wenn der Hauptdarsteller noch einen aidskranken schwarzen schwulen dealer gespielt hätte, der für seine rolle 20 kg runtergehungert hätte, dann wäre der Oscar nicht an casey affleck gegangen.
gros der filmkritiker weltweit (minus russland und arabische welt): liebe den film oder du bist ein homophober rassist
Als Netflix damals angekündigte, den populären Anime Death Note eine Realverfilmung zu verpassen, war ich guter Hoffnung die Amerikaner könnten dem Anime die richtige Adaption geben, die es verdient hat. Ich mag den Anime, sogar sehr. Die japanischen Realverfilmung hingegen nicht, von der Trilogie sah ich sowieso nur den ersten Teil - die Filme sind mehr Zumutung als Unterhaltung. Und leider hat Netflix es auch nicht geschafft, im Gegenteil sie haben es regelrecht versaut. Ich verstehe es wenn man den Film eine gewisse Action-Note gibt (diese tritt besonders im dritten Drittel des Films auf), aber wieso zum Teufel muss man die Figuren umschreiben, die eigentlich das Hauptaugenmerk des Animes sind? Von Lights Kühnheit oder besonderen Intellekts sieht man im Film kaum etwas, es verhält sich genau umgekehrt. Dem Zuseher erwartet ein etwas anderer Light, einer der zu gefühlvoll handelt und sich kein spannendes Katz-Maus-Spiel mit seinem Erzfeind liefert. Mia, seine Freundin ist sowieso eine komplett andere Figur, Ryuk ergeht es ebenfalls so. Tja und L? Der ist von allen drei die schlechteste Figur, beginnend von seinem Aussehen. Aber auch er hat es nicht so mit seinen Emotionen, will aber an dieser Stelle nicht zu viel verraten um anderen nicht den Schrecken zu nehmen. Aber auch abseits der Charaktere fehlt dem Film jegliche Spannung, die besonderen Gedankenduelle mit L fehlen hier völlig. Auch entdeckt L bereits Kiras Identität bereits bei der Hälfte des Films. Mit dem bereits angesprochenen letzten Drittes des Films fährt man eine Schiene, die die komplette Immersion wegnimmt und den Film zu einem stinknormalen Action-Film verkommen lässt. Und besonders schlimm: Death Note plagen so manche Logik-Fehler, ein Todesstoß für einen Film dieser Art. Und auch sehr ärgerlich.
Dieses Death Note funktioniert als Film eher auf durchschnittlichen Niveau. Als Anime-Adaption versagt er jedoch in allen Belangen. Mir wurde dadurch wieder sehr bewusst, dass die Vorlage nicht als Film funktionieren kann. Dafür fehlt die nötige Laufzeit, die ein Film nie geben kann. Trotzdem hoffe ich, dass andere Studios von einer Serien-Adpation die Finger lassen.
26.08.2017, 08:03
poetBLUE
Zitat:
Zitat von Rusk
Und leider hat Netflix es auch nicht geschafft, im Gegenteil sie haben es regelrecht versaut.
War das nicht irgendwie abzusehen? Ich fand bereits nach dem ersten Trailer, dass es extrem nach einer Low-Budget Produktion aussieht, zumal die Amerikaner sehr wohl dafür bekannt sind Anime-Adaptionen deutlich zu verkacken (siehe Dragonball Evolution, Die Legende von Aang, usw.). Von dem Whitewashing mal abgesehen sind die einfach technisch und stilistisch gesehen auch einfach für die Tonne und auch die Inszenierung stimmt so gut wie nie imo. Auch Ghost in the Shell hat "nur" als guter Actionfilm funktioniert und sich für mich keineswegs wie eine Anime-Adaption angefühlt.
Naja, worüber ich grad viel dringender reden will:
Und noch eine Buchadaption, die Hollywood einfach mal grandios verkackt hat. Also wirklich, dass die sich nicht schämen sowas in die Kinos zu bringen ist auch echt alles. Bereits als ich gesehen habe, dass die Länge des Filmes einfach mal nur 90 Minuten beträgt wurde ich stutzig, ist doch jedes Buch für sich schon sehr komplex ist und so etwas in 90 Minuten umzusetzen ist glaube ich nahezu unmöglich. Naja, nichts bei gedacht und ab ins Kino und wurde selten so sehr von einem Film enttäuscht. :'( Klar, an die Vorstellungen und an das Kopfkino, welches man während des Lesens hat, kommt keine Buchverfilmung ran, aber sowas abzuliefern? Ich bin mit der Erwartung an den Film ran gegangen, dass es einfach eine Verfilmung des ersten Bands ist, aber da wurde ich bitterböse enttäuscht. Denn es handelt sich um eine Zusammenfassung aller Bücher und irgendwie auch nicht, zumindest wollen die Producer es so verkaufen. Ich kann meine Enttäuschung über diesen Film gar nicht in Worte fassen, weil es einfach eine Frechheit ist DAS einem Stephen King Fan vor zu setzen. Normalerweise funktionieren die Adaptionen seiner Bücher ja vergleichsweise gut, siehe Carrie (1976) oder Shining und auch Under the Dome hat mich nicht ansatzweise so frustriert zurück gelassen wie Der Dunkle Turm.
Der Film kann sich auch nicht so recht entscheiden welches Genre es jetzt sein will. Ob Mystery, Fantasy, Action, Abenteuer - von allem findet man zusammenhangslose Elemente in diesem ernüchternden Etwas. Aber statt es miteinander zu verknüpfen und es richtig zu verknüpfen, wirkt es einfach wild zusammen gewürfelt und sehr unpassend und irgendwie weiß man gar nichts damit anzufangen, zumindest erging es mir so. Dabei waren die Rahmenbedingungen für einen guten Film eigentlich gegeben. Die Besetzung ist mit Idris Elba und Matthew McConaughey ziemlich gut und als Charaktere auch sehr stimmig, sie passen gut in den Dunklen Turm Zyklus, sie sind für eine gute Umsetzung nahezu prädestiniert. Aber stattdessen steht der Junge Jake Chambers im Mittelpunkt, statt den ständige Kampf zwischen dem Revolvermann und dem Mann in Schwarz mehr ins Zentrum zu stellen (auch wenn die Darstellung des Jungen imho im Film sehr gut gelungen ist, Respekt an dieses schauspielerische Talent in bereits so jungem Alter). Und vom namensgebenden Dunklen Turm bekommt man auch nichts wirklich mit. Traurig, da die Romanvorlage echt viel Potential hat.
Die Actioneinlagen gegen Ende waren zwar gut anzusehen, jedoch hilft mir das und die gute schauspielerische Leistung nicht wirklich, um darüber hinweg zu kommen wie sehr der gesamte Plot einfach verdreht wurde. Ich hoffe wirklich es bleibt bei der einen grottigen Umsetzung. Dieses Debakel hat keine Fortsetzung verdient. Wenigstens bleiben mir meine Vorstellungen und meine Fantasie - macht sowieso die besseren Filme. :D
So genug geranted (fühle mich gerade ohnehin wie ein wannabe-Filmkritiker und ich glaube was ganz anderes als die sowieso schon vorhandenen Filmkritiken habe ich hier auch nicht wirklich geschrieben :hehe: ), ich hoffe ich habe hier niemanden den Film allzu schlecht geredet. Bin auch offen für andere Meinungen, bin gespannt wie der Film hier so aufgenommen wurde. :hehe:
26.08.2017, 11:38
Rusk
Zitat:
Zitat von poetBLUE
War das nicht irgendwie abzusehen? Ich fand bereits nach dem ersten Trailer, dass es extrem nach einer Low-Budget Produktion aussieht, zumal die Amerikaner sehr wohl dafür bekannt sind Anime-Adaptionen deutlich zu verkacken (siehe Dragonball Evolution, Die Legende von Aang, usw.). Von dem Whitewashing mal abgesehen sind die einfach technisch und stilistisch gesehen auch einfach für die Tonne und auch die Inszenierung stimmt so gut wie nie imo. Auch Ghost in the Shell hat "nur" als guter Actionfilm funktioniert und sich für mich keineswegs wie eine Anime-Adaption angefühlt.
Dragonball Evolution kann man auch nicht wirklich als Film bezeichnen, aber ich weiß was du meinst und leider hast du Recht. Den Aang-Film habe ich mir schon gar nicht angesehen, von Ghost in the Shell habe ich mir aber schon einiges erhofft (wurde trotzdem enttäuscht). Bin gespannt was sich Herr Cameron bei Akira einfallen lässt.
26.08.2017, 12:26
poetBLUE
Zitat:
Zitat von Rusk
Dragonball Evolution kann man auch nicht wirklich als Film bezeichnen, aber ich weiß was du meinst und leider hast du Recht. Den Aang-Film habe ich mir schon gar nicht angesehen, von Ghost in the Shell habe ich mir aber schon einiges erhofft (wurde trotzdem enttäuscht). Bin gespannt was sich Herr Cameron bei Akira einfallen lässt.
Hab mir von Ghost in the Shell auch ziemlich viel erhofft, vor allem weil ich Scarlett Johansson ganz cool finde. Naja, nach dieser mehr oder weniger Enttäuschung erhoffe ich mir auch von der Akira Adaption nicht mehr viel. Mal schauen, wie gesagt, Ghost in the Shell war ansonsten ein cooler Actionfilm für zwischendurch, vielleicht wird Akira mindestens das :D
27.08.2017, 10:24
Knuckles
Hab mir am Freitag Atomic Blonde angeschaut. Der Trailer hat schon einen guten Soundtrack versprochen und das hat der Film - mit Ausnahme von 99 Luftballons - auch geliefert. Die Story ist dagegen keine wirkliche Besonderheit und zum Teil auch etwas undurchsichtig (sprich, ich muss mir den Film noch 1-2x anschauen). Irgendwie fühlte ich mich auch unfreiwillig an Salt erinnert. Zu dem ganzen Kram den es dazwischen zu sehen gab, kann ich nicht viel sagen. Viel sinnfreies Geblubber und verdammt viel Action. Ich wusste auch nicht, dass es Til Schweiger in einer Nebenrolle zu sehen gibt. Passte irgendwie zu ihm. :D
Ansonsten habe ich dann gestern Die Schlümpfe - Das verlorene Dorf angeschaut, da ich bereits die vorigen beiden Filme angeschaut hatte. Im Gegensatz zu den Vorgängern handelte es sich dieses Mal um einen reinen Animationsfilm, in dem Schlumpfine die wichtigste Rolle spielte. Etwas ungewohnt war es dann doch, weil ihre englische Sprecherin nicht mehr Katy Perry, sondern Demi Lovato war. Durch Zufall scheint Schlumpfine eine Mütze von bisher unbekannten Schlümpfen in die Hände zu bekommen und leider bekommt Gargamel dies mit. Um diese Schlümpfe vor Gargamel zu warnen, begibt sie sich zusammen mit Clumsy, Schlaubi und Hefty in den verbotenen Wald (der verdammt bunt und echt geil in Szene gesetzt wurde). Der Film ist keine Besonderheit, aber für einen gemütlichen Fernsehabend durchaus zu gebrauchen. :)
24.09.2017, 11:45
Knuckles
Bereits am Freitag war ich in Kingsman: The Golden Circle drin. Gleich zu Beginn sollte ich erwähnen, dass der Film nicht so gut wie der erste Teil geworden ist (die Szene in der Kirche mit Colin Firth war einfach ZU genial), jedoch noch immer sehr sehr unterhaltsam war. Die Action ist wieder over the top und genau das macht Kingsman aus. Die Story ist... solala und dass die Amerikaner mal wieder als die Retter dargestellt werden, nervt dann doch etwas. Der amerikanische Präsident mit seiner dummen Art erinnerte mich aber stark an Donald Trump, denn die Logik sollte in etwa die gleiche sein. Die Comedy-Elemente waren ebenfalls großartig, so dass ich dann doch gut unterhalten wurde. Mich hatte nur genervt, dass das Kino in den Film eine Pause eingebaut hat. Warum auch immer...
27.09.2017, 23:09
~Jack~
Es: Kapitel 1
Im Gegensatz zur 90er Fassung fand ich diesen Film richtig klasse. Ich muss allerdings sagen, dass ich ihn mehr lustig als gruselig fand, schon weil die Interaktionen des Loser Clubs einfach nur herrlich sind, erst recht dank Richies Schandmaul. Mike und Stan kommen dafür viel zu kurz. Sie sind halt da ... und mehr auch nicht. Genau wie diese Gang von Schlägern. Dafür hat Beverly einiges zu tun bekommen und ihre Schauspielerin gibt ingesamt auch die beste Performance ab. Sie hätten aber ruhig noch ein bisschen was ranhängen können, auch wenn der Film schon 2 Stunden lang ist. Dann wäre das Pacing vermutlich auch ein bisschen besser, weil so springt die Handlung viel zu sehr von Schockmoment zu Schockmoment anstatt das irgendwie mal sacken zu lassen. Subtile Effekte gibt es zwar auch, die sind aber eindeutig in der Unterzahl. Die Effekte an sich sind dafür richtig gut gemacht, wodurch Pennywise viel monströser und furchteinflößender daherkommt als Tim Currys Fassung. Einzig das Ende fand ich in dieser Hinsicht ein bisschen enttäuschend. Pennywise verwandelt sich halt hauptsächlich in die Kreaturen die man schon gesehen hat und benutzt nur an einer Stelle monströse Klauen mit denen es versucht einen von ihnen aufzuspießen. Ist zwar trotzdem gut inszeniert, lässt dieses ach so furchteinflößende Monster aber trotzdem ein bisschen schwach aussehen. Es macht für mich außerdem keinen wirklichen Sinn, dass Pennywise Beverly entführen und nicht mal verletzen würde, nur um dann um Gnade "zu flehen" indem es nur einen von ihnen tötet und den Rest ziehen lässt.
Insgesamt also keineswegs perfekt und gruselig nur selten, gehört aber eindeutig zu den besten Stephen King Adaptionen. Hoffentlich kann die Fortsetzung (in 2 Jahren...) da mithalten.
28.09.2017, 00:18
Ὀρφεύς
Es
War gerade noch im Kino und verdammt bin ich geflasht.
Das Buch war damals absolut fesselnd und die erste Verfilmung solide und besitzt gerade durch Tim Curry als Pennywise Kultstatus.
Heißt im Klartext: Meine Erwartungen an die Neuverfilmung war sehr hoch und wurde nochmals verstärkt als die ersten guten Stimmen aufkamen.
Andrés Muschietti hat meine Liebe zum Genre wieder ein wenig entflammt und mich daran erinnert, weswegen ich vor langer Zeit alle Resident Evil, Silent Hill und Project Zero Spiele bis hin zu Büchern wie eben Es oder Dämon regelrecht verschlungen habe: Gute Geschichten verpackt in Horror.
Kein dümmliches Gemetzel mit wenig Story und noch viel viel weniger Hintergrund. Oder habe ich die letzten Jahre das gute Zeugs bloß verpasst?
Aber zurück zu Es.
Das man ein 1.500 Seiten starkes Buch nicht in 1-2 Filme von gut 2 Stunden Spiellänge packen kann sollte klar sein, doch genau hier umschifft der Film viele Probleme sehr gekonnt und erschafft somit ein Reboot, der sich sehen lassen kann.
- Die Handlung bleibt bei den Kindern und es findet kein permanenter Wechsel zwischen Erwachsene und Kinder statt, was den Film runder wirken lässt.
- Die Beziehung zwischen Bill und Georgie bekommt endlich mehr Tiefe (für mich ein großer Kritikpunkt an den letzten Es Film).
- Die Schauspieler sind durch die Bank gut bis sehr gut und hängt somit nicht der ganze Film alleine an Bill Skarsgård.
