Zitat:
Grandia 2 ist (ähnlich wie FFIX) ein Spiel, dessen Charaktere ziemlich sentimental sind und zudem die Liebesgeschichte in den Mittelpunkt der Handlung stellt. Und ganz ähnlich wie bei FFIX gibt es viele Spieler, die das ganz toll finden, aber noch mal ähnlich viele, die das ganz und gar furchtbar finden.
FFIX strotze natürlich auch vor einigen enormen Klischeecharakteren, dennoch hatte es meiner Meinung nach doch ein paar, die daraus hervorstrahlten, wie zB. Vivi (mit seiner Existenskrise^^) oder eben Kuja (zwar enorm selbstgefällig, aber als Böser schon recht in Ordnung).
Die Liebesgeschichte in FFIX war meiner Meinung nach nicht wirklich speziell, aber Liebesgeschichten sind in der Regel auch nicht das, woran ich mich aufhänge.
Bei Grandia II fand ich das Dreieck aus Ryudo, Elena und Millenia recht gut.
Dennoch finde ich, dass Grandia wirklich keinen Charakter hat, der unter ihnen wirklich hervorstrahlt, es ist für mich ein Einheitsbrei.
Und mit jedem Dialog werden die Charaktere meistens noch klischeehafter.
Je öfter Mareg von der "Kraft des Herzens" oder so etwas erzählt, umso uninteressanter wird es auch.
Vor allem scheint mir, dass ihnen bei der Fülle an Klischeecharakteren keine ordentlichen Dialoge mehr eingefallen sind; auf Grund des Mangels an wirklich schockierenden Ereignissen gibt es IMO auch nicht genug Veränderung, um Dialoge aufrecht zu erhalten.
FFIX hatte eine doch gebrauchbare Geschichte und teils interessante Charaktere, aber Grandia II hat aus meiner Sicht wirklich nicht viel, was es als positiv hervorheben könnte.
Zitat:
Wie originell, bzw. klischeehaft Charaktere und Story sind, ist dabei vollkommen unerheblich. Diese ganze Diskussion darüber ist genauso hanebüchen wie nichtssagend, weil sie nicht das geringste über die Qualität des Spiels aussagt.
Charaktere und Story sagen IMO aber enorm viel über die Qualität eines Spiels aus.
Was aber stimmt ist, dass eine objektive Betrachtungsweise nicht unbedingt immer die Beste sein muss, weil bei vielen Spielen (Filmen, etc.) auch subjektive Emfpindungen und Einflüsse eine Rolle spielen.
Dennoch kann man (so weit objektiv, wie es überhaupt möglich ist)
eine Aussage der Qualität eines Spiels über Story und Charaktere machen.
ZB. kann man sagen, dass eine Liebesgeschichte schlecht in Szene gesetzt wird, dass die Motivationen eines Charakters nicht vorhanden/nicht ausreichend sind und ähnliches, was man alles mit Argumenten untermauern kann.
Natürlich muss ein objektiv schlechtes Spiel (und ich maße mir nicht an, Grandia II als objektiv schlecht zu bezeichnen) nicht auch für die Spieler subjektiv schlecht sein, wie oben beschrieben.
Zitat:
Trotzdem hat es mich verwundert, dass bei dieser ganzen "Originalitäts"-Diskussion, noch niemand auf das Ende von Grandia 2 eingegangen ist...
Das Ende... vielleicht habe ich das ja verdrängt gehabt:D
Na, Ryudo ist wieder weg und Elena und Millenia haben irgendwas aus ihrem Leben gemacht, womit sie nun glücklich sind. Alles ist total in Ordnung und die beiden sind sich natürlich total gewiss, dass Ryudo zurückkehren wird und keinesfalls betrübt, dass Ryuod nicht mehr da ist.
Für mich ist das Ende mal wieder auf zu fröhlich und gut getrimmt (was ich nun Grandia II nicht direkt zum Vorwurf mache, weil gut 90% aller Ost-RPGs keine anderer Version eines Endes aufzubieten haben).
Am Ende wollten die Entwickler hier wohl nochmal zeigen, dass die Charaktere sich verändert haben, weil sie es im Spiel auf so eine "uninspirierte" Weise umgesetzt haben (indem jeder Charakter x-Mal einen ähnlichen Satz von sich gibt, der seine Einstellung verdeutlichen soll).
Ich persönlich finde, dass das Ende recht geschlossen ist, lediglich die Liebesgeschichte wurde zu keinem endgültigen Abschluss gebracht.
Es gab ja das ganze Spiel 2 Möglichkeiten für ein Ende, die später stärker wurden: Entweder Ryudo und Elena oder Ryudo und Millenia.
Die Programmierer wollten es sich wahrscheinlich nicht verscherzen, indem sie Ryduo mit der "falschen" Zusammenbringen und haben es eben offen gelassen.
Die eigentliche Geschichte ist doch vollkommen abgeschlossen, keine Ahnung, wo da so viel "offen" sein soll. Vor allem die Tatsache, dass noch etwas über die Zukunft der Charaktere gezeigt wird, lässt es für mich geschlossener denn je wirken.
Zitat:
Die Geschichte streckt sich leider nur auf maximal 30 Spielstunden aus
Wobei ich sagen muss, dass ich manchal dachte, dass nicht mal genug Story für die 30 Stunden vorhanden war. Also viel mehr hätten sie ohne eine Storyerweiterung keinesfalls herausholen können, wenn es nach mir ginge, hätten sie sogar noch ein paar der "Füllerebenen", die im Vergleich zum ersten Teil aber weniger waren, rauslassen können.