Kaiserstadt - Tiber-Septim-Hotel -> Geheime Universität
Unten in der Eingangshalle waren bis auf die Empfangsdame keine weiteren Personen zu sehen, und so verließ Milan das Hotel ohne Umschweife.
Draußen angekommen atmete er die kühle Morgenluft ein, um erstmal einen klaren Kopf zu bekommen. Gut, er hatte sich ganz offensichtlich gestern ein wenig zuviel Hoffnungen gemacht und einige Zeichen ein wenig falsch interpretiert. Konnte ja mal passieren. Warum aber kam er sich dann vor, als habe man ihm einen Dolch in's Genick gerammt? Auf seinen Weg zur Universität kam er auf die Antwort: Allein die Tatsache dass sich Meryann versucht hat zu rechtfertigen und herauszureden, und dies zugegebener Maßen wirklich schwach, stieß ihm so sauer auf. Sie hielt ihn wohl wirklich für ein wenig zurückgeblieben, warum sonst sollte sie annehmen, er habe den Blick von Arranges nicht gesehen, der wohl einiges aussagte, so zumindest für Milan. "Ein seltsamer Ort...", murmelte er vor sich hin als er durch die Straßen des Tempelbezirks schritt, und meinte damit nicht nur den Bereich der Geistlichkeit hier.
Nachdem er auch den Baumgarten durchquert hatte, wobei er an der Bank, wo er Meryann kennengelernt hatte, kurz innehielt, kam er in dem äußeren Bereich der Bibliothek an. Vor ihm führte eine große Treppe auf ein steinernes Plateau, auf welchem sich der Magierturm der Universität in den Himmel streckte. Überall standen Kampfmagier in schweren Rüstungen und mit Kapuzen bekleidet herum und musterten den Neuankömmling skeptisch, als dieser in die Lobby des Turms eintrat.
Drinnen fand sich Milan allein wieder, nur ein magisches Portal zu seiner Linken, zwei Bänke in der Mitte und ein paar abgeschlossene Vitrinen mit Seelensteinen befanden sich hier, außerdem zwei Türen gegenüber der Eingangstür. Milan wusste nicht, wo er hinsollte und probierte an den beiden Türen, aber keine ließ sich öffnen. Kurz spielte er mit dem Gedanken, einfach in das Portal zu treten, um jemanden zu finden, aber wer weiß was dieses Ding mit ihm anstellen würde, am Ende hätte er sechs Arme und dreizehn Beine, wenn er es verlassen würde. So ließ er sich auf einer der Bänke nieder und wartete. Ab und zu erhob er sich und schaute gelangweilt in die Vitrinen.
Nach einer schieren Ewigkeit hörte Milan ein Geräusch hinter sich, und kurz darauf erschien in dem Portal hinter ihm ein mit blauer Gewandung gekleideter schwarzhaariger Dunmer-Magier. "Oh, ein Besucher...", meinte er lapidar und musterte Milan von oben bis unten, als er aufstand und sich zu dem Dunkelelfen drehte. "Ihr wünscht?". Milan trat an den Mann heran. "Seid gegrüßt. Mein Name ist Milan von Taneth aus Hammerfell. Ich bin auf der Suche nach gut bezahlten Aufträgen und möchte euch fragen, ob ihr mir ein paar Angebote zu machen habt. Ich könnte euch auch zur Hand gehen, falls die Gilde Probleme hat, die sich nicht mit internen Mitteln lösen lassen. Außerdem...", aber da hob der Dunmer die Hand und brachte Milan damit zum Schweigen, welcher daraufhin etwas verdutzt dreinschaute. "Also ein Söldner. Ich werde sehen, ob wir etwas für euch haben. Moment bitte", und der Mann öffnete ohne Aufzuschließen eine der beiden Türen und verschwand hinter dieser. "Aber Moment mal, ich bin kein...", aber der Mann war schon verschwunden. Was fällt diesem aufgeblasenen Spinner ein, mich als Söldner zu betiteln. Gut, ich habe mich vielleicht etwas umständlich ausgedrückt, aber er ist ja genau wie ich es erwartete. Milan setzte sich wieder und machte sich auf eine weitere lange Wartezeit gefasst, als die andere Tür aufging und eine Bretonin in einer lila-roten Robe hereinkam. "Milan von Taneth?", fragte sie und lächelte ihn an. Er nickte. "Gut, ihr seid Söldner und sucht Arbeit. Ich...", aber da unterbrach der Rothwardon sie mit einer Handbewegung. "Verzeiht mir, aber den Begriff Söldner mag ich wirklich nicht. Wärt ihr so freundlich und würdet mich Jäger oder euren 'Problemlöser' nennen?", und er lächelte sie an. Die Frau blickte etwas verdutzt drein, anscheinend war sie solche Einwände gar nicht gewohnt, schon gar nicht, wenn man sie dabei unterbrach. Aber nach einem Moment des Schocks huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. "Gut, dann eben Jäger", meinte sie amüsiert. "Julienne Fanis mein Name, ich bin die örtliche Alchemistin und benötige mal wieder eine Aufstockung meiner Zutaten. Ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr mir Knochenstaub besorgen könntet, und das nicht wenig nach Möglichkeit. Ich schickte bereits vor zwei Wochen jemanden nach Variela los, aber dieser Ork kehrte nicht zurück, hatte wahrscheinlich anderes zu tun. Eigentlich findet ihr hier überall wo es Grabstätten gibt, Knochenstaub, aber sobald das Grab einmal offen ist, wird dieses gerne geplündert, und der Staub hat nur noch geringe Qualität. Die Festung Variela südlich von hier am westlichen Ufer des Niben besitzt noch ungeöffnete Gräber, allerdings müsst ihr euch bewusst sein, dass solche Orte auch zahlreiches Ungeziefer wie Nekromanten oder dergleichen anlockt. Also, was sagt ihr?". Nekromanten, wiederholte er in Gedanken und dachte im selben Moment etwas wehmütig an Meryann. Dann fiel ihm Arranges ein. Guter Freund? Bestimmt war er auch ein Totenbeschwörer. Warum fiel ihm das gerade ein? Julienne schaute ihn mit ihren braunen Augen neugierig an und lächelte. "Wie hab ich eure Nachdenklichkeit zu deuten? Helft ihr mir?". Milan nickte. "Ja, ich werde sehen was sich machen lässt. Allerdings bin ich nicht aus dieser Gegend und wüsste deshalb gerne, ob mir eine Strafe droht, wenn ich genötigt sein sollte, mich gegen die Nekromanten zu wehren, sollten dort welche auftauchen.". Julienne winkte ab. "Wenn ihr das richtige Dokument habt, bekommt ihr für den Beweis, einen Nekromanten erschlagen zu haben, sogar noch eine Vergütung von gewissen obrigen Heiligkeiten, welche der Nekromantie den Kampf angesagt haben. Von mir bekommt ihr dafür leider nicht mehr als meinen Dank, aber vielleicht genügt euch das ja?". Milan blickte in das schmunzelnde Gesicht der Alchemistin. Soso, also jemand der auch gegen die Nekromantie ist. Aber der Bestienjäger verstand die Botschaft, das Töten solcher Leute stand also offiziell wirklich nicht unter Strafe.
Milan hoffte trotzdem, keinen Nekromanten zu begegnen, denn er kämpfte nur ungern gegen menschliche Gegner; nicht weil er sie nicht besiegen konnte, sondern er sträubte sich ein wenig dagegen, seine Kampfkunst, welche auf Wirksamkeit ausgelegt und gegen Personen wohl bestialisch anzuschauen war, so einzusetzen. Von Julienne verabschiedet er sich dann freundlich und verließ die Lobby der geheime Universität.
Talosplatz -> Geheime Universität
Sie wollte gerade auf Arranges Frage antworten, als sich Milan schon erhob und sagte, er hätte noch ein paar Dinge zu erledigen. Nach dem Blick, den er ihr dann noch zuwarf, reichte es Meryann auch erstmal für die frühe Uhrzeit. Viel Spaß noch mit der Bosmer, die scheint ja etwas leichter zu haben zu sein..., dachte sie, als sie ihm hinterher sah. Dann wandte sie sich wieder Arranges zu: "Ich hab noch keine wirkliche Idee. Vermutlich am Hafenviertel bei der Diebesgilde vorbeisehen, ob da jemand einen Heiler braucht, das sollte ich allerdings fast allein machen. Bei den Magiern in der Universität nachfragen, wofür man Ogerzähne braucht, oder wisst ihr das zufällig?" Sie hatte inzwischen auch etwas gegessen, obwohl es ihr eigentlich schon fast wieder vergangen war.
Arranges folgte dem Rothwardonen mit den Augen, als dieser aufstand. Der Kaiserliche nickte nur stumm zum Abschied. Er bemerkte die seltsame Spannung, die sich langsam aber sicher, breit machte. Im Weg zu stehen ist sonst etwas, das ich eigentlich nicht unbedingt meisterlich beherrsche, aber hier fühle ich mich gerade ein wenig zerquetscht... Dachte Arranges, dann wurde er auch schon von der Bretonin angesprochen. 'Hmm... ich bräuchte eine neue Karte von Cyrodiil... meine alte hat sich in den Sümpfen von... Dementia... aufgelöst...' Die letzten Worte keuchte er irgendwie leicht zögerlich, als breitete ihr Klang ihm Schmerzen. Dementia... was hat dich nur geritten, dass du die Inseln gesehen haben musstest...?! Er schaute Meryann in die Augen und sprach weiter: 'Ogerzähne lassen sich ganz gut verkaufen... und das nicht nur bei den Alchemisten der Gilde...' Er überlegte kurz, ihm war klar, dass er hier unpassend in das Bild gerutscht war, das jedenfalls sagte die Körpersprache von Meryann. Er kratzte sich kurz am Kopf, mehr zur Geste, als zum Zweck, dann fuhr er etwas zögerlich fort: 'Ich hoffe, dass ihr nicht gleich wieder zur Handgreiflichkeit neigt, weil ich wohl eurem Begleiter der letzten beiden Tage einen falschen Eindruck vermittelt habe...?' Obwohl er etwas stockte, huscht bei seinen Worten ein Schmunzeln über seine Lippen, das er sich nicht verkneifen konnte...
"Ich habe die Karte von Mania noch...", sagte Meryann, leicht abwesend klingend. "Ich habe keine Ahnung was das auf ihn für einen Eindruck gemacht hat, und es interessiert mich auch nicht, wenn es der Falsche war.", sagte sie freundlich zu Arranges. Damit war das Thema für sie erledigt, jedenfalls nach aussen hin. Sie hätte nie zugegeben, dass ihr das Verhalten von Milan doch einen Stich versetzt hatte. "Ich denke ich gehe trotzdem zuerst in die Universität, vielleicht haben die Zähne ja ganz nützliche Eigenschaften. Kommt ihr mit?" Daran, dass Milan auch zu den Magiern wollte, dachte sie nicht mehr. Jedenfalls nicht in diesem Moment.
Arranges zuckte ein wenig zusammen, als sie meinte, sie hätte die Maniakarte noch. Die Zeit auf den Inseln war sehr ereignisreich, aber irgendwie erinnere ich mich nur ungern an sie... warum eigentlich? 'Gerne werde ich euch begleiten.' Meinte Arranges.
Sie verließen das Hotel und gingen auf direktem Wege zur geheimen Universität. Dort angekommen, gingen sie durch das mächtige Tor und standen auf dem abgetrennten Halbkreis, der für Besucher zugänglich war. Als sie auf den Turm zugingen, warfen zwei der recht zahlreichen Kampfmagier Arranges angewiederte Blicke zu, als sie an ihm vorbei zum Tor liefen. Unwürdige Dilletanten... ich will hier wieder weg, man hat immer das Gefühl, dass diese Blechhexer die eigenen Gedanken lesen könnten... Dachte sich Arranges, vermied aber einen unbehaglichen Gesichtsausdruck. Als sie vor der großen Tür zu der kleinen Empfangshalle angekommen waren, wollte der Kaiserliche gerade nach der Klinke greifen, als ihnen die Tür schon entgegenkam. Heraus trat Milan...
Kaiserstadt - Universität -> Stallungen
Sie gingen zusammen zur Arkanen Universität, durch die inzwischen schon recht belebte Stadt. Die Kampfmagier auf dem Universitätsgelände ignorierte sie weitestgehend, wußte sie doch, dass einige bestimmt ahnten, wen sie vor sich hatten, bestimmte Arten der Magie färbten irgendwann einfach ab, deshalb wollte sie keine zusätzliche Aufmerksamkeit auf sich lenken. Als Arranges gerade die Tür der Eingangshalle öffnen wollte, flog sie schon auf, und Meryann sah, wer herauskam. Milan. Sie mußte ihn zuerst leicht entgeistert angesehen haben, fing sich aber dann wieder. Sie sah ihn allerdings immer noch an, mehr unschlüssig als entgeistert, und machte keine Anstalten, weiterzugehen oder etwas zu sagen. Eigentlich konnte sie sich schlicht nicht entscheiden.
Er wusste zunächst gar nichts zu sagen, als die beiden vor ihm standen. Diese Stadt scheint doch ein Dorf zu sein, dann aber fiel ihm ein, dass Meryann doch gewusst hatte, wo er heute hin wollte. War sie ihm gefolgt? Er erwiderte ihren unschlüssigen Blick mit Skepsis, trat dann aus der Tür nach draußen und zur Seite und machte so den Weg frei. "Meine Vermutung hat sich bestätigt, ich habe einen Auftrag bekommen", meinte er zu Meryann, aber es klang eher wie eine allgemeine Aussage. "Ach, und wisst ihr was ich gerade erfahren habe? Es scheint doch tatsächlich Leute zu geben, die Kopfgeldprämien auf Nekromanten aussetzen. Das habt ihr gar nicht erwähnt? Cyrodiil ist ein seltsamer Ort.". Er blickte dabei von Arranges zu Meryann und blieb schließlich bei ihr hängen. Diese Bemerkung klang wie beiläufig erzählt, aber Milan war sich bewusst, was er damit bei den beiden vor sich auslösen würde.
Und das soll mich jetzt beeindrucken? Arranges war nicht auf den Kopf gefallen, hatte er zuvor zwar Respekt vor den Kampfmagiern gehabt, wusste er jetzt seine Gedanken gut hinter einer müden Maske zu verbergen. Er hatte schon oft zu hören bekommen, dass auf Nekromanten eine Art Kopfgeld ausgesetzt war, aber jedes Mal, wenn er mit dieser Tatsache direkt konfrontiert wurde, ließ er sie ins Leere laufen. Arranges schaute den Rothwardonen freundlich fragend an: 'Dürfte ich wohl fragen, um was für einen Auftrag es sich handelt, wenn ein Krieger wie ihr, ausgerechnet in der Magiergilde soetwas sucht?' Stieg Arranges ehrlich interessiert in das Gespräch ein. Und Meryann konnte den Mund einmal mehr nicht halten... Im Geiste langte sich der Kaiserliche aus Unverständnis an die Stirn.
Nein, hab ich nicht erwähnt., dachte sich Meryann, denn ich hätte meinen Kopf gern noch etwas länger auf den Schultern. Äusserlich lies sie sich nichts anmerken, immerhin hatte er sie mit seiner Bemerkung wieder in eine Situation gebracht, die sie kannte, und gerade hier in der Universität durfte sie sich nichts anmerken lassen. Sie überlegte, was sie antworten sollte, da fragte Arranges auch schon nach dem Auftrag. Ihr war nicht entgangen, das Milans Blick an ihr hängen geblieben war. Sie sah ihn schweigend und etwas nachdenklich an, als sie wartete, was er darauf sagen würde.
Milan blickte zu Arranges, als dieser ihn ansprach; gerne hätte er noch Meryann weiter gemustert.
"Krieger klingt beinahe so schlimm wie Söldner...", merkte er beiläufig an und fuhr dann fort. "Ich beschaffe ein paar unbedeutende alchemistische Zutaten für die ortsansässige Alchemistin aus einer nahen Festung.". Dass es sich dabei höchstwahrscheinlich um einen Job handelte, der das Zusammentreffen mit Nekromanten beinhaltete, verschwieg er zunächst. Diese beiden hier machten nicht gerade den Eindruck, als würden sie ihn bei solch einem lapidaren Auftrag begleiten wollen, davon abgesehen schien sich Meryann immer noch etwas unwohl zu fühlen, so Milans Eindruck. Warum sie also auch noch mit dieser Totenbeschwörer-Sache belasten?
'Oh verzeiht, ich weiss wie es ist, falsch angesprochen zu werden, ich kann es ebenfalls nicht gebrauchen, in die falsche Schublade aufgrund falscher Annahmen, gesteckt zu werden...' Meinte der Kaiserliche ebenfalls etwas nebensächlich. Er schaute kurz zur Seite zu Meryann, dann blickte er wieder zu Milan. 'Hmm... in einer Festung also... ein kleinwenig habe ich Ahnung von Alchemie, vielleicht könnte ich euch helfen?' Dass sein Wissen kaum ausreichte, einen Heiltrank ohne Nebenwirkungen zu brauen, sagte er vorerst nicht... Arranges blickte fragend in die Runde.
Alchemistische Zutaten, aus einer Festung... Meryann überlegte, aber ihr fiel nicht viel ein, was es in Festungen an Zutaten geben könnte, ausser Teile von untoten Kreaturen. Oder von Daedra, wenn in der Festung gewöhnliche Beschwörer hausten. Auf Arranges Frage riss sie den Blick von Milan und sah ebenfalls in die Runde. Eigentlich hatte sie sich in das Gespräch nicht einmischen wollen, aber Arranges Vorschlag war ihr alles andere als unrecht. "Ich würde euch ebenfalls gerne Begleiten.", sagte Meryann, inzwischen wieder selbstsicherer und freundlich zu Milan.
So unwissend wie du vielleicht glaubst bin ich beiweitem nicht in der Alchemie, und Knochenstaub erkenn ich gerade noch. Als er seine Ablehnung über diesen Vorschlag zum Ausdruck bringen wollte, teilte auch Meryann ihre Meinung mit. Sie will auch? Was sie damit wieder bezwecken will? Aber ich schätze mal, dies liegt vorrangig nur daran, dass Arranges angeboten hat, mitzukommen. Dass er damit immer noch auf dem Holzweg war, wusste er nicht.
Er zuckte beiläufig mit den Schultern. "Für gewöhnlich arbeite ich allein, wenn ihr mich aber begleiten wollt, dann tut euch keinen Zwang an. Ich bitte euch nur mir nicht in die Quere zu kommen.". Er machte einen Schritt nach vorne, sodass er jetzt nur wenige Zentimeter entfernt von Meryann stand, beugte sich vor bis sich seine Lippen ganz nahe an Meryanns Ohr befanden und flüsterte ihr leise zu: "Dies gilt besonders für euch, wenn ihr euch nochmal anschleicht, kann ich für nichts garantieren.", damit spielte er auf die Geschehnisse bei der Schlammkrabben-Affäire an. Nachdem er geendet hatte, verblieb er noch einen Augenblick so, sein Atem strich ihren Hals entlang, und für einen kurzen Moment roch er ihre Haare; dann aber fing er sich, löste sich von ihr und ging voraus Richtung Tor.
Keine Angst, komm du mir nur auch nicht in die Quere., dachte sie sich amüsiert. Hatte es doch Anfangs mit Arranges schon genug Konflikte gegeben, was ihre Taktik anging. Schließlich trat er auf sie zu und flüsterte ihr ins Ohr: "Dies gilt besonders für euch, wenn ihr euch nochmal anschleicht, kann ich für nichts garantieren." Er blieb so noch einen Moment stehen, und sie konnte seinen Atem an ihren Hals spüren. Eigentlich wollte sie schon einen Schritt zurück treten, aber irgendetwas hinderte sie daran. Als Milan vorraus ging und Arranges nichts darauf sagte, folgte sie ihm.
Gemeinsam gingen sie Richtung Haupttor, Milan ging dabei ein Stück vorneweg. Auf ihren Weg dorthin bat Meryann noch einmal darum, kurz auf ihr Zimmer zu gehen um ihre Ausrüstung zu holen. Nach dieser kurzen Unterbrechung setzten sie ihren Weg fort und kamen schließlich an den Stallungen an, wo sie sich auf ihre Pferde schwangen und Richtung Festung Variela aufbrachen.
Cyrodiil, Fort Variela (Zusammenfassung)
Sie machten sich also auf den Weg zur Ruine Variela. Das alte und zerfallene Gemäuer befand sich fast geradlinig südlich der Kaiserstadt auf der Hälfte des oberen Niben. Sie ritten die Brücke vor der Kaiserstadt entlang, bogen dann nach Süden ab und folgten dem Weg bis sie nach Pells Tor an die große Brücke kamen, die den Rundweg um das Nibeneibecken, in dessen Mitte die Kaiserstadt war, schloss. Hier folgten sie der Küste abermals nach Süden und kamen nach einem flotten Ritt mit der Nachmittagssonne bei der Ruine an. Es musste Variela sein, denn weit und breit war kein anderer Turm der alten Akaviriruinen zu sehen und da das Küstenland am Niben nicht sehr dicht bewachsen war, konnte man dies auch gut feststellen.
Einige Meter vor dem halb eingestürzten Turm stiegen sie ab. Arranges lockerte den Bauchgurt des Sattels und überlegte, was er alles brauchte. Es wird wohl eher simpel sein, was sollte uns dort unten auch schon groß erwarten? Daedra? Nekromanten? ... Lächerlich... Goblins und anderes Getier wie Trolle, werden's wohl eher sein... Der Kaiserliche machte den größeren Lederbeutel von seinem Gürtel los, in dem sein Geld und andere Dinge waren, die er für so einen Spaziergang nicht brauchte. Tränke und Schriftrollen nahm er vorsichtshalber mit. Er trat einige Schritte vor und besah sich den Ruinenturm.
Milan war die ganze Zeit schweigend vorausgeritten; jetzt wo sie bei der Ruine angekommen waren, stieg auch er ab und kramte in seinen Satteltaschen. Nekromanten…ein starker Reflexionstrank, ein Schildtrank, ein Genesungstrank…, mit diesen Gedanken schnallte er sich die letzten beiden Fläschchen an den Gürtel, das erste behielt er in der Hand, öffnete es und kippte es ansatzlos in sich hinein. Das magische Gesöff entfaltete sofort seine Wirkung, er spürte wie sich seine Innereien und Muskeln kurz verkrampften, dann war alles wieder normal. Er schüttelte nun noch einmal den Kopf um wieder klar zu sehen, bis ihm auf einmal einfiel, wo sie hineingingen. Eine dunkle Festung, und diese Nekromanten sparten doch bekanntermaßen sowieso mit Fackeln. So griff er nochmals in die Tasche und befestigte sich dann eine weitere Phiole mit einem Nachtsicht-Trank an dem Gürtel. So gerüstet entfernte er sich von seinem Pferd und folgte Arranges in die Ruine.
Hier blickte er sich auch erst einmal um. Die Festung sah verlassen aus, es gab kein Anzeichen menschlichen Lebens hier, so wie es für von Nekromanten besiedelte Ruinen üblich war; keine Banner mit Totenköpfen, kein Altar, keine Skelette, keine Fackeln. Vielleicht haben wir Glück, dachte er, fixierte dann die große Flügeltür, welche sich in große Felsen hinein duckte, und ging schließlich darauf zu.
