden, dann freunde dich schon mal mit dem Gedanken an, dass wir eine Gegenleistung für unsere Mühen fordern werden. Für nähere Einzelheiten kannst du Manga Protector fragen!" Die beiden Frauen lachten schauerlich und Manga presste die Augen zu, während er den Kopf noch weiter senkte.
Auch Genjis Hände begannen zu zittern. Er legte keinen Wert darauf, zu erfahren, was der hünenhafte Chinese in dieser Nacht durchgemacht hatte.
Er schaute wieder zu Savage. Dieser Kerl, der damals ein guter Freund von ihm gewesen war und der die Triaden einfach sitzen lassen hatte. Vor einem Jahr hatte er sich geschworen, dass er ihn sich so richtig vornehmen würde, wenn er den Scharfschützen jemals wieder zu Gesicht bekommt.
Jetzt saß er drei Meter von ihm entfernt und das Leben, das er erst vor einem Jahr zurückgewonnen hatte, lag in Trümmern vor ihm. Was das wohl für ein Gefühl war?
Von der ansonsten so unerschütterlichen Art, die Drachenauge immer nach Außen hin zeigte, war nichts zu sehen. Er war verzweifelt und irgendwie tat er Genji leid.
Felis wandte sich schließlich an Rübe. "Lassen wir ihm noch ein wenig Bedenkzeit. Nun mein lieber Herr Rübe, ich hoffe, sie waren die Investition wert?"
"Aber sicher meine Liebe." Er hatte einen deutlichen russischen Akzent. "Ich habe das Angebot der Damen weitergegeben. Die Ripper Mafia wird ihnen gerne ihre Unterstützung gewähren."
Genjis Mund klappte ungläubig auf. Die Ripper Mafia?! Er hatte bisher nur in irgendwelchen Berichten im Fernsehen von dieser kriminellen Vereinigung gehört. Angeblich zog sie in der Unterwelt von ganz Russland die Fäden.
Vidora wirkte zufrieden. "Das ist eine sehr gute Nachricht. Sie sind ein wirklich grandioser Vermittler Herr Rübe. Bevor wir über weitere geschäftliche Punkte sprechen, kommen wir noch einmal zu dir, mein liebes Drachenauge. Wirst du uns die Treue schwören?"
Savage hob den Blick zu der Frau die ihn aufmunternd anlächelte. Was hatte er für eine Wahl?
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Und wieder zurück auf die erste Seite mit einer Episode von unserem allseits geschätzten Chronisten }DJ n
Wie immer Grüße an die CdU und den Rest des Forum ^_^
Im Leichenschauhaus verglich Doktor Azrael einige Röntgenaufnahmen des Kiefers des vollkommen verbrannten Mannes, den man einige Tage zuvor aus einem Autowrack geborgen hatte. „Ein wunderbarer Vorgeschmack auf die Hölle, keine Frage.“ hatte Azrael gesagt, als er den Bericht des zuständigen Beamten erhalten hatte.
Bisher hatte keine Aufnahme mit der des Toten übereingestimmt. „Wer bist du, Kumpel? Und warum bist du jetzt nur noch ein Brikett?“ murmelte Azrael, als er sich den Toten nochmals ansah, vor allem den Kiefer und nach irgendwelchen Merkmalen suchte, die ihm die Identifizierung leichter machen könnten. Mit geschultem Blick und einer kleinen Taschenlampe suchte er den gesamten ausgebrannte Mundraum ab, kam jedoch nur zu dem Schluss, dass dem Kerl ein Backenzahn fehlte, eine Tatsache, die er schon bei der Untersuchung festgestellt hatte und die ihm daher nicht weiterhalf.
Es war sehr still im Kühlraum, in dem die Leichen von Mordfällen aufbewahrt wurden. Azrael war der Einzige, der sich zur Zeit dort aufhielt, abgesehen vom Wachmann Latency, der im Eingangsbereich saß und sicher wieder irgendetwas aß und dabei ein Footballspiel oder irgendetwas anderes ansah. Er machte zwar einen unzuverlässigen Eindruck, hatte Azrael und seine Kollegen jedoch nie enttäuscht. Seit er im Leichenschauhaus arbeitete, waren die Einbrüche durch irgendwelche irren Satanisten oder Anhänger anderer okkulter Sekten stark zurück gegangen. Alles ein Verdienst von Latency. Da verzieh man es ihm schon, wenn er sich eine außerplanmäßige Pause genehmigte.
Azrael sah sich zum siebten Male die Leiche an, vom Kiefer bis zum Fußknochen, kam aber nie zu einem neuen Ergebnis. „Dieser Kerl fängt langsam an, mich zu frustrieren. So einen störrischen Toten habe ich in meiner gesamten Laufbahn noch nie erlebt!“ fluchte Azrael und schlug mit der Faust auf den Tisch. Trotz seines Alters von 55 Jahren, hatte der gebürtige Spanier doch noch ungewöhnlich viel Kraft. Er hatte kurze schwarze Haare, die leicht von einigen grauen Strähnen durchzogen waren, ein volles freundliches Gesicht mit einem Kinnbart.
Eigentlich sah er wie ein freundlicher Mann aus, doch seine enorme Körpergröße von 2 Metern und den doch für sein Alter muskulösen Oberkörper ließen ihn eher wie ein gealterter Türsteher als einen Gerichtsmediziner aussehen.
„Das wird Heute ehe nichts mehr. Ich mach Feierabend. Vielleicht sind bis Morgen ja noch weitere zahnärztliche Unterlagen angekommen, die mir helfen könnten.“ sagte Azrael zu sich selbst und schob den Toten wieder zurück in sein Kühlfach, verschloss dieses und verließ den Kühlraum. Seinen weißen Kittel hängte er an einen Hacken und warf sich sein Jackett über, bevor er durch den langen Gang zu Latency ging. Eigentlich war der Weg sehr kurz, doch aus irgendeinem Grund ging Azrael an diesem Abend langsamer. Der Tote spuckte noch immer in seinem Kopf rum und ließ ihm keine Ruhe.
Plötzlich wurde Azrael durch einen Schuss aus seinen Gedanken gerissen. Mit schreckensweiten Augen starrte er an die Tür, die zu Latencys Arbeitsplatz führte. Er war wie angewurzelt und konnte sich weder vor noch zurück bewegen. >>Vielleicht habe ich mir den Schuss auch nur eingebildet?<< dachte er mit so einer panischen Verzweiflung, dass er selber den Glauben an diese Theorie verlor. Plötzlich fiel ein zweiter Schuss und dieses mal konnte Azrael Stimmen hören. „Bist du bescheuert? Was ist, wenn dich jemand hört, du Trottel? Willst du uns die Bullen auf den Hals hetzen oder was? Schon mal was von Schalldämpfern gehört?“ fluchte eine dunkle, durch die Tür gedämpfte Stimme. „Mann, der Kerl war dabei, die Bullen zu rufen! Was hätte ich machen sollen? Erst mal in aller Ruhe den Schalldämpfer aus der Taschen holen und ihn auf die Pistole schrauben? Bis dahin wären die Bullen schon dreimal hier gewesen. Ich musste schnell handeln!“ entgegnete eine andere Stimme aufgeregt. Sie war heller als die erste. „Ja, ist gut. Aber beim nächsten mal zielst du gefälligst sofort auf den Kopf. Dem armen Hund erst mal die Schulter zu zerfetzen. Hat man dir noch nie etwas über Genauigkeit und Schnelligkeit beigebracht? Ich glaube, wir müssen das mal nachholen.“ sagte wieder die erste Stimme aufgebracht. „Willst du mich noch weiter zutexten oder wollen wir endlich unseren Auftrag erfüllen? Du weißt, wir kriegen einen gewaltigen Ärger, wenn wir das versauen.“ antwortete die zweite Stimme. „Ja, gut. Lass uns gehen.“. Plötzlich erwachte Azrael aus seiner Trance. Blitzschnell machte er Kehrt und stürmte in den Kühlraum zurück. Er wusste, dass er so oder so in der Falle saß, aber er hatte noch immer die Chance, sich zu verstecken.
Panisch riss er eines der Kühlfächer auf und zog die Bahre raus. Sie war leer. Sofort legte er sich darauf und schob sie wieder zurück in den Schrank. Zwar wusste er, dass er dieses Fach nicht von außen verschließen konnte, hoffte jedoch, dass die Eindringlinge nicht darauf achten würden. Die Kälte kroch langsam an seinem Körper hoch, doch er bemühte sich, still zu liegen und zu warten.
Die Versammlung hatte gut zwei Stunden gedauert. In diesen zwei Stunden hatte sich der Pate von Scavenger, Dragon Thorm, Ruffy, Black und Dark Soldier Berichte über ihre momentane Lage geben lassen und darüber, ob und wie die ASP ihnen gefährlich werden könnte.
Sie waren am Ende zu dem Schluss gekommen, dass, solange die ASP noch keine konkreten Schritte unternommen hatte, auch noch keinerlei Gegenmaßnahmen ergriffen werden müssten. Noch herrschten sie über die Stadt und nicht die APS. Doch Don Göfla gab die Parole raus, verstärkt auf Diskretion zu achten, um der ASP nicht schon sofort eine Spur zu geben.
Don Göfla verließ den Raum, begleitet von DJ n. Scavenger schien für sich selber den Schluss gezogen zu haben, dass seine Zeit als Berater des Dons vorbei war und nun wieder durch DJ n ausgeführt werden würde.
„Mein Pate. Verzeiht, aber ich habe eine Frage.“ sagte DJ n, als er die Tür zu Don Göflas Quartier geschlossen und sich mit hinter dem Rücken verschränkten Armen gegenüber des Schreibtisches des Paten aufgestellt hatte.
„Stelle sie ruhig, mein Sohn. Was beschäftigt meinen treuen Krieger?“ sagte der Pate und ein beinahe väterlicher Unterton schlich sich in seine Stimme ein. „Ich vermisse Repko und MR.Z. Seit meiner Ankunft habe ich sie nicht gesehen.“. Der Pate sah kurz auf, seine Augen blieben jedoch im Schatten seines Hutes, bevor er sagte: „Die beiden... erfüllen einen... speziellen Auftrag für mich. Wenn sie ihn aber erfüllt haben, werden sie wieder zu uns stoßen. Doch bis dahin will ich dich bitten, ihre Namen nicht mehr zu erwähnen, vor allem nicht in Gegenwart von anderen Familienmitgliedern.“. Den letzten Teil des Satzes hatte der Pate mit einer ungewöhnlichen Kälte und Endgültigkeit gesagt, die DJ n einen kalten Schauer über den Rücken jagte. „Ja, mein Pate. Ich habe verstanden.“. Mit diesen Worten zog sich DJ n zurück und bezog sein Quartier.
Als er seine persönlichen Sachen, unter anderem den Katana, die Flasche Sake, die Wurfsterne und sein Kendo auspackte, dachte er noch über die Worte des Paten nach.
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Yeah, da sind wir wieder:D
Und als Zeichen dafür, dass wir uns nicht lumpen lassen, gibt es gleich wieder 2 knackige (wenn auch kurze^^) Episoden auf's Auge, dieses mal aus der Feder von Quessi und Yoshi.
Dann mal viel Vergnügen wünschen
Die Chronisten der Unterwelt
TQ:
"Hm...es wird langsam Zeit", sagte Steal Gray auf seine Uhr zeigend, und blickte in Richtung der drei Mannschaften aus je fünf Leuten. "Nehmen Sie Ihre Stellung ein, Herrschaften! Es geht gleich los!", trötete er und alle gingen in Position. Jede der Mannschaften hatte einen eigenen Weg zum Artefakt, welches sie Steal bringen sollen. Steal Gray holte eine kleine Pistole aus seiner Innentasche, lud sie durch, hielt sie in Richtung Himmel und brüllte "Achtung! Eins...Zwei...Drei...!" in die Menge. Dann ließ er den Startschuss. Die Gruppe strömte aus und ging durch die drei verschiedenen Zugänge, während Steal Gray und Konsorten in einen kleinen Raum der Fabrik gingen, um über die Monitore das Verhalten und die Kooperativität der jeweiligen Gruppen zu wachen. Es war ein kleiner, stickiger Raum, mit 16 Monitoren beschmückt, etwa die Hälfte davon war, um zu prüfen wie die Leute eine Kamera lahm legen. Eine Uhr war auch in diesem Raum und in der Spannung und der Stille machte sie mehr Lärm als alles Andere. Steal war besonders an Gruppe 2 interessiert. Sie verhielt sich ausgezeichnet in Zusammenarbeit und half sich gegenseitig, wo es nur ging. Sie hatte auch Vorsprung, wohingegen die anderen Gruppen ein paar Schwierigkeiten bei den Fallen hatten. Diese Herrschaften kämpften tapfer, denn sie wollten nur eines - Mitglied der ASP-Swat-Einheit werden. Sie hatten sich nun soweit abgerackert, um hier zu landen, also wollten sie hier den Endspurt einlegen. "Sie schlagen sich alle sehr tapfer", sagte Steal in einem kalten, leisen Ton. TQ ging währenddessen in eine Ecke des Raumes, um sich eine Kopfschmerztablette zu gönnen. Er war die letzten Tage zu niedergeschlagen gewesen. Er dachte noch immer an das, was passieren würde, falls... "Hey TQ" riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken." Sieh dir das an! Gruppe 2 ist schon fast am Ziel" jubelte Steal. "Sie müssen nur noch an einer Falle vorbei, könnte aber schwierig werden.", sagte Steal und kratzte sich am Kinn. Roper war gefesselt von den Aktionen die sie meistern müssen. Er starrte mit strahlenden, großen Augen auf den Monitor.
"So, nun ist es soweit, die letzte Falle ist ein bisschen heimtückisch.", erklärte Steal. "Man muss durch ein kleines 'unsichtbares Labyrinth' wandeln, eine hübsche Kreation meinerseits. Steal begann zu lachen. "Aber so wie es aussieht, dürfte das nicht wirklich Probleme bereiten." Melior und seine Leute versuchten durch genaues ertasten der nicht sichtbaren Wände den richtigen Weg zu finden. Es dauerte in etwa 10 Minuten, bis sie bei der Plattform, an der das "Artefakt" lag angekommen waren. Melior rannte schnell hin, erhaschte den kleinen Goldring, welcher das Artefakt darstellen sollte, und konnte noch genüsslich zusehen, wie die anderen Gruppen gerade angekommen waren und schief guckten, als sie ihn mit dem Ring sahen. Der Rückweg war ein Leichtes. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis Melior und sein Team draußen angekommen waren, und Steal den Ring übergaben. "Nun, somit steht es fest!", posaunte Steal Gray, der nun wieder mit allen Leuten versammelt draußen stand, "Die ASP-Swat begrüßt...Markus Melior, Christopher Chibi, Manuel Miku, Alexander Furify und Maximilian ThoSha! Meine Herren, ich gratuliere Ihnen zu ihrer offiziellen Aufnahme in die ASP-Swat-Einheit." Steal Gray ging durch die Reihen und schüttelte jedem Teilnehmer die Hand. Nun war sie da: die Swat-Einheit. Und noch immer hatte TQ ein eigenartiges Gefühl, als er Melior ansah. Er kam ihm so vertraut vor..
Yoshi:
Azrael lag immer noch in dem leerem Kühlfach. Er hatte Angst – panische Angst. Was konnten das für Typen sein, die in ein Leichenschauhaus eindrangen und den Wachmann erschossen? Die Sektenspinner kamen ja, wenn überhaupt, nur nachts und so gewalttätig waren die noch nie! Azrael zitterte am ganzen Leib, nicht nur, weil er Angst hatte, es war auch ziemlich kalt in dem Kühlfach. „Ist ja logisch“, dachte er während seine Zähne leise klapperten, „heißt ja auch Kühlfach.“ Er hatte versucht die Klappe des Faches zuzumachen aber das war ihm nicht ganz gelungen. Ein kleiner Spalt war noch offen. Azrael spähte hinaus, konnte aber nichts erkennen. Auf einmal hörte er, wie der Tür zum Saal geöffnet wurde. Zwei Männer traten mit schweren Schritten ein. Azrael konnte hören, dass bei einem der Männer ein kleines metallisches Klirren zu hören war. Die beiden fingen an, mehrere Kühlfächer zu öffnen um sie daraufhin gleich wieder zu schließen.
Trotz der Kälte liefen dem Doktor Schweißperlen über sein Gesicht. Das Öffnen und Schließen wurde immer lauter. Azrael wurde klar, dass die beiden ihm immer näher kamen. Er schloss die Augen und schickte ein Stoßgebet in den Himmel. Als er die Augen wieder öffnete sah er, wie eine Hand gerade das Fach neben ihm wieder schloss. „Bitte nicht“, dachte er, „bitte mach das sie mich nicht finden.“ Er spürte förmlich, wie die Hand sich näherte um sein Fach zu öffnen. Da rief auf einmal einer der Männer: „Hey, sie mal!“
Azrael hörte, wie der Mann vor seinem Fach ein paar Schritte wegging. „Ach komm schon, sieh’ dir das arme Schwein an. Total verkohlt. Das ist bestimmt wieder so’n Terroranschlag der Mafia gewesen. Lass ihn doch in Ruhe“ Mit diesen Worten ging er zurück zu Azraels Fach und öffnete es. Azrael wurde durch das grelle Licht der Neonröhren geblendet und wollte sich schützend die Hand vor die Augen halten, aber das Fach war zu eng. „Na sieh’ mal an“, sagte der Mann, „wen haben wir denn da? Guten Abend!“
„Was ist denn jetzt eigentlich los!“ Xander raufte sich die Haare und schritt auf und ab. Seit mehreren Minuten tat er das schon. Mittlerweile hatte sich in dem Wohnzimmerteppich eine Art Graben entwickelt in dem der junge Mann hin und her lief. „Sie wissen immer noch nicht, wer jetzt in unserem Auto saß“, Xander hielt an und sah zu seiner Freundin rüber. Shinshrii saß die ganze Zeit über auf der Couch und sah ihn mit großen Augen an. „Mir gefällt das genauso wenig wir dir“, sagte sie, „Aber ich wäre dir trotzdem sehr verbunden, wenn du ein bisschen schonender mit unserem Teppich umgehen würdest.“ Xander sah sie einen momentlang fassungslos an. Fast sah es so aus, als würde er seine Freundin für verrückt erklären, aber dann setzte er sich in den Sessel und meinte: „Du hast ja recht. Aber weißt du, es ist grässlich, hier zu sitzen und zu warten, während du darauf brennst, zu erfahren, wie es jetzt weitergeht.“ Jetzt wurde Shinshrii langsam wütend. „Glaubst du ich finde die Situation besser als du? Glaubst du ich sitze hier und freu’ mich darüber, dass die Spam Mafia wahrscheinlich unser Auto hochgejagt hat, um uns zu töten? Du sprichst immer so, als wäre ich eine Fremde für dich, als wäre ich deine... Psychologin... “ Bei dem Wort „Psychologin“ versagte ihre Stimme und Tränen liefen ihr über die Wange. Xander sah, dass er zu egoistisch gedacht hatte und setzte sich schnell neben Shinshrii auf die Couch. „Hey“, meint er zärtlich, „das tut mir leid. Wirklich. Ich hab mich da total in meine Angst verrannt und vergessen, wie es für dich sein muss. Ich hab ne Idee. Wir nehmen das Angebot von Steal Gray an und lassen uns in ein Zeugenschutzprogramm aufnehmen. Erst mal nur auf Zeit, solange, bis sich hier die Lage wieder beruhigt hat und die ASP die Mafia zur Strecke gebracht hat. Wir machen einfach Urlaub, Okay?“ Shinshrii liefen immer noch ein paar Tränen über die Wange, aber sie schaffte es schon flüchtig zu lächeln und nickte. „Gut“, sagte Xander, „dann ruf ich am besten gleich bei Steal Gray an.“ Er stand auf und ging zum Telefon, als es an der Tür klingelte. Verwirrt schaute er zu Shinshrii, die aber auch nur mit den Schultern zuckte. Leise ging Xander zum Fenster und spähte zur Tür. Was er sah, gab ihm das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Schnell rannte er zu Shinshrii und zerrte sie vom Sofa hoch. „Was ist den los?“, fragte sie, aber Xander hielt nur den Finger vor den Mund.
Das klingelte es wieder an der Tür
DJ n
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:eek: Woah, DJ hat meine erste Episode rausgelassen, da muss ich mich ja ersma bei euch allen entschuldigen und als Trostpflaster gibt es hier eine neue Episode von ... DJ n ^^
Ich weiß ja nicht, ob er sie ihm irgendjemanden gewidmet hat, aber ich widme diesen Post, der Zeichnerin des Tröst-Sniffis (ACHTUNG: INSIDER ;) )
Wie immer Gruß an die CdU
Ein taubes Gefühl breitete sich langsam in Shinshrii aus. Die Worte von Xander hallten in ihrem Kopf wieder, wie in einer Tropfsteinhöhle. „An der Tür standen Repko und Mr.Z.“. Das musste ein Alptraum sein, dessen war sich Shinshrii absolut sicher. Im nächsten Moment würde sie, wie in jedem Alptraum, Daen durch die Tür kommen sehen, vermodert und mit abgerissenen Haaren. Und er würde ihr zugurgeln: „Warum hast du mich sterben lassen, Shinshrii? Warum...?“. So würde es kommen. Gebannt starrte Shinshrii auf die Tür doch es geschah nichts. Nur Xander schlich umher und zog ein paar Vorhänge zu, verschloss einige Türen und ging zum Telefon. Diese Bewegungen ihres Freundes und die Tatsache, dass sie noch immer auf einen Zombie wartete, der wie Daen aussah, machten Shinshrii mit aller Deutlichkeit klar, dass dies kein Traum sondern bittere Realität war. „Shin. Tu mir den Gefallen und geh an die unterste Schublade der Kommode.“ wisperte Xander, während er den Hörer des Telefons abnahm und so schnell er konnte die Nummer der Polizei wählte. „Ja... mach ich...“ antwortete Shinshrii langsam. Die Betäubung, die durch die unerwartete Hiobsbotschaft, Repko und Mr.Z würden vor ihrer Türe stehen, eingetreten war, löste sich langsam aus ihren Gliedmaßen und mit ebenso langsamen Bewegungen nährte sich Shinshrii der Kommode und öffnete die unterste Schublade. „Was soll ich dir geben? Hier sind nur die Tischdecken drin.“ flüsterte Shinshrii, jedoch beinahe so leise, dass Xander sie kaum verstand. „Nimm die Decken heraus. Auf dem Boden der Schublade liegt eine Kanone.“. Xander hielt noch immer den Hörer an sein Ohr und wartete, dass jemand abnahm. „Eine Kanone? Aber...?“ wollte Shinshrii fragen, doch Xander gebot ihr mit einer Handbewegung zum Schweigen.
Endlich knackte es am anderen Ende der Leitung und eine Männerstimme sagte: „Polizeipräsidium Talster City. Wie lautet ihr Notfall?“. „Verbinden sie mich umgehend mit ASP-Hauptkommissar Ete, es ist dringen!“ flüsterte Xander aufgeregt. Shinshrii hatte indes die Kanone mit zitternden Händen aus der Schublade geholt und neben sich auf den Boden gelegt. „Was? Sagen sie mir zuerst, wer sie sind und was bei ihnen los ist.“ protestierte die Männerstimme und Xander antwortete hastig: „Ich bin Xander. Die ASP war schon mal bei uns, als unser Auto explodierte. Los, geben sie mir schon Ete verdammte Scheiße!“. Beim letzten Teil musste Xander sich dazu zwingen, nicht zu schreien, denn die Aufregung und die panische Angst ergriffen immer mehr Besitz von seinem rationalen Denken. „Schon gut, ich verbinde sie, Sir.“ sagte die Männerstimme und eine leise Melodie sagte Xander, dass er nun in der Warteschleife hing. „Schatz, gib mir bitte die Kanone.“ Sagte Xander zu Shinshrii gewandt, die noch immer auf dem Boden saß, umringt von Tischdecken, neben sich eine Glock liegend. „Ja... sicher.“. Mit noch immer zitternden Händen hob sie die Kanone auf und reichte sie Xander, der sie mit der freien Hand ergriff, routiniert das Magazin überprüfte und die Waffe entsicherte. Es war nun Jahre her, dass er gezwungen war, eine Waffe in die Hand zu nehmen, doch nun war nicht nur sein Leben, sondern auch das Leben seiner Frau und das seines ungeborenen Kindes in Gefahr.
