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Nicolo saß mal wieder in der Taverne Düsterwalds und hoffte dort einige Informationen über den großen Wolf den sie suchten zu bekommen. Doch an diesem Tag waren die Dorfbewohner mit ganz anderen Dingen beschäftigt: Es sollte ein neuer Hauptmann gewählt werden und auch Nicolo hatte die Gelegenheit bekommen seine Stimme abzugeben. Auf einem Zettel fand er die Namen der Kandidaten von denen er nur die wenigsten kannte, obwohl er bereits ein paar Tage in Düsterwald war. Doch die Wahl war einfach: Wenn der Wirt Lester sowieso in seiner Taverne ständig das halbe Dorf zu Gast hatte und dadurch großen Respekt erlangte, sollte er doch definitiv für dieses Amt geeignet sein.
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Müde setzte der Hexenjäger seinen Hut ab und nahm auf einer der Holzbänke Platz, alleine jedoch am Tisch, obschon er seinen Reisegefährten Nicolo - seines Zeichens Gelehrter und Kundiger zahlreicher Theoreme - durchaus sah und wahrnahm, doch er wäre in diesem Beruf weder so einsam noch so alt geworden, hätte er schnell Freundschaft geknüpft oder gar Vertrauen geschenkt.
Sie mochten zwar gemeinsam zu diesem Ort gereist sein, doch war Hexenwerk und die stille Gefahr schleichenden Verrats überall anzufinden und so entschloss er sich, es diesmal langsam angehen zu lassen, auch wenn er den redseligen Gelehrten ebenso schätzte, wie die hübsche und durchtriebene Isabella oder den vierschrötigen und wortkargen Konrad...
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"Lester, sie haben eine Abneignung gegen Uhus? Wurden sie einmal angefallen? Jedenfalls, ich werde sie nicht mehr erwähnen. Aber wenn es Angst ist, dann sollten sie sich ihrer Angst stellen - Bevor ihre Angst sie stellt."
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Auch diran ging zur kneipe, als die gruppe hexenjäger sah setzte ver sich mal bei dennen hin, und sprach:"sie suchen den grossen wolf stimmts? ich weiss was drüber, habe mal gehört das es in düsterwald werwöfle geben soll, mein name ist Diran, und die der euren meine damen und herren hexenjäger?".
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"Mein Name ist Nicolo de Beauvais. Ja, wir sind auf der Suche nach einem großen Wolf, der sich ‘ier in der Gegend 'erumtreiben soll. Doch 'eute scheinen alle mit der Wahl des neuen 'auptmanns beschäftigt zu sein.
Was wisst ihr über dieses Unge'euer?"
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Als Nadja über den Dorfplatz ging, bemerkte sie sofort, dass heute wohl Hochbetrieb in Düsterwald herrschte - eine ansehnliche Menschenmenge hatte sich vor einem der Häuser gebildet. Aus den Gesprächsfetzen, die sie im Vorübergehen aufschnappte, schloss sie, dass wohl ein Dorfvorstand oder so gewählt wurde. Nicht ihr Bier, sie suchte schließlich zwei Betten für die Nacht und eine anständige Mahlzeit. So dauerte es nicht lang, bis auch sie Lesters Taverne betrat.
"Heh, Wirt! Sind diese Nacht noch zwei Betten frei?", fragte sie die korpulente Person hinter der Theke.
"Meine Schwester und ich sind auf Durchreise und benötigen ein Dach über dem Kopf."
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Selbst wenn der Teig drüben in der Backstube wartete, wollte Lilith den Ausgang der Wahl abwarten und betrat zögernden Schrittes die Schenke. In ihrem ganzen Leben war sie vielleicht dreimal hier gewesen, sie war einfach nicht der Typ für geselliges Beisammensein. Trotzdem mochte sie den Geruch von Met, der hier sicher im Überfluss konsumiert wurde, und sie setzte sich in die Nähe des Ausschanks.
Als sie den Blick durch die Stube gleiten ließ, fiel ihr Blick auf die Fremden, die vor wenigen Tagen ins Dorf gekommen waren. Sie hatte die vier selten gesehen, da sie noch nie zu ihr in die Bäckerei gekommen waren. Vielleicht sollte sie später ein paar selbsgemachte Kekse holen und an sie verteilen... dann würden sie bestimmt erkennen, dass es nichts Besseres im Dorf gab. Das würde vier neue Kunden bedeuten! In einem Örtchen wie Düsterwald war das ein ziemlicher Erfolg.
Als nun auch noch weitere Reisende die Schenke betraten, war der Entschluss gefasst. Sie musste so schnell wie möglich die Kekse holen!
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Godfrey schneuzte sich äußerst geräuschvoll, ehe er sich ächzend erhob und sich schließlich doch auf der Bank neben Nicolo niederließ und den schwarzhaarigen Diran lange und abwartend musterte.