Meryann hatte sich im Hotel noch kurz umgezogen, sie trug jetzt wieder die schwarze Hose und das schwarze Oberteil aus der Kaiserstadt. Den Mantel hatte sie zusammengerollt und an Zombies Sattel befestigt. Als sie an der Ruine abstiegen, hängte sie noch ihren Beutel an den Sattel, ihn würde sie in der Ruine nicht brauchen. Sie nahm nur den Bogen und die Pfeile mit, und folgte Arranges und Milan zum Eingang der Festung. Gerade nach der Bemerkung von Milan und dem Kopfgeld für Nekromanten war sie sich noch sicherer, hier auf welche zu treffen. Sie selbst hatte zwar nichts mit den Nekromanten zu schaffen, die in diese Ruinen hausten, trotzdem behagte es ihr nicht unbedingt, hier einfach einzudringen. Der Eingang wirkte recht unauffällig, aber alles andere hätte sie auch gewundert. In Cyrodiil waren die wenigen Altäre der Nekromanten tief in der Wildnis. So nahe an Siedlungen oder Städten würden sie sich nicht schon hier zu erkennen geben.
Hmm... meine Angst vor der Finsternis scheint ja hoffentlich auch mit den anderen Wahnvorstellungen verschwunden zu sein... sonst haben wir in recht kurzer Zeit ein Problem... Dachte der Kaiserliche, als auch er zu dem niedrigen Holztor blickte. Er trat neben Milan, hielt aber Abstand. Ich hoffe er weiß, was er tut... er scheint jedenfalls keiner dieser einfältigen Haudraufburschen zu sein, die nur zufällig etwas vom gesitteten Ton verstehen... Arranges hätte wohl am Liebsten gleich eine Art Taktik ausgehandelt, stattdessen aber fragte er nur, ohne den Blick von den zwei massiven Holzflügeln zu nehmen: 'Wer geht voraus?'.
Milan blickte sich noch einmal nach seinen beiden Begleitern um und wurde dann indirekt von Arranges angesprochen. Statt ihm verbal zu antworten, trat er einfach vor an die Eingangstür und prüfte, ob diese verschlossen war. Als er feststellte, dass dem nicht so war, legte er beide Hände gegen die rechte Tür, stemmte die Füße fest auf den Boden und begann mit immer größerer Kraft zu schieben. Zunächst tat sich gar nichts; dann aber knarrte die Tür leise und setzte sich schwerfällig in Bewegung. Staub rieselte auf ihn hinab. Milan schob sie noch ein Stück weiter auf, sodass eine Person bequem durch den Spalt gehen konnte, dann ließ er von der Tür ab und betrat als Erster die Festung.
Drinnen sah sich der Rothwardon erst einmal genauestens um. Er befand sich in einem Gang, welcher durch zwei kurze, nach unten führende Treppen unterbrochen war. Hinten sah Milan eine Biegung. An der zweiten Treppe befand sich je zu beiden Seiten eine kleine Fackel, aber nur die Rechte brannte. Verdammt, es ist also doch jemand hier. War zu erwarten. Man sah die Hand vor Augen kaum in dieser Dunkelheit, nur vage konnte man etwas erkennen. Milan griff an seinen Gürtel, öffnete die Nachtsicht-Phiole und trank auch diese restlos aus. Für einen kurzen Moment blickte er starr an die Decke, ihm wurde schwarz vor Augen und doch sah er die unterschiedlichsten Farben. Dann war der Spuk auch schon vorüber, Milan blickte wieder in den Gang und alles kam ihm gleich viel heller und deutlicher vor. Was war das dort hinten an der Biegung? Dort lag jemand auf dem Rücken und sah relativ...tot aus. Milan zog lautlos sein Schwert und schlich die Treppe hinab, umkreiste bewusst die einzelne Fackel um nicht so sehr in's Licht zu treten und kam schließlich bei dem Leichnam an: Es war ein Ork.
Meryann nahm den Bogen in die Hand und folgte den beiden. Drinnen war es ziemlich dunkel, obwohl eine Fackel brannte.Ok, wir sind hier wirklich nicht allein. Die Luft roch modrig und abgestanden, aber sie war sich nicht sicher, ob es nach Leiche oder Gräbern roch. Sie sah zu Milan, der wieder einen Trank zu sich nahm. Licht wollte sie nicht riskieren, aber es würde auch so gehen. Sie sah nicht so schlecht im Dunklen, und sie hörte vor allem recht gut. Inzwischen hatte sie auch einen Pfeil in die linke Hand genommen, mit der sie den Bogen hielt. Meryann ging im Dunkeln zu Milan, wobei sie etwas Abstand hielt, da sie ihn hier nicht erschrecken wollte. Sie überlegte sich gerade ob sie schnell nachsehen sollte, ob sich vorn jemand befand, aber es war wirklich stockfinster. Da erinnerte sie sich an einen Zauber der Illusion, den sie nicht oft benutzt hatte. Klar, Nachtsicht... Sie konzentrierte sich kurz, sprach lautlos die Formel und schon erhellte sich ihr Blickfeld merklich. Sie sah den Gang entlang, konnte aber niemanden entdecken, bis auf den toten Ork. Sie ging langsam und vorsichtig an Milan vorbei, weiter den Gang entlang, blieb allerdings nach ein paar Metern abwartend stehen.
Arranges folgte Milan. Als dieser einen Trank schluckte um die Dunkelheit für ihn transparenter zu machen, verdrehte der Kampfmagier nur die Augen. Amateure und Nulltalente... warum habe ich nur gefragt, ob ich mitkommen kann... Der Kaiserliche hatte mit solch einer Dunkelheit nur wenige Probleme. Zwar konnte er nicht wirklich viel sehen, aber das Licht der Fackel, die weiter vorn brannte, reichte ihm vorerst... Er hätte ohnehin nichts gegen die Finsternis tun können. Er folgte weiter dem Rothwardonen, konnte er doch nicht wirklich erkennen, was der Bestienjäger wohl gesehen hatte. Im schwachen Schein der Fackel erkannte der Nekromant eine Leiche am Boden. Relativ massiger Körperbau, das konnte ein Nord oder Ork sein. Egal ob Mensch oder Monster, aber allein sind wir jedenfalls nicht... Arranges konzentrierte sich einen Moment, dann ging ein schwacher, magischer Impuls von ihm aus. Den Zauber konnte er relativ bequem halten, solange er sich nicht auf eine andere, große Beschwörung konzentrieren musste oder ihm seine magische Ader blockiert wurde. Informationen schwappten in seine Gedanken über jedes größere Lebewesen, er entspannte sich, war zumindest innerhalb des mehr oder minder großen Radius nichts Auffälliges zu entdecken. Er ging Meryann hinterher, blieb aber zwei Schritte hinter ihr stehen. Er stoppte abrupt, ganz am Rand der Reichweite des Zaubers, hatte sich etwas Größeres bewegt. Arranges versuchte den Spruch zu intensivieren, es gelang ihm aber nicht, dazu waren seine Mystikkenntnisse zu schlecht, als dass er den Erfassungsbereich so ausdehnen konnte, der ganze Zauber war schon an der Grenze des Möglichen. Verdammt....
Milan musterte die Leiche vor sich. Dabei musste es sich um den Ork handeln, den Juliette erwähnt hatte. Also den Auftrag aufgegeben hat er definitiv nicht. Eher sich ein wenig übernommen. Der Blick des Rothwardonen fiel auf den Brustkorb des Ork. Der Stahlbrustpanzer lag neben ihm, und der Oberkörper aufgerissen da, die Rippen ragten blutig und abgespreizt heraus. Milan kniete sich hin und betrachtete das Blutbad genauer. Das kann doch nicht...das Herz fehlt...Sadisten..., und Milan erhob sich und drehte sich zu Meryann, dann zu Arranges. Er blickte weiter in den Gang, vor ihnen befand sich eine weitere, halb offene Flügeltür, dahinter eine größere Halle mit einer Treppe, die nach unten führte. Hier waren viele Vorrichtungen für Fackeln, aber keine Einzige brannte. Sie scheinen die Dunkelheit zu lieben, nicht überraschend. Milan ging wieder voraus, lugte in den folgenden Raum und schlich hinein.
Zunächst erkannte er nichts Verdächtiges; dann aber hörte er sich jemand räuspern und erstarrte in der Bewegung. Es klang sehr nahe. Der Rothwardon ging nicht die Treppe hinunter, sondern versuchte von oben zu erspähen, wo sich der vermeintliche Geräuschverursacher befand. Er wurde fündig und erkannte, links von der Treppe, an einem Durchgang, saß ein Beschwörer mit einer Kerze an einem kleinen Tischchen und blickte abwesend in die Flamme. Auf seiner Robe prangte groß ein roter Totenkopf.
Sie wandte wieder den Kopf zu Milan, und sah die Wunde im Brustkorb des Orks. Naja, du hast es doch geahnt, Meryann. Sie folgte Milan weiter in die Ruine, und sah die Banner der Totenbeschwörer an den Wänden der kleinen Halle in die sie kamen. Bei dem Geräusch war sie ebenfalls stehen geblieben, und sah bald darauf selbst den Nekromant, der an dem kleinen Tisch saß. Sie sah zu Milan, sie wollte wissen wie er reagierte. Gleichzeitig hoffte sie, dass sich Arranges zu nichts hinreißen lies, wer wusste schon wie viele hier noch waren. Er würde sie vermutlich angreifen sobald er sie bemerkte, und an ihm vorbeikommen war fast unmöglich. Sie sollten ihm eigentlich keine Zeit geben, sich zu wehren oder etwas zu Beschwören. Sie legte den Pfeil schon leicht an, spannte den Bogen aber noch nicht, den Blick immer noch auf Milan gerichtet.
Arranges verharrte, während die anderen schon weiterliefen. Als er sah, dass sie schon im Begriff waren, den Raum zu wechseln, eilte er ihnen leise nach. Noch bevor er die beiden erreicht hatte, strömten unzählige dumpfe Blitze in seinen Verstand, die ihm Auskunft gaben, dass hier noch einige andere Gegner unterwegs waren. Er konnte zwar die Lokalität nicht wirklich überblicken, allerdings konnte er sich einen groben Abriss davon machen, indem er die Bewegungen der Lebewesen verfolgte. Er trat oben an die Treppe, etwas hinter Meryann und erblickte jetzt auch den Totenbeschwörer, der unten saß. ... alles Trottel ohne Ahnung... das wird ein Kinderspiel... Er wollte gerade mehrere Zauber vorbereiten, aber noch auf den wortwörtlichen Startschuss von Meryann warten, die bereits dabei war einen Pfeil aufzulegen, ließ aber dann seine gesamte Magie bis auf den Zauber zur Lebenserkennung, direkt wieder verpuffen, als er im Geiste sah, wie zwei weitere humanoide Gestalten, in ihre Richtung kamen. Er wusste nicht, was er tun sollte und da er die Gedanken der anderen nicht lesen konnte, legte er nur warnend eine Hand von hinten auf Meryanns Schulter und deutet lautlos auf den Durchgang an der linken Wand. Nur einen Lidschlag später kamen dort zwei Totenbeschwörer heraus und stellten sich zu dem, welcher an dem kleinen Tisch saß. Dieser drehte sich wortlos halb um und sah fragend zu den beiden anderen auf.
Milan schaute, nachdem die anderen beiden Nekromanten erschienen waren und er die Kampfbereitschaft seiner beiden Begleiter bemerkt hatte, zu Meryann, welche bereits einen Pfeil anlegte. Mit einem Handzeichen gab er den Beiden zu verstehen, noch einen Moment mit dem Angriff zu warten, ging an die rechte Seite der Treppen und schlich die Stufen bis zur letztens hinunter. Dort angekommen, schritt er, darauf achtend wohin er trat, wieder auf die linke Seite und verbarg sich so hinter der Säule, nur wenige Meter von dem Durchgang und den drei Totenbeschwörern entfernt. Er blickte die Treppe hinauf und nickte, was wohl sagen sollte 'Fangt an'. Dann drückte er sich an die Mauer und machte sich bereit, hervor zu stürmen.
Festung Variela -> Kaiserstadt (Zusammenfassung)
Sie sah zu, wie Milan sein Schwert holte, und sah ihn mit einem undefinierbaren Blick an, als er wieder unten in der Halle stand. Den Zauber hatte sie auf Arranges Winken hin wieder aufgelöst. Meryann wartete bis die beiden vor ihr in den Gang traten, sie war sich immer noch alles andere als sicher, ob sie ihnen überhaupt folgen sollte. Schließlich erhob sie sich doch und ging den beiden wortlos hinterher, mit ein paar Metern Abstand. Es war nicht so, dass sie den beiden die Prügelei unbedingt übel nahm, auch wenn Milan ganz schön zugeschlagen hatte, aber irgendwie reichte es ihr im Moment. Nachdem es jetzt wieder ziemlich finster war, sprach sie wieder den Nachtsichtzauber. Nach einem Blick zu Arranges zuckte sie die Schultern, wenn er was sehen wollte, würde er sich schon melden.
Milan ging voraus und spitzte die Ohren; er hörte die Schritte von Meryann und Arranges hinter sich, aber vor sich, keinerlei Geräusche. Dies ließ ihn stutzig werden, diese Nekromanten MUSSTEN doch den Lärm, den der Kaiserliche veranstaltet hatte, gehört haben. Sie kamen in einen weiteren großen Raum, Schutt lag auf dem Boden, und in der Ecke stand ein kleines Tischchen, Stühle und davor waren provisorische Betten aufgebaut. Von dieser Halle führte eine Tür ins Innere der Festung.
Auch dahinter stellte Milan keine Feindaktivitäten fest, und nach ein paar Wegbiegungen befanden sie sich in einem größeren Saal mit großer Treppe und acht steinernen Särgen. Na Endlich, aber bevor ich mich an meinen Auftrag mache, sollten wir sichergehen dass uns niemand überrascht. So ignorierte der Rothwardon die Grabstätten und drehte sich zu Meryann und Arranges um. "Wir sollten schauen, ob hier wirklich niemand mehr in der Festung ist", flüsterte er und ging dann die Treppe hinauf in die nächste Grabkammer. Sie liefen auf einem kleinen Hochgang entlang, unten sah man weitere Gräber. Nachdem sie dem Weg bis zum Ende gefolgt waren, traten sie auf einen kleinen Balkon hinaus, von dem man in den Raum blicken konnte, wo sie vorhin erst die Dreiergruppe erledigt hatten. Diese Festung war somit ganz offensichtlich sicher. Milan nickte zufrieden und schnallte sich sein Schwert wieder auf den Rücken; dann machte er sich auf den Rückweg und begann, die Gräber nicht gerade geräuscharm zu öffnen, indem er ein Brecheisen benutze, das an einer Wand lehnte, ein Überbleibsel der Nekromanten.
Arranges folgte dem Bestienjäger so lautlos, wie es ging. Er hatte, kurz nachdem sie weitergegangen waren, den Mystikzauber von zuvor wieder gesprochen. Trotzdem konnte er nicht sagen, ob noch irgendwo Gegner waren, denn die Festung erwies sich in der folgenden Halle als relativ groß. Er ging Milan hinterher, eine Hand immer auf dem Schwertgriff. Als sie sicher waren, dass außer ihnen wirklich niemand mehr sonst zu gegen war, machte sich der Rothwardon daran, die Gräber zu öffnen. Hmm... so staubig wie das aussieht, werden auch die Leichen sein... brüchige Knochen und vermodertes Fleisch... nichts von Interesse... Als Milan endlich alles beisammen hatte, was er brauchte, verließen sie die Ruine wieder. Arranges hielt für einen kurzen Moment inne, als sie an den drei toten Nekromanten vorbeikamen, die sie einfach überrannt hatten. Ein Jammer... und vor allem Verschwendung... Aber dem Kaiserlichen tat immer noch leicht der Kopf weh, ihm war jetzt nicht wirklich nach einer traditionellen Beschwörung... Es war noch hell, als sie wieder ins Freie traten, wirklich viel Zeit hatten sie nicht gebraucht.
Meryann war schweigend mitgelaufen, und hatte sich nochmal den Tag durch den Kopf gehen lassen. Ihre Laune war nach dem Frühstück schon nicht mehr unbedingt die Beste gewesen, und das hatte sich hier in der Festung nicht groß geändert. Sie konnte nicht verstehen, warum Milan die Situation zwischen ihr und Arranges offensichtlich so falsch einschätzte, und auf Arranges war sie nicht gut zu sprechen seit er die Decke der Halle zum Einsturz gebracht hatte. Als sie jetzt wieder ans Tageslicht traten, schwieg sie immer noch, und sah sich Milan und Arranges das erste Mal wieder richtig bei Licht an. Beide hatten Platzwunden davon getragen von ihrer Schlägerei. Sie überlegte kurz, ihnen zu sagen, dass sie sich das Gesicht waschen sollten bevor sie in die Kaiserstadt zurück ritten, dachte sich aber dann nur ihren Teil und ging zu Zombie. Sie sah nicht mehr beleidigt oder wütend aus, sondern eher resigniert.
Auf dem Rückweg zur Kaiserstadt wandte sich Milan nochmals an Arranges und sprach ihn auf die Prügelei in der Festung an. Er legte ihm dar, warum er dies getan hatte; Arranges zeigte sich unerwartet einsichtig und gab den Fehler einerseits zwar zähneknirschend, aber dennoch zu, und versicherte anschließend, dass man nicht mehr darüber reden sollte. Milan nickte daraufhin nur, und nach einer Weile kamen sie endlich bei den Stallungen an. Milan saß ab und nahm dem großen Beutel mit dem Knochenstaub aus der Satteltasche. "Ich werde kurz zur Gilde gehen und das hier abliefern; wir sehen uns im Hotel...", meinte er kurz angebunden, verabschiedete sich und brach Richtung Universität durch das Stadttor auf.
Auf dem Weg zur Magiergilde hatte er noch einmal über die Geschehnisse in Variela nachgedacht, speziell was Arranges und Meryann anging. Vielleicht habe ich mich wirklich geirrt und ihre Erklärung fehlgedeutet. So sicher bin ich mir dennoch nicht, das könnte auch nur Show gewesen sein. Endlich stand er wieder in der Lobby der Gilde, und der Zufall wollte es, dass soeben Juliette anwesend war und ihn skeptisch musterte. "Schon wieder zurück? Zwar mit einer kleinen Blessur, aber dennoch, sehr schnell...". Erst jetzt fiel Milan wieder die Platzwunde ein. "Ja, es gab einige Zwischenfälle mit...Beschwörern. Euer Ork hat im Übrigen den Auftrag unfreiwillig quittiert...", und der Rothwardon reichte der Alchemistin den Beutel. Ohne Reinzuschauen stellte sie ihn an ihre Seite, sie vertraute ihm offenbar was seinen Inhalt anging. "Hier habt ihr euren Lohn, 200 Septime. Und dann habe ich hier noch ein Haarband für euch, das schenke ich euch so, eure Haare sehen sehr...ungebändigt aus", und die Frau grinste breit. Milan war die Überraschung ins Gesicht geschrieben, er nahm dennoch beides an. Das Beutelchen steckte er in die Tasche, das schmale, einen halben Finger breite, schwarze, mit silbernen Ornamenten verzierte Band ebenfalls. Er verabschiedete sich mit einer angedeuteten Verbeugung und verließ die Lobby, wobei er vorher einen Blick in die Vitrine an der Wand warf zwecks Spiegelbildes. Meine Haare sehen aus wie nach einem Sturm, und wie frisch vom Schlachtfeld wirk ich auch, mit Blick auf dem Blut; aber dann schüttelte er den Kopf und trat nach draußen auf das Pflaster.
Als sie die Kaiserstadt wieder erreicht hatten, saß Arranges ab und vertraute seinen Rotfuchs einem Stallburschen an. Milan verabschiedete sich in Richtung Gilde. Arranges blieb noch einen Moment bei Meryann stehen, dann sah er zu ihr und meinte nur trocken: 'Ich werde mich dann direkt ins Hotel begeben...' Mit diesen Worten schritt er hinauf, durch das Tor und verschwand im Hotel. Drinnen angekommen, wurde er von der Empfangsdame etwas skeptisch gemustert, aber auf einen wohl recht herrischen Blick von Arranges, schluckte sie ihre fragende Begrüßung hinunter und schwieg. Der Kaiserliche ging nach oben und reinigte seine Wunde. Ohne die Blutkruste sah es gleich nicht mehr so schlimm aus und erinnerte eher an einen etwas tieferen Schnitt. Er überlegte kurz, schaute sich fragend im Zimmer um, dann legte er Umhang und Mithrilpanzer ab. Die Armschienen ließ er ebenfalls zurück. Er wollte eigentlich noch einen Nacht hier verbringen, konnte er sich doch ausrechnen, dass die nächsten Tage wohl wieder das Biwak in der Natur miteinschließen würden, ob mit Meryann und Milan, oder allein... Wenn es nicht so wäre, würde er sich allerdings auch nicht beschweren. Mit leichter Montur, nur den größeren Lederbeutel und das Schwert an der Seite und ohne Rüstung bis auf Stiefel und Beinschienen, setzte er sich nach unten in die Aula des Hotels.
Meryann war vor den beiden zur Kaiserstadt geritten, so bekam sie von dem Gespräch nichts mit. Dort angekommen, ging Milan sofort zur Universität, während Arranges schon ins Hotel ging. Sie hatte noch nicht die geringste Ahnung wo sie heute Nacht schlafen würde, und so sagte sie zu Arranges nur: "Ich gehe noch ein bisschen durch die Stadt." Sie hatte immer noch ihren Bogen und die Tasche bei sich, als sie kurz nach Milan langsam ebenfalls zur Universität ging. Sie wusste nicht genau, was sie ihm sagen wollte, oder warum sie ihm überhaupt hinterher lief. Normal war das nicht ihre Art, wenn er es anscheinend unbedingt falsch verstehen wollte, dann war das nicht ihr Problem. Sie war immer Stolz darauf gewesen, dass sie im Prinzip niemanden brauchte und von keinem abhängig war. Sie betrat das Universitätsgelände, Milan hatte sie bis jetzt nicht gesehen, er musste noch in der Empfangshalle sein. Sie wartete an der Treppe vor der Tür, die Kampfmagier so gut wie möglich ignorierend, als Milan die Eingangshalle verlies. Sie wusste immer noch nicht, was sie ihm genau sagen sollte, so sah sie ihm nur nachdenklich mit ihren dunklen Augen entgegen.
Nachdem er die Lobby verlassen hat, stand ihm plötzlich Meryann gegenüber und blickte ihn einfach nur an. Sich unsicher, was genau sie wollte und warum sie eigentlich hier war, stellte er sich ihr gegenüber und sprach sie an. "Ihr seid mir gefolgt, oder ist das nur ein Zufall...", meinte er skeptisch.
"Was wäre euch denn lieber?", antwortete Meryann lächelnd. Das war das Erste, was ihr spontan eingefallen war. Sie sah ihn kurz an, merkte dass es wohl nicht unbedingt die Antwort war, die er erwartet hatte, es war ja nicht einmal eine Antwort, und sprach weiter: "Ihr seid heute morgen so schnell gegangen, ich dachte es wäre an der Zeit, noch ein paar Dinge zu klären." Sie sah ihn unsicher an, und hoffte dass er von selber darauf zu sprechen kommen würde, sie wußte immer noch nicht, wie sie es am besten formulieren sollte.
Milan lächelte ob der Antwort der Bretonin und setzte sich dann mit ihr in Bewegung Richtung Tiber-Septim-Hotel. Nachdem sie die Sache ansprach, welche sich beim Frühstück ereignet hatte, horchte Milan auf. So, sie will ein paar Dinge klären. Er antwortete nicht und schien abzuwarten, was sie jetzt wohl zu sagen hatte, das Schweigen seinerseits konnte man durchaus als 'Na, nun sagt schon' werten.
