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Woglar wollte den Dunkelelfen zuerst anschnauzen, er solle gefälligst mit dem Krach aufhören, aber unwillkürlich begann er im Takt seinen linken Fuß zu bewegen. "Er ist gut", dachte er, "verdammt gut." Die Melodie ließ ihn für einen Moment den Schmerz vergessen, den er im Inneren trug.
"Sagt, Sabal - so ist doch Euer Name, oder? - ich habe noch nie gehört oder gelesen, dass Dunkelelfen Laute spielen können. Ich habe Euer Volk bisher immer für ein komplett kriegerisches gehalten gehalten. Kann es sein, dass ich mich geirrt habe? Lernen alle Dunkelelfen, so zu spielen?"
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Langsam begann die Musik des Dunkelelfen Balthasar zu stören. Sie hatte etwas sehr hypnotisches und man war fast gezwungen den Ryhtmus aufzugreifen. Es ihm wirklich unbegreiflich wie er eine solche Melodie mit einer einfachen Laute erzeugen konnte. Auch die Lautstärke war erstaunlich: die Laute hätte einer schreienden Menschenmenge Konkurrenz machen können.
Hier muss irgendeine Form der Magie im Spiel sein, war Balthasar überzeugt. Dennoch von einer Magie die sich als Musik äußerte hatte er noch nie etwas gehört. Balthasar hatte einmal von einigen Druiden im Norden gelesen die einer Sage zufolge durch kombinierte Schalllaute einfache Magie, ein kleines Feuer oder ähnliches, zu bewirken in der Lage sein sollten aber das hier war etwas viel stärkeres.
So sehr in die Musik des Dunkelfelfen auch faszinierte so sehr ging sie Balthasar auch auf die Nerven denn war es ganz und gar nicht sein Wille zu tanzen, dennoch gehorchten im seine Füße kaum mehr. Er wippte leicht mit. Er versuchte dem Dunkelelfen zu sagen er solle aufhören aber vergebens er hörte ihn nicht.
Daher nahm Balthasar schnell einige Stoffstücke die er im an seiner Kleidung fand, bearbeitete sie kurz, und steckte sie sie in seine Ohren.
Augenblicklich verschwand der Drang der durch die Musik geweckt worden war.
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Mittlerweile wurde die Musik, die Torben zuerst recht gut gefallen hatte unheimlich, er hatte den immer stärker werdenden Drang zu der Musik zu tanzen, erst hatte er es einfach für die Wirkung der Melodie gehalten, doch mittlerweile war er sich sicher es war Magie, Balthasar schien dies auch erkannt zu haben, denn er stopfte sich Stofffetzen in die Ohren und wurde augenscheinlich wieder normal.
"Der Typ ist nicht halb so harmlos wie er aussieht." dachte Toben " Der ist drauf und dran uns seinen Willen aufzuzwingen! Solche Töne und Lärm erzeugt ein Orchester kein einzelner Lautenspieler.
Toben ging ein paar Schritte auf ihn zu und legte seine Hand an sein Schwertheft.
"Hör auf damit, oder deine Laufte macht mit meiner Klinge bekanntschaft!" drohte Torben, doch der Dunkelelf schien versunken
"Leute!" rief er "merkt ihr nicht das der irgendwas mit uns macht?"
Mittlerweile konnte er seine Füße nicht mehr richtig Stillhalten und es wurde schwerer für ihn nicht zu tanzen, also ging Torben noch etwas näher, zog sein Schwert heraus und sagte:
"Ich warne dich! Hör auf uns zu verzaubern, ich mag das garnicht! Also lass das jetzt, oder du hast gleich 2 Halbe Lauten!
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Nessa lauschte der Musik des Dunkelelfen. Sie hatte größte Mühe, sich vom Tanzen abzuhalten, aber sie sah, dass die anderen nicht minder verzaubert waren.
"Er hat Talent, wahrhaftig. Ich bin gespannt darauf, mich mit ihm zu unterhalten, wenn wir auf dem Schiff sind - ob da wohl auch Magie im Spiel ist?", dachte sie.
Sie war recht abwesend, aber als der Mensch, der vorhin eines der Gerüchte über sie erwähnt hatte, den Dunkelelf mit seiner Waffe bedrohte, war sie sofort in Alarmbereitschaft.
