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Original geschrieben von Galuf
@ Dark Paladin
Ich finde deine Behauptung dass es überflüssiges Wissen gibt mehr als inkorrekt.
Ich habe das nie behauptet. Es gibt nur Wissen, was für mich als Individuum nichts nutzt, allerdings gibt es in jedem Bereich Menschen, die sich für das entsprechende Thema interessieren und deshalb auch in dem Bereich einiges wissen. Ich finde eher, dass zu vieles Wissen nicht in der Schule behandelt wird, bzw. einem nicht genügend Freiheiten gegeben werden, sich dieses Wissen schulisch anzueignen.
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Das stimmt schon dass man zusehen muss dass man eine Richtung einschlägt und daraufhin lernt denn niemand bekommt eine Spezialisierung wenn er nur hiervon und davon etwas weiss. Algemeinbildung hilft niemendem ein Job zu finden. Höchstens als Aushilfe irgendwo.
Ganz abgesehen davon, dass eine Spezialisierung einem selbst beruflich am meisten etwas nützt, kann man sich mit dem entsprechenden Thema gut auseinandersetzen, weil es das eigene Interesse ist.
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Jedoch bin ich der Meinung dass der Mensch sein ganzes Leben lang etwas lehrnen muss. Jemand der die Schule und die Ausbildung abgeschlossen hat und denkt er müsse nix wissen ausser dem was er in seinem Leben braucht. Der tut mir echt leid. Mein Lehrer nannte solche Leute „Idioten mit der Spezialbegabung“(nicht als Beleidigung gedacht ;))
Ich bin auch der Meinung, dass der Mensch sein ganzes Leben lang etwas lernen muss, dies aber vollkommen nach seinem eigenen Ermessen entscheiden sein sollte, in welche Richtungen dieses Wissen gehen sollte. Denn das Wissen, für was man sich interessiert, hat für einen selbst den größten Nutzen, lässt sich am leichtesten lernen und bringt auch anderen den größten Nutzen.
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Der Mensch unterscheidet sich von den Tieren auch nur dadurch dass er Sachen lehrnen kann die er für das Leben NICHT BRAUCHT
Wenn man es in keinem Bereich braucht, also weder darüber nachdenkt, noch es im Beruf oder privat braucht und selbst nicht zu zwischenmenschlichen Gesprächen nutzt, dann ist das erlernte so sinnlos, dass man es gar nicht erst gebraucht hätte. Man nutzt es außerdem nicht, vergisst es somit sowieso.
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Einstein hat auch nie aufgehört zu lehrnen, sondern er endtwickelte sich weiter und lehrnte immer wieder was neues. In der Schule hat er bestimmt nix darüber gelehrnt wie die Gravitation funktioniert.
Er hat gerade nicht in der Schule großartiges gelernt, sondern sich alles selbst beigebracht in seiner Freizeit. Er hat sein ganzes Leben etwas getan, wie es jeder Mensch tut, klar. Die Spezialisierung fand in der Freizeit statt, weil es im schulischen Sinn gar nicht möglich ist und genauso ist es in der heutigen Zeit. Die Schule hat seine Zeit zum Teil verschwendet, es sei denn er hat in den Fächern, die ihm egal waren, sich Gedanken über physikalische Dinge gemacht, was aber nicht immer möglich ist. An seinen Noten merkt man, dass er sich für diese Fächer nicht interessiert hat, also hat er auch nicht aufgepasst, ergo nichts gelernt.
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Ich glaube an den Spruch „Nicht für die Schule sondern für’s Leben Lehrnen wir“
Jau, wir lernen fürs Leben. In der Schule lern ich kaum etwas, was mir in meinem Leben nützlich ist. Ich lerne dort kaum etwas fürs Leben - für mich als Individuum ist das Wissen größtenteils Nutzlos, was für andere nützlich ist, aber eben nicht für mich. Und für wen gehe ich zur Schule? Etwa für andere, oder für mich selbst, um etwas für mein Leben zu lernen?
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Ich bin fest der Meinung dass ein Mensch, nur ein Mensch ist solange er LEHRNT!!! Ein mensch der aufhört zu lehrnen ist TOT!!! Sein Körper lebt zwar aber sein Verstand exestiert nur innnerhalb eines monotonnen Lebens welches nicht mehr Sinn macht als zu essen, zu schlaffen, Kinder zu zeugen und dann zu sterben.
Dafür lebt man doch sowieso, oder willst du mir sagen, dass das erfahrene allgemeine Wissen einen Sinn für die Nachwelt hat? Das hat nur spezielles Wissen. Anyway, imo sollte man sein Leben einfach nur so leben, wie es einem gefällt. Wenn dies lernen nicht einschließt, wieso diese Person dann nicht ein monotones Leben leben lassen? Es ist ihr Leben, nicht meines.
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D.h der Verstand braucht Nahrung in Form vom neuen Wissen und Problemmen die er zu bewältigen hat(solange diese Problemme ihn nicht überwältigen).
Eine These:
Probleme entstehen durch Nutzung von Wissen und Macht. Gäbe es weniger Wissen, gäbe es weniger Probleme. Bewältigung von Problemen hat zur indirekten Folge, das weitere entstehen. Wo wäre dabei der Sinn?
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Deiner Behauptung dass die Schulpflicht keinen Sinn macht, muss ich energisch wiedersprechen.
Kein Mensch wird Lehrnen wenn man ihn dazu nicht zwingt.
Wer hat die Menschen denn zum Lernen (ohne "h", btw) gezwungen, als es noch keine Macht über ihnen gab? Sie waren selbst diejenigen, die über sich bestimmen. Dennoch leben wir heutzutage nicht mehr in Höllen und sind auch keine Jäger und Sammler mehr.
