Cyrodiil, Zuflucht der DB; Cheydinhal; Wildnis; Bravil, Einsame Freier Unterkunft
Tarik hatte den Tag nach seinem Auftrag dazu genutzt, Cheydinhal etwas genauer zu erkunden und seine Kampftechnik zu verbessern. Am nächsten Tag ging er zu Vincente um ihn um einen weiteren Auftrag zu bitten. Tatsächlich hatte der Vampir auch einen für ihn.
“Nun, der Auftrag den ich euch gebe wird nicht einfach zu erledigen sein. Er kommt von der Schwarzen Hand persönlich. Ihr müsst eine Person aufspüren, ihr folgen und wenn sie den Informant erreicht hat tötet ihr beide”, begann Vincente seine Erklärung.”Was soll daran bitte schön schwer sein?”, fragte Tarik.”Kennt ihr die Mora Tong?”, fragte der Vampir.”Nein,...oder ....wartet. Ich kenne sie. Das ist doch diese legale Assassinen-Gilde in Morrowind....ihr verlangt doch wohl nicht von mir bis nach Morrowind zu reisen?!? Ich war für einige Jahre dort und habe dann eine lange Flucht von dort aus angetreten”, gab Tarik entsetzt zurück.”Nein, ihr müsst nicht bis nach Morrowind reisen. Die Mora Tong sucht die Zufluchten der Dunklen Bruderschaft um sie dann auszulöschen. Eine Spionin der verhassten Organisation lebt hier seit einigen Tagen in Cheydinhal und hat die Zuflucht ausgemacht. Heute wird sie einen höhergestellten ihrer Gilde besuchen und ihm die Informationen geben. Dann können wir uns auf einen Angriff der Mora Tong gefasst machen, was nicht gerade einfach werden wird. Daher, müsst ihr besonders vorsichtig vorgehen. In der nächsten Stunde wird sie die Herberge “Zur Brücke”verlassen. Folgt ihr unauffällig bis sie ihren Informanten erreicht. Dann tötet ihr beide und sucht alle Informationen die sie zusammen getragen hat. Wenn ihr den Mord unerkannt vollführt, bekommt ihr einen Bonus”, sagte Vincente und verabschiedete sich mit einem”Möge Sithis mit euch sein”. “Möge Sihtis mit euch sein”, gab Tarik zurück und war sich dem Ernst der Lage bewusst. Da seine Brüder und Schwestern noch schliefen, verzichtete er auf ihren Rat und zog seine Lederüstung an. Darüber zog er wieder seine normale Kleidung, nahm seine Waffen, außer sein Silberlangschwert, mit und begab sich zur Heberge”Zur Brücke”.
Dort angekommen, ging er in die Herberge hinein und frühstückte erst einmal. Verstohlen beobachtete er die Menschen in der Herberge. Dann kam plötzlich eine Dunmer mit kupferfarbenen, langen Haaren. Sie trug ein altes, graues Gewand und schien ganz ruhig. Doch in ihrem Blick konnte Tarik ihre Aufregung sehen.”Scheint mein Opfer zu sein”, dachte Tarik und aß sein letztes Stück Käse. Dann kramte er eine Pfeife aus seiner Tasche und stopfte etwa Tabak hinein. Dann zündete er den Tabak an und gönnte sich diese eine Pfeife, während er die Frau musterte. Nach kurzer Zeit kam eine zweite Dunmer und setzte sich neben die erste.”Hmm, vielleicht ist sie doch nicht mein Opfer. Ich sollte auf das Stundenglas des Wirts achten”, dachte Tarik und schaute zum Wirt hinüber. Kurz darauf drehte er das Glas um und im selben Moment erschien eine dritte Dunmer mit langen dunklen Haaren, welche ein Paket bei sich trug und sehr schnell die Herberge verließ. Der Kaiserliche stand auf, legte dem Wirt 20 Septime auf den Tresen und verließ ebenfalls den Ort.
Draußen sah er wie die Dunmer in Richtung Ost-Tor ging. Tarik stutzte.”Da kann doch was nicht stimmen”, und gerade ging die Tür der Herberge wieder auf. Schnell sprang er in ein Gebüsch um sich dort zu verstecken. Dabei schnappte er folgendes auf.:.....”ein Glück das er den Köder geschluckt hat, dieser jämmerliche Hund von der Dunklen Bruderschaft! Jetzt steigen wir auf den Heuwagen vor der Stadt und fahren dann nach Bravil. Dort treffen wir dann den Kontaktmann in der”Einsamen Freier Unterkunft”. Von dort aus fährt er nach Leyawwiin und dann mit dem Schiff nach Vvardenfell”.........
Das genügte dem Kaiserlichen schon um zu wissen wer seine Personen waren. Leise schlich er ihnen hinterher und als beide nicht hinsahen sprang er in den Heuwagen. Kurz darauf fuhr der Wagen los und Tarik versuchte ihre Gespräche zu belauschen. Lange Zeit schwiegen beide und erst als sie gut eine halbe Stunde unterwegs waren, unterhielten sich beide wieder.”Was wenn er den Köder nicht geschluckt hat? Was wenn er hinten im Heuwagen sitzt und unsere Gespräche belauscht?”, fragte die eine.”Na dann wenden wir.........den Heuwagen in Brand setzten..........verstehst du?”, gab die andere zurück.”Mist, ich muss irgendwie unbemerkt aus dem Heuwagen und dann nach Bravil in die “Einsame Freier Unterkunft”, sonst habe ich ein Problem....ein ziemlich großes Problem sogar”, schoss es Tarik durch den Kopf. Angestrengt lauschte er den Gesprächen der beiden Dunmer, konnte aber nichts besonderes mehr mithören.
Nach einer langen Zeit des Schweigens, entschloss sich Tarik ans Ende des Heuwagens zu kriechen um zu herauszufinden wo er war. Vorsichtig streckte er den Kopf aus dem Heu und sah um die Wagenkante. Plötzlich sah er ein Weg-Schild und versuchte es zu lesen. Als sie daran vorbei gerauscht waren sagte die eine Dunmer:”Da vorne ist Bravil, am besten zünden wir den Wagen jetzt an.” “Gute Idee...auf drei jeder einen Feuerball....eins....zwei......DREI!”, sagte die andere. Sofort schossen Feuerbälle auf das trockene Heu, welches sofort Feuer fing. Fast gleichzeitig lösten die beiden Frauen das Gespann von den Pferden, sprangen auf sie und ritten im wilden Galopp nach Bravil. Der Heuwagen überschlug sich mehrmals und Tarik wurde hinaus katapultiert. Um einen, unter Umständen tödlichen, Knochenbruch zu entgehen streckte der Kaiserliche beide Hände aus und als er einen Ast zufassen bekam packte er direkt zu. Der Ast bog sich stark nach unten, doch hielt er dem Gewicht des Kaiserlichen stand. Als die Schwingungen weitestgehend aufgehört hatten ließ Tarik los und landete sachte im Gras.”Verdammt sie haben mich abgehängt! Ich werde kaum noch rechtzeitig in Bravil ankommen, um sie zu stoppen. Bei den Neun oder bei Sithis, jetzt könnte ich einen glücklichen Zufall gut gebrauchen”, fluchte er. Die Götter oder der unheilige Vater schienen ihn erhört zu haben denn in der Ferne sah Tarik einen Kaiserlichen-Legionsreiter und dieser Ritt in vollem Tempo auf ihn zu.”Das ist meine Chance”, dachte Tarik und versteckte sich im Gebüsch. Kurz darauf war der Reiter am brennenden Heuwagen angekommen und stieg von seinem Pferd ab um den Ort zu untersuchen. Leise schlich sich Tarik von hinten an ihn heran und schlug ihn k.o. Sofort hechtete der Kaiserliche zum Pferd und schwang sich in den Sattel. Mit vollem Galopp ritt Tarik in Richtung Bravil. Kurz bevor er die Brücke erreichte, hielt er hinter einer Baumgruppe an und stieg vom Pferd. Dann ging er raschen Schrittes über die Brücke und betrat Bravil, die misstrauischen Blicke der Wache ignorierend.