Noch während sich dieser Gedanke durch seinen Geist schlängelte, weiteten sich seine Augen vor Schreck. Ihm fiel plötzlich ein, dass diese ganze Aufregung nicht gut für Shinshrii war und unter Umständen zu einem Verlust des Embryos führen konnte. „Verdammt...“ murmelte Xander. „Schatz? Was hast du?“ fragte Shinshrii besorgt. „Nichts, Schatz. Reg dich nicht auf. Du musst versuchen, ruhig zu bleiben.“ stammelte Xander, ohne zu wissen, was er eigentlich sagte. Sein einziger Gedanke war nun, Shinshrii in Sicherheit zu bringen. „Hier Ete. Was ist, Xander?“ fragte Ete plötzlich vom anderen Ende der Leitung. „Ete! Du musst schnell mit ein paar Leuten hier her kommen. Repko und MR.Z sind hier!“.
Noch immer zitternd vor Kälte stieg Azrael von der Liege und stellte sich den beiden unbekannten Männern gegenüber. „Mein Name ist Doktor Azrael, ich bin hier für die Untersuchungen der Leichen zuständig.“ sagte Azrael vollkommen ruhig. „Interessant... und was machen sie bitte in dem Kühlfach?“ fragte einer der Männer. Azrael erkannte die Stimme. Sie gehörte dem Mann, der Latency erschossen hatte. „Ich habe gearbeitet. Ein Defekt in der Kühlkammer. Ich wollte nachsehen, woran es lag.“ antwortete Azrael und sah dem Mann direkt ins Gesicht. Er trug eine dunkle Schirmmütze und eine verspiegelte Sonnenbrille, die Azrael eine Identifizierung unmöglich machte. Auch sein Partner hatte sein Gesicht mit einer Sonnenbrille und einer Schirmmütze verdeckt. Beide trugen lange schwarze Mäntel und schwarze Lederschuhe. „Aha... gearbeitet also... klingt ja sehr interessant...“ murmelte der eine. „Können sie mir sagen, wer dieses Brikett ist?“ fragte der andere plötzlich. Er war derjenige, der nicht geschossen hatte. „Das ist mein neuster Patient. Tod durch Autobombe. Wer er aber ist, weiß ich noch nicht. Ich warte noch auf zahnärztliche Gutachten, die mir vielleicht helfen könnten.“ sagte Azrael. Komischer weise verspürte er keinerlei Furcht oder Angst mehr. „Hmmm... unbekannt also...“. Die beiden Männer sahen sich kurz an, bevor sie sich wieder Azrael zuwanden. Der, der Latency erschossen hatte, sagte: „OK... dann haben wir hier auch nichts mehr verloren... wir gehen.“. Azrael starrte den Mann an. Wofür waren die beiden gekommen? Hatten sie nicht noch etwas von einem Auftrag gesprochen? „Ja. Und wir würden es sehr begrüßen, wenn sie uns begleiten würden, Doktor. Unser Boss würde sich freuen, sie kennen zu lernen.“ sagte der andere der Beiden. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in Azraels Magengrube aus. „Tut mir leid, aber ich habe momentan sehr viel zu tun. Sie sehen ja, die Arbeit...“ sagte er und versuchte ein gekünsteltes Lachen.
„Das ist schade... dann müssen wir sie wohl doch anders überzeugen...“ sagte der Mann, der geschossen hatte und zog eine Pistole unter seinem Mantel hervor. „Kommen sie mit, Doktor.“. Azrael wich einen Schritt zurück und stieß gegen die Bare. „Machen sie sich das Leben nicht so schwer, Doktor. Kommen sie freiwillig mit uns und ihnen wird nichts passieren. Sollten sie sich aber anders entscheiden... das können sie sich sicher denken.“.
Azrael seufzte. „Gut. Bringen sie mich zu ihrem Boss. Eine andere Wahl habe ich ja anscheinend nicht.“.
Die beiden Männer grinsten und führten Azrael aus dem Gebäude. Im Wachraum konnte er noch einen kurzen Blick auf den toten Latency werfen, der mit zerborstenen Schädel und einem Hamburger in der Hand in seinem Stuhl saß. Auf dem Fernseher flimmerte ein Footballspiel.
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Wenn ihnen diese Episode gefallen hat, möchte wir, die Chronisten der Unterwelt sie herzlichst dazu einladen unsere "Organisation" beizutreten.
Ihre schriftliche Bewerbung samt Lebenslauf und Lichtbild schicken sie bitte an einen der oben genannten Chronisten.
Wir werden ihnen unter Umständen dann an Angebot unterbreiten, dass sie nicht ablehnen können ;)
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Gute Morgen.
Leider sind ja durch den Serverabsturz einige unser Epeisoden verloren gegangen, was jedoch nicht heißt, dass sie komplett weg sind, oh nein!
Hier kommen erstmal wieder drei der älteren Episoden und zwar von meinem lieben Freund Daen vom Clan, den guten TQ und dem allseits bekannten Dark Soldier (aka DS).
Viel Spass wünschen
die Chronisten der Unterwelt
- Daen -
Ete legte den Telefonhörer auf und schluckte erst mal, während er in einem Zug wütend sein Glas mit Cognac ergriff und hinunterstürzte. Schließlich eilte er mit schnellen Schritten auf den Gang des ASP-Gebäudes, und riss die Tür zum Funkraum mit solch einer Wucht auf, das der Knall noch bis in die obersten Stockwerke echote. Ein junger Mann, der einen Kopfhörer mit Mikrofon aufhatte, blickte ihn verwundert an, doch Ete griff wortlos und mit vor Wut zitterndem Bart nach dem Mikrofon, stellte auf dem computergestützten Display eine Frequenz ein, die nur wenige in diesen Tagen kannten und brüllte in das Mikrofon: "Officer Leisli, bitte kommen, was soll diese verdammte Scheisse!!!"
Viele Kilometer weiter, am anderen Ende der Stadt stand ein schneidiger Polizist, der gerade in der Hand eine Diätcola hielt und mit der anderen Hand mehrere Hotdogs balancierte, als er ein Knacken am Funkgerät seines Wagens hörte und eine krächzende Stimme recht laut durch den Äther seinen Namen zu brüllen schien. Blitzartig raste das Adrenalin durch seinen Körper und während er zu seinem Einsatzwagen sprintete, fielen ihm zwei Hotdogs vom Arm, die dort auch im Straßenstaub liegenlieben und Leisli ein "Scheisse!!" zwischen den zusammengebissenen Zähnen fluchen ließ.
"Hier Leisli, Wagennummer 12", rief er hastig in das schwarze Mikrofon und hörte dann auch sofort die Antwort seines Vorgesetzten Ete: "Leisli, Verdammt, Officer!! Hatten Sie nicht die Aufgabe, das Haus der Kelvens zu beschatten, verdammter Mist?? Sie wissen doch, das wir beschlossen hatten, die beiden Zielpersonen keine Sekunde aus den Augen zu lassen, WO SIND SIE!!!??"
Leisli schluckte, warf einen verlegenen Blick auf die Hotdogs und die Cola, warf sie schnell entschlossen auf den Beifahrersitz, wo ihm fast schlecht wurde, als er sah, wie sich der Autositz mit der Cola voll saugte und begann, die Hotdogs einzuweichen.
Zähneknirschend legte er den Gang ein und begann mit quietschenden Reifen den Weg von der Imbissbude die 500 Meter zum Haus der Kelvens zurückzulegen, während er verbissen grinsend seine Pistole durchlud.
Mr. Z. blickte Repko an, fletschte kurz die Zähne und meinte freundlich: "Nach Ihnen!" Repko blickte ihn kurz an, ließ einen perfekten Rauchkringel in die Luft steigen und meinte dann formvollendet: "Nein, Nein, nach Ihnen!"
Beide maßen sich wenige Sekunden mit den Blicken, grinsten dann und traten gleichzeitig die Tür ein, die krachend nachgab und über das Parkett der Wohnung schlitterte, während die beiden ihre Waffen zogen. Unheilverkündend warf die Sonne Lichtreflexe von den beiden Messern Z's, die er in den Händen hielt, in die Wohnung, während alleine der bullige Schatten Repkos, der eine abgesägte Schrotflinte in der Hand hielt, ausreichte, um Xander, der mit Shinshrii zusammen unter dem Tisch lag, den kalten Angstschweiß auf die Stirn zu treiben.
"Wir siiii-hiiind daaa-haaa!", flötete Repko in das Haus hinein und machte einen ersten Schritt, der fürchterlich laut knirschte, da überall Glassplitter lagen, die durch den Aufprall der Tür aus derselbigen gefallen und zerbrochen waren.
"Anscheinend niemand zu Hause!", kommentierte Repko trocken und trat einen weiteren Schritt in die Wohnung hinein, während Mr. Z trocken kommentierte: "Doch.", während er mit einer Hand auf den Fernseher zeigte, der zwar lief, jedoch auf tonlos gestellt war. Schmatzend ließ Repko seine Fingerknöchel knacken und meinte laut genug, das es im ganzen haus zu hören war: "Nun gut, dann wollen wir uns als Kammerjäger mal um das Ungeziefer kümmern." Und vorsichtig nach allen Seiten sichernd, betraten die beiden die Küche, was Shinshrii noch mehr zum Zittern brachte, denn sie hörte, wie die Schritte immer näher kamen. Vorsichtig lugte sie über die Schulter Xanders und sah schwarze Stiefel, die sich langsam dem Tisch näherten.
"Die sind hier irgendwo!", meinte Repko, jedes Wort bedächtig betonend und seine Augen verengten sich zu Schlitzen, als er den Küchentisch erblickte, dessen Tischdecke bis zum Boden reichte.
Grinsend trat er auf den Tisch zu, und wollte gerade nach der Decke greifen, als klirrend die Fensterscheibe zersprang und mit einem Scherbenregen ein kleiner, schwarzer, faustgroßer Kasten in die Wohnung geflogen kam, der krachend explodierte und sehr schnell viel grauen Rauch absonderte.
"Eine Rauchgranate....wer zum Teufel...", schossen Gedanken durch Repkos Kopf, als er auch schon Schritte hörte und eine männliche Stimme hart brüllte: "Ihr seid alle festgenommen, im Namen der ASP!!"
Repko lud schnell seine Schrotflinte durch, als er auch schon im dichten grauen Rauch eine Silhouette durch die Tür springen sah und anhand der Lichtblitze und des lauten Knallens realisierte, das gerade auf ihn geschossen wurde. Wütend brüllte er nach Mr. Z., während neben ihm eine Vase in tausend Scherben zersprang und er ebenfalls wütend mehrere Schotladungen in den Nebel entlud. Plötzlich hörte er hinter sich ein lautes Poltern und sah, wie zwei Gestalten unter dem Tisch hervorkrochen und schnell in den angrenzenden Raum rannten. Schon als Repko sich umdrehte, merkte er, das er nicht schnell genug sein würde und pumpte vor Frust eine Schrotladung in die Wand, was ein Bild zerspringen liess. Mittlerweile ließ der dichte Qualm ihn husten und reizte seine Augen, doch dann sah er wieder einen Schatten und feuerte weitere Ladungen aus seiner Flinte auf die Gestalt, die keuchend und schreiend wieder im Nebel verschwand.
Der bullige Mafiosi wollte gerade nachsetzen, als er einen erstickten Schrei hörte, dem das charakteristische Geräusch folgte, wenn eine Messerklinge an einem Knochen entlangschabte. Grinsend trat er durch den lichter werdenden Rauch hindurch und sah, wie Mr. Z. gerade die leblose Leiche eines Cops zu Boden sinken ließ. "Dummer Junge!", zischte er und sah Repko an, der mittlerweile an ihm vorbei an die frische Luft trat.
"Also hat Xander überlebt?", stellte Repko die rhetorische Frage und sah Mr. Z. an.
"Wer von uns beiden sagt es dem Don?", stellte er die Frage, die wie ein großer Bleisarg in den Gedanken der Beiden verwurzelt blieb.
- TQ -
TQ saß währenddessen an seinem großen Holzschreibtisch, der ihm auch als Büroschreibtisch diente. Er hatte in seiner Gedankenvertiefung kaum den Stress von Ete bemerkt, der gerade vor ein paar Minuten an ihm vorbeigehechtet war. Er dachte, es sei irgendein dringender Auftrag, denn nicht umsonst liess Ete einen Schokodonut unangebissen auf seinem Schreibtisch liegen. TQ dachte an verschiedene Pläne, wie er seine Kinder und seine Frau befreien konnte, doch es wäre anscheinend wirklich das Beste, das zu tun, was die Mafia von ihm verlangte. Er wollte kurz abschalten, das Alles vergessen. Er beschloss, einen kleinen Spaziergang durch die Stadt zu machen. TQ packte seine Dienstschlüssel, holte seine braune Lederjacke und ging hinaus aus dem Hauptquartier der ASP, nachdem er sich einen sogenannten "Pausenschein", eine kurze Entlassung holte. TQ ging hinüber zu seinem kleinen roten PKW, steckte den Schlüssel ins Zündschloss und startete den Motor. Dann brummte der Wagen und TQ fuhr los. Er wollte in die Parkanlage, um einen kleinen Spaziergang zu machen. Das würde ihm sicher gut tun. Nach ein bisschen Fahrt kam TQ dort an. Er sah ein paar kleine Kinder in Sandkästen spielen, Sandburgen bauen und sich gegenseitig damit bewerfen. Ohne weiteres Zögern ging TQ den schmalen Trampelpfad in den kleinen Wald hinein. Nach etwa 10 Metern riss ihn etwas aus seiner Ruhe. Er hörte einen lauten Knall. Er hörte sich noch kurz um, um festzustellen aus welcher Richtung jenes Geräusch kam. Es kam etwa 20 Meter rechts von ihm. TQ lud seine Dienstwaffe, entsicherte Sie und rannte los, gen Geräusch. Näher und näher kam er dem Getöse der panischen Leute. Als er endlich angekommen war, vergrößerten sich seine Augen, und sein Mund klappte nach unten. Er sah das Krankenhaus von Talster City in tosenden Flammen lodern. Es funkelte wie eine Lichterkette, die man zu Weihnachten an den Christbaum hing. Noch etwa 30 Sekunden stand er wie gelähmt da, bis sein Mundwinkel zuckte. Er kehrte wieder zu sich zurück und rannte auf das Gebäude zu. Er hechtete zu einem jungen Chinesen, der gerade ein Handy in der Hand trug, zeigte ihm seine Dienstmarke und befahl ihm, sofort die Feuerwehr zu rufen. Dann tat TQ etwas, das er eigentlich gar nicht wollte, jedoch so viel Mut hatte es zu tun. Er ging zu einem Feuerhydranten, nahm sich ein Stahlrohr, welches wohl von einem Träger bei der Explosion abgebrochen wurde, kappte die Spitze mit einem gezielten Schwung, welche sofort in hohem Bogen wegflog und stellte sich in die daraufhin entstandene Wasserfontäne. Dann brach er einen eingestürzten Balken vor dem Krankenhaus ein und verschwand in den rauchenden Flammen der Explosion .Er suchte nach Überlebenden, in der Hoffnung, noch welche zu finden. Er stürmte hustend und keuchend von Tür zu Tür und ein lautes "Hallo! Hallo ist hier jemand!?" hallte durch die Gänge. Er hechtete weiter in den nächsten Stock. Brennende Balken und Steinsäulen flogen ihm entgegen. Dann hörte er plötzlich etwas. Einen leisen, jedoch gut verständlichen Hilferuf. Er kam aus einem der hinteren Zimmer des langen Ganges. TQ zögerte nicht lange und stürmte auf den Ruf zu. "Ich komme schon! Ich werd' dir helfen! Bleib ruhig!" brüllte er und rannte so schnell es nur ging zu dieser Tür. Er brach sie mit einem starken Tritt ein. In dem Raum lag ein kleiner Junge, gerade mal 7 Jahre alt unter einem Bett und schrie nach Hilfe. Er keuchte und hustete, und TQ tat es ihm gleich. "Das ist aber kein gutes Versteck Junge." meinte TQ, bevor er das Bett zur Seite schob und den Jungen auf seine Schulter nahm. Sind hier sonst noch Leute? Weißt du was?" fragte TQ in leichter Hektik. "Nein, die sind alle weggerannt, oder..." der Junge seufzte. "Schon gut..." meinte TQ und versuchte sich durch die Flammen zu schlagen. Doch er stand in einer Sackgasse aus lodernden Flammen. "Verdammt noch mal!", brüllte er. "Halt dich jetzt ganz doll an mir fest Kleiner, das was jetzt kommt ist nicht angenehm" erklärte er dem Jungen, der sich daraufhin fest an TQs Hals klammerte. TQ ging ein paar Schritte zurück, atmete tief ein, was ihm jedoch wegen des Qualms schwer fiel, rannte los und sprang durch ein Fenster in dem Gang. Mit einem lauten Klirren ging dieses zu Bruch und er landete perfekt mit einer Vorwärtsrolle draußen auf dem Boden. Der Junge war leicht verletzt worden bei dieser Aktion. "Geht es dir gut?" fragte TQ den Jungen. "Ja, vielen Dank, Sir!" antwortete dieser mit leichten Schürfwunden und Rußflecken. "Wer zum Teufel geht auf ein Krankenhaus los!?" dachte TQ. "Die Mafia kann das nicht gewesen sein, so skrupellos sind nicht mal die..." Wer würde denn auf unschuldige, sogar Invalide oder kranke Personen losgehen? Eine Frage die für TQ vorerst ein Rätsel war. Er zückte sein mittlerweile Kohleschwarzes Handy aus seiner verbrannten Lederjacke und tippte eine Nummer ein. "Steal? Wir haben ein Problem...schick ein paar Leute her...ach ja, wohin? Zum Talster Krankenhaus...hier wurde vermutlich ein Bombenanschlag verübt." Mit diesen Worten beendete TQ das Gespräch und wartete auf die Feuerwehr, um sicher zu sein, dass die Gefahr vorbei ist. Wer könnte so etwas getan haben? Wer wäre so skrupellos? TQ wusste es nicht..
- DS -
Die beiden Mafioso, deren Attentat schief gegangen war, spürten Angst als sie zum Mafia Silo kamen. Mr.Z schluckte und sagte mit leiser Stimme: “Wie zum Teufel sollen wir das Don Göfla erzählen??“ Repko schüttelte nur mit einem unguten Gefühl den Kopf und sagte: „Keine Ahnung…..“
Wenige Minuten später traten Repko und Mr.Z in die Halle, in der sich am Ende des Ganges Göfla´s Büro befand. Doch bevor sie klopften, schluckten sie noch mal tief.
Wie würde Göfla reagieren?
Göfla, der sich auf seinen Cognac konzentrierte und genüsslich daran schlürfte, hörte nun ein leises klopfen an seiner Tür. „Herein!“. Er sah zwei sichtlich verunsicherte Gesichter näher kommend. „Wie lief es, Repko, Mr.Z?“ Repko konnte vor lauter Angst nichts sagen, da er wusste, dass Göfla wütend reagieren würde. Mr.Z dagegen fasste allen Mut zusammen und sagte Göfla was geschehen ist.
Göfla sah die beiden Mafioso an, als er sein Glas mit einem lauten Knall auf dem Tisch zersprangen ließ. „Was habt ihr da gesagt?“, schrie er. „Das kann nicht euer Ernst sein, zu mir zu kommen und mir so einen Bericht abzuliefern!“. Seine Stimme nahm nun einen gewaltigen Ton an: „Tretet mir aus den Augen und kommt erst wieder, wenn ihr euren Auftrag erledigt habt, ich dulde das nicht mehr lange.“ Er vergaß alles um sich herum und konzentrierte sich nur auf Repko und Mr.Z, die er noch als Nichtsnutze bezeichnete.
„Verschwindet!!!“, rief er wütend.
Die Feuerwehr traf inzwischen am Ort des Geschehens ein.
TQ starrte immer noch verblüfft und empört auf das brennende Gebäude.
„Warum….. Wie kann man nur ein Anschlag auf unschuldige und wehrlose Leute ausüben.“
Seine Gedanken nahmen kein Ende. Das Gebäude fing an zu dampfen als das Wasser aus den Feuerwehrschläuchen auf den Brandherd zielte.
Man sah noch einige Todesopfer die aus dem Krankenhaus hinaustransportiert wurden.
Eine Menschenmenge an Schaulustigen Leuten hat sich währenddessen schon am Krankenhaus versammelt um mitzubekommen was geschah.
„Es kann einfach nicht die Spam Mafia gewesen sein….. ABER WER SONST????“, brüllte er, sodass die ganze Menge einen momentlang auf ihn starrte.
Gibt es da noch jemanden?? Erinnerungen an früher schossen durch seinen Kopf.
„Doch wenn es da noch jemanden gäbe, würden wir, die ASP, damit fertig werden???“
Das Gebäude war inzwischen gelöscht als die letzten Opfer mit dem Krankenwagen abtransportiert wurden.
Einige Leute verschwanden aus der Menschenmenge, da alles vorbei war, so schien es…
TQ fuhr zurück zum Hauptquartier der ASP zurück: „Das war wohl nix mit entspannen“, grummelte er vor sich hin. Sein entsetzen allerdings, fand so schnell kein Ende.
Nun hatte er schon zwei Gründe ordentlich zu grübeln:
1. Sollte er sich der Spam-Mafia beugen,
2. Wer hat den Anschlag auf das Krankenhaus verübt??
Als er in seinem Büro ankam, berichtete er Hauptkommissar Ete von dem Anschlag.
Die Sicherheitsstufe der ASP wurde sofort höher geschraubt…
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Durch den Servercrash ist leider ein bisschen was verloren gegangen, darum wird jetzt schnell nachgeliefert, was ich hier mit Episoden von DJ N, ....mir...., The_question und einer raren Episode von Dark Soldier
Vieles tolles Vergnügen...
DJ N:
DJ n saß mit überkreuzten Beinen und geschlossenen Augen auf dem Boden in seinem Quartier. Aus einem Ghettoblaster klang leise chinesische Musik und der Raum war erfüllt mit dem dünnen Geruch von Räucherstäbchen.
DJ n hatte aus dem Raum einiges gemacht: er hatte die Wände mit purpurnen Stoff behängt und damit die vergilbte weiße Farbe der Wände verdeckt. Die Neonröhre, die für Licht gesorgt hatte, war von DJ n abmontiert und durch eine kleinere Lampe ersetzt worden, die dezenteres Licht in den Raum warf.
Das vergitterte Fenster war mit einem schwarzen Fliegengitter verdeckt worden, so dass auch von dort weniger Licht in den Raum gelangte. Die Pritsche, die er vorgefunden hatte, war von DJ n in die hinterste rechte Ecke des Raumes geschoben worden. Daneben hatte er ein hölzernes Regal gestellt, in welches er neben dem Ghettoblaster einige CDs (neben asiatischen Künstlern und Meditationsmusik, standen auch amerikanische Künstler aus der Metal-Szene in dem Regal), die Flasche Sake, eine Packung Räucherstäbchen, die Wurfsterne und seine Sonnenbrille gestellt hatte. Seine Kleidung hatte DJ n in seinem Koffer gelassen, den er unter sdie Pritsche geschoben hatte, um so mehr Platz zu haben, denn im restlichen Teil des Raumes stand sein hölzerner Mann (eine Art Trainingspuppe) und daneben hing ein Sandsack, den man mit Hilfe einiger Seile auf eine beliebige Höhe bringen konnte. An der Wand, vor der DJ n den Sandsack gehängt hatte, hing sein Kendo und der Katana, den er als Andenken an seinen Meister mitgebracht hatte.
DJ n befand sich in einer tranceähnlichen Phase seiner Meditation, in der er versuchte, sein Jing und Jang in Einklang zu bringen, um so mehr Kraft und Ausdauer für den Kampf zu bekommen. Dies war Teil seines Trainingsprogramms, welches sein Meister ihm vor vielen Jahren zusammengestellt hatte, lange vor der Zeit, bevor DJ n zur Spam Mafia gekommen war. Dieses Programm war DJ n in Fleisch und Blut übergegangen, doch seit dem Tod seines Meisters hatte er einige Veränderungen an dem Programm vorgenommen, die ihn immer, wie sein Meister gesagt hätte, viel zu viel abverlangten, doch er zog es trotzdem durch, den Gedanken als Ansporn, den Mörder seines Meisters zu finden und zu vernichten.
Plötzlich wurde DJ n durch dumpfes Gebrüll aus seiner Meditation gerissen. Die Stimme gehörte seinem Paten und kam ihm unnatürlich laut vor. >>Worüber regt sich Don Göfla bloß so auf?<< dachte DJ n, während er langsam aufstand. Er wusste, dass es jetzt sinnlos war, die Meditation fortzusetzen. Wenn er einmal unterbrochen wurde, konnte er nie wieder zurück in seinen Rhythmus kommen. Daher schloss DJ n diese Phase des Trainings für diesen Tag ab und warf sich seinen Mantel über, bevor er sein Quartier verließ und den Korridor hinunter zu Göflas Büro ging. Die wütende Stimme seines Paten hallte durch den ganzen Gang und scheinbar war DJ n nicht der einzige, der dies bemerkt hatte, denn Dark Soldier stand ebenfalls in seiner geöffneten Tür und sah mit einer Mischung aus Angst und Verwunderung auf die Tür von Göflas Büro.