- Pennywise!!! Bill Skarsgård trägt vielleicht nicht den gesamten Film, aber ja, er stellt Tim Curry meiner Meinung nach in den Schatten. Er wirkt bedrohlicher und eben wie ein richtiger Clown (wie hässlich kann man einen Menschen übrigens noch schminken?) und all seine Auftritte waren pure Nostalgie nur neu verpackt. Macht kein Sinn? Egal.^^
- Endlich wieder ein Horror/Gruselfilm mit einem vernünftigen Anfang und Ende. Gott, wie ich es hasse wenn die gesamte Erzählung im besagten Genre so flach daherkommt.
- Es bietet ausreichend Spielraum für Witz (und der ist dank Richie richtig gut) und ruhigere/schöne Momente.
Schlussendlich hat man den gesamten Film noch mit einen vernünftigen Soundtrack unterlegt, einige Schocker wurden gut platziert und wie vor mir bereits erwähnt waren die Effekte richtig gut. Dementsprechend kann ich diesen Film nur empfehlen und bitte mehr davon in naher Zukunft.
01.10.2017, 09:33
Knuckles
Ich habe mir am Freitag auch ES - Kapitel 1 angeschaut und bin hellauf begeistert (kenne das Original übrigens nicht, wie auch das Buch). Bill Skarsgård hat Pennywise so genial dargestellt und wirklich jede Szene mit ihm war grandios. Wie ich gelesen hatte, hat sich Pennywise im Original immer in die Monster der alten klassischen Monsterfilme verwandelt, was dieses Mal aber nicht übernommen wurde. Und um ehrlich zu sein, fand ich das auch gut, denn das hätte in diese Fassung irgendwie gar nicht reingepasst. Trotz der ganzen Schreckmomente war besonders Richie und sein Schandmaul eine Wonne, denn er hat für einige Lacher im Film gesorgt, die nicht mal deplatziert wirken. Was ich aber richtig ekelhaft fand, war das Verhalten von Beverlys Vater und ich war froh, als sie ihn im Bad K.O. geschlagen hat (oder vielleicht ist er auch tot, was mich da nicht stören würde). Diesen Charakter und das Verhalten war einfach zu widerlich. Ansonsten muss man noch die gelungenen Spezialeffekte loben, die wirklich die ganze Zeit sehr gut aussahen.
Ich hab Es mir gestern am Abend spontan mit ein paar Arbeitskollegen auch angeschaut (sorry, wollte den Filmtitel unbedingt im Satz verpacken ^^") ohne jedoch das Buch oder den ersten Film zu kennen. Daher waren meine Erwartungen sehr weit unten, auch wenn ich von den Einspielrekorden und guten Kritiken gehört habe.
Mein Fazit: Der Film hat mir sehr gut gefallen. Ich finde das gesamte Setting toll und der im Film gut verpackte und passende Humor macht es umso besser. Ich glaube, dass ein Film, der sich selbst völlig ernst nehmen würde, heutzutage nicht mehr so gut funktionieren würde wie damals beim Original (der soll ja keine bis wenig Humorpassagen haben - kann dazu aber nichts sagen, weil ich den ersten Film wie gesagt nicht kenne). Daher haben die Macher wahrscheinlich diese Schiene mit dem Humor eingeschlagen, die super funktioniert. Richie ist natürlich das Highlight mit seinen Sagern :A
Ich bin, im Gegensatz zu ~Jack~, nicht der Meinung, dass der Film von einem Schockmoment zum nächsten springt. Ich finde, die Menge an Schockmomenten im Gegensatz zu den ruhigen Passagen und dem Humor genau richtig. Die einzige Kritik die ich vielleicht habe ist, dass die Schockmomente meistens sehr, sehr vorhersehbar sind. Ich weiß aber nicht, ob das an mir liegt oder ob es tatsächlich so ist. Der Typ neben mir im Kino hat sich jedenfalls jedes Mal richtig heftig erschrocken, wodurch ich dann oft sehr viel (zusätzlich) lachen musste :hehe:
Die Darstellung von Pennywise fand ich jetzt auch nicht so~ über-drüber, dass er jetzt deswegen einen Oscar verdienen würde. Is' halt ein gruseliger Clown, ja. Das Unheimlichste an ihm waren meiner Meinung nach seine schielenden, großen Augen :hehe: In diesem Punkt muss ich aber sagen, dass ich befürchte, die deutsche Synchronisation hat viel vom Originalflair kaputt gemacht. Ich kann mir vorstellen, dass Pennywise im Originalton zusammen mit der Darstellung um einiges bedrohlicher wirkt. Hierzu kann ich aber nichts sagen, weil ich den Film bis jetzt nur in der deutschen Fassung kenne.
Wie schon gesagt: Echt guter Film der meine Erwartungen bei weitem übertroffen hat! Ich denk, den werd' ich mir dann später auf DVD zulegen :A
LG Mike
03.10.2017, 17:25
Knuckles
Als Vorbereitung auf Blade Runner 2049 habe ich mir heute das erste Mal in meinem Leben Blade Runner (als Final Cut) angeschaut. Mich hat die Szene mit Zhora etwas irritiert, denn ich weiß dass es dazu Re-Shots gab. Was ich aber sonderbar fand, war der Wechsel der Dame, denn von einer Szene auf die andere sah sie gleich um x Jahre älter aus. Der 80er-Jahre Noir-Stil hat mir sehr zugesagt, wie auch der sehr geniale Soundtrack. Die Story an sich habe ich zwar auch verstanden, aber umgehauen hat sie mich dann doch nicht. In der heutigen Zeit ist sie keine Besonderheit mehr, aber der Film lebt meiner Meinung nach sehr stark von seinem Flair (und von Eduardo Gaff, der ein wirklich cooler Charakter war). Übrigens waren die Replikanten, dafür das sie sich wie Menschen verhalten sollen, VIEL zu auffällig dargestellt.
03.10.2017, 23:55
Byder
Komme grad aus der Sneak und hab dort American Assassin vorgeführt bekommen. Was für ein langweiliger Film, alles schonmal da gewesen, langweilige Charaktere, langweilige Geschichte, langweilige Action. Bis auf ein paar etwas fragwürdige Szenen an keiner Stelle jedoch eine wirkliche Katastrophe, eher unterwältigend und klischeebeladen. Etwas schade, da die ersten 15 Minuten einen interessanten Eindruck machten.
04.10.2017, 14:03
duke
Hab Sonntag Stephen King's It in der OV gesehen. Geiler Film!
Pennywise wurde sehr brilliant dargestellt und schon am Anfang des Films gab es einen Moment wo ich mir dachte... Hmm, FSK 16? :D
Bin gespannt auf Chapter 2!
04.10.2017, 23:04
Schattenläufer
Habe gestern Abend auch IT im Kino gesehen... und dann heute Nacht in meinen Albträumen gleich nochmal. ;) :\
Sehr cooler Horror-Blockbuster, der beide Teile dieser Bezeichnung verdient hat. Nach Get Out und The Autopsy of Jane Doe übrigens der dritte Horrorfilm, den ich mir jemals im Kino angesehen habe, und allesamt waren 2017. Scheint mein Jahr für Horror zu sein.
Im Vergleich zu z.B. Autopsy of Jane Doe war der Film relativ zahm und gerade durch die vielen Charakterszenen und auch den Humor hat er für ein rundes, schönes Kinoerlebnis gesorgt, während ich bei Jane Doe einfach nur fast durchweg mit Hand vor den Augen im Kino saß. Aber der nachhaltige Effekt ist genau umgekehrt - von Jane Doe bleibt maximal ein gruseliges Lied, aber von IT bleibt die Idee, dass ein Monster, das die Gestalt deiner furchtbarsten Ängste annehmen kann, jeden Moment und zu jeder Zeit dich irgendwo überraschen kann. Der Film selbst ist gar nicht mal so gruselig, sondern wirklich einfach nur die Idee hinter diesem Monster.
Und das ist der Unterschied zwischen einem Film voller Jumpscares und einem Film, der nicht nur das, sondern auch ein tatsächlich gruseliges Konzept zu bieten hat.
Für Horrorfans auf jeden Fall eine Empfehlung, das ist einer der besten Mainstream-Horrorfilme der letzten Jahre.
Oh und der "New Kids on the Block" Moment... ich hab mich so weggeschmissen. :D Sowas erwarte ich in einem Edgar Wright Film oder so, aber nicht mitten in einer ernsten Story-Szene eines Horrorfilms. ^^ Generell war der Humor toll und hat den Film immer im richtigen Moment ein bisschen aufgelockert. Die Darsteller der Hauptcharaktere waren auch toll und haben sehr gute Arbeit geleistet. Für mich haben Bill, Bev, Ben und Ritchie den Film getragen, nicht unbedingt der Clown.
07.10.2017, 12:48
Knuckles
Ich war nun gestern in Blade Runner 2049 und weiß nicht, was ich von dem Film halten soll. Was man definitiv positiv anmerken muss, ist wieder das Setting. Obwohl man technisch eine viel aufwändigere Stadt hätte darstellen können, ist man dem Original treu geblieben und so ist die Stadt wieder dunkel, verregnet und voll mit der aus dem Original bekannten Werbung (man hat also den Noir-Stil beibehalten). Selbst die Autos sind noch wie im Original dargestellt. :A Die musikalische Begleitung der einzelnen Szenen war ebenfalls wieder grandios und hat den Film wirklich aufgewertet. Dann wäre da aber die Story und ab hier gibt es Spoiler, die auch das Ende betreffen:
Wer den vorigen Spoiler-Abschnitt gelesen hat, kann auch den hier lesen:
11.10.2017, 14:31
Cooper
Meine letzten drei Kinofilme waren mother!, Es und Blade Runner 2049 - und ich war von allen dreien RICHTIG begeistert.
Vor allem Blade Runner 2049 war mein Most Wanted überhaupt und für mich schlägt es das Original sogar knapp, das ich für ein audiovisuelles Meisterwerk halte, aber etwas zu sperrig und langatmig daherkommt. Manche werden das sicher auf den zweiten Teil projizieren, aber von den (wenigen) Szenen mit Jared Leto abgesehen, fand ich 2049 in keinster Weise zäh. Blu-ray-Pflichtkauf.
ES war perfekte Coming of Age-Horror-Unterhaltung mit einem tollen Kindercast und richtig gelungen Szenen mit Pennywise, auch wenn ich mir mehr Szenen wie die am Anfang - wo er in der Kanalisation lauert - gewünscht hätte.
mother! war dagegen der reinste Mindfuck. Ich liebe solche Filme und kann die zum Teil vernichtenden Kritiken nicht nachvollziehen. Wenn man in einen Aronofsky geht, weiß man doch, dass man keinen glattpolierten Film bekommt :/
2017 war jedenfalls - trotz kleinerer Enttäuschungen - ein ganz großes Kinojahr muss ich sagen. So oft wie dieses Jahr war ich lange nicht in den Lichtspielhäusern: La La Land, Split, Hell or High Water, Logan, Manchester by the Sea + die drei oben genannten waren einfach einen Besuch wert ^^
Nur Dunkirk, Ghost in the Shell, Life und Alien waren imho schwach.
Für den Rest des Jahres sieht es für mich aber eher mau aus, da ich Star Wars nicht entgegenfiebere, wie alle anderen.
17.10.2017, 22:56
Enkidu
Hab jetzt auch endlich Es gesehen und schließe mich euch an. Rundum gelungen, hat mir richtig gut gefallen :) Vor allem die Gruppe der jungen Hauptfiguren, die eine tolle Chemie untereinander hatten, und deren Darsteller das nötige Talent mitbringen. Coming-of-Age-Horror trifft es wirklich gut. War positiv überrascht, dass auch einige eher amüsante Momente drin waren, die das ganze angenehm aufgelockert haben. Überhaupt diese ganze 80er Atmosphäre hat sowas seltsam Nostalgisches an sich... Wirklich heftig gruselig fand ich den Film eigentlich nie, da zuckt man nur mal bei den obligatorischen Jump-Scares zusammen. Aber das hat nicht weiter gestört, eher im Gegenteil. Spannend war es natürlich trotzdem, wann immer Pennywise auftauchte. Bis jetzt für mich das Highlight des Kinojahres.
18.10.2017, 08:11
Daen vom Clan
Uffa, ich bin überrascht, dass ich eigentlich so gänzlich anderer Meinung bin was ES betrifft.
Wir waren gestern drin und ich bin irgendwie ein wenig unterwältigt gewesen.
Ich fand den Film eigentlich ganz gut, hatte mir aber nach den Vorschusslorbeeren etwas mehr erhofft.
Der Pace ist sehr langsam, für mich eine Spur zu langsam und der Gruselfaktor fast nicht gegeben.
Ja, die Chemie zwischen den Hauptdarstellern stimmt und fängt die Vorlage super ein, ich bin sogar überrascht, WIE gut die Schauspieler zu den Alter Egos passen. Trotzdem... ich weiß nicht... mich hat die viele nackte Haut der Figuren und die vielen pädophilen Anspielungen gestört. Sie waren "gut gemacht" und damit umso beklemmender. Aber irgendwie unangenehm anzuschauen. (Also im Grunde Ziel erfüllt, ja. Aber es gibt Dinge, die schau ich mir einfach ungerne an, eben Pädophilie, Vergewaltigungen (Verblendung), Folterungen (SAW) oder Gewalt gegen Zivilisten (Kingsmen, die eine hochgelobte Szene hat mir persönlich den ganzen Film versaut).
Aber es freut mich total zu lesen, dass der Film bei anderen so gut ankam.
Die 80er-Jahre Gefühle konnte ich als Jahrgang 81 perfekt nachvollziehen und nachfühlen, die ganze Einrichtung, das Spielzeug und natürlich - originaler geht es nicht - wie man damals seine "schmucklosen" Räder einfach so auf den Boden hat fallen lassen. Das war genau meine Kindheit :D
Ich bin komplett unerwartet an den Film herangegangen, hab mir nicht mal die Inhaltsbeschreibung durchgelesen oder gar die Namen der mitspielenden Schauspieler (Emile Hirsch kann ich z.B: gar nicht leiden). Umso überraschter war ich, dass sich am Ende aus The Autopsy of Jane Doe ein wirklich guter Horrorfilm entpuppt hat. Der Film hält konstant ein spannendes Niveau, speziell am Anfang, wo man ca. 40 Minuten gar nicht weiß, worauf der Film eigentlich hinausläuft. Handwerklich auch sehr gut abgemacht, der Film nimmt sich wirklich die Zeit den Zuseher in die Materie der Obduktion einzuführen (der ganze Film spielt in einem Keller bzw. in einer Prosektur ab). Für Personen, die wie ich in der Medizinbranche tätig sind, ist der Film sogar auf seine Art und Weise interessant. Atmosphärisch kann der Film auch überzeugen, auch seine Gruselmomente erfüllen ihren Zweck. Und wie gesagt Emilie Hirsch kann ich nicht leiden, aber hier war er überhaupt nicht nervig. Brian Cox sehe ich sowieso immer gerne. Zusammengefasst, kann ich nur sagen, dass The Autopsy of Jane Doe ein überaus guter Indie-Horrorstreifen ist, der mit seinem unytpischen Setting und seiner dichten Atmosphäre punkten kann. Wirklich empfehlenswert für alle Horrorfans!