Er tat ihr leider nicht den Gefallen, etwas dazu zu sagen. "Also... Ähm, ich hätte euch vermutlich gleich sagen sollen, dass ich auf jemanden warte. Mir erschien es nur nicht wichtig, denn Arranges ist wirklich nur ein Freund, mehr ist da wirklich nicht und wird auch nie sein, zumindest von meiner Seite aus nicht. Wir haben uns vor etwa einem Monat getroffen, da wir das gleiche Ziel hatten, ich weiß nicht ob ihr davon gehört habt, vor Bravil ist ein Portal zur Ebene Sheogoraths aufgetaucht." Was red ich da überhaupt? Sie sah wieder zu Milan, in der Hoffnung aus seinem Gesicht lesen zu können, wie er darauf reagierte.
Sie rechtfertigt sich doch jetzt nicht etwa wirklich vor dir?, und auf diesen Gedanken hin belegte er die Beschwörerin mit einem fragenden Blick, als sie auf den Talos-Platz-Bezirk einbogen. Er beschloss, weiterhin den Ahnungslosen zu mimen, vielleicht redete sie ja so ein wenig mehr Klartext. "Das ist interessant zu erfahren, aber....wieso erzählt ihr mir das?", und sein Blick wurde etwas neugieriger.
Aus Milans Gesicht konnte sie nichts weiter als Neugier lesen. Auf seine Frage hin wurde sie leicht Rot, was sie gerne verhindert hätte, es gelang ihr nur leider nicht. Sie sah verlegen zu Boden, als sie antwortete: "Vielleicht möchte ich ja nur nicht, dass ihr die Situation zwischen Arranges und mir falsch einschätzt.".
Volltreffer, dachte der Rothwardon amüsiert, sie waren nun bei dem Hotel angelangt. "Ich nehm es zur Kenntnis", antwortet er und strich Meryann mit der Hand über die Schulter. Dann öffnete er die Tür zum Hotel und ließ Meryann den Vortritt, nach ihr trat er ebenfalls ein.
Arranges hatte in der Zwischenzeit angefangen in einem Rappenkurier zu blättern, er fand nichts was ihm tatsächlich neu war, bis er seinen gelangweilten Blick über die letzte Seite schweifen ließ. In Gedanken las er laut mit: Hohepriester von Treibjagd mit dem Adel nicht zurückgekehrt, Eskorte ebenfalls vermisst... Bei dem darauffolgenden Artikel, musste sich der Kaiserliche zusammenreissen, damit er nicht zu breit grinste. Den Text las er mit so viel Genuss, dass er fast nicht bemerkte, wie Meryann und Milan das Hotel betraten. Erst, als die Tür wieder ins Schloss fiel, blickte er auf und sah zu den beiden. Er legte die Zeitung weg und erhob sich aus der Sitzecke.
Sie sah Milan leicht verwirrt an, als er sie über die Schulter strich. Dann betrat sie vor ihm das Hotel, auch wenn sie nicht vorhatte, die Nacht hier zu verbringen, Arranges wartete auch noch hier. Inzwischen hatte sich ihr Ärger über seine Aktion in der Festung etwas verflüchtigt. Sie ging auf ihn zu, und sah die beiden fragend an, als sie ihn erreicht hatte. "Was habt ihr heute abend noch vor? Ich werde diese Nacht nicht mehr hier verbringen, dieses Hotel ist nämlich leider ebenso schön wie teuer.", sagte sie schließlich lächelnd, an Arranges und Milan gerichtet.
Der Rothwardon lauschte Meryanns Aussage. "Ich denke, eine Nacht kann ich euch noch bezahlen, quasi als Geschenk an euch für die Hilfe in der Festung", meinte er lapidar und begab sich an die Theke, um das Zimmer zu bezahlen. Die Frau schaute zunächst verwirrt, rückte dann aber den Schlüssel heraus. Milan nahm diesen und überreichte ihn Meryann. "Ich schlage vor, wir essen nun noch etwas.". Milan schaute fragend in die Runde.
Auf dem Boden schlafen wäre doch sicherlich auch eine billige Option gewesen... Dachte Arranges immernoch gut von dem Artikel belustigt und ein Schmunzeln stahl sich auf seine Lippen. Als Milan wieder zurück war, nickte er nur zustimmend und sah ebenfalls etwas fragend in die Runde.
Bevor Meryann noch protestieren konnte, hatte Milan schon den Zimmerschlüssel geholt und ihr überreicht. "Danke.", sagte sie lächelnd. Sie wußte nicht so ganz, was sie davon halten sollte, auch aufgrund seiner Antwort vor dem Hotel. Auf seinen Vorschlag und Arranges Nicken ging sie die Treppe nach oben in den Speisesaal, der um diese recht frühe Uhrzeit noch leer war, und setzten sich an einen der Tische.
Kaiserstadt - Tiber Septim Hotel (Zusammenfassung)
Oben angekommen, blickte sich Milan Richtung Küche um, konnte aber die Bosmerin vom Vormittag nicht entdecken, was vielleicht auch besser war. Der Rothwardon drehte sich wieder zu Arranges und Meryann. "Der Tag wäre halbwegs unbeschadet...", dabei blickte er kurz zu dem Kaiserlichen, "...überstanden. Wie sieht eure weitere Planung aus? Was habt ihr vor in den nächsten Tagen?". Milan hatte den Mantel ausgezogen und mit dem Waffengurt über die Stuhllehne gehangen, so wie er es immer machte.
Arranges setzte sich so, dass er Milan gegenübersaß. 'Ich weiß nicht, eigentlich habe ich nichts bestimmtes vor in nächster Zeit...' Zumindest habe ich weder Lust, irgendjemanden aus der Gathering zu sehen, noch nach Skingrad zu gehen... bei allem was recht ist, aber wenn Falanu erfährt, was hier für ein Zirkus gemacht wurde, nur um meiner habhaft zu werden, dann komm ich die nächsten Tage gar nicht mehr aus dem Haus... und wenn sie dann noch erfährt, wo ich war, werde ich Zeit meines Lebens angekettet in ihrem Keller verbringen... Dachte sich der Kaiserliche, während er zu Milan blickte.
Meryann saß zwischen den beiden am Tisch und hatte den Bogen, Köcher und Gepäck hinter sich an die Wand gelehnt. "Ich habe ebenfalls nichts vor, ich plane eigentlich nicht, sondern schau, was sich so ergibt..." Dabei sah sie kurz zu Milan. Da kam auch schon die Bosmer herein, und ging mit ihrem aufreizenden Gang direkt auf Milan zu. Lächelnd blieb sie neben seinem Stuhl stehen, die eine Hand auf die Hüfte gestützt, und ihm einen recht eindeutigen Blick zuwerfend. Zumindest war er das für Meryann, die sie genau sehen konnte, auch wenn sie von der Bosmer ignoriert wurde. Meryanns Gesicht blieb gleichgültig, tatsächlich war die Bedienung inzwischen so in ihrer Achtung gesunken, dass sie nicht einmal wirklich eifersüchtig wurde.
Milan nickte. Anscheinend hatten sie hier alle am Tisch kein bestimmtes Ziel vor Augen. "Die Tafelrunde der Unentschlossenen...", bemerkte Milan mit einem Lächeln auf den Lippen, dann tauchte auch schon die Waldelfe auf und platzierte sich dicht neben ihm. Als er den Kopf drehte, schaute er zunächst auf ihren Bauch und dann nach oben. Gerade grinste die Waldelfe ihn an und legte ihre linke Hand auf seinen Rücken. "Was darf's denn sein?", meinte sie quietschig in die Runde. Milan orderte daraufhin einen Rehbraten mit Reis für sich, was die Bosmer mit leichtem Druck auf seinen Rücken quittierte, dann wartete sie auf weitere Bestellungen.
Übernimm dich nicht... Dachte Arranges, als er Milan und die Bosmer, deren Gesten fast schon eindeutig waren, ansah und dabei leicht grinsen musste. Der Kaiserliche nahm für sich nur eine kleine Vesperplatte und einen Krug Wasser. Als auch Meryann angab, was sie wollte, verschwand die Bosmer wieder. Arranges blickte zu Milan. 'Eure Tätigkeiten scheinen ja recht abwechslungsreich zu sein, zumindest, wenn es sich mit allem so verhält, dass ihr Aufträge annehmt und sie ausführt wie ein folgsamer Söldner, aber ich muss sagen, dieser Bezeichnung passt nicht so ganz zu euch, jetzt, da ich mir eure... Fähigkeiten ansehen durfte...' Meinte der Nekromant freundlich und gleichermaßen neugierig. 'Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich euch eine Weile begleiten...' So, dann müsste ich nur noch überlegen, was ich denen erzähle, wenn die Wind davon bekommen, dass ich nicht auf mehr oder weniger direktem Wege zu ihnen gehe... und andererseits muss ich mir etwas einfallen lassen, wenn Milan nein sagt...
Meryann hatte auch nur etwas Käse und Brot bestellt, und die Bosmer zog endlich wieder ab. Dass Arranges so direkt fragte, ob er Milan begleiten durfte, erstaunte sie, sie bemühte sich allerdings, sich nichts anmerken zu lassen. Sie sah Milan interessiert an, und wartete auf eine Antwort. Sie selbst wusste tatsächlich nicht genau, was sie tun sollte. Es war nicht unbedingt ihre Art, sich einfach so jemandem anzuschließen, Arranges war eine Ausnahme gewesen, da er ebenfalls ein Nekromant war und sie beide das gleiche Ziel vor Augen hatten, dass sie zusammen leichter erreicht hatten. Allerdings war dieser Grund hier in Cyrodiil auch hinfällig, zumindest nicht mehr ausreichend dafür, schon wieder in Begleitung durchs Land zu ziehen. Andererseits hätte sie auch überhaupt nichts dagegen, Milan noch weiterhin Gesellschaft zu leisten. Und Arranges und sie wollten außerdem immer noch eine richtige Leiche wieder erwecken oder etwas in der Art.
Nachdem sich die Bosmer verabschiedet hatte, ergriff Arranges das Wort, woraufhin Milan erstmal erstaunt war über die Direktheit des Kaiserlichen. Erst vorhin hatten sie sich in den Haaren, und jetzt fragte dieser Mann freundlich, ob er ihn begleiten dürfte? Will der mir aus Rache für die Prügelei einen Dolch in den Rücken jagen, wenn ich ihm Selbigen zudrehe, oder was soll das...., Äußerlich lässt sich Milan von seiner Skepsis jedoch nichts anmerken. "Normalerweise habe ich nichts mit Menschen zu schaffen was meine Aufträge angeht. Ich konzentriere mich hauptsächlich auf monster- und tierähnliche Kreaturen, allerdings habe ich schon desöfteren Probleme mit den Kriegergilden Hammerfells gehabt, welche Freiberufler nicht so gerne sehen. Ich weiß nicht, wie sich das in Cyrodiil verhält, aber ich muss zugeben...", und er lächelte dabei, "...es ist mir auch egal.". Dann ging Milan auf Arranges Frage nach Begleitung ein. "Ich weiß selber noch nicht, wohin mich mein Weg führt, da ich keine Vorstellungen habe, was Cyrodiil angeht. Ich kenne weder die Städte noch die Umgebung, abgesehen von Anvil, Skingrad und eben jetzt die Kaiserstadt. Was habt ihr denn für Vorschläge, welche Gegend ich unbedingt einmal kennenlernen muss?". Meryann verhielt sich auffällig still bei dem Gespräch, Milan wollte ihr gerade einen auffordernden Blick zuwerfen, als die Bosmerin mit ihren Bestellungen wieder auf der Bildfläche erschien.
Die Waldelfe stellte die Speisen auf dem Tisch ab, wobei sie es ganz zufällig nicht vermeiden konnte, Milan erst anscheinend mit den Augen ausziehen zu wollen und ihn dann vielsagend streifte, als sie sich zur Küche drehte und wieder verschwand. Hätte ich es so nötig, würde ich mich an den Straßenrand stellen, da wären die Chancen größer... Dachte sich der Magier allmählich genervt. 'Ich bin ein schlechter Reiseführer, nur um das mal vorweg zu schieben... Meine... früheren Tätigkeiten haben mich viel im Norden des Landes herumgeführt. Direkt am Ansatz der Jerallberge in der Grafschaft von Bruma, einer etwas kleineren Stadt.' Arranges machte eine kurze Pause und überlegte kurz, dann fuhr er fort: 'Eventuell könnte es für euch gute Arbeit in Bruma geben, die wenigen Gehöfte in den verschneiten Hochebenen, werden desöfteren von Trollen und Ogern heimgesucht... die Wachen stellen sich nicht gern diesen Problemen und die einfacheren Jäger, die diese Bestien aus dem Weg räumen könnten, verlangen Unsummen an Septimen, damit sie einen Finger rühren...' Arranges begann langsam und gemütlich ein wenig zu essen, während er auf seine Antwort wartete.
••••••••, dachte sich Meryann nur, als die Bosmer Milan wieder einen mehr als eindeutigen Blick zuwarf und ihm auf die Pelle rückte. "In Bruma könntet ihr wirklich Glück haben, wenn euch die Kälte nicht stört.", sagte sie zu Milan. Ihr war es dort eindeutig zu kalt, auch wenn sie sich dieses Mal davon nicht abhalten lassen würde. Außerdem blieben bei den Temperaturen die Leichen länger frisch. Milan hatte Arranges noch keine eindeutige Antwort gegeben, was das Thema Begleitung anging. Sie begann ebenfalls zu essen, und wartete, ob Milan sich noch genauer dazu äußern würde, ob er lieber alleine reisen würde.
Milan versuchte die Gesten der Waldelfe bewusst zu ignorieren, indem er sich vornahm nicht darauf einzugehen, aber so ganz gelang ihm dies dann doch nicht, und er schaute ihr kurz aus dem Augenwinkel hinterher, bevor er sich seinem Essen zuwandte. "Im Norden von Cyrodiil? Also die Grenze zu Himmelsrand? Ich war auch schon da, ein wenig Kälte bringt mich nicht um, im Gegenteil, eine willkommende Abwechslung zu den Wüsten Hammerfells. Wenn ihr mich also nach Bruma begleiten wollt, tut euch keinen Zwang an", sprach er allgemein in die Runde, obwohl Meryann bis jetzt noch nicht einmal angedeutet hatte, mitzukommen. Und ich dachte schon, dass das Säbelzahntiger-Fell was ich seit Himmelsrand mit mir herumschleppe, nutzlos wäre. Beinahe hätte ich es an der Grenze veräußert. Sein dünn gefütterter Ledermantel hielt ihn zwar schon recht warm, auch bei großer Kälte, aber warm waren seine Muskeln nun mal leistungsfähiger als kalt, und daraus zog er schließlich den Großteil seines Kapitals. Erst jetzt bemerkte er, dass die Bosmerin eine Flasche Wein mitsamt drei Gläser auf den Tisch platziert hatte, offensichtlich ungefragt. Milan nahm sich eines der Gläser und schenkte sich ein, dann blickte er fragend in die Runde. Ich hoffe, an der Flasche hängt nicht irgendeine Bedingung, musste er amüsiert im Hinblick auf die Bosmerin denken.
Das geht aber dann auch hoffentlich aufs Haus, oder wird das in Gruppenleistung ausbezahlt? Dachte Arranges, als er die Weinflasche betrachtete. 'Nun, die Kälte ist weniger das Problem dort... Bei gefährlichen Situationen denke ich dort eher an Wolfsrudel oder Bären, aber im Grunde braucht man sich vor denen auch nicht zu fürchten, wenn sie einen nicht gerade im Schlaf überraschen... Zweiglinge dürfte es dort schon nicht mehr geben und Goblins wird man auch eher vergeblich suchen...' Er schob Milan ein Weinglas hin und bedeutete ihm mit einer freundlichen Geste, dem Kaiserlichen einzuschenken.
"Ich würde euch ebenfalls gern begleiten.", sagte sie lächelnd zu Milan, wobei sie ihm auch leicht das Glas hinschob. "Auch wenn mir die Wüsten Hammerfells lieber wären als die Kälte Brumas..." Die Wahrheit war, sie würde erbärmlich frieren, sie hatte nicht einmal ansatzweise passende Kleidung. "Wann wollen wir aufbrechen?", fragte sie ebenfalls in die Runde. Sie würde auf jeden Fall vorher noch einmal die Gelegenheit zu einem warmen Bad hier nutzen, bevor sie aufbrechen würden. Bei diesem Gedanken sah sie etwas verträumt zu Milan.
Der Rothwardon lächelte Meryann an und nickte, als diese ebenfalls ihre Absicht bekundete, mitzukommen, und goss dann in beide ihm hingeschobene Gläser den Wein ein, während Arranges erzählte. Er wollte gerade etwas erwidern, als die Bretonin nach ihrem Aufbruch fragte. "Nun, ich denke, morgen früh? Schließlich haben wir jetzt einmal die Zimmer bezahlt, da wäre es eine Verschwendung, sie nur halb zu nutzen, indem wir in der Nacht aufbrechen.". Er nahm einen Schluck Wein, und antwortete dann Arranges. "Wolfsrudel haben einen gehörigen Respekt vor dem Feuer. Also würde ein größeres Lagerfeuer in der Wildnis schon helfen, sie sich des Nachts vom Hals zu halten, denn auch wenn sie sich um Rudel stark fühlen, vor Feuer haben sie Angst. Dasselbe würde für Zweiglinge und Großkatzen wie den Berglöwen gelten. Und ich denke, auch ein Bär würde uns meiden. Man müsste nur achtgeben, dass das Feuer nicht ausgeht, und nicht zu weit davon weg sollte man sich auch nicht aufhalten.". Während Milan sprach, schnappte er den Blick Meryanns auf, welche ihn mit ihren bodenlosen Augen etwas abwesend ansah. Er erwiderte den Blick fragend, und ein Lächeln umspielte seinen Mund.
Dass man sich diese Kreaturen mit Feuer vom Leibe halten kann, weiß ich auch... und ich weiß, an was genau diese Sache scheitern wird, wenn Meryann uns begleitet... Unwillkürlich musste Arranges breit grinsen. 'Natürlich, Feuer... ich war wohl zu lange nicht mehr dort unterwegs, oder bin vermutlich allgemein schon länger nicht mehr richtig in der Wildnis gewesen... dabei hat die Sache aber einen winzigen Haken...' Arranges kratzte sich am Hinterkopf und überlegte, wie er das am besten sagen konnte. 'Unsere weibliche Begleitung hat... nun ja, gewisse... Differenzen mit dem, was für uns zum Lebenserhalt in der Tundra dort beitragen könnte...'
Lagerfeuer? Ein großes Lagerfeuer?, dachte sich Meryann bei Milans Ausführungen wenig begeistert. Allerdings dachte sie jetzt, weit entfernt von wirklich offenem Feuer, dass sie sich dann schon beherrschen können würde. Eigentlich war Feuer doch wirklich nicht so schlimm. Trotz dieser Gedanken hatte sich ihr Gesichtsausdruck nicht verändert, außer dass sie das leichte Lächeln von Milan erwiderte. Dann konnte es Arranges allerdings einfach nicht lassen, das Thema gleich zur Sprache zu bringen. Sie drehte den Kopf zu ihm und funkelte ihn wütend an. "Vielen Dank, dass ihr mir die Mühe abnehmt, selber sprechen zu müssen.", sagte sie sarkastisch zu Arranges. "Er übertreibt maßlos", sagte sie wieder freundlich zu Milan. Sie würde eben einfach etwas Abstand zum Feuer halten, dann würde es schon gehen.
Kaiserstadt - Tiber Septim Hotel (Zusammenfassung)
Der Kaiserliche stieß mit Milan an, er überlegte auch nicht unbedingt lange und kippte sich das Zeug in den Rachen. Arranges wusste um den Geschmack dieses üblen Getränks, für Feinschmecker eine Delikatesse, für Nords der Ersatz zum Met. Das Gesöff brannte wie Feuer im Hals und der Nekromant konnte nicht um hin, kurz leicht zu husten. Er setzte das Glas ab und sah abwartend zu Milan, dem der Weinbrand anscheinend gar nichts ausmachte.
Sie sah Arranges mit hochgezogener Augenbraue an, als dieser das Glas ebenfalls in einem Zug trank und dann doch leicht husten musste. So wird das nichts mit Morgen früh aufbrechen... "Übrigens, wie geht es euch mit dem Lich?" fragte sie Arranges halblaut, ohne jeden Zusammenhang. Es interessierte sie zwar wirklich, aber eigentlich wollte sie nur sehen, wie betrunken er schon war inzwischen. Außerdem war der Speisesaal leer bis auf sie, und auch die Bosmer war nicht zu sehen.
Alle Achtung, das hab ich jetzt nicht erwartet, staunte Milan über die Selbstverständlichkeit von Arranges, mit der er den Inhalt seines Glases vernichtete. Die Gesichtsfarbe des Kaiserlichen wechselte zwar langsam in's Rötliche, aber dennoch war er noch gut dabei, trotz des Husters. Der Rothwardon schenkte beide Gläser abermals nach, dabei wog er die Flasche in der Hand. Noch etwa halbvoll, stellte er fest, als er sie wieder abstellte. Bei Meryanns Frage wurde Milan dann aber hellhörig. Lich? Also doch?, dachte er, und sah nun auch interessiert aus. Er hob sein Glas und stieß abermals mit Arranges an, das musste er jetzt wissen, und Alkohol lockerte bekanntlich die Zunge. "Ja, erzählt uns von eurem Lich", meinte Milan in vertrautem Tonfall, nachdem er das brennende Getränk abermals in einem Zug gekippt hatte.
Bei Meryanns Frage stutzte Arranges für einen Moment. Habe ich ihr das nicht schon erzählt? Er konnte es nicht genau sagen, auch wusste er nicht, was ihn da im Hinterkopf davor warnte, hier über so etwas zu reden... 'Nun, ich... bin mittlerweile so weit, dass ich sagen könnte, der Zauber liegt mir... Die Kreatur gehorcht mir und ich kann sie ohne Risiko befehligen...' Er nahm einen Schluck. 'Allerdings habe ich das Problem, dass die Beschwörung an sich, wahnsinnig viel Aufwand und Energie kostet, danach bin ich wirklich komplett ausgelaugt...' Arranges hatte einen leicht lallenden Zug in seinen Worten, hörbar, aber nicht gravierend. Und wenn ich jetzt noch wüsste, warum ich ihr das erzähle... warum gerade jetzt, dann wäre ich auch schlauer... Dachte er und nahm nochmal einen Schluck.
Milan schenkte die Gläser noch einmal halbvoll, bevor er Arranges ebenfalls nach dem Lich fragte. Daraufhin musste Meryann grinsen, erst recht, als sie hörte dass Arranges inzwischen schon leicht lallte. Es überraschte sie nicht, dass Arranges inzwischen einen Lich richtig beschwören konnte, und das es anstrengend war, wusste sie selbst. Dadurch, dass sie Bretonin war, hatte sie allerdings einen Vorteil gegenüber Arranges. "Normalerweise sollte ein Lich auch reichen.", sagte sie lächelnd zu Arranges, dann, an Milan gewandt: "Seid ihr schon mal einem begegnet?".