Als er DJ n bemerkte, fragte er: „Was den wohl so aufregt? Ich habe den alten Mann bisher noch nie so wütend erlebt.“. Bei den Worten „alten Mann“ warf DJ n Dark Soldier einen finsteren Blick zu und zischte: „Wage es nicht noch einmal, unseren Paten in meiner Gegenwart einen alten Mann zu nennen, sonst wirst du deine Väter zu sehen bekommen, ehe Don Göfla den ewigen Schlaf antreten muss. Verstanden?“. Dark Soldier schluckte schwer und sagte ohne DJ n direkt an zu sehen: „Ja, verstanden. Es tut mir leid...“. DJ n sah den jungen Mann mit der Narbe im Gesicht durchdringen an. >>Er ist noch so jung und schon auf dem Pfad des Bösen.<< dachte er und hörte die Stimme seines Meisters antworten >>Ja, aber du warst auch noch jung, als du mich verlassen hast und dich diesem Teufel mit den orangen Haaren und dem irren Ausdruck in den Augen angeschlossen hast.<<.
„Schon gut. Denk nur beim nächsten mal daran, dass du über unseren Paten mit Respekt sprechen sollst. Er hat uns beide in seiner Großzügigkeit aufgenommen. Dafür sind wir ihm Respekt und Loyalität schuldig.“ sagte DJ n und versuchte damit, seinen innere Konflikt mit sich und dem, was sein Meister ihm von sich gegeben hatte, zu beenden. Mit Erfolg, denn die Stimme verstummte und er ging weiter auf das Büro seines Paten zu.
Je näher er kam, desto lauter wurde dessen Stimme. Er schien einen regelrechten Wutanfall zu haben, die DJ n ihn eigentlich nur von El Desmundo kannte, der nun auch seit einem Jahr tot war. Plötzlich verstummte die Stimme des Paten. Unweigerlich ging DJ n schneller und erreichte nach wenigen Schritten die Tür. Er sah sich noch kurz um und sah, dass Dark Soldier seine Waffe gezogen hatte. Auch ihm schien die plötzliche Stille nicht zu gefallen. Mit einem Nicken bedeutete DJ n Dark Soldier, dort zu warten. Langsam schloss sich seine Hand um den Türgriff und ebenso langsam drückte DJ n den Griff herunter. Dann, mit einer raschen Bewegung stieß er die Tür auf und sprang in das Büro, bereit, dem ersten Angreifer sofort das Genick zu brechen. Doch anstatt angegriffen zu werden oder in die Gesichter Fremder zu sehen, sah DJ n nur Repko und MR.Z, die mit auf dem Rücken verschränkten Armen und eingezogenen Köpfen vor Don Göflas Schreibtisch standen, während Göfla selber in seinem Sessel Platz genommen hatte. „DJ n? Was soll dieses rüde Auftreten?“ fragte der Pate leicht amüsiert. Repko und MR.Z drehten sich um und sahen DJ n an. Eine für DJ n äußerst peinliche Pause trat ein, bevor der Pate fragte: „Repko und MR.Z sind dir doch noch bekannt, oder?“. DJ n nickte und sagte: „Sicher. Es freut mich, euch wieder zu sehen.“. Mit einer Verbeugung unterstrich DJ n seine Aussage. „Gut. Was willst du, DJ n? Ich befinde mich gerade in einer wichtigen Besprechung mit den Beiden.“. „Nichts. Ich war nur in Sorge, als wir plötzlich keinen Laut mehr hörten. Davor konnte man sie noch draußen hören. Als es dann plötzlich ruhig wurde, fürchtete ich das Schlimmste.“ sagte DJ n und fügte hinzu: „Es tut mir Leid. Ich hätte es besser wissen müssen.“. DJ n wartete nun auf einen Tadel von Don Göfla, doch stattdessen lachte der Pate. „Das ist es, was ich von einem Mitglied meiner Familie erwarte: bedingungslose und absolute Loyalität, immer in Sorge um das Wohl der Familie und ihren Paten.“. Wieder lachte Göfla. DJ n wusste nicht, was er von alldem halten sollte und schwieg daher. Repko und MR.Z sahen verdutzt vom Paten zu DJ n und wieder zurück.
Göfla hörte langsam auf zu lachen und wandte sich wieder Repko und MR.Z zu: „Und nun zu euch beiden. Ich gebe euch noch eine Chance, die Sache mit Xander zu regeln. Bringt ihn mir, aber lebend und ballert nicht wieder sinnlos in der Gegend rum. Ich will Xander persönlich für seinen Verrat bestrafen. Und was die Sache mit diesem TQ betrifft: macht da weiter wie bisher. Nun lasst mich allein.“ sagte der Pate strickt und die drei Mafiosi kamen dem Befehl nach.
„Ihrer Frau geht’s gut. Sie liegt im Nebenzimmer auf dem Bett. Wir haben ihr ein Beruhigungsmittel gegeben und nun schläft sie. Sie kann aber von Glück reden, dass sie ihr Kind bei all der Aufregung nicht verloren hat. Das ist nicht gut für sie, gar nicht gut...“ sagte der Arzt. Sein Name war Wohan Dieg, ein junger Mann mit schwarzen Haaren und dunklen Augen. Seit einem halben Jahr war er nun Notarzt und hatte schon einiges erlebt, doch an so einem Schauplatz war er noch nie: ein kleines Haus in typischer Vorstadtidylle, überfallen und demoliert von Mafiosi, dazu ein toter Polizist, dessen Kehle komplett durchgeschnitten war. „Wenn sie nicht aufpassen und dafür sorgen, dass sich ihre Frau nicht allzu sehr aufregt, wird sie das Kind leider verlieren.“ sagte Wohan mit ernsten Gesicht zu Xander, der totenbleich auf dem Sofa saß. Warum in aller Welt hatte er vorgeschlagen, einfach hier zu bleiben und nicht von der ASP an einen anderen, sicheren Ort gebracht zu werden? Xander machte sich schwere Vorwürfe. Wegen ihm wäre beinahe sein ungeborenes Kind gestorben, ganz zu schweigen von ihm und seiner Frau.
„Xander? He, Xander!“. Ete stieß Xander in die Seite. „Dir ist hoffentlich klar, dass wir euch nun, ob’s dir passt oder nicht, nun in Schutzhaft nehmen und euch an einen sicheren Ort bringen werden, oder?“ sagte Ete und der Blick, den er nun von Xander erhielt, jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken. „Ja... tu das... was immer du für richtig hältst... Hauptsache ist, dass Shinshrii in Sicherheit ist...“ stammelte Xander leise und begann zu weinen. Es war das erste mal, dass Xander weinen musste, doch es wirkte unglaublich befreiend für ihn.
Ete sah Xander nur bedrückt an. Er wusste nicht, was er tun sollte.
Repko:
Ete stand mit Xander an der Türe des demolierten Hauses. „Xander, kommen Sie bitte schonmal mit mir aufs Revier mit. Wir müssen noch ein paar kleinere Formalitäten regeln.“ Xander war sich unschlüssig und stand zweifelnd in der Tür. „Was passiert mit Shinshrii?“, fragte er misstrauisch. „Ich werde Doktor Dieg bitten, bei ihr zu bleiben, bis sie fähig ist, nachzukommen.“, antwortete Ete beschwichtigend, doch Xander blieb eisern.
„Ich glaube nicht, dass sie hier sicher genug ist. Was, wenn die Mafiosi zurückkommen.“ Ete verdrehte die Augen. „Wenn wir sie in ihrem jetzigen Zustand durch die halbe Stadt fahren, ist sie genau so wenig sicher. Ich lasse zwei Beamte das Haus bewachen.“, sagte er, bemüht um einen ruhigen, umgänglichen Ton.
„Man hat uns schon einmal gesagt, dass unser Haus bewacht wird. Und was ist dann passiert.“, fragte er anklagend. Ete spürte ein flaues Gefühl in der Magengegend, er konnte aber nicht genau sagen, ob es daran lag, dass Leisli versagt hatte, oder dass er nun tot war. „Das ganze war nur ein Missverständnis, es tut mir auch wahnsinnig leid, dass das alles so passiert ist, aber Sie müssen jetzt mitkommen. Wir werden Miss Kelven holen lassen, sobald Mister Dieg es für richtig hält. Bitte, Xander, es ist jetzt das Beste für euch beide!“, antwortete er mit gezwungen freundlichem Ton. Xander drehte den Kopf und sah in die Wohnung. Ein paar Sekunden lang schien er unschlüssig, bis er sich wieder zu Ete drehte. „Also gut, ich komme mit, aber ich will, dass Shin die höchste Sicherheit garantiert ist und dass sie schnellstmöglich hier wegkommt.“, brummte er mit einem wütenden Unterton. Ete nickte ihm zu. „Ich verspreche Ihnen, dass ihr nichts passieren wird.“, sagte er. Xander näherte sein Gesicht dem von Ete an und flüsterte: „Versprechen Sie nichts, was Sie nicht halten können.“ Ete erschrak kurz, doch dann drehte er sich um und lief zu seinem Auto. „Folgen Sie mir bitte.“, sagte er zu Xander.
Delaware saß in einem Sessel und starrte in den Fernseher. Alles, was um ihn herum passierte, sah er durch einen dichten Nebel. Und was eben passierte, war für ihn im nächsten Moment nicht mehr passiert. Er schien neben sich zu stehen, unfähig seinen Körper oder seinen Geist zu kontrollieren. Er sah sich selbst, sah alles um sich herum, doch konnte er keinen Zusammenhang zwischen den Dingen erstellen die er sah, konnte sie nicht einordnen. Er lebte einfach vor sich hin, ohne zu wissen, dass er lebte und im Moment starrte er in den kleinen Fernseher, der an der Decke hing und merkte nicht, dass Roger Square etwa fünf Meter hinter ihm an einem Tisch saß und ihn eingehen beobachtete. Ein dicke Pflasterverband spannte sich über dessen Nase. Das Pflaster war so dick, dass seine Brille nicht mehr an ihre Stelle passte und er sie mit der Hand vor sein Gesicht halten musste, um etwas sehen zu können.
Delaware war für Square ein unglaubliches Phänomen. Seine Erinnerung schien noch größtenteils erhalten zu sein und doch konnte er nur nicht darauf zugreifen. Auch seine Instinkte mussten noch intakt sein, schließlich hatte er Square bewusstlos geschlagen, nachdem er ein Bild von Repko gesehen hatte. Und als Square im Radio von dem Anschlag auf das Krankenhaus in Talster City gehört hatte, hatte er sofort beschlossen, Delaware vor den Fernseher zu setzen, um seine Erinnerung ein weiteres Stück hervorzulocken.
Langsam nippte er an seinem Kaffee, während das Intro der Nachrichten über den Bildschirm flimmerte. In großen Lettern erschien der Schriftzug „Ring-News“, bevor ein dünner Mann, im Alter von etwa fünfzig Jahren erschien. „Guten Abend, meine Damen und Herren“, sagte der Mann – Derek Thornado war sein Name – mit einem brummenden Bariton. „Heute Nachmittag gegen etwa drei Uhr wurde auf das Talster Krankenhaus ein beispielloses Attentat verübt. Terroristen hatten große Mengen an Sprengstoff in der Eingangshalle gezündet. Die Zahl der Toten beläuft sich im Moment auf 17, darunter zwei Kinder.“ Thornado wich Videoaufnahmen des brennenden Gebäudes und eine Frau kommentierte: „Das Gebäude ist komplett ausgebrannt. Die Patienten mussten in die Krankenhäuser benachbarter Städte gebracht werden. Von den 154 Überlebenden sind etwa sechzig leicht verletzt, fünf schweben noch in Lebensgefahr. Die Behörden von Talster City schließen eine Beteiligung der Spam Mafia noch aus.“ Square horchte bei dem Wort Spam Mafia auf und sah, dass wieder das Bild des alten Mannes mit dem weißen Anzug und dem weißen Hut gezeigt wurde. Doch Delaware zeigte nicht die erwartete Reaktion, sondern er blieb ruhig in seinem Sessel sitzen.
Delaware stand noch immer neben sich selbst, er sah sich, eine Topfpflanze, den Fernseher, doch nichts von dem konnte er erreichen. Während er in den Fernseher starrte, versuchte er, seine Gedanken zu ordnen. Ein brennendes Gebäude, herumrennende Feuerwehrleute, Menschen, mit Tüchern bedeckt, ein alter Mann mit einem weißen Hut... Delaware spürte, wie er auf sich selbst zulief.
„W-Wo bin i-ich?“, stotterte er und stand langsam auf.
Ete und Xander fuhren durch die Stadt. Es dauerte noch etwa fünf Minuten, bis sie die Einsatzzentrale der ASP erreichen würden. „Die letzten zwei Jahre waren für uns alle hart.“, sagte Ete, er wollte lediglich ein wenig Konversation erzielen. „Und die Spam Mafia ist stärker denn je.“, ergänzte Xander müde.
Draußen ging die Sonne bereits unter und tauchte den Himmel in ein wunderschönes Purpur. „Deswegen müssen wir unser Bestes geben, so zu stoppen. Auch Göfla macht Fehler.“, sagte Ete. Xander atmete tief aus und wartete ein paar Sekunden. „Ich habe Göfla nie wirklich kennen gelernt. Er kam in den Knast, kurz nachdem ich zur Spam Mafia kam. Aber er muss ein mächtiger Mann sein.“, sagte er leise und emotionslos. Ete brannte eine Frage, er wusste nicht ob er sie Xander stellen solle, aber seine Neugier war zu groß.
„Warum sind Sie damals zur Spam Mafia gegangen?“, fragte er, um es kurz darauf zu bereuen, da Xander ihn plötzlich anstarrte. „Wissen Sie, wie es ist, immer nur ein kleiner Mann zu sein, der nichts zu sagen hat? Ich war Gehilfe bei einer Anwaltskanzlei. Dort hat man mir lediglich vermittelt, dass ich ein Nichts bin. Dass ich immer das sein werde, was ich bin.“ Xander machte eine Pause. „Dann musste ich Ruffy, einen der Mafiosi, vor Gericht vertreten. Er war mein erster Mandant. Er war wegen Mordes angeklagt. Alles sprach gegen ihn.“, Xanders Stimme wurde zittrig und weinerlich, dennoch fuhr er fort. „Mein erster Mandant. Mein erster eigener Fall. Ich wollte es nicht versauen. Ich gab mein Bestes und lies einen Mörder freisprechen. Dann traf ich Göfla. Und er versprach mir das blaue vom Himmel. Er versprach mir, etwas ganz Großes aus mir zu machen.“
Xander konnte nicht weitererzählen, denn plötzlich wurde neben ihm die Scheibe des Wagens eingeschlagen und er starrte in den Lauf einer Schrotflinte. Auch Ete starrte auf das Fenster und sah Repko, als plötzlich auch hinter ihm die Scheibe einflog und Mr.Z ihm ein Messer an die Kehle hielt. „Verdammter Drecksbulle, du bist auch noch dran.“, knurrte dieser und schlug Etes Kopf gegen das Lenkrad, sodass dieser sofort bewusstlos war. Das Auto stand an einer wenig befahrenen Straße an einer Ampel. Weit und breit war niemand zu sehen. Mr.Z öffnete die Autotür durch das Fenster hindurch und packte Xander am Mantelaufschlag. „Und du kommst mit, du Schweinepriester.“
The_question:
TQ stand auf dem Friedhof und lauschte der Grabesrede des Priesters, der den Toten des Krankenhausattentats die letzte Ehre erwies. Neben ihm standen noch zahlreiche Leute, deren Familie unter den Opfern waren. Die Stimmung war traurig und man konnte das Jammern eines jeden Einzelnen hören. TQ blickte traurig zu Boden und seufzte. Er hatte zwar ein Leben retten können, musste aber dafür so viele im Stich lassen...
Währenddessen wurde TQ im Spam Mafia Hauptquartier durch allerlei Wanzen abgehorcht. Die Mafia bekam natürlich auch den Anschlag mit. Don Göfla hatte Befürchtungen, wer dies getan hatte, doch er war sich nicht ganz sicher.
Die Ermittlungen waren noch immer in vollem Gange. Schließlich mussten Beweise und noch ein paar Opfer unter den Trümmern geborgen werden. Christopher Chb lotste ein paar Kräne und Bauarbeiter zu sich, die vorsichtig alle Trümmer beseitigen sollten. Schließlich war der Bau eines neuen Krankenhauses geplant. Man musste nur das Fundament ebnen. Zum Glück wurden durch den Druck des Sprengstoffes nicht auch noch andere Häuser umgerissen worden. Zum Glück...
TQ fuhr nach Hause, um sich zu entspannen, und um wieder etwas zu essen. Er hatte schon seit 4 Tagen nichts mehr zu sich genommen. Er hatte dicke Augenringe unter den Augen, und sein Bart schien schnell gewachsen zu sein. "Eine heiße Dusche, etwas leckeres zu Essen und dann meinen wohlverdienten Schlaf...das wird es sein.", sagte er zu sich selbst. "Und dann auch noch diesen Bericht schreiben...", knirschte TQ durch seine zusammengebissenen Zähne.
Ete war an einen Stuhl gefesselt, er hatte eine Augenbinde und einen Knebel aus Stoff im Mund. Er wusste nicht, wo er war, er hörte zwischendurch nur jemanden etwas auf japanisch schreien. Wo Xander war wusste er nicht. Er war nur still, um vielleicht zu erlauschen wo er sich befand. Er machte sich zwar keine großen Hoffnungen, konzentrierte sich aber so sehr darauf, dass er gar nicht merkte, dass ihm eine Fliege ins Ohr sauste.
"So und nun zu dir du kleiner Verräter", sagte eine tiefe, monotone Stimme. Kurz darauf sauste eine große Faust auf Xander nieder. Er hörte etwas knacken, vermutlich war ihm ein Zahn ausgebrochen worden."Hast wohl geglaubt du kannst in Ruhe Leben, was?", zischte eine andere Stimme aus dem Hintergrund, auf diehin ein Stich durch sein Gesicht zog. Kurz darauf merkte Xander, dass entlang dieses Strichs Blut über sein Gesicht floss.Er brüllte, doch das half nicht viel...
Er wollte nach Hause, zu seiner Shinshrii, zu seiner Familie...In Frieden leben...
Dark Soldier:
Ete bekam durch sein konzentriertes Lauschen einige Schmerzensschreie Xanders mit und versuchte, sich mit aller Gewalt zu lösen. Kläglich! Er wusste nicht, was mit Xander geschah, er wusste nur, dass es grausam sein musste.
Ein weiterer, dumpfer Schrei kam aus dem Nebenraum.
Nun war es still... vielleicht etwas zu still...
"Ist Xander tot?", dachte sich Ete besorgt. "Was soll ich tun verdammt? ICH MUSS ETWAS TUN." Ete schien zu verzweifeln
Xander lag währendessen bewusstlos auf dem Boden und man hörte nur das dreckige Gelächter der Mafiosi Repko und Mr.Z.
"So, komm gar nicht auf die Idee, dass die Mafia so schnell aufgibt...", sagte Mr.Z. Repko fügte ein dreckiges Lachen hinzu.
Göfla, der sich inzwischen über den Zwischenfall mit Repko und Mr.Z amüsierte, saß immer noch gemütlich in seinem Büro.
Nebenan DJ n und Dark Soldier.
"DJ n, Dark Soldier", hallte es in seinem geräumigen Büro.
Etwa 5 Sekunden später klopfte es an der Tür und die beiden standen vor ihm. "Ja bitte, Don Göfla?", sagte Dark Soldier, der inzwischen von DJ n gelernt hatte wie man mit Göfla umzugehen hatte. Ein Grinsen machte sich auf Göflas Lippen breit. "Ihr habt doch sicher von dem Attentat auf das Krankenhaus gehört, oder?".
"Ja natürlich", antworteten beide ohne zu zögern. "War ja recht interessant, was da passiert ist.", fügte Göfla hinzu.
DJ n und Dark Soldier sahen sich ungläubig an. "Was hat das mit uns zu tun?", fragte Dark Soldier in einem recht arroganten Ton.
"Es hat nichts mit euch zu tun, nur ich würde gerne wissen, wer es war!" "Keine Ahnung Don Göfla", sagte DJ n unsicher.
"Ok, das war eigentlich alles was ich wissen wollte.", beendete Göfla das Gespräch.
Dark Soldier war verwundert über diese Fragen. DJ n verzog keine Miene, als die beiden das Büro verliessen."Was sollte diese Fragerei?".
ps: Der Künstler nährt sich von der Kritik, wenns euch gefällt, dann schreibt doch bitte per PN oder sowas an einen von uns ^^
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Damit das ganze nicht in Vergessenheit gerät (da wie leider in einem schreibtechnischen Engpass gelandet sind), kommen hier mal 3 Episoden.
Nummer 1 stammt aus der Feder Repkos, Nummer 2 ist dem genialen Geiste Daens entsprungen und Nummer 3 ist ein Machwerk unseres TQ.
Viel Spass beim Lesen
Die Chronisten der Unterwelt
- Repko -
„Meine Herren, vielen Dank, dass Sie so kurzfristig erscheinen konnten“, begann Bürgermeister Grandy. Er blickte in die Runde. Er stand am Kopf eines Konferenztisches, an dem Mike Kelven, Sunny Hoffman, Arthur Dun, Sicherheitschef von Talster City und Derek Norton, ein FBI-Agent, der nach Talster City beordert wurde, um in Washington D.C. Bericht zu erstatten, saßen.
„Wie Sie wohl bereits wissen, wurde von einer uns noch unbekannten Organisation ein Anschlag auf unser Krankenhaus verübt.“, sagte er mit kräftiger Stimme. „Wir gehen davon aus, dass die Spam Mafia hinter diesen Anschlägen steckt, können dies aber nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen.“ Sunny hob die Hand. Grandy gab ihm mit einem leichten Wink zu erkennen, dass er reden solle.
„In meiner Zeit als Polizist habe ich die Spam Mafia kennen gelernt. Man kann sie bereits als terroristische Organisation bezeichnen. Dennoch suchen sie sich ihre Opfer nicht wahllos aus, sondern verüben nur Anschläge, aus denen sie einen Nutzen ziehen, oder um ein Exempel zu statuieren. Vor sozialen Einrichtungen, wie dem Krankenhaus, haben selbst sie Respekt.“, erklärte er sachlich.
Grandy kratzte sich nachdenklich die Stirn. „Sie waren einmal eine ehrenvolle Organisation, wenn man das so sagen darf. Doch ihre Vorgangsweisen wurden immer skrupelloser. Wieso sollten sie vor einem Krankenhaus noch zurückschrecken?“, fragte er.
„Göfla weiß, dass er bis jetzt nur die Stadt Talster City gegen sich hat. Und er weiß, dass solch ein feiges Attentat die nationale Aufmerksamkeit auf ihn richten würde. Er weiß, dass er gegen das amerikanische Militär keine Chance hat.“
Derek Norton erhob sich und schaute auf Sunny herab. „Sie glauben doch nicht etwa, dass wir so schnell das Militär einschalten. In Talster City herrscht noch nicht einmal Code Orange!“, sagte er anklagend, mit leichter Aggression in seiner scheppernden Stimme.
Sunny starrte den untersetzten Mann an. Hätte er raten müssen, hätte er Norton für einen Bürohengst gehalten, einen Unternehmer oder einen Börsenspekulanten. Dieser Mann mit der weiten Stirnglatze und der dicken Brille war ein Staatspolizist?
Sunny wollte sich nicht so von einem Mann anfahren lassen, der sich Polizist nannte und wohl noch nie einen Menschen hatte sterben sehen. Doch so waren sie, die FBI-Agenten. Hielten sich aufgrund ihrer College-Abschlüsse und ihrem Staatsposten für etwas Besseres.