23.10.2017, 14:45
Itaju
Also ich war gestern mit meinem Bruder und meinem Vater in Blade Runner und nachdem ich etwas habe sacken lassen, ist ein bisschen Enttäuschung eingekehrt. Nicht, dass der Film schlecht ist, so viel kann ich schon sagen, aber gemessen an den bombastischen Kritiken (5/5 Sterne bei Filmstarts gibt es nicht oft, vor allem, wenn man von einem der besten SciFi-Filme aller Zeiten spricht, der auch besser als das Original sein soll). Das hier wird gar kein Rant und ich muss sagen, dass der Film auf audiovisueller Ebene ein absoluter Genuss ist. So sehr, dass meine einzigen beiden Kritikpunkte waren, dass ich gerne noch mehr von der Stadt (dem heimlichen Star der Blade Runner Filme) und die Musik, so gut sie auch war, hätte für mich noch etwas mehr den Vangelisvibe einfangen sollen, statt sich zu sehr auf Wumms zu verlassen. Klang alles eher wie eine Variation von Dunkirk als das, was man gewohnt war, war unterm Strich aber immer noch exzellent. In der Horizontalen wirkte die Stadt auch irgendwie kleiner als ich es in Erinnerung hatte. Weniger Häuserschluchten und so aber natürlich immer noch geile Stadtkulisse mit den kultigen Werbetafeln.
Meine Kritik liegt natürlich mehr in der Handlung. Unterm Strich ist die Handlung nur leicht überdurchschnittliche Mainstreamkost. Nicht schlecht, aber rechtfertigt nicht, dass der Regisseur flehend darum gebeten hat, in den Reviews keine Details zur Handlung zu verraten.
So klang jetzt alles doch ein bisschen wie ein Rant, aber ich muss sagen, dass ich mich trotz allem sehr gut unterhalten gefühlt hatte, ein Meisterwerk ist es aber aufgrund der oben genannten Makel allerdings keinesfalls.
05.11.2017, 12:03
Itaju
Hab jetzt auch IT geguckt, fand es aber ebenso nicht besonders gut. Er hat eine sehr schöne Inszenierung und auch klasse Musik, aber ich bin einfach kein Fan von Stephen King. Die Synthese aus dem Abenteuerfilm und ziemlich derben Gore-Horror klappt für mich einfach nicht. Für einen coolen Jugendlichen-Abenteuerfilm ist er zu brutal, für einen Horrorfilm einfach zu viele dämliche Momente (die Kinder werden als ziemlich smart dargestellt, trennen sich aber wie nach jedem Horrorfilmklischee, wo sie können, sie sind dem Monster körperlich gewachsen).
Ebenso wurden zu viele Dinge einfach im Leeren gelassen, z.B.
Pennywise war allerdings ganz großartig, hätte gerne mehr Szenen wie am Anfang gehabt, wo er tatsächlich auch spricht statt später nur seine Jump-Scare-One-Liner rauszuhauen.
Lange wollte ich mir diesen Film anschauen, heute hatte ich endlich die Gelegenheit und ich habe fast befürchtet, er würde meine Erwartungen zunichte machen. Doch der Film ist wirklich einsame spitze geworden, oder besser gesagt Jessica Chastain ist es. Die Frau legt in diesem Film eine Glanzleistung schlechthin hin, ich hätte ihr den Oscar für die Beste Hauptdarstellerin echt gegönnt (und nicht Brie Larson in Room). So oder so, Jesscia trägt den Film komplett alleine. Die anderen wichtigen Charaktere sind bis auf Mark Strong No-Names, da sticht keiner besonders heraus. Doch das Wichtigste in einem Polit-Thriller ist ja die Story verknüpft mit seiner Spannung, was der Film bravourös schafft. Bis zum Schluss eine konstante Top-Spannung mit zahlreichen Wendungen, die ich nicht spoilern will. Der Anfang mag etwas kompliziert und zäh wirken, aber das gehört bei einem einem politischen Film dazu, noch dazu in einem Lobbyismus-Setting. Mir persönlich hätte es sogar noch besser gefallen, wenn der Film in einem düsteren Stil produziert worden wäre, aber das ist Geschmack.Toll, dass europäische Filme mittlerweile solche Projekte produzieren können. Klare Empfehlung an alle, die sich in diesem Genre heimisch fühlen, gibt es doch so wenige solcher Filme.
14.11.2017, 21:40
Knuckles
Bereits vor etwas mehr als 1,5 Wochen habe ich mir Thor: Tag der Entscheidung angeschaut. Nachdem die ersten beiden Teile ihre Momente hatten und mich hier und da auch ganz gut unterhalten konnten, hat der dritte Teil einen Witz nach dem anderen raus und erzählt dabei eine doch recht interessante Geschichte. Alleine die Eröffnungsszene ist sowas von geil gewesen. :A Und natürlich war Loki mal wieder die coolste Sau von allen.
Letzten Sonntag ging es schließlich in die OV-Vorstellung von Murder on the Orient Express, dessen Original-Verfilmung ich nicht kenne und dessen Vorlage ich auch nie gelesen habe. Es ist kein Film, den man unbedingt im Kino gesehen haben muss. Trotzdem wurde ich gut unterhalten und die Auflösung war doch ziemlich überraschend. Einziges Manko war jedoch tatsächlich die englische Sprache, denn manche der Charaktere haben so verdammt undeutlich gesprochen...
15.11.2017, 08:38
La Cipolla
Thor war ... wow. Meine dominante Emotion war tatsächlich "What the fuck am I watching?", weil er wirklich aaaall over the place ist und irgendwie, IRGENDWIE trotzdem funktioniert. Ich meine, vier (!) neue, wichtige, größtenteils funktionierende (!) Marvel-Schurken, eine durchaus konzeptuelle Story, zwei grundlegend unterschiedliche Stile, Jeff Goldblum als Jeff Goldblum, Götter, Raumschiffe, die Hölle und Hulk. Und irgendwie kriegen von Valkyrie über Hela und Loki und Odin bis hin zu diesem random Steintypen und Heimdall auch noch sämtliche Charaktere genügend Aufmerksamkeit und Charakter. Der Film hat eine Witzquote, die mich teilweise fast schon an Hot Shots erinnert und – sehen wir es ein – besser zu Thor passt als zu den meisten Helden, auf der anderen Seite aber auch die eine oder andere Szene ganz ohne Humor, überraschende Emotionen und unendlich viele gute Charaktermomente. Dazu kommt, dass er das gesamte Thor-Franchise teilweise sehr behutsam, teilweise mit dem Holzhammer (höhö) retconnt und dabei nicht nur den Postkolonialismus mit reindrückt, sondern auch noch ein weiches Kissen für den Clusterfuck schafft, den die Avengers unausweichlich werden müssen. UND er hat einen guten Weg gefunden, die narrativ schwierige Ragnarok-Geschichte angemessen und überraschend umzusetzen. (Die Szene mit Hulk am Ende hat mich fertig gemacht. :D) WIE GEHT DAS?
Ich meine, es ist in meinen Augen kein perfekter Film oder sowas, dafür war er mir wirklich ZU "What-the-fuck?", aber es ist ein echtes Wunder, dass er so gut funktioniert wie er funktioniert. Irgendjemand hat hier verdammt gute Arbeit geleistet.
Außerdem rufe ich, obwohl ich Cate Blanchett vorher nie sexy fand, 2017 als das offizielle Jahr des Polaris-Looks aus. Damn.
18.11.2017, 11:49
Knuckles
Gestern war nun Justice League dran (mal wieder in 3D, denn jeder verdammte Film muss nur in 3D gezeigt werden). Um es zu sagen, wie es ist... der 3D-"Effekt" war mal wieder total für den Arsch. Die sollten mit dem Mist echt mal aufhören, denn eigentlich interessiert es keine Sau und macht den Kinobesuch einfach nur teuer. Nun aber zum Film, der mich zum Teil begeistern konnte und zum anderen Teil irgendwie gelangweilt hat. Lange Zeit hieß es ja, dass der große Gegenspieler Darkseid sein wird, nur um dann mit Steppenwolf zu überraschen, den ich mal total langweilig fand. Daher haben mich auch nahezu alle Szenen mit ihm (inkl. dem Finale) nicht wirklich bei Laune gehalten. Da man wieder versucht hat ein paar Witze einzubauen, gab es hin und wieder auch ein paar verdiente Lacher. Manche davon hat man auch Wonder Woman zu verdanken, die wirklich im ganzen Film top war und für die mMn lustigste Szene im ganzen Film gesorgt hat. Nun aber zum Plottwist (lesen auf eigene Gefahr): Tatsächlich war bzw. ist Superman tot gewesen und wurde mit den Mutterboxen wieder zum Leben erweckt. Im ersten Augenblick greift er Batman und Co. an, nur um von Lois Lane aufgehalten zu werden. Das passiert aber erfreulicherweise fast am Schluss des Films, so dass man Superman max. 5 Minuten im ganzen Film zu sehen bekommt. Man wird aber das Gefühl nicht los, dass man Superman einfach nur wieder zurückgebracht hat, damit er allen den Arsch rettet.
So schlecht wie der Film aktuell von den Kritikern dargestellt wird, ist er jedenfalls nicht. Dennoch ist aktuell Thor die bessere Alternative, die als Superhelden-Film im Kino läuft.
21.11.2017, 08:18
Enkidu
Thor Ragnarok fand ich auch klasse :A
Hatte einen Heidenspaß damit ^^ Der Film ist sehr abgefahren und cool, wie erwartet ganz anders als die beiden davor, die ich nicht so überragend fand (The Dark World, der zweite Teil, ist auf meiner Liste sogar das traurige MCU-Schlusslicht!). Jetzt auch wesentlich amüsanter und wilder. Schon die geniale Eröffnungs-Sequenz mit Surtur gibt die Stimmung vor. Bonuspunkte gibt es für die 80er Style Mucke im Soundtrack xD Regisseur Waititi hat immer so einen speziellen Stil und Humor, das passte hier perfekt! Für mich einer der besten Marvel-Filme, mindestens Top 5. Besonders gelungen fand ich neben dem Gesamtkonzept, das mich wohlig an Flash Gordon und andere alte Sci-Fi /Fantasy Pulp-Geschichten erinnerte, insbesondere das Zusammenspiel der Charaktere untereinander, das mit vielen Sprüchen zum Schmunzeln einher geht. Loki war mal wieder super. Und Goldblum als Grandmaster Goldblum eine Wonne :D
Zu alledem das ganze vielseitige und knallige Design. Es ist mal wieder enorm viel CGI enthalten, ja, aber wenn es detailliert ist und einfach saugut aussieht, dann fällt es nicht so sehr ins Gewicht, dass man es sofort als künstlich erkennt. Zumal sie stets bemüht waren, noch diverse reale Anker im Set zu belassen bzw. diese fließend mit den Hintergründen aus dem Computer zu verbinden. Es kam nie dieses ekelhafte Greenscreen- /veraltetes Videospiel-Gefühl auf, das inzwischen manche Blockbuster plagt und für mich beinahe schon ein KO-Kriterium geworden ist. Stattdessen wird man im dritten Thor mit massig interessanten und sehr abwechslungsreichen visuellen Eindrücken überhäuft, bei denen man merkt, wie viel Liebe die Designer dort hineingesteckt haben. Ich meine, wie Cipolla schon schrieb, da wurde einem ein durchgeknallter aber irgendwie standfester Mix aus Raumschiffen, Kreaturen, Göttern und nordischer Mythologie geboten, ohne dass sich das jemals beißt. Hat insofern meine Immersion nie gestört, sondern sie im Gegenteil noch verstärkt.
Dazu trug auch die gelungene Kamera bei, mehr als üblich im MCU. Es gab ein paar Einstellungen und Szenen, die mich tatsächlich so tief in diese Welten haben abtauchen lassen, dass ich fast gedacht hätte, ich wäre dort. Etwa, wenn Valkyrie mit ihrem Schiff als Zuschauerin an die Arena heranfliegt und dort oben mit Gebräu in der Hand die Füße baumeln lässt, das war einfach nur wow! Eine winzige Kleinigkeit, die nur wenige Sekunden dauert und oberflächlich keine Bedeutung für die Story hat, aber durch die man echt ein Gefühl für die Größe der Umgebung und die Natur der Situation bekommt. Und wo ich gerade bei Valkyrie bin: Darüber hinaus toll, wie beiläufig schnell und angenehm Jane Foster in Abwesenheit per Dialog abserviert wurde, hehe. Habe nichts gegen Natalie Portman, aber ihr Charakter war mit das schwächste Glied, das die beiden Vorgänger massiv runtergezogen hat. Tessa Thompson ist ein tausendmal besserer und interessanterer Ersatz, Valkyrie hat derbe gerockt!
Ein paar Nitpicking-Punkte habe ich aber dann doch, die verhindern, dass der Streifen meine neue Nummer 1 dieser Franchise wird. Blanchett als Hela macht zwar eine gute Figur und ist unterhaltsam anzuschauen, aber auch sie kommt nicht so ganz gegen das klassische Marvel-Problem von eher schwach ausgearbeiteten Schurken an (wobei das durchaus schon über dem Durchschnitt gewesen sein dürfte). Sie hat eigentlich nicht übermäßig viel Screentime, und mit unseren Hauptfiguren nur am Anfang und Ende etwas zu tun. Um ehrlich zu sein war ich immer ein wenig irritiert, wenn der Film zwischendurch zur Handlung in Asgard zurückschaltete, weil ich die Geschichte mit Thor & Co auf dem Schrottplaneten so viel cooler fand und gar nicht von dort fort wollte.
Habe schon einige Beschwerden gelesen, dass zu viel Humor enthalten sei. Dem kann ich mich nicht anschließen. Thor Ragnarok ist im Kern schließlich einfach ein kosmisches Buddy Comedy Abenteuer. Wenn man die Trailer gesehen hat, weiß man, worauf man sich einlässt. Die Scherze waren aus meiner Sicht nie so übertrieben, dass es genervt hätte, und haben zum Teil sogar besser funktioniert als in Guardians of the Galaxy 2. Der Punkt ist nur... die Themen, die angesprochen werden, sind manchmal eigentlich ziemlich heftig und düster und/oder emotional. Das wird ein Stück weit durch die lockere Atmosphäre und die neckischen Jokes überspielt. Es gab ein paar Stellen, an denen ich mir gewünscht hätte, dass die Handlung einen Gang runterschaltet, um etwas näher auf jene Elemente einzugehen. Meine damit vor allem alles, was mit Odin, Asgards Vergangenheit und dem "Ragnarok" aus dem Titel zu tun hat.
Was das angeht hat man nicht genug Tiefe und Dramatik gespürt, da hat Guardians meist die bessere Balance gefunden. Versteht mich nicht falsch, nicht jeder Film braucht eine Reihe solche Momente, und ich weiß es zu schätzen, dass Thor 3 einfach nur eine mordsspaßige Achterbahnfahrt sein möchte und in der Hinsicht wunderbar funktioniert. Denke halt nur, dass er von ein wenig mehr Introspektive (ich sehe gerade, dass dieses Wort im Deutschen gar nicht existiert, aber ihr wisst, was ich damit meine -_^) profitiert hätte. Andererseits... vielleicht wollten die Masterminds hinter der Franchise (Kevin Feige) vielleicht nur nochmal die unbeschwerteren Aspekte betonen, bevor das MCU mit Infinity War ganz andere Kaliber an Drama und Verzweiflung auffährt, wer weiß?
Ach ja, und eine Kleinigkeit, die aber nicht direkt mit dem Film sondern mehr mit dem heutigen Stand Hollywoods zu tun hat, kam mir bei Hulks Einführung in den Sinn. Ich hatte in der Handlung schon eine Weile nicht mehr an ihn gedacht, weil es natürlich um ganz andere Dinge ging, und er wird bis zu dem Punkt auch nicht ein einziges Mal direkt erwähnt. Ich kam nicht umhin zu grübeln, wie unglaublich geil es gewesen wäre, wenn man die Fans damit hätte überraschen können. Was für ein Twist! Gibt der Geschichte eine ganz neue Dynamik. Ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Ich hätte mich im Kino in der Situation gerne so erstaunt gefühlt wie Thor selbst. Aber leider, selbstverständlich, lässt sich so etwas heute nicht mehr geheim halten. Ist schließlich auch ein zu großes Pro-Argument für den Film, dass Hulk und Banner auftauchen, entsprechend landete die Figur dick und fett sofort auf den Postern und in den Trailern. Aber überlegt nur mal, wie abgefahren so etwas rein hypothetisch angekommen wäre.