In Bravil erkundigte er sich nach der”Einsamen Freier Unterkunft”. Breitwillig gab man ihm die Information und nur wenige Minuten später erreichte Tarik die besagte Herberge oder war es eine Taverne? Drinnen bediente eine Frau die wenigen Gäste und ein Ork stand an der Tresen. Tarik ging zu dem Ork und fragte ihn mit gedämpfter Stimme:”Sind hier zufällig zwei Dunmer abgestiegen?”
“Warum sollte ich euch das erzählen, ich kenne euch doch kaum”, erwiderte der Ork. Der Kaiserliche seufzte, Überredungsarbeit war gefragt. Nach einem kurzen Gespräch, wo auch einige Münzen den Besitzer wechselten, erhielt Tarik seine gewünschte Information.”Nun”, begann der Ork,”seit zwei Wochen wohnt hier ein Dunmer von außerhalb und etwa eine halbe Stunde bevor ihr kamt, traten 2 Dunmer Frauen ein und sprachen den Dunmer an der am Tresen saß. Ich habe Gesprächsfetzten mitbekommen:”...”Welche Gesprächsfetzen waren das?”, wollte Tarik wissen. Der Ork schwieg jedoch. Als Tarik 10 weitere Münzen springen ließ redete der Ork weiter:”Ich habe nur so viel verstanden:..Niemand ist uns gefolgt...und wenn dann verbrennt er gerade.....gut gehen wir nach oben.....dann berichtet ihr mir was ihr über die verfeindete Organisation...diese Sanguin Anbeter!... “Mehr habe ich wirklich nicht verstanden”, gab der Ork zurück.”Ich gebe dir jetzt 50 Goldmünzen. Versprichst du mir dann über das was gleich passiert kein Wort zu verlieren?”, fragte Tarik. Der Ork bejahte dies, jedoch konnte Tarik die Lüge in seinen Augen lesen. Mit bedrohlichem Unterton redete er weiter auf den Ork ein.”Über das was hier gleich passiert, verlierst du kein Wort zu irgend jemand anderem....und solltest du es denn noch tun wird es das letzte sein was du je getan hast!”In die letzten Worte legte Tarik einen noch drohenderen Unterton hinein. Total verängstlicht gab der Ork das geforderte Versprechen."Was wollt ihr bei den drei überhaupt?", wollte der Ork wissen. Tarik dachte einen Moment nach."Der Dunmer will die beiden weiblichen Dunmer töten und ich will es verhindern", log Tarik. der Ork nickte. "Gut ich werde stillschweigen bewahren...viel glück." Der Kaiserliche ließ den Beutel mit den 50 Septimen auf dem Tresen liegen, welche der Ork sofort einsteckte und ein Stoßgebet zu den Neun schickte. Dann ließ sich Tarik noch die Zimmernummer des Dunmer geben und ging dann hoch zum besagten Zimmer.
Dort schlich er zu der Tür und lauschte. Gedämpfte Stimmen drangen durch die Tür:...”Wir wissen das eine Zuflucht der Dunklen Bruderschaft in Cheydinhal liegt und sie untersteht einem Zuhörer namens Lucien Lachance.......gut das wird nur die erste Zuflucht dieser untreuen und unwürdige Mörder sein! Danach werden wir nacheinander alle anderen Zufluchten vernichten und dann muss ihre Mutter dran glauben!.......
Das reichte Tarik schon, um zu wissen das er etwas unternehmen musste. Jedoch kam er gegen drei Assassinen nicht an, nicht in der offenen Konfrontation. Plötzlich stand jemand auf und ging zur Tür. Rasch versteckte sich der Kaiserliche und beobachtete wie die Dunmer nach unten ging. Während dessen zog Tarik seine normalen Kleider aus und wartete dann in der Lederüstung auf die Frau. Kurz darauf kam sie wieder nach oben. Leise zog Tarik einen seiner Silberdolche und warf ihr den Dolch in den Hals. Tödlich getroffen sackte sie zu Boden. Zufrieden zog der Kaiserliche seinen Dolch aus dem Leichnam und öffnete die Tür. Als die beiden Personen, welche sich im Zimmer befanden, realisierten das die Person nicht einen von ihnen war, war es schon zu spät. Tarik schleuderte seinen Dolch auf die Dunmer und traf. Dann zog er sein Silberkurzschwert und attackierte den übriggebliebenen Dunmer. Dieser hatte ein Schwert gezogen, welches Tarik noch aus seiner Zeit in Morrowind kannte: ein Chitin-Schwert. Dann ging es Schlag auf Schlag. Der Kaiserliche musste sich beeilen, denn wenn die Stadtwache kommen würde wäre es aus. Er konnte schlecht sagen das er von der Dunklen Bruderschaft sei und das sie bitte vor der Tür warten sollten bis er den Dunmer getötet hatte und abgehauen war. Der Dunmer war kein unerfahrener Kämpfer jedoch hatte Tarik den Vorteil schon im offenen Felde gekämpft zu haben. Sein Opfer war es gewohnt die Personen heimlich zu töten oder zumindest so schwer zu verwunden das ein weiterer Schwertstreich genügen würde um der Person ein Ende zu bereiten. Das musste der Dunmer auch bemerkt haben und so griff er zu einer List. Er warf dem Kaiserlichen eine Kanne entgegen und wollte den Moment nutzen um dem abgelenkten Gegner niederzustrecken. Tarik wehrte den Krug ab, dabei stolperte er jedoch und viel auf den Boden. Mit seinem zweiten Silberdolch, welcher in den Schwertarm traf, konnte der Kaiserliche den Mora Tong Agenten aufhalten. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wollte der Dunmer fliehen, jedoch hatte Tarik etwas dagegen und warf seinen dritten Silberdolch auf den Agenten. Der Dolch traf den Dunmer in den Rücken, welcher augenblicklich zu Boden fiel. Schnell raffte Tarik sich auf, holte sein Silberkurzschwert und rammte es dem Dunmer in den Nacken. Noch war nichts vorbei, denn der Kaiserliche musste noch die Dokumente zusammenraffen die im Zimmer auf dem, zum Glück noch unbeschädigten, Tisch lagen. So schnell wie möglich hatte Tarik alles beisammen, hatte das Zimmer und die Leichen abgesucht, seine Klingen abgewischt und wieder weggesteckt.
Plötzlich waren schwere Stiefelschritte zu hören und sie kamen die Treppe herauf. Flink lief Tarik in das oberste Stockwerk und versteckte sich dort im Besenschrank. Bange Minuten wartete er und horchte. Schritte kamen nach oben, Zimmer wurden durchsucht, Leute befragt und Berichte verfasst.
Nach knapp zwei Stunden des Wartens traute Tarik sich wieder aus dem Schrank hervor. Schnell zog er seine normale Kleidung an und ging nach unten. Der Ork stand mit sehr hellgrünem Gesicht am Tresen als er den Kaiserlichen erblickte.”Habt ihr etwas gesagt?”, fragte Tarik mit drohendem Unterton. Der Ork schluckte.”Nnn...nnn..nein nein...iiccchh hhhabe nnnnnichts ggeesssagt”, brachte dieser stotternd hervor. Dieses mal konnte Tarik keine Lüge in den Augen des Ork’s lesen, nur Todesangst und Verzweiflung.”Gut, ich reise jetzt nach Morrowind. Sollte mir zu Ohren kommen das du meine anwesenheit doch verrätst und glaub mir das werde ich herausfinden, dann bist du Tod noch bevor du nach deiner Mami rufen kannst!”, sagte Tarik und verließ nach einem Nicken des Orks die “Einsame Freier Unterkunft”.
“Wunderbar ich habe es geschafft. Jetzt nichts wie raus aus der Stadt und ab zurück nach Cheydinhal!”, dachte er. Als der Kaiserliche die Pferdestallungen vor Bravil erreicht hatte, öffnete er das Tor und schwang sich unerkannt auf ein Pferd, dann ritt er, so schnell das Pferd zu laufen vermochte, zurück nach Cheydinhal. Auf dem Rückweg begegnete ihm niemand.”Schon seltsam, immer wenn ich zurück nach Cheydinhal reite kreuzt niemand meinen Weg, Zufall?”, dachte Tarik und war am frühen Abend in Cheydinhal angekommen. Er stellte sein Pferd nahe des Stall’s ab und ging auf direktem Wege in das noch offene Kleidergeschäft. Dort verkaufte er seine alten Kleider und kaufte sich statt dessen Kleidung, so schwarz wie die Nacht und einen tiefschwarzen Umhang, Kapuze inklusive. Dann schlich er zur Zuflucht der Dunklen Bruderschaft.