"Ob Dunkelelf oder Elf, Mensch oder Zwerg, oder was auch immer, er sollte sich vorsehen, in wessen Gegenwart er jemanden mit einem Schwert bedroht."
Sie trat näher an die beiden heran, scheinbar willkürlich, und musterte den Menschen mit der Waffe. Sollte sie es riskieren ihn zu verärgern?
Die Elfe beschloss, es erst freundlich zu versuchen, und stellte sich zwischen den Mann und den Dunkelelfen.
"Tut Euch und uns allen einen Gefallen und steckt das Schwert wieder weg, ja? Stopft Euch was in die Ohren wie Balthasar, wenn Euch die Musik nicht gefällt. Ich bin nicht auf Streit aus, aber ich will kein Blutvergießen und werde das mit allen Mitteln verhindern." Ihre Stimme war sanft, aber bestimmt, und ihre Augen funkelten entschlossen.
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Schweißtropfen rannen Sabal von den Stirn, er biss sich vor Konzentration auf die Lippe und kniff die Augen zusammen, das war sein Rausch, seine Droge.
Dumpf vernahm er, dass eine Klinge aus der Scheide gezogen wurde, vorsichtig öffnete er die Augen und sah wie die Spitze eines Schwertes auf seine Kehle gerichtet wurde, Sabal schluckte, Vorurteile sind schlimm.
Er hob reflexartig ein Bein an und trat seinem vermeintlichen Angreifer in den Magen, drehte sich auf dem Absatz herum, stieß mit dem Bauch seiner Laute ein weiteres Mal zu und verabschiedete sich mit einem gekonnten Moonwalk.
Er unterbrach seine Musik, "Hey Toben man, das ist überhaupt nicht toll. Wenn dir meine Musik nicht gefällt geh doch, musst mich doch nicht angreifen."
Sabal drehte sich jetzt zu dem bleichen Mann "Nay, wir lernen nur kämpfen, ich bin stiften gegangen weil ich Musik mit dem Herzen und nicht mit dem Stahl machen wollte." Sabal schüttelte den Kopf "Weiss garnicht was die alle am Kämpfen finden." Sein Blick schweifte zu der Elfe, die er schon vor seinem Spiel entdeckt hat "Danke Schwester, aber keine Sorge, ich weiss schon wie man mit denen umgeht."
Die Frage des komischen Kerls in Kutte verneinte er mit einem Kopfschütteln "Hey man, toll das du auch Kräuter hast, hab aber meine eigenen."
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Toben stand ächtsend wieder auf, steckte sein Schwert weg und meinte: "Netter Tritt, und gegen Musik hab ich nichts, auch nicht gegen deine, aber ich hab was dagegen, gegen meinen Willen verzaubert zu werden. Da kann ich ungemütlich werden und zum Lautenmörder werden. Von mir aus können wir uns vertragen, aber nur wenn du mit dem Mist aufhörst."
Torben holte einen Wasserschlauch hervor und trank einen Schluck. Danach nahm er seinen Geldbeutel, holte eine Münze hervor gab sie Sabal und sagte:
"Da, für die Musik, und dafür das du jetzt sofort mit der Magie aufhörst, sonst komme ich auf die Lautenzweiteilung zurück."
Daraufhin lehnte er sich gegen einen Baum und begann wieder mit seinem Messer zu spielen.
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[FONT=Arial][FONT=Verdana]Da die musikalische Bedrohung nicht mehr in der Luft lag nahm Balthasar seinen provisorischen Ohrenschutz wieder ab und verstaute die winzigen Stofffetzen in einer kleinen Tasche die er mit sich führte.
Die Musik des Dunkelelfen war an Penetranz zwar kaum zu übertreffen aber deswegen gleich auf ihn loszugehen war übertrieben aber der schnelle Gegenangriff war erstaunlich gewesen, vor allem das die Laute es heil überstanden hatte. Die Lage zwischen Torben und dem Dunkelelf schien sich wieder beruhigt zu haben. Wie es wohl erst auf der Insel sein würde, wenn schon wegen so etwas banalem ein Streit entstand?
Balthasar hatte Angst, dass wenn so ähnliche Situationen wieder geschehen, es zu schlimmen Unfällen wenn nicht sogar zu Mord und Totschlag kommen kann. Wieso können die Leute einfach nicht in Ruhe miteinander leben, sondern müssen sobald irgendwem etwas nicht passt sofort ihr Schwert ziehen. Das Schwert, gleichsam der Ursprung und die Lösung aller Probleme. Was für ein Unsinn.