„Ich habe ja nicht verlangt, dass das Militär eingesetzt wird.“, warf Sunny zurück und sah wieder zu Grandy. „Trotzdem würde ich Ihnen empfehlen, Mister Grandy, Code Orange auszurufen. Ich bin mir sicher, dass Arthur derselben Meinung ist.“
Kaum hatte Sunny ausgesprochen, richteten sich alle Blicke auf Arthur Dunray, der peinlich gerührt um sich schaute und nach Luft schnappte, bevor er entschlossen aufstand und um den Tisch herum schlenderte. „Ich denke, dass Code Orange noch etwas zu früh ist. Wir sollten abwarten, bis ein Ergebnis vorliegt, wer denn nun das Attentat verübt hat.“, sagte er, die Arme auf dem Rücken verschränkt „Und bis dahin sollen noch weitere Menschen sterben?“, fragte Sunny empört. Dun schenkte ihm vorerst keine Beachtung. „Handelt es sich dabei tatsächlich um die Spam Mafia, so empfehle ich, Code Orange auszurufen. Die Spam Mafia ist in dieser Stadt zu Hause, und wenn sie das Attentat verübt haben, ist der Kern der Gefahr genau hier.“ Er machte eine Kunstpause und blickte in die Runde. Bis auf das Kopfschütteln Sunnys bekam er keine Reaktion zu sehen.
„Ich bin mir sicher, dass es nicht die Spam Mafia war.“, sagte dieser gelangweilt. Grandy lies Sunny mit einer Geste verstehen, dass er Arthur Dun aussprechen lassen sollte.
Dun fuhr mit der Hand durch sein schütteres, mausgraues Haar, bevor er wieder platz nahm und fortfuhr: „Ein orangener Alarm ist nur vonnöten, wenn die Gefahr von ihre Auswirkungen an ihrem Zentrum zeigt.“ Sunny winkte verachtend ab, Derek Norton nickte langsam und Kelven saß noch immer an der anderen Seite des Tisches und schwieg. Er saß dort, wie ein stiller Beobachter, der das Geschehen auf sich wirken ließ und offen für die Meinungen Anderer war.
Grandy stand noch immer am Kopfende des Tisches und schien konzentriert nachzudenken.
„Mike, was denkst du?“, fragte er schließlich. Kelven lächelte leicht. Er hatte mit dieser Frage gerechnet. Bei jeder Sitzung wurde er um seinen Rat gefragt, wenn Grandy sich unschlüssig war und für gewöhnlich wurde sein Rat angenommen.
Sunny betrachtete aufmerksam das wache Gesicht seines Vorgängers. Er meinte, ihm ablesen zu können, dass er noch nicht wusste, was mit seiner Tochter und Xander passiert war.
Kelven erhob sich langsam und setzte zu einer kleinen Rede an.
„Meine Herren, ich sehe die Befürchtungen von Mister Hoffman durchaus ein, doch auch die Vorsicht von Mister Dun, vor einer Massenpanik, ist löblich. Ich denke, es wäre das beste, wenn wir Code Orange tatsächlich erst ausrufen, wenn wir davon überzeugt sind, dass die Spam Mafia hinter all dem steckt. Und dennoch – wenn wir den Täter bis in drei Tagen noch nicht ermittelt haben, so geht noch immer Gefahr aus, und wir sollten wir auf orangenen Alarm gehen.“
Grandy nickte wieder langsam und kratzte sich wieder an der Stirn, was er immer tat, wenn er mit wichtigen Entscheidungen rang. Seine Gedanken wurden von einem Klopfen an der massiven Holztüre hinter ihm zerstreut. Er drehte sich um und lief zur Türe hin, um sie zu öffnen. Hinter der Türe stand sein Sekretär Joe Joe. „Was ist los, Joe? Ich bin hier in einer wichtigen Besprechung.“, flüsterte er dem Mann zu. Joe Joe winkte mit einer dicken Videokassette. „Die hab ich vor fünf Minuten vor dem Rathaus gefunden. Das sollten Sie sich mit den Herren dringend ansehen.“, sagte er. Grandy schaute auf seine Armbanduhr. „Also gut, senden Sie es auf den Bildschirm hier drin!“ Joe Joe nickte und schloss die Türe wieder. Grandy kehrte zu dem Tisch zurück. „Mein Sekretär hat anscheinend ein wichtiges Videodokument gefunden, das wir uns vielleicht ansehen sollten. Er hat mir noch...“ Seine Stimme wurde von dem Rauschen des Bildschirmes unterbrochen. Kurz darauf erschien das Bild von einem leeren Tisch. Man hörte Schritte und ein Mann lief ins Bild, um sich auf den Stuhl zu setzen.
Es war Göfla.
„Guten Tag, Mister Grandy.“, sagte dieser mit widerhallender Stimme. „Wie Sie wissen, hatten wir in letzter Zeit einige Differenzen. Ich weiß, dass Sie sich durch unsere Anwesenheit gestört fühlen, doch auch wir tun unsere Arbeit, genauso, wie Sie! Und manchmal erfordert unsere Arbeit eben ihre Opfer.“ Grandy bekam einen trockenen Mund als er den alten Mann auf dem Bildschirm anstarrte.
„Ja, ich habe den Anschlag auf das Krankenhaus zu verantworten. Talster City ist meine Stadt.“ Der Bildschirm wurde schwarz.
Ein wildes Stimmengewirr machte sich zwischen den vier Anwesenden breit, während Grandy noch immer den Bildschirm anstarrte.
Schnell schritt er zur Türe. „Joe Joe, bereiten Sie für mich schnell eine Presseerklärung vor.“ Er drehte sich zu Arthur Dun um. „Ich rufe hiermit Code Orange aus!“
DJ n stand neben Göflas Schreibtisch, während dieser an seinem Schreibtisch saß. „Mein Don, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee war.“, begann er und sah dabei in das regungslose Gesicht des Paten. „Jemand macht mir Konkurrenz. Jemand will mir meine Stadt wegnehmen. Ich will wissen, wer es ist. Der Köder ist ausgelegt.“, murmelte Göfla müde und unbeeindruckt.
DJ n verdrehte die Augen und lehnte sich auf den Tisch, um auf einer Augenhöhe mit ihm zu sein. „Aber wir riskieren, dass die uns das Militär auf den Hals hetzen. Gegen das Militär und das FBI sind selbst wir machtlos.“, sagte er mit spitzem Ton.
„Zum Ausnahmezustand dauert es noch lange.“, antwortete Göfla. „Ich lasse niemanden an meinem Thron sägen. Niemand nimmt mir meine Stadt weg!“
- Daen vom Clan -
Begleitet vom feinen Klirren der edlen Kristallgläser, aus denen die beiden Asuka-Schwestern sich gerade zuprosteten, hallte Gekicher und das Rascheln von Stoff durch den kleinen Raum des Hauses, das inmitten der Hafenanlagen von Talster City stand.
Die beiden Schwestern waren gutgelaunt und nahmen neben Champagner gerade einen kunstvoll hergerichteten, sehr großen Salatteller zu sich, während Genji, Snake's Bite, Savage und Manga-Protector, dessen Wunden Tag für Tag besser verheilten, ruhig und stramm im Raume standen.
"Das mit dem Krankenhaus...", fing Felis an und schlürfte geräuschvoll den Inhalt einer Muschel, "...war ein voller Erfolg, Respekt, meine Herren, Respekt! Ich denke, auf dieser Basis können wir mehr und mehr unseren Plan verwirklichen und unserer Schwester dies zum Abschied schenken, was sie sich am meisten gewünscht hatte - diese Stadt! Sind erst einmal die Mafia zerschlagen und hat erst einmal die Korruption und Intriganz Einzug gehalten in die Stadtverwaltung, dann wird ohne unser Wissen und ohne unsere Zustimmung nichts mehr möglich sein und alle sollen sie kriechen im Staube unserer Glorie und auch unserer Rache werden und wollen wir Genüge tun."
In Felis' Blick lag eine Härte und Grausamkeit, welche die beistehenden vier Männer Schaudern machte.
"Nun, " meinte Vidora aufgeräumt, "wir haben weitere Aufträge für euch: Genji, Savage und Snake, ihr werdet euch den Inhalt dieser Diskette peinlich genau ansehen und selbst entscheiden, wie ihr damit zu verfahren habt, verschwindet!", schloss sie mit einer lässigen Handbewegung und die vier Männer wandten sich wortlos zur Seite, um den Raum zu verlassen.
"HALT!", schoss es scharf durch den Raum und die vier blickten ihre beiden neuen Herrinnen an. "Ich habe nicht gesagt, dass Manga gehen kann...", grinste Vidora böse und winkte abermals mit der zarten Hand, um den anderen Drei zu bedeuten, dass sie den Raum verlassen dürften. Genji und Snake warfen Manga noch einen mitleidigen Blick zu und dieser schluckte schwer, als er mit gesenktem Kopf in der Mitte des Raumes stehenblieb und auf weitere Gemeinheiten der beiden Schwestern wartete, während er sich gedanklich zähneknirschend fragte, wie es nur dazu kommen konnte, dass die einstige Bewunderung der Triaden für seine Fähigkeiten so schwinden konnte und wie sich ihre Organisation verändert hatte. Dereinst waren sie Schmuggler und erwirtschafteten gutes und schmutziges Geld, doch nun waren sie zu einer Handvoll Terroristen verkommen, denen das Leben eines Zivilisten nicht mehr wert war, als ein Haufen Schmutz. Manga hatte noch nie Probleme damit gehabt, Köpfe einzuschlagen, zu foltern oder sich zu prügeln, doch waren seine Gegner bisher stets Männer und Frauen, die wussten, auf was sie sich eingelassen hatten, Polizisten oder Mitglieder konkurrierender Gangs, doch für Terror hatte der stämmige Chinese nie großartig etwas übriggehabt und verurteilte die Machenschaften seiner beiden neuen Herrinnen auch scharf, was er jedoch in deren Beisein nie laut zur Aussprache brachte.
Erschrocken merkte er, das sein innerer Monolog ihn die Anwesenheit der beiden Frauen hatte vergessen lassen, die ihn mittlerweile musterten und böse lächelten.
"Für dich, Manga-Chan, haben wir einen anderen Auftrag... ein Auftrag der wichtig ist, jedoch deine geistigen Fähigkeiten nicht übersteigen wird." Felis lachte glockenrein und Manga musste an sich halten, um nicht wie ein wilder Stier vor Wut mit den Füßen zu scharren.
"Geh hinaus in die Stadt, mein Diener, und besuche dort alle Kneipen, die du findest. Verbreite dort, dass die Mafia hinter dem Anschlag auf das Krankenhaus steckt und schüre den Hass auf die Mafia, hast du verstanden?"
Manga nickte nur kurz und war froh, den Raum verlassen zu können, während er hörte, wie die beiden Schwestern hinter ihm ihr Mahl fortsetzten.
Draußen angekommen griff er sich seine dicke Lederjacke, steckte zwei Uzis ein und einen Satz guter Schlagringe. Dann kontrollierte er sein Aussehen und verließ über Umwege das Versteck der Triaden um sich in das nächtliche Talster City zu werfen, das sich grell und laut abhob, vom Rest der nachtschlafenden Welt.
Mehrere Stunden später fand Manga sich leicht beschwipst und vollkommen ratlos auf dem tropfnassen Bordsteinen von Talster City wieder, deren Verlauf er schnell folgte, um wieder zum Hafen zu kommen. Er hatte den gesamten Abend lang getrunken und geplaudert, doch war er während seiner abendlichen inszenierten Sauftour immer ratloser geworden, denn als Erstes war er im "Devils-Heaven" eingekehrt, einer wilden Rockerkneipe um mit ein paar der dort versammelten russischen Schmuggler und Schläger zu sprechen, doch kaum hatte er die Sprache auf den Anschlag gebracht, fing die Menge an, auf die Mafia zu schimpfen.
Hielt der Chinese dies anfangs noch für einen Zufall, so wurde er alsbald eines Besseren belehrt, denn so ziemlich jeder Angesprochene in jeder Kneipe schien bereits zu glauben, dass die Mafia hinter dem Anschlag steckte und so wurde Manga mit der Zeit immer ratloser, freute sich aber, dass somit von den wahren Tätern dieser schändlichen Aktion abgelenkt wurde.
Und während er seinen Gedanken nachhing und seinen Schritt beschleunigte, um schnell wieder am Hafen zu sein, stockte er plötzlich und drehte sich langsam zur Seite, wo er in der Auslage eines Elektronikgeschäftes einen Fernseher sah, der die Nachtausgabe der lokalen Nachrichten ausstrahlte und dort im Teletext las, dass sich die Mafia bereits öffentlich zu dem Anschlag auf das Krankenhaus bekannt hatte und Bürgermeister Grandy versicherte, Maßnahmen gegen diese Terroristen einzuleiten.
Völlig perplex kratzte sich Manga-Protector am Kopf und murmelte: "Jetzt verstehe ich gar nichts mehr...!"
- TQ -
Es war schon sehr spät, als Roper sich einen Becher Kaffee aus der alten Getränkemaschine im ASP-Hauptquartier holte. Er gähnte einige Zeit lang, bevor er sich an seinen großen Holzschreibtisch setzte und sich die Akte mit dem Krankenhausunfall durchlas."98 Tote, 87 Schwerverletzte...ICH KANN EINFACH NICHT GLAUBEN DASS DAS DIE SPA..." er wurde vom aufspringen der Tür unterbrochen. Herein kamen TQ und Chbi_TrnkZ. Sie hatten sich ein bisschen besser kennen gelernt seit dem Krankenhausunfall und schienen gute Freunde geworden zu sein .>Ich muss noch den Bericht für die Mafiosi schreiben...< dachte TQ, und um schnell vom Thema zu wechseln, meinte er, er müsse kurz weg und mache Dienstschluss. "Ich geh dann mal Leute, bye!" sagte er in die recht kleine Nachtschicht-Runde. Es kam ein mehrstimmiges "Tschau TQ!" und TQ verließ den Raum. An der frischen Luft fuhr er sich durch sein schwarzrotes, glänzendes Haar, holte tief Luft, ging zu seinem PKW und fuhr in Richtung Wohnung. Die Fahrt dauerte etwa 30 Minuten. Daheim angekommen, sperrte er seinen Wagen zu, zog seine Wohnungsschlüssel und ging in seine kleine, jedoch recht nett eingerichtete Wohnung. Er ging in sein Arbeitszimmer, in dem ein Computer, ein Fernseher, sowie ein hübscher, gemütlicher Sessel stand. Er fuhr seinen PC hoch, schaltete den Fernseher ein und ging schnell in die Küche, um sich etwas zu essen zu machen.
Es war wieder nur ein Fertiggericht. TQ liebte dieses Zeug. Es war einfach zu machen, schmeckte gut und war komplett versalzen. Genauso wie TQ es mochte. Nach etwa 10 Minuten kam TQ mit einem dampfenden Kochtopf in sein Arbeitszimmer, stellte den Topf auf seinen Tisch neben den PC, setzte sich dahinter und öffnete seinen Bericht. Es fiel ihm noch immer schwer, seine Freunde zu verraten. Er hatte noch immer lange überlegt, wie er den Klauen der Spam Mafia entkommen könnte. Doch er hatte vor, ein klein wenig mitzuspielen und auf den richtigen Zeitpunkt zu warten. Während er tippte, schlürfte er immer etwas von dem Inhalt des Topfes, ohne sich wirklich auf den Geschmack zu konzentrieren. Er tippte und tippte bis in die Nacht hinein, bis er schließlich so müde war, dass er vor seinem PC einschlief.
9:30...ein nervtötendes Geräusch, dass klang, wie wenn man einem Huhn den Schnabel umdrehen würde. TQ stöhnte und brummte, bis er auf die Uhr sah. "Heilige Scheisse! Schon so spät!? Ich muss ins Büro!" und mit diesen Worten zog er sich schnell seine Jacke an, packte seine Dienstsachen ein und druckte den Bericht aus. Er packte diesen jedoch nur schlampig ein, sodass er halb rausguckte. Aber auf dies achtete er nicht wirklich...
DJ n
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Halloooooo, wir sinds wiiiieeeedeeeeeer.
Heute mit DJ n und Yoshi Green
DJ N:
Außer Atem betrat klopfte Manga an die große rostige Metalltür, hinter welcher sich das Zimmer von Felis und Vidora befand. „Herein.“ kam die Antwort dumpf durch die Metalltür und Manga schob diese, noch immer schwer atmend auf. „Was machst du schon hier?“ fuhr ihn Felis an und durchbohrte ihn mit ihren Blicken.
Beide Schwestern lagen auf einer mit dunkelblauen Samt bezogenen Couch und trugen enge schwarze Kimono.
„Es geht um den Auftrag...“ begann Manga, wurde aber von Vidora unterbrochen. „Was ist damit?“ fuhr sie ihn scharf an. „Es scheint mir jemand zuvor gekommen zu sein. Alle, mit denen ich gesprochen habe würden liebend gerne Göfla oder einen anderen Mafiosi in die Finger bekommen.“ sagte Manga. „Wie meinst du das? Drück dich gefälligst klarer aus!“ fauchte Felis und Vidora verengte ihre Augen zu katzenähnlichen Schlitzen. „Die Mafia hat sich bereits zu dem Anschlag bekannt. Im Fernsehen haben sie gesagt, sie hätten ein Video erhalten, auf dem sich Don Göfla persönlich zu den Anschlägen bekennt. Die ganze Stadt scheint sich nun gegen die Spam Mafia gestellt zu haben.“ sagte Manga mit unverhohlener Verwirrung. Felis und Vidora sahen einander an. Die beiden Frauen schienen, ebenso wenige wie Manga-Protector, eine Ahnung zu haben, was die Spam Mafia damit bezwecken wollte, wenn sie die Verantwortung für den Anschlag übernahm und damit die Regierung und die Bevölkerung von Talster City gegen sich hatte.
„Seltsam, nicht wahr, Felis?“. „Ja... warum sollte Göfla sich freiwillig zu einem Anschlag bekennen, den er nicht zu verantworten hat?“. „Entweder wird der alte Mann senil oder es steckt mehr dahinter.“. „Du glaubst, er könnte einen Plan haben?“. „Wäre schon möglich... wir müssen auf der Hut sein.“. „Ja... und wenn die Situation eskaliert? Ich meine, wenn sie den Ausnahmezustand ausrufen? Dann haben wir auch ein Problem.“ „Liebste Schwester... so weit wird es nicht kommen. Und selbst wenn! Wir haben noch immer unsere Familie zu Hause. Sie werden uns sicher helfen und den Tod von Asuka-Chan rächen.“.
Die Frauen sahen einander an und Felis strich Vidora mit einer zärtlichen Bewegung durch das schwarze Haar und murmelte etwas auch chinesisch, bevor sie sich zu Manga drehte. „Du kannst gehen.“.
DJ n war wieder in sein Quartier zurückgekehrt und versuchte, von neuen zu meditieren. Das Zimmer war erfüllt von leiser Musik und dem Geruch der Räucherstäbchen, die DJ n abbrennen ließ. Doch so sehr DJ n versuchte, sich zu konzentrieren, er schaffte es nicht. Die neusten Ereignisse, der mysteriöse Anschlag auf das Krankenhaus und das Bekennervideo von ihnen, das alles gab DJ n zu denken. Sollte die Regierung tatsächlich den Ausnahmezustand ausrufen, so würde die Herrschaft von Don Göfla auch nicht mehr lange währen, das wusste nicht nur DJ n, dass wussten alle und vor allem Göfla wusste es am besten. Doch er schien sich sehr sicher zu sein, als er das Bekennervideo an den Bürgermeister schickte. DJ n hoffte, dass der Plan, den der Pate sicherlich haben würde, auch aufgehen würde. >>Was ist, wenn er nicht aufgeht? Was, wenn es schief läuft?<< fragte sich DJ n, schalt sich jedoch im nächsten Moment für diese Gedanken. Er vertraute seinem Paten und dessen kühlen Verstand. Der Plan würde aufgehen und Göfla würde wieder der unbestrittene Herrscher der Unterwelt und der Stadt Talster City sein.
Mit diesen Gedanken versuchte DJ n erneut, seine Meditation fort zu setzen, jedoch noch immer erfolglos. Daher gab er es auch auf. „Das wird wohl erst mal nichts.“ seufzte er, wechselte die CD und widmete sich, nun mit Metal-Musik im Hintergrund, dem Kampftraining gegen den hölzernen Mann und seinem Sandsack.
Als Xander wieder zu Bewusstsein kam, fand er sich in einer Zwangsjacke auf PVC-Boden liegend. Vor seinen Augen drehte sich alles. Daher schloss Xander die Augen und versuchte ruhige zu atmen und die Ereignisse zurück in sein Gedächtnis zu rufen, die in der letzten Stunde vorgefallen waren. Langsam drängten sich Bilder von Repko und MR.Z vor sein geistiges Auge, wie sie beide lachten und immer wieder auf ihn einschlugen.
Xander kniff die Augen zusammen und bemerkte, wie Tränen seine Wagen hinunter rannen und ein pochender Schmerz in sein Gesicht trat. >>Diese... Schweine... hoffentlich geht es Ete gut...<< dachte Xander, der nun neben dem Schmerz in seinem Gesicht auch Schmerzen im Brustkorb, Magen und an seiner rechten Schulter spürte. Immer mehr Tränen rannen sein Gesicht runter. Tränen des Schmerzes, der Angst und Verzweiflung.
Dies war, so wusste er, nur ein Vorgeschmack darauf, was ihm noch erwarten würde. Don Göfla sprang immer sehr hart mit Verrätern um und Xander war ein Verräter wie aus dem Buche.
Noch während Xander sich Gedanken machte, was Göfla mit ihm machen würde, kam ihm DJ n plötzlich in den Sinn, wie er ihn damals vor El Desmundo in Schutz nahm und etwas sagte, was ihm Nächte lang wach hielt: „Jetzt... schuldest du mir einen Gefallen. Und auf diesen werde ich früher oder später zurück kommen, Xander, und dann solltest du beten, dass ich nicht von dir dein Leben einfordern werde.“
Ein Schauer lief über Xanders Rücken. Die Kälte, mit der DJ n diesen Satz gesagt hatte...
Doch da fiel Xander etwas ein. Ein Plan, mit dem er den traditionsbewussten DJ n dazu benutzen konnte, sein Leben zu retten. Es erschien zwar alles riskant, doch es war seine einzige Möglichkeit und er betete, dass es klappen würde.
Yoshi:
Dr. Azrael war jetzt schon einige Tage in einem kargem, fensterlosen Raum gefangen. An der Rückseite stand ein einfaches Bett. Das heißt, eigentlich war es nur ein Metallgestell mit einer Decke – nicht gerade sehr gemütlich. Immer wenn Azrael aufwachte, fühlte er sich wie gerädert.
Sein Zeitgefühl hatte er schon längst verloren. Er hatte weder eine Ahnung, welchen Tag sie heute hatten, wie viele Tage er schon gefangen war, oder ob es überhaupt gerade Tag oder Nacht war. Seine Armbanduhr und sein Handy waren ihm abgenommen worden.
Als die beiden Männer mit ihn in ein Auto gestiegen waren, was vor dem Leichenschauhaus parkte, war ihn ein Schwamm mit Chloroform auf den Mund gedrückt worden, schon wenige Sekunden später hatte er das Bewusstsein verloren.
Als er wieder aufwachte, befand er sich im Kofferraum eines Wagens. Er hatte keine Ahnung, wo sie lang fuhren und verlor sowieso nach ein paar Minuten wieder die Besinnung. Das ging ein paar Male so weiter, bis Azrael auf einmal in dem eben besagten Raum aufwachte.
Ein Tablett mit Brot, Butter und Käse sowie einer Flasche Wasser standen auf dem Boden. Daneben ein Handtuch, eine Schüssel mit Wasser und eine Rolle Toilettenpapier.
Im erstem Moment hatte Azrael etwas seltsam geguckt, aber dann fiel ihm das kleine Loch in einer Ecke des Raumes auf, welches mit einer Pappe abgedeckt war. Die „Toilette“.
Der Arzt wusste nicht genau was in dem Essen war, aber immer, wenn er etwas zu sich nahm, wurde er kurze Zeit später müde und schlief wieder ein.
Wenn er aufwachte, stand ein neues Tablett mit Essen da und die Waschutensilien waren auch erneuert worden.
Er hatte zwar mehrfach versucht, dem Hunger zu widerstehen, aber das grummelnde Gefühl in seinem Magen war einfach unerträglich gewesen. „Wahrscheinlich“, dachte er, „betäuben sie ich immer wieder, damit ich nicht versuche zu fliehen. Aber wie sollte ich denn hier ausbrechen? Und: Was haben sie davon, mich hier dahinvegetieren zu lassen? Da stimmt doch irgendetwas nicht...“
Aus DJ n Zimmer hörte man gedämpfte Musik. Dark Soldier stand an der Tür und hatte schon die Hand erhoben um anzuklopfen, besann sich aber dann anders und ging wieder. Er verließ das Gebäude der Spam Mafia ganz und gar, und betrat die belebteren Straßen durch einen Seitenweg. Als ehemaliger Straßenjunge wusste Dark Soldier, wie man sich in der Menge bewegt, ohne aufzufallen. Er schlenderte ziellos durch die Stadt und war sich dessen eigentlich auch nicht wirklich bewusst. Versunken in seine Gedanken, die um sein bisheriges, sein jetziges und sein zukünftiges Leben kreisten, trugen ihn seine Füße in die Nähe seines Elternhauses.