Alles in allem ein richtig toller Film und mit weitem Abstand der beste Thor-Teil, der diesen Bereich des MCU praktisch von Grund auf neu erfindet und dabei vor dem ganzen verpeilten Kram nicht zurückschreckt, sondern ihn akzeptiert und sich zu eigen macht. Superheldenfilme können meiner Meinung nach auf die Dauer nur bestehen, wenn sie lernen, sich selbst immer wieder neu zu definieren und auch Einflüsse aus anderen Genres aufnehmen. Das wurde hier mit Bravour getan, denn wie ein klassischer Superheldenfilm hat sich das gewiss nicht angefühlt. Gerne mehr davon!
21.11.2017, 10:02
La Cipolla
Für mich hat das emotionale tatsächlich an den entscheidenden Stellen (überraschend gut) funktioniert, also allem voran, wenn es um Odin und das Verhältnis der Brüder ging. Alles um Hela und Ragnarok und so blieb da tatsächlich etwas oberflächlicher, aber ich befürchte, das muss auch so sein, wenn der Film insgesamt einen ansatzweise kohärenten Tonfall haben soll. Teil 2 hat ja schön gezeigt, wie man Slapstick und Edge ganz bestimmt nicht verbinden sollte.
Zitat:
Ach ja, und eine Kleinigkeit, die aber nicht direkt mit dem Film sondern mehr mit dem heutigen Stand Hollywoods zu tun hat, kam mir bei Hulks Einführung in den Sinn. Ich hatte in der Handlung schon eine Weile nicht mehr an ihn gedacht, weil es natürlich um ganz andere Dinge ging, und er wird bis zu dem Punkt auch nicht ein einziges Mal direkt erwähnt. Ich kam nicht umhin zu grübeln, wie unglaublich geil es gewesen wäre, wenn man die Fans damit hätte überraschen können. Was für ein Twist! Gibt der Geschichte eine ganz neue Dynamik. Ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Ich hätte mich im Kino in der Situation gerne so erstaunt gefühlt wie Thor selbst. Aber leider, selbstverständlich, lässt sich so etwas heute nicht mehr geheim halten. Ist schließlich auch ein zu großes Pro-Argument für den Film, dass Hulk und Banner auftauchen, entsprechend landete die Figur dick und fett sofort auf den Postern und in den Trailern. Aber überlegt nur mal, wie abgefahren so etwas rein hypothetisch angekommen wäre.
Ja, den Gedanken hatte ich in der Szene auch, zumal sie auch so gedreht ist. So eine Überraschung ist halt wirklich ziemlich unmöglich, gerade mit seiner Screentime und seinem "Pull" als Charakter, auch wenn ich mir manchmal wünsche, Disney würde genau EIN Risiko mehr eingehen. ^^ Dass Doctor Strange vorkommt, war ja tatsächlich nur bekannt, wenn man die News verfolgt hat, aber der hatte halt auch nur 3 Minuten Screentime. Bei Hulk ist das wirtschaftlich sehr nachvollziehbar, die Avengers sind nun mal das erheblich größere Franchise. $739.2 Millionen bisher, was schon sehr respektabel für einen fucking Thor-Film ist. Trotzdem schade, und gut für die nächste Generation, die die Filme ohne Promotion sieht. :D
21.11.2017, 13:15
Byder
Letzte Woche hab ich Orphan Black zu ende geguckt. Keine Ahnung, was für mich der Höhepunkt der Serie war, aber Season 2 war der absolute Tiefpunkt für mich. Viel zu viele Handlungen und Charaktere, viel zu wenig Exposition und dadurch sehr uninteressant. Hauptproblem der Serie war für mich die unnötig kompliziert aufgezogene Geschichte, die in Wahrheit viel unspektakulärer und bodenständiger ist als die Serie einem weismachen will und die man hätte durchaus besser verpacken können, da es eigentlich eh viel mehr um die Charaktere und darum geht, sie wild durcheinander zu würfeln und ihnen in neuen Konstellationen eine Aufgabe zu geben. Hinzu kommt noch, dass sich die Geschichte staffelweise in mehr oder weniger abgeschlossene Arcs einteilen lässt, wofür aber die Geschichte meiner Meinung nach überhaupt nicht geeignet ist. Komisch fand ich es, dass sie dann in der 5. Staffel viel Wert auf die Story und weniger auf die Charaktere gelegt haben, was mir dann nicht so sehr gefallen hat, da mir alles viel zu sehr an den Haaren herbeigezogen und die Serie viel zu uninteressant war, als dass ich drüber hinweg sehen könnte. Das wirklich gute an der gesamten Serie sind Alison und Donny gewesen, deren Sidestories jedoch nur wenig mit der eigentlich Geschichte zu tun haben. Alleine daran zeigt sich, wie unglaublich mittelmäßig Orphan Blacks Hauptgeschichte eigentlich ist.
Ich gebe der Serie 5/10 Punkte, da sich die positiven und negativen Aspekte gegenseitig ausgeglichen haben.
21.11.2017, 14:49
Itaju
Wenn Enkidu etwas mag, dann horche ich auf. Wird auch geguckt, damit ich als alter MCU-Hater meine Meinung kund tun darf.
Hab Spodermahn: Heimkommend geguckt. Fand ihn besser als erwartet, nur fühlt sich die SJW-Verwurstung ganz schön armselig an. Man hat versucht wirklich jede unwichtige Figur mit einem Minoritätsmitglied zu besetzen, vermutlich, um zu rechtfertigen, dass alle wichtigen Figuren weiß sind. Nicht, dass ich gerne mehr Minoritäten abgebildet hätte, so wie ja schon nach schwarz/schwulen Hauptfiguren für die nächste SW-Trilogie gerufen wird. Ich find es nur irgendwie unangenehm, diesem Zirkus nach politischer Korrektheit zuzugucken, der vor den endgültigen, entschiedenen Entscheidungen dann doch den Schwanz einzieht.
Ansonsten hat mich Michael Keaton umgehauen. Bisher der beste Spidermanbösewicht imo. Darf gerne in späteren Teilen zurückkehren (was wohl leider nix wird, bei der kurzlebigkeit der Reihe :D ).
21.11.2017, 15:54
Rusk
Interessant, dass so viele den neuen Spidey gut finden, sowohl Fachpresse als auch die normalen Zuseher. Hab ihn auch heute gesehen und mir hat er leider überhaupt nicht gefallen. Zuerst hatte ich eine Neuinterpretation der Vor-Versionen erwartet, also bevor Peter Parker zum Superhelden wurde. Dass dieser Schritt bereits übersprungen wurde, fand ich schade. Aber anderseits würde diese ja auch nichts mehr Neues bieten - haben wir ja schon zwei Mal gesehen. Doch abgesehen von dieser Entscheidung fand ich den Film eher schwach, mich nervten vor allem die kindischen Momente von denen es nicht wenige gab. Bis zum Endkampf hin bringt Spidey nichts auf die Reihe, ständig passieren ihm Missgeschicke, das den Kämpfen unnötig den Flow nimmt. Selbst die Tennie-Szenen die in keinem Spiderman fehlen dürfen, waren hier nicht wirklich authentisch - zudem sehr vom Stereotypen geprägt. So gesellschaftskritisch wie Itaju sehe ich es zwar nicht, aber ein bisschen mehr Kreativität wäre besser gewesen. Auch fehlten mir bestimmte ruhige Momente, nicht mal seine Tante hat viel Screentime bekommen (war die immer schon Italienerin? ^^). Ich verstehe ja, dass sie Spidey ins Marvel Universum bringen wollen, aber es geschieht hier zu drastisch. Bei Keaton muss ich Itaju zustimmen, der gefiel mir recht gut.
21.11.2017, 16:04
~Jack~
Zitat:
Zitat von Rusk
Interessant, dass so viele den neuen Spidey gut finden, sowohl Fachpresse als auch die normalen Zuseher. Hab ihn auch heute gesehen und mir hat er leider überhaupt nicht gefallen.
Verglichen mit den anderen Spider-Man Filmen (und selbst mit anderen Marvel Filmen) hat er mir auch nicht wirklich gefallen. Ich fand ihn sogar irgendwie langweilig, sowohl was Spider-Man, seine Freunde und selbst den Antagonisten angeht. Und Iron Man hätten sie sich echt sparen können. Muss ich von daher nicht nochmal sehen, auch wenn mir der neue Spider-Man in Civil War eigentlich gefallen hat.
21.11.2017, 16:10
Itaju
22.11.2017, 06:53
Enkidu
Ich mochte Spidey Homecoming überaus gerne, gerade auch den ganzen Teenager-Coming-of-age-Kram (solche Geschichten mag ich sowieso ganz generell) kombiniert mit den Superhelden-Elementen. Gehört zu dem Charakter ja eigentlich seit jeher dazu, aber wurde von den bisherigen Spider-Man-Filmen meiner Meinung nach nie so wirklich gut getroffen. Fügt dem MCU auch eine dringend benötigte neue Perspektive hinzu. Homecoming erschien mir einfach sympathisch von Anfang bis Ende. Kann aber nicht genau sagen, wie viel von meiner Begeisterung sich aus bloßer Erleichterung nach den beiden Amazing Spider-Man Filmen zusammensetzt, die ich nämlich mäßig bis furchtbar fand.
Zitat:
Zitat von Itaju
Was mich am Bösewicht gestört hat (...) war, dass er kaum was reißt.
Das stimmt zwar, war für mich persönlich aber Ausdruck und Teil eines positiven Aspektes. Die Handlung backt halt einfach viel kleinere Brötchen. Erscheint mir erfrischend, insbesondere für einen Marvel Studios Film, dass mal nicht das halbe Universum auf dem Spiel steht, wenn du weißt was ich meine. Stattdessen haben sie Homecoming viel persönlicher gehalten, was sich ja auch durch diese clevere Wendung mit Keaton-Vulture als Vater des Love Interest bemerkbar machte ^^
23.11.2017, 14:53
Cooper
Habe mir jetzt noch mal die gesamte Panem-Trilogie gegeben. Also ich mag die Reihe doch sehr gerne. Insbesondere das Setting und die dystopischen Aspekte finde ich mehr als gelungen. Auch Katniss ist eine sehr sympathische Heldin wider Willen.
Richtig gelungen finde ich übrigens die Absurdität, die im Kapitol herrscht und damit das komplette Gegenteil der tatsächlichen Wirklichkeit in Panem widerspiegelt. Diese übertriebenen Widersetze mag ich generell sehr gern. Lese gerade Menschenjagd/Running Man von Stephen King, da gibt es ebenfalls viele Parallelen. Und ein Snowpiercer hat das auch gut dargestellt.
Mein Panem Ranking:
Catching Fire -> Hunger Games -> Mockingjay Part 1 -> Mockingjay Part 2
Durchweg gelungen finde ich eigentlich nur die ersten beiden Teile. Catching Fire finde ich dabei einen Tick besser, da hier das Kapitol stärker im Mittelpunkt steht.
Die beiden Mockingjay-Teile sind dagegen zu aufgeblasen. War eine dumme Idee (aus künstlerischer Sicht), zwei Filme daraus zu machen. In Part 2 mag ich eigentlich nur so richtig die letzten 20-25 Minuten. Was mich persönlich auch etwas stört, sind die Szenen, die in Berlin am Messedamm/ICC gedreht wurden. Die reißen einen doch etwas raus (habe selbst 9 Jahre in Berlin gelebt).
23.11.2017, 15:36
Itaju
Ich war nie groß Fan der Reihe, ebensowenig wie ich irgendie Superheldengeschichten mag und guck den Kram dann trotzdem. Finde die auch sehr unterhaltsam, AAABER!!!
26.11.2017, 17:02
Knuckles
Ich habe mir gestern den Film Power Rangers angeschaut und meine Fresse... der war so verdammt mies. Jetzt war schon die Serie nicht der Überflieger, aber der Film hat das noch meilenweit unterboten. Da waren die hässlichen Kostüme der Rangers nur der Anfang eines großen Haufens Bullshit. War seine Zeit nicht wert und ich bin froh nicht im Kino gewesen zu sein.
Wenn ein Film mit den Worten "Ein fesselnder Mix aus Stand By Me und Donnie Darko" wirbt (siehe Cover), dann macht mich das ziemlich hellhörig, wo ich doch letzteres für einen der besten Streifen den Genres halte. Doch nach dem Abspann des Films verstehe ich aber immer noch nicht wo bitte schön dieser Mix war? Der Film kann zwar am Anfang ne recht ansehnliche und düstere Atmosphäre aufbauen, schafft dies aber nicht konsequent zu Ende. Den Genickbruch leisten aber meiner Meinung nach die Schauspieler, die sehr komische Charakterentwicklungen durchmachen, die mir nicht wirklich verständlich erschienen (abgesehen von ihren schauspielerischen Leistungen). Irgendwo hat man irgendwie alles schon mal besser gesehen und dadurch auch insgeheim mehr erhofft. Ich war am Ende doch etwas enttäuscht und erstaunt, denn Super Dark Times beginnt vielversprechend, verliert sich aber dann in der Mitte und beendet das Begonnene nicht vernünftig. Sehr schade.
03.12.2017, 22:33
Knuckles
War vorhin im Kino und habe mir Olaf's Frozen Adventure angeschaut. :D Dabei handelt es sich um einen Kurzfilm, der passend zur Weihnachtszeit die Traditionen von Elsa und Anna in den Mittelpunkt stellt. Wenn sie denn welche hätten... Und genau da kommt Olaf ins Spiel, denn er ist auf der Suche nach einer Tradition für die beiden Schwestern. Der Kurzfilm ist relativ lustig, wenn auch durch die vier neuen Songs hin und wieder etwas nervig. Ein kurzweiliges Vergnügen, dass für ein paar Lacher gut ist. Das war jedoch nicht die Hauptattraktion, denn natürlich war ich in Pixars Coco. Durch Zufall sah ich heute Nachmittag, dass der Film bei uns auch einmalig als OV laufen wird und so war der Plan für den Abend klar. Durch den Trailer von Coco wusste ich schon grob, was mich in dem Film erwarten wird und ich wurde nicht enttäuscht. Es ist ein schöner Film, der die Familie in den Mittelpunkt stellt und dabei den Tag der Toten (auch unter dem Namen Día de Muertos bekannt) in den Mittelpunkt stellt. Wer sich nur ein bisschen mit mexikanischer Kultur auskennt, weiß wie farbenfroh und bunt es dabei zugehen kann. Und genauso ist auch der Film, der wirklich von der ersten Minute an Spaß macht und erst recht, wenn es dann in die Welt der Toten geht.
15.12.2017, 00:27
Ὀρφεύς
In den letzten Monaten:
Kingsman: The Golden Circle
Cooler Actionfilm aber nicht besser als Kingsman: The Secret Service.
Zum einen weil ich mit den Statesman nicht warm geworden bin, Richmond Valentine die Messlatte extrem hochgelegt hat und man mit Elton John aus einer Actionkomödie einen sehr albernen Actionfilm auf die Zuschauer losgelassen hat.
Mir waren seine Szenen too much, aber Spaß macht der Film trotzdem.
Thor: Tag der Entscheidung
Bin bei Thor 3 recht zwiegespalten.
Der Film ist ein einziges Fest und stärker als seine Vorgänger.
Über den köstlichen Humor wurde hier bereits ausführlich berichtet, nur ist das noch Thor?
Hätte man direkt eine Linie gefahren wäre ich positiver, aber man könnte Marvel vorwerfen man wollte auf Nummer sicher gehen und der Masse gefallen.
Abseits dessen wurden mir ein paar Szenen viel zu schnell abgefertigt.