Nachdem der Kaiserliche noch einen Schluck genommen hatte, wandte sich Meryann an Milan. Dieser schüttelte den Kopf und meinte knapp "Nur gelesen...". Er machte sich viel mehr Gedanken um Arranges, hatte er doch wenig Lust, diesen im schlimmsten Fall in's Bett tragen zu müssen. Am Ende gibt er mir noch die Schuld dafür. Der Rothwardon stellte die Flasche mitten auf den Tisch, sollte er doch nehmen wenn er noch mehr wollte, woran Milan nicht wirklich Zweifel hatte, denn der Beschwörer war jetzt ganz gut angeheitert, warum sollte er sonst so offenherzig über eine Lichbeschwörung reden. Auch Milan musste jetzt feststellen, dass der Alkohol sich in seinen Blutbahnen bemerkbar machte, wenn auch noch relativ schwach. Dennoch schenkte er sich nach und nippte dann an dem Glas.
'Nun, ein Lich ist wirklich nicht das Schlimmste, was einem Begegnen kann, wir Nekromanten haben... oder kennen da noch üblere Dinge... das ist noch gar nicht so lange her, dass ich zusammen mit zwei Begleitern ein...' Er stockte und sah erst Milan und dann Meryann scharf an. Moment mal... Verdammter Dreck... Verflucht...! Darum kein Wein in fremder Gesellschaft... 'Ach... nicht so wichtig... was ich sagen wollte, war, dass das Können eigentlich erst darin gipfelt, wenn man es beherrscht, wie Meryann, mehrere, wirklich große Beschwörungen hintereinander sprechen zu können...' Meinte der Kampfmagier anerkennend in die Richtung der Bretonin. Arranges leerte sein Glas und schob es von sich weg. Jetzt ist aber wirklich Schluss...!
Meryann hatte Arranges scharf angesehen, als er von irgendwelchen Beschwörungen anfing, die mächtiger als ein Lich waren. Sie wusste zwar nicht, von was er sprach, konnte sich aber denken, dass das nicht unbedingt für jeden bestimmt war. Bevor sie ihm jedoch wieder einen Tritt unter dem Tisch geben konnte, beherrschte Arranges sich noch einmal. Bei dem folgenden Kompliment schaute sie kurz verlegen auf den Tisch, bevor sie in die Runde sprach: "Vielleicht sollten wir dann schlafen, wenn wir morgen früh aufbrechen wollen." Arranges hatte ihrer Ansicht nach definitiv genug für heute.
Milan hörte dem Gelalle von Arranges aufmerksam zu, mittlerweile wurde er anscheinend nachlässig und gab bereitwillig Informationen preis. Betrunkene sagen fast immer die Wahrheit, dachte der Jäger schmunzelnd. Der Kaiserliche brach dann ab und überschüttete stattdessen Meryann mit Lob, welche dies schweigend, aber nicht ungern annahm. Nanu, erst so streitsüchtig, und dann sowas? Und sie nimmt das einfach so hin? Seltsame Begleitung habe ich mir hier herausgesucht. Auf den Hinweis mit dem frühen Aufbruch hin nickte Milan, blieb aber sitzen. "Ja, das sollten wir tun...", aber noch immer rührte er sich nicht vom Fleck.
Das sollten wir vielleicht tatsächlich... Noch während Arranges das dachte, haderte er mit sich selbst, griff aber dann schließlich doch nach der Flasche und kippelte mit ihr auf der Tischplatte herum, allerdings ohne sich einzuschenken. Er ließ das gläserne Gefäß ruhen und blickte kurz in die Runde. 'Hmm... ihr habt wohl recht, wir sollten uns hinlegen, sonst wird das morgen mit dem frühen Aufbruch nichts.' Und dabei musste Arranges breit grinsen, warum wusste er nicht, ihm war einfach danach. Und die Flasche kann hier unmöglich angerissen stehen bleiben... der gute Weinbrand wird nur schlecht... Dacht er und innerlich wurde das Grinsen unnatürlich breit.
Obwohl ihr beide zustimmten, machten sie keinerlei Anstalten, aufzustehen. Arranges hatte sogar nach der Flasche gegriffen, schenkte sich allerdings noch nicht nach. "Ich gehe jetzt jedenfalls, ich wollte noch Baden heute.", sagte Meryann lächelnd, bevor sie sich erhob. "Bis morgen.", sagte sie dann noch, wobei sie Milan kurz die Hand auf den Arm legte und ihn anlächelte. Sie nickte auch Arranges zu, nahm ihre Sachen und verließ den Speisesaal, nicht ohne beiden noch eine gute Nacht zu wünschen. An dem Schlüssel hing die Zimmernummer, so fand sie es gleich.
Nachdem sich Meryann verabschiedet hatte, blieb Milan allein mit Arranges am Tisch zurück. Wirklich einen Grund, sich nun zu betrinken, gab es nicht wirklich, und ohne Anlass machte dies der Rothwardon für gewöhnlich auch nicht. Gerade wollte er den Kaiserlichen davon in Kenntnis setzen, dass er wohl doch besser die Flasche stehenlassen und sich in's Bett legen sollte, da hörte er Schritte hinter sich und kurz darauf legte sich eine Hand auf seine Schulter: Die Bosmer war wieder an ihn herangetreten, umrundete ihn uns setze sich halb auf die Tischkante. "Ich hoffe, der Weinbrand hat geschmeckt?", flüsterte sie und lächelte vielsagend; ihre etwas längeren Haare trug sie nun offen, und es sah nicht so aus als wär sie im Dienst. Milan wusste nicht, warum er sie nicht gleich wegschickte; vielleicht war es der Alkohol, vielleicht auch die allgemeine Höflichkeit; jedenfalls antwortete er ihr freundlich mit "Ja, wirklich ein sehr erlesenes Getränk habt ihr uns da aufgetischt, nicht wahr, Arranges?".
Arranges wünschte Meryann ebenfalls eine gute Nacht und sah dann wieder zu Milan. Hmm... oh ja, ich lass euch beide dann ebenfalls allein... Dachte er sich grinsend, als er die Bosmer von hinten an den Rothwardonen herantreten sah. Er wollte gerade aufstehen, als ihn der Bestienjäger ansprach. 'Ja, ein herausragendes Ges... Getränk.' Sagte der Nekromant halb lallend und lachend. Bei den Neun, jetzt aber nichts wie weg hier und ab ins Bett! Er erhob sich leicht schwankend und machte eine fahrige Geste zum Abschied. Das breite Grinsen wollte nicht mehr aus dem Gesicht des Kaiserlichen weichen. Er wollte gerade gehen und hatte sich schon zur Treppe umgedreht, als er sich bedächtig pendelnd umdrehte und meinte: 'Einen wunderschönen Abend wünsche ich noch, aber für mich wird es jetzt Zeit, schließlich sollten wir morgen zeitig aufbrechen...' Damit wandte er sich wieder zur Treppe und verschwand mit unregelmäßigen Schritten nach oben. Nachdem er mühsam und mit mehreren Anläufen sein Zimmer auf hatte und eintrat, stieß er noch einmal unsanft gegen das Bett, während er den Schwertgurt und die restliche Rüstung ablegte. Halb zugedeckt auf dem Bett liegend, schlief der Magier auch recht schnell ein.
Meryann legte ihr Gepäck ins Zimmer und ging dann sofort ins Bad, welches glücklicherweise leer war. Der Holzzuber war gefüllt wie anscheinend jeden Abend, und das Wasser war noch angenehm warm. Als sie fertig mit Baden war und auch ihre Haare gewaschen hatte, stellte sie fest, dass sie sich vielleicht etwas zum Umziehen mitnehmen hätte sollen, die staubigen Sachen wollte sie jetzt vor dem Schlafen nicht noch mal anziehen. Sie wickelte sich nur ein größeres Handtuch um den Körper, und ging so schnell zu ihrem Zimmer. Glücklicherweise begegnete ihr keiner. Dort angekommen sperrte sie die Tür von innen zu, zog die graue Tunika an und legte sich ins Bett. Durch den Wein und das warme Bad jetzt war sie ziemlich müde, und sie schlief sofort ein. Sie dachte auch nicht mehr an die Bosmer oder Milan, und ob diese noch einmal in den Speisesaal gekommen war nach ihrer Verabschiedung.
Nachdem Arranges Hals über Kopf, falls man diese Torkelei so nennen durfte, den Speisesaal verlassen hatte, war Milan nun mit der Waldelfe allein. Diese schaute ihn aus unschuldigen Augen fragend an und nestelte an ihrem Rock herum. "Ich werde mich auch hinlegen...", meinte er dann mit reservierter Stimme und erhob sich. Die Bosmer blieb auf der Tischkante sitzen und schaute den Bestienjäger dabei leicht von unten herauf an. "Wünscht ihr keine Gesellschaft?", und ihre Augen funkelten dabei verführerisch. Milan erwischte sich dabei, wie er einen Moment ernsthaft darüber nachdachte. Letztendlich antwortet er aber freundlich "Nein...heute nicht...", griff nach seinem Mantel und dem Schwert und entfernte sich dann auf sein Zimmer.
Dort angekommen, entledigte er sich zunächst seiner Kleidung. Ihm war bewusst, dass er sich eine interessante Nacht hat entgehen lassen, aber zum Einen war er wirklich etwas müde, und zum Anderen kam ihm die ganze Sache etwas zu leicht vor; so gesehen empfand er seinen Rückzug als richtige Entscheidung. Wenn ich es später bereuen sollte, sei's drum. Bevor er sich hinlegte, überlegte er ob er ob er das Zimmer abschließen sollte. Nun werd mal nicht paranoid, und damit legte er sich einfach hin und schlief ein.
Kaiserstadt - > Bruma: Großer Forst (Zusammenfassung)
Sie erwachte recht früh, auch wenn es schon hell war draußen. Sie packte ihre Sachen, nachdem sie die Kleidung von Gestern wieder angezogen hatte, nicht ohne sie vorher gut auszuschütteln. Unterwegs würde es eh wieder staubig werden. Sie nahm ihren Beutel, Bogen, Köcher und ihren Mantel, und verließ nach einem letzten prüfenden Blick das Zimmer. Der Speisesaal war leer, und als sie die Bosmer sah, beschloss Meryann, in der Eingangshalle zu warten. Es war ihr ohnehin zu früh um etwas zu essen. Am Empfang zahlte Meryann noch das Essen von Gestern, und setzte sich dann auf einen der niedrigen Sessel und wartete auf Arranges und Milan. Sie hoffte, dass die beiden es gestern nicht mehr so übertrieben hatten, sonst konnte sie hier lange sitzen. Bruma also... Es würde ziemlich kalt werden, aber sie hatte im Moment auch kein Geld, sich etwas Wärmeres zum Anziehen zu kaufen. Hoffentlich lies sich Arranges von den Temperaturen dann nicht erst recht dazu verleiten, die ganze Umgebung abzufackeln.
Milan stand früh am Morgen auf und streckte sich. Was für ein seltsamer Traum..., aber er dachte da nicht weiter drüber nach, sondern zog sich an. Bruma...aus Arranges Erzählungen klang dies wirklich nach der Gegend von Himmelsrand. Ob es dort auch so abgeschieden sein wird wie in der Nachbarprovinz? Er trat aus seinem Zimmer, schloss es ab und ging in die Eingangshalle. Niemand war zu sehen, bis auf die Empfangsdame. Milan legte den Schlüssel auf den Tresen und spielte kurz mit dem Gedanken, sich in der Sitzecke niederzulassen und zu warten; stattdessen aber lenkte er seine Schritte nach draußen und lief ein wenig im Talos-Platz-Bezirk umher.
Nach dem kleinen Spaziergang beschloss Milan, wieder in das Hotel zurückzukehren; wieder dort angekommen fand er Meryann in einem der Sessel sitzend vor und ging auf sie zu. "Guten Morgen...", begrüßte er sie und ließ sich in der Sitzgelegenheit ihr gegenüber nieder, sein Schwert lehnte er an die Seite des Sessels.
Arranges erwachte mit leichten Kopfschmerzen. ... Verdammt, hoffentlich habe ich nicht zu viel Unsinn geredet gestern Abend... Ihm war bewusst, dass er einen ganz netten Rausch gehabt hatte, aber er konnte sich nur noch bruchstückhaft daran erinnern, was er so grob erzählt hatte oder vielmehr, was die anderen beiden erzählt hatten. Es ging um Milans Beruf, das wusste er noch genau, aber ab da, war die Erinnerung nur noch verschwommen. Es würde mir das Herz brechen, müsste ich beide töten, wenn sie zu viel wüssten... Dachte er beinahe etwas traurig, als er an die Schüssel auf einem Tisch herantrat, welche stets mit Wasser gefüllt war und in Abwesenheit des Gasts mit frischem Wasser nachgefüllt wurde. Früh musste er lernen, praktisch seine Identität so zu verbergen, dass er als nichts anderes wahrgenommen wurde, als das, was er tatsächlich war: Ein wortkarger, aber freundlicher Kaiserlicher im Mithrilpanzer. Er wusch sich grob im Gesicht und legte dann seine komplette Ausrüstung an. Suchend sah er sich nochmal im Zimmer um, ob er auch nichts vergessen hatte, dann trat er nach draußen auf den Gang und sperrte ab. Wenn sie einfach ohne mich aufgebrochen wären, wäre das vermutlich besser... Eine etwas ungünstige Stimmung stieg in dem Nekromanten auf, welche er eigentlich nur dann an den Tag legte, wenn er einen Zauber nicht hinbekam oder von einem offensichtlich schwächeren Gegner verletzt wurde, wobei Letzteres sich meistens nicht ganz mit seinem Ehrgeiz und seiner teils argen Überheblichkeit, vertrug. Er ging nach unten. Als er die Aula des Hotels betrat, waren seine Kopfschmerzen beinahe schon verschwunden. Er ging einige Schritte in die Halle und sah dann auch schon Meryann und Milan dort sitzen. Das wäre wahrscheinlich auch zu viel verlangt gewesen, dabei habe ich jetzt wirklich keine Lust auf Gesellschaft... Der Kaiserliche zwang sich aber zu einem leichten Lächeln und nickte den beiden zu, während er an ihnen vorbeilief und die letzten anfälligen Kosten beglich. Nachdem er dies erledigt hatte, ging er zu Milan und Meryann und setzte sich dazu. 'Einen guten Morgen wünsche ich...'
Sie sah dass Milan zur Tür hereinkam, er musste schon länger wach sein und war draußen gewesen. Sie erwiderte freundlich seinen Gruß, als er sich ihr gegenüber setzte. Bevor ihr noch ein Gesprächsthema einfallen konnte, kam Arranges auch die Treppe runter, zahlte und setzte sich zu ihnen. Meryann schlug vor, gleich aufzubrechen, und so gingen sie zu den Stallungen vor den Stadttoren. Sie zahlten die Gebühren, verstauten das Gepäck an den Satteln und brachen auf, über die große Brücke von der Stadtinsel durch Weye und dann auf der Straße nach Norden.
Arranges kam ihm nicht sehr gesprächig an diesem Tag vor, aber das störte Milan nicht weiter, er hatte genug damit zu tun, die Eindrücke, die sich ihm auf dem Weg nach Norden offenbarten, einzuprägen. Vor allem die Feste namens Kaiserreich, die sie durchquerten, hatte es dem Rothwardon ein wenig angetan, war er doch beeindruckt, dass man auf die Idee kam, einen offiziellen Reiseweg quer durch eine alte Festung zu bauen. Warum nur verschwendet man solch einen tollen strategischen Punkt? Das hier wäre doch perfekt für ein Außenposten der Miliz, so direkt an der Handelsstraße. Nachdem sie das verwitterte Bauwerk hinter sich gelassen hatten, machte die Straße einen Knick nach Osten. Milan fragte, wo genau denn Bruma lag, und nachdem man ihm den Weg nach Nordosten wies, entfachte dies eine Diskussion, ob man lieber auf dem Weg bleiben und den längeren Weg oder sich doch lieber durch den Wald schlagen und eine Abkürzung nehmen sollten. Wer genau schließlich die Entscheidung traf, wurde nicht mehr so klar, letztendlich stiegen sie von den Pferden ab, verließen den offiziellen Weg und schlugen sich in das Dickicht nach Nordosten, auf direkten Weg nach Bruma.
Diese Wahl stellte sich als nicht sehr vorteilhaft heraus, denn sie liefen die ganze Zeit einen leichten Anstieg hinauf und kamen durch die dichte Bewaldung nur langsam voran. So war es nicht verwunderlich, dass es langsam dämmerte, als sie sich mitten im Großen Forst zwischen der Kaiserstadt und Bruma befanden, und beschlossen, die Nacht hier zu verbringen.
Nachdem sie eine etwas offenere Stelle ohne Bäume mitten im Wald gefunden hatten, auf der bequem ein Lagerfeuer, sie selbst und die Pferde Platz hatten, band Milan sein Reittier an einen Baum fest und blickte in die Runde. "Hier sieht es doch ganz akzeptabel aus...", meinte er zu Arranges und Meryann. Sogleich machte er sich daran, ein paar trockene zweige zu sammeln, nachdem er sein Waffengurt samt Schwert bei seinem Pferd abgelegt hatte, um sich etwas bequemer bewegen zu können.
Arranges Laune besserte sich auf dem Weg nach Norden allmählich, fühlte er sich in der Grafschaft von Bruma doch am wohlsten, er nannte zwar am liebsten Skingrad seine Heimat, wenn ihn jemand im lockeren Gespräch danach fragte, aber er hatte so viel Zeit in den nordischen Gefilden Cyrodiils verbracht, dass er sich eigentlich freute, wieder einmal seit recht langer Zeit, dort unterwegs zu sein. Er tat seinen Anteil zu der Diskussion, welchen Weg man einschlagen sollte, aber im Grunde war ihm auch das ein wenig egal. Dass er hätte doch lieber für die Straße sprechen sollen, wurde ihm erst bewusst, als sie sich mühsam durch den Forst kämpften. Endlich einen überschaubaren Lagerplatz gefunden, nahm Arranges seinem Rotfuchs das Zaumzeug, die Satteltaschen und den Sattel ab. Er ließ ihn frei laufen. Das Gepäck legte er an einen größeren Felsbrocken, der etwas am Rand der Lichtung, aus dem dichten Gras stach. 'Ein Lagerfeuer...' Murmelte Arranges vor sich hin und blickte dann erst fragend zu Meryann und dann in den Himmel, der sich jetzt doch recht schnell verdunkelte. 'Wenn die Nacht klar bleibt, brauchen wir eventuell auch gar keines... dann noch eher zum Schutz vor der Kälte, die hier aber noch nicht sehr schlimm sein dürfte, schließlich haben wir die Grafschaft Bruma noch gar nicht erreicht...' Meinte er Richtung Milan, begann aber dann seinerseits trockene Zweite und Äste zu sammeln.
Ihre beiden Begleiter waren nicht besonders gesprächig an diesem Tag, so fing Meryann ebenfalls keine Gespräche an. Sie hatte auch nichts dagegen, die Straße zu verlassen und durch den Wald zu gehen, allerdings wurde der Weg schon ziemlich steil und sie kamen nur langsam vorwärts. Als sie beschlossen zu Rasten, sammelten Arranges und Milan auch schon Holz für ein Feuer. Sie kommentierte das ganze vorerst nicht, sondern nahm Zombie den Sattel ab und legte ihr Gepäck sowie Bogen und Pfeile daneben. Sie hatte sich inzwischen in den Mantel gewickelt, da es schon leicht kühl wurde. Eigentlich hätte sie die beiden gerne gebeten, das mit dem Feuer doch lieber bleiben zu lassen, aber irgendwie war ihr das gerade peinlich. Auch wenn Arranges es mehr oder weniger schon verraten hatte am Abend davor. Heute Nacht wird’s bestimmt noch kälter... Sie stand bei ihrem Pferd, relativ weit von der Feuerstelle entfernt und beobachtete die beiden immer noch unschlüssig.
Ihm war nicht kühl, hauptsächlich wollte er das Feuer haben, weil er festgestellt hatte, dass es hier einige beunruhigende Spuren gab, als sie sich vorhin durch den Wald schlugen. Er hatte einige Wolfsspuren gesehen, und an manchem Baum glaubte er Kratzer eines Bären gesehen zu haben. Gesagt hatte er nichts, wollte er doch seine Begleiter nicht beunruhigen.
Nachdem sie Holz gesammelt und es aufgeschichtet hatten, kniete sich Milan davor hin, konzentrierte sich und legte die Hand auf das Holz. Wer hätte gedacht dass ich den Feuerzauber auf Berührung mal hauptsächlich zum Lagerfeuer entzünden verwende, dachte Milan wehmütig, als das Holz Feuer fing, er sich dann wieder erhob und zu seinem Pferd ging. Er nahm ihm die Satteltaschen ab und stellte sie neben den Baum zu seiner Waffe, kramte kurz darin und holte daraufhin ein kleines schwarzes Gefäß hervor. Er setzte sich wieder an das Feuer, öffnete es und holte etwas getrocknet aussehendes mit grüner Farbe hervor. Er betrachtete es sich kurz, schob es sich in den Mund und begann zu kauen.
Der Kaiserliche sah Milan beim Entzünden zu. Das waren noch Zeiten... Feuerzauber, wirksam nur durch direkten Kontakt... Der Nekromant hatte nicht unbedingt viel Hunger, er hatte auch nur den üblichen Reiseproviant dabei, von dem er jetzt wirklich nichts haben wollte. Er setzte sich schräg gegenüber von Milan ebenfalls ans Feuer und sah fragend zu Meryann. Er konnte ihr nicht schon wieder versichern, dass er ein Lagerfeuer tatsächlich kontrollieren konnte, das ging schon einmal schief und außerdem war es einfach nur Schwachsinn. Um das Feuer wirklich beherrschen zu können, fehlte es dem Kampfmagier an Begabung und Wissen. Er konnte sich denken, wie unangenehm es der Bretonin sein musste, dass sie zum einen nichts sagen konnte oder wollte und zum anderen sich auch nicht einfach hersetzen und die Flammen ignorieren konnte.
Sie sah zu, wie Milan das Feuer schließlich entzündete, zum Glück ohne Stichflamme oder ähnliches. Hatte sie zuerst noch vorgehabt, sich zusammenzureißen und ganz selbstverständlich daneben zu setzen, verließ sie jetzt der Mut. Sie spürte hier hinten noch die Hitze des Feuers leicht, und hörte immer wieder kleinere Zweige krachen. Sie blickte noch einmal skeptisch auf das Feuer, bevor sie sich an Ort und Stelle auf den Boden setzte. Sie kramte in ihrem Beutel nach dem Apfel, den sie heute Morgen in ihrem Hotelzimmer "gefunden" hatte, und begann zu essen. Sie hoffte, das keine blöden Fragen kommen würde, aber ihr war es hier schon nah genug an dem Feuer. Der Waldboden würde vermutlich hervorragend brennen, und dann war das Feuer auch ganz schnell hier bei ihr.
Der Rothwardon verschloss das Gefäß wieder und warf es gekonnt in die noch halboffene Satteltasche hinter sich. Dann blickte er zu Meryann, welche sich etwas abseits niedergelassen hatte. Ihre Angst vor Feuer war also keine Übertreibung? Gut, bleibt nur zu hoffen, dass der Abstand reicht, um die Tiere trotzdem von ihr fernzuhalten. Er schaute dann zu Arranges. "Wie weit ist es noch bis Bruma? Wir sollten uns bald schlafen legen, eine Nachtwache ist denke ich nicht nötig. Die Tiere hier scheinen doch recht scheu zu sein, solch einem Feuer nähern sie sich nicht allzu bald.". Er kaute noch weiter auf seinem Mitbringsel aus Hammerfell herum und wartete auf eine Antwort; dabei rutschte er ein Stück vom Feuer weg und blickte dann wieder zu Meryann.