Erstaunt blickte Dark Soldier auf, als ihm bewusst wurde, wo er sich befand. Sein Elternhaus lag in der nächsten Straße, keine 500 Meter entfernt. Er wusste nicht warum, aber auf einmal fingen seine Knie an zu zittern.
Langsam ging er weiter und blieb schließlich an dem weiß gestrichenen Gartenzaun stehen. Es war schon dunkel und Dark Soldier konnte dadurch gut ins Wohnzimmer sehen, wo gerade die Familie zusammensaß und das Abendessen einnahm.
Er konnte seine Mutter sehen, deren Sorgenfaltern tiefer denn je waren, seinen Vater, der wie immer einen ernsten Gesichtsausdruck hatte. Sein Bruder, seine Schwestern..... dem jungen Mann lief eine einsame Träne über die Wange.
Ruckartig, einem plötzlichen Impuls folgend, drehte er sich um und rannte die Straße wieder zurück ins Zentrum der Stadt. Er sah nicht mehr, wie sich eine Gestalt aus dem Schatten des Hauses löste und ihm langsam nachging. Auch das leise Zischen, das an eine Schlange erinnerte, hörte er nicht mehr.
Als Dr. Azrael das nächste mal aufwachte – hatte sich eigentlich nichts verändert, es stand wie immer ein neues Tablett mit Essen auf dem Boden. Seufzend erhob sich der Mann von seiner Liege und schritt zur Tür, um sich das Toilettenpapier zu holen. Als er aufguckte, fiel ihm auf, dass die Tür wohl nicht richtig geschlossen war. Jedenfalls konnte er erkennen, dass sie ein minimales Stückchen aufstand. Vorsichtig näherte er sich der Tür und drückte sie ganz sachte auf - es ging.
Auf Azraels Gesicht erschien ein Lächeln, als hätte er soeben die Welt vor ihrem Untergang gerettet. Leise trat er auf den Gang hinaus. Ihm blieb nur die Möglichkeit sich nach rechts zu wenden, denn sein „Zimmer“ lag am Ende eines langem Flures. Während er so leise wie möglich den Gang herunterschlich, in dem sich keine andere Tür befand, vernahm er ein Summen welches, je näher er sich der Biegung des Flures näherte, stetig lauter wurde.
Azrael lugte um die Ecke und sah eine Tür. Vorsichtig näherte er sich ihr und lauschte kurz, ob sich dahinter Leute befanden. Aber abgesehen von einem monotonen Summen war nichts zu hören.
Azrael nahm all seinen Mut zusammen und öffnete die Tür. Er wusste nicht, was er erwartet hatte, aber bestimmt nicht das. Garantiert aber nicht das, was er jetzt erblickte. Hunderte Computer standen in einem Raum, der die Größe einer Turnhalle hatte. Unverkennbar war der Geruch von Wodka der in dem Raum hing.
Neugierig geworden, ging Azrael zu einem der Computer und sah, dass hier ein neues Computerspiel lief, Anscheinend wurde es vom Computer gesteuert, denn der Held bewegte sich von alleine und tötete ein Monster nach dem anderen. Azrael schaute sich verwirrt auch die anderen Computer an, die um dem, auf dem das Spiel lief herum standen. Als er sah, was auf den Monitoren geschah, wurde ihm allmählich klar, mit wem er es zu tun hatte. Jeder Computer machte Screenshots von dem Spiel und schnitt vollautomatisch eine Figur davon aus. Um sie einzeln als Bilddatei zu speichern. In Fachkreisen wurde das „klauen“ von Grafiken auch rippen genannt....
Dark Soldier hatte sich wieder halbwegs beruhigt. Nachdem er sich zwei Bier im Supermarkt gestohlen und beide Flaschen in einem Zug geleert hatte, wurde er wieder ruhiger. Er wusste nicht, was diesen Gefühlsausbruch ausgelöst hatte, aber eigentlich wollte er es auch nicht wissen.
Er beschloss, ein bisschen zu trainieren und wieder Geld in sein Portmonee zu füllen. Taschendiebstahl ist für einen Straßenjungen überlebenswichtig. Er suchte sich einen recht jungen Mann aus, der in einem Trenchcoat unterwegs war. Junge Leute bergen zwar immer eine Gefahr, weil sie sportlicher sind als ältere, aber Dark Soldier wollte sich selbst auf die Probe stellen. Als der Mann an einer roten Ampel anhielt, stellte sich der junge Mafiosi unauffällig neben ihn und schob bedächtig seine Hand in die Tasche des Mannes.
Der packte blitzschnell Dark Soldiers Arm und drehte ihn auf den Rücken. „Das würde ich lieber nicht versuchen du kleine Ratte“, zischte er in sein Ohr und bugsierte ihn in eine dunkle Nebenstraße.
„So, und jetzt stellen wir mal einiges klar“, sagte der Mann und ließ unheilvoll seine Finger knacken. Dark Soldier hielt sich seinen Arm und blickte trotzig in das Gesicht des Fremden. Beide erstarrten. „Du, Dark Soldier?“, fragte der Fremde, der nun kein Fremder mehr war, erstaunt. „DJ n?“, ächzte der Junge. „Das t-t-tut m-m-ir l-leid“, fing er an zu stottern. „I-I-In d-deinen Trenchcoat h-hab ich d-dich gar nicht erkannt“ Gleichzeitig redete er so schnell, dass DJ n schon befürchtete er würde einen Knoten in die Zunge bekommen.
„Schon gut“, sagte der Asiat, „Ich bin Inkognito um dich zu suchen und zu schützen. Don Göfla hat nämlich herausgefunden, dass wir einen Maulwurf bei unseren Computerheinis haben. Es wurden Informationen über dich veröffentlich und du schwebst in größerer Gefahr, als du ahnst!“
Dark Soldiers Kinnlade klappte runter. Er in Gefahr? Er war doch nur ein junger Erwachsener. Wer konnte schon an ihm Interesse haben?
„Ganzzzz recht DJ n.“, zischte auf einmal ein Schatten, der näher kam. „Der Junge schwebt tatsssächlich in grossser Gefahr. Ich wette, sogar in grösssssserer, als DU ahnsssst.“
Die beiden Mafioso waren wie erstarrt und jegliches Blut wich aus ihrem Gesicht
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Hier 2 neue Episoden aus dem Hause der Schriftsteller :D
Repko:
DJ n erkannte Snake’s Bite sofort. Nächtelang hatte er die Gesichter der Triaden in seinen Träumen gesehen. Er konnte die schrecklichen Ereignisse auf der Gefängnisinsel nicht vergessen. Vorsorglich ging er in Kampfstellung. Snake’s Bite wäre niemals so dumm und würde zwei Mafiosi auf einmal angreifen. Er musste irgendeinen Plan haben. Oder er war stärker, als DJ n dachte. „Was willst du hier?“, fragte DJ n mit allem Hass, den er aufbringen konnte. „Ich habe deinen kleinen Freund gesssucht.“, zischte Snake’s Bite „Wasss für ein Zzzufall, dasss ich auch noch auf dich treffe.“
„Bleib dicht hinter mir.“, flüsterte DJ n Dark Soldier zu. Dieser leistete still Folge und huschte hinter den großen Japaner.
DJ n starrte Snake’s Bite an, der nur still und ohne Regung dastand. Auf einmal flog etwas auf ihn zu. DJ n konnte gerade noch ausweichen und sah, wie eine Schlange auf Dark Soldiers Körper zuflog. Er drehte sich zu Snake’s Bite um, der aber gerade um eine Ecke huschte und verschwunden war. Mit einem Satz sprang DJ n auf und riss die Schlange von Dark Soldiers Körper. Mit aller Kraft die er hatte, schleuderte er sie gegen eine Hauswand. Die Schlange war sofort tot.
„Das blöde Mistvieh hat mich gebissen.“, wimmerte Dark Soldier und sank langsam zu Boden. DJ n kniete sich neben ihn. „Wo?“, fragte er schnell. Dark Soldier zog den Reisverschluss seiner Jacke auf und zeigte auf eine Stelle neben seinem Hals. DJ n sah zwei leicht blutende Einstiche in der Haut. Um sie herum hatte sich ein kleiner, blauer Hof gebildet.
Sofort legte er seine Lippen auf die zwei Einstiche und begann, zu saugen. Nach ein paar Sekunden spuckte er eine Mischung aus Speichel und Blut neben sich auf den Boden, um kurz darauf Dark Soldiers Wunde weiter auszusaugen.
TQ lief an einer Grundschule vorbei und steuerte auf eine Telefonzelle zu. Eine Scheibe der Zelle war eingeschlagen, eine weitere wies bereits Risse auf. Von den ehemals vier Telefonbüchern waren zwei komplett zerfetzt, die zwei anderen waren voller Eselsohren und Knicke. Mit schwarzem Filzstift waren auf die Innenseite der gelben Wand ein paar Botschaften gekritzelt. „SlapY was here.“, “In dieser Telefonzelle verlor ich meine Unschuld, Dave D.“ und viele weitere mehr oder weniger sinnvolle Sprüche.
TQ kramte in seiner Tasche und zog den Bericht heraus, den er geschrieben hatte. Er überflog die drei Seiten kurz. „Fünf neue SWAT-Mitglieder... Spam Mafia wird für das Attentat verantwortlich gemacht, aufgrund von Göflas Bekennervideo... Etat für die nächsten zwei Monate erweitert...“, flüsterte er vor sich hin. Als er von der Vollständigkeit überzeugt war, öffnete er eines der Telefonbücher. Er schlug durch die Seiten, bis hin zum M. Hier musste er seinen Bericht verstecken. Widerwillig fasste TQ nach dem Telefonhörer und wählte die Nummer, die man ihm gegeben hatte. Am anderen Ende der Leitung konnte er zuerst nur ein gegrunztes „Ja?“ hören, erkannte die Stimme aber nicht wieder.
„Hallo Mutter, ich habe den Kuchen gebacken!“, sagte TQ und kam sich beim runterleiern der Losung ein wenig blöd vor.
„Sehr gut. Der wird mir hoffentlich schmecken. Ich schicke deinen Onkel, der soll ihn holen. Aber du weißt ja, dass er dich nicht sehen will.“
TQ verstand die Botschaft. Er sollte sich nun von der Telefonzelle entfernen, die Mafia wollte damit wohl verhindern, dass er die Fährte aufnahm und sie jagte. „Tschüss Mutter.“, zischte er, bevor er den Hörer schwungvoll in die Halterung schlug.
„Mir ist schlecht.“, klagte Dark Soldier, der, sich auf DJ n stützend, käseweiß im Gesicht durch die Gassen schlurfte. „Es ist nicht mehr weit.“, sagte DJ n beschwichtigend. „Und Psycho hat für alles ein Gegenmittel.“, DJ n lallte ein wenig, da ihm das Schlangengift die Zunge betäubt hatte. Als er vor dem hohen Zaun des Sanatoriums stand, blickte er sich hastig und prüfend um, bevor er hastig eintrat und Dark Soldier durch die Türe schleppte.
Im Gebäude steuerte DJ n sofort auf sein Zimmer zu. Dort angelangt, legte er Dark Soldier behutsam auf seine Pritsche. „Warte hier.“, sagte er befehlend, wusste aber nicht, ob Dark Soldier überhaupt noch bei Bewusstsein war.
Genji saß noch immer vor seinem Rechner. Die Diskette, die er von seinen zwei Herrinnen erhalten hatte beinhaltete eine komplette Datenbank in form eines Navision-Dokumentes. In ihr waren sämtliche Informationen über die Spam Mafia enthalten – lediglich ihr Standort oder wenigstens ein Anhaltspunkt dazu fehlte. Staunend überflog er die zahlreichen Akten über einzelne Mitglieder, Pläne zu Einrüchen, potentiellen Attentaten und Einkaufslisten für Waffen und Sprengstoff.
Hinter ihm öffnete sich die Türe und Vidora trat ein. „Und? Schon was wichtiges rausgefunden?“, fragte sie ungeduldig. Genji drehte sich schnell zu seinem Bildschirm um. „Diese ganzen Attentatspläne... Ich halte sie für unrealistisch. Es sind vielleicht Entwürfe, Ideen, oder sowas, aber nichts Ernstes.“ Vidora schlug ihn mit der Hand gegen den Hinterkopf. „Dann finde etwas nützliches, du hirnverbrannter Idiot!“, fluchte sie. In Genjis Kopf spielten sich bizarre Fantasien ab, in denen er die Köpfe der Asuka-Schwestern mit seiner Faust einschlug. Beim Gedanken an das knackende Geräusch zog sich ein leichtes Grinsen über seine Lippen.
„Eigentlich habe ich schon etwas herausgefunden. Da ist so ein Kredithai. Scheint ein ziemlich mächtiger Mann zu sein. Dem schulden sie noch massenhaft Kohle.“ Genji rief eine Akte auf. „Hier. Der Kerl. Er nennt sich Ghost who walks inside. Komischer Name, aber ein mächtiger Mensch in dieser Stadt.“ Vidora lächelte und strich Genji sanft über die Stelle, auf die sie ihn eben noch geschlagen hatte. „Bist doch noch zu etwas nützlich, Kleiner.“, sagte sie herablassend, bevor sie den Raum verließ.
„Eine Frage noch.“, sagte Genji und Vidora hielt inne. „Woher habt ihr diese Informationen?“
Vidora drehte sich belustigt um. „Wir haben uns da einen Kerl besorgt, der etwas vom Beschaffen von Informationen versteht.“ Genjis Augen weiteten sich. „Aber doch nicht etwa einen der Canwallace-Brüder?“, fragte er schockiert.
„Nein,“, sagte Vidora. „es ist ein gewisser YoshiGreen.“
Und DJn
DJ n schloss die Tür hinter sich und rannte los. Die Korridore sahen alle gleich aus, doch DJ n erinnerte sich dunkel daran, dass Göfla, als er ihm herumgeführt hatte, auch die Krankenstation gezeigt hatte und dabei eine Bemerkung gemacht hatte, die auf die Häufigkeit von DJ ns Besuchen auf der Krankenstation anspielte. Was der Don genau gesagt hatte, wusste DJ n nicht mehr. Es war ihm auch egal. Im Moment legte er alles daran, Psycho zu finden und ihn zu Dark Soldier zu bringen. >>Wenn der Junge stirbt wird auch die Schlange nicht mehr lange zu leben haben<<, dachte DJ n wutentbrannt. Die Korridore wollten kein Ende nehmen und er begann langsam zu zweifeln, ob er den Weg zur Krankenstation kannte, als er ein Schild neben einer Tür sah. „Krankenstation“ war darauf zu erkennen.
Hastig warf DJ n die Tür auf. Psycho stand gerade vor einem kleinen Schrank in dem Medikamente aufbewahrt waren und schien sie zu sortieren. Als die Tür aufging und laut gegen die Wand krachte, zuckte er heftig zusammen, als hätte man ihm einen Stromstoß versetzt und hätte dabei beinahe ein Glas mit Valium fallen lassen. „Psycho! Du musst sofort mitkommen. Und nimm alles mit, was du an Gegenmitteln dabei hast!“, bellte DJ n in hartem Ton. Psycho sah den Asiaten mit schräg gelegtem Kopf fragend an. „Was...“, begann er, doch DJ n war bereits bei ihm und sagte aufgebracht: „Schnapp dir deine Gegenmittel. Dark Soldier wurde von einer Schlange gebissen, die Snake’s Bite gehört. Es scheint ernst zu sein.“. Noch immer lallte er. Das Gift betäubte seine Zunge weiterhin. Doch mehr brauchte DJ n auch nicht zu sagen. Psychos Augen weiteten sich und so schnell er konnte, kramte er Flaschen, Gläser, Spritzen, ein Stethoskop und andere Gerätschaften zusammen und stopfte sie rüde in eine Plastiktüte. „Wo ist er?“. „In meinem Quartier. Komm mit.“. Mit diesen Worten rannten die beiden Männer durch die leeren Korridore des Sanatoriums. >>Hoffentlich ist es nicht zu spät...<<
Mit einer Mischung aus Trauer und Wut betrachtete Snake’s Bite die tote Schlange auf dem Boden. Der Aufprall an der Wand hatte ihr den Schädel gebrochen. Leblos lag das Tier am Boden. „Mein armesss Schätzzchen... dasss wird mit dieser verfluchte DJ n noch büssssen... dasss schwöre ich...“ zischte Snake’s Bite und hob die tote Schlange, so behutsam wie man ein Neugeborenes in den Arm nimmt, auf und trug sie auf beiden Händen vor sich her.
Ete wusste weder, wie spät es war, noch ob Xander noch lebte oder schon längst tot war. Er wusste nur zwei Dinge.
Zum einen, dass er sich mit Sicherheit in dem Hauptquartier der Spam Mafia aufhielt und er nach Xander der Nächste sein würde, den sie sich zur Brust nehmen würden.
Das andere war die Tatsache, dass er starken Harndrang hatte.
Ete war verzweifelt. Was sollte er tun? Was KONNTE er tun? Und was würde die Spam Mafia mit ihm machen?
Er wusste es nicht.
Plötzlich drang ein Wimmern an sein Ohr. Es war ein leises Wimmern, doch soweit Ete es bestimmen konnte, musste sich die Person, von der dieses Wimmern kam, im selben Raum aufhalten, wie er. „Hallo? Ist da wer?“ wollte er rufen, doch durch den Knebel im Mund brachte er es nur auf ein paar undeutliche Laute. Das Wimmern hielt an. Wieder versuchte Ete etwas zu rufen und wieder war das Einzige, was er zustande brachte, undeutliche Laute.
Auf einmal war es still. Das Wimmern hatte aufgehört und war durch ein schweres Atmen ersetzt worden. Nun war sich Ete sicher, dass er nicht alleine war. „Hallo! Wer auch immer da ist, helfen sie mir!“ versuchte Ete zu rufen und dieses mal brachte er verständliche Worte heraus, jedoch nur „Hallo“ und „helfen“.
„Hallo?“, drang plötzlich eine andere Stimme an Etes Ohr und erfüllte ihn mit Zuversicht. Er hatte also Recht gehabt. „Hallo!“ antwortete Ete so deutlich es ging. „Wer ist da? Wo bin ich?“ fragte die fremde Stimme. „Ich bin Ete...“, nuschelte Ete durch den Knebel. „Wer sind sie?“. Ete hoffte, dass die Person die Frage verstanden hatte. „Ich? Ich weiß nicht, wer ich bin... aber wenn sie kommen, nennen sie mich immer CK.“ antwortete die Stimme wehmütig. „Gut CK. Können Sie sich bewegen?“, versuchte Ete zu fragen, doch wieder brachte er es nur auf undeutliche Nuschellaute. „Was? Ich kann Sie so schlecht verstehen. Wo sind Sie überhaupt?“ fragte die Stimme. „Hier! Ich bin hier!“, rief Ete durch den Knebel in der Hoffnung, die Worte würden so besser zu verstehen sein. „Wo ist hier? Sie müssen mir schon sagen, wo Sie sind... ich bin nämlich blind.“. „Blind?“, fragte Ete nach. Seltsamerweise war dieses Wort klar zu verstehen. „Ja... zwei merkwürdige Männer sind dafür verantwortlich... mir gehörte mal ein großer Reifenhandel hier in der Stadt... soviel weiß ich noch... und diese Männer sagten, ich müsste ihnen Geld geben, damit mein Geschäft weiter laufen könnte... ich weigerte mich und wurde hier her gebracht... wo das ist, weiß ich nicht... jedenfalls haben sie mich, nachdem sie mich immer wieder zwingen wollten zu zahlen, irgendwann jeden Tag grellem Licht ausgesetzt... bis ich blind wurde...“ schluchzte die Stimme. Ete wusste nun, um wen es sich bei seinem Zellengenossen handelte. Scheinbar hatte die Spam Mafia den größten Reifenmogul von Talster City als Geisel genommen. Der Fall war ihm bekannt, er musste viele Monate daran arbeiten, jedoch erfolglos. Irgendwann wurde CK für tot erklärt, woraufhin nicht nur das Geschäft, sondern auch die Aktien des Konzerns in den Keller gingen. „CK! Helfen sie mir!“, begann Ete nun zu flehen. Die Worte waren zwar noch immer undeutlich, jedoch deutlich genug, dass CK sie verstehen konnte. „Wie denn? Ich sehe Sie doch nicht...“. „Folgen Sie meiner Stimme...“, rief Ete. Es war zwar wieder vieles genuschelt, doch CK schien zu verstehen. „Ich werde es versuchen.“ Ete spürte neue Zuversicht in sich aufsteigen und begann unablässig etwas zu sagen. Er hoffte, dass CK, der bei seinem Verschwinden Mitte 60 und recht gebrechlich war, es schaffen würde, zu ihm zu gelangen und ihm wenigstens den verdammten Knebel und die Augenbinde abnehmen konnte. „Hierher! Hierher! Hierher!“, rief Ete immer wieder. Er hörte tapsende Schritte auf sich zu kommen. CK schien keine Schuhe anzuhaben. Vor seinem geistigen Auge stellte sich Ete einen kahlköpfigen, dürren, blinden Mann vor, der ohne Schuhe, vielleicht auch gänzlich ohne Kleidung, auf ihn zutapste, immer nur seiner Stimme folgend. Diese Vorstellung erinnerte ihn an Gollum aus Tolkiens „Herr der Ringe“. Ete hoffte, dass CK jedoch nicht an der markanten Schizofrenie Gollums litt und ihm half, wenn er nun endlich bei ihm ankommen würde. „Hierher! Hierher!“, rief Ete weiterhin.
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Entschuldigt die lange Pause, aber hier kommen zur Entschädigung 2 neue Episoden der Chronisten, die erste stammt aus der Feder meine geschätzten Kollegen The_Question und die zweite Hälfte dieses Posts geht auf meine Kosten! :D
Viel Spaß!
PS: Könnte der Thread bitte wieder angepinnt werden? ISt ja ATM nicht viel los!
TQ fuhr schweigsam zum Hauptquartier zurück, mit der Ausrede, er hätte sich nur kurz die Beine vertreten. Er verhielt sich irgendwie anders. Das wusste Schattenläufer, denn in der Zeit, in der er mit TQ zusammengearbeitet hatte, erkannte er seine Eigenschaften, sowie seine große Hilfsbereitschaft.Er verhielt sich seltsam... sehr seltsam, doch Schattenläufer, seine Kollegen nannten ihn gerne "Schatti", machte sich keine ernsten Gedanken darüber, denn schließlich hatte er gerade Mittagspause und da ging er seiner Lieblingsbeschäftigung nach: Schokoladenmuffins essen. Währenddessen setzte sich TQ an seinen kleinen Arbeitsschreibtisch, öffnete die dritte Schublade von oben und zog ein kleines Kästchen hinaus. Er öffnete es, blieb jedoch geduckt, sodass niemand das Kästchen sehen konnte. Er blickte sich rasch um und öffnete es. In Ihm war ein kleines Amulett, sowie ein Foto von ihm und seiner Familie und ein ehemaliges, halbzerissenes Foto von der damaligen ASP. Das Amulett gehörte seiner Mutter. Sie war bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Mit ihr sein jüngerer Bruder. TQ wusste den Namen kaum mehr.Er wusste nur noch, dass er mit M begann. Den Rest der Erinnerung hatte er soweit verdrängt. Er sah sich die Fotos eine Zeit lang an, versank in Gedanken und unbemerkt schlich ihm eine kleine Träne übers Gesicht. Er wischte sie schnell weg, bevor ihn irgendjemand so sah. "Hey TQ, ich geh Eine rauchen, kommst du mit?", fragte 'Schatti'. Er nickte und beide verließen den Raum, um sich eine Zigarette zu gönnen. Das brauchte TQ gerade. Das beruhigte die Nerven. Er brauchte Abwechslung, er musste abschalten, um zu überlegen, wie er sich aus der Schlinge der Mafia schlängeln konnte, ohne etwas zu riskieren...