Dort angekommen setzte er sich ausgehungert direkt an den Tisch und begann zu essen. Nachdem er sein Mahl beendet hatte, suchte er Vincente auf um ihm die Nachricht über seinen Erfolg zu berichten.
“Wunderbar! Sehr Gut!”, sagte der Vampir.”Ihr habt unserer Zuflucht einen guten Dienst erwiesen. Die Wachen kamen zwar in das Zimmer des Geschehens, jedoch haben sie euch nicht entdeckt. Deswegen habt ihr euch euren Bonus verdient. Hier sind die 200 Gold für euren Auftrag und als Bonus erhaltet ihr noch einmal 200 Gold extra.” nach einer kurzen Pause fügte der Vampir noch hinzu: Wegen eurer guten Dienste für die Bruderschaft befördere ich euch hiermit zum Schlächter. Nun ruht euch aus und sammelt eure Kräfte....Möge Sithis mit euch sein.”
Mit Zufriedenheit verabschiedete sich Tarik und suchte sogleich sein Bett auf, in welches er sich total erschöpft fallen ließ und sofort einschlief.
Wildnis östlich von Ceydinhal
Nemada probierte von dem Rehfleisch, das sie gerate über dem Feuer geröstet hatte. Obwohl es aufgrund des Fehlens von Gewürzen nicht besonders schmeckte konnte man es doch essen. Immerhin besser als nichts. Ihre letzte Ration Trockenfleisch hatte sie schon vor zwei Tagen aufgebraucht und sie konnte sich glücklich schätzen die Überquerung der Berge überlebt zu haben. Bei ihrem letzten Aufenthalt war sie weiter im Süden über die Berge gegangen, allerdings wollte sie Morrowind so schnell wie möglich verlassen, da sie nicht wusste, ob es vielleicht noch mehr Nord-Plünderer gab, die jetzt die Grenze zu Morrowind überschritten hatten und anfingen Reisende und Siedlungen zu überfallen. Sie währe auf dem Gebirgspass fast erfroren hätte sie sich nicht bei einem Nordbanditen, der ihr unterwegs begegnete seine Pelzrüstung "ausgeliehen". Und fast verhungert währe sie auch. Huan hingegen ging es den ganzen Weg über hervorragend. Er hat sich anscheinend über den Schneesturm der auf dem Hochpass über sie hereingebracen war gefreut und war darin herumgetolt wie Halbstarker während Nemada in einer kleinen Höhle fast erfroren währe und darauf gehofft hat, das der Schneesturm bald aufhört. Allerdings hat sie die Geirgsüberquerung dann doch überstanden und heute morgen das Glück gehebt, auf einen Rehbock zu stoßen. Auch Huan hatte sich über das frische Fleisch gefreut. Und jetzt streunte er wieder durch die Gegend und wartete darauf, das Nemada mit dem Essen fertig wurde. Außerdem musste sie sich sowieso mit dem Essen beeilen, wenn sie noch bis heute Nacht Ceydinhal erreichen wollten.
Cyrodiil, Cheydinhal, Zuflucht der DB; Wildnis; Kaiserstadt, Elfengartenbezirk; Anvil
2 Tage waren seit dem letzten Auftrag vergangen. Tarik hatte sich Cheydinhal noch etwas genauer angesehen, seine Waffen reparieren lassen, Alchemiezutaten gesammelt, Tränke gebraut und Bücher studiert. So war die Zeit verflogen und dann entschloss er sich einen weiteren Auftrag zu erfüllen.
Am frühen Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück, suchte der Kaiserliche Vincente auf. Der Vampir stand in der Eingangshalle und war gut gelaunt.”Guten Morgen, wie geht es euch?”, fragte Vincente.”Mir geht es gut. Und wie ist euer Befinden?”, fragte Tarik.”Mir geht es prächtig....ihr seid wegen eines Auftrags gekommen oder?”, antwortete der Vampir.”Ähm....ja. Habt ihr einen für mich?”, sagte der Kaiserliche.
“Nun, ich hätte da einen Auftrag für euch. Es geht um einen Dieb. Diese Person hat mehrmals teure Erbstücke geklaut. Eines der Opfer ist verärgert und hat die Dunkle Bruderschaft beauftragt den Dieb zu töten. Das einzige was wir wissen ist, das es sich um einen Waldelf namens Ismil handelt. Wo er wohnt oder wo er sich aufhält wissen wir nicht. Ihr müsst ein gutes Stück Detektiv Arbeit leisten, ehe ihr ihn töten könnt”, sagte Vincente. Verdutzt schaute Tarik ihn an.”Hat der Auftraggeber nicht gesagt in welchen Städten er zu finden sein könnte?” “Nein, das hat er nicht. Der Dieb verlässt nach einem Einbruch immer die Stadt und kreuzt manchmal erst Wochen später wieder in einer Stadt auf”, antwortete der Vampir. Eure Belohnung wird im üblichen Maß ausfallen. Einen Bonus erhaltet ihr, wenn keine andere Person, die den Bosmer deckt oder beschützt, getötet wird.” Tarik nickte und verabschiedete sich. Er zog seine Rüstung und seine normalen Kleider an, nahm seine Waffen und machte sich auf den Weg.
Als der Kaiserliche die Straßen von Cheydinhal betrat, füllte er in ein paar Zügen seine Lunge mit der frischen Morgenluft. Danach suchte er einen Wachmann auf.”Vielleich ist der Dieb schon mal im Gefängnis gewesen. Dann müsste eine Wache doch sicherlich etwas wissen”, dachte er und fand auch gleich eine vor der Kapelle.”Entschuldigung, ich möchte mit ihnen reden!”, rief Tarik. Die Wache drehte sich herum und gab mürrisch zurück:”Beeil dich Bürger! Ich hab eine komplette Nachtwache hinter mir und will endlich abgelöst werden!” “Nun, ich suche einen Bosmer”...., fing Tarik an.”Wenn ihr einen Bosmer sucht, geht in den Elfengartenbezirk der Kaiserstadt. Man munkelt das dort regelmäßig Bosmer absteigen...und jetzt verschwinde bevor ich rüde werde!”, antwortete die Wache.”Schon gut..schon gut”, gab Tarik zurück und machte sich auf den Weg zu den Ställen vor der Stadt.”Wenn er mir noch einmal so kommt, dann wird er mein Kurzschwert zu spüren bekommen!”, ging es dem Kaiserlichen zornig durch den Kopf.
Kurz darauf erreichte er die Stallungen und schaute sich um. Keine Wache, kein Aufpasser, kein Stallknecht.”Gut dann will ich mir mal einen galoppierenden Untersatz holen.”
Ein schwarzes Pferd stand ganz nah am Zaun, der Rest war etwas weiter hinten im Gehege. Leise schlich Tarik an das Gatter, öffnete es und schaute sich um. Niemand war zu sehen. Dann schwang er sich in den Sattel des Pferdes und ritt ganz langsam von der Stadt weg. Als Cheydinhal außer Sicht war, ließ er das Pferd galoppieren.
“Es stimmt also wirklich. Die schwarzen Hengste aus Cheydinhal sind wirklich die schnellsten Pferde Cyrodiils, aber auch die teuersten”, dachte Tarik als der Hengst durch den noch jungen Morgen galoppierte. Etwa eine halbe Stunde vor Mittag erreichte er die Kaiserstadt. Sein Pferd gab er dem Stallknecht und bezahlte die Unterkunft für ein paar Stunden. Dann eilte er über den Talosplatz-Bezirk in den Elfengarten-Bezirk. Direkt in Luther Broad’s Pension.”Jetzt ist eine Stärkung erforderlich”, dachte er und betrat die Pension.