Auf mich wirkte Thor 3 ein kleines bisschen hektisch und 20 Minuten mehr hätten den Film gut getan (und ja, ich weiß wie lange der geht).
Justice League
Im direkten Vergleich mit Thor hat mir Justice League ein wenig besser gefallen.
Endlich eine Comicverfilmung auf die ich sehr lange gewartet habe und nach Batman v Superman: Dawn of Justice wollte ich wissen wie es weitergeht.
Besonders sympathisch von den Neuzugängen waren mir Flash und Aquaman und man darf gerne ein wenig Gas um deren Solo-Abenteuer geben.
Die Kritik am Steppenwolf und das Justice League viel zu viele neue Gesichter bereithält, kann ich nur geringfügig bestätigen.
Natürlich wäre mehr Tiefe beim Bösewicht schön gewesen und jeder gezeigte Superheld kann locker einen ganzen Film füllen, aber waren andere Comicverfilmungen bzw. speziell Marvel’s The Avengers besser?
Wie ich finde nicht und Steppenwolf fungiert vielmehr als Vorreiter für Darkseid.
DC kann gerne so weitermachen, denn ich mag deren Filme echt gerne.
18.12.2017, 12:18
Kynero
Zitat:
Zitat von Knuckles
Ich habe mir gestern den Film Power Rangers angeschaut und meine Fresse... der war so verdammt mies. Jetzt war schon die Serie nicht der Überflieger, aber der Film hat das noch meilenweit unterboten. Da waren die hässlichen Kostüme der Rangers nur der Anfang eines großen Haufens Bullshit. War seine Zeit nicht wert und ich bin froh nicht im Kino gewesen zu sein.
Danke! Endlich mal jemand, der mit mir einer Meinung ist! :p Fand gerade diese beschissenen Teenie Probleme mehr als nur nervig. Damals haben sie sich doch auch ohne groß Tamtam geprügelt, warum geht das heute nicht mehr? :D
Ich bin am Überlegen, mir die Serie Diff'rent Strokes (70er Sitcom) mal zu geben. Habe vor ein paar Wochen quasi die komplette Lebensgeschichte der damaligen Kinderdarsteller aufgearbeitet und wow, das war spannend und irgendwie traurig zugleich... Was da alles abging war echt nicht mehr schön. Gary Coleman und Dana Plato sind vermutlich die tragischsten Persönlichkeiten aus Hollywood und ja, Gary Colemans Frau hat ihn definitiv auf dem Gewissen, aber das liest man im Netzt eh nur noch.
20.12.2017, 17:50
La Cipolla
Endlich mal Justice League gesehen. Zuerst zum Rahmen: SEHR froh, ihn im Kino gesehen zu haben, SEHR verärgert, ihn auf Deutsch gesehen zu haben. Ich glaube, da ist echt eine Menge verloren gegangen, was mich tatsächlich irgendwo überrascht hat. Ironischerweise war Jeremy Irons, vor dem ich etwas Angst hatte, vergleichsweise gut gemacht.
Zum Film könnte man eine Menge sagen, viele seltsame und schlechte Details sowie viele gute und vor allem "fan-tastische" Momente heraustellen (Höhepunkt: Superman folgt Flash aus dem Augenwinkel :A), aber am Ende sind mir zwei Sachen wichtig:
1. Im Gegensatz zu BvS wurde ich ganz gut unterhalten und habe mich nicht beleidigt gefühlt oder war ob der Qualität ernsthaft verwirrt. Und das ist das wichtigste! Steppenwolf war gar nicht mal so schlimm wie erwartet, nur halt lame und random (gerade mit diesem Namen in der deutschen Synchro :D), aber immerhin mit einer ordentlichen Bildschirmpräsenz und deutlich spürbarer Gefahr.
2. Der Film kommt – wie 100% zu erwarten war! – zu früh, zu früh, viel, viel zu früh, und alles andere konnte eigentlich nur noch Schadensbegrenzung sein. Sie hätten MINDESTENS, zwangsweise Aquaman vor diesem Film bringen müssen, das hätte viel gerettet. Flash hätte auch nicht geschadet. Dann hätte man der ernsthafte interessanten Cyborg-Storyline die Aufmerksamkeit geben können, die sie verdient, man hätte wirklich Payoff und nicht nur Lippenbekenntnis, und man hätte vor allem Aquaman nicht so halbgar einführen-abfrühstücken müssen. Aber hey, das überrascht eigentlich niemanden, oder? Außer vielleicht WB, jetzt, wo der Film wohl doch kein Avengers-Money gemacht hat. Buhu, such surprise.
Aber wie gesagt, als Superhelden- und Action-Film geht er irgendwo klar. Was auch nicht überrascht, weil er wirklich super-super-safe ist.
20.12.2017, 17:56
Knuckles
Naja, mit Flashpoint können sie ja wieder alles resetten, um vielleicht doch mal brauchbare Stories zu bringen.
20.12.2017, 18:17
La Cipolla
Ich würde auf das Wirtschaftswunder verzichten, wenn wir dafür den Weltkrieg vermeiden können. :p
Der Dunkle Lord, Orks, Elfen, Magie ... klingt alles nach einem 08/15-Fantasy Film, aber hier geht es um den Film Bright, welcher in unserer modernen Zeit spielt und all diese Punkte und etwas mehr in sich vereint. Diese Prämisse war es, als vor Monaten der Film angekündigt worden ist, die mich auf ihn aufmerksam gemacht hat. Heute ist er endlich auf Netflix erschienen und nach knapp 2h ziehe ich mein Fazit: Vorneweg, ich finde den Film gut. Er hat mich wirklich gut unterhalten und das entgegen der doch teilweise durchwachsenen Kritiken. Klar, die Story mag keinen Oscar verdienen aber in der Kombination mit seinem Setting gewinnt sie deutlich mehr an Unterhaltungswert. Die Bilder sind auch top, die Orks, die Effekte wirken sehr echt. Hatte schon befürchtet, man würde den Orks ähnliche Stimmen wie in einem Der Herr der Ringe verpassen und daher kaum verstehen, aber sie sprechen sehr menschlich (und sehen es auch fast so aus). Neben dem Setting haben mir vor allem die beiden Hauptdarsteller gefallen, besonders Will Smith, der hier so richtig aufgeht. Seine lockere Art und spritziger Humor, den man aus seinen anderen Film gut kennt, passt auch hier wunderbar rein. Seine Rolle als schwarzer Rassist ist in diesem Film sogar eine Ironie an sich selbst. Auch ist er für die ernsten Momente nicht zu schade, eine echte Bereicherung für den Film dieser Mann (die er sich auch hatte kosten lassen, anscheinend im zweistelligen Bereich). Musikalisch fand ich ihn auch super, da er auf diverse Hip-Hop-Tracks setzt, was das Setting passend ergänzt und untermalt.
Im Großen und Ganzen kann man bei Bright als Heimkino-Film an einem Winterabend nichts falsch machen. Interessantes Setting, tolle Action, zwei super Darsteller verpackt in 2h, die wie im Flug vergehen. Für die obere Liga fehlt Bright aber trotzdem das gewisse Etwas, so gut mein kleines Review hier auch klingt, perfekt ist Bright nicht. Wer aber weiß worauf er sich einlässt und seine Erwartungen nicht hoch hält, bekommt genau das richtige. Ich freue mich trotzdem auf die Fortsetzung!
03.01.2018, 21:14
La Cipolla
Mir hat Bright auch recht gut gefallen! In mancherlei Hinsicht etwas stumpf und ass-pully und berechenbar, aber die Schauspielerei und die Chemie der beiden Hauptdarsteller sowie das Setting selbst reichen locker, um dem Film eine sehr eigene Faszination zu verpassen. Am Ende ist es halt Shadowrun ohne den "Cyber"-Anteil, angereichert mit einem guten Schluck Del Toro, und ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass es nochmal besser funktioniert, wenn man kein Shadowrun-Fan ist.
Nur halt nicht zu viel nachdenken, und nicht zu viel erwarten. ^__~'' Wer auf Substanz setzt, darf hoffen, dass sie im zweiten Film (der übrigens gerade bestätigt wurde) etwas tiefer gehen, vor allem mit der Elfe. Wobei ich sagen muss, dass mich durchaus überrascht hat, wie sie mit Will Smith's Daryl umgegangen sind: Der Typ hat halt definitiv seinen Alltagsrassismus und wird erst relativiert, als er unter Druck – also in einem Moment, in dem er sich persönlich involvieren soll! – moralisch handelt. Was schon ziemlich cool und mutig ist, weil er halt ganz offensichtlich kein perfekter Held in einer bösen Gesellschaft ist. Hätte er die Waffe nicht selbst in die Hand nehmen müssen, wäre ihm all das mit ziemlicher Sicherheit am Arsch vorbeigegangen. Nice. Dürfen sie nächstes Mal auch gerne wieder aufgreifen, vor allem jetzt, wo die beiden scheinbar Best Buddies sind ...
Im Gesamtbild aber kein Wunder, dass viele Kritiker überfordert waren; Bright trägt viele Widersprüche in sich, angefangen dabei, dass er offensichtlich auf Erfolg gepolt, aber auch ebenso deutlich ein Liebhaberprodukt ist. Wäre er ein Rollenspiel, würde ich ihn wohl einen Heartbreaker nennen, und bei denen will auch irgendwie niemand mit Ahnung wahrhaben, dass sie durchaus ihren Reiz haben. :D Umso netter also, dass Netflix bekanntlich einen Fick auf das Studio-System oder irgendwelche Reviews gibt und das Sequel einfach so durchzieht. xD
Lustigerweise hatte Book of Eli eine ähnliche Wirkung auf mich: Kein wahnsinnig toller Film, aber in seiner stumpfen Religiösität irgendwo faszinierend, vor allem mit der Frage oben drauf, ob man ihn auch anders verstehen kann. Außerdem hübsch gemacht, mit einem ganz interessanten Aufbau und vielen Endzeit-Alltagsszenen, die sie sich in "sauberen" Filmen wie Mad Max definitiv sparen würden. Aber auch hier: Bloß nicht zu viel erwarten. Und ich habe nun mal immer "Shut up, Meg!" im Hinterkopf, so sympathisch ich Mila Kunis auch finde. :<
Am Wochenende bei Netflix "The End of the F***ing World" angesehen. Hat uns echt gut gefallen. Leider sind es nur 8 Folgen a 20 Minuten, weswegen der Genuss nur etwas länger als ein Film anhielt. Ist auch fraglich, ob da noch mehr kommt, denn das Ende kann sowohl Cliffhanger als auch richtiges Ende sein. Aber wir würden gerne mehr sehen. https://www.youtube.com/watch?v=dK2wkNPsmt0
08.01.2018, 19:04
Enkidu
Zitat:
Zitat von Knuckles
Ich habe mir gestern den Film Power Rangers angeschaut und meine Fresse... der war so verdammt mies. Jetzt war schon die Serie nicht der Überflieger, aber der Film hat das noch meilenweit unterboten. Da waren die hässlichen Kostüme der Rangers nur der Anfang eines großen Haufens Bullshit. War seine Zeit nicht wert und ich bin froh nicht im Kino gewesen zu sein.
Zitat:
Zitat von Kynero
Danke! Endlich mal jemand, der mit mir einer Meinung ist! Fand gerade diese beschissenen Teenie Probleme mehr als nur nervig. Damals haben sie sich doch auch ohne groß Tamtam geprügelt, warum geht das heute nicht mehr?
Habe gestern nun auch endlich mal Power Rangers (2017) gesehen. Muss dazu sagen, dass ich etwas vorgeschädigt bin, da ich zu Kindergartenzeiten und vielleicht auch noch in den ersten Jahren der Grundschule ein ziemlicher Fan der Serie war (nur die ersten zwei Staffeln), inzwischen aber auch das eine oder andere über japanische Popkultur weiß und mich mit derlei Dingen vor ein paar Jahren im Rahmen des Studiums auch wissenschaftlich auseinandergesetzt habe ^w^
That being said, der Film war Müll. Und mir bleibt nichts anderes übrig als zu schlussfolgern, dass die Macher fundamental nicht verstanden haben, was Power Rangers ist. Wahrscheinlich haben die Verantwortlichen sich im Rahmen der Entwicklung nicht einmal entsprechende Super Sentai Serien angeschaut, um sich inspirieren zu lassen. Denn nichts anderes war das Original: Die amerikanisierte Version einer klassischen Super Sentai Serie! Mit vielen aus der Vorlage direkt übernommenen Szenen. So cheesy und bekloppt die Power Rangers im TV auch waren (und sind), besonders für ältere Zuschauer, kann ich ihr nicht einen gewissen Charme und eine Menge Kreativität und Energie absprechen: Wo sonst werden farbenfrohe Strampelanzüge im Rahmen uniformierter Verwandlungen, Martial-Arts-Kämpfe, Kaiju-mäßige Riesenmonster (hauptsächlich realisiert mit old-school Mann im Gummi wie bei Godzilla xD) versus Dinosaurier-Roboter (!), die sich zu größeren Mechs kombinieren, Aliens, eine Hexe auf dem Mond und ein schwebendes Gesicht im Glas als weiser Anführer sowie ein kleines bisschen Teenager-Schulalltag in einen Topf geworfen und verquirlt? Die Serie war quasi der Inbegriff der Rule of Cool, kreiert um kleine Jungs zu begeistern. Egal wie wenig all die Elemente zusammenpassten, sie wurden zu einem (halbwegs) funktionierenden Ganzen verwoben.
Der neue Film hat nichts von alledem. Nicht wirklich. Ich verstehe den Wunsch, es etwas glaubwürdiger und bodenständiger angehen zu wollen, aber sie haben quasi alles rausgelöscht, was die Franchise so durchgeknallt und interessant gemacht hat - inklusive des augenzwinkernden Charmes. All das ist einem weit unterdurchschnittlichen Teen-Drama über ein paar langweilige Charaktere gewichen, die sich zufällig kennenlernen, teilweise in peinlich-nerviger Jugendsprache kommunizieren, und unendlich lange brauchen, um ihre Kräfte zu erwecken. Nichts ist mehr farbenfroh, stattdessen natürlich alles "dark & gritty".
Das Pacing und die Handlungsstruktur sind mit Abstand die größten Probleme und greifen quasi direkt ineinander. Ich kann ja nachvollziehen, dass es eine Originstory und der Start einer neuen Kino-Reihe werden sollte (haha, das war wohl nichts), aber schaut euch einige der besten Vertreter dieses Konzepts nur mal an - In Batman Begins ist Bruce Wayne spätestens ab der Hälfte der Spielzeit voll entwickelt als Batman, der Rest der Geschichte hat Spaß damit und nimmt am Ende wieder Bezug auf den Beginn. In Raimis Spider-Man war es doch ähnlich. Power Rangers dagegen? Der Film dauert 124 Minuten. Als Power Rangers treten die Hauptfiguren ausschließlich in den letzten 21 Minuten auf. Ja, ich habe tatsächlich die Zeit gestoppt. Wenn das Werk so einen Titel hat, dann sollte man als Zuschauer auch erwarten dürfen, dass er diesem gerecht wird. Aber nö, gerade einmal weniger als 17% des Films zeigt sie als fertig etablierte Gruppe. Das zieht sich einfach ewig hin - man wartet ständig darauf, dass endlich mal was von Belang passiert. Irgendeine beeindruckende Sequenz.