Ete war noch immer gefesselt und gab unverständliche Laute von sich."Hier her, Hier her!", versuchte er zu brüllen. Er spürte eine große, jedoch dürre Hand auf seinem Haupt. "Genau hier!", wollte er sagen, doch man erkannte nicht wirklich, dass er das gesagt hatte. CK tastete Ete ab, um nach dem Knebel zu suchen. Nach ein paar Sekunden fand er jenen, und löste ihn.Nun konnte Ete wieder sprechen. "Gut so, und jetzt bitte noch die Augenbinde!", sagte er. Eine Hand griff in seinen Augenbereich, und löste das Tuch, woraufhin Lichtstrahlen in Etes Augen gerieten, und er kurz nichts sah. Er war wohl ziemlich lange auf diesem Stuhl gesessen, weil es erst ein wenig dauerte, bis er wieder klare Sicht hatte. Als nächstes sah er sich den Mann an, der ihm soeben den Knebel und die Augenbinde abgenommen hatte. Er hatte einen alten, knöchrigen Mann erwartet, der klein war und einen krummen Rücken hatte. Er sah jedoch einen recht großen Mann, vielleicht etwas dürr, dennoch gesund und gut bei Kräften. "Vielen Dank! Könnten sie noch versuchen meine Fesseln zu lösen?", fragte Ete in einem aufgeregten Ton. "Nun, ich kann es versuchen.", quiekte CK, der daraufhin weiter Etes Stuhl abtastete, um die Fesseln zu suchen. "Hm, ein recht starker Knoten" sagte CK, "Allein krieg ich den nicht auf, aber Moment" fügte CK hinzu.Er griff in seine Hosentasche und zog ein kleines, jedoch recht scharfes Stück Restmetall aus ihr. "Damit dürfte es gehen", sagte er. Er fing an an dem Seil herumzuschneiden und mit der Zeit lösten sich die einzelnen Fasern, bis schließlich, nach etwa 5 Minuten, das Seil kappte. Nun konnte Ete auch aufstehen, nachdem er sich noch der Fußfesseln entledigt hatte."Nochmals Vielen Dank, ich frage mich, wo wir hier sind", sagte Ete zu CK, in der Hoffnung, eine Antwort zu bekommen, doch CK seufzte nur und sagte "Ich weiss es auch nicht."...
„Boah, das ist ja irre.“, ließ ein Mann mit Sonnenbrille, Rucksack und Fotoapparat in der Hand vernehmen, als er in der Innenstadt von Talster City die Hochhäuser erblickte.
Der Mann mittleren Alters, der staunend und mit offenem Mund auf der Straße stand, war MagicMagor, ein Tourist, der mit NATO-Tours das erste mal in einer Großstadt war.
Leider hatte er dabei seine Reisegruppe verloren. Während er also suchend durch die Straßen lief, machte er seine eigene Erkundungstour. Zwei Filme hatte er schon vollgeknipst, und den dritten wollte er gerade in Angriff nehmen, als er einen Mann mit einer Schlange in der Hand entdeckte. Vollkommen fasziniert starrte er Snake’s Bite und das tote Tier an, welches wie ein kleines Baby in seinen Armen lag.
„Das gibt’s ja nicht.“, murmelte Magic mehr zu sich selbst und als der Mann schon an ihm vorbei gegangen war lief er ihm hinterher. „Hey, warten sie. Sie da mit der Schlange.“
Snake’s Bite drehte sich ruppig um und der böse Gesichtsausdruck ließ Magic zurückprallen.
„Ich... ähm... wollte sie eigentlich nur fragen.... ob... äh... ich vielleicht ein Foto.... von ihnen... und der Schlange...“, stotterte der Tourist.
Snake’s Bite’s Blick wurde noch finsterer und er fing an zu zischen: „Lassssen ssie mich in Ruhe.... oder wollen ssssie sssterben?“
Im ersten Moment blickte MagicMagor ihn verwirrt an, doch dann verstand er das der Mann wohl nur einen Spaß gemacht hatte und fing an zu lachen. „Hahaha! Der war wirklich gut. Im ersten Moment dachte ich echt sie meinen es Ernst“, meinte er grinsend, aber Snake’s Bite hatte sich schon umgedreht und verschwand gerade hinter einer Häuserecke.
Stutzig geworden wegen der groben Abfuhr des Mannes und neugierig, warum jemand mit einer Schlange im Arm rumrennt, lief MagicMagor hinterher.
„ICH WILL SOFORT MEINEN MANN SEHEN!!“ Shinshrii’s schrille Stimme hallte durch die Gänge. Schon seit Stunden versuchte sie heraus zu bekommen, wo ihr Mann steckte. Als Xander mit Ete wegfuhr, hatte man ihr gesagt, sie wollen nur seine Aussage im Polizeipräsidium aufnehmen, und danach direkt zu ihr kommen. Länger als zwei Stunden würde es nicht dauern, habe man ihr versichert. Erst fing sie nur an, ungeduldig zu werden, doch dann wich die Ungeduld der Sorge, denn für gewöhnlich rief Xander wenigstens an wenn er sich verspätete. Auf ihre Fragen zuckten die Schwestern nur mit den Schultern und sagten, sie wüssten von nichts.
Aber jetzt war es ihr einfach zu viel und sie machte ihrem Ärger Luft. Tatsächlich konnte sie draußen auf dem Gang schnell Schritte vernehmen und kurz darauf flog die Tür zu ihrem Zimmer auf und Dr. Wohan Dieg trat ein. Eigentlich war die Arbeit des Notfallarztes zu Ende, wenn der Patient auf Station gebracht wurde. Aber das Schicksal dieser schwangeren, jungen Frau, deren Haus von der Spam Mafia angegriffen worden war, ging ihm sehr nahe und er hatte die Schwestern angewiesen, bei eventuellen Problemen ihn zuerst zu benachrichtigen.
„Bitte, bitte Miss Kelven. Aufregung ist das Letzte was ihr Kind im Moment braucht.” „Ich rege mich überhaupt nicht auf!“, rief Shinshrii, „Ich will nur meinen Mann sehen! Keiner sagt mir, was mit ihm ist.“
Dieg nickte verständnisvoll und sagte: „Ich werde mal im ASP-Präsidium anrufen und fragen, wo er bleibt. Aber vorher werde ich noch einmal ihre Infusion erneuern.“
Doch statt einen Beutel mit Kochsalzlösung hängte er ein harmloses Beruhigungsmittel an den Haken. Besser, wenn Miss Kelven ein wenig schläft, dachte er.
TQ kam gerade rechtzeitig von seiner Zigarettenpause zurück, um zu hören, dass das Telefon klingelte. „ASP, Kommissar The Question.”, meldete er sich schnaufend. Er sollte das Rauchen endlich aufgeben. Aber in so einer Situation in der er sich im Moment befand, hatte er einfach keinen Nerven dafür.
„Hier Dr. Wohan Dieg vom Talster General.“, meldete sich der Anrufer. „Ich wollte mich einmal erkundigen, wo sich Mister Xander befindet. Sein Haus wurde von der Spam Mafia angriffen und er sollte mit auf Revier, damit man seine Aussage aufnehmen kann. Seine Frau lässt fragen ob es denn noch länger dauern wird.“
Während Dieg sprach wurde TQ’s Gesicht weiß wie ein Bettlaken. „Hören Sie, Dr. Dieg. Das kann ich ihnen so leider auch nicht sagen, aber ich verspreche ihnen, dass ich in Erfahrung bringen werde, was mit Xander passiert ist. Ist es ihnen recht, wenn ich mich dann bei ihnen melde? Ja in Ordnung? Prima, dann auf wiederhören.“
Ohne eine Antwort abzuwarten knallte er den Hörer auf die Gabel und rannte hinaus auf den Flur wo er laut rief: „Hey, alle herhören! Weiß jemand wo Ete und Xander sind? Die sollten doch schon längst wieder da sein!“
MagicMagor folgte Snake’s Bite durch die halbe Stadt und in eine dreckige Seitenstraße. Hier verschwand der Schlangenträger in einer Tür, die, wie MagicMagor annahm, zu einem chinesischen Restaurant an der Hauptstraße gehörte. Er nahm all seinen Mut zusammen und folgte Snake’s Bite durch die Tür ins Gebäude. Er öffnete die Tür, trat ins dunkel und lief sofort gegen etwas großes Weiches. Magic prallte einen Schritt zurück und sah in ein asiatisches Gesicht, das ihn diabolisch angrinste. Überall in seinem Gesicht waren kleine Schnitte zu sehen, die am Verheilen waren. Er hätte gut einer der berühmt, berüchtigten chinesischen Köche sein können, dessen letztes Gericht eine besonders widerspenstige Katze gewesen war.
Delaware saß in einer Zelle. Nach dem kurzen Moment, wo sich der helle Nebel von seinen Gedanken gelichtet hatte, bekam er wieder einen Anfall und wurde von seinen Pflegern zurück in die Zelle gebracht.
Jetzt, nur wenige Stunden, nach dem Anfall, klärten sich abermals seine Gedanken. Auf einmal konnte er klar sehen. Leider war da nicht viel, das man sehen konnte. Weiße Wände und eine gut gepolsterte Tür mit einer kleinen Klappe auf Augenhöhe. Delaware stand langsam auf. Er erkannte, dass er in einer Irrenanstalt war. Woher er diese Erkenntnis nahm, wusste er nicht, aber er war sich sicher, dass seine Annahme richtig war. Auch sein Gehör schien wieder zu funktionieren. Er konnte hören, wie ein paar Zellen weiter jemand ausrastete und immer wieder etwas brüllte. Es klang wie: „Ich will Sphero sprechen. Sphero! Ich will dich sprechen!“
Verwundert runzelte Delaware die Stirn. Dann hörte er wie draußen auf dem Gang schnelle Schritte näher kamen. Auf einmal rief jemand: „Das kommt aus Simons Zelle! Schnell, Simon rastet wieder aus!“
Delaware konnte sich keine Reim darauf machen. Dann kamen wieder Gedankenfetzen in seinen Kopf. Wie kleine Szenen aus einem Kinofilm. Es waren blutige Szenen. Ein regelrechtes Blutbad. Er sah Polizisten und wie es aussah Gefangene die sich einen erbitterten Kampf lieferten. Anscheinend ein Aufstand in einem Gefängnis. Aber bevor Delaware weitere Einzelheiten erkennen konnte, blitzte es einmal hell auf und er hatte wieder das vertraute Gefühl, zu schweben. Leicht wie ein Vogel in einem hellen, weißen Licht. Nicht kalt - angenehm und er fühlte sich wie zuhause....
An diesem Abend hatten die Pfleger der Nervenheilanstalt zwei Patienten, die einen Anfall bekamen und beruhigt werden mussten.
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Soar, von nun an beginnt der Durchmarsch... MUAHAHAHA...
Heute am Start: DJ N und .... Meine Wenigkeit *tweet*
DJ N:
Ete sah sich langsam um. Der Raum hatte hohe, weiße Wände und eine vergilbte Neonröhre, die den Raum in ein dreckiges Licht tauchte. „Wo, zum Teufel sind wir hier?“, fragte Ete sich selbst, doch CK schien diese Frage auf sich zu beziehen und antwortete: „Ich weiß es nicht, das sagte ich schon.“. „Das ist mir klar. Danke nochmals für ihre Hilfe, Mr. CK.“, sagte Ete und sah sich um. Er bemerkte, dass sein Holster leer war. Sie hatten ihm seine Waffe abgenommen, logischerweise. Die Spam Mafia hatte sicher noch ihre eigenen Pläne mit ihm, das konnte sich Ete sehr gut vorstellen. „Wie lange sind Sie schon hier?“, fragte Ete, um sich von den grausigen Gedanken abzulenken, dass die Mafiosi auch ihn blenden könnten oder schlimmeres mit ihm anstellen würden.
„Wie lange? Das wüsste ich selber gerne... welchen Tag haben wir heute?“, fragte CK und seine raue Stimme holperte leicht. „Wir haben Mittwoch, den 16ten Juni 2004.“ antwortete Ete beiläufig, da er seine Aufmerksamkeit dem Raum an sich gewidmet hatte. Krampfhaft dachte er darüber nach, wo er sein könnte und wie es ihm gelingen könnte, wieder von hier – wo auch immer das war – zu verschwinden, am besten mit CK.
„Was? Juni schon... 2004... dann bin ich seit 5 Monaten hier...“, sagte CK resignierend und Tränen rannen über das alte, ausgemergelte Gesicht. „Ja. Und vier Monate habe ich an dem Fall ihrer Entführung gearbeitet, Mister. Keine einfache Angelegenheit.“, murmelte Ete unbewusst und erstarrte, als er realisierte, was er gesagt hatte. „Was? An meinem Fall gearbeitet? Was meinen sie damit? Sie... sie suchen doch noch nach mir... oder? Sagen sie es mir...“, begann CK zu wimmern. Seine dürren Finger hatten sich zu Fäusten geformt und die flache Brust des alten Mannes hob und senkte sich deutlich durch das schnellere Atmen. „Nun... Sir... ich...“, stammelte Ete. Er wusste nicht, wie er es dem alten Mann beibringen sollte. „Ich werde ihnen alles genau erzählen, wenn wir hier raus sind, das verspreche ich ihnen.“ „OK... wenn wir hier raus sind... wo auch immer das ist und wann auch immer wir hier raus kommen... falls wir hier raus kommen...“ Ete sah den alten Mann an und fühlte sich auf einmal selbst so alt, wie CK.
Xander hatte versucht, etwas zu schlafen. Die Erschöpfung von der lange andauernden Folter durch Repko und MR.Z war groß, doch aufgrund seiner immensen Schmerzen konnte Xander nur den berühmten Sekundenschlaf genießen und fühlte sich dadurch noch erschöpfter und ausgelaugter, als zuvor.
Da er nicht schlafen konnte, hatte Xander den Versuch in Angriff genommen, sich aufrecht gegen die Wand zu lehnen um eine bequemere Position zu haben. Nur mit Hilfe seines Kinns robbte er auf die Wand zu, versuchte sich mit den gefesselten Armen auszuhelfen, und kam nach einiger Zeit kraftlos am Ende des Raumes an. Schnaufend versuchte er, sich so zu drehen, dass er sich an der Wand aufrichten konnte, jedoch vergebens. Er hatte nicht mehr die Kraft dazu.
Tränen begannen langsam die Augen von Xander zu fluten und seine Sicht zu vernebeln. >>Shinshrii. Meine liebste Shinshrii. Könnte ich nur bei dir sein... es tut mir leid... es tut mir alles so unendlich leid...<<
Mit einer Maske der Emotionslosigkeit stand DJ n hinter Psycho und beobachtete diesen, wie er mit allerlei Medizin und medizinischen Gerätschaften an Dark Soldier herumwerkelte. In seinem tiefsten inneren spürte DJ n so etwas wie Angst, die er um diesen jungen Mann hatte, doch nach außen hin zeigte er seine typische Kälte, ohne ein Anzeichen auf irgendwelche Gefühle oder die Schlacht, die in seinem Inneren tobte. Diese Schlacht führte er nicht zum ersten mal und wieder war sein Gegner die Stimme seines Gewissens und der Vernunft, die aus sentimentalen Gründen die Stimme seines Meisters besaß. Diese Stimme ermahnte ihn dieses mal jedoch nicht, sondern lobte ihn, dass er das Richtige getan und somit einen Schritt weg vom Pfad des Bösen und der Dunkelheit gemacht hatte. Diese Sätze waren beinahe so stechend für ihn, wie ein Tadel dieser Stimme. Doch DJ n schaffte es wieder, die Stimme zum Schweigen zu bringen, indem er Psycho mit gekünstelter Gleichgültigkeit fragte: „Und? Wie schlimm ist es? Wird er durchkommen?“. Ohne sich zu DJ n zu drehen, antwortete Psycho: „Dieser Bastard von Triade hat eine Schlange benutzt, die über ein starkes Nervengift verfügt. Der Grund übrigens, warum du eine Zeit lang beim Sprechen gelallt hast. Eine Schlange, die in wenigen Provinzen in China und Südamerika bekannt ist und dort meist für die Jagd oder andere tödliche Zwecke verwendet wird. Diese Art gilt als sehr aggressiv. Mich wundert es, dass der Triade es schaffen konnte, sie zu bändigen.“ Die Art, wie Psycho die einzelnen Sätze aussprach, ließ DJ n vermuten, dass es wirklich schlimm um Dark Soldier stand.
„Kümmere dich um ihn. Ich werde mich auf die Suche nach dieser Schlange machen und ihr gehörig den Hals umdrehen.“ sagte DJ n und wandte sich zum Gehen. „Warte noch!“ keuchte Dark Soldier plötzlich. DJ n wirbelte herum und sah, dass er die Augen geöffnet hatte. „Die Schlange gehört mir. Ich will mich persönlich rächen. Bitte. Überlass ihn mir, DJ n.“ Dark Soldiers Gesichtsfarbe war wie Pergament und seine Augen starrten ihn trübe aus den Augenhöhlen an. „Gut. Die Schlange gehört dir. Ich werde dem Don unterrichten.“ antwortete DJ n mit einer ungewohnten Freundlichkeit, die ihn selber einen Schauer über den Rücken jagte. Ohne weiter über diese Worte nachzudenken, verließ DJ n den Raum und machte sich auf den Weg zu Don Göflas Büro. Die Stimme in seinem Inneren war wieder erwacht.
Repko aka Sweety das Küken:
Ete rannte hektisch in dem Raum herum, verzweifelt darum bemüht, einen Ausgang zu finden. CK stand regungslos im Raume herum, er schien lediglich Etes Schrittgeräuschen zu folgen. „Hier kommen wir ohne Hilfe erst mal nicht raus!“, sagte er schwer atmend. Das Alter und die vielen Pfunde auf seinem Bauch hatten ihm zugesetzt. „Wir müssen versuchen, ihnen eine Falle zu stellen.“, sagte er und begann, seinen Schnauzbart glatt zu streichen, was er immer tat, wenn er angestrengt überlegte. Im Raum, in dem sie sich befanden stand lediglich ein Stuhl, neben dem Stuhl lag ein langes Stück Kabel, mit dem Ete gefesselt worden war. Aus der Decke hing ein Stromkabel, an dem eine Glühbirne hing. „Ich hab’s.“, murmelte Ete, und nahm das Kabel an sich.
Azrael hatte den Raum bereits verlassen und sah sich beunruhigt auf dem Gang um. Er hörte nichts, außer dem hypnotischen Rauschen der Rechner, das selbst durch die Tür drang. Nach anfänglichem Zögern setzte Azrael seinen Weg den Gang entlang fort. In seinem Kopf rasten Gedanken. Wozu rippten diese Leute Dinge aus Computerprogrammen. Was waren das überhaupt für Kerle?
Plötzlich wich der weiche, dämpfende Teppichboden des Flures ein paar massiven Marmorfließen. Vorsichtig und behutsam setzte Azrael einen Fuß vor den anderen, und dennoch tönte bei jedem seiner Schritte ein leiser, dumpfer Hall durch den Gang.
Immer wieder erblickte der Arzt eine massive Türe neben sich.
Auf einmal wurde eine dieser Türen schnell aufgerissen und der Mann, der Latency erschossen hatte. Azrael merkte sofort, dass er sich nicht mehr verstecken konnte.
Verzweifelt blieb er stehen und lies den Dingen ihren Lauf. Der Mann drehte sich verwundert zu ihm um. „Hey du? Was machst du denn hier?“, fragte er mit klarer Stimme.
Die gegenüberliegende Türe öffnete sich und ein dünner, aber sehr großer Mann mit dunklem Vollbart und einer Brille mit kleinen Gläsern trat heraus. „Kann man denn nicht einmal in Ruhe... Moment, wer ist der Kerl?“, fragte der Mann und drehte sich zu Azrael. „Hau ab Dhan, ich erledige das!“, meinte der erste. „Wer ist der Kerl, Pulsedriver?“, wiederholte Dhan, der noch immer in der Türe stand. „Irgend so ein Arzt. Manafreak wollte unbedingt, dass er mitkommt.“ Dhan kam aus der Türe heraus und schloss sie hinter sich. „Was hast du gesehen?“, fragte er eindringlich. Azrael ging einen Schritt zurück. Seine Unterlippe zuckte langsam. „Was hast du gesehen, verdammt?“, fragte Dhan.
„Gar nichts.“, stotterte Azrael ängstlich. Seine Beine drohten zu versagen. „Gar nichts?“, fragte Dhan. Azrael öffnete nervös den Mund, doch mehr als ein Nicken brachte er nicht hervor. „Ich meine, wir haben hier eine Menge Kameras. Ich kann gerne überprüfen...“ Dhan wurde von Azrael unterbrochen. „O-OK, ich w-war da in so einem Raum m-mit v-vielen Rechnern u-und s-so ... Zeugs.“ Dhan sah zu Boden und fing langsam an zu nicken.
Mit einer schnellen Bewegung zog er eine Pistole aus dem Holster an seiner Hüfte, richtete sie auf den Kopf des Doktors und drückte ab.
„Dhan, du Vollidiot, was hast du getan?“, fragte Pulsedriver verzweifelt.
„Er wusste zu viel.“, sagte Dhan, während er seinen Revolver wieder verstaute. „Ich musste ihn töten.“
„Das meine ich doch gar nicht.“, erwiderte Pulsedriver. „Ich meine die Sauerei, die du gemacht hast. Das kannst du übrigens selber putzen!“
Ete begutachtete sein Werk. Er hatte das eine Ende des Kabels in die Fassung der Lampe eingebaut, das andere Ende hielt er in der Hand. Es war wieder dunkel, das einzige Licht im Raum, kam unter der Türe hindurch. „Also, CK, versuch hinter mir zu bleiben.“, sagte Ete und holte tief Luft.
„FEUER“, brüllte er aus vollem Halse und wiederholte seinen Schrei nach und nach, bis er schnelle Schritte auf dem Gang hörte. Er hörte, wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte. Was geschah, dauerte kaum eine Sekunde, doch Ete kam es endlos lange vor, bis die Klinke nach unten gedrückt wurde. In diesem Moment führte Ete den offenen Draht des Kabels auf das Schloss und setzte es unter Strom, er spürte es ganz deutlich. Die Türe flog aus und Repko sah verdutzt hinein. Seine Hand lag auf der Klinke.
Die Klinke war mit einer dicken Gummischicht verkleidet. Repko sah sich um und sein Blick fiel auf Ete, der noch immer das Kabel in der Hand hielt. Er grinste fies, während er seine Waffe mit gestreckten Armen auf den Polizisten hielt. „Du denkst wohl, wir fallen auf so einen uralten Trick rein?“, fragte er. Sein Gesicht wurde ernster. „Komm raus, Drecksbulle! Und du, Blindschleiche, du bleibst hier.“, brüllte er.
Ete leistete mit gesenktem Kopf gehorsam, er hörte, dass CK hinter ihm zu weinen begann, während Repko Ete einen faulig riechenden Leinensack über den Kopf stülpte.
Hinter Repko hatten sich bereits einige Mafiosi versammelt. Black, Ruffy, DragonThorm und Scavenger waren dem Feuerruf ebenfalls gefolgt.
„Wo bringst du ihn hin?“, fragte der Scavenger. Repko drückte Ete seine Waffe in den Rücken. „Der Don will, dass wir ihn freilassen. Er soll erzählen, dass wir Xander haben.“
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Damit der Durchmarsch auch ein Durchmarsch ist, kommen hier wieder 2 Episoden. Nummer 1 stammt von mir und Nummer 2 von Repko (dem ich diesen Nick-change einfach nicht verzeihen kann...).
Viel Spass.
Ein dumpfes Pochen ließ den Paten von seinem Tisch aufsehen, auf dem er die neuste Ausgabe der Tageszeitung von Talster City, die Makers Mind, ausgebreitet lag. Zu sehen war das Bild von Don Göfla, dass mit der Zeile „Spam Mafia verübte Krankenhausattentat! Wann tut der Bürgermeister endlich was?“ überschrieben war.
Mit einem dünnen Lächeln hatte Don Göfla den Bericht gelesen.
„Herein.“. Die Tür wurde langsam geöffnet und DJ n trat in das Büro des Paten ein. Göfla wartete geduldig, bis der Japaner die Tür hinter sich geschlossen hatte, bevor er fragte: „Was gibt’s?“.
DJ n warf einen flüchtigen Blick auf die Zeitung, las die große Überschrift mühelos über Kopf, und sagte dann schließlich: „Dark Soldier. Er wurde auf offener Straße von Snake’s Bite attackiert.“. DJ n sah betreten zu Boden und fuhr verbittert fort: „In meinem Beisein. Der Bastard hat ihm eine Giftschlange an den Hals geworfen... sie hat ihn gebissen und nun sieht’s schlecht für ihn aus. Psycho tut zwar sein Bestes, aber er selbst sagt...“. DJ n fuhr nicht weiter fort. Seine Emotionen drohten ihn zu übermannen, wenn er weitersprechen würde und diese Blöße durfte er sich nicht vor seinem Paten geben.