Beim Wirt, Luther Broad, bestellte der Kaiserliche einen Hammelbraten, Brot, Obst, einen Süßkuchen und eine Flasche Met. Dann begann er zu essen. Lange Zeit ließ sich niemand blicken und Tarik wollte schon weitersuchen als 3 Bosmer in die Pension gingen und eine Runde Met bestellten. Lange Zeit beobachtete er die Bosmer und lauschte ihren Gesprächen in der Hoffnung sie würden Ismil erwähnen. Als alle drei schon stark angetrunken waren, setzte Tarik sich zu den dreien und trank eine Runde mit ihnen. 2 standen daraufhin auf und wankten nach oben.”Na mein Freund, kennst du einen Bosmer mir Namen Ismil?”, fragte Tarik.”W.....Wwwww...Waaarumm.... ssollt...te ich dir...davon ...erzssählln?”, lallte der Bosmer.”Nun, ich bin ein alter Freund von ihm und suche ihn”, gab der Kaiserliche zurück. Als der Waldelf immer noch nicht auspacken wollte, trank Tarik noch drei weitere Runden mit ihm(alle Runden gingen auf die Rechnung des Waldelf’s) und einige Münzen tauschten die Besitzer. Dann schließlich, bei der 5 Flasche Met gab der Bosmer eine wage Information.”Iiii.Iii.ihhrrr..*hicks* ssssucchhtts Iiissssmmmil?*hicks*.......nun iiiiichh hhhabbe ihhn....Mmmitgenommen....aaauuuff*hicks*Rrreieisssen...Ccccyrrrrodiil....nächstes Ziel....*hicks*....Hhhandlessssschifff......iinn Hhafe von..........Aaa.....A..n...v...i...l.........Anvil!” Tarik hatte mühe die Worte zu verstehen. Dann prostete ihm der Bosmer zu und zog seine Flasche in zwei, drei Schlucken leer. Der Kaiserliche trank nichts von seinem Met sondern wartete bis die nächste Runde kam. Als der Elf seine Flasche wieder geleert hatte, schob Tarik ihm seine beiden Flaschen hin, welche der Bosmer auch beherzt austrank. Als dieser die letzte Flasche absetzte kippte er um und blieb bewusstlos liegen. Verärgert stand Luther vor dem strakbesoffenen Bosmer und schüttelte den Kopf. Tarik bot ihm an, den Bosmer auf sein Zimmer zu tragen. Luther nickte und gemeinsam schleppten sie den Elf auf ein freies Zimmer. Danach mietete Tarik sich ein Zimmer und schlief auch gleich ein.
Als es Nachmittag war, wachte der Kaiserliche auf, zog sich an, bezahlte seine Rechnung und begab sich zu den Stallungen.”Ich muss mich beeilen, denn wenn die Information stimmt, die mir der Bosmer gegeben hat, wird Ismil wohl nur in der Nacht in das Handelsschiff einbrechen. Bis dahin muss ich in Anvil sein”, dachte er. Als der Kaiserliche an den Stalllungen ankam, schwang er sich sogleich in den Sattel. Sofort gab er dem Pferd die Sporen und so schnell es dem Tier nur möglich war ritt es in Richtung Anvil.”Schneller! Schneller!”, feuerte Tarik das Pferd in Gedanken an. Schnell hatte er Weye hinter sich gelassen und ritt die Straße entlang in Richtung Skingrad.
Ohne einen Zwischenfall erreichte Tarik Skingrad. Die Tor-Wachen starrten auf einen Fleck am Horizont, welcher immer schneller auf sie zu kam.”Es ist ein Reiter!”, sagte der eine.”Der wird doch wohl nicht durch die Stadt reiten wollen, das ist verboten!”, rief der andere entsetzt. Der Reiter, Tarik, hatte jedoch etwas anderes im Sinn: Kurz vor dem Tor lenkte er sein Pferd links an den Stadtmauern vorbei, mitten durch die Weinberge. Einige Arbeiter schauten dem Fremden mit entsetzten hinterher. Noch ehe jemand reagieren konnte war der Reiter auch schon wieder verschwunden.
Tarik bog wieder auf die Straße und ritt weiter. Lange Zeit sah er nur Bäume, Sträucher, Felsen und Flüsse. Plötzlich sah er Rauch in der Ferne. Von der Größe des Rauchs musste es eine Stadt sein.”Moment, welche Stadt liegt zwischen Skingrad und Anvil........Kvatch! Dann sind die Gerüchte also war. Kvatch ist ein Opfer der Flammen geworden, ein Opfer der Deadra”, dachte Tarik, verbannte diese Gedanken jedoch schnell wieder aus seinem Kopf. Er hatte einen Auftrag zu erfüllen!
In der Ferne konnte der Kaiserliche eine Gestalt ausmachen.”Ein Wegelagerer?” Plötzlich sauste ein Pfeil ganz knapp an seinem Ohr vorbei.”Verdammt, ich kann mich jetzt nicht auf einen Kampf einlassen. Ich muss ihn umgehen”, schoss es ihm durch den Kopf und sofort wich er in den Wald aus. Das Slalom-Reiten erwies sich schwieriger als angenommen und so musste er die Geschwindigkeit seines Pferdes drosseln um nicht zu stürzen. Pfeile flogen zwischen den Bäumen durch und prallten gegen Stämme oder fielen auf den Waldboden.”Ich muss hier raus”, dachte Tarik verzweifelt und lenkte sein Pferd wieder auf die offene Straße.
Gerade als der Kaiserliche die Straße erreichte stand der Wegelagerer im Weg und das Pferd bäumte sich auf. Erschrocken fuhr dieser herum und genau in diesem Augenblick trafen ihn die Pferdehufe am Kopf. Verletzt stürzte der Wegelagerer zu Boden und Tarik gab dem Pferd sofort wieder die Sporen.
Als die Sonne ihre letzten Strahlen auf die Erde warf kam Tarik in Anvil an. Er hatte nur eine einzige Pause eingelegt und dementsprechend war das Pferd am Ende seiner Kräfte. Die letzten Meter konnte das Pferd nur noch im gehen zurücklegen und als das Stadttor schon in Sicht war, brach das Pferd tot zusammen.”Ich hätte ein paar Pausen mehr einlegen sollen. Naja ich habe es ja schließlich nicht bezahlt”, dachte Tarik. Wenig später durchschritt er das Stadttor von Anvil und begab sich zur “Schwimmenden Schüssel” um sich dort zu stärken.
Drinnen saßen etwas ärmere Leute, Agenten, Matrosen und Diebe. Unauffällig setzte sich Tarik an einen leeren Tisch und aß etwas Rattenfleisch mit Brot und trank Wasser dazu. Irgendwann verließen einige Leute die Taverne, darunter auch Tarik der beschlossen hatte die Schiffe zu beobachten.
Eine frische Brise wehte durch den Hafen und Tarik schlich in eine dunkele Ecke und beobachtete von dort aus ein Schiff, welches das Ziel des Diebes sein musste. Er hatte sich nach einem Handelsschiff erkundigt und ihm wurde gesagt das nur eines im Hafen vor Anker läge. Lange zeit geschah nicht und langsam fragte sich Tarik ob er nicht einer ganz falschen Spur nach ginge.
Plötzlich entdeckte er eine Gestalt welche auf das Schiff zu schlich und sich dabei häufig umblickte.”Na, also da ist er. Ich sollte mich an seine Fersen heften.”
Als die Gestalt das Schiff erreicht hatte, schlich Tarik ihr hinterher. Vorher hatte er jedoch seine normalen Kleider abgelegt. Auf dem Schiffsdeck war niemand zu sehen und Tarik schluckte einen Lebenentdecken Trank. Jede Person in einem gewissen Umkreis würde er sofort sehen. Sofort trat die Wirkung des Trankes ein und der Kaiserliche konnte eine Person in der Kapitänskajüte ausmachen. Langsam schlich er in das Zimmer und bemerkte das die Tür leicht offen stand. Von der Erfahrung bei der “Schwarzen Fee” belehrt, stieß Tarik die Tür auf und stellte sich neben die Tür. Die Person drinnen drehte sich herum und murmelte:”Muss wohl der Wind gewesen sein.” Plötzlich wurde es ruhig und der Kaiserliche schlich in die Kajüte. Drinnen war niemand, jedoch konnte er eine Luke im Boden ausmachen.”Na, wollen doch mal sehen wer diese Person ist oder ob mich der Waldelf über’s Ohr gehauen hat”, dachte er und stieg die Leiter herunter.
