Passend zum Thema...
Zum Mark Twain:
Zitat:
Aufs Hilfloseste wird man in ihr hin und her geschwemmt, und wenn man glaubt, man habe endlich eine Regel zu fassen bekommen, die im tosenden Aufruhr der zehn Wortarten festen Boden zum Verschnaufen verspricht, blättert man um und liest: „Der Lernende merke sich die folgenden Ausnahmen.“ Man überfliegt die Liste und stellt fest, dass es mehr Ausnahmen als Beispiele für diese Regel gibt.
Seltsam, genau das hat mir einer meiner Lehrer mal über das Englische erzählt...
Zitat:
Es heißt also entweder der (the) Regen oder die (the) Regen oder das (the) Regen – je nachdem, welches Geschlecht das Wort hat, wenn ich nachsehe.
[...]
Man stelle sich die bittere Armut einer Sprache vor, in der ein einziges Wort die Arbeit von sechs tun muss – noch dazu ein so armes, kleines, schwaches Ding von nur drei Buchstaben.
...
Zitat:
Wenn wir in unserer eigenen aufgeklärten Sprache von unserem „good friend“ oder unseren „good friends“ sprechen wollen, bleiben wir bei der einen Form, und es gibt deswegen keinen Ärger und kein böses Blut.
[...]
aber wenn man sich auf sie im Dativ bezieht, hängt man ein närrisches und unnötiges e an und schreibt sie „Hause“, „Pferde“, „Hunde“. Da nun ein e oft den Plural bezeichnet (wie bei uns das s), kann es dem Anfänger leicht passieren, dass er zwei Monate lang aus einem Dativhund Zwillinge macht, bevor er seinen Irrtum entdeckt;
Konsequenz in Reinform.
Zitat:
Katzen weiblich – Kater natürlich inbegriffen
Aha.
Zitat:
Aus obiger Sektion wird der Leser ersehen, dass in Deutschland ein Mann zwar glauben mag, er sei ein Mann, aber sobald er sich die Sache genauer ansieht, müssen ihm Zweifel kommen: Er findet heraus, dass er in Wahrheit eine höchst lachhafte Mischung darstellt.
Und im Englischen ist er also gar nichts?
Zitat:
Wohl in allen Sprachen sind Ähnlichkeiten in Aussehen und Klang zwischen Wörtern, bei denen keine Ähnlichkeit der Bedeutung besteht, eine ewige Quelle der Verwirrung für den Ausländer. Das ist in unserer eigenen Sprache so und ganz besonders auch im Deutschen.
Wozu erwähnt er das überhaupt, wenn er schon weiß, dass es im Englischen nicht besser ist?
Zitat:
So kann man zum Beispiel mit einem Menschen umgehen oder aber ihn umgehen – je nachdem, wie man das Wort betont; und man darf sich darauf verlassen, dass man die Betonung in der Regel auf die falsche Silbe legt und Ärger bekommt.
Aber vorher noch übers Deklinieren schimpfen... :rolleyes:
Zitat:
Der Nutzen von „Schlag“ und „Zug“ ist einfach nicht zu überschätzen. Mit weiter nichts als diesen beiden Wörtern und dem Wort „also“ bewaffnet, bringt der Ausländer auf deutschem Boden fast alles zuwege.
Das ist nichtmal eine ordentliche Beschwerde, sondern schlicht und ergreifend Blödsinn.
Zitat:
Es sind zusammengesetzte Wörter ohne Bindestrich. Die einzelnen Wörter, die zu ihrem Aufbau benutzt wurden, stehen im Wörterbuch, allerdings sehr verstreut.
Genau, wenn man wie in englischen zwischen jedes Teilwort einen Bindestrich setzt, ist gleich alles viel verständlicher...
Zitat:
Und falls ich nicht ebenfalls bewiesen habe, dass das Studium des Deutschen ein aufreibendes und erbitterndes Unternehmen ist, dann liegt das an unzureichender Beweisführung und ganz gewiss nicht an mangelnder Absicht.
Wohl der erste Satz in diesem Text, dem ich ohne Einschränkung zustimmen kann.
Zitat:
Meiner Ansicht nach muss die Beschreibung eines lauten, aufrührenden, ungestümen Vorgangs im Deutschen unvermeidlich zahmer ausfallen als im Englischen. Unsere beschreibenden Wörter haben hier einen tiefen, starken, volltönenden Klang, während ihre deutschen Entsprechungen mir dünn und sanft und kraftlos vorkommen.
Ich zitiere mich selbst: Das ist nichtmal eine ordentliche Beschwerde, sondern schlicht und ergreifend Blödsinn.
Zitat:
Das Wort „Hölle“ hat gleichfalls einen geradezu munteren, leichtherzigen und ganz und gar nicht eindrucksvollen Klang.
Genau, beim Klang von "hell" hingegen fangen bei mir gleich die Knie zu schlottern an.
Zitat:
ich jedoch habe fürs Erste und Letzte neun volle Wochen dem sorgfältigen und kritischen Studium dieser Sprache gewidmet und dadurch ein Vertrauen in meine Fähigkeiten, sie zu reformieren, gewonnen, das mir eine nur oberflächliche Bekanntschaft nicht hätte verschaffen können.
Bitte sagt mir, dass das ironisch gemeint war. BITTTEEEEEEEE!
Zitat:
Der Dativ ist nichts weiter als schmückender Unsinn – es ist besser, ihn abzuschaffen.
Nur weil man den englischen Wörtern nicht von Anfang an ansieht, welchem Fall sie angehören, ist es nicht so, dass es sie im Englischen nicht gäbe...
Zitat:
Drittens würde ich ein paar starke Ausdrücke aus dem Englischen importieren – zum Fluchen und auch zur kraftvollen Beschreibung aller möglichen kraftvollen Vorgänge.
Damn, zumindest den ersten Teil scheint er geschafft zu haben.
Zitat:
Siebtens würde ich die Parenthese abschaffen.
Sollte er damit nicht in seiner eigenen Sprache anfangen, statt sich an einer anderen zu vergreifen?
Zitat:
Aufgrund meiner philologischen Studien bin ich überzeugt, dass ein begabter Mensch Englisch (außer Schreibung und Aussprache) in dreißig Stunden, Französisch in dreißig Tagen und Deutsch in dreißig Jahren lernen kann.
Ach deswegen verständigen sich die Deutschen nur per Grunzlauten und Gebärdensprache, bis sie dreißig sind...
Zitat:
Deutsche Damen sagen dauernd „Ach Gott!“ „Mein Gott!“ „Gott im Himmel!“ „Herr Gott!“ „Der Herr Jesus!“ usw. Sie glauben vielleicht auch, unsere Damen frönten demselben Brauch, denn ich hörte einmal, wie eine vornehme und reizende alte deutsche Dame zu einem süßen jungen amerikanischen Mädchen sagte: „Die beiden Sprachen ähneln sich sehr – wie angenehm das ist; wir sagen ‚Ach Gott!‘, und Sie sagen ‚Goddam‘.“
Also sollten deutsche Damen fluchen wie Droschkenkutscher, damit man sieht, was für eine starke Sprache wir haben?
So, ich habe fertig.