Als Nicolo sich vorstellte, tippte sich der Schotte an die Hutkrempe und sein entstelltes Gesicht verzog sich zu einem raubtierhaften Lächeln, als er mit schneidend kalter Stimme ergänzte: "Godfrey mein Name. Und ja. Wir verfolgen seine Fährte nun schon seit gut einem Mond, immer wieder hat Satan die Bestie vor unseren Blicken verborgen, doch 'bittersüss ist die Rache des Jägers, wenn die Jagd lang', so sagt der Malleus Maleficarum auf Seite 2, Absatz Iv."
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Arithon spitze die Ohren.
"Ein großer Wolf? Na und? Die tun doch nichts, solange man sie in Ruhe lässt. Oder meinen sie einen Werwolf? Es wäre schon interessant mal so eine Kreatur zu sehen, alleine um zu erfahren ob sie wirklich existent ist. Wer aber normalen Tieren zu nahe kommt, der sollte mir nicht über den Weg laufen. Ich dachte jedes Lebende Geschöpf, denn wir alle entstammen von Gott dem Herrn."
Hexenjäger? Für Arithon waren sie bestenfalls harmlose Irre. Hexen, pah! Die Narren fanden es erstklassig harmlose Frauen zu ermorden. Er hatte dafür keinerlei Verständnis. Vielleicht auch weil er selbst wusste wie man mit Vorurteilen zu Leben hatte.
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"Ja, ich habe in der Tat etwas gegen Uhus, aber fragen sie mich nicht wieso. Was auch immer ich vor vielen Jahren erlebt habe hat mich all meiner Erinnerungen beraubt. Ich kann froh sein, dass ich mich noch an meinen Namen erinnern konnte. Aber ich habe wirklich kein Interesse mich dieser Angst zu stellen. Wer weiß was für schreckliche Dinge in den Tiefen meines Gedächtnisses verborgen sind.
Aber reden wir nicht weiter darüber. Ich bereite schnell was zu. Halten sie schonmal das Geld bereit."
Damit begab sich Lester zu seiner Schänke und lief dabei auch ein paar seltsam gekleideten Gestalten über den Weg. Gingen die etwa zu einem Kostümfest oder warum die seltsame Aufmachung? Er blieb jedoch nicht stehen um in Erfahrung zu bringen was los ist. Sie würden heute abend sicherlich bei ihm vorbeischauen. Spätestens nach ein paar Runden plauderten sie alle.
Während er etwas für Arithon zubereitete kam plötzlich ein junges Mädchen herein.
"Ein Zimmer? Eigentlich biete ich sowas nicht an, aber für zwei junge Mädchen kann ich sicher etwas bereitstellen. Hauptsache ihr erwartet keinen Luxus. Außerdem kann es abends schonmal etwas lauter werden."
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Nachdem er seine Stimme als Pflichbewusster Bürger des Reiches abgegeben hatte, setzte Ralf seine Quest nach dem Kräuterdoktor fort. Doch was war das...Auf einem Apfelbaum grinste ihn das letze Exemplar an das noch oben hing, weit oben, aber das wäre doch gelacht wenn er da nicht hin käme. Gewand kletterte, der Berufskrieger den Baum hoch. Mit breiten Grinsen wurde die Belohnung in Empfang genommen "endlich machen sich die Klimzüge bezahlt". Schon fast Katzenartig sprang er auf einen solideren Ast weiter unten und von da aus auf den Boden, wo er sich mit dem Apfel im Mund abrollte. Doch dann merkte er es...seine Wunde war wieder aufgegangen "verdammte Kacke, Adam und Eva sind wegen nem Apfel aus dem Paradies geflogen und ich fahr deswegen zur Hölle". Er brauchte schleunigst einen neuen Verbannd und zwar einen richtigen keinen dreckigen Lappen. Schnellen Schrittes eilte er zum nächsten Haus, was in diesem Fall die Örtiche Taverne.
Angekommen wollte er um Verbandszeug bitten doch als er diesen wiederwärtigen Akzent hört entglitten ihm die Falschen Worte "Gottverdammt, was haben Franzosen hier zu suchen?!"
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Nicolo wandte sich zu Arithon: "Jedes lebende Geschöpf stammt von Gott? Pah! Werwölfe, Vampire und derartiges sind Werke Satans! Ja, diese Frösche sitzen im Sumpf und quaken: ‚Wir sind die einzigen Christen!‘ Mit offenen Augen fahren sie zur 'ölle hinab! Soviel Naivität habe ich selten erlebt. Dankt dem Schöpfer noch einmal wenn ihr von einem Werwolf zerfleischt werdet!“
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Godfrey nahm langsam seinen Hut ab und legte ihn vor sich auf den Tisch, bevor er sich die langen Haare glattstrich.
Dann griff er nach unten zu seiner ledernen Tasche am Gürtel, an dem sich neben zahlreichen kleinen Phiolen und Stöcken auch noch zwei Steinschlosspistolen befanden und er holte ein zerfleddert wirkendes Buch heraus, welches er aufschlug und laut zu zitieren begann, während er Justus direkt anblickte.
Da er dabei aus dem Gedächtnis zitierte, schien die getragen vorgebrachte, vorherige und umständliche Buchzückungsaktion jedoch obsolet geworden zu sein.