Unten angekommen schlich Tarik den Tunnel entlang. Am Ende stand eine Tür weit offen und eine Gestalt kniete vor einer Kiste, offenbar machte sie sich an einem Schloss zu schaffen. Tarik beschloss zu warten und beobachtete die Gestalt. Diese hatte bald das Schloss geknackt und förderte 2 makellose Diamanten zu Tage. Schnell steckte die Gestalt die Edelsteine ein und sprach:”Und morgen wird im Rappenkurier stehen: Der “Wandernde Dieb” hat wieder zu geschlagen. Ich, Ismil, werde bald berühmter als der Graufuchs sein!”
“Nun, das würde ich nicht sagen”, gab Tarik zurück und erschrocken fuhr die Gestalt, es war tatsächlich ein Bosmer, herum und starrte die Person in der Tür an.”Wwweer...ssseid iihr?”, fragte der Waldelf.”Ismil, du hast viele Leute beklaut oder?” “Wwwo her wwisst iihr mmmeinen Nnnamen? Was wollt ihr von mir?”, fragte dieser.”Sithis erwartet dich”, antwortete Tarik und da verstand der Bosmer.”Nein, ich werdet mich nicht kriegen!”, sagte er und huschte an Tarik vorbei, in Richtung Leiter.”Verdammt!”, dachte der Kaiserliche und lief Ismil hinterher. Schnell hatte er die Kapitänskajüte hinter sich gelassen und entdeckte den Waldelf wie er eilig den Hafen von Anvil verließ.”Na, warte! Du entkommst mir nicht!”, dachte Tarik, zornig über seine eigene Dummheit Ismil nicht gleich getötet zu haben.
Beide hechteten durch die dunklen Gassen von Anvil und erreichten kurze Zeit später die Stallungen. Zwei frische weiße Pferde standen vor dem Haupt-Tor von Anvil. Das eine beanspruchte der Bosmer, das andere wurde von seinem kaiserlichen Verfolger benutzt. Die Wache war zum Glück nicht anwesend und so wurden beide bald von Nacht und Nebel verschluckt.
Die kalte Nachtluft schlug Tarik ins Gesicht als auf dem Rücken seines Pferdes dem Bosmer in vollem Galopp folgte. Lange ritten sie die Straße entlang, dann ging es links in den Wald, dann wieder auf die Straße. Mal ging es durch eiskalte Bäche, dann wieder durch hügelliges Gelände oder auch über flache Ebenen
Irgendwann kam Skingrad in Sichtweite, dort bog Ismil rechts in den Weinberg ein. Der Kaiserliche folgte dem Bosmer und schnell hatten sie den Wienberg verlassen und entschwanden den verdutzten Blicken der Tor-Wache. Langsam brach der Morgen an und am Horizont wurde es heller.”Ich muss diesen Dieb kriegen, noch ehe der Tag anbricht. Sonst werde ich kaum Chancen haben ihn zu töten”, dachte Tarik verzweifelt. Sie erreichten die Rote-Ring-Straße, welche um den Rumarsee herum führte, als etwas geschah.
Plötzlich stolperte das Pferd des Bosmers, welcher sofort aus dem Sattel flog und sich das Schultergelenk brach, während das Pferd sich das Genick brach. Sofort stoppte Tarik sein Pferd und stieg halb durchfroren aus dem Sattel. Das Pferd blieb stehen war sichtlich erleichtert nicht mehr in diesem Höllentempo zu reiten. Ismil schleppte sich trotz starker Schmerzen und einem Unterkühlten Körper weiter, wollte er doch nur noch sein Leben retten. Der Kaiserliche hatte jedoch etwas dagegen, nahm seinen Silberbogen und legte einen Pfeil an. Tarik zielte so genau wie es in seinem Zustand möglich war und ließ die Sehne los. Mit einem leisen surren flog der Pfeil auf den Bosmer zu und traf diesen im Bein. Dieser schrie leise auf und kroch nur noch weiter. Der nächste Pfeil traf ihn in die andere Schulter und dieses mal blieb Ismil liegen. Der dritte Pfeil traf den Bosmer im Rücken und der vierte, vergiftete Pfeil, bohrte sich durch eine Hauptschlagader. Tarik ging zu dem Waldelf hin und besah sich die Wunden seines Opfers.”Gut, er wird gleich tot sein”, dachte er und kippte einen kleinen Stärkungstrank in sich hinein. Sofort entfaltete sich die Wirkung und er ging zurück zu seinem Pferd. Der Kaiserliche führte es zu dem toten Bosmer und besah sich ein letztes mal sein Opfer. Er konnte auch keinen Puls mehr fühlen und so nahm er noch das Säckchen mit den Edelsteinen, stieg in den Sattel und gab seinem Pferd den Befehl zum los reiten.
Langsam ging es jetzt nur noch voran und Tarik spürte die Müdigkeit in jedem einzelnen Knochen. Es wurde Mittag und der Kaiserliche aß etwas Brot um nicht zu verhungern. Gegen Abend erreichte er total erschöpft Cheydinhal. Das Pferd konnte nicht mehr und brach einige hundert Meter vor dem Stadttor tot zusammen. Tarik zog seine normalen Kleider an und betrat schließlich die Stadt. Dort ließ er seine Waffen reparieren und schleppte sich mit letzten Kräften in die Zuflucht der Dunklen Bruderschaft. Dort aß er etwas und suchte dann Vincente auf.
“Gut gemacht! Ihr habt den Bosmer Ismil unerkannt getötet. Hier eure Belohnung und der Bonus”, sagte Vincente und überreichte Tarik 300 Septime. Mit einem nicken verabschiedete sich der Kaiserliche von dem Vampir und ging in sein Zimmer. Dort legte er seine Sachen ab und ließ sich in sein Bett fallen, wo er auch sofort einschlief.
Cyrodiil, Kaiserstadt, Tiber Septim-Hotel
"Es ist wirklich großartig hier. Sehr beeindruckend und wunderschön, diese Stadt": rief Tirian aus, als sie durch die Straßen der Kaiserstadt gingen. Zwar hatte er die riesigen Ausmaße und den Glanz von Gramfeste und Vivec gesehen, aber vielleicht wäre ihm trotzdem die Kaiserstadt so beeindruckend erschienen. Höchstwarscheinlich hätte die Kaiserstadt Eindruck auf ihn gemacht. Die weißen Gebäude aus Kalkstein und Marmor, aber vorallem der Weißgoldturm. Doch er beachtete sie garnicht. Seit sie Anvil verlassen hatten, hatte er das quälende Gefühl gehabt beobachtet und verfolgt zu werden. Mehr als einmal war ein stehen geblieben und hatte sich nervös umgeschaut. Doch hatte er nichts entdecken können. Doch er wusste das die beiden grauen Gestalten ständig in seiner Nähe waren. Er konnte es nicht wissen, doch er fühlte ihre Anwesenheit. Zu Anfang hatte er noch gedacht, das er vielleicht langsam Paranoid werde, aber als er sich den Brief des Telvanni in Erinnerung rief, wies vieles daraufhin, das er schon lange beobachtet wurde. Schließlich woher sollte es Behram sonst wissen? Jedes Mal wenn er sich diese Frage gestellt hatte, landete er bei der Beantwortung in einer Sackgasse. Der Magier kam ihm mit jedem Augenblick geheimnisvoller vor. Zwar hatte er seine beiden Schatten auf dem Weg nicht entdeckt, aber dafür hatte er jeden Angreifer im Voraus ausmachen können. Zwei Banditen, die die Beiden überraschen wollten waren rasch besiegt. Einige Wölfe stellten sich den beiden zwar auch Entgegen, aber als sie einige Feuerbälle kassiert hatten ergriffen sie lieber die Flucht, als sich dem Duo angekokelt zu stellen. Er hatte gehofft in der Kaiserstadt würde er sich etwas beruhigen, aber auch das hatte nicht geklappt. Egal wo die Graumäntel sich versteckten, er konnte sie nicht sehen, aber sie dafür wahrscheinlich ihn.