'Ich weiß nicht genau, dummerweise muss ich zugeben, dass ich hier im großen Forst meiner Orientierung etwas hinterherhinke, aber normalerweise sollten wir nicht mehr länger als einen Tag benötigen, wenn wir morgen zügig weiter nach Norden marschieren und dann auf der Straße nach Osten in Richtung Bruma reiten... wie gesagt, wenn wir nicht aufgehalten werden, könnten wir morgen Abend in der Stadt sein.' Die letzten Worte betonte er etwas besonders, da er wusste, dass es genug Dinge auf der orangenen Straße gab, die einem Zeit kosten konnten. Wieder sah der Kaiserliche zu Meryann, die sich jetzt etwas vom Feuer entfernt, auf den Boden gesetzt hatte. Es muss doch einen Möglichkeit geben, ihr die Angst vor Feuer zu nehmen...
"Wir sollten nicht über die orange Straße nach Osten gehen. Wenn wir halbwegs genau nach Norden gelaufen sind, kommen wir an eine Abzweigung von der orangenen Straße, von der eine Seitenstraße fast direkt nach Norden nach Bruma führt. Da sparen wir uns etwa die Hälfte der Strecke. Auf den groben Karten Cyrodiils ist sie nicht verzeichnet, auf meiner schon." Dort würden sie mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, wie auf der den Hauptstraßen, aber sie waren schneller. Sie sah, dass Milan etwas vom Feuer weg gerutscht war und zu ihr sah. Reiß dich zusammen... Sie war inzwischen fertig mit essen und so stand sie auf und ging zu Milan. Er saß immer noch ziemlich nahe am Feuer, und sie musste sich wirklich zusammenreißen, um nicht jedesmal zu erschrecken wenn wieder ein Ast knackte. Trotzdem zuckte sie leicht zusammen, als sie sich gerade neben ihn gesetzt hatte und ein größerer Zweig zersprang.
Milan schwieg zu den Ausführungen der Beiden was die Wegbeschreibung anging, schließlich kannte er sich hier nicht aus. Nachdem Meryann sich zu ihm gesetzt hatte, legte er ihr die Hand auf den Rücken, um sie etwas zu beruhigen, denn er bemerkte sehr wohl wie sie sich zusammenreißen musste, um nicht vor dem Feuer zu fliehen. Nach einer Weile belangloser Gespräche beschloss die Gruppe, sich nun endlich schlafen zu legen. Milan für seinen Teil setzte sich an den Baum, an dem auch sein Pferd angebunden war und beschloss, immer mal nachts aufzustehen um das Feuer am Leben zu erhalten. Meryann legte sich lächelnd neben ihn, was er erfreut zur Kenntnis nahm, und Arranges platzierte sich ihnen Gegenüber bei seinem Gepäck auf der anderen Seite des Feuers. So wurde es Nacht, und sie schliefen ein.
Großer Forst zw. Kaiserstadt & Bruma -> Bruma
Meryann konnte sich auf den Blick von Milan keinen rechten Reim machen, war es allerdings inzwischen gewohnt, wenig freundlich angesehen zu werden, auch wenn sie nichts dafür konnte, was auch immer gerade los war. Sie folgte Milan und der Ork bis zum Eingang der Höhle. Dort wurde sie von der Ork nochmal mit einem eigenartigen Blick bedacht, bevor sie Milan durch die Tür nach draußen folgte. Dort sah sie Arranges - geknebelt und die Hände hinter dem Rücken zusammengebunden an einen Felsen gelehnt sitzend. Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, er musste es ja auch unbedingt immer provozieren. Sie befreite ihn erst von dem Knebel und dann von den Fesseln an seinen Händen. Dann sagte sie, an Milan und Arranges gewandt: "Nichts wie weg von diesen Irren...." Milan hatte immer noch den gleichen Blick wie in der Höhle in den Augen - irgendwie wütend und verwirrt, soweit sie das erkennen konnte.
Arranges schäumte innerlich vor Wut, diese kranken Irren hatten es tatsächlich geschafft, ihn hier so zu demütigen. Nach außen zeigte er seine Wut nicht, ein gleichgültiger Ausdruck zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Als Milan aus der Höhle trat sah er auf. Der Rothwardon war wohl genauso verärgert wie er selbst. Der Nekromant wusste zwar nicht wieso, aber das war ihm auch egal. Nur wenige Augenblicke später trat auch Meryann aus der Höhle und befreite ihn wie selbstverständlich und grinste ihm auch noch entgegen. Sie findet das also lustig? Die dunkelblauen Augen des Magiers begannen zu lodern, als er sich aufrichtete und Meryann mit seinem Blick zu durchbohren schien. Er trat stumm an ihr vorbei, als sie meinte, dass sie hier verschwinden sollten. Den Mithrilpanzer zurechtrückend und den Umhang zusammenziehend ging der Kaiserliche ein paar Schritte auf das Dickicht zu. Einige Meter vor den Büschen blieb er stehen und blickte fragend zu Milan.
Milans Blick fiel auf Arranges, welcher gut verschnürt etwas abseits des Eingangs lag. Dann war auch schon die Bretonin bei ihm und befreite ihn grinsend. Der Kaiserliche jedoch war von der Situation ganz offensichtlich nicht sehr angetan und belegte Meryann mit einem wütenden Blick. Milan folgte dann den beiden, als sie sich von der Höhle entfernten. Nachdem sie dann innegehalten hatten und ihn anschauten, blickte er zurück zur Höhle und dann wieder Meryann an. "Was...war...das!? Wenn das dort drin sinnbildlich für die Frauenbewegung in Cyrodiil steht, dann sollte ich wohl angesichts dieser...Wesen doch den Weg nach Hause antreten! Und was habt ihr überhaupt mit diesen...Verrückten zu tun?!", wandte er sich an die Bretonin, seine Aufregung in der Stimme unverhohlen preisgebend.
Sie hatte Milan erstaunt angesehen bei seiner Ansprache, wusste sie doch ebenfalls nicht, wer oder was das gewesen war in der Höhle. Es war zum großen Teil pures Glück oder eben Schicksal gewesen, dass alles so gut funktioniert hatte. Und Arranges und Milan hatten nichts Besseres zu tun, als sie anscheinend persönlich dafür verantwortlich zu machen. Ihr war Arranges wütender Blick auch nicht entgangen, aber er war ja selber schuld gewesen, sich so weit aus dem Fenster zu lehnen. Bei der letzten Frage von Milan zog sie nur eine Augenbraue hoch, und antwortete sich mühsam beherrschend: "Wie kommt ihr darauf, dass ich mit diesen Verrückten etwas zu tun habe? Außer dass ich zufällig eine Frau bin, was uns vermutlich allen dreien das Leben gerettet hat. Und das ich wohl überzeugend genug gewirkt habe auf die Ork. Dabei wusste ich selbst nicht, was überhaupt los ist, bis ich euch gesehen habe. Ich bin diesem Mannsweib auch mehr oder weniger blind gefolgt." An Arranges gewandt sagte sie, jetzt konnte man die Wut in ihrer Stimme hören: "Und weil ihr euch nicht beherrschen konntet, wäre es beinahe trotzdem schief gegangen!" Die Bemerkung die er vor der Ork fallengelassen hatte, hatte sie nicht vergessen.
Natürlich...! Ich glaub jetzt hängt bei ihr alles aus, das ist ja eine fast bodenlose Frechheit... hätte man mich machen lassen, wäre Cyrodiil jetzt um ein paar Irre ärmer, was sicherlich keinen Nachteil mit sich bringen würde... 'Achja? Nur, weil ihr es vorzieht, mit diesem Abschaum gesittete Worte zu wechseln, soll ich euch also unser dreier Leben verdanken...? Mit so etwas verhandelt man nicht, eine ordentliche Aufräumaktion hätte dieser Höhle garantiert auch nicht geschadet, aber nein, man muss es ja auf eine so dämliche Art und Weise machen...' Arrange sprach ruhig, aber seine Stimme erinnerte eher an das Knurren eines ausgehungerten und tollwütigen Wolfes.
Dem Rothwardonen war immer noch nicht klar, was diese Frauen von ihm gewollt hatten. Aus den Worten, die sie mit ihm gewechselt hatten und aus der Andeutung Meryanns erschloss sich ihm, dass er anscheinend wahllos ausgewählt wurde um diesen hysterischen Frauen ein Objekt zu liefern, an dem sie ihren Hass auf die Männerwelt ausleben konnten. Milan sah nun ein, dass er unbewusst Meryann dafür die Schuld gegeben hatte, aber die Situation sah auch wirklich sehr skurril aus. An die Bretonin gewandt meinte er, nun etwas versöhnlicher: "Nun gut, dann entschuldige ich mich. Aber...", und er blickte sich um, "...wo geht es denn zum Lager?". Allerdings hatte er nicht gerade viele Hoffnungen, dass sie sich alsbald in Bewegung setzten, denn es roch förmlich nach Streit zwischen Meryann und Arranges.
Sie hatte Arranges mit einer Mischung aus Wut und Fassungslosigkeit angesehen, und überlegte sich gerade ernsthaft, sich wieder auf ihn zu stürzen. Wie hätte er denn bei dieser Übermacht da drinnen aufräumen wollen? Eigentlich überlegte sie es sich nicht bewusst, sie riss sich vielmehr zusammen, es nicht zu tun. "Wenn ihr Aufräumen wollt, bitte tut euch keinen Zwang an. Wartet nur bitte bis ich weit genug weg bin." Milans Entschuldigung hatte sie mit halber Aufmerksamkeit gehört, auch seine Frage nach dem Weg. Sie sah Arranges noch einmal hasserfüllt an, bevor sie sich in Richtung ihres Lagers wandte und schweigend losging. Sie kochte, und sie wusste, wenn sie noch ein Wort zu Arranges sagen würde, würde sie wieder in die Luft gehen. Also beschloss sie ihn so gut wie möglich zu ignorieren.
Der Kaiserliche stutzte. Er wusste genau, dass er allein keine Chance haben würde, Meryanns Rückendeckung und ihre unterstützenden Lähmzauber würden einfach fehlen... Natürlich konnte er sich das nicht eingestehen, aber trotzdem wusste er es irgendwo im Hinterkopf. Innerlich tobte sein Verstand, äußerlich waren nur Blutäderchen an seinen Schläfen zu erkennen, die jetzt im Zorn hervortraten. Er wartete noch einen Moment, dann stapfte er den Pfad entlang, den erst die Entführer, dann sie beide am Morgen gekommen waren. Mit einer vagen Geste deute er über die Schulter zu Milan blickend, den Trampelpfad durchs Unterholz entlang.
Milan folgte den beiden einfach zurück zum Lager, ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren. Auf dem Weg zurück dachte er über das eben Erlebte nach, das hatte ihm doch zugegebener Maßen etwas erschreckt, diese Gruppe von Frauen. Aus seiner Heimat kannte er solche Grüppchen auch, allerdings waren dies edle Amazonen mit Stolz, die ihre Abneigung gegen das männliche Geschlecht zwar durchaus zur Sprache brachten, allerdings nicht so extrem wie diese Fraktion von gerade eben.
Nun waren sie endlich in ihrem Lager angekommen. Milan wusste immer noch nicht, ob seine Entschuldigung Meryann erreicht hatte, denn diese zeigte keine Reaktion darauf; allerdings wollte er sie in diesem Zustand auch nicht unnötig ansprechen oder gar reizen. So packte er rasch seine Sachen zusammen und schnallte die Satteltaschen auf sein Pferd. Dann wartete er, bis einer der Beiden vorausgehen würde.
Arranges sprach sie zum Glück nicht mehr an, bis sie das Lager erreicht hatten. Meryann packte ebenfalls ihre Sachen, sattelte Zombie und sah dann zu Milan. Sie hatte sich inzwischen wieder gefangen, auch wenn sie Arranges nach wie vor besser ignorierte. "Schon gut.", sagte sie freundlich zu ihm. "Das muss wirklich ziemlich verwirrend gewirkt haben vorhin." Sie bezog sich auf seine Entschuldigung vorhin, seit dem hatte sie ihn nicht wirklich angesehen. "Wir müssen noch ein Stück nach Norden, bis wir auf die Straße treffen."
Arranges mied den Blickkontakt zu seinen Begleitern. Er sattelte ebenfalls und saß auf. Er machte sich keine Gedanken über das soeben Geschehene. Er war genug damit beschäftigt, seine Wut wieder herunter zu regulieren, welche auf dem kurzen Weg ins Lager einen ungesunden Pegel erreicht hatte. Den Weg aus dem Wald heraus ritt Arranges voran, mittlerweile waren sie in einem Gelände des Forsts angekommen, welches das Reiten wieder halbwegs ungefährlich zuließ. Es dauerte nicht lange, da führte sie - jetzt wieder Meryann - auf den von ihr genannten Pfad nach Bruma.
Als sie endlich den Wald verlassen hatten, war es schon später Nachmittag, und es kamen langsam die Stadtmauern Brumas in Sicht; auch schienen sie an der Schneegrenze angekommen zu sein, denn es wurde bedeutend kühler und der karge Boden verwandelte sich in eine knochenharte, gefrorene Fläche. Der Atem Milans fing langsam aber sicher an wegen der Kälte zu kondensieren. Dem Rothwardon war noch nicht wirklich kalt, zumindest nicht so sehr, als dass er sich seines zusammengerollten Fells hinter sich bedient hätte. Verstohlen blickte er in die Runde und steckte dann abwesend seine Hände in die Taschen. Seine Finger ertasteten das Band, welches er von Juliette erhalten hatte für die Erfüllung seines Auftrags. Es war dünn, schwarz und mit hauchzarten, kaum zu sehenden Ornamenten versehen. Milan faltete es wieder zusammen und verstaute es wieder in der Tasche. Er wusste nicht warum, aber irgendwie hatte er ein seltsames Gefühl, wenn er das Band berührte. Vielleicht war es magisch? Er würde es demnächst einmal genauer untersuchen.
Meryann hatte sich als es kälter wurde ihr Kleid über die Hose und unter das Oberteil gezogen, darüber noch ihren Mantel. Wie das ganze aussah, war ihr egal, sie fror außerdem immer noch. Ihre Finger, mit denen sie die Zügel hielt, waren schon lange klamm und blau, als sie endlich die Stadtmauern von Bruma sehen konnte. Der Weg war ereignislos verlaufen, gesprochen hatten sie auch nicht viel. Sie erreichten das Nordtor von Bruma, allerdings befanden sich die Stallungen am anderen Stadttor. Also folgten sie dem kleinen Pfad zu den Ställen, gaben ihre Pferde dort ab und gingen auf das Tor zu. Dort stand eine einsame verfrorene Wache, die sie nur kurz musterte, als Meryann sie begrüßte. "Ihr dürft passieren.", sagte diese nur, das Tor stand noch offen, wurde aber hinter ihnen geschlossen, es war inzwischen dunkel geworden. Meryann war vor langer Zeit einmal in Bruma gewesen, noch mit ihrem Vater. Allerdings kannte sie sich hier nicht mehr wirklich aus, und so sah sie fragend zu Arranges. "Kennt ihr die Tavernen hier?" Sie standen auf dem Platz vor der Kirche, inzwischen hatte es zu schneien begonnen und es wurde langsam wirklich ungemütlich. Meryann hüpfte leicht auf der Stelle, in der Hoffnung dass ihr wenigstens etwas wärmer werden würde.
Arranges kümmerte die Kälte nicht wirklich. Auch die Schneeflocken, als sie die Stadttore passierten, brachten ihn nicht aus der Ruhe. Meryann schien allerdings bitter zu frieren. Der Rothwardon zeigte keine Anzeichen von Kälte. Endlich mal wieder in Bruma... ist auch verdammt lange her... Dachte der Kaiserliche bei sich. 'Nun, die Taverne müsste eigentlich hier in der Nähe des Tores sein... Bedauerlicherweise war ich selbst lange nicht mehr hier, ich meine aber, dass die Taverne hier am Tor links irgendwo sein müsste... also in Unserem Falle jetzt rechts davon...' Und Arranges schaute, um sich zu bestätigen, über die Schulter zum Osttor von Bruma hinab.
Er bemerkte Meryanns Frieren durchaus, jedoch waren sie nun schon fast in Bruma angekommen, sodass es der Rothwardon als unnötig empfand, ihr das Fell anzubieten. Nachdem sie das Tor mit der lustlosen Wache ohne Kontrolle passiert hatten, blickte er sich erst einmal um, während Meryann und Arranges über die Taverne diskutierten, und folgte ihnen dann auch, als sie sich in Bewegung setzten. Die Struktur dieser Stadt erinnerte Milan sehr an Himmelsrand: Diese in den harten Erdboden geduckten Blockhäuser waren typisch für den nordischen Baustil. Interessiert musterte auch das Schloss zu seiner Rechten, und auch die Kapelle, auf die sie zugingen, entging ihm nicht. Schweigend lief er mit Richtung Herberge.
Sie ging hinter Arranges in die Taverne, sie wollte nur noch ins Warme. Die Taverne machte einen irgendwie schäbigen Eindruck, aber es gab immerhin Kamin an der rechten Wand von der Eingangstür aus gesehen. Meryann ging direkt darauf zu und wärmte ihre blauen Finger. An Kamine hatte sie sich notgedrungen gewöhnt, genauso wie an Fackeln. Ganz geheuer war es ihr dennoch nicht, auch wenn im Moment nur zählte, dass sie sich wieder aufwärmen konnte. Warum ausgerechnet Bruma? Das war ja fast so schlimm wie Bravil. In der Taverne waren nur wenige Gäste die an einem Tisch links neben dem Eingang saßen, die auch keinen sonderlich symphytischen Eindruck machten, aber sie beachtete die anderen ohnehin nicht. Zitternd stand sie vor dem Feuer.
Arranges blieb in der Taverne stehen und schaute sich um. In Bruma hatte er immer so ein seltsames, wohliges Gefühl im Bauch, das er sich nicht erklären konnte. Ja Arranges, nach deinem Fortgang von zu Hause, bist du hier in Bruma, das erste Mal mit dem Meister indirekt in Kontakt gekommen... Er trat neben Meryann ans Feuer, wich aber sogleich wieder einen kleinen Schritt zurück. Wie konnte diese Frau nur so nahe am Feuer stehen?!
Bruma - Olavs Breu und Streu (Zusammenfassung)
Seine Begleiter steuerten auf ein kleines Haus neben dem Osttor zu und verschwanden darin, und Milan tat es ihnen gleich.
Drinnen musste er erst einmal verarbeiten, was er hier sah. Sicher, er war jetzt nach den Tagen in dem Nobelschuppen namens Tiber-Septim-Hotel verwöhnt, aber diese drückende Enge des Gastraumes war doch ein ganz schöner Abstieg, befand der Rothwardon. Während sich Arranges und Meryann an's Feuer stellten um sich erst einmal aufzuwärmen, erspähte Milan lediglich einen Rundtisch in der Mitte, der noch frei war und drei Plätze zählte. zwei Tische, ganz große Klasse, dachte sich der Rothwardon und steuerte darauf zu. Dabei fielen ihm die Gestalten links an dem anderen Tisch auf, vier Stück an der Zahl, welche die Neuankömmlinge kritisch musterten, sich dann aber wieder auf sich selbst konzentrierten und lachten und tranken. Milan ließ sich an dem Rundtisch nieder, hängte wie immer seinen Mantel und das Schwert über die Lehne und betrachtete dabei Meryann, welche am Feuer stand, von hinten. Mit einem Ohr hörte er jedoch den Leuten am Tisch hinter sich zu, welche mittlerweile etwas lauter wurden und sich gegenseitig piesackten wer denn der Stärkste von ihnen wäre, bis schließlich einer, der Stimme nach ein Nord, lauthals ein Wettkampf im Armdrücken vorschlug. Milan lächelte in sich hinein und musterte weiterhin Meryanns Rückseite, dabei stellte sich ihm aber die Frage, wo denn der Wirt blieb.
Als ihre Finger wenigstens wieder soweit aufgewärmt waren, dass sie sie wieder fühlen konnte, drehte sie sich wieder um und sah, dass Milan an dem einzig freien Tisch hinter ihr saß und sie ansah. Sie legte ebenfalls ihre Sachen ab, hängte den Mantel über die Lehne und setzte sich. Die Wärme des Feuers konnte sie immer noch spüren, und sie hatte es auch nicht in ihrem Rücken, sondern leicht seitlich. Sie sah sich suchend nach dem Wirt um, konnte jedoch niemanden entdecken, der danach aussah. Die Gestalten am zweiten Tisch wurden inzwischen lauter und der Nord schlug schließlich eine Runde Armdrücken vor. Die anderen am Tisch stimmten begeistert und ebenso lautstark zu, und die nächste Diskussion entbrannte, wer denn gegen wen anfangen sollte. Sie sah zu Milan, der seinen Mantel ausgezogen hatte und mit bis zu den Schultern nackten Armen da saß. Meryann schüttelte es bei dem Anblick erstmal, war ihr doch noch nicht ansatzweise warm geworden, sie fühlte sich nur nicht mehr halb erfroren. Schade, ein warmes Bad wird’s hier nicht geben.., dachte sie sich, während sie etwas abwesend Milan betrachtete.
Arranges hatte das Gespräch ebenfalls mitbekommen. Er allerdings blieb noch kurz vor dem Kamin stehen. Dann drehte auch er sich zu seinen Begleitern um. Sie saßen an einem runden Tisch, dem einzigen, welcher noch frei war. In dem kleinen Gastraum gab es nur diese beiden. Ein Wirt würde noch fehlen... Arranges gesellte sich zu seinen Gefährten und ließ sich auf den freien Stuhl fallen. Er dachte nicht daran, irgendetwas von seiner Ausrüstung abzulegen, stattdessen lehnte er sich zurück, legte die Hände in den Schoß und starrte gedankenverloren auf die Tischplatte. Hier hat alles seinen Lauf genommen... gekommen bist du als unfähiger Amateur, gegangen bist du als Meister... Er erinnerte sich weit zurück, an die Anfänge seiner Karriere, kurz nachdem er aus Cheydinhal fortgegangen war.
Milan verschränkte die Arme und lehnte sich zurück, als Meryann und schließlich auch Arranges an den Tisch kamen und sich setzten. Das provozierende Gerede hinter sich hatte er sehr wohl vernommen, anscheinend versuchten sich die Leute gegenseitig anzustacheln und kamen nicht so wirklich zum Punkt. Aus ihren Stimmen ließ sich heraushören, dass sie wohl schon einige Krüge intus hatten, so steigerte sich auch dementsprechend die Lautstärke. "Habt ihr einen Wirt gesehen?", meinte Milan zu der Bretonin und dem Kaiserlichen vor sich und schaute sich nochmals suchend um, aber niemand war zu entdecken. Gerade wollte er sich zu den Männern hinter sich umdrehen und sie fragen, als er einen Satzfetzen aufschnappte, der ihn in der Bewegung verharren ließ. "...vielleicht will die Wüstenratte mit den Fransen dort drüben mitmachen...Ach ne, vergiss mal, die haben schon früher immer nur Prügel bezogen und tun es auch heute noch...". Der Rothwardon dachte einen Moment lang über die Worte nach; sie zielten eindeutig auf den Konflikt zwischen Himmelsrand und Hammerfell ab; besonders kreativ waren sie dabei nicht vorgegangen, aber es reichte, dass Milan sich wieder zu seinen Begleitern umwandte und leicht schmunzelte. "Vielleicht fragt lieber einer von euch...", meinte er kurz angebunden und sah etwas amüsiert aus; hinter dieser Fassade aber arbeitete es gehörig, und der Bestienjäger mahnte sich zur Ruhe.