„Du musst nicht weiter sprechen. Ich vertraue in die Fähigkeiten von Psycho. Er wird Dark Soldier aus den Klauen des Todes befreien.“ sagte der Pate. Er hatte sich mit dem Rücken zu DJ n gedreht und betrachtete ein Bild, das vor ihm an der Wand hing. Es zeigt eine apokalyptisch anmutende Stadt, Hauserruinen, die in ein Meer aus Flammen getaucht waren; das war das Lieblingsbild des Paten.
„Aber dieser Angriff der Triaden... er darf nicht ungesühnt bleiben...“ murmelte Don Göfla.
DJ n nickte und antwortete mit leiser, jedoch noch leicht bebender Stimme: „Ja... sie müssen für das bezahlen, was sie Dark Soldier angetan haben...“. Göfla drehte sich wieder zu DJ n um. Sein Gesicht zeigte keinerlei Gefühlsregung. „Aber ein übereilter Gegenangriff würde uns in eine schwache Stellung bringen. Wir müssen abwarten, bis sich eine Gelegenheit bietet, die wir ausnutzen können.“ sagte der Pate und fügte mit einem Lächeln, dass DJ n in seinem tiefsten Inneren Angst machte: „Hast du Lust zu einer Partie Schach, mein treuer Krieger?“. „Schach? Ich verstehe nicht? Warum wollen sie jetzt Schach spielen? Wir müssen uns um andere Dinge, wie die Triaden kümmern.“ entgegnete DJ n aufbrausend, senkte jedoch schnell wieder den Kopf und murmelte ein „Verzeiht mein Benehmen...“. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich drücke mich unklar aus. Wir werden mit der ASP und den Triaden Schach spielen. Sie werden unsere Figuren sein und diese Stadt das Spielfeld. Wir werden sie aufeinander hetzen, ihnen so viele Figuren abnehmen, bis ihr König alleine steht. Und dann schlagen wir zu!“. Der Pate schlug mit der Faust auf den Tisch und verfiel in ein bösartiges Lachen.
„Der Don will, dass wir ihn freilassen. Er soll erzählen, dass wir Xander haben.“. Für Ete klangen diese Worte zu surreal, als dass sie wahr sein könnte. „Das ist ein Witz, oder?!“ fragte eine andere Stimme, die Ete mühelos Dragon Thorm zuordnen konnte. „Der Don macht keine Witze. Er weiß genau, was er damit bezwecken will. Ich führe nur die Befehle aus.“ brummte Repko und gab Ete einen kräftigen Stoß in die Rippen, als Signal, dass er sich in Bewegung setzen sollte. „Geht ihr zu Xander. Der Don will ihn persönlich sehen.“ sagte Repko den anderen Mafiosi zugewandt und zu Ete: „Beweg deinen Fettarsch, sonst überlege ich mir, ob ich dich nicht doch erschießen sollte. Es wäre ein Unfall.“. Ete gehorchte schweigend und setzte einen Fuß vor den Anderen. Durch den Sack, der ihm über den Kopf gestülpt war und dessen Geruch in ihm Übelkeit hervorrief, konnte Ete nichts sehen und bewegte sich nur sehr langsam. Wenn er zu langsam wurde, verpasste ihm Repko einen heftigen Schlag in die Rippen oder gegen den Oberschenkel. „Mach nicht so langsam, Fettsack!“. >>Xander. Sobald ich hier raus bin, werde ich alles daran setzen, dich zu befreien... sobald ich weiß, wo sie dich versteckt halten...<<
Xander hatte etwas leichten Schlaf bekommen, doch er fühlte sich trotzdem mehr tot als lebendig und wünschte sich beinahe, er wäre tot.
Da öffnete sich die Tür zu seiner Zelle und Dragon Thorm, Scavenger und Ruffy traten ein. Sie sahen ihn grimmig grinsend an und Ruffy und Dragon Thorm packten ihn an den Armen und hievten ihn hoch. Scavenger sah ihn mit kalten Augen an. „Der Don will dich sehen, Ratte. Er hat einiges mit dir zu besprechen.“. Xander wusste nun, dass sein Tod nur noch eine Frage von Stunden sein würde.
Die drei Mafiosi führten Xander durch hohe, weiße Gänge, bis sie schließlich vor einer Eisentür stehen blieben. Scavenger begann, in seiner rechten Hosentasche herum zu nesteln und zog nach kurzer Zeit einen Schlüssel hervor, mit dem er die Tür öffnete. Der Raum dahinter war vollkommen kahl, die Wände schwarz gestrichen und fensterlos. Das einzige Licht kam von einer Neonröhre und in der Mitte des Raumes standen ein alter Holztisch und zwei Stühle. Unsanft wurde Xander von Ruffy in einen der Stühle gedrückt. „Bleib sitzen. Der Don kommt gleich.“ knurrte Ruffy und verließ den Raum zusammen mit Xander und Scavenger. Nun war er ganz alleine und wartete auf seinen Richter, Don Göfla.
TQ kam in seine Wohnung. Er machte Licht und warf seine Jacke über die Lehne seines Sessels. Zu aller erst ging er in die kleine Küche. Seit Tagen ernährte sich TQ von Fertiggerichten. Heute brauchte er einfach etwas deftiges, also füllte er einen Topf mit Wasser und stellte ihn auf eine der Herdplatten. Auf seinem Heimweg hatte er schnell eine Packung Spaghetti im Supermarkt gekauft, die er neben den Herd stellte. Bis das Wasser kochte würde es noch ein wenig dauern, also ging TQ zurück in sein Wohnzimmer und schaltete den kleinen Fernseher an. Es lief gerade eine Dokumentarsendung über Walfänger in Japan. Während er zurück in die Küche laufen wollte, hielt er an seinem Wohnzimmertisch inne und nahm sein Handy in die Hand, das darauf lag.
Es waren mehrere Wochen vergangen, seitdem er es das letzte Mal eingeschaltet hatte. Kaum hatte es hochgefahren und ein Netz gefunden, flimmerten bereits die Worte „Sie haben 52 neue Nachrichten auf dem Display und wurden von einem nervigen Piepton untermalt. „Ach du Scheisse. Kefka!“, murmelte er und schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Er besah die Nachrichten. Etwa die Hälfte davon stammte von Kefka, die andere Hälfte kamen von seiner Mailbox. TQ beschloss, zuerst die Mailbox abzuhören. Es waren viele kurze Nachrichten von Kefka: Von „Dragonlord, bitte Status übermitteln.“ über „Dragonlord, wo sind Sie“ bis „Verdammte Scheisse, melde dich du •••••••••.“ war alles vorhanden. Kefka schien ziemlich sauer zu sein. Der Inhalt der Kurznachrichten war da schon präziser.
An Dragonlord:
Bitte melde dich. Einsatz in Finnland war gefaked! Es existieren keine Diamanten. Tille wurde bestochen. Komm zurück zum HQ!
„Na was du nicht sagst.“, flüsterte TQ, in Anbetracht der Tatsache, dass er längst wusste, dass die Aktion in Finnland nur eine Falle der Spam Mafia war. Die restlichen Kurznachrichten beinhalteten auch nur Sätze wie „Melde dich endlich!“.
TQ wählte Kefkas Nummer, doch bevor er das Telefon an sein Ohr hielt, fiel ihm die Spam Mafia ein. Was, wenn sie ihn mit Kefka sprechen hörten? Er überlegte kurz und warf dann sein Handy wieder zurück auf den Tisch.
Plötzlich hörte er ein merkwürdiges Geräusch. Es hörte sich an, wie ein monotones Blubbern, unterlegt von gelegentlichem Zischen. Da fiel ihm die Küche ein. Er stürmte zurück und sah, wie das Wasser im Topf in alle Richtungen spritzte. Aufgeregt sah er sich um und griff zu einem Besen, mit dem er den Topf vom Herd weg direkt in die Spüle schlug. Er drehte schnell den Wasserhahn an und ein befriedigendes Zischen signalisierte ihm, dass der Topf schnell abkühlte.
Nachdem er sein Werk mit schmerzlicher Miene angestarrt hatte, ging er zurück ins Wohnzimmer, wo er sein Handy in die Hand nahm und eine Nummer wählte.
„Hier Andy’s XXL-Pizza, was kann ich für sie tun?“, meldete sich eine klare Stimme mit italienischem Akzent.
„Hallo, Question hier. Ich würde gerne eine Pizza bestellen.”
„Wenn du den Sack auch nur berührst, bist du tot!“, drohte Repko, während Ete schweigend auf dem Beifahrersitz eines Autos saß. Ete versuchte, durch die Wirkung der Fliehkräfte herauszufinden, wo sie hinfuhren, doch Repko fuhr so viele Kurven, dass es unmöglich war, die Strecke im Kopf zu behalten. Um seinen Bauch war ein Seil gebunden, das ihn an den Sitz fesselte. Das Seil war so fest gezogen, dass seine Hände bereits taub waren.
„Hier sind wir!“, sagte Repko schließlich, nach einer etwa zehnminütigen Fahrt. Ete war erleichtert und ängstlich zugleich. Er hatte keine Ahnung, wo sie ihn aussetzen würden. Er hörte ein Reisen und ein Sägen, bis seine Hände schließlich freigegeben waren. Mit einem kräftigen Tritt wurde er von Repko aus dem Auto geworfen und landete mit dem Gesicht auf dem Asphalt. Bis er sich aufgerappelt und den Sack von seinem Kopf gezogen hatte, sah er nur noch, wie ein schwarzer Mercedes in die Nacht verschwand. Ete sah sich um. Er befand sich auf dem Schrottplatz der Stadt. Es stank erbärmlich. Weit und breit konnte Ete keine Menschenseele erblicken. Er beschloss, den Weg zur Polizeistation so schnell wie möglich anzutreten, um vielleicht noch etwas für Xander tun zu können.
Er rannte so schnell, wie seine Lungen es noch erlaubten. Die letzten acht Stunden waren zu viel für den alten Polizeikommissar gewesen. Nicht nur die körperlichen Strapazen, sondern vor allem die Angst hatten ihm schwer zu schaffen gemacht und nun musste er durch die halbe Stadt rennen, um ein Versprechen einzulösen. Er hatte Xander versprochen, dass er sowohl ihn, als auch Shinshrii vor der Spam Mafia beschützen würde. Und auch wenn er es nicht schaffen konnte, so wollte er doch wenigstens sein Bestes gegeben und es versucht haben.
Keuchend hechtete er sich vorwärts, bis es nicht mehr ging. Bis er einfach leer war. Er konnte nicht mehr gegen sich ankämpfen, das hatte er die letzten Meter bereits getan. Weit und breit schienen keine Zeichen der Zivilisation erkennbar zu sein. Der Schrottplatz lag abgelegen von Talster City, die Stadt selbst lag noch etwa zwei Kilometer entfernt. Ete lehnte sich an einen Baum, der am Straßenrand stand, und versuchte nach Luft zu japsen. Er setzte sich hin und lehnte sich angestrengt gegen den rauen Stamm, als endlich ein Auto kam. Er wollte aufstehen, sich vor die Scheinwerfer stellen und winken, doch er war zu überanstrengt, also hoffte er, der Fahrer würde sein Winken auch noch erkennen, während er saß. Doch das Auto bog ein paar Meter vor Ete ab und fuhr auf die Wiese, wo es anhielt. Zwei Männer stiegen aus und liefen zum Kofferraum des Wagens. „Hol ihn raus“, sagte der Eine „Nein, du holst ihn raus“, gab der andere zurück. Ete ging der Vorsicht halber in Deckung. Die beiden Männer schienen ihn noch nicht bemerkt zu haben. „Stell dich nicht an, wie ein Mädchen, Pulsedriver.“ „Guck dir die Sauerei nur mal an, du Verrückter. Wieso musstest du ihm ins Gesicht schießen?“ Es folgte eine kurze Pause. „Nimm du ihn am Kopf, Dhan, ich packe ihn an den Beinen. Ete erkannte aus seiner Deckung nur die Umrisse zweier Gestalten, die etwas aus dem Kofferraum hievten, das aussah, wie ein Mensch. Sie warfen es auf den Boden und rannten zu den Türen des Autos. „Nichts wie weg.“, sagte Pulsedriver.
Mit quietschenden Reifen verschwand das Auto in die Nacht.
DJ n
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Ihr wurdet gewarnt. :D
Weiter mit The_question Yoshi Green und... mir...
The_question:
Nach etwa 20 Minuten klingelte es an TQs Tür. 20 Minuten war nicht viel, die Pizzeria lag ja schließlich gleich um die Ecke. Ein junger Mann stand vor der Tür mit einem großen, weißen Karton in der Hand. "Ihre Bestellung, Sir. Eine große Pizza mit Pepperoni, Salami und extra viel Käse.", sagte der junge Mann. "Ja, stimmt genau", grinste TQ. "Kommen sie rein! Ich hol mal eben mein Geld", sagte er zu dem Mann, der - laut seinem Namensschild, das er auf der Kappe trug - wohl Johan hieß. Johan erwiderte nicht und betrat die kleine Wohnung. "Ich stell ihnen die Pizza mal hier auf ihren Nachtschrank.", sagte er. "Alles klar, ich komme schon!", hallte TQs Stimme aus einem der Nebenzimmer. Er hastete mit einer kleinen schwarzen Geldbörse hinaus in den Vorraum. "Was macht das dann?", fragte er. "Öhm, das wären dann... 7...", Johan wurde von TQ unterbrochen "Ach, nehmen sie 10", meinte er und schob Johan einen Zehner zu. Dieser bedankte sich und ging dann wieder in Richtung seines Autos. TQ eilte schnell zu seiner Pizza, öffnete den Karton und lechzte, als er die riesige Pizza ansah. Er nahm sie mit ins Wohnzimmer, um sie in aller Ruhe zu geniessen...
Ete keuchte. Er konnte fast nicht mehr atmen. Er versuchte, wieder zu Kräften zu kommen, indem er sich beruhigte. Als er genug Kraft hatte, stand er auf, blickte nach links und nach rechts und ging auf das eingewickelte Ding zu. Er versuchte, es zu erkennen, doch es war zu dunkel. Er konnte nur die Umrisse sehen. Da kam ihm eine gute Idee. Er zog sein Feuerzeug, knippste kurz daran und schon kam eine helle, große Flamme zum Vorschein, die den kleinen Ort hell erleuchtete. Ete schloß kurz die Augen, weil er sich erst an das Licht gewöhnen musste. Als er seine Augen wieder öffnete, erkannte er sofort, was sich in dem Tuch befand. Es war ein Mensch. Es war ganz sicher ein Mensch. Er erkannte etwa auf Nasenbeinhöhe einen großen roten Fleck. Jemand muss ihn dort durchgeschossen haben.
Ete suchte verzweifelt sein Handy, doch er kam darauf, dass die Spam Mafia es wohl noch hatte. Er hatte jedoch etwas Kleingeld, und so versuchte er eine Telefonzelle aufzusuchen.Er rannte die Straße entlang. Nach etwa 10 Minuten fand er eine am Straßenrand. Hastig schob er sein gesamtes Kleingeld durch den Geldschlitz, nahm den Hörer in die Hand und wählte hastig eine Nummer. "Hier Hauptkommissar Ete! Hört zu, Jungs ich weiss nicht wo ich hier bin, könnt ihr den Anruf zurückverfolgen? Hier liegt eine Leiche! Beeilt euch und sagt Chibi, er soll einen Krankenwagen hierher lotsen!" Mit diesen Worten legte er auf, rannte aus der Zelle und wartete ungeduldig auf die Einsatzwagen der ASP...
Yoshi Green:
Im Hauptquartier der ASP lief alles auf Hochtouren. Die letzten Stunden waren für alle quälend gewesen. Abgesehen von TQ, der irgendwann zwischen sechs und acht Uhr nach Hause gefahren war, waren alle in großer Sorge um Ete.
Erst der Anruf aus dem Krankenhaus hatte die Polizisten darauf aufmerksam werden lassen, dass Ete und Xander immer noch nicht eingetroffen waren.
Um so erleichternder war es dann, als Schattenläufer, der gerade Telefondienst hatte, durch die Flure rief: „Hey, Ete hat sich gemeldet. Er ist frei!“
Sofort kamen alle angelaufen und bestürmten den armen Mann mit Fragen über Ete. „Geht es ihm gut?“ „Wo ist er?“ „Hat er was von Xander erzählt?“
„Leute ruhig – Ruhe!“, rief Schattenläufer in das aufgeregte Gemurmel hinein, „Ete wusste selber nicht wo er ist. Ich habe gerade den Computer angeschmissen und versuche herauszufinden, woher sein Anruf kam.“ Den Part mit der Leiche verschwieg er lieber. Er wollte ja nicht wieder die gesamte Belegschaft in Ungewissheit stürzen. Was wäre denn, wenn der Tote Xander war?
Während TQ in Ruhe seine Pizza aß, kreisten seine Gedanken. Von Ete, der verschwunden war und von dem es bisher kein Lebenszeichen gab, zu seiner Familie, bis hin zu Kefka.
Besonders Kefka kam ihm öfters in den Kopf. Nicht nur wegen der 52 Nachrichten die er bekommen hatte, nein irgendetwas anderes gab es da. Aber so sehr TQ sich auch anstrengte, die Idee die er hatte bleib weiter auf dem Grund seines Gedankensees liegen. TQ versuchte es mit einem Trick und tat gelangweilt und redete sich ein, dass die Idee doch gar nicht so wichtig sein kann, wenn er sie nicht fassen kann. Er schaltete den Fernseher wieder ein und schaute noch den Rest der Doku über Walfang.
Anschließend ging er duschen und war vorsichtig darauf bedacht, nicht an die Idee zu denken, aber wie es nun mal so ist, wenn man angestrengt versucht an etwas nicht zu denken, kommt es einem dann noch viel eher in den Sinn. Zwischenzeitlich drohte die Idee sogar in eine tiefe Spalte zu fallen und auf nimmer Wiedersehen in den Abgründen seiner Gedanken zu verschwinden. Vorsichtig zog sich TQ wieder zurück und ließ die Idee wieder kommen.
Müde geworden von diesem Katz und Mausspiel lag er im Bett und war schon im Begriff einzuschlafen, als die Idee sich dazu entschloss doch an die Oberfläche zu steigen. Obwohl er todmüde war, reagierte er blitzschnell. Wie eine Spinne, die im Netz auf ihrer Beute gelauert hatte, griff er die Idee und wickelte sie mit dünnen klebrigen Fäden ein. So fixiert kam er endlich dazu, sie genauer zu betrachten und schlagartig wurde TQ alles klar. Der Zusammenhang zwischen Kefka, der Spam Mafia und seiner Familie. Es war gewagt, aber nur so hatte er eine Chance sich und seine Familie befreien zu können. Kefka musste ihm helfen. Aber um Kefka zu treffen musste er ungestört sein, er durfte nicht von der Mafia abgehört werden. Und hier kam TQ’s Freund Ete ins Spiel. Es war wirklich gewagt, aber er konnte nur hoffen, dass Ete ihn verstand und einsah, warum TQ diesen schändlichen Verrat hatte begehen müssen.
Es dauerte einige Minuten, bis sich Don Göfla erholt hatte und wieder normal sprechen konnte. Das Lachen hatte sein mit Falten überzogenes Gesicht zu einer Fratze werden lassen, aber es schien auch so, als sei er jünger geworden. Tatsächlich konnte sich DJ n an einige Falten um die Augen des Dons erinnern, die er jetzt, nach genauerem Überlegen, als Lachfalten identifizieren konnte. Es hatte den Anschein, als hätte der Pate früher sehr oft gelacht.
„Nun mein lieber DJ n, was hältst du von meiner wundervollen Idee zu diesem Spiel?“, fragte Göfla aufmunternd. „Ich weiß nicht.“, zögerte DJ n. Er wusste, dass Göfla im Notfall auch über Leichen gehen würde, und das stand im Moment im Konflikt mit DJ n’s Ehrenkodex. War da nicht wieder diese leise Stimme seines Meisters? Laut sprach er: „Ich habe Angst, dass bei diesem Spiel viele unschuldige Menschen ihr Leben lassen müssen. Was nützt uns eine Stadt die in unserer Hand ist wenn kaum noch Menschen hier leben?“
Göfla dachte nur kurz nach und erwiderte: „Sei unbesorgt, auch wir haben nur eine begrenzte Anzahl von Figuren auf diesem Brett. Natürlich wird es Bauernopfer geben, so etwas lässt sich leider nicht vermeiden, aber ich versichere dir, dass alles in einem angemessenen Rahmen bleiben wird. Wenn du mir jetzt bitte einen Gefallen tust und für mich als Springer der Eröffnung eine unerwartete Wendung geben würdest?“
Xander saß schon seit ein paar Minuten in dem dunklen Raum. Aus Angst, dass er vielleicht irgendwie von den Mafiosi beobachtet werden würde, hatte er es nicht gewagt, sich zu bewegen. Auf einmal hörte er, wie jemand einen Schlüssel in das Türschloss steckte und aufschloss. Durch die gepolsterte Tür hatte er nicht gehört, dass jemand gekommen war.
Die Tür öffnete sich und eine Gestalt im weißem Anzug und weißen Hut trat ein.
„G...G...G...Göfla“, stotterte Xander und fiel auf die Knie. Obwohl er wusste, was ihm erwarten würde, war er doch überrascht, den Paten persönlich zu sehen.
„Setz dich du Wurm.“, sagte Göfla „Ich will nicht, dass eine Rate wie du meine Schuhe schmutzig macht.“
Xander, vollkommen eingeschüchtert, gehorchte und setzte sich wieder auf den Stuhl.
Der Mann nahm auf der anderen Seite Platz. „Jetzt hör mir gut zu“, sagte er, „Das, was du jetzt gleich sehen wirst, wird dich sicherlich überraschen. Aber du darfst dir nichts anmerken lassen, verstanden?“
Xander nickte nur mit dem Kopf.
„Sehr gut. Denn ich muss dir etwas sagen, und das darf unter keinen Umständen irgendjemand erfahren. Das, was ich dir sagen werde, wissen bislang nur ich und du. Wenn es jemand anderes erfahren sollte, weiß ich also, wen ich umlegen muss!“
Wieder traute sich Xander nur zu nicken.
„OK, es ist nämlich so...“, der Mann holte tief Luft, „Göfla ist tot. Jetzt bleib ruhig! Ich bin nicht Göfla, ich bin DJ n.“ Der Mann rückte seinen Hut ein kleines Stück höher, so dass Xander sein Gesicht sehen konnte. Es war wirklich der Asiate.
„Ich habe Göfla umgebracht. In Wirklichkeit bin ich ein Undercover-Agent der ASP“, erklärte er „Ich habe ihnen gesagt, dass der Pate im Moment nicht gestört werden will, und alle sich auf ihren Zimmern zu halten haben. Ich sagte, dass wenn ich irgendjemanden auf den Gängen erwische, ich ihm persönlich die Nackenwirbel brechen werde.
Die Luft ist also rein, wir können jetzt abhauen. Die Mafia kann ohne ihren Paten nicht existieren. Es ist vorbei. Wenn wir hier lebend rauskommen, dann sind wir frei. Die Spam Mafia wird verfallen. Wie es schon mit den Triaden passiert ist.“
Xander war erstarrt. Mit Mühe und Not brachte er die Kraft auf eine einfache Frage zu stellen: „Warum ich? Warum nimmst du mich mit? Du kannst doch auch alleine flüchten.“
„Vergessen? Du schuldest mir dein Leben. So etwas möchte ich später gerne noch einmal einlösen und was meinst du was die Mafia mit dir anstellt, wenn sie spitzkriegen, dass ihr Pate tot ist? Also komm. Wir haben nicht viel Zeit. Entweder kommst du jetzt sofort mit mir mit, oder.....“
Xanders Gedanken rasten in seinem Kopf. Was, wenn der Pate wirklich tot war? Was, wenn das alles nur ein weiteres grausames Spiel war? Was wenn...? Was? Was? Was?
„OK. Ich komme mit!”
Repko:
Zurück in seinem Wohnzimmer sah TQ noch immer den Pizzakarton auf dem Tisch stehen. Er hob ihn auf, als ihm etwas an der Unterseite auffiel. Er drehte die Schachtel um und sah einen Zettel, der mit einem Klebestreifen an der Unterseite der Schachtel befestigt war. Daraf stand in einer groben Handschrift:
Abliferung des berichts, nechsten Sontag. Informazionen über Büdscheh, sowie über Ein- und Ausgahben. Ausfürlich!
„Die geben sich ja richtig Mühe, diese Mafiosi!“, flüsterte TQ vor sich hin und warf den Karton wütend auf den Boden.