Balthasar wandte sich dem Dunkelelfen zu, er musste ihn einfach ausfragen wenn er gerade die Möglichkeit dazu hatte.
"Eine sehr interessante Musik die sie da spielen. Ich habe ja schon einige Lieder gehört während meiner Besuche in den großen Städten des Landes aber so etwas erstaunliches habe ich noch nie vernommen. Würden sie mir bitte sagen woher.. Aber wo bleiben meine Manieren ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Balthasar von Terrowa, ein Büchernarr und Gelehrter vom Beruf und wenn ich mir die Frage erlauben dürfte: Wie haben sie es gelernt haben so zu spielen? Ich habe ja mal gehört, dass Musik einen fesseln kann aber das ist einfach unglaublich. Ist das eine Form der Magie? Etwa eine vererbte Begabung innerhalb der Dunkelfen? "
Er hoffte das er eine Erklärung bekam WIE es möglich war das jemand durch den Klang einer banalen Laute solch eine Reaktion hervorrufen konnte.[/FONT]
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"Was, schon vorbei? Schade, der Junge ist verdammt gut", meldete sich Lif zu Wort, der sich im Verlauf der letzten Minuten unauffällig zur Gruppe gesellt hatte.
"Aber zu ihnen. Sie handeln mit Kräutern? Düfte ich sie vielleicht sehen? Oh, entschuldigen sie, da ist wohl der Geschäftssinn mit mir durchgegangen, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Gestatten, Lif, ortsansässiger Händler. Und ihr werter Name ist...?"
Urlaub schön und gut, aber bisher waren sie ja noch nichtmal abgefahren, da konnte ein wenig Interesse doch wohl nicht schaden...
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"Hey Balthasar, nett dich zu treffen und so." Sabal lies sich die Frage nochmal durch den Kopf gehen "Mhh naja, ich hab 2 Jahrhunderte geübt, aber das alleine hat mich glaub ich nicht so gut gemacht. Elfen aller Art haben glaub ich von Natur aus diese Magie, ich hab nur nie gelernt sie zu benutzen. Ich weiss nur, dass ich jedes mal sobald ich anfange zu spielen dieses innere Beben verspüre, dieses Feuer, ich lebs einfach aus. Kanns einfach nicht erklären, die einen werfen Feuerbälle, die anderen entfesseln Stürme und ich...ich spiel einfach."
Sabal starrte in den Himmel, "Bis jetzt hat es jedem gefallen und alle wollten mehr, hey wisst ihr was cool wäre? Wenn ich einen richtigen Trommler hätte, ich glaub das fehlt in meiner Musik."
Sabal nahm seine Brille ab, der Lilastich ging irgendwann auf die Augen.
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Für Otr war die Situation zu schnell vorbei, als dass er hätte eingreifen können.
Das Lied was Sabal gespielt hatte, hatte ihn so gefesselt, dass er zu einer schnellen Reaktion auf die Bedrohung Tobens nicht fähig war.
Otr wusste nicht, was in Toben gefahren war. Für Otr hatte Musik an sich schon eine magische Wirkung, der er sich nur schwer entziehen konnte. Aber er wurde nicht aggressiv, wenn er Musik hörte, die einen zum Tanzen anregte. Er war sich natürlich auch bewusst, dass hier auch Magie im Spiel war. Es war aber keine destruktive Magie gewesen, sodass eine solche Reaktion Tobens für ihn noch unverständlicher wurde.
Als das Wort Trommler seine Ohren erreichte, kamen ihm eine Idee, die seine Gedankengänge von Toben ablenkte.
Er wandte sich Sabal und Balthasar zu, reichte Balthasar die Hand und sagte:
„Moie, ich bin Otr und du bist Balthasar richtig?
Sabal, ich könnte dir möglicherweise als Trommler aushelfen. Wirklich Erfahrung habe ich zwar nicht darin, aber in den Schmieden, in denen ich arbeiten musste, haben die Schmiede immer in einem bestimmten Rhythmus gehämmert. Möglicherweise kann ich mein Rhythmusgefühl noch verbessern, sodass ich deine Lautenmusik auch unterstützen kann.
Was denkst du darüber?“
Otr schaute Balthasar erwartungsvoll an, in der Hoffnung ein „Ja“ von ihm zu hören.