Meryann hatte noch keinen Wirt gesehen, da drehte sich Milan auch schon zu dem anderen Tisch. Den Kommentar von dort hatte sie ebenfalls gehört. Bitte, keinen Ärger, nicht jetzt. Milan hatte es anscheinend auch nicht vor, denn er wandte sich wieder Arranges und ihr zu. Auf seine Frage sah sie kurz zu dem Nebentisch und malte sich ihre Chancen auf eine ernsthafte Antwort aus. Diese schienen ihr gleich Null, und so sah sie fragend zu Arranges. Er hatte eindeutig die bessere Art, Leute anzusprechen. Meistens jedenfalls, dachte sie sich leicht amüsiert als sie an den Morgen in der Höhle dachte.
Arranges war total in Gedanken versunken und bekam den Kommentar nur mit einem Ohr am Rande mit. Als Milan sie aber ansprach, hob er den Kopf und ließ die Augen von ihm zu Meryann wandern. Als auch sie ihn nur fragend ansah, überlegte er kurz. Seine Laune war längst nicht mehr so angriffslustig und zornig wie am Morgen, inzwischen war er sogar richtig gut aufgelegt, was sich in einem gewohnt etwas müden Ausdruck seines Gesichts spiegelte. Er erhob sich etwas schwerfällig und drehte sich zu dem Nachbartisch. Dann ging er die zwei Schritte auf die kleine Gruppe zu. Die Gäste kümmerten sich nicht wirklich um ihn, sie sahen nicht auf und ließen sich auch nicht stören. Arranges sah sich noch einmal suchend im Raum um, überlegte kurz, dann machte er einen längeren Schritt nach hinten, griff nach seinem Stuhl und schob ihn zwischen zwei der Gäste an den Tisch. Die 4 Gestalten saßen recht breit gefächert an dem Tisch, sodass er sich ohne einen von beiden anzurempeln, zwischen sie setzen konnte. Die Gäste und der Wirt, von dem Arranges noch nicht wusste, dass er der Eigentümer hier war, verstummten augenblicklich und sahen auf. Langsam ließ sich Arranges nieder und sah einen nach dem anderen kurz an. 'Meine Herren, ich und meine Begleiter,' er deutete mit dem Daumen über die Schulter nach hinten,' haben heute schon einen langen Weg hinter uns und bräuchten nun dringend die Hilfe eines Wirts, der uns dabei hilft, die etwas trockenen Kehlen zu schmieren.' Zwei Nords und zwei Kaiserliche saßen an dem Tisch, alle recht kräftig und im Stehen wohl um einiges größer als Arranges, aber jetzt fiel die unterschiedliche Statur nicht unbedingt auf, da der Nekromant noch seine gesamte Montur am Leib trug. Der nordische Wirt lachte auf und sah Arranges scharf an. 'So, die Pfeife aus dort traut sich also nicht was?' Er nickte in Richtung von Milan. Arranges wollte gerade antworten, da schlug ihm ein Kaiserlicher rechts von ihm freundschaftlich, aber kräftig auf den Rücken und lachte dabei süffisant auf. 'Naja, wenn der Schmahlspurfechter nicht will, dann kann man nichts machen, Feiglinge und Unfähige werden von uns verschont, schließlich suchen wir ordentliche Herausforderungen.' Verdammt, ich weiß schon auf was das hinausläuft... Ihm blieb kurz die Luft weg, aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. 'Nun, wäre ich denn Herausforderung genug?' Der Wirt blickte ihn etwas erstaunt an, ihm war im Gegensatz zu den anderen wohl nicht entgangen, dass der Magier etwas schmächtig gebaut war. 'Ihr könnt es ja mal damit versuchen, euch euer Gesöff zu verdienen...' Meinte er dann grinsend. Er stellte den Ellenbogen krachend auf dem Tisch auf und forderte Arranges stumm zum Armdrücken. Genau das wollte ich vermeiden... Aber ihm blieb jetzt kaum mehr eine Wahl, also griff er nach der Pranke des Nords. Die sehnige Hand des Kaiserlichen verschwand in der schwieligen Extremität des Nords. Sie sahen sich beide konzentriert an und auf ein stummes Signal hin, begannen beide zu drücken. Der Nord hatte die Kraft eines Bären, welche gegen die Ausdauer des Nekromanten stand. Zaubern? ... Nein, schlechte Idee... Arranges hielt so gut es ihm möglich war, dagegen, aber er hatte nicht den Hauch einer Chance. Gähnend langsam, aber beständig, näherte sich seine Hand der Tischplatte. Die Umsitzenden sahen gebannt zu. Einige Augenblicke konnte Arranges der Kraft des Nords Einhalt gebieten, aber dann schlug die Hand des Kampfmagiers laut auf dem Holz auf. Der Nord öffnete seinen schraubstockartigen Griff und lachte schallend. 'Ihr seid kein gewöhnlicher Reisender oder? ... Ein wenig mehr und anspruchsvolleres Training und ein paar Kampfeinheiten mehr, dann wäre das hier anders gelaufen!' Meinte er lobend. Auch von den anderen kassierte Arranges anerkennende Blicke. Ja das ist toll, dass ich das weiß, meine Hand wird das aber nicht wieder heil machen... Der Aufschlag auf der Tischplatte war so stark und heftig gewesen, dass es das Handgelenk wohl irgendwie gestaucht haben musste. Aber er ließ sich nichts anmerken. 'Ihr habt euch einen ordentlichen Schluck mehr als verdient... auch eure Begleiter... wer mit so einem unterwegs ist, muss wohl einen anstrengenden Weg hinter sich haben, auf der Straße ward ihr sicher nicht unterwegs, da wäret ihr vermutlich eher eingeschlafen vor Langeweile...' Der Nord lachte wieder, erhob sich und ging zur Bar. Dort machte er sich daran etwas zu suchen. Arranges grinste etwas unsicher in die Runde, stand dann auf, wobei er versuchte nirgends mit der Hand hängen zu bleiben. Er zog den Stuhl hinter sich her und setzte sich wieder zu seinen Gefährten. Ausgerechnet die Schwerthand... Dachte er zähneknirschend, während er sich das leicht gerötete Handgelenk sanft massierte und nach etwaigen äußerlichen Verletzungen suchte. Er sah auf und warf seinen Begleitern einen Blick zu, da kam auch schon der Wirt vorbei und in einer Hand drei irdene Krüge, in der anderen ein kleines Fässchen. 'Ein herausragender Tropfen... besten Met aus Himmelsrand importiert! Das geht natürlich aufs Haus!' Damit stellte er alles ab. 'Wenn ihr etwas essen wollt, müsst ihr euch gedulden, ich muss erst vorheizen...' Der Nord verschwand wieder. Arranges grinste kurz schief in die Runde, dann widmete er sich wieder seinem Handgelenk.
Große Reden schwingen können sie alle, dabei sind diese Knallköpfe in ihrem armseeligen Leben höchstwahrscheinlich nicht mal in der Nähe der Hammerfell-Himmelsrand-Grenze gewesen. Sie haben nicht gesehen, wie sich ein paar Rothwardonen gegen eine ganze Gruppe Nords gestellt haben, weil es ihnen ihr Stolz gebührte. Und auch heute noch kämpfen sie gegen diese Barbaren aus dem Norden. Gut, ich liefere ihnen jetzt gerade einen Grund, uns für feige zu halten, aber das sollte mir egal sein, gerade weil ich es mit solch unwissenden Vollidioten zu tun habe. Warum also macht mich das so sauer.... Das Gegröle an dem Tisch und die Spitzen gegen seine Person hatte er inzwischen ausgeblendet, da er sich darauf konzentrierte, nicht vollkommen die Beherrschung zu verlieren.
Als sich dann Arranges wieder zu ihnen an den Tisch gesellte, hatte Milan immer noch die Arme verschränkt und saß angespannt da, wie als müsste er sich beherrschen, was auch wirklich der Fall war. Dennoch zwang er sich zu einem freundlichen Lächeln Richtung des Kaiserlichen. "Ich danke euch...", presste er hervor und nickte knapp. Dann trat plötzlich der Wirt an den Tisch mit drei Krügen in der Hand und einem Fässchen unterm Arm und posaunte hocherfreut seine Lobpreisungen für das Gesöff aus seiner Heimat heraus. Danach fragte er nach Essen. Milan schwieg dazu, ihm war der Appetit vergangen. Diese süße Brühe als herausragenden Tropfen zu bezeichnen ist jetzt der Gipfel. Wahrscheinlich stammt das Zeug aus irgendeinem feuchten Keller und kennt Himmelsrand nur vom Hören. Milan ließ den Krug achtlos auf dem Tisch stehen und blickte von Arranges, welcher sich mit seinem anscheinend lädierten Handgelenk beschäftigte, zu Meryann; er sagte kein Wort. Wenn mich jetzt noch einer von denen einmal persönlich angeht, fliegen die Fetzen..., nach außen hin aber zeigte sich Milans Gesicht ausdruckslos.
Meryann hatte die Szene am Nebentisch beobachtet, auch wie Arranges Hand auf den Tisch geschlagen war. Wenigstens war sein Einsatz nicht umsonst, an dem Tisch saß tatsächlich der Wirt und brachte ihnen gleich ein Fässchen Met. Milan schwieg immer noch und schien sich nur mühsam beherrschen zu können. Der Nord hatte eigentlich keinen Grund, so große Töne zu spucken, die Nord waren auch nicht immer ganz ehrenhaft gewesen, waren die Bretonen doch von ihnen Verraten worden, ausgerechnet an die Kaiserlichen. Meryann interessierten solche Andeutungen eigentlich kaum, vor allem wenn derjenige der sie vom Stapel lies nie in der Nähe dieser Schlachten gewesen war oder noch nicht einmal geboren worden war. "Danke.", sagte sie lächelnd zu Arranges. Um sein Handgelenk konnte sie sich später kümmern, wenn er wollte, das wäre hier jetzt wenig geschickt gewesen. Dann sah sie wieder zu Milan. Sie überlegte sich, wie sie am besten ein Gespräch beginnen könnte, ihr fiel aber nicht wirklich etwas ein. Sie sah Milan nur stumm in die grauen Augen, bevor sie schließlich in die Runde fragte: "Schon irgendwelche Pläne für morgen?"
Arranges sah fragend zu Milan, der sich wohl etwas schwer tat, über die Anspielungen der Nords hinweg zuhören. Er selbst hatte nicht wirklich Hunger, auch war ihm nicht wirklich nach Met im Moment. Er dachte kurz an das Trauma, nachdem sie das Randland der Inseln wieder verlassen mussten und er sich dort auch auf eine Stauchung zweier Fingerknöchel und einem angeknacksten Handgelenk hin, den ganzen Arm gebrochen hatte. Naja, wenigstens habe ich die Aussicht auf ein warmes Bett, bevor sich das wiederholen könnte. Er schielte kurz zu Meryann. Ob sie sowas wohl auch richten kann? Mittlerweile war er ja tatsächlich soweit, sich auf ihre Heilmagie einzulassen, wenn auch nicht immer ganz mit dem Einverständnis seines Gewissens, oder vielmehr seines Stolzes. 'Möglicherweise haben die Mönche in der Kapelle oder auch die Gräfin Carvain selbst, einen Auftrag für uns... um eine umständliche Audienz zu umgehen, könnten wir dahingehend auch einfach eine Wache im Schloss fragen... sonst würde mir hier auch nicht mehr einfallen, als das herrliche Wetter und die gute Bergluft zu genießen...' Noch während der Kaiserliche sprach, standen die verbliebenen drei Gäste vom Nachbartisch auf und gingen zur Tür. Einer der Nords brüllte in die Richtung, in die der Wirt zuvor in einer Tür verschwunden war: 'Bis morgen...'
'Wenn ich wieder Beschwerden von den Wachen bekomme, dass du betrunken im Dienst warst, gibt’s hier morgen nichts mehr für dich.' Kam als Antwort. Darauf folgte ein kehliges Lachen von beiden Seiten, dann waren die Gäste weg.
Milan hatte die Abreise dieser Knallköpfe wohlwollend zur Kenntnis genommen, nur dieser Wirt da behagte ihm gar nicht. Warum war ihm nicht schon vorher klar gewesen, dass eine Stadt, die im Norden von Cyrodiil und quasi an der Grenze lag, als Zufluchtsort für Nords diente? Sehr viel mehr als solche Kommentare waren von diesen schließlich nicht zu erwarten, und Milan würde sich das wohl noch eine ganze Weile anhören dürfen; mindestens solange wie der Aufenthalt hier dauerte.
Dann folgte der Rothwardon dem Gespräch von Meryann und Arranges. Aufträge? Das klingt, als ob er uns hier als furchtlose Gruppe sieht. Als Gruppe. Dabei dachte ich, dass die beiden hier nach Lust und Laune durch die Welt ziehen und nicht wie unsereins einen Auftrag nach dem anderen annehmen. So kann man sich täuschen. Milan rührte den Met immer noch nicht an, das hatte aber nichts mit seiner Abneigung gegen den Wirt zu tun; vielmehr erinnerte er sich schauderhaft an seinen Aufenthalt in Himmelsrand zurück. Er trank dieses Gesöff, sicher, aber nur wenn es nichts anderes gab. Allerdings fragte sich der Bestienjäger gerade, wie der Wirt auf eine Nachfrage nach einem anderen Getränk reagieren würde. Er war sich sicher, dass dieser Kerl wieder eine Spitze loslassen würde, wenn nicht sogar noch mehr, und dann würde es hier gehörig scheppern. So blieb Milan etwas entspannter sitzen, ignorierte das Getränk und meinte zu Meryann gewandt: "Nein, ich habe keine Pläne, aber wie Arranges schon sagte, irgendwo wird sich etwas finden lassen. Was allerdings ein Geistlicher uns anzubieten hätte außer die Reliquien in der Kapelle abzustauben oder irgendwelche Totenbeschwörer zu beseitigen weiß ich auch nicht...".
"Das Klima ist vermutlich nicht einmal so schlecht für Totenbeschwörer.", antwortete Meryann. Als Arranges von Aufträgen gesprochen hatte, kam ihr wieder ins Bewusstsein, dass sie langsam aber sicher auch wieder zu Geld kommen musste. Die Chancen wären in der Kaiserstadt eindeutig besser gewesen, aber jetzt waren sie hier. Sie selbst suchte selten planvoll nach Arbeit, irgendwo ergab sich schon immer eine Gelegenheit, wenn sie Geld brauchte. Sie schob ihren Becher zu Arranges, neben dem das Fässchen auf dem Tisch stand. "Würdet ihr bitte?" Milan und er schienen etwas gegen Met zu haben, jedenfalls hatte keiner von beiden bis jetzt seinen Krug gefüllt. "Ich werde mir wohl die Kapelle ansehen...", sagte sie schließlich noch.
Ich hoffe, dass sich etwas ergibt, ohne, dass wir Aufträge offiziell annehmen müssen... sowas bringt meistens Aufsehen mit sich, das ich nicht gebrauchen kann und nicht haben will... Der Vorschlag von ihm, sich entweder bei den Priestern oder der Gräfin nach eventuellen Aufträgen zu erkundigen, die normalerweise für Söldner und dergleichen gedacht waren, war im Prinzip nur die erste Eingebung von Arranges, die er als Antwort auf Meryanns Frage, hernahm. Bei dem weiteren Einwurf von Milan und dem darauffolgenden Kommentar der Bretonin merkte Arranges auf, in seinem Kopf läuteten Alarmglocken und er musste direkt wieder an den Abend im Hotel der Kaiserstadt denken, als er einen über den Durst getrunken hatte. Er konnte sich einfach nicht klar daran erinnern, was er dort gesagt hatte. Aber er war sich sicher, das Thema Nekromantie nie so offen angesprochen zu haben und vor allem nicht im Zusammenhang mit seiner Person im Gespräch mit Milan. Ja richtig, das Eis erhält die Toten... wäre schlecht für mich, wenn ich hier in nächster Zeit vielleicht bald wieder allein reisen müsste... Aber Arranges wusste nicht, was Milan wusste oder was Meryann mit ihrem Kommentar sagen wollte. Und solange das so war, beschloss er erstmal abzuwarten, schließlich hatte er sich schon einmal ein wenig getäuscht und in der folgenden Aktion sauber verschätzt. Als Meryann ihm ihren Krug hinschob, ließ Arranges die Rechte erst einmal auf seinem Schoß ruhen, während er den Becher unter einem kleinen, grob geschmiedeten Hahn aus einer Bronzelegierung auf halber Höhe des Fässchens, positionierte. Vorsichtig drehte er auf und füllte den Krug, dann schob er ihn Meryann wieder zu. 'Die Kapelle wird wohl die bessere Wahl sein, auch wenn die Aufträge, die wir dort bekommen könnten, vermutlich eher unspektakulär sein werden... Die Gräfin, ich selbst habe sie noch nie wirklich persönlich getroffen, wohl aber ihren Haushofmeister, soll anscheinend eine leidenschaftliche Sammlerin von Akaviriartefakten sein. Ich weiß nicht, was ihr über die Akaviri wisst, ich selbst weiß nicht sehr viel. Durch Gerüchte wurde mir allerdings öfter schon zugetragen dass die Gräfin hin und wieder mutige Recken als Schatzjäger ausschickt, die hinterher entweder gar nicht mehr gesehen wurden oder wenn doch, erst nach einer sehr langen Zeitspanne und zugerichtet, als wären sie ein halbes Jahr planlos in der Wildnis umhergestreift...' Der Wirt trat wieder in den Schankraum und kam an ihren Tisch. 'Der Herdofen wäre jetzt warm, wenn ihr also etwas essen wollt, so würde ich anfangen etwas zuzubereiten... allerdings muss ich bei der Auswahl enttäuschen, die letzten Wochen hier oben waren ungewöhnlich kalt, deswegen wird es wohl kein Wildbret oder ähnliches geben, das Einzige, was ich anbieten kann, wären Eberkäulen, die uns die Jäger hier direkt aus dem großen Forst bringen, etwas anderes habe ich leider nicht.' Meinte der Wirt freundlich, aber bestimmt. Besser als nichts ist das allemal... Arranges sah fragend in die Runde und als ihm auffiel, dass Milan wohl genauso wenig Gefallen an dem Met fand wie er, drehte er sich zu dem Nord um. 'Es wäre wohl nicht möglich, dass wir noch etwas anderes außer diesem Met haben könnten?' Fragte Arranges etwas müde. 'Wieso? Ich dachte ihr seid hart im nehmen, scheut jetzt aber vor Met zurück?' Empörung schwang in der Stimme des Nords mit. 'Nein, so war die Frage nicht gedacht. Es ist nur so, dass der Weg hierher heute etwas unangenehm beschwerlich war und ich zumindest jetzt im Moment ein Getränk bevorzugen würde, welches nicht so sehr auf die Sinne schlägt...' Antwortete der Kaiserliche beschwichtigend und freundlich. 'Ahh... ein stets wachsamer Schwertmann... nicht so eine Dumpfbacke wie die Gesellen, die vorher gegangen sind. Die haben‘s zwar auch faustdickhinter den Ohren, aber legen es immer darauf an, einen gewissen Pegel haben zu müssen...' Der Nord lachte auf und schlug dem Kaiserlichen freundschaftlich mit der Hand auf die Schulter. Arranges sog scharf die Luft ein, als ihm die massiv geschmiedeten Schulteransätze seines Mithrilpanzers ins Fleisch gedrückt wurden. Ja... ein stets wachsamer Schwertmann... Dachte er etwas ärgerlich, bemühte sich aber um ein Grinsen. 'Nun denn, wartet, ich... oder vielmehr die Kundschafter, schöpfen öfter Wasser aus den Quellen an den Füßen der Berge ab... eigentlich eher für Notfälle gedacht, aber im Notfall kannste auch den geschmolzenen Schnee saufen!' Der Wirt verschwand wieder in der Küche. Arranges rückte mit angesäuertem Ausdruck im Gesicht, seine Schulterpanzerung wieder zurecht und ließ seine Schulter einmal kreisen, ehe er aufsah und fragend zu Meryann und Milan schaute.
Milan war überrascht, als Arranges plötzlich ein anderes Getränk orderte, er lehnte den Met wohl genauso ab wie er selbst. Allerdings wohl aus einem anderen Grund. Der Rothwardon war sich nicht ganz sicher, ob der Nord verstanden hatte, dass sie beide den Met nicht wollten, aber ihm war es weitestgehend egal.
"Akaviri sagt ihr? In Hammerfells Wüsten gab es einige verschüttete Ruinen der Akaviri. Da in dieser unwirtlichen Gegend selbst eine Forschergruppe nicht gut genug ausgerüstet wäre um diese auszuheben, beherbergen diese mit Sicherheit noch viele nicht geplünderte Grabkammern und Räume. Dort wäre die Grafin wohl sehr gut bedient wenn sie auf der Suche nach Artefakten ist. Aber nach Hammerfell in die Alik'r zu reisen liegt nicht gerade auf dem nächsten Weg...", meinte er schmunzelnd, und dann mit Blick auf Meryann fügte er hinzu: "...auch wenn es dort bedeutend wärmer ist.".
Der Wirt erschien wieder auf der Bildfläche, einen Krug Wasser und, zu Milans Überraschung, zwei Gläsern in der Hand. Er stellte alles auf dem Tisch ab und wandte sich an Arranges. "Wohl bekomm's. Für deinen stummen Begleiter hab ich auch'n Glas mitgebracht. Wusste immer, dass das Kaiservolk auch in der Lage ist, diese Dunkelhäuter zu unterwerfen...". Kaum hatte der Nord die Worte ausgesprochen, erhob sich Milan abrupt, die Hände auf die Tischplatte gestützt; sein Stuhl knallte mit lautem Krachen hintenüber, sodass der Mantel und das Schwert auf dem Boden landeten, aber Milan schenkte dem keine Beachtung. Der Wirt, der Schreck stand ihm in's Gesicht geschrieben, drehte sich zu diesem um. Einen Wimpernschlag später stand Milan direkt vor dem Wirt, packte ihm am Kragen seines schäbigen Leinenhemdes und drückte ihn mit dem Rücken gegen den mittleren Pfeiler des Wirtshauses; sein Gesicht war nur noch Zentimeter von dem des Nords entfernt. "Ich gehöre zum Volk der Yokudan und muss mir von solch einem minderbemittelten Kerl wie dir sowas nicht gefallen lassen; du brüstest dich hier mit den Taten deiner Artgenossen, dabei warst du mit Sicherheit nicht mal in der Nähe der Grenze! ICH war dort, ich habe gesehen, wie es wirklich war; habe gesehen, wie ihr ganze Familien wegen ein paar Widerworte gnadenlos abgeschlachtet habt; habe gesehen, dass ihr eine kleine bewaffnete Gruppe meines Volkes nur mit einer Übermacht und unfairen Mitteln besiegen konntet, ja, das vergisst man ganz schnell, hab ich Recht? Und dass ihr in euren Besatzungszonen der Bevölkerung verbietet, Waffen zu tragen, auch! Sowas nenne ich Feigheit, weil ihr genau wisst, wozu WIR in der Lage sind! ICH habe das Recht, darüber zu reden, ICH war da! Aber solche Mitläufer und Schwätzer wie du haben nicht das Recht, darüber zu urteilen! Jetzt mach deinen Job, oder ich schwöre dir, dass ich dich in Einzelteilen zur Grenze schicke, dann hast du sie wirklich mal bereist!". Milan war nicht laut dabei, sondern sprach mit eindringlicher, aber bedrohlicher Stimme. Die ganze Zeit versuchte sich der kräftige Nord durch herum zappeln zu befreien, aber das Adrenalin, welches Milan nun ausschüttete, verlieh ihm die Kraft, selbst diesen Fleischberg im Zaum zu halten. Schließlich schob Milan ihn zur Seite und von sich weg. Der Wirt taumelte kurz, fing sich dann aber und blickte Milan grimmig an. Er schien zu überlegen, was er jetzt tun sollte; schließlich entschloss er sich aber dazu, den Rothwardonen nicht weiter zu reizen. "Ist ja schon gut...", brummte er, nickte knapp und zeigte damit dass er verstanden hatte. Dann verzog er sich Richtung Küche. Milan blickte ihm noch ausdruckslos hinterher und setzte sich dann wieder, nachdem er seinen Stuhl und die Sachen wieder aufgehoben hatte. "Wie gesagt, die Wüste ist schön warm...", meinte er freundlich in die Runde und goss sich ein Glas Wasser dabei ein, wieder vollkommen ruhig als wäre nichts gewesen.