Wir habens kapiert, danke, sie müssen zusammenhalten und einander vertrauen, um sich zu verwandeln. Das muss man nicht noch an gefühlt zehn weiteren Stellen übertrieben betonen und die Leute dann permanent beim Scheitern, Zweifeln und erneut Versuchen zeigen. Wenn das Drama um Freundschaft und persönliche Probleme wenigstens irgendwie faszinierend und glaubwürdig gewesen wäre, Hand und Fuß gehabt hätte, könnte ich vielleicht darüber hinwegsehen (ich mag Coming-of-Age-Geschichten), doch hier werden bloß die üblichen alten Klischees durchgenudelt und nur äußerst oberflächlich behandelt. Dabei wäre es so leicht gewesen, mehr daraus zu machen. Kimberlys Mobbing- Hintergrundgeschichte, aber eben als Täterin mit Schuldgefühlen, war zum Beispiel ein brauchbarer Einfall, der auch noch nicht so völlig ausgelutscht ist. Aber das wird in exakt einer Szene erzählt und spielt danach nie wieder eine Rolle. Es lag vor allem an dem fürchterlichen Drehbuch, für mehr waren ehrlich gesagt allerdings auch die Schauspieler nicht gut genug.
Als es dann ganz am Ende zum Finale endlich so weit ist, Spezialeffekte und Action, kann dies auch nichts mehr retten, weil sie selbst das völlig versemmelt haben. Die japanische Ästhetik hat der Vorlage jede Menge gegeben. Davon ist hier nichts mehr zu spüren. Wo damals ein cooler, Samurai-ähnlicher Megazord mit Modellen, Miniaturen und Anzügen realisiert wurde, bekommen wir hier nur einen billig wirkenden und hässlichen CGI-Clusterfuck dargeboten, der undefinierbar außerirdisch aussieht. Goldar ist kein eigenständiger Charakter mehr, kein Handlanger, und hat auch keine Sprechrolle. Er ist von Anfang an groß und völlig hirnlos. Was Rita als Space Hexe damals so ulkig machte, war ihr Sammelsurium aus abgefahrenen, skurrilen Monstern, die sie der Heldentruppe in den Weg stellte. Wie originell man damit in der neuen Kinofassung mit großem Budget hätte sein können!
Rita zum ursprünglichen grünen Ranger zu machen war meiner Ansicht nach eine der wenigen guten Ideen der Story, aber das erfährt man gleich zu Beginn und kann alleine auch nicht mehr viel rausreißen. Die komplette Seite des Feindes, die komplette Bedrohung des Films, besteht nur aus dieser einen Person. Es gibt sonst keinerlei Gegenspieler, keine Untergebenen, an denen die Truppe sich in der Mitte hätte messen lassen und daran wachsen können. Nur ein paar gesichtslose CGI-Kanonenfutter-Puttys tauchen auf, viel davon bloß virtuell in einer Trainings-Montage. Zu wenig. Hauptsache, Elizabeth Banks hatte Spaß an ihrer Rolle. Die war so hart am overacten, dass es doch ein wenig an die Original-Rita erinnerte, was einerseits borderline-unterhaltsam war, aber sich andererseits vollkommen mit dem realistischeren und dunkleren Stil des übrigen Filmes biss. Auch hätte Rita die werdenden Rangers in den ersten anderthalb Stunden jederzeit aus dem Weg räumen können, aber tat es nicht mit der ultra-behämmerten Begründung, sie seien "nicht würdig" -__-
Das waren noch nicht alle Probleme. Das Product-Placement war schwer zu ertragen. Habe es selten offensichtlicher und aufdringlicher erlebt als hier. Der Film ist im Grunde eine zwei Stunden lange Werbung für Krispy Kreme Donuts. Kein Scherz. Wenn der damit verbundene Joke wenigstens funktionieren würde... Beim ersten Mal ruft es eventuell noch ein müdes Lächeln hervor, aber nach der fünften Erwähnung ist es einfach nur noch zum Schämen. Frage mich, ob die Firma die Hälfte des Produktionsbudgets bezahlt hat, denn so ungefähr wirkt das hier. Und wo wir gerade bei Humor sind - der wird einem zu sehr reingedrückt, wenn er dann an ein paar wenigen Stellen doch mal vorkommt. Im Finale ist ein gelb-schwarzer Camaro-Sportwagen zu sehen, der vom Zord plattgetrampelt wird. Wäre eine wunderbar dezente Anspielung auf Transformers gewesen, wenn man es dabei belassen hätte. Aber nein, einer der Charaktere muss das noch mit einem "Sorry, Bumblebee" kommentieren und zerstört damit den Scherz. Die äußerst kurzen Cameo-Auftritte früherer Ranger-Schauspieler oder die eine Szene, in der mal das klassische Intro-Theme für wenige Sekunden angespielt wurde, waren auch nicht gerade Fanservice erster Güte.
Darüber hinaus hat mir missfallen, dass man mit dem vorliegenden Reboot offenkundig auf der Superhelden-Hype-Welle mitsurfen wollte, was mächtig in die Hose gegangen ist. In der Serie waren die Rangers stark, aber nicht überpowert, auch nicht in verwandelter Form. Und sie trainierten ihre Kampffertigkeit ständig im Dojo. In der aktuellen Filmfassung hingegen finden sie ihre Power-Kristalle und können auf einmal über 40 Meter breite Schluchten springen und so weiter. WTF? Die Protagonisten haben selbst überhaupt nichts dafür getan, es hätte sonstwem in die Hände fallen können. Wozu also das große Gelaber vonwegen "Es dürfen nur die erwählt werden, die sich würdig erweisen"?!
Schlussendlich ist dieser Streifen so ziemlich das Gegenteil von dem geworden, was er meiner Ansicht nach hätte sein sollen. Nach der Ankündigung des Films gab es eine Zeit, in der ich wirklich glaubte, dass das Potential hätte. Ein Power Rangers Reboot hätte jedoch ein bunter, lauter, cooler, rockiger Popcorn-Spaß werden müssen, bei dem wenigstens ein paar der japanischen Super Sentai Anleihen durchscheinen und bei dem die Truppe spätestens nach der ersten halben Stunde etabliert und komplett ist. Etwas, das vielleicht ein paar Guardians of the Galaxy Vibes versprüht, wenn ihr wisst was ich meine. Da ist durchaus noch genug Platz für Gefühl und Spannung. Teen-Drama schön und gut, aber macht die Helden wenigstens sympathisch und nachvollziehbar, gebt ihnen spezifische Charakter-Arcs die nicht für alle fünf prinzipiell die selben sind. Und vor allem: Verfrachtet nicht alle nennenswerten Action- und Effektsequenzen in die letzten 20 Minuten! Da müssen schon im zweiten Akt ein paar Appetithappen dabei sein.
Power Rangers 2017 ist ein überwiegend schnarchig-langweiliger weil anderthalb Stunden auf der Stelle tretender, ästhetisch dunkler und einseitiger Film, der 100 Millionen USD gekostet hat, aber aussieht, als wäre er für höchstens ein Drittel davon gemacht worden. Tonal ein völliges Durcheinander, das nicht weiß, was es will - mal möchtegern dramatisch und ernst, gefolgt von idiotischem Humor, Camp und Doughnut-Werbung. Die Story geht über die minimalsten Basics nicht hinaus und bietet keinerlei Überraschungen oder Wendungen - sogar die peinliche Fernsehserie war damals komplexer und vor allem vielseitiger als das hier, meine ich ganz ehrlich. 3/10
09.01.2018, 13:49
Knuckles
Zitat:
Zitat von Enkidu
That being said, der Film war Müll.
Eine riesige Wall of Text, dabei hattest du mit diesem Satz schon alles gesagt. :D
Ich selbst war am Sonntag endlich in Pitch Perfect 3, der dieses Mal eine recht ausgefallene Geschichte hatte. Und auch wenn die Musik wieder wichtig war, die Story drumherum war total durchgeknallt. Wie die beiden Teile zuvor, hat mich auch dieser Teil gut unterhalten können. Vor allem die Kommentare von Gail und John waren mal wieder hart unter der Gürtellinie und haben für viele Lacher gesorgt. Sicherlich muss man den Film nicht im Kino sehen, ist mir aber egal.
09.01.2018, 14:30
Enkidu
Gestern auf Amazon The Huntsman and the Ice Queen geschaut. Hatte nach den vernichtenden Kritiken schlimmeres befürchtet. Gut war der Film nicht, doch als Fantasy-Fan fand ich, dass es als passable Durchschnitts-Unterhaltung funktioniert hat und durch seine weitgehende Linearität und Losgelöstheit von der Schneewittchen-Story wesentlich zugänglicher war als der style-over-substance Vorgänger mit seinen unpassenden und/oder geklauten Szenen, seinem chaotisch-schlechten Drehbuch und einer schwachen Hauptdarstellerin. Der Nachfolger dagegen ist zwar nichts besonderes, aber erreicht wenigstens die Minimal-Anforderungen.
Es handelt sich sowohl um ein Prequel, als auch um ein Sequel. Nach der langen Anfangssequenz, welche die Eiskönigin und die Hintergrundgeschichte von HANS MAN beleuchtet, gibts einfach einen zeitlichen Schnitt und die Geschichte des Vorgängers wird übersprungen. Wobei der Erzähler aus dem Off am Anfang recht blöd war. Größte Stärke des Films ist vermutlich die Star Power: Mit gleich drei talentierten und schönen Frauen in wichtigen Rollen - Charlize Theron, Jessica Chastain und Emily Blunt - sowie Chris Hemsworth als Titelfigur Eric der Jäger oder besser gesagt HANS MAN und Nick Frost in einer Nebenrolle, wurde da einiges aufgefahren. Außerdem gelungen waren die meisten der stylishen Kulissen und Effekte und nicht zu vergessen der Soundtrack, der wieder von James Newton Howard komponiert wurde.
Obwohl die Struktur in Ordnung geht, hat auch dieser Film einige Skript-Mängel. Da wären unter anderem die schwachen Dialoge, die zwischenzeitlich auch vor stumpfen Beleidigungen nicht Halt machen und natürlich kaum zu einem Märchen passen. Oder die uralten Klischees, die im Laufe der Handlung und in übertriebener Darstellung mal wieder aneinandergereiht werden. Ferner ist die Verbindung zum ersten Teil nicht immer gelungen: Einerseits schön, dass die Verantwortlichen die Geschichte frei weiterspinnen, andererseits fällt auf, dass sie die immer wieder erwähnte aber eben (außer in einer kurzen Rückblende-Einstellung von hinten) nicht gezeigte Schneewittchen vermutlich gerne richtig und besser integriert hätten. Schätze, dazu ließ sich Kristen Stewart nicht erweichen.
Was mich wie schon in "Snow White and the Huntsman" abermals tierisch genervt hat, war die grauenvolle deutsche Übersetzung. Ich bin normalerweise der erste, der sagt, dass man nicht unbedingt jeden Begriff und Namen eindeutschen muss und das nicht immer gut klingt. Aber dieser Film zeigt erneut, wie peinlich es werden kann, wenn man das Gegenteil tut und Namen mit traditionell verwurzelter Entsprechung in einer deutschen Synchronisation einfach englisch belässt! Ein Märchenfilm ist einfach kein Platz für sowas. Warum nicht Schneewittchen anstatt Snow White? Warum nicht Eiskönigin anstatt Ice Queen? Warum nicht Jägersmann anstatt HANS MAN? Sollte das irgendwie cool wirken? Wenn man so einen Sprachen-Mix andauernd hört, stört das gehörig die Immersion. Zumindest geht es mir so.
Unterm Strich ein überraschend und erfrischend geradliniger, simpler und anspruchsloser Fantasyfilm mit ein paar guten Darstellern, Szenen und Production Values in einer wieder relativ oberflächlich bleibenden Geschichte (die wenigen Wendungen ahnt man übrigens immer schon ne Stunde im Voraus) mit dummen Dialogen und vielen Genre-Klischees. Eigentlich ganz nette Unterhaltung für Zwischendurch und dem Vorgänger eben gerade dadurch leicht überlegen, dass hier etwas kleinere Brötchen gebacken werden, was besser zu dem Stil passt. Erwartet aber nicht zu viel Action oder Spannung, es sind einige Längen vorhanden. Dringende Empfehlung, anstatt auf deutsch die englische Originalfassung zu gucken, falls verfügbar. Es gibt eine Extended-Fassung, die wenige Minuten länger läuft. Dazu kann ich nix sagen, habe nur die Kinoversion gesehen. Vermute aber, dass der Unterschied nicht gravierend ist. 6/10
09.01.2018, 23:37
Enkidu
La isla mínima (oder auf deutsch mit dem furchtbaren Titel "Mörderland") von 2014 ist ein spanischer Krimi/Thriller. Zwei Ermittler werden 1980, nur wenige Jahre nach dem Fall des Franco-Regimes, damit beauftragt, in einer spanischen Sumpflandschaft nach zwei verschwundenen, jugendlichen Schwestern zu suchen. Die Polizisten sind im verschwiegenen Dorf nicht wirklich willkommen, was die Nachforschungen erschwert. Ich bin normalerweise kein Fan von Krimis, aber dieser hat mich überzeugt. Schon das zeitliche Setting macht die Dinge interessanter. Die Story ist recht düster und der Film zwar relativ langsam, aber durchgehend extrem atmosphärisch und bietet vor allem wunderschöne Cinematographie mit Aufnahmen der Gegenden aus der Luft, sowie faszinierende Charaktere, die zum Teil möglicherweise selbst noch die eine oder andere Altlast der Diktatur mit sich herumschleppen. 8/10
Ich habe True Detective (ebenfalls von 2014) noch nicht gesehen, aber von einigen Leuten gehört, dass das für das Genre super sein soll. Jetzt las ich, dass viele La isla mínima damit vergleichen bzw. sich beim Schauen daran erinnert fühlten. Vielleicht hilft euch das als Anhaltspunkt, um sich besser was unter dem Film vorzustellen. Hier ein spanischer Trailer. Es gibt noch andere, auch mit deutscher Synchro, aber die sind alle so grausam amerikanisiert, mit schnellen Schnitten versehen und mit dramatischer Musik unterlegt, dass man fast glauben könnte, es handle sich um einen Actionfilm - was dem Werk nicht gerecht wird. Diese Vorschau trifft den Ton sehr viel besser:
Peter Jacksons King Kong Remake von 2005 blieb ein ganzes Stück weit hinter den Erwartungen zurück. Das liegt vor allem am Tempo bzw. der hoffnungslos übertriebenen Länge. Es dauert fast ne Stunde, bevor die mit dem Schiff überhaupt mal losfahren! Anschließend brauchen sie auf der Insel unnötig lange, ohne dass die zusätzliche Zeit viel zur Charakterentwicklung beiträgt. Da sind zum Beispiel der Kapitän und andere Nebenfiguren, die zunächst beachtlich viel Screentime bekommen, aber ab der Rückkehr nach New York komplett aus dem Film verschwinden. Da fragt man sich, wozu die Mühe vorher, wenn man später doch nichts mit denen anfängt? Ein weiteres Problem war das durchwachsene Casting. Teilweise ja durchaus gelungen - Naomi Watts als Ann Darrow passte wunderbar - aber sorry, Jack Black als Carl Denham kann ich nicht ernst nehmen. Wenn ichs mir recht überlege, kann ich Jack Black in überhaupt gar nichts ernst nehmen :confused: Totale Fehlbesetzung, gerade in einer Rolle wie dieser. Und das beeinträchtigt leider den gesamten Film. Ferner mochte ich viele der zu offensichtlichen CGI-Effekte mal wieder nicht (besonders die Brontosaurier-Stampede störte und ist im vergangenen Jahrzehnt schlecht gealtert). Jackson hat versucht, aus King Kong ein gewaltiges Epos zu machen, was das 100-Minuten-Original von 1933 in dieser Form aber nie war. Daher wirkt das Remake künstlich aufgeblasen. Mit nur 2 anstatt 3 Stunden Laufzeit, mehr praktischen Effekten und besseren Schauspielern in einigen der Schlüsselrollen, hätte dies locker ein 8/10-Film und neuer Genreklassiker werden können, aber so wie er ist kann ich nur gut-durchschnittliche 6/10 Punkte vergeben.