Er hatte garnicht auf die um ihn herum befindliche Stadt geachtet, er erwachte aus seinen Gedanken erst als Tirian wieder das Wort an ihn richtete: "Oh schau der Tempel des Einen. Ich hatte nicht gedacht das er so groß ist." Verwirrt schaute er sich um und folgte dann dem Finger des Jüngeren zu einem großen runden Gebäude das das Zentrum dieses Bezirks der Kaiserstadt zu bilden schien. Jedoch die einzige Reaktion, die ihm beim Anblick des Tempels, über die Lippen kam, war ein lustloses "Hm". Doch Tirian war begeistert. "Nagut er verkehrt mit den Händlern warscheinlich eher nur in Provinz- und kleineren Hafenstädten": versuchte er sich die Begeisterung seines Begleiters für die Kaiserliche Architektur zu erklären. Tarrior selbst bevorzugte eher die Architektur aus den verschiedenen Teilen seiner Heimat Morrowind. Hier in Cyrodiil fand er daher die Ayleiden-Ruinen am interessantesten. Vielleicht würde er ja mal einen Ausflug zu einer der Ruinen unternehmen, wenn das alles hier vorbei ist. Was ihn wieder auf den Gedanken brachte, was der Telvanni wohl mit dem Wissen über den Standort von Nekromantenverstecken anfangen will. Mittlerweile hatten sie den Baumgartenbezirk hinter sich gelassen und die Brücke zur Arkanen Universität überquert. Dort erwartete die beiden bereits ein Empfangskommando. "Der Zutritt zur Universität ist nur geladenen Magiern gestattet": wurden sie von zwei Kampfmagiern aufgehalten, die ihre Aufgabe scheinbar sehr ernstnahmen. "Ich bin Tarrior Gildres, Ratsherr von Haus Hlaluu. Ich bin im Auftrag meines Fürstenhauses hier um mit Erzmagier Traven über die Angelegenheiten in Morrowind im besonderen Bezug auf Vvardenfell zu sprechen": erklärte sich der Dunmer. Die beiden Kampfmagier wechselten ein paar Worte und gaben dann Tor und Weg frei. "Erzmagier Traven erwartet euch schon. Ihr solltet euch kurzfassen. Er sagte er hätte noch einige wichtige Dinge mit Kanzler Ocato zu besprechen betreffs dem Zwischenfall von Kvtach, also vergeudet seine Zeit nicht": gab ihm der Wachmagier zu verstehen, bevor sie ihre Füße durch das Tor auf das Gelände der Gilde setzten.
"Die Universität ist kleiner als ich dachte": gab Tirian offen bekannt. "Na rate mal warum der Zugang zum Gelände beschränkt wurde, nicht nur damit Traven sich nicht mit anderen Magier unter seinem "Niveau" abgeben muss, sondern auch damit sich die guten Herren nicht gegenseitig auf ihre Roben treten": gab Tarrior als Antwort. Der Jüngere sah ihn erst verwundert an, als er dann aber dessen Grinsen sah, verstand er das es Scherz gemeint gewesen war. Zwar kannten die beiden sich nicht ein bisschen aus, aber der Turm im Zentrum der Anlage schien vielversprechend. Als sie den Turm betreten hatten, stand der Hohe Magier von Cyrodiil schon vor ihnen. "Ah ihr müsst der Abgesandte von Haus Hlaluu sein. Kommt mit in mein Arbeitszimmer, wenn ihr etwas besprechen wollt und fasst euch kurz, ich habe noch zu tun. Achso und euer Begleiter wurde mir nicht angekündigt. Aber ich werde großzügig sein. Er darf hier bleiben bis wir mit der Besprechung fertig sind. Und nun kommt": begrüßte er die beiden gehetzt und stellte sich auf ein seltsames Symbol auf dem Boden der Kammer und verschwand. "Tirian warte hier. Scheinbar wird es nicht allzu lange dauern": sagte er. Der junge Dunmer nickte nur und sah zu wie Tarrior ebenfalls das Symbol betrat und verschwand. Die Teleportation ging schnell und er fand sich auf einem ähnlichem Symbol wieder. Der Raum war dunkel, es war kaum etwas zu erkennen. Er sah nur Traven der an einem kleinen Tisch saß und ihn zu sich herüber winkte. Als er sich gesetzt hatte, erschien zwischen den Fingern seines Gegenübers eine kleine Feuerkugel, mit der er eine Kerze vor sich entzündete. Dann erkannte er auch zwei dampfende Tassen Tee vor sich. "Zumindest hat er die Gastfreundschaft nicht vergessen": dachte er sich, als er sich die Tassen betrachtete und dann einige Milchsemmeln auf dem Tisch entdeckte.
"Nungut ehrenwerter Erzmagier, ich möchte eure Zeit nicht mehr als nötig beanspruchen. Es sieht so aus, die Lage zwischen der Magiergilde auf Vvardenfell und dem Haus Telvanni ist angespannt wie schon lange nicht mehr. Die Telvanni provozieren einen Streit. Wenn er eskaliert könnte er die Machtstellung des Kaiserreichs in Morrowind erheblich schwächen. Wenn die Magiergilde durch den Konflikt geschwächt wird, könnte ein Befreiungsschlag der traditionellen Häuser und des Tempels folgen. Das Interesse meines Hauses liegt aber eher beim Reich. Ein Konflikt und eine Eskalation der Unruhen in Morrowind wären sehr sehr schlecht für das Geschäft und das kann sich mein Haus keinesfalls leisten": erklärte er. Der Erzmagier lehnte sich in seinem Sessel zurück um über die Argumente des Dunmers nachzudenken und ließ den Blick dabei schweifen. Tarrior vergewisserte sich nochmals, das der Magier nicht hinsah und zog den Beutel unter seiner Rüstung hervor, der die Kräutermischung des Telvanni enthielt. Er hatte sie entdeckt als sie Anvil verlassen hatten. Scheinbar hatte einer der Graumäntel den Beutel unbemerkt hinein geschmuggelt. Langsam und Unbemerkt versenkte er den Inhalt in der Tasse des Erzmagiers. "Ihr habt Recht, ein Konflikt ist für beide Seiten inakzeptabel. Ich werde an die stellvertrende Erzmagierin des Vvardenfelldistriktes schreiben und ihr Anweisungen geben, die Magier unter Kontrolle zu halten. Die Lage sollte sich zumindest etwas entspannen, wenn die Telvanni-Ratsherren wieder genesen sind": gab er seine Entscheidung bekannt und nam einen großzügigen Schluck aus seiner Teetasse und nam sich zwei Milchsemmeln und kaute genüsslich darauf herum.
"Dieses Problem mit diesen Totenbeschwörern von den Telvanni ist wirklich schlimm": regte Tarrior ein neues Gesprächsthema an. "Ohja, sie sind aber bei weitem nicht so schlimm wie diese Nekromantenplage die gerade über Cyrodiil herfällt": führte Traven aus. "Ja, aber die Gilde muss doch bereits einige der Verstecke der Beschwörer kennen. Sie ist doch sicher mächtig genug diesen Abschaum zu finden und auszuradieren": hakte der Dunmer nach. "Natürlich weis ich wo wir dieses Pack finden, ich habe Spione in deren Reihen, leider waren sie nicht sehr zuverlässig, aber wir wissen um eine bestätigte kleinere Gruppe. Sie hat sich in der Nähe der Roxey-Herberge in der Moss-Felsenhöhle eingenistet. Wir warten bis der Stüzpunkt etwas größer ist und töten dann mehr Nekromanten auf einen Streich": erklärte der Erzmagier stolzgeschwillter Brust. "Oh ich glaube wir schweifen etwas ab Erzmagier. Ich habe eure kostbare Zeit schon zu lange in Anspruch genommen": gab Tarrior ihm zu verstehen, das er gehen wollte. "Oh natürlich ich habe ja auch noch zu tun. Tretet einfach wieder auf das Symbol und ihr kommt in die Eingangshalle zurück. Ach und nehmt ruhig die übrigen Milchsemmeln mit": verabschiedete Traven ihn. Der Dunmer packte sich das Gebäck ein und verließ den dunklen Raum über das Symbol. Tirian fand er in einem Buch lesend dort vor, wo er ihn zurückgelassen hatte. "Wir können gehen": rief er dem Jüngeren zu und verließ den Turm. Tirian folgte direkt hinter ihm. Als die beiden das Universitätsgelände verlassen und zum Tiber-Septim-Hotel gegangen waren, hatte Tarrior die Stadt um sich herum erneut ausgeblendet und sich wieder auf Überlegungen konzentriert warum Behram unbedingt den Standort von Nekromanten Stützpunkt wissen wollte. Als die beiden im Hotel zu Abend aßen war es draußen schon dunkel geworden. Zwecks etwas Schlaf und der Abfassung eines Briefes an Tel Uvirith ging er nach dem Essen und einigen Gläsern Wein auf sein Zimmer. Als er die Tür zugemacht und abgeschlossen hatte, spürte er eine Hand auf seiner Schulter.