Bruma - Talos-Kirche (Milan&Meryann)
Am nächsten Morgen wurde Milan als Erster wach. Zunächst musste er sich orientieren, da er im ersten Moment nicht wusste, wo er sich befand. Warum war das so eng hier im Bett? Er öffnete die Augen. Ach, richtig...Meryann..., stellte er fest, als er sie mit ihrem Kopf auf seiner Brust schlafend vorfand. Wecke ich sie jetzt auf? zu spät sollten wir nicht aufbrechen. Er bewegte sich ein wenig, um sich bequemer hinzulegen; in dem Moment schlang Meryann, offensichtlich noch im Halbschlaf, die Arme um seinen Oberkörper und kuschelte sich noch etwas enger an ihn. Soviel zum Aufstehen..., grinste er in sich hinein, legte die Hand in den Nacken der Bretonin und ließ sie dort ruhen. Sie wurde bestimmt noch früh genug wach.
Als sie langsam erwachte merkte sie zuerst, dass sie nicht allein im Bett lag. Was?! Dann fiel ihr wieder ein, dass sie sich mit Milan das Zimmer geteilt hatte. Bei dem Gedanken musste sie noch im Halbschlaf leicht lächeln. Sie schlug die Augen auf und sah in Milans Gesicht: "Guten Morgen.", sagte sie leise und noch leicht verschlafen. Es war schon hell, durch die Ritzen der Fensterläden kam Licht ins Zimmer. Über Nacht war es doch kühl geworden im Zimmer, und so kuschelte sie sich an Milan und zog die Decke ein Stück höher anstatt aufzustehen.
Der Rothwardon nahm den Umstand, dass Meryann gar keine Anstalten machte, aufzustehen, amüsiert zur Kenntnis. "Wenn wir uns nicht beeilen, ist die Gruft wieder geschlossen", murmelte er leise und schob die Bretonin sacht von sich herunter. Ich kenn Arranges Schlafverhalten nicht, aber ich gehe jede Wette ein, dass er schon unterwegs ist. Nachdem er aufgestanden war, streckte er sich und machte sich dann daran, sich anzukleiden. Nachdem er sich dann zu Meryann umdrehte stellte er fest, dass sie ebenfalls schon fertig auf der Bettkante saß und ihn wartend anlächelte. Wie hat sie das denn jetzt fertig gebracht, wunderte sich der Bestienjäger und streifte sich seinen Mantel über. Es war doch schon recht kühl, jedoch noch nicht so beißend wie erwartet. Letztlich legte er noch sein Schwert an und verließ dann mit Meryann das Zimmer.
Im Schankraum kam ihnen der Wirt entgegen. Als er Milan erblickte, hielt der Nord inne und wartete schweigend ab. Der Rothwardon reichte ihm den Schlüssel. "Danke für die Unterkunft, und einen schönen Tag", sagte er, wieder übertrieben freundlich, und ließ Meryann vorausgehen, aus der Herberge. Er lief dicht hinter ihr und flüsterte ihr in's Ohr: "Wir sollten uns nach etwas anderem umsehen", und damit verließen sie Olavs 'Bräu und Streu'.
Kaum hatten sie die Tür aufgemacht, schlug ihnen eisige Kälte entgegen. Über Nacht hatte es Neuschnee gegeben, welcher doch recht hoch war, und auf den Straßen war incht allzu viel los, bei dem Wetter durchaus verständlich. Jetzt wurde es selbst Milan etwas frisch. Er wandte sich an die Bretonin. "Geht schon mal voraus in die Kapelle und wartet dort auf mich", und damit verabschiedete er sich und ging mit schnellem Schritt Richtung Ställe.
Meryann hatte sich nur das Kleid angezogen und ihre Schuhe, und den Mantel umgehängt. Sie hatte nicht vor, sonderlich lange im Freien zu bleiben. Mit ihrem restlichen Gepäck folgte sie Milan vor die Taverne. Es war noch kälter geworden und hatte sogar geschneit. Fröstelnd zog sie die Schultern hoch und wickelte sich in ihren Wollmantel. Als Milan sagte, sie solle schon vorgehen, nickte sie ihm kurz zu und ging schnell die wenigen Schritte von der Taverne zur Kapelle. Kapelle von Talos Sie trat durch die Tür an der schmalen Seite der Kapelle, und ihre Hoffnung, dass es hier drinnen wärmer sein würde, bestätigte sich leider nicht. So wirklich hatte sie daran sowieso nicht geglaubt, in diesen alten Kirchen war es immer kalt, selbst im Sommer. Die Frühmesse war anscheinend schon vorbei, so war die Kirche bis auf einen Mann und eine Frau leer. Es konnten Kaiserliche sein, so genau sah sie das von der Tür aus nicht. Beide trugen teure Kleidung und standen etwas untätig vor dem Altar. sie ging um die Brüstung und sah die breite Treppe hinunter. Dort lag die Kapellengruft. Sie überlegte, jetzt schon zu fragen ob sie diese Besichtigen konnte, beschloss sich aber, noch auf Milan zu warten, und setzte sich auf die hinterste rechte Bank, von der Tür aus gesehen.
Die Torwache ließ ihn anstandslos passieren, ihr war es ganz offensichtlich auch zu kalt um wirklich gewissenhaft der Arbeit nachzugehen. Milan begab sich in die Ställe zu seinem Pferd und sah sich nach dem Gepäck um. Nach kurzer Sucherei hatte er es gefunden und schnürte es geschwind auseinander. Zum Vorschein kamen zwei große Felle, welche eine etwas dunklere Färbung als das eines Berglöwen aufwiesen. Eines davon warf sich Milan über die Schultern, das andere klemmte er sich unter den Arm. Ich wusste doch, dass ich sie nochmal brauchen würde. Ist zwar lang her, mein Besuch in Himmelsrand liegt schon ewig zurück, aber dennoch, mir wird schon warm, dachte er, als er durch die Eiseskälte wieder die Stadt betrat, den Platz vor der Kapelle überquerte und schließlich schnell das Vorschiff jener betrat.
Drinnen war es nicht wärmer, die Kälte war lediglich nicht so beißend wie draußen. Er blickte sich um, es waren nur drei Personen anwesend. Die Frau auf der letzten Bank identifizierte er als Meryann; er trat von hinten an sie heran und legte ihr das andere Fell über die Schultern.
Sie saß auf der Bank und sah gedankenverloren nach vorn, als ihr plötzlich jemand etwas von hinten über die Schultern legte. Mit einem Satz war sie auf den Beinen und drehte sich um. Dabei hatte sie sich an die Schultern gefasst und das Fell unter ihren Fingern gespürt. Als sie Milan erkannte, musste sie lächeln, hatte er ihr nicht erst gesagt, sie solle sich nicht mehr anschleichen? Nur die Tatsache, dass sie in einer Kirche war, hatte sie davon abgehalten, gleich in den Angriff zu gehen. Sie wollte etwas sagen, da kippte gerade der Bogen, den sie an die Bank gelehnt hatte, und sie musste ihn auffangen bevor er auf den Steinboden fallen würde. Wenn sie hier gleich einen solchen Lärm veranstaltete, würde sie sofort wieder rausfliegen. Sie legte den Bogen auf die Bank und sah wieder zu Milan. "Danke." Sie wickelte sich in das Fell, und sah es sich dabei genauer an. Es kam ihr auf Anhieb nicht bekannt vor, auch wenn es Ähnlichkeiten mit einem Berglöwenfell hatte. Sie nahm ihre Sachen und ging mit Milan auf den Mann zu. Jetzt sah sie, dass es tatsächlich ein Kaiserlicher war und nicht etwa ein Bretone. Er war schon etwas älter und trug die grauen, langen Haare in einem Zopf. "Guten Tag.", sagte Meryann freundlich und mit gedämpfter Stimme. "Ich würde gern die Gräber in der Gruft sehen, ich vermute dass hier ein alter Freund zur letzten Ruhe liegt." Der Mann sah sie abschätzend an, bevor er antwortete: "Normalerweise steht es Besuchern offen, die Gruft zu sehen, wenn sie sich zu betragen wissen. Allerdings haben wir im Moment ein... kleines Problem. Ich fürchte, ich kann euch nicht dort hin lassen."
"Was denn für ein Problem?"
Der Kaiserliche sah sich kurz um, bevor er ihr endlich antwortete: "Nun ja, wenn es nicht so dringend wäre, würde ich euch davon nicht erzählen. Wir haben Geister in der Gruft. Zwei um genau zu sein. Das ist ein Problem, denn wenn Pilger die Gruft nicht mehr sehen können, kommen sie nicht, und spenden auch nicht. Die Kriegergilde fühlt sich für Geister nicht zuständig und die Magiergilde meint, sie wären ja nicht die Kämpfergilde."
Geister also., dachte sich Meryann. Das war ja nichts Ungewöhnliches in einer Gruft, aber der arme Mann schien wirkliche Probleme dadurch zu haben. Wobei es der Kirche ja noch nicht so schlecht gehen konnte, wenn man sich seine Kleidung betrachtete. Sie sah zu Milan, denn Geister fielen doch eher in seinen Bereich, auch wenn sie selbst durchaus wusste, wie man diese wieder los werden konnte.
Hola, sind wir aber schreckhaft. Milan folgte Meryann dann zu dem Priester der Kapelle und hielt sich im Hintergrund. Geister..., verdrehte Milan die Augen, dann aber drehte sich Meryann wieder zu ihm herum, und er setzte einen freundlichen Gesichtsausdruck auf. "Kann ich erledigen...", meinte er schulterzuckend. "Wirklich? Ich...ich danke euch...hier, der Schlüssel zur Gruft...", stotterte der Kaiserliche, ganz offensichtlich überrascht dass gar keine Überredungsversuche seinerseits nötig waren um die beiden vor sich zu überzeugen.
Milan legte den Arm um Meryann und steuerte mit ihr auf die Treppe, welche zur Gruft führt, zu und dabei flüsterte er. "Wie kann mich ein einziger Blick von dir dazu bringen, dass ich sowas ohne groß nachzudenken annehme...". Er strich ihr über den Rücken, ließ am oberen Ende der Treppe von ihr ab und schritt sie allein hinab. "Dauert nicht lang, ihr könnt in fünf Minuten nachkommen", rief er Meryann von unten zu, schloss die Tür zur Gruft auf und verschwand darin.
Unten war es totenstill und kühl, so wie man sich eine Gruft vorstellte. Fackeln, welche an den Wänden hingen, beleuchteten den monotonen Raum, der von Säulen durchzogen war. Milan presste sich mit dem Rücken an die kalten Steinwände und spähte an den Säulen vorbei. Und dort wäre Nummer Eins..., dachte er, als er einen Ahnengeist erblickte, welcher mit dem 'Rücken' zu ihm auf der Stelle schwebte. Milan konzentrierte sich auf seine rechte Hand, sogleich fing diese leicht zu wabern an und es bildete sich eine rötliche Aura. Der Geist schien die Anwesenheit von Magie zu spüren und bewegte sich, aber Milan war schon losgesprintet, auf den Geist zu. Kaum war er bei diesem, streckte er die Hand nach vorne und berührte den Geist; sogleich entlud sich eine Feuerladung und hüllte das Gespenst in einen Feuernebel. Der Raum erhellte sich stark, aber so plötzlich, wie das Schauspiel begonnen hatte, war es wieder vorbei. Zurück blieb Milan, der sich wieder an die Wand drückte, und ein kleiner leuchtender Staubhaufen auf dem Boden. Kaum war es wieder still, durchschnitt ein heller Kreideschrei das Gewölbe und hallte von den Wänden wider. Aus einer der beiden Nebenkammern kam ein Geist mit einer farblosen Rüstung geschwebt, ein rostiges Schwert in der flüchtigen Hand. Milan zog seinerseits die Waffe und griff mit der anderen Hand wie automatisch an seinen Waffengurt; eine kleine Phiole kam zum Vorschein, deren Inhalt er über die Klinge des Schwertes goss. Magie entziehen, jetzt geht es dir an den nicht vorhandenen Kragen. Der Geist kam auf den Rothwardonen zugeschwebt, bedrohlich kreischend und unwillkürlich mit dem Schwert fuchtelnd. Milan ließ sich nicht irritieren, holte aus und hieb einmal quer von schräg oben durch die Erscheinung. Diese hielt augenblicklich inne, die Waffe fiel klirrend zu Boden, und kurz darauf hatte sich der Geist ebenfalls in einen schillernden Pulverhaufen verwandelt.
Der Bestienjäger stutzte. Das sollte es schon gewesen sein? Nachdem er in die beiden Nebenräume geschaut und festgestellt hatte, dass dem wirklich so war, begab er sich wieder in die Grufthalle, ließ sich an einer Säule nieder und begann, sein Schwert mit einem weichen Tuch von den Überresten des Giftes zu befreien. Dabei schaute er immer mal wieder zur Tür, um zu prüfen, ob Meryann schon eingetreten war.
Nachdem Milan den Schlüssel bekommen hatte, legte er den Arm um sie und sie gingen auf die Treppe zu. Sie merkte, dass er sie auf einmal dutzte, und lächelte ihn an, als er ihr sagte, sie könne in fünf Minuten nachkommen. Eigentlich hatte sie keine Lust, schon wieder zu warten, nahm es sich dieses mal aber zumindest fest vor. Sie legte ihre Sachen oben an der Treppe neben die Brüstung und wartete. Kurz darauf konnte man für einen Augenblick den Schein von Feuer unter der Tür durchsehen, sie hatte die Tür zwar nicht im Blick, aber die dunkle Stelle davor wurde erhellt. Dann ertönte ein grauenhafter Schrei und auf einmal war wieder Ruhe in der Gruft. Meryann wartete noch eine Minute, und als immer noch alles still blieb, ging sie auf die Tür zu. Ihre Sachen lies sie liegen, sollten noch Geister hier sein würde sie eh keine Zeit haben mit dem Bogen zu zielen, deshalb konzentriere sie sich auf Zauber. Sie öffnete vorsichtig die Tür, und ihr schlug sofort die Kälte aus der Gruft entgegen. Die Luft war allerdings relativ trocken, so würden die Leichen in den Särgen halbwegs konserviert bleiben... Nein, nicht hier, denk nichtmal drann... Als die Tür weit genug offen war, sah sie Milan an einer Säule sitzen und seine Waffe putzen. Sie ging auf ihn zu, als ihr Blick auf einen Sarg fiel, der auf dem Weg zu ihm in einer Vertiefung der Wand stand. Eigentlich war es mehr die Steintafel mit dem Namen, die ihr auffiel. Davide Te'Nevlaiareh. Was für ein seltsamer Zufall, dass hier jemand mit dem gleichen Nachnamen liegt., dachte sie sich erstaunt. Der Name war ungewöhnlich für Bretonen, allerdings gab es anscheinend Teile von Hochfels, wo sich elfisch klingende Namen durchgesetzt hatten und aus Tradition beibehalten wurden, wenn sie auch selten waren. Und Davide war ein bretonischer Name. Sie starrte die Tafel immer noch an, während sie überlegte. Letzte Klarheit würde es wohl erst bringen, wenn sie die Platte des Sarges anhob um hinein zu sehen. Sie hatte bis jetzt angenommen, das kein Verwandter von ihr hier in Cyrodiil gelebt hatte, und dieser hier war erst vor vier Jahren gestorben. In der Mitte seines Lebens, wie sie nach kurzem Rechnen feststellte, er war gerade 43 geworden.
Meryann hatte die Gruft betreten, da war Milan auch schon fertig mit seiner Säuberung der Waffe und schnallte sie sich wieder auf den Rücken, nachdem er sich erhoben hatte. Während die Bretonin anscheinend nur Augen für eine bestimmte Grabplatte hatte, machte sich Milan daran, den Geisterstaub in ein kleines Beutelchen zu füllen, das Zeug konnte er bestimmt für neue Tränke brauchen. Nachdem er das Lederbehältnis verstaut hatte, blickte er nochmal zu Meryann, welche wohl ganz vertieft in die Studie eines einzelnen Grabes war. Der Rothwardon beschloss, sich noch in den Nebenräumen umzusehen, und ließ damit die Bretonin im Hauptraum der Gruft allein.
In einem der Nebenräume fiel Milans Blick auf einen kleinen Teller, der zerbrochen vor einem Grab lag. Anscheinend hatten die Geister hier gewütet. Er bückte sich danach, viele Kräuter lagen auf den Boden. Er überlegte kurz, sammelte sie dann kurzerhand alle auf und steckte sie in einen weiteren Lederbeutel. Was genau das alles war würde er später herausfinden. Gerade wollte er sich erheben und einem der Gräber zuwenden, als unter einer der Tellerscherben etwas funkelte. Schnell wischte er die Keramik zur Seite, zum Vorschein kam ein kleiner Rubin. Bedächtig betrachtete Milan ihn. Anscheinend war er eine Opfergabe für das Grab. Und der Kaiserliche oben sprach von zuwenig Geld. Aber dieser Kerl kam ihm seltsam vor, die teuerste Kleidung tragen und von Geldproblemen reden. Milan ließ den Rubin in die Tasche fallen, nachdem er sich versichert hatte dass es Meryann nicht sah, er würde dies später entscheiden. Nun stand er wirklich auf und musterte die Gräber halbwegs interessiert, Meryann würde schon zu ihm kommen wenn sie etwas wollte.
Dass Milan aufgestanden war, bekam sie nicht mit, und kaum hatte er den Raum verlassen, langte sie schon nach der Steinplatte, die den Sarg abdeckte. Wie sie erwartet hatte, war diese viel zu schwer, um sie alleine anzuheben. Sie sah nach Milan und konnte ihn nicht entdecken. Ich kann ihn eh nicht einfach fragen, ob er mir hilft den Sarg zu öffnen... Sie rang noch mit sich, während sie sich auf die Suche nach ihm machte. Schließlich fand sie ihn in einem der Nebenräume. "Könntest du mir bitte kurz helfen?" Sie hoffte einfach, dass er nichts dagegen haben würde, sie wollte ja nur in den Sarg sehen, sonst nichts. Ohne eine Antwort abzuwarten, ging sie langsam wieder zurück zu dem Sarg.
Der Jäger folgte Meryann, bei was wollte sie denn nun Hilfe? Auf dem Weg zum Sarg ging er die möglichen Varianten durch; als sich Meryann dann aber neben die Grabplatte stellte und andeutete, diese anheben zu wollen, stutzte er. Was wollte sie in dem Sarg? Milan blickte Meryann skeptisch an, legte aber bereits die Finger unter die schmale Kante der Grabplatte. "Ich hoffe wirklich für dich, dass du einen guten Grund dafür hast", sprach er sie an, schaute noch ein letztes Mal zum Eingang der Gruft ob keiner hineinkam und hob dann mit einem Ruck die Grabplatte an. Sie war wirklich schwer, aber schließlich schaffte es Milan, sie über den Absatz, der sie am verrutschen hinterte, hinauszuheben auf auf den Wänden des Sargs abzusetzen. Dann legte er die Hände an eine Ecke, ging leicht in die Knie und schob die Platte um zirka ein Drittel schräg zur Seite, sodass man hineinschauen und auch -greifen konnte. Staub rieselte zu Boden. Milan ließ von der Grabplatte ab und gab Meryann den Weg frei. "Aber macht schnell...", ermahnte er sie, ging zur Tür und lehnte sich dort an, anscheinend um aufzupassen dass niemand hier herunterkam und sie bei dieser Graböffnung zu beobachten.
"Den hab ich...", sagte sie nur. Für genauere Erklärungen hatte sie später noch Zeit. Als die Platte zur Seite geschoben war und den Blick in den Sarg freigab, trat sie auf diesen zu. In dem Sarg lag tatsächlich ein männlicher Bretone. Sein Körper war aussergewöhnlich gut erhalten, selbst für das günstige Klima hier unten. Anscheinend mußte er auch noch irgendwie konserviert worden sein. Sein Körper war in Leinenbinden gewickelt, aber das Gesicht war frei. Es wirkte vertrocknet und verschrumpelt, so dass sie nicht mehr sagen konnte, ob sie ihn schon einmal gesehen hatte. Sie suchte den Sarg ab und fand schließlich was sie erhofft hatte. Einen kleinen Beutel in dem sich Steine befanden. Sie öffnete ihn schnell und sah sofort einen großen schwarzen Seelenstein. Er leuchtete schwach und fühlte sich an, wie sich gefüllte schwarze Seelensteine eben anfühlen - eine eigenartige Mischung aus Warm und Kalt. Daneben sah sie noch einen Smaragd und einen Sapphir in dem Beutel. Inzwischen war sie sich sicher, dass die Namensgleichheit kein Zufall war. Wer sollte sonst mit einem schwarzen Seelenstein bestattet werden, wenn nicht ein Nekromant? Es war ihr zwar rätselhaft, wie das jemand geschafft hatte, aber umso besser. Wie es dazu gekommen war, dass er seine Seele bei seinem Tod hatte einfangen können, wußte sie ebenfalls nicht, aber das würde sie vielleicht bald herausfinden. Sie verschloss den Beutel wieder und verbarg ihn unter dem Fell. Dann sah sie zu Milan: "Danke. Wir könnten dann gehen, ich werde dir später erzählen, wer dort liegt." Sie war sich ebenfalls bewußt, dass jeden Moment jemand kommen könnte.
Milan nickte nur auf die Vertröstung von Meryann, ging an ihr vorbei und schob die Grabplatte wieder an ihre angestammte Position. Es gab ein lautes Poltern, als sie wieder zurückrutschte, aber Milan konnte dies einfach mit dem Kampf gegen die Geister begründen, sollte der Priester fragen. Schließlich verließ er mit Meryann die Gruft, verschloss sie und begab sich zu dem Kaiserlichen zurück. Dieser wirkte unruhig. "Ich habe es Poltern und Krachen gehört; ebenso Schreie...", meinte er beunruhigt. "Alles in Ordnung da unten", meinte Milan und reichte dem Kaiserlichen den Schlüssel. Dabei fiel ihm am handgelenk des Priesters ein mit Juwelen besetztes Armband auf; nach weiterer Musterung erspähte er eine gleichartige Kette um den Hals des Mannes. Soso, Geldprobleme.... "Für diese Tat werden dir die Neun ewig dankbar sein", säuselte der Kaiserliche. Wie bitte? Das war's? Milans Hand in der Tasche spielte mit dem Rubin, er überlegte ob er ihn aushändigen sollte. Dann aber verabschiedete sich der Rothwardon einfach und machte kehrt. Dieser Heuchler würde nicht auch noch diesen Edelstein bekommen, wenn er ganz offensichtlich soviele besaß, dass er sie spazieren tragen konnte. Milan gab Meryann das Zeichen, dass sie nun Gehen konnten, und wieß auf die Tür.