Raum von 2015 ist ein faszinierend-bewegendes, emotional komplexes, kanadisch-irisches Drama um ein hartes Thema (je weniger man vorher über die Handlung weiß, desto besser) mit klasse schauspielerischen Leistungen. Brie Larson als junge Mutter, die unter widrigen Umständen ihren Sohn aufzieht. Man denkt sich in die Figuren hinein und sorgt sich um sie. Besonders gut fand ich, wie der Film auch das Leben und die Schwierigkeiten nach der Flucht eingehend beleuchtet - so etwas wird in vergleichbaren Geschichten oft ausgespart oder nur ganz kurz angerissen. Andererseits dachte ich mir trotzdem, dass man aus dem Konzept mit dem Raum als erdachten Kosmos besonders am Anfang noch einiges mehr hätte herausholen können. Vermute, da war die Literaturvorlage, die noch stärker ins Detail geht und generell mehr erklärt, wie so oft überlegen (die Autorin des Romans, Emma Donoghue, hat selbst das Drehbuch für den Film geschrieben). Auch über Old Nick hätte ich gerne noch etwas erfahren. Egal. Eine aufwühlende Gefühls-Achterbahnfahrt, welche den Zuschauer nachdenklich zurücklässt, aber die Hoffnung niemals aus dem Blick verliert. Bestimmt nicht für jeden was und keine seichte Kost, trotzdem zurückhaltend und manchmal gar minimalistisch umgesetzt. Hat damals ja eine Menge Preise abgeräumt, würde sagen die waren verdient :A 8/10
14.01.2018, 08:53
Liferipper
Zitat:
Wenn ichs mir recht überlege, kann ich Jack Black in überhaupt gar nichts ernst nehmen :confused:
Aber im Ernst, ich hab nicht grundsätzlich ein Problem mit Jack Black. In Filmen wie School of Rock mag ich ihn sogar. Doch er ist eine Ulknudel, die sich permanent selbst spielt, ohne jede darstellerische Bandbreite. Wenn ich nur sein Gesicht sehe, denke ich sofort "Comedy". Ganz schlechte Idee, ihm eine der Hauptrollen in einem Film zu geben, der im Wesentlichen immer noch ein Drama/Thriller/Abenteuerspektakel ist. Er soll im Handlungsverlauf mehr oder weniger besessen und rücksichtslos rüberkommen, aber der einzige Eindruck, den ich gewinne, ist einer von cheesy-schelmischer Belustigung, die auch den Inhalt der Dialoge überschreibt.
14.01.2018, 20:11
Enkidu
Die unendliche Geschichte III ist eine dieser Erinnerungen, die ich eigentlich lieber permanent verdrängt hätte >_<'
Okay. Das ist so schlecht, dass es irgendwie schon wieder lustig ist :D
15.01.2018, 08:57
Liferipper
Zitat:
Die unendliche Geschichte III ist eine dieser Erinnerungen, die ich eigentlich lieber permanent verdrängt hätte >_<'
Nach dem, was ich gehört habe, Black ebenfalls :D. Und ich würde ihn mir heute auch nicht nochmal ansehen.
17.01.2018, 18:50
Schattenläufer
Ich habe gestern Three Billboards Outside Ebbing, Missouri gesehen.
(Auf der #CommunityPreviewTour der #Filmlounge, so, jetzt hab ich auch meinen Teil getan und mir den Eintritt verdient. :D Es gab die Bitte, möglichst viel zu tweeten mit den Hashtags der Veranstaltung.)
Hat mir sehr gut gefallen. Der Film wird ja schon recht heiß gehandelt für diverse Oscars (meistens fallen die Kategorien beste Hauptdarstellerin, bestes Drehbuch, beste Regie, bester Film) und hätte sie meiner Meinung nach voll verdient.
Der Film ist unglaublich lustig, wird aber meistens noch während den lustigen Stellen selbst wieder ernst. Oder etwas Ernstes passiert und ein blöder Witz wird gemacht, der dann aber so gekonnt durchgezogen wird, dass man lacht, obwohl man gerade heulen möchte.
Der Film spielt viel mit den Gefühlen des Zuschauers, gerade auch in Bezug auf seine Charaktere. Ich möchte da nicht zu viel verraten, aber nur so viel: der Film wird deutlich interessanter, als es die Kurzbeschreibung erahnen lässt.
Es geht nicht nur um eine verbitterte Frau, die ihre Tochter verloren hat und die Polizei zur Rechenschaft zieht. Es geht um viel grundlegendere Dinge - es geht darum, wie wir miteinander und mit unseren Gefühlen umgehen.
Ich sag nicht mehr dazu, ich fand den Film toll, lustig, traurig, fair (!) und absolut sehenswert. :A
20.01.2018, 22:05
Cooper
Auf Three Billboards Outside Ebbing, Missouri bin ich übrigens auch schon sehr gespannt. Kann es kaum erwarten.
Ansonsten:
Kong: Skull Island
Der Film bietet ganz gute Schauwerte. Das ist dann aber auch schon das einzig Gute was ich dazu sagen kann. Ansonsten zeigt er erneut, was bei heutigen Filmproduktionen zu einem großen Teil nicht stimmt: Nämlich Style over Substance.
Die Handlung passt auf einen Bierdeckel, die Figuren sind allesamt 08/15, und es war mir völlig egal, ob und wer da überlebt.
Und Spannung? Fehlanzeige! Ich habe mich die gesamten zwei Stunden durchweg gelangweilt. Ich meine, hätte man stärker auf Suspense und Atmosphäre Wert gelegt und vermehrt Andeutungen eingestreut, hätte das was werden können. Aber nein, weil man Kong ja gleich von Beginn an zeigt und dann eine Kampf-Szene an die Nächste reiht, kann sich erst gar kein spannendes Erlebnis aufbauen. So war die Insel eine reine Kulisse. Mehr nicht.
Und ironischerweise ist dann gerade der Endkampf auch noch so unspektakulär.
Für mich demnach genauso scheiße wie Godzilla, Jurassic World und Pacific Rim.
Aber yeah, mit Godzilla 2 und anschließend Kong vs. Godzilla geht der "Spaß" ja bereits demnächst munter weiter. Marvel lässt grüßen...
Und es ist bezeichnend, dass Jurassic Park - ein 25 Jahre alter Film wohlgemerkt - bis heute in allen relevanten Punkten (von der CGI natürlich ausgenommen) überlegen ist.
4/10
Okja
Endlich mal ein richtig guter Netflix-Film. Den Release letztes Jahr im Sommer leider völlig übersehen, habe ich ihn jetzt mal nachgeholt. Der Film wirft gesellschaftliche, moralische und kapitalistische Fragestellungen zum Fleischkonsum bzw. zur Fleischindustrie in den Raum und verbindet das ganze als packenden Abenteuer-Film, der mich phasenweise an The Last Guardian und v.a. an die Filme von Hayao Miyazaki erinnert hat.
Mit Paul Dano, Tilda Swinton und Jake Gyllenhaal zudem hervorragend besetzt. Das Riesenschwein Okja wurde ebenfalls sehr gut animiert. Und das Ende ist bittersüß, und weist nur vordergründig einen positiven Ausgang auf. So etwas mag ich immer sehr. Die Szene im ist stark in Szene gesetzt und ist daher wohl die prägendste Szene im gesamten Film - und hätte auch von Miyazaki nicht besser inszeniert werden können.
Richtig gut also, was der Snowpiercer Regisseur Bong Joon-ho da wieder mal auf die Beine gestellt hat. Vor allem mag ich seine Charaktere immer sehr, die häufig am Rande zur Absurdität wandeln.
Weist zwischendurch nur leider auch mal ein paar kleinere Längen auf.
8/10
26.01.2018, 00:36
Daen vom Clan
Wo wir grade so schön über Jack Black reden - wir waren im Kino und haben uns "Jumanji" angesehen.
Köstlich - perfektes Popcorn-Kino und wunderbar sympathisch. Für mich wars anschauen und wohlfühlen. :D
26.01.2018, 17:34
La Cipolla
Wishlist (Stande S02E06) hat sich riiichtig coole Schurken aufgebaut. :eek: Ich hätte nicht gedacht, dass sie so sehr over the top gehen, im besten Sinne. :A Insgesamt gefällt mir Staffel 2 gerade sehr viel besser als die erste. Bleibt aber eine deutsche Serie, was weiterhin manchmal sehr erfrischend und manchmal etwas anstrengend ist. ^^
31.01.2018, 08:56
Enkidu
Dafür, dass Dunkirk so hart abgefeiert und mit Preisen überhäuft wurde, fand ich den gar nicht mal so gut :-/ Im Gegenteil! Zugegeben, ich bin ohnehin kein großer Fan von Kriegsfilmen. Und die Intention hinter diesem ist mir durchaus klar: Es ging ausschließlich um die rohe, intensive Erfahrung, hinter der alle individuellen Aspekte in den Hintergrund treten. Aber das funktioniert für mich nicht.
Der Film hat praktisch keine Handlung, keine Charaktere und kaum Dialoge. Wenn mich dann auch noch das Thema nicht wirklich anspricht, ist das quasi das Todesurteil für ein jedes Kinoprojekt. Ganz ehrlich, Dunkirk empfand ich als extrem ermüdend und oft geradezu langweilig - obwohl die Spielzeit netterweise überschaubar bleibt (glaube es war Nolans kürzester Film bisher). Vor allem kam absolut NULL Spannung auf! Ja, richtig gelesen. Sorry, aber wie ich an anderer Stelle schonmal schrieb, müssen mich die Charaktere in irgendeiner Weise kümmern, um mich in das Geschehen hineinzuziehen. In Dunkirk erfährt man über die handelnden Personen so gut wie gar nichts, nichtmal die Namen... viele wirkten völlig austauschbar und waren mir daher komplett egal. Da kann die Situation noch so dramatisch aufgebaut sein.
Tom Hardy zum Beispiel hatte eine merkwürdige Rolle. Minimale Screentime und musste die ganze Zeit bloß in einem Cockpit sitzen, wo man durch die Maske nicht einmal sein Gesicht sehen konnte. Frage mich, wie viele Millionen er für den lauen Job kassiert hat. Das hätte jeder Amateur ebensogut hingekriegt. Dabei waren die Dogfights in der Luft mit Abstand das Highlight des Films - so betrachtet also die Spezialeffekte. Davon bekommt man allerdings auch nicht allzu viel zu sehen.
Natürlich wollte der Film möglichst realistisch sein, doch an manchen Stellen trägt dieser Ansatz ironischerweise dazu bei, dass die schwierige Lage, um die es schließlich geht, für mich als Zuschauer nicht greifbar wird. So ist etwa nicht ein einziges Mal ein Deutscher zu sehen (okay, bis auf zwei verschwommene Sekunden ganz am Ende), auch dann nicht, wenn das eigentlich gut hätte eingebaut werden können (wie in dem auf Grund gelaufenen Boot und den Schießübungen, oder ganz am Anfang in der Stadt) - der Feind bleibt absolut gesichtslos. Das mag ein netter dramaturgischer Kniff sein, aber kam mir zu gekünstelt rüber und hat das Gesamtwerk noch minimalistischer gemacht als ohnehin schon. In einem anderen Kontext käme ich damit gut klar oder fände das interessant, aber nun mangelt es in Dunkirk nicht nur an Handlung, Charakteren und Dialogen, sondern auch noch an einer klar definierten und beleuchteten Bedrohung. Es wirkt fast so, als seien nicht die Nazis der Gegner, sondern Kugeln und Explosionen aus dem unsichtbaren Reich, irgendwo im Hintergrund. Bliebe das die meiste Zeit so aber würde dann irgendwann gewaltsam hervorbrechen, das hielte ich für effektiv. So wie es hier dargestellt wird, fühlt es sich hingegen mehr an wie ein Monsterfilm, ohne darin je das Ungeheuer zu Gesicht zu bekommen. Wie Der Weiße Hai ohne Hai. Man wartet auf eine Konfrontation, aber alles bleibt indirekt.
Eine weibliche Rolle hätte ich übrigens auch nicht schlecht gefunden. Meine ich ernst, das hat mir gefehlt. Abgesehen von ein paar Krankenschwestern im Hintergrund ist der Film eine reine Sausage Party. Auf den ersten Blick mag das historisch nachvollziehbar sein, aber auf den zweiten... Warum nicht auch mal die Perspektive von einer dieser besagten Krankenschwestern auf dem Schiff behandeln? Die haben schließlich auch versucht, zu helfen, zu überleben, von dort wegzukommen. Wäre imho ein faszinierender untypischer Blickpunkt gewesen, der das Ganze viel abwechslungsreicher gestaltet hätte. Naja.
Ebenfalls kritisch sehe ich die Darstellung der Franzosen. Die kommen rüber wie inkompetente, feige und vor allem unwichtige Hunde. Es sind Alliierte, die dort zusammen mit den Briten gekämpft haben, also wäre es schön gewesen, wenn man davon etwas mehr mitbekommen hätte, beispielsweise mit einem Handlungsstrang am Verteidigungsring um die /in der Stadt - auch ein Ansatz, der mehr Dynamik hätte reinbringen können. Ohne die Franzosen wären die Briten am Strand wahrscheinlich draufgegangen und die Evakuierung gescheitert. Mir war nicht klar, dass es in den Ereignissen um Dunkirk nur um Briten ging und nicht mindestens auch um Franzosen und deren Heimat - wenn das eine Message des Films sein soll, halte ich das für höchst problematisch.
Der Soundtrack von Zimmer besteht nur aus einer Tonkulisse, die einem Uhrenticken gleich Spannung erzeugen soll. Dieser Versuch verpuffte bei mir jedoch wie gesagt ob der schwammigen Bedrohung im Hintergrund und den blassen Pseudo-Charakteren. Melodien oder erkennbar wiederkehrende Themen sucht man vergebens. Schade.
Es gibt zwei oder drei Dinge, die ich sehr gelungen fand. Das waren erstens die Production Values und damit in Verbindung stehend die Liebe zur Authentizität. Es wurde viel Wert darauf gelegt, Kulissen, Kostüme, Waffen und Boote entsprechend der historischen Vorbilder zu zeigen und selbst einzelne Situationen sind Augenzeugenberichten nachempfunden. Überhaupt ist der Film wie immer bei diesem Regisseur souverän gemacht und technisch einwandfrei. Darüber hinaus war die Komprimierung der Zeit meisterhaft. Drei Ebenen - eine Woche, ein Tag, eine Stunde - verschmelzen in dem Film ineinandergeschnitten zu einem kohärenten Ganzen.
Insgesamt für mich mit Abstand Nolans schwächste Arbeit bisher. Zumal er ja auch für das Drehbuch verantwortlich war. Konnte mich diesmal überhaupt nicht mitreißen. Seinen Filmen wurde ja schon oft vorgeworfen, dass sie zu kalt und gefühllos-berechnend-distanziert seien. Bei den meisten seiner Projekte würde ich dem nicht unbedingt zustimmen, auch wenn ich weiß, was die Leute damit meinen, und schiebe das eher auf stilistische Präferenzen. Aber auf Dunkirk trifft dieser Mangel sowas von zu, es tut beinahe weh! Style over Substance wird groß geschrieben. Der Film ist mehr eine leidenschaftslose Dokumentation und Meditation als ein Spielfilm. Kann mir lebhaft Historiker-Kommentare als alternative Audiospur dazu vorstellen, und das Traurige daran ist: Es wäre dadurch garantiert ein besserer und gehaltvollerer Film.