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Schade. Balthasar hatte auf etwas mehr gehofft. Aber eigentlich hätte er sich denken können das er kaum alles darüber erfahren konnte. Dieses Elfenvolk scheint verdammt faszinierend zu sein. Auch das ihre magischen Kräfte bei den verschiedenen Individuen unterschiedliche Ausprägungen zu haben scheinen. Balthasar nahm sich vor sobald er wieder zurück von der Insel war eine langjährige Studie an diesen Elfen zu machen, denn er zweifelte das er auf einer unbewohnten Insel die Möglichkeit hatte eine solche durchzuführen. Balthasar seufste. "Ich sollte mich mehr auf die Gegenwart konzentrieren"
Er antwortete dem Dunkelelfen.
"Ja nimm Otr Er hat anscheinend ein gewisses Talent darin deinem Rhytmus durch das Schlagen auf seine Rüstung zu folgen. Ihr würdet gut zusammenpassen, ein Zwerg der als Trommler lebt und ein Dunkelelf der ein Barde ist."
Balthasar musst bei der Vorstellung lachen fing sich aber schnell wieder
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Während die Gruppe sich ihren Disputen hingab und vorsichtig erste Fühler auszustrecken vermochte, um einander auf den Zahn zu fühlen, bemerken die Feinfühligen unter ihnen zuerst die leise Hektik, die ungewohnte Nervösität, die wie eine störrende Mücke unter sie gekommen war.
Erst konnte man keine Anzeichen deuten, hier mal ein aufgeregt dreinblickender Hafenarbeiter, dort wildes Getuschel, untermalt von aufgeregten Gestik.
Doch letzten Endes konnte das Kaleidoskop der bleichen Gesichter, das Repertoire an wilden Gerüchten und das Überangebot vor Sorge hervorquellender Augen die Tatsache kaum mehr vertuschen - Etwas war geschehen, Etwas hatte die Hafenarbeiter in schreckliche Sorte, fast Furcht, versetzt...
Und noch während unbestimmte Gerüchte die Runde machten, konnte die Gruppe den Herd der Unruhe ausmachen:
Ein einst edles Schiff, ein wahrer Stolz seines Besitzers, ein hochseetauglicher Wellenbrecher aus der berühmten Werft Wjash-Mop wurde von dreier Karikaturen von Lotsenschiffen an die Pier geschleppt.
Der einst prächtige Viermaster hatte zerfetzte Segel, er war arg in Mitleidenschaft gezogen, soviel konnten auch die maritimen Laien unter euch erkennen.
Doch bevor ihr einen weiteren Blick auf dieses Schiff werfen könnt, vernehmt ihr das Scheppern und Klirren von Männern unter Waffen und erstaunt, nicht die Stadtgarde anzutreffen, sondern eine Einheit mit euch bekannten Wappenröcken zu erkennen, seht ihr, wie diese versuchen, die Menge vom Anlegeplatz ein wenig wegzutreiben.
Es ist offensichtlich: Kräftige Männer und Frauen, angetan in rußgeschwärzten Gambesons, darüber die öligen Kettenhemden und offensichtlich in heller Aufregung, tragen sie das Wappen des Hauses "van der Wall" - doch trägt dieses Schiff nicht den Namen des Schiffes, in welchem ihr euch hättet einfinden sollen...
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Krachend fiel die Tür der kleinen Hafenkneipe ins Schloss. Ein alter Zwerg in Rüstung mit einem mächtigen Hammer von der Länge seiner eigenen Körpergröße trat heraus. Seine tiefe Stimme hallte über den Hafen:
"HAHAHAHAHAHA, dieser Wirt… Aber das Bier… super! HAHAHA!"
Daeron stand vor der Gruppe und musterte den Dunkelelfen. So etwas hat er im Leben noch nicht gesehen. Nicht einmal in der Stadt. Doch das Äußere schien ihn eher weniger zu interessieren.
"Bei Valar! Kam diese schrecklicke Musik eben von dir, Spitzohr? Damit könnte man ja ein ganzes Heer einschüchtern, haha! Die Einstellung gefällt mir, nur weiter so!"
Plötzlich bemerkte erOtr, der gleich neben ihm stand.
"Otr, du bist ja auch hier! Zieht es dich auch in den Kampf? Der Eiserne Tag steht und irgendwann bevor und es lohnt sich, fleißig zu trainieren, nicht wahr? Die Einstellung gefällt mir, nur weiter so!"