Er wusste, dass er vorerst den Dingen ihren Lauf lassen musste, also setzte sich Göfla entspannt in seinen Ledersessel. Er blickte auf die Türe, besser gesagt auf die Wand neben der Türe. Dort hing ein Bild von Marlon Brando aus dem Film „Der Pate“. Göfla grinste unweigerlich. Mr.Z hatte es ihm vor langer Zeit einmal gegeben, einfach zum Spaß. Es war ironisch, dass es noch immer dort hing. Beide waren sie Paten einer Mafia. Don Göfla und Don Vito Corleone. Doch konnte sich Göfla mit diesem Klischeepaten noch nie gut identifizieren. Vito Corleone war immer als ehrenhafter Mann dargestellt worden, als jemand, dessen kriminelle Machenschaften einfaches Geschäft waren.
Göfla hingegen wusste, dass er das Gegenteil war. Er terrorisierte eine Stadt, er kontrollierte diese Stadt, ohne jemals einen Finger rühren zu müssen. Und dennoch fürchtete ihn ganz Talster City.
Er wusste nicht, wieso das Bild noch dort hing. Es dürfte dort nicht hängen. Es müsste Göfla jedes mal, wenn er es betrachtete das Herz brechen. Es hätte ihm zeigen müssen, dass er kein ehrenvoller Mensch war, dass er ein Gangster – einer von den Bösen war, einer der nichts Gutes im Schilde führte, sondern nur auf eines aus war: Auf Macht. Uneingeschränkte Macht und die Bestätigung seiner Macht durch die Angst der Bürger von Talster City.
Seine momentane Lage war ernster denn je: Der Polizeietat war verdoppelt worden, er befand sich in einem Krieg mit den Asuka Chan-Triaden, die wieder aufzuleben schienen und die Polizei war drauf und dran ihn zu finden und zu fassen. Und trotz allem sah Göfla auf das Bild von Marlon Brando, des Klischee-Paten. Des ehrenvollen Geschäftsmannes mit den düsteren Machenschaften. Und wieder lächelte Göfla.
‚Ich werde es irgendwann einmal abhängen.’, dachte er bei sich. ‚Vito Corleone hatte zwar Motive, aber bei weitem nicht die Macht, die ich besitze.’
Ete saß auf dem Beifahrersitz eines Streifenwagens und lehnte sich aus dem Auto hinaus über seine Knie. Über seinem Rücken lag eine dicke Decke, die ihn wärmen sollte. Er blickte auf, als StealGray ankam. „Es ist nicht Xander, so viel steht fest.“, sagte er, als er vor Ete stand.
„Wer es ist, wissen wir aber nicht, von seinem Gesicht ist nicht viel übrig. Er wird zu weiteren Untersuchungen ins Leichenschauhaus gebracht.“ Ete nickte langsam und stand auf, die Decke rutschte von seinem Rücken und landete neben den Reifen des Wagens im Dreck.
„Wisst ihr schon, wer dahinter steckt?“, fragte Ete. Steal schüttelte den Kopf und zuckte mit den Achseln „Vermutlich die Spam Mafia, aber sicher sind wir uns dabei nicht.“ Ete sah wieder zu der Leiche. „Ich habe zwei Namen gehört.“, sagte er. „Die zwei Kerle hießen Dhan und Pulsedriver.“ StealGray zuckte erneut mit den Achseln. „Sagt mir beides nichts. Aber vielleicht weiß der Computer etwas.“
Ete lief zu einem der Polizisten, der ein Handy in der Hand hielt. „Ich würde gerne mit Doktor Azrael aus dem Leichenschauhaus sprechen und ihn auf unsere Ankunft vorbereiten.“, sagte er.
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Und wieder kommen 3 Episoden. Diesmal eine von mir, Yoshi und dem viel kopierten, doch nie erreichten Daen vom Clan.
Viel Spass
DJ n:
DJ n erhob sich von seinem Stuhl und ging auf Xander zu. „Wir müssen uns beeilen. Viel Zeit bleibt uns nicht. Irgendeiner wird sicher zum Don wollen und dann fliegt meine ganze Tarnung auf.“ wisperte er. Xander nickte stumm. Er konnte noch immer nicht fassen, dass einer wie DJ n ein Agent der ASP war und vor einem Jahr seine eigenen Kollegen so erbittert bekämpft hatte. Der Mann musste entweder ein verdammter Profi oder ein verdammt kalter Mensch sein, dass er den Tod so vieler Menschen, vor allem seines Kollegen Dean vom Clan, ohne Rücksicht hingenommen hatte, um erst jetzt den Paten zu vernichten.
DJ n hatte Xander umrundet und stand nun hinter ihm. Plötzlich vernahm Xander das metallische Klappgeräusch eines Springmessers. „Mit diesem Teil kommst du nicht weit. Das müssen wir erst mal loswerden.“ sagte DJ n und machte sich mit seinem Messer an den Lederriemen der Zwangsjacke zu schaffen.
Es dauerte eine Weile, bis der erste Riemen durchtrennt war. „Die Teile sind verdammt zäh. Und uns läuft die Zeit weg.“ knurrte DJ n und machte sich hastig am nächsten Riemen zu schaffen.
„Da nimmt keiner ab.“ sagte Ete verdutzt und sah Steal Gray an. „Wie, da nimmt keiner ab? Da muss doch wer sein.“ entgegnete Gray mit gleichermaßen verdutztem Ausdruck. „Ich lass schon seit fünf Minuten klingeln aber es nimmt einfach niemand ab. Seltsam. Normalerweise müsste da doch ein Sicherheitsbeamter.“. „Ich kann ja Ninty und Schattenläufer vorbeischicken. Das Leichenschauhaus ist nicht weit weg vom Präsidium. Außerdem können die gleich fragen, wer das arme Schwein ist, dass wir im Wagen von Shinshrii und Xander... gefunden haben.“. Als Steal Gray Xander in den Sinn kam, sah er betreten zu Boden. „Tu das. Sie sollen uns über Funk Bescheid geben, wenn sie da sind.“ sagte Ete und entledigte sich der Decke.
„Hey Ninty!“ schallte die Stimme von Schattenläufer durch einen der Korridore des ASP-Hauptquartieres.
Ninty hatte eine Art Büro am Ende des Ganges, aber es war eher eine Ablade für allerlei funktechnischen Krimskrams. Ninty hatte erst empört Sunny angesehen, als dieser ihm eröffnet hatte, dass dies nun sein neuer Arbeitsplatz sei und gemeint: „Also so wie’s hier aussieht kann ich auch gleich auf einer Müllhalde arbeiten!“. Sunny hatte ihn nur mit einem herrischen Blick angesehen und Ninty damit zum Schweigen gebracht.
Das erste, was Ninty tat, war eine gründliche Auflistung aller Dinge, die sich in seinem Büro angesammelt hatten. Unter diesen Dingen befanden sich viele ausgemusterte oder defekte Funkgeräte, Teile von Rechnern oder auch Taschenlampen. Zwar hatte Ninty für diese Dinge keinerlei Verwendungsmöglichkeiten, jedoch behielt er sie. „Mann kann nie wissen...“ meinte er.
„Ninty! Sag mal, bist du taub? Wir haben einen Hausbesuch zu machen!“ brüllte Schattenläufer durch den Korridor und erntete dafür scharfe Kritik derer, die ihre Plätze auf diesem Korridor hatten und versuchten, zu arbeiten. Ninty sah aus seinem Büro heraus und rief zurück: „Was? Was denn für einen Hausbesuch?“. „Wir sollen ins Leichenschauhaus. Da geht niemand ans Telefon. Wir sollen mal nachsehen, was da los ist!“. „Warum wir? Kann das nicht eine Streife erledigen?“. „Nein, die sind alle im Einsatz. Erhöhte Polizeipräsens wegen der Spam Mafia, verstehst du?“. „OK. Wenn’s denn sein muss!“. Schattenläufe rund Ninty verließen ihre Büros und machten sich auf dem Weg ins Erdgeschoss, begleitet von vielen mürrischen Blicken.
„Na endlich! Das war der Letzte!“ jubilierte DJ n und befreite Xander von der Zwangsjacke. Eine Welle der Entspannung überflutete seinen Körper und mit großer Befriedigung rieb sich Xander seine Arme. Er wusste zwar nicht, wie lange er in der Zwangsjacke gesteckt hatte, er wusste aber, dass es viel zu lang war und betete, dass er niemals wieder die Bekanntschaft mit einer solchen Jacke machen müsste. „Los jetzt. Wir müssen verschwinden. Bleib dicht hinter mir, klar?“ befahl DJ n und Xander gehorchte. Unweigerlich erinnerte er sich an die Zeit, als er selber noch ein Mafiosi war und solchen Befehlen mit einer großen Selbstverständlichkeit gehorcht hatte.
Langsam öffnete DJ n die Tür und spähte auf den Gang. „Die Luft ist rein. Los, komm! Ein Wagen steht draußen bereit.“ flüsterte DJ n und wollte gerade den Raum verlassen, als er sich noch kurz umdrehte, in seiner Tasche herumnestelte und einen Streifen schwarzen Stoff herauszog. „Das musst du dir um die Augen binden.“. „Was? Warum das denn?“ fragte Xander verwirrt. „Versteh das jetzt nicht falsch, aber ich will nur verhindern, dass irgendjemand meinen Kollegen erzählt, wo sich die Spam Mafia aufhält. Ich weiß, über was für ein Arsenal an Waffen sie verfügen, darunter einige, die mehr anrichten, als nur ein paar Einschusslöcher auf der Motorhaube. Außerdem würde so sonst meine Tarnung auffliegen, verstehst du? Und damit wären dann vier Jahre harte Arbeit umsonst gewesen und all die Opfer, die das alles gefordert hat, wären sinnlos. Also. Verbinde dir bitte die Augen. Tu es für die ASP und die Stadt. Tu es für deine Familie.“ sagte DJ n und sah Xander eindringlich unter dem Rand seines weißen Hutes hervor an. „Na gut. Wirst schon wissen, was du tust...“ seufzte Xander und verband sich die Augen. Dadurch war es ihm auch nicht möglich, das diabolische Grinsen, dass sich auf dem Gesicht des Asiaten ausbreitete, zu sehen und daraus zu schließen, dass dies alles nur eine große Scharade war.
„Los. Ich führe dich. Wir müssen uns beeilen.“ Sagte DJ n und packte Xander am rechten Arm. Kurz darauf setzen sich die beiden in Bewegung und rannten durch die hohen Korridore des Sanatoriums.
„Hier ist es.“ sagte Schattenläufer und sah an der kahlen Fassade des Gebäudes hinauf. „Nett... man sieht gar nicht, dass das ein Leichenschauhaus ist.“ flachste Ninty und ging mit Schattenläufer auf den Eingang des Gebäudes zu. Doch schon als sie die Stufen hinaufgingen bemerkte Schattenläufer, dass etwas nicht in Ordnung war. „Die Tür. Sie ist offen.“ flüsterte er und zog unter seinem Mantel eine Fife-Seven hervor und lud sie durch. „Ninty. Sag der Zentrale, dass wir hier Verstärkung brauchen.“. Ninty nickte mit kreidebleichen Gesicht und zog aus einer seiner Taschen ein Funkgerät, in das er stotternd sagte: „H ..hier Ninty. B ... brauchen Verstärkung b... beim Leichensch... Leichenschauhaus.“.
Schattenläufer schlich vorsichtig zur Tür, gefolgt von Ninty, der nach seiner Nachricht das Funkgerät wieder weggesteckt hatte. „OK. Gib mir Deckung, Ninty.“ flüsterte Schattenläufer und trat die Tür schwungvoll auf.
Als er durch die offene Tür sah verschlug es ihm die Sprache und entgeistert ließ er die Waffe sinken. Ninty, der noch immer hinter Schattenläufer stand, torkelte ans Geländer und übergab sich.
In dem Vorraum, in dem normalerweise der Wachmann saß, fanden die beiden eine Leiche mit zerschossenem Gesicht vor einen blutverschmierten Fernseher sitzen.
Yoshi:
Schon seit langer Zeit hörte man aus dem Zimmer der beiden Schwestern ein irres Kichern und Lachen. Genji, Snake’s Bite, Savage und Manga-Protector nahmen an, das die beiden Oberhäupter der Tiraden wohl wieder einmal ein paar Gläschen Sekt über den Durst getrunken hatten.
Bis auf Manga-Protector hatten die Gangster tiefschwarze Ringe um ihre roten Augen. Die letzten Tage vor dem PC-Bildschirmen, sind ihnen nicht wirklich gut bekommen.
Zu ihrem großen Ärger, hatte diese Aktion keine neuen Erkenntnisse über die Spam Mafia gebracht.
„So eine Scheiße“, knurrte Genji, „da hocken wir tagelang vor den Computern wie diese gestörten PC Junkies und versuchen irgendetwas über die Mafia zu finden, und die beiden veranstalten ein Saufgelage.“ Auch Snake’s Bite guckte böse aus der Wäsche, abgesehen von einem Nachmittag hatte auch er die letzten Tage vor den Bildschirmen verbracht. Keiner der Triaden wusste wirklich, was an diesem Nachmittag vorgefallen war, aber jedem fiel auf, dass eine Schlange fehlte und Snake’s Bite wie verbissen DJ n’s Akte studierte.
„Ich mag sssowiesooo keine Computer“, zischte er jetzt, „In meinen Fingern juckt esss mal wieder etwassss zu schmuggeln. Vielleicht Rauschgift oder Waffen.“ Manga-Protector warf ihm einen schrägen Blick zu. Solche Drohungen kannte er gar nicht von dem Schlangenfanatiker, wie er ihn heimlich nannte.
Manga hatte in den letzten Tagen die Aufgabe für die gesamte Truppe einzukaufen und ungebetene Gäste zu verscheuchen, wie z.B. dieser dumme Tourist, der Snake’s Bite durch die Straßen gefolgt war. Manga hatte ihn noch einige Male beim Einkaufen gesehen aber schnell drehte er sich weg, damit er nicht erkannt wird. Generell hatte Manga das Gefühl zum Hausmädchen zu mutieren. „Einkaufen, putzen, waschen! Wenn ich das irgendjemanden erzähle, bepisst der sich doch vor Lachen“, schimpfte er lautstark vor sich hin.
Nur Savage schwieg. Sein Standpunkt war schon lange klar und es passte ihm wirklich überhaupt nicht, dass er erneut per Treue-Schwur an die Triaden gebunden war. Er sehnte sich wieder nach seinem Leben in Freiheit.
Auf einmal ging die Tür zum Zimmer der Schwestern auf und beide leicht schwankend heraus. „Hey, alle mal he-herhören“, lallte Vidora und grinste dabei leicht schief, „Wir haben einen geniellen äh... geni... genialen Plan“, ergänzte Felis, auf die der Alkohol anscheinend eine noch größere Wirkung hatte. Stille, die vier Triaden guckten verdutzt ihre beiden Herrinnen an. „W... Was isst denn jetzt?“, fragte Vidora, „w... wollt ihr nicht hören was wir uns aufge.... ausgenac.... ausgedacht haben?“ Wieder herrschte betretenes Schweigen.
DJ n und Xander fuhren jetzt schon seit fast einer Stunde durch die Straßen von Talster City. Ab und zu lenkte DJ n den Wagen auch mal auf die Autobahn. „Warum fahren wir so lange?“, fragte Xander. „Ich kann mich nicht daran erinnern, solange gefahren zu sein, als ich in das Versteck gebracht wurde.“ DJ n konnte sich ein kurzes Auflachen nicht verkneifen. „Glaubst du wirklich, dass die Mafia ihr Versteck inmitten von Talster City hat? Zumindest ihren Hauptsitz. Die Mafiosi habe so lange gekämpft ihren Don zu befreien, da wäre es doch wirklich einfach nur dumm, Göfla in der Stadt zu verstecken, in der er der meistgesuchteste Mann ist.“
Das leuchtete Xander ein, trotzdem hatte er noch einen Haufen Fragen. „Hast du der ASP erzählt wo die Mafia sich versteckt? Und wissen sie, das Ete und ich entführt worden sind? Wie geht es meiner Frau? Und....“
„Nun mal langsam“, unterbrach DJ n die Frage-Flut, „Ich kann dir natürlich nicht detailliert erzählen, wie meine Arbeit abläuft, das ist Top-Secret. Deshalb werde ich auch nicht mitkommen zur Polizei, ich kann dich nur in der Nähe eines Reviers aussetzen. Und der ASP kann ich auch nicht Bericht erstatten, weil ich bin nicht so richtig ein Agent der ASP. In der ASP wusste nur Daen von meinem Auftrag, und der ist tot.“
Xander meinte zu hören, das eine Spur von Trauer in DJ n’s Stimme mitschwang.
„Aber wenn du nicht zu ASP gehörst, für wen arbeitest du dann?“
„Du glaubst wirklich, dass die Regierung nur eine kümmerliche ASP auf eine der gefährlichsten Terroristengruppen des Landes ansetzt? Nein, die ASP hat doch schon Probleme dich und Shinshrii zu behüten, die Mafia zu besiegen ist da schier unmöglich. Du hast ja gesehen, was vor einem Jahr passiert ist. Zugegeben, wir, das bedeutet die Regierung, haben es auch ein beabsichtig, aber dir das jetzt zu erklären, wäre zu hohe Politik, und ich bezweifle, dass du es verstehen würdest.“
Xander schluckte diesen Vorwurf hinunter, trotz allem hatte es den Anschein, dass DJ n ihn immer noch für einen kleinen, dummen Jungen hielt.
„Worum ich dich noch bitten würde“, sprach DJ n weiter, „Wenn sie dich vernehmen werden, verliere bitte kein Wort über mich oder meinen Job. Sie werden dir wahrscheinlich sowieso nicht glauben und es würde nur meine Arbeit unnötig erschweren. Außerdem heißt mein Beruf ja nicht ohne Grund Undercover-Agent.“
„Ja, ist in Ordnung“, sagte Xander, „ich werde nichts sagen.“
Vom Versteck der Triaden fuhren zwei schwarze Wagen hinaus in die Nacht. In einem Wagen saßen Savage und Manga-Protector, ihr Ziel war die Privatadresse des bekannten Bankiers „Ghost who walks inside“.
Der andere Wagen, besetzt mit Genji und Snake’s Bite, sollte die ihnen bekannten Treffpunkte und Kontaktpersonen der Mafia abklappern und gucken ob sie Zeugen irgendwelcher interessanten Ereignisse werden oder vielleicht Hinweise auf das Hauptquartier der Mafia bekommen.
„Na ja, wirklich besssser alsss das Anstarren der Bildschirme isssst, dassss auch nicht“, sagte Snake’s Bite.
„Komm schon, immerhin sind wir endlich mal wieder draußen und können uns mal wieder in der Stadt umsehen.“
„Hassst schon recht, aber irgendwie gefallen mir diessse beiden Schwessstern nicht. Glaubssst du wirklich dasss sie die Geschwisster von Asuka-Chan sind?“
Genji guckte Snake’s Bite aus schmalen Augen an. Er hatte keine Ahnung was er antworten sollte. Eigentlich hatte er mit Snake’s Bite keine Probleme, ob die neue Situation hatte ihn so verunsichert, das er nicht mehr wusste, wem er trauen konnte und wem nicht.
„Was ich glaube, ist nicht von Belang“, antwortete er kühl, und um das Thema zu wechseln: „Wie war noch mal die Adresse dieses Clubs?“
Snake’s Bite las die Adresse noch einmal von einem Computerausdruck vor und guckte dann aus dem Fenster, als sein Blick in eine Seitenstraße fiel, wo gerade etwas passierte, was seine höchste Aufmerksamkeit erregte.
„Schnell, fahr zurück!“, schrie er Genji auf einmal an, „Na losss, dreh um und fahr in diese Seitenstrasssse da vorne!“
Daen:
Savage warf immer wieder beunruhigte Seitenblicke zu Manga-Protector, der so wütend auf seiner Unterlippe herumkaute, dass sie an einigen Stellen bereits aufgeplatzt war und auch auf das Lenkrad, das der bullige Chinese so fest umklammerte, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten und er beim Losfahren fast die Lenkradsperre augeindergerissen hätte. Leise murmelte der kräftige Mann vor sich hin und Savage lehnte sich auf seinem Beifahrersitz zurück und ließ das Ereignis der letzten halben Stunde noch einmal Revue passieren, das in Manga-Protector leidgebeutelter Kriegerseele wahrscheinlich das Fass zum Überlaufen gebracht hatte:
Nachdem die beiden angetrunkenen Frauen aus ihrem luxuriös eingerichtetem Zimmer herausgetorkelt waren und den vier Triadenvertrauten von ihrem neuen Plan erzählen wollten, hatten sie Manga-Protector zu ihnen gerufen und ihn gebeten, sich direkt vor sie zu stellen. Genji - der Manga noch immer sehr gut leiden konnte, und der es kaum mehr mit ansehen konnte, wie diese beiden Teufelinnen dem Mann mitspielten, wollte energisch dazwischentreten, doch hielt ihn Savage fest und sah ihm in die Augen, dann löste er die Hand von dessen Schulter und schüttelte traurig den Kopf.
Felis hatte mittlerweile einen kleinen Umschlag geöffnet, und ließ sich daraus eine kleine Menge eines feinen, weißen Pulvers in die Handfläche rieseln, was Manga mit verwirrtem Gesichtsausdruck beobachtete. Schließlich grinste Felis böse, hielt die Hand hoch und pustete einmal kräftig in die Handfläche, so das der Staub davon stob und sich wie feiner weißer Schnee in Mangas Gesicht niederließ, der völlig verdutzt das betrunkene Schwesternpaar anglotzte.
Vidora gluckste kurz und flüsterte dann in die vollkommene Stille der verwunderten Zuschauer hinein: "Anthrax!"
Wie von der Tarantel gestochen schoss Manga in die Höhe und schlug schreiend auf sein Gesicht ein, wo er mit aller Gewalt versuchte, das feine weiße Pulver von sich zu wischen, während Snake und Savage entsetzt zurückwichen. Einzig Genji blieb stehen und griff beherzt nach einer Flasche Sprudel um sie Manga, der noch immer den wilden Tanz eines Derwisches ausführte, über den Kopf zu gießen.
Savage's Augen wurden kalt und mit grimmiger Miene griff er nach der Pistole, die er an seinem Gürtel trug, als er sah, wie sich die beiden Schwestern heulend vor Lachen in den Armen lagen und wie sich Felis schließlich lachend die letzten Reste des feinen Pulvers von der Handfläche leckte.
Mangas Gesicht war kalkweiß vor Unglauben und langsam probierte er ein klein wenig des Pulvers, nur um dann unglaublich laut vor Wut aufzuschreien, sich mit den wilden Augen eines gemarterten Stieres im Raum umblickte, den Tisch sah, auf dem der Rechner stand, um ihn wild brüllend in die Höhe zu heben und gegen die Wand zu werfen. Schließlich stürmte er nach draußen und die 5 Triaden konnten ihn fluchen hören.
Vidora grinste selig und meinte dann zu den Drei Anderen, die sie beunruhigt anblickten: "Puderzucker...!"
Felis beeilte sich noch schnell zu ergänzen: "Wir sind keine Bioterroristen....aber," und dabei grinste sie ob des gesteigerten Alkoholkonsums wieder glücklich, "wir werden diese Stadt büßen lassen und dafür sorgen, dass man die Mafia mit Panzern und Soldaten zur Strecke bringt!
Sicherlich - es wird Tote geben, aber wir werden uns eines Mittel bedienen, das keine Seuche hervorrufen wird, die wir nicht imstande wären, wieder einzudämmen!"
"Ein, zweihundert Tote, danach eine Massenimpfung der Stadt und schon sind wir unserem Ziel näher, denn Eines ist sicher - solange die Stadt glaubt, dass es die Mafia war, wird sogar das Militär gegen sie vorgehen und wenn der Krieg vorbei ist, werden wir das übernehmen, was von den Trümmern übrig bleibt und dann werden wir die Geschicke der Stadt lenken. Auch dafür werden wir Sorge tragen, wenn Bürgermeister Grandy sich erst einmal unser Angebot angehört hat.", schloss die Frau und Savage erinnerte sich nun wieder dunkel daran, dass sie losgeschickt wurden, um einen Koffer bei einem skrupellosen Geldhai namens Ghost zu holen, in dem sich ein biologischer Kampfstoff befinden soll, den die Schwestern einzusetzen gedachten...doch tief in seinem Inneren wurde dem Drachenauge schlecht von dem Gedanken, welchen Wahnsinn sie freizusetzen gedachten und mit einem Mal erschien ihm Manga-Protector, der noch immer wilde Flüche murmelte und sich sicherlich einen schmerzhaften Tod für die Schwestern ausdachte, hochgradig sympathisch.
DJ n