Btw, ich habe nie behauptet, dass Schulpflicht keinen Sinn macht. Ich habe lediglich behauptet, dass das Schulsystem vollkommen daneben ist und zu eingeschränkt. Quote besser meinen Text, so kann man meine Behauptungen besser nachvollziehen (falls ich sie denn genannt habe).
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Das ist eine Tatsache von der ich mich selber überzeugt habe denn ich war früher auch so einer. Ich kann mich noch ein bichen dran erinnern dass meine Mutter mich GEZWUNGEN HAT zu lesen(ich war damals 7 jahre alt). Ich habe gehäult und geflucht weil ich absolut keinen Bock drauf hatte. Aber nach einer halben Seite hat es mir Spaas gemacht und ich konnte nicht mehr aufhören. Auch noch musste man mich zwingen zu Schule zu gehen und zu lehrnen. Von alleine hätte ich das alles niemals gemacht.
Zu dem Zeitpunkt wohl noch nicht, allerdings muss man eine gewisse Entwicklungsphase hinter sich gebracht haben, damit man von sich aus etwas tut. Ich bin 16 und hatte damals auch keine Lust dazu, lesen zu lernen. Heute lerne ich selber Dinge, die mich interessieren, ohne dass man mich jemals dazu angestoßen hätte, sondern einfach weil es für mich einen Reiz ausgemacht hat, eine bestimmte Sprache oder einen bestimmten Sachverhalt zu verstehen. Durch diesen Reiz, etwas zu verstehen, wird man in dem Bereich etwas wissen wollen. Man informiert sich über den Bereich und das Wissen steigert sich, man lernt. Und das nur durch den Reiz, der von der Sache selbst ausgegangen ist.
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Auch noch ging ich hier zu Hauptschule und kaum einer hat dort freiwillig gelehrnt. Es gibt teilweise solche die nach einem Hauptschulabschluss nicht lesen und schreiben können :rolleyes:
Ich denke, dass dabei der Zwang diese Menschen sturr gemacht hat und sie haben einfach auf Durchzug gestellt. Sie interessiert nichts vom Unterricht, sie hören gar nicht erst zu.
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Ich glaube sehr wohl daran dass die Schule die Welt verbessert hat. Du schreibst hier über Zeiten wo es noch keine Demokratie gab und die Menschen sturr das gemacht haben was sie in ihrer Kindheit gelehrnt haben. Stell dir vor was passieren würde wenn du als Sohn eines Bauern, den Bauernfoff deines Faters nicht übernehmen willst sondern dich für was anderes interessierst?
So etwas gab es damals nur sehr selten weil die Menschen nicht weiter sehen konnten als über das was ihnen beigebracht wurde.
Die Schulpflicht wurde sehr spät eingeführt, zu einer Zeit wo es auch schon Demokratie und Fortschritt hab. Es stand damals schon eine feste Gesellschaft wie heute, die sich aber relativ stark von unserer unterscheidet. Damals haben die Menschen sich selbst Dinge beigebracht, darüber lief die Gesellschaft. Die damaligen Menschen mussten sich schon von Geburt an auf etwas bestimmtes spezialisieren, wodurch die Gesellschaft Nutzen ziehen konnte und sich immer weiter fortgebildet hat. Zwar wurde da unterdrückt, was die Menschen wirklich tun wollten, aber heutzutage wäre da eine freie Auswahl möglich, ergo wären die Menschen bei diesem System (nur auf Spezialisierung bezogen) heute womöglich glücklicher, als mit dem derzeitigen. Also warum nicht eine Spezialisierungswahl für diejenigen zulassen, die ganz genau ihr Ziel vor Augen haben, während die Unschlüssigen weiterhin mit dem aktuellen System lernen? Die Gesellschaft könnte daraus einen größeren Nutzen ziehen und alle Menschen wären zufriedener, was spricht also dagegen?
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Erst als Schulen gegründet wurden und die Menschen gezwungen waren zu lehrnen (d.h. ihr Gehirn zu benutzen) kammen sie auf die Idee dass man Andersdenkende villeicht nicht verbrennen muss. Ich meine damit dass nur diese Lehrnprozesse den Menschen gezeigt haben wie man FREI denkt.
Tolle Schlussfolgerung, die du da ziehst. Durch Schulen hat es also aufgehört, "Hexen" zu verbrennen, weil die Menschen angefangen haben, zu denken? Vorher haben also alle Generationen auf Durchzug gestellt und nie etwas gelernt, dafür alles fremde verurteilt?
Btw, was hat Schule mit frei denken zu tun? Gerade das freie Denken lernt man nicht in der Schule, imo. Ich fühle mich eher so, als müsste ich in der Schule meine eigene Meinung unterdrücken, nur damit der Lehrer zufrieden ist...
Worauf ich eigentlich hinaus will:
Wieso wird eigentlich so stark pauschalisiert? Gerade durch diese Pauschalisierungen müssen sich einige Menschen einfach dem System fügen, was ihnen kaum etwas bringt, obwohl ihr Handeln eigentlich für sie, für ihre Zukunft, sein soll. Es passen halt etliche Leute nicht in das vorhergesehene System, gerade weil es so eingeengt ist. Wäre es freier, dann wären bei weitem weniger Menschen "ausgeschlossen", sie könnten etwas lernen, was ihnen für ihr Leben etwas bringt. Soll der Staat diese Entscheidung treffen, oder soll das jeder für sich selbst entscheiden, was einem etwas bringt?!