Daeron war gar nicht aufgefallen, dass er soeben ein Gespräch unterbrochen hatte, aber im Grunde interessierte es ihn auch nicht. Die einzigen Dinge, die ihn beschäftigen, waren derzeit Valar und Bier.
Und so stand er vor der Gruppe, immer noch teils in Gedanken versunken. Ab und an fing er plötzlich an zu lachen.
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"Fangt jetzt nicht auch noch an 'ne Band zu Bilden." sagte Torben zu sabal
"Weil sonst..." fuhr er fort, unterbrach sich jedoch, als er das Schiff sah "Was ist denn das für ein Seelenverkäufer? Das soll doch nicht etwa das Schiff sein das uns befördern soll, ich versteh von Seefahrt ja nicht viel, aber das Schiff fährt doch keine 50 Meter mehr weit, es gibt Siebe die Wasserdichter als dieses Schiff sind! Das scheinen Leute von Dean van der Wall zu sein."
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"Natürlich, die Handelsbestimmungen in dieser Stadt sind sehr streng, einige meinen auch wesentlich zu streng. Ich könnte ihnen da Geschichten erzählen... aber da wir ohnehin bald abfahren, braucht uns das ja nicht weiter zu kümmern, nicht?" meinte er mit einem breiten Grinsen. In die Antwort mocht Umbra jetzt erstmal hineindeuten, was er wollte. Er würde auf der Fahrt wohl schon noch eine Gelegenheit finden, einen Blick auf Umbras "verbotene" Kräuter zu werfen. Sollte wirklich etwas interessantes dabei sein, könnte er sich immer noch überlegen, ob hier eine mögliche Geldquelle zu finden war.
"Aber jetzt entschuldigt mich bitte, ich möchte mich noch mit den anderen Mitglieder unserer Expedition beka..."
Er verstummte, als er hinter sich einen Aufruhr bemerkte. Er drehte sich um. "Was zum... um Daens Finanzen scheint es schlechter bestellt zu sein, als ich dachte, wenn das unser Schiff sein soll."
Dann tauchte auch noch eine größere Abteilung von Daens privater Kampftruppe auf.
"Irgendetwas sagt mir, dass unsere Abfahrt sich wohl noch etwas verzögern wird..."
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Die letzen paar Minuten hatte Carmen wie durch einen Schleier hindurch wahrgenommen - zu sehr war sie damit beschäftigt, dem Drang zum Tanzen zu widerstehen. 'Niemand... hat... Macht... über mich. NIEMAND', dachte sie angestrengt, um ihre Füße unter Kontrolle zu halten. Als die Musik endete, stand ihr die vergangene Anstrengung und jetzige Erleichterung wie ins Gesicht geschrieben. Ein Seufzer entfuhr Carmen.
Als sie Toben wieder am Baum lehnen sah und er erneut mit dem Messer spielte, beobachtete sie ihn kurz. Das sah doch schon besser aus - nur sollte er wirklich mit einem stumpfen Messer trainieren, damit - 'Oh! Das war knapp!'. Sie sollte ihn besser davon abhalten, sich ernsthaft zu verletzen und ging auf Toben zu, den >Dunkelelfen< und seine verhexte Laute behielt sie dabei stets im Auge.
Sie führte das Gespräch mit verschränkten Armen fort, als sei nie etwas gewesen. "Solche Gerüchte habt ihr über die Elfe vernommen? Ich hörte, sie hat einer ganzen Satra [Großfamilie] das Leben gerettet."
Anschließend nahm sie das heruntergekommene Schiff Daens wahr. "Sehen alle Schiffe van der Waals so aus? Dass die Planken unter seinem Gewicht nachgeben, dachte ich ja schon, aber das ist doch kein Schiff mehr!" Sie spukte aus und leise murmelte sie mürrisch: "Tz, Gadjes."
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Thomas hatte das Treiben auf dem Dorfplatz schon eine Weile aus dem Schatten der dunklen Gasse heraus beobachtet. Langsam seufzte er auf. Was mochte sich der Ordensmeister nur gedacht haben, als er ihn hierher befahl? Sicher, dieser Sündenpfuhl verdiente einen Inquisitor und so wie sich die Bewohner der Hafenstadt verhielten, würde es auch nicht lange dauern bis seine Dienste als Richter gebruacht würden. Vor seinem geistigen Auge sah Thomas eine Menge Arbeit auf sich zukommen. Innerlich stöhnte er bereits jetzt auf.