"'Er, der da Ländergrenzen in den Herzen der rechtschaffenen Menschen sieht, schildet das Böse und ist der Zollbeamte des Satan.'" Er klappte sein Buch zu. "Hexenjägerfeldbibliothek, Paragraph IV, Absatz 19ff."
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Schnellen Schrittes eilte Lilith von der Bäckerei zurück in die Taverne, in den Händen ein großes Tablett voller duftender Kekse. Die Chance war einmalig, so viele neue Gesichter hatte es hier seit... nun, seit sie im Dorf war, hatte es das noch nie gegeben. Irgendeinen Anlass musste es dafür geben, aber eigentlich interessierte es sie nicht. Es ging bloß um potentielle Kundschaften.
Lilith stürmte durch die Tür, und ohne nachzudenken auf die Ansammlung der Fremden zu. "...Hexenjägerfeldbibliothek, Paragraph IV, Absatz 19ff.“, sagte gerade jemand, als Lilith das Tablett mitten in die Runde der Fremden hielt und mit strahlendem Grinsen "Kekse, meine Herren?!" rief. Sie hatte keine Ahnung, dass es nicht nur unhöflich, sondern auch höchst unpassend war.
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"Nun den gossen wolf den ihr sucht ist hier in düsterwald, wenn ihr mehr erfahren wollt geht zum haus des alten hauptmanns dort wertet ihr weitere hinweise finden." Sprach diran zu godfry und Nicolo, und trank weiter seinen wein.
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Nadja lächelte.
"Vielen lieben Dank! Wir sind anspruchslos und der Lärm sollte nun wirklich kein Problem sein. Ich werde jetzt nach meiner Schwester sehen, über die Bezahlung können wir nachher reden."
Vorm Hinausgehen ließ Nadja ihren Blick durch den Raum schweifen. "Sehr interessante Leute hier", dachte sie, als sie die Taverne verließ. Sie schaute sich um. Mittlerweile hatte wohl der Großteil der Dorfbewohner an der Wahl teilgenommen, zumindest hatte sich die Menschnmenge aufgelöst.
Der Wirt - wie hieß er noch? Genau, Lester - wirkte recht kompetent. Nadja ging davon aus, dass er das Rennen machen würde.
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Ralf, drehte sich zum Paragraphenheini "Drei Männer, alle bewaffnet. Da hast du dich ganz schön Tief in die Scheisse geritten." und legte seine Hände auf den Tisch mutmasslichen Franzosen.
"Meine Herren das sollte keinenfalls, eine Kränkung sein. Es war allenfalls eine Feststellung. Gäbe es keine Franzosen hätte ich nichts zum Abstechen und hätte ich nichts zum Abstechen müsste ich einer ehrlichen Arbeit nachgehen, von daher bin ich euch zu tiefen Dank verpflichtet".
Er zwang sich ein lächeln auf die Lippen und versuchte möglichts ruhig zu wirken, was er nciht war den unter senen Händen hatte sch bereits eine Blutlache gebildet die ihm wirklich Sorgen bereitete.
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Godfrey hatte sich nach dem Zitat aus seinem Handbuch schon fast in Rage gesprochen und schließlich bellte er scheinbar los, augenscheinlich bestrebt, den Wolf aus seiner Höhle zu locken und durch die Taverne schallte es:
"DER MENSCH IST DEM MENSCH EIN...BÄCKER!" Und die Augen des Hexenjägers weiteten sich, als wie bei der biblischen Speisung der 5.000 ein Tablett frischgebackener Keske in sein Blickfeld wuchs und während der Duft des Naschwerks in seine Nase stieg, glommen in dem alten Herzen des Jägers Erinnerungen an die Lebkuchen des Klosters hoch und während er der Bäckerin mit offenem Mund eine Antwort schuldig blieb, griff er nach einem Keks, während die andere Hand in seinem Werk blätterte und er schließlich eine weitere, kluge Unterweisung fand.
"Ah, der Keks ist gewißlich heilig' Werk - hier steht: 'Und Hexen und Dämonen werden Erde fressen, in der glühende Glasscherben stecken, während der Rechtschaffene jedoch süßen Honig speisen wird und ihnen Kekse dargereicht werden.' Kapitel 2, Absatz XIII."
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Nachdem das Mädchen gegangen und Arithon seine Bestellung erhalten hatte begab Lester sich nun doch an den Tisch, an dem diese seltsam gekleideten Leute standen. Ohne Bezahlung zu verlangen stellte er mehrere randvoll gefüllte Bierkrüge vor ihnen ab und setzte sich.
"Sie sind also Hexenjäger? Was genau erwarten sie in unserem Dorf zu finden? Hier ist noch nie etwas sonderlich aufregendes oder gar gefährliches geschehen."
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Nicolo war erschüttert, so eine Dreistigkeit hatte er noch nie erlebt. Er erwiderte Ralf:
"Ihr seid begierig, und erlangt's damit nicht; ihr 'asset und neidet, und gewinnet damit nichts; ihr streitet und krieget. Ihr 'abt nicht, darum das ihr nicht bittet!"