Langsam drehte er sich um und starrte in grauen formlosen Nebel unter der Kapuze des Graumantels. "Ihr habt eure Informationen bekommen, nehme ich an. Meister Meradanz hat gewusst das ihr es schaffen würdet. Gleich Morgen Früh werdet ihr aufbrechen und die Nekromanten in der Höhle meucheln, nur den Ober-Magier dieses Nekromatenverstecks nehmt ihr lebend gefangen": gab ihm der Graue neue Anweisungen. "Ich soll was tun? Wer weiß wieviele Totenbeschwörer da drin sind. Mir scheint es fast so als wolle dein Meister mich loswerden. Oder warum sollte ich sonst soetwas sinnloses tun, wie diese Schwarzmagier zu töten, aber ihren Anführer lebend gefangen zu nehmen?": fragte er wütend, fast schon schreiend nach. "Meister Meradanz ist auf der Suche nach etwas, dass er als "Alte Magie" bezeichnet. Und die Nekromanten scheinen in einer Ayleidenruine auf etwas gestoßen zu sein, das mit der Totenbeschwörung assoziiert werden kann, aber eigentlich mit einem fehlgeschlagenen Unsterblichkeitsprojekt der Ayleiden zusammenhängt. Wir haben einen gefangenen Nekromanten verhört, der gerade die Totenbeschwörerzelle in Morrowind über diese Entdeckung informieren wollte. Leider wusste er auch nichts genaues": erklärte ihm der immernoch Unbekannte. "Ich nehme mal an mir bleibt keine Wahl. Doch ihr könnt eurem Meister versichern, wenn ich das Amulett in Händen halte, wird er für diese Frechheit bluten": ließ er sich auf die Aufgabe an. "Er ahnte es bereits, ihr werdet schon noch verstehen": sagte sein Gegenüber und bewegte sich in den eine dunkle Ecke des Raumes und war verschwunden. Der letzte Satz verwirrte Tarrior bloß noch mehr. Was meinte er mit "noch verstehen". Was sollte er verstehen, das er es machen muss da der Herr Telvanni sich zu fein oder zu feige ist es selbst zu erledigen. "Vielleicht hatte er es auch nur einfach so gesagt": dachte er und ließ sich die Möglichkeit offen, das es vielleicht doch nur eine unwichtige Bemerkung war. Schnell setzte er noch einige Schreiben auf. Eine Warenforderung der benötigten Kisten Wein und anbei das nötige Gold, an die Surillie Brüder nach Skingrad. Eine weitere nach Bruma zu Olafs Bräu und Streu, um den nötigen Met zu bestellen. Auch hier wieder anbei das nötige Geld um die Rechnung zu tragen. Dann setzte er noch eine Warenforderung nach dem köstlichen cyrodiilischen Weinbrand auf. Diese sollte samt dem nötigen Gold an einen örtlichen Händler gehen, Thoronir vom "Fruchbaren Münzbeutel". Am Vormittag hatte er kurz einen Handzettel gesehen in dem für dieses Geschäft geworben wurde. Dann entledigte er sich seiner Rüstung und seiner Kleider und legte sich in das weiche Bett.
Leyjawiin, Küstenwachstation
Am frühen Morgen des nächsten Tages, wurde Rowan unsanft mit einem Tritt geweckt. Der übermüdete und Zusehens schlecht gelaunte Mönch verpasste der großen Gestalt die er im grellen Sonnenlicht nicht sehen konnte einen heftigen Schlag ins Gesicht, dass diese benommen zu Boden ging. Bei näherem Blick betrachtete Rowan die am Boden liegende Gestalt.
Nach nur wenigen Minuten war der Argonier wieder auf den Beinen. Es sah sehr ausgezerrt aus und eine Krankheit schien in befallen zu haben. Rowan fragte ihn wer er sei und der Argonier murmelte nur etwas in sich hinein. Der Mönch redete weiter: Entschuldigt meine unfreundliche Begrüßung, ich bekam gestern Nacht viel Schlaf und ein riesiger Ork nervte mich etwas mit seinem Kriegshammer. Wie heißt ihr noch mal und was wollt ihr eigentlich von mir?"
Ich wurde im Leyjawiiner Kerker gefangen gehalten und gefoltert. Vor ein paar Stunden entkam ich und ich floh so weit es ging unauffällig aus der Stadt. Man sucht mich wahrscheinlich schon in Leyjawiin. Könntet ihr mich an die Grenze nach Schwarzmarsch bringen?" Rowan überlegte kurz sagte aber gleich: Ja ich werde euch helfen, aber ihr müsst euch erst einmal ausruhen, ich werde eure Krankheit heilen.
Diese Krankheit war sehr Hartnäckig Rowan brauchte viel Mana um sie zu heilen. Nach ein paar Stunden Rast zogen sie gegen Mittag in Richtung Osten. Auf dem Weg durch den Dunkelforst war die Reise sehr beschwerlich. Das unwegsame Gelände und die Hitze machtem dem Argonier sichtlich noch zuschaffen, aber er wollte so schnell es ging zurück nach Schwarzmarsch.
Plötzlich sauste ein Pfeil durch die Luft und der Argonier sackte zusammen. Rowan konnte gerade noch in zur Seite springen, aber dennoch ein Pfeil streifte ihn an der Schulter. Er konnte seinen Schwertarm nicht mehr bewegen. Der alte Mönch schleuderte eine gewaltige Blitzflut in die Richtung der Pfeile und er traf den neunen sei Dank sein Ziel bei diesem Zauber verbrauchter er seine ganze Magie. Der Schütze stürzte tot von dem Baum wo er schon den nächsten Pfeil gespannt hatte, es war ein weiblicher Khajit.
Rowan versuchte noch den Argonier zu heilen, doch es war bereits zu spät. Er ruhte sich eine Weile aus und beerdigte den Argonier dann in den Sümpfen des Dunkelforsts.
Jetzt erst viel es ihm ein, in dem Brief des Orks stand etwas über eine Khajit die mit Roldokk Rowan beseitigen sollte. Er gab sich selbst die Schuld für den Tod des Argonier, er hatte ihn nicht nach Schwarzmarsch begleitet sondern in den Tod.