Der einzige Lichtblick an dieser Tatsache war, dass in einer Stadt mit einer solchen Bevölkerungsfluktuation mit Sicherheit irgendjemand Informationen über die "Blüte des Chaos" haben musste. Er musste sich nur geschickt bei der Informationsbeschaffung anstellen und durfte den Kult nicht auf sich aufmerksam machen. Seine Gesichtszüge verhärteten sich. Immer wenn er an diesen unheilvollen Tag zurückdachte, erfasste ihn der blanke Hass.
Noch voll in Gedanken versunken erreichte ihn der Klang einer widerlichen Musik. Er blickte sich kurz um und sah die Wurzel des Übels. Ein auffälliger Dunkelelf saß dort und spielte auf der Laute, die auf die restlichen Bewohner eine ziemlich starke Magie ausübte. Auch Thomas Sinne nahmen sie wahr, aber dank der jahrelangen Askese hatte sie keine Wirkung auf ihn.
Langsam trat er aus den Schatten heraus und bewegte sich über den Marktplatz hinüber zum Dunkelelfen. Es würde nicht lange dauern bis er den Bewohnern auf Grund seines prägnanten Aussehens auffiel. Das war Thomas allerdings egal. Er kannte schon alle Srpüche dazu und auch diesmal würde ihn wieder dasselbe Spektakel wie immer erwarten.
Ruhig nahm er den Dunkelelfen zur Seite und sprach ihn warnend an:
"Junger Freund, wenn ich euch einen Rat geben darf: Übertreibt euer Spiel nicht, ansonsten werden wir uns früher wiedersehen als euch lieb sein wird."
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"Lasst ihn spielen, Mann", wandte Woglar sich dem Neuankömmling zu, "wer seid Ihr überhaupt, dass Ihr über ihn richten könntet? Ihr seht ein wenig aus wie ein Priester aus, glaubt Ihr, das gibt Euch das Recht dazu?"
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Den Männern des Händles Daen van der Wall ist es mittlerweile gelungen, eine Art improvisierten Schildwall zu formen, unter Einsatz der Breitseiten ihrer Schwerter oder der stumpfen Enden ihrer Lanzen, treiben sie die gaffende, mit vor Erstaunen oder Entsetzen offenen Mündern dastehende, Menge zurück. Mitten unter ihnen ragt ein Mann in einer Prunkrüstung auf, deren angeschwellte Zornesadern und sein hochroter Kopf ebenso selbst von eurer Position aus zu sehen ist, wie ihr seine zornige laute Stimme vernehmen könnt: "NA LOS, ihr Kanalratten, treibt mir das Pack zurück! Herr van der Wall wird euch alle auspeitschen lassen, verflucht noch eins!"
Währenddessen könnt ihr sehen, dass einige Hafenarbeiter sich anschicken, das stark lädierte Schiff zu besteigen, was sie dort allerdings tun oder was es mit dem Schiff auf sich hat, lässt sich von eurer Position derzeit nicht einsehen...
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Noch so ein Unbelehrbarer, dachte Thomas vor sich hin. Das kann nicht lustig werden, das wird lustig werden.
"Bevor ihr euren Mund aufmacht, solltet ihr vielleicht erst einmal nachdenken, was ihr sagt. Erstens hat der werte Herr ja ohne mein Zutun aufgehört zu spielen und ich habe ihm nur einen guten Rat gegeben und zweitens würde ich es mir gut überlegen, ob es ein flotter Spruch auf den Lippen wirklich wert ist, sich mit der öffentlichen Ordnung anzulegen.
Eure Auffassungsgabe muss ich allerdings loben. Zum einen habt ihr sehr gute Ohren und zum anderen zumindest in Teilen mit eurer Vermutung Recht. Ich bin in der Tat ein Ordensbruder Asgals, die euch allen wohl als Hand der Inquisition bekannt sein dürften. Zum anderen bin ich aber auch mit den Befugnissen eines Richters ausgestattet. Wenn ihr die Nacht also nicht im Schandturm verbringen wollt, würde ich euch vorschlagen, das nächste Mal eure Zunge ein wenig im Zaum zu halten."