Meryann verließ die Gruft hinter Milan und nahm ihre Sachen wieder. Als der Priester sie einfach mit einem Danke verabschiedete, überlegte sie sich kurz, ihn auf so etwas wie eine Bezahlung anzusprechen, nachdem er von den örtlichen Gilden schon nicht viel Hilfe erwarten konnte. Und die Stadtwache wäre ihn noch teurer gekommen vermutlich. Sie entschied sich dann doch dagegen und folgte Milan aus der Kirche. In erwartung der Kälte draussen hatte sie die Zähne schon zusammengebissen, aber das Fell hielt den Wind wirklich gut ab. Den kleinen Beutel mit dem Seelenstein und den Edelsteinen lies sie unauffällig in ihrer Tasche verschwinden. Es war früher Mittag und sie hatte wenig Lust auf die Taverne von heute Nacht, also sah sie fragend zu Milan.
Drachenklauen-Felsen -> Bruma, Jerall-Aussicht (Milan&Meryann)
Milan sah Arranges hinterher, als dieser relativ geschäftig von dannen zog. Ich habe ein ganz ungutes Gefühl. Dann wandte er sich Meryann zu, welche in ihrer Erzählung indirekt andeutete, wirklich gerne mit ihrem Verwandten sprechen zu wollen, es aber aufgrund der Umstände nicht möglich war, ihn aus der Stadt zu schaffen. Milan schwieg zunächst und überlegte, dabei spazierten sie mehr aus Zufall Richtung Drachenklauenfelsen den nicht sehr viel bereisten Weg entlang, was man an der Beschaffenheit des Bodens feststellen konnte. Milan hatte schon viele ungewöhnliche Aufträge zu erfüllen, darunter das Herausschmuggeln eines Mannes aus einer gut besuchten und bewachten Stadt. Damals machten sie das ganz klassisch mit einem Heuwagen, was auch grandios funktionierte. Der Knackpunkt in diesem Fall jedoch dürfte es sein, den Leichnam aus der Gruft zu schaffen. Der Priester könnte der Schwachpunkt des Systems sein, denn er kam Milan etwas geizig vor - und demnach war er vielleicht bestechlich? In der Nacht war es außerdem wirklich kalt, da war auf den Straßen Brumas keine Zivilbevölkerung zu erwarten. "Angenommen, es gäbe eine Möglichkeit, euren...vermutlichen Verwandten aus der Stadt zu schaffen...", deutete Milan mit leisem Ton an, "...wo würdest du ihn hinbringen wollen?". Milan war aufgefallen, dass sie sich hier fernab jeglicher Zivilisation befanden; es begann wieder leicht zu schneien, und wie Meryann mit den Schneeflocken im Haar neben ihm her schritt, verleitete ihn dazu, ihr einen Augenblick nicht zuzuhören und sie einfach nur anzusehen.
Ja, wo bringe ich ihn hin... Soweit hatte sie noch gar nicht überlegt, nachdem sie nicht einmal wusste, wie sie ihn aus der Kapelle bringen sollte. "Eine Höhle hier wäre vermutlich nicht schlecht." Sie blieb stehen und drehte sich zu Milan. Sie waren inzwischen schon ein Stück von Bruma entfernt und es schneite wieder. Ohne das Fell wäre sie vermutlich schon längst jämmerlich erfroren. "Wir werden Fackeln brauchen, im Freien würde das nachts auffalle.". Sie sah ihn nachdenklich an. Wieso stellte er solche Fragen? Er würde doch am Schluss nicht eine Idee haben, die Leiche aus der Gruft zu bergen?
Der Rothwardon blickte sich aufmerksam um. Eine Höhle entdeckte er nicht in der näheren Umgebung. Sie hielten an und er sah sich Meryann gegenüber, welche ihn eindringlich musterte. Was sie wohl dachte? Milan ließ sich nichts anmerken und schaute sie gespielt verwirrt an. "Was schaust du denn so?", fragte er sie harmlos, legte den Arm um ihre Schultern und schob sie mit sich, sodass sie sich wieder in Bewegung setzten und den Weg weitergingen.
Nach ein paar Minuten kam der Drachenklauenfelsen in Sicht; allerdings nahm langsam aber sicher auch der Schneefall zu. Milan machte sich darum keine Sorgen, er genoss das Schneetreiben und die Einsamkeit hier draußen. Vor dem Felsen hielten sie inne, und der Rothwardon trat etwas näher, um ihn genauer zu betrachten. Der sieht aus wie..., dachte er und strich mit den Fingern über das Gestein.
"Nichts.", sagte sie lächelnd auf Milans Frage, und ging neben ihm weiter. Sie kamen an einen Felsen, der eine eigenartige Ähnlichkeit mit einer Klaue hatte. Meryann war hier noch nie gewesen und so kannte sie den Drachenklauen-Felsen nicht. Es gab hier zwar irgendwo einen daedrischen Schrein, aber hier war ihr eindeutig zu viel Schnee. Es schneite inzwischen stärker, und Meryann hoffte, dass es nicht noch zunehmen würde, nicht dass sie noch die Orientierung verloren. Sie trat neben Milan, der mit den Fingern über den Felsen strich, so nah, dass sie sich mit den Armen berührten, und sah ihn von der Seite an. Sie wusste immer noch nicht, was genau sie an ihm so faszinierte, seit sie ihn das erste Mal in der Kaiserstadt gesehen hatte.
"Wenn das wirklich eine versteinerte Drachenklaue ist, so sieht es nämlich aus, wäre es bestimmt toll gewesen, den ganzen Drachen zu sehen...", und dabei legte Milan den Kopf zur Seite und grinste. Dann drehte er den Kopf Richtung Meryann, welche ihn schweigend und mit undefinierbarem Blick ansah. Was sie wohl gerade denkt? Sollte ich sie fragen? Vielleicht fragt sie sich, ob du noch nie einen Felsen gesehen hast. Er ließ von dem Felsen ab und drehte sich zu der Bretonin; ihren Blick erwiderte er mit einer fragenden Geste, wobei er sich dabei erwischte, dass er seit Langem mal wieder drohte, sich in ihren dunklen Augen zu verlieren. Unbewusst hob er die Hand und strich ihr lächelnd eine größere Schneeflocke aus den Haaren.
Meryann sah den Felsen an. Es gab in Cyrodiil keine Drachen, wenn doch dann musste das schon lange her sein. Einzig Akatosh wurde in der Gestalt eines Drachen dargestellt. Milan drehte sich auf einmal zu ihr und strich ihr lächelnd mit der Hand über die Haare. Sie standen sich jetzt gegenüber und Meryann versank einen kurzen Moment in seinen Augen. "Gab es überhaupt wirklich Drachen in Tamriel?", fragte sie ihn leise. Sie hatte währenddessen mit ihrer freien Hand nach der seinen gegriffen und hielt sie fest, für die Temperaturen hier waren seine Finger erstaunlich warm.
Er drückte die Hand der Bretonin leicht, als er leise antwortete. "Mit Sicherheit lässt es sich bestimmt nicht sagen, da alles auf Überlieferungen beruht. Jedoch...", und er blickte zu der Felsformation, "...irgendwoher muss ja die Vorlage für so etwas herkommen, oder wenigstens die Behauptung 'so sieht eine Drachenklaue aus'...". Daraufhin schaute er wieder Meryann an und kam ihr ein Stück entgegen. Seine Bedenken wie sie reagieren könnte ließ er jetzt spontan fallen, als er die freie Hand an ihre Wange legte und sich anschickte, sie zu küssen.
Seine Lippen waren nur noch Zentimeter von denen Meryanns entfernt, als er plötzlich innehielt. Was war das? Er schaute zur Seite und hielt den Atem an; aber schon einen Bruchteil einer Sekunde später reagierte er; er stieß Meryann von sich, sodass diese zurücktaumelte und rücklings in den tiefen Schnee fiel. Kaum war dies geschehen, wurde Milan auch schon von dem angreifenden und im Sprung befindlichen Berglöwen von den Beinen gerissen und landete mit ihm ebenfalls im Schnee. Die Wucht des Aufpralls führte dazu, dass er sich mit der Bestie ein paarmal herum rollte, bis der Schwung verbraucht war und er sich unter dem Tier wiederfand, die Hände am Hals des Pumas und sich gegen seine Kraft aufbäumend. Der Berglöwe hatte das Maul weit aufgerissen, und Milan blickte direkt in den Schlund des großen schweren Tieres, welches ihm wohl in den Hals beißen wollte um den Rothwardonen wie seine Beute zu erlegen. Seine Waffe hatte der Jäger im Tiefschnee verloren, aber so auf den Rücken liegen hätte er dafür jetzt sowieso keine Verwendung gehabt. Seltsamerweise ging ihm, als die messerscharfen Zähne langsam aber sicher immer näher kamen, etwas ganz Skurriles durch den Kopf. Fast hätte ich sie geküsst. Dann aber war Milan wieder mit den Gedanken im Hier und Jetzt und konzentrierte sich auf die Gefahr vor sich. Mit einem Ruck wuchtete er den Puma zur Seite und ließ ihn los; zeitgleich dazu rollte er sich zur entgegengesetzten Seite weg und kam so wieder auf die Beine, während sich der Berglöwe einmal verwirrt im Schnee herumwälzte, sich dann aufrichtete und Milan anstarrte. Dieser bewegte sich in leicht geduckter Haltung im Halbkreis um die Großkatze herum. Es war wirklich ein prächtiges Exemplar, der Größe nach ein Männchen, dessen Schulterhöhe in etwa Milans Hüfthöhe entsprach. Unter dem glatten Fell zeichneten sich die sehnigen Muskelpakete der Raubkatze ab, alles an ihr sah nach purer Kraft und Agilität aus. Irgendwie faszinierte Milan dieses Tier, er wollte ihm nichts tun; dennoch hatte er keine Zweifel, dass der Puma beim geringsten Anzeichen von Zögern sofort in den Angriff übergehen würde, solche Tiere spürten Angst. So machte der Rothwardon einige Schritte auf den Berglöwen zu, welcher dies wohl gar nicht erwartet hatte, hastig unter Fauchen zurückwich und Milan mit seinen grau-grünen Augen genauestens fixierte. Die Großkatze schien unentschlossen, was sie tun sollte, anscheinend war sie es nicht gewohnt, dass ihre Beute sich ihr so wie Milan entgegenstellte.
Aus dem Stand sprang sie plötzlich auf den Rothwardonen zu, das Maul weit aufgerissen, und zielte abermals auf den Hals. Dieser ließ sich seitlich nach hinten fallen und erwischte den Puma mit einem halbherzigen Faustschlag am Kopf. Der Berglöwe verlor im Flug die Orientierung und purzelte nach dem Aufprall durch den Schnee; schüttelnd richtete er sich wieder auf und fixierte Milan erneut, beinahe sah es so aus, als würde er abermals angreifen. Eine schiere Ewigkeit lang schauten sich beide Kontrahenten nur an, direkt in die Augen. Dann aber wandte sich der Puma ab und floh durch den Schnee Richtung dichter Nadelwald, bevor er darin verschwand blickte er aber noch einmal zögerlich zurück. Milan hatte währenddessen nur dagestanden und das Tier ebenfalls mit seinem Blick verfolgt; nachdem es verschwunden war, stand er etwas verloren inmitten des aufgewühlten Schnees und blickte dann zum Drachenklauenfelsen, dahin wo er Meryann so unsanft zu Boden geschubst hatte.
Nach Milans Antwort sahen sie sich noch kurz an, bevor er noch etwas näher rückte, die Hand auf ihre Wange legte und sie küssen wollte, hätte sie in diesem Moment nicht etwas gestört. Fast gleichzeitig mit ihm drehte sie den Kopf und sah noch den Berglöwen, bevor sie von Milan zur Seite gestoßen wurde und im tiefen Schnee landete. Es war ein riesiges Tier, welches gleich darauf Milan ansprang und ihn zu Boden warf. Der Berglöwe versuchte ihn zu beißen während Meryann sie wieder aufrappelte und sich auf einen Zauber konzentrierte. Um ihre rechte Hand begann es grünlich zu leuchten, da schubste Milan die Katze von sich und kam wieder auf die Beine. Als sich die beiden nur ansahen, wartete Meryann noch, selbst wenn sie den Berglöwen jetzt lähmte wäre das Problem nicht gelöst, er würde danach erst recht gereizt sein. Weiter kam sie nicht mit ihren Überlegungen, da wurde Milan wieder angesprungen, duckte sich aber und gab dem Tier einen Schlag mit der Faust mit, woraufhin es orientierungslos im Schnee landete, und nach dem sich beide noch ein paar Sekunden angestarrt hatten, wieder im Wald verschwand. Meryann löste den Zauber wieder auf und das Leuchten um ihre Hand verschwand. Sie trat zu Milan, der etwas verloren im Schnee stand, wobei sie dieses mal wieder mehr auf ihre Umgebung achtete als vorhin. Das war leichtsinnig gewesen, auch wenn es hier so friedlich wirkte, sie wusste eigentlich dass das täuschte, auch hier in Cyrodiil. Besorgt sah sie ihn an und strich ihm sanft den Schnee aus den Haaren. "Geht es dir gut?"
Er wirkte wie als hätte Meryann ihn aus den Gedanken gerissen, als sie ihn ansprach. Er schaute sie verwirrt an, bis sein Blick wieder klar wurde. "Ja, natürlich...", antwortete er ihr nur resigniert und blickte wieder zum Waldrand, da wo der Puma verschwunden war. Dann richtete Milan seine Aufmerksamkeit wieder auf Meryann, welche über und über mit Schnee bedeckt war durch ihren Fall. Er strich über das Fell, welches sie trug, und säuberte es so von dem Schnee. Ihm war die Situation etwas unangenehm, schließlich war er gerade in Begriff, Meryann näher zu kommen und schubste sie daraufhin zu Boden. Er legte die Hand in ihren Nacken und betrachtete sie lächelnd. "Vielleicht sollten wir zurückgehen, am Ende fällt uns noch ein Bär an...", flüsterte er der Bretonin zu und lenkte sie mit sich Richtung Bruma. "Für die Höhlensuche ist später noch genug Zeit...", flüsterte er ihr dabei noch in's Ohr und gab ihr damit indirekt seine Zusage für ihr Vorhaben. Wie genau er das realisieren wollte, ließ er offen.
Milan strich ihr den Schnee von der Kleidung und legte ihr die Hand in den Nacken. Eigentlich hätte sie nichts dagegen gehabt, wenn sie da weitergemacht hätten, wo sie von dem Berglöwen unterbrochen wurden, aber es war hier wirklich zu riskant. Außerdem spürte sie langsam die Kälte vom Boden durch ihre dünnen Schuhe. Sie folgte ihm, wobei er noch einmal auf die Höhle zu sprechen kam. Das meint er doch jetzt nicht ernst?, dachte sie sich wobei sie ihn erstaunt ansah. War er sich überhaupt im Klaren, was ihnen blühte, wenn sie erwischt wurden? Selbst wenn sie sich bei der Leiche noch irgendwie rausreden konnten, spätestens bei dem schwarzen Seelenstein würde es der Wache klar werden, wozu sie die Leiche brauchten. Am besten versteckte sie ihn vorher irgendwo. Für sie selbst war das ein kalkulierbares Risiko, sie wollte allerdings Milan da ungern mit rein ziehen. "Ich weiß deine Hilfe wirklich zu schätzen, aber ich hoffe du weißt, worauf du dich einlässt, sollten wir erwischt werden.", sagte sie nur zu ihm. Sie gingen schweigend zurück nach Bruma, es schneite unverändert stark. Dort angekommen durchschritten sie das Tor, und gingen auf die Herberge zu, die ihnen heute Mittag aufgefallen war. Es war schon später Nachmittag, aber immer noch hell. Daneben befanden sich zwei Geschäfte, dort würde sie später sehen, was sie für die Steine bekam. Hoffentlich stellten die Händler dort keine Fragen, aber sie konnte sie auch unterwegs in einer Höhle gefunden haben.
Warum er vorhatte ihr bei dieser ganz offensichtlich kriminellen Handlung zu helfen wusste Milan selbst nicht. Wahrscheinlich lag dies an seiner Zuneigung zu ihr, allerdings versuchte er sich einzureden, dass dem nicht so war und der Grund woanders lag. Mit Totenbeschwörern hatte er vorher noch nie in dieser Art zu tun gehabt, und so versuchte er seinen Antrieb darin zu sehen: In der Entdeckung und dem lernen neuer Dinge.
Jetzt waren sie in der Herberge angekommen, auf dem Weg hierhin hatte Milan geschwiegen. Irgendetwas hatte er vergessen, das wusste er. Sie bringt mich durcheinander, befand er mit einem Blick auf Meryann vor sich, welche vor ihm das Haus betrat. Auch wenn das Fell das Meiste verdeckt, grinste er innerlich, als er sie von hinten betrachtete.
Drinnen war alles sehr rustikal eingerichtet. Zwei mächtige Holzpfeiler stellten die Hauptsäulen der Herberge da, im Schankraum befanden sich mehrere mit Silbergeschirr gedeckte Tische, hinter dem Tresen stand ein gutmütig aussehender Nord. Der offene Kamin erfüllte den Raum mit Gemütlichkeit und strahlte eine große Wärme ab.
Milan ging mit Meryann an einen der Tische und wollte sich setzen. Er vollzog sein Ritual: er zog den Mantel aus und hängte ihn über die Stuhllehne. Dann folgte der Waffengurt. Aber Milan griff ins Leere. Wo war sein Schwert? Mit einem Mal kam das Bild seiner Waffe im Schnee wieder vor sein geistiges Auge. "Große Klasse...", seufzte er und ließ sich dann schwerfällig auf dem Stuhl nieder. "Dann muss ich wohl zurück...", und er strich sich entnervt durch das Haar und blickte Meryann an, bewegte sich aber noch nicht.
Sie ging vor Milan in die Taverne und als er sich anschickte, seine Sachen abzulegen und über den Stuhl zu hängen, sah sie, dass irgendetwas fehlte. Bis jetzt war er neben oder hinter ihr gelaufen, so war es ihr nicht aufgefallen. Er merkte es dann gleich selbst, dass er sein Schwert im Schnee verloren hatte. Meryann setzte sich ihm gegenüber an den Tisch, nachdem sie das Fell über einen freien Stuhl gehängt und ihre Sachen daneben gelegt hatte. "Es wird bald dunkel.", sagte sie leise. "Außerdem kalt...Du solltest dich aufwärmen, bevor du gehst, vielleicht gibt es hier ein Bad...", sagte sie lächelnd zu ihm. Ihr war selbst einigermaßen kühl, und dorthin wäre sie ihm fast schon am ersten Abend in der Kaiserstadt gefolgt, aber noch direkter wollte sie nicht werden, es waren auch noch andere Gäste anwesend.
Milan fing den Blick Meryanns ein, in ihm lag mehr als nur der bloße Hinweis darauf, dass er vorher noch Baden gehen sollte um sich aufzuwärmen. Der Rothwardon glaube zu verstehen, was sie damit sagen wollte, aber sicher war er sich nicht; trotzdem ließ er es darauf ankommen und lächelte. Milan erhob sich und ging zu dem Nord am Tresen. "Seid gegrüßt, bitte ein Zimmer für meine Begleitung und mich.". Der Nordmann nickte und schaute an Milan vorbei auf Meryann, welche sich gerade erhob und in seine Richtung schaute. Er grinste vielsagend, verkniff sich aber einen Kommentar. "Das macht dann 25 Septime.". Milan reichte ihm das Geld und erkundigte sich nach dem Bad, nachdem er den Zimmerschlüssel erhalten hatte. Die Mundwinkel des Mannes zogen sich noch weiter nach oben, er wusste anscheinend Bescheid oder konnte sich seinen Teil sehr gut denken. "Bei den Zimmern am Ende des Hauptganges", und er lehnte sich vor, "und unter dem kleinen Schränkchen neben der Tür ist der Schlüssel.". Der Bestienjäger blickte den Nord forschend an. So offensichtlich?, fragte er sich amüsiert, nickte aber freundlich und wandte sich ab zu Meryann.
Nachdem sie unten in ihrem Zimmer angekommen waren, legten sie die Felle auf das Bett und gingen zusammen in das Badezimmer, welches sie hinter sich verschlossen. Milan sah sich Meryann gegenüber, welche ihn ein wenig schüchtern ansah und auf irgendetwas zu warten schien. Der Rothwardon zögerte einen Moment, nahm ihren Kopf dann sanft in beide Hände und küsste sie innig.
Eins führte zum anderen, und sie fanden sich letztendlich zusammen in dem Waschzuber wieder, eng umschlungen und die Nähe des jeweils Anderen spürend. Milan streichelte Meryanns ihre nassen Haare aus dem Gesicht und liebkoste ihre Stirn. "Das war schön...", flüsterte er ihr zu und strich unter Wasser ihren schlanken Körper entlang.
Nachdem sie das gemeinsame Bad beendet und sich wieder auf ihr Zimmer begeben hatten, verabschiedete sich Milan von der Bretonin. "Ich bin bald zurück...", flüsterte er ihr bei der Abschiedsumarmung in's Ohr und gab ihr einen Kuss. Dann verließ er die Herberge und Bruma Richtung Drachenklauen-Felsen. Es wurde bereits dunkel.
Meryann blieb allein in dem Hotelzimmer zurück, als Milan gegangen war. Sie setzte sich aufs Bett und lies den Oberkörper - ungeachtet ihrer nassen Haare - nach hinten sinken. sie dachte über das eben erlebte nach, und war erstaunt über sich, dass sie fast schon die Initiative ergriffen hatte indem sie Milan auf das Bad angesprochen hatte. Sie hatte zwar nicht direkt geplant, dass sie so weit gehen würden, auch wenn sie es auf keinen Fall bereute. Und wenn er doch nur darauf aus war, dich ins Bett zu bekommen und jetzt weg ist? Bei dem Gedanken runzelte sie die Stirn und versuchte ihn so schnell zu verscheuchen, wie er gekommen war. Sie kannte Milan zwar nicht lange, aber sie traute ihm trotzdem in der Richtung, wenn sie auch nicht sagen konnte, weswegen. Und wenn es ihm nur darum gegangen wäre, hätte er es bei der Bosmer schneller geschafft. sie setzte sich wieder und ihr Blick fiel auf einen Obstkorb auf dem Tisch. Sie nahm einen Apfel und setzte sich wieder aufs Bett, nachdem sie den Beutel mit dem Seelenstein aus ihrem Gepäck genommen hatte. Sie betrachtete ihn nachdenklich und strich mit den Fingern darüber, während sie aß. Als sie fertig war, verstaute sie den Seelenstein wieder im Beutel und zog ihr Kleid aus und die Tunika an. Sie wußte nicht genau, wie spät es war, aber vermutlich schon dunkel. Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit schloss sie die Zimmertür nicht ab, nahm die kleine Öllampe vom Tisch und trug sie zum Bett. Dort stellte sie sie auf den Boden, löschte sie und legte sich ins Bett. Kurz darauf war sie mit den Gedanken bei Milan eingeschlafen.