Cyrodiil, Umland - Reise nach Bravil
Wie Kyokaan nach Hause gekommen war, wusste er nicht. Er erwachte und erinnerte sich noch daran in der Kneipe ein Lied von fahrenden Rittern gesungen zu haben. Ein kleiner Widerherstellungstrank brachte Kyokaan auf die Beine, beseitigte seinen Karter und ließ ihn klar denken. Er hatte vorerst genug von Leyawiin gesehen und wollte nun Richtung Kvatch aufbrechen um das Ausmaß der Zerstörung durch die Daedra einschätzen zu können. Sein Weg würde ihn über Bravil und Skingard nach Kvatch führen. Als Fahrender Ritter mit Wappen und Schild war dies nichts Ungewöhnliches. Also suchte er in seinem Kleiderschrank nach einer passenden Rüstung. Das Beste, was er hatte, war ein Elfenharnisch, Elfenstiefel, Mitrilbeinschienen, Mitrilhandschuhe und einen Mitrilhelm. Mit dem Wappenschild sah das ganze recht gut aus und brachte den edlen Ritter gut rüber. Jetzt brauchte er nur noch eine Waffe. Er hatte ein paar Dolche und ein Elfenkurzschwert, sowie etliche Keulen und Äxte. Kyokaan war zwar im Schwertkampf unterrichte worden, doch konnte er auch gleichgut mit einer Axt oder Keule umgehen. Im offenen Kampf schien ihm eine grobes Gerät sinnvoller zu sein. So packte er die schwerste Einhandkeule ein, die er fand, in der Hoffnung, dass er damit eventuelle Gegner erschlagen könnte. Dazu kamen noch ein Dolch für den Fall der Fälle, sein Feinstahlbogen, ein Köcher mit Pfeilen, das Reisetagebuch mit Feder und Tinte, Flickzeug für die Rüstungen und sein Reisealchemieset.
Proviant brauchte er nicht wirklich, da Bravil einen Tageslauf von Leyawiin entfernt war und er in der Wildnis genug finden würde, falls er Hunger hatte. Es war noch früh am Morgen, als Kyokaan die Stadt Leyawiin verließ. Im Argonischen Laufstiel huschte er die Straße entlang, vorbei an Brücken über den Nieben und der Unterkunft des Weißen Hengst Ordens.
Ein Stück weiter sah er ein Legionärspferd ohne Reiter. Beängstigt zog Kyokaan seine Keule. Hinter der nächsten Kurve hörte er Kampflärm. Der Legionär war vom Pferd abgesessen und bekämpfte einen Landdreugh. Das Untier hatte elektrische Energie, die es auf dem Legionär entlud. Seine Scheren versuchten die Rüstung des Legionärs zu zerschneiden. Kyokaan stürmte auf das Untier und knüppelte mit seiner Keule auf den Panzer, der unter der Wucht der Schläge krachte und platzte. Eine gallertähnliche Flüssigkeit spritzte dabei heraus. Das Tier war immer noch auf den Legionär fixiert und schrie unter den Schmerzen, verursacht durch Kyokaans Keule, auf. Ein mächtiger Schlag zertrümmerte den Schädel des Untiers und dieses sank Tod zu Boden. Der Legionär steckte seine Waffe weg und sprach zu Kyokaan „Wir sind immer im Dienst“. Kyokaan fragte sich, ob das auf Kaiserlich Danke hieß. Dreugh-Wachs war ein Vermögen wert und Magier bezahlten gut dafür. Alchemieexperten simulierten die Eigenschaften von Dreught-Wachs mit weniger seltenen Zutaten.
Weiter ging die Reise Richtung Norden im schnellen Laufschritt. Argonier hatten eine ausgezeichnet Kondition und waren im Durchschnitt sehr flink. Der nächste Ort hieß Staade. Das seltsame an dem Dorf war, dass kein Bauer das Feld bestellte oder auf die Schafe aufpasste. Kyokaan nutzte die Gelegenheit, um die Reifen Früchte zu Ernten und ein paar Hammelstücke in seinen Proviantbeutel zu stecken. Die Ausbeute würde ihn nach der alchemistischen Veredelung viel Geld einbringen. Weiter ging die Reise und am Fluß fand er wieder ein paar dieser seltsam bläulich schimmernden Pflanzen. Er konnte sie nicht richtig zuordnen, aber ernten.
Natürlich blieb die Reise nicht ohne Zwischenfälle. So stürmte ein Waldelf auf Kyokaan und wollte ihn offensichtlich ausrauben. Der Bandit fackelte nicht lange und schoß mit Pfeilen auf Kyokaan. Der Wappenschild und die Rüstung boten genug Schutz, um in dem Pfeilhagel keinen Schaden zu erleiden. Als die schwere Keule auf den Bogenschützen einschlug wechselte dieser die Waffe. Mit einem Dolch wollte er Kyokaan niederstechen. Immer aus der Reichweite des Dolches bleibend schlug Kyokaan mit der schweren Keule auf den kleinen Waldelf, der ohne nennenswerte Verteidigung unter den Treffern immer wieder aufschrie. Ein endgültiger Treffer auf den Kopf gab den auf den Boden vor Schmerzen wimmernden Waldelf die Beförderung ins Jenseits. Die Rüstung, die er trug, war ziemlich verdellt, würde aber bei einem Schmied noch etliche Septime einbringen. Da sie recht leicht war, hatte Kyokaan kein Problem sie zu verstauen.
Was er dann sah beunruhigte ihn ein wenig. Eine Feuerwand, eingeschlossen in Stein, stand abseits des Weges. Kyokaan hatte kein Interesse dieses Ding näher zu untersuchen und schlich sich davon weg. An einer weiteren Weggabelung lauerte der nächste Bandit. Er war schlecht ausgerüstet und muß wohl neu ins Geschäft eingestiegen sein. Zumindest wollte und brauchte der Bandit das Geld, dass Kyokaan ihn nicht geben wollte. Obwohl der Angreifer eine Silberaxt hatte, waren Schild und die edle Rüstung, die Kyokaan trug widerstandsfähiger und der Kampf erquickte Kyokaan mehr, als dass er ihn forderte.
Die Reise ging weiter an Ruinen vorbei und an leuchtenden Wolken. Die leuchtende Wolke allerdings griff Kyokaan an. Er hiebte mit seiner Keule hinein und spürte den Widerstand und Schaden, den er an der Wolke verursachte, als diese aber seine Magika- und Lebensenergie absaugte, begriff er, dass dieses seltsame Wesen zu mächtig war. Er begann zu fliehen, wurde aber verfolgt. In seiner Flucht kramte er einen Unsichtbarkeitstrank hervor, kippte ihn hinter und schlich sich abseits der Wege von der mysteriösen Lichtwolke weg. Ein bisschen entfernt davon begann er seine Lebensenergie wiederherzustellen und lief weiter. Er überquerte eine alte Holzbrücke und fand auf der anderen Seite jede Menge seltener Pflanzen, wie Drachenbaum, Tollkirsche, Lavendel, Johanniskraut, Bergmotten, Alraunen und vieles mehr. Beim Sammeln der Pflanzen und Kräuter fiel ihm gar nicht auf, wie der Himmel sich verdunkelte und ein gewaltiger Regenschauer über ihn hereinbrach. Die Rüstung, die er trug, war hochwertig und schützte ihn vor dem Regen. Da er nicht erst spät in der Nacht in Bravil ankommen wollte, lief er weiter. Doch die Straße war nicht sonderlich sicher. Ein Troll stürzte sich vom Wegrand auf ihn. Bevor er den Argonier erreichte hatte dieser bereits die schwere Keule gezogen und hiebte mit dem Knüppel nach dem Tier. Dieses wich zurück, ließ aber vom Angriff nicht ab. Der Argonier verhielt sich mit der Keule wie beim Schwertkampf. Stürmte zum Schlag vor und wich dann weit zurück, um nicht von den Pranken des Trolles getroffen zu werden. Trollfett war wertvoller als die meisten zutaten, allerdings ließ es sich durch alchimistische Veredelung besser verkaufen.
Kyokaan lief weiter Richtung Bravil und Rehe kreuzten seinen Weg. Hätte es nicht geregnet, hätte Kyokaan einige mit dem Bogen erlegt, aber im Regen machte das Ausnehmen von Rehen keinen Spaß und so lief er mit ihnen eine Weile um die Wette, bis sie die Straße kreuzten und auf der anderen Seite im Wald verschwanden.
Bravil – in der regnerischen Abenddämmerung war der Anblick nicht sehr beeindruckend. Der Wachmann vor dem Tor gab dem Fahrenden Ritter wertvolle Informationen über die Lage der Burg, Kapelle, Geschäfte und Gilden. Bravil hatte sogar einen Hafen.
Die Herberge zum Silberheim-am-Meer war gleich am Eingangstor und Kyokaan wollte sich erstmal von dem vielen Laufen ausruhen, mietet ein Zimmer, für das er 20 Septimen löhnte und legte sich zu Bett.