31.01.2018, 09:19
Rusk
Ich kann deinen Bericht 1:1 zu unterschreiben Enkidu. Für mich, der ein sehr großer Nolan-Fan ist, war der Film eine große Enttäuschung. Ich dachte sogar mit Dunkirik versucht sich Nolan mal einem "normalen" Film, und lässt seine Mindfuck-Ideen im Keller liegen. Letzteres hat er auch getan (auch wenn er wieder drei Zeitebenen eingebaut hat), aber ein gewöhnlicher Film ist Dunkirk trotzdem nicht geworden. Ich bezweifle das Nolan solch einen Film überhaupt kann. Heraus kam, wie du schon geschrieben hast, ein Film ohne Charaktere, ohne Spannung und ohne Handlung. Selbst der Ton hat mich nur genervt, vielleicht funktioniert dieses Uhr-Ticken im Kino besser, aber daheim nur störend. Gegen das Genre habe ich nichts, bin ein Fan von Filmen wie Hacksaw Ridge oder Prisoners of War, aber vom Krieg hat man hier sowieso kaum etwas gesehen. Ich hoffe, dass Dunkirk bei der diesjährigen Oscar-Verleihung keinen einzigen Award gewinnt - das hat er nämlich in meinen Augen nicht verdient. Nolan, bleib bei deinen Leisten.
01.02.2018, 08:12
Schattenläufer
Ich mochte Dunkirk sehr für das, was er war. Er hatte das Gefühl eines "Indiefilms", weil es eben kein episches Kriegsdrama mit vielen Schauplätzen und Helden war, sondern diesen ganz klaren Fokus auf drei Geschichten hatte, die keine Charakterentwicklung oder so etwas brauchten. Ihr Ziel ist klar, die Strapazen realistisch und alles wirkt einigermaßen authentisch.
Das Problem des Films ist, dass er ein zu breites Publikum anspricht dafür, dass er so eine Nische bedient. Und da stimme ich zu, dass die vielen Stars eine Fehlentscheidung waren - es hätte den Charakter des Films gestärkt, wenn sämtliche Soldaten Laienschauspieler gewesen wären. (Und sämtliche aufwendigen Special Effects gefehlt hätten.)
Ich überlege gerade, welche alten Kriegsfilme ähnlich gedreht wurden. Ich meine, es gibt da ein oder zwei. "Die Brücke" oder so. Für mich jedenfalls sehr legitim und effektiv, dieser Minimalismus.
Ich habe gestern Abend "Darkest Hour" gesehen, der im Vergleich deutlich pompöser und "klassischer" war. Ein wirklicher Hollywood-Film, inklusive einiger Szenen, die die Realität des Charakters von Churchill aufgeben zugunsten von tränenrührenden Ereignissen und politischem Virtue Signaling. (Die Underground-Szene ist so unglaublich überladen mit Kitsch und falscher heiler Welt, dass es definitiv Absicht sein musste. Der schwarze Mann, der mehrere Momente in der Szene hat und zum krönenden Abschluss ein Gedicht mit Churchill rezitiert... too much, man. Und alles so offensichtlich Oscar Bait in seiner reinsten Form.)
Er hat uns insgesamt trotzdem sehr gefallen, aber man muss sich auf diesen Stil einlassen, auf dieses klassische "ich drehe mir die Weltgeschichte so hin, wie sie am ergreifendsten wird" Hollywood. Meine Freundin und ich waren uns danach einig, dass sowas für uns einfach nicht mit einem "Spotlight" mithalten kann, der so schonungslos authentisch und nüchtern war wie kaum ein anderer Film und gerade dadurch eine viel stärkere Überzeugungskraft hat als ein Film von der Machart wie "Darkest Hour".
Ich warte übrigens sehnlich auf den Fan-Edit, der Dunkirk und Darkest Hour zusammenschneidet. Kann ich mir ziemlich gut vorstellen. :D
03.02.2018, 19:05
Kadaj
Hab die Tage mit The Leftoversangefangen und bin inzwischen bei Episode 5. Die Serie hat ja sehr gute Kritiken erhalten, daher meine Frage an jene, die sie kennen: Lohnt es sich, weiterzuschauen, wenn man die ersten Folgen stinklangweilig fand? Oder bleibt das auf dem Niveau? Steckt da irgendwie noch mehr dahinter, was die guten Wertungen rechtfertigt oder geht es tatsächlich hauptsächlich nur um diese alberne stumme, Kettenrauchersekte?
05.02.2018, 08:01
Gogeta-X
Ich habe gestern Wonder Woman "endlich" nachgeholt.
Wer hat diesen Film vom Management nur abgenickt?
Langweilig, schlecht geschrieben (diese Dialoge >.<), furchtbare CGI und dann teilweise echt zum Fremdschämen wenn man super Helden Filme mag...
08.02.2018, 10:23
Cooper
Your Name
Der Film lief überraschend diese Woche bei uns im Kino. Bin natürlich rein und war alles in Allem sehr zufrieden.
Im Gegensatz zu Hayao Miyazaki oder Mamoru Hosoda konnten mich die Werke von Makoto Shinkai nie so 100%-ig überzeugen. Zu viel Leerlauf haben seine Filme meist. Und in der Regel behandelt er immer die gleichen Themen (daher mag ich Children Who Chase Lost Voices auch am Liebsten von ihm). Aber Your Name war super. Vor allem die Leichtfüßigkeit in der ersten Hälfte war sehr erheiternd, und gegen Ende wurde es dann erwartungsgemäß ernster.
Gibt aber auch hier ein paar Sachen die mich gestört haben: Gegen Ende wurde es von der Story her etwas zu konfus; zudem nervte mich dieser öde J-Rock-Score zwischendurch immer wieder. Und das Ende war mir zu bequem und offensichtlich. Etwas mehr Mut zur Traurigkeit wäre hier besser gewesen.
Dennoch hat er mir insgesamt sehr gut gefallen. Und optisch sah der Anime - wie sollte es auch anders bei Shinkai sein - sensationell gut aus.
8/10
10.02.2018, 12:11
Knuckles
Jugend ohne Gott
Eigentlich wollte ich mir den Film schon im Kino anschauen, jedoch lief zu dem Zeitpunkt ein für mich wesentlich interessanterer Film im Kino (keine Ahnung, welcher das war :D). Daher habe ich den Film nun diese Woche nachgeholt und bereue es kein Stück, ihn nicht im Kino gesehen zu haben. Jugend ohne Gott ist eigentlich ein Roman aus dem Jahr 1937 und wurde im Laufe der Jahrzehnte bereits mehrfach verfilmt (diese Fassung hier ist die fünfte Verfilmung, jedoch nur die vierte deutsche Verfilmung). Man hat an der Story nur wenig geändert bzw. ist sie im Kern wie das Original aufgebaut. Eigentlich ist diese Verfilmung recht kurz, denn der Film startet mehrfach neu und zeigt die Ereignisse immer aus der Sicht eines anderen Charakters. Eine wirkliche Moral von der Geschichte kann der Film leider nicht vermitteln, obwohl es genau das versucht. Eigentlich schade, denn hier wurde viel zu viel Potential verschenkt.
Straßen in Flammen https://i.imgur.com/by4vtjf.png
Schaut euch mal dieses geniale Poster an! :D Ich habe den Film das erste Mal vor ein paar Jahren angeschaut und er ist so verdammt schön trashig (und hat einen genialen Soundtrack). Ich weiß gar nicht, was ich an dem Film alles schlecht finde (es ist SO verdammt auf die 50er getrimmt und wurde 1984 gedreht, so dass es schon damals so retro wirkte...). Die Dialoge sind so schön schwachsinnig, wie auch die Story, die Charaktere und eigentlich alles was man in dem Film zu sehen bekommt. Dennoch kann er mich begeistern, denn das Setting ist meiner Meinung nach bis heute noch immer total unverbraucht. Und wegen dem Soundtrack... jeder kennt das geniale Tonight is what it means to be young!
10.02.2018, 21:44
Byder
Letztens 10 Cloverfield Lane und The Cloverfield Paradox gesehen. Ersterer war ein ganz guter Film, der ohne die Verbindung zu Cloverfield viel besser funktioniert hätte, da diese wichtige Elemente des Films vorabwegnimmt und ihn in den letzten 10 Minuten gegen die Wand fährt. Dennoch empfehlenswert. The Cloverfield Paradox, welcher vor kurzem auf Netflix veröffentlicht wurde und ebenfalls eher als Standalone-Film zu betrachten ist, ist ein eher mäßiger Science-Fiction-Streifen mit einigen guten Ideen, die in der mittelmäßigen Umsetzung jedoch untergehen. Die Verbindung zu Cloverfield ist hier total Banane und ich frag mich, was sich die Verantwortlichen dabei gedacht haben. Cloverfield hätte tatsächlich ein cooles Franchise werden können (auch wenn danach wahrscheinlich niemand wirklich verlangt hat), aber anstatt sich gute Konzepte auszudenken, klatscht man den Namen und ein paar Elemente einfach an völlig andere Filme dran und tötet dabei jede Chance, dass da was stichhaltiges herauskommt.
10.02.2018, 22:23
Pacebook
Zitat:
Zitat von Kadaj
Hab die Tage mit The Leftoversangefangen und bin inzwischen bei Episode 5. Die Serie hat ja sehr gute Kritiken erhalten, daher meine Frage an jene, die sie kennen: Lohnt es sich, weiterzuschauen, wenn man die ersten Folgen stinklangweilig fand?
Nein. Wobei ich sagen würde, dass du die erste staffel noch zu ende schauen kannst, wenn du es wölltest. ich habe die serie nach der zweiten staffel abgebrochen, durch die ich mich gequält habe weil ich fast jede folge furchtbar fand. Die erste staffel mochte ich. Die folge mit pater nick ist mein favorit. ein toller charakter. aber am besten hört man nach S1 auf.
Ok, dieser Film hat mich wirklich positiv überrascht. Ich hab von dem Film schon letztes Jahr gehört, er ist aber total in Vergessenheit geraten. Jetzt hab ich ihn auf Netflix entdeckt.
Plot ist ziemlich generisch: Vier Freunde gehen in Gedenken an einen ermordeten Freund in Schweden wandern. Als einer von ihnen sich verletzt, wollen sie eine Abkürzung durch den Wald nehmen, wo sie ein nächtliches Unwetter erwischt. Sie beschließen in einer alten Hütte die Nacht zu verbringen. Alle werden von Albträumen heimgesucht und stellen schnell fest, dass sie etwas im Wald verfolgt. Hat wahrscheinlich was mit dem allgemeinen Hexenkult im Wald zu tun, aber wer weiß das schon...!
Wie gesagt, generisch. Der Film punktet aber unheimlich in der Umsetzung. Die Schauspieler schaffen es wirklich, dass man sich für die Charaktere interessiert ohne über sie irgendwas zu wissen (Außer dem Hauptcharakter natürlich, aber mit ihm fühlt man umso mehr mit.). Außerdem hat der Film wirklich begriffen, dass es viel gruseliger sein kann, wenn man etwas nicht sieht. Dadurch, dass der Hauptcharakter ständig sehr cool designte Visionen hat, zweifelt man auch an seiner Wahrnehmung und sucht überall nach Hinweisen, was sie verfolgt. Die Atmosphäre ist also top. :A
Ich glaube aber, dass sich am Ende die Geister scheiden.
11.02.2018, 19:50
Rusk
Kann dir da voll und ganz zustimmen, mir hat der Film auch sehr gefallen. War mal wieder ein sehr stimmungsvoller Horrorfilm, der besonders in Atmosphäre und Sound punktet. :A
Aber die eine Szene am Schluss hat mich anfangs etwas irritiert, vllt. weißt du ja mehr:
11.02.2018, 20:14
Wonderwanda
@Rusk:
15.02.2018, 19:57
Kadaj
Zitat:
Zitat von Pacebook
Nein. Wobei ich sagen würde, dass du die erste staffel noch zu ende schauen kannst, wenn du es wölltest. ich habe die serie nach der zweiten staffel abgebrochen, durch die ich mich gequält habe weil ich fast jede folge furchtbar fand. Die erste staffel mochte ich. Die folge mit pater nick ist mein favorit. ein toller charakter. aber am besten hört man nach S1 auf.
Euch einen schönen abend
Ja, den Pater fand ich auch ganz cool. Der restliche Cast ist bescheiden. Werd nicht weiter schauen, entweder eine Serie packt mich in den ersten Folgen, oder eben nicht. Hab stattdessen mit Hannibal angefangen. Staffel eins geht mir noch ein bisschen zu sehr in die Richtung Criminal Minds, aber die zweite find ich super.
17.02.2018, 02:34
Enkidu
Warcraft (2016) konnte mich nicht überzeugen. War noch halbwegs ok und es gibt gewiss schlechtere Videospielverfilmungen, aber als Fantasy-Epos war das meiner Meinung nach leider allenfalls unter Durchschnitt. Ich habe die Spiele nicht gespielt und bekam oft das Gefühl, dass das bei diesem Film ein großer Nachteil ist. Als wenn Wissen vorausgesetzt werden würde.
Optimalerweise sollte Exposition fließend in der Handlung untergebracht werden, wann immer es nötig ist. Nicht zu offensichtlich, nicht zu viel und nicht zu wenig. Das ist besonders wichtig bei Geschichten, die gleich eine ganze Welt mit eigenen Gesetzmäßigkeiten etablieren müssen, was bei Fantasy ja meistens der Fall ist. Ansonsten gilt eher "show, don't tell". Es gibt Filme, die haben zu viel Erklärungskram, sodass es irgendwann nur noch nervt. Und dann gibt es Filme, die einen in ihr Universum hineinwerfen und sich gar nicht erst darum scheren, dieses dem Publikum behutsam näher zu bringen. Ich fand, dass Warcraft zu dieser letzteren Kategorie gehört.
Zig Orte, Kreaturen und Begriffe prasseln auf einen ein, aber kaum etwas davon wird mit Details und Leben gefüllt, unter anderem weil das meiste nur kurz zu sehen ist und in der Handlung keine zentrale Rolle spielt. Hier wäre weniger wirklich mehr gewesen. Ich habe jedenfalls kein Gefühl dafür bekommen, wer diese Magiertypen auf fliegenden Inseln im Himmel waren, die einen schwarzen Zauberwürfel haben, in dem eine alte Frau den Lehrling mit mystisch-kryptischem Bullsh*t anquatscht, oder wie genau das jetzt mit dem vordergründigen Konflikt zusammenhängt. Und das war nur eines von diversen Beispielen. Wenn nur in Ausnahmefällen etwas passiert, worauf man sich nicht so recht einen Reim machen kann und worauf auch nicht weiter eingegangen wird, dann kann man das noch so hinnehmen. Aber wenn das immer wieder vorkommt und man mir random Fantasy-Orte zeigt, ohne wenigstens mal zwei Sätze einzuwerfen, die mir eine Vorstellung davon geben, dann ist das ein Problem.
Nicht ganz unähnlich verhält es sich mit den Charakteren. Ich glaube, die Hauptfigur hieß Lothar, an andere Namen kann ich mich nichtmal mehr erinnern - immer ein schlechtes Zeichen. Die meisten Nebenfiguren werden nur halbherzig eingeführt und bleiben recht blass. Die Königin etwa hatte kaum etwas sinnvolles zu tun und war nur hübsches Beiwerk. Hier fehlte es an mitreißenden Dialogen, an glaubwürdiger Interaktion. In der zweiten Hälfte wird das generell ein bisschen besser, weil man sich an die Figuren gewöhnt, aber abgesehen von Lothar, Magier-Lehrling und Ork-Mädel ging da trotzdem kaum was. Was kümmert mich der Tod vom Sohn des Protagonisten, wenn wir diesen nie wirklich kennengelernt haben? Die dramatische Darstellung jener Szene hatte sich der Film an dem Punkt noch lange nicht verdient. Insgesamt kein gutes Ergebnis für eine Geschichte, die sofort im Eiltempo gleich eine ganze Welt einführen möchte. Hätte lieber mehr Charakterentwicklung und dafür weniger häufige Ortswechsel gehabt.
Hinzu kommt der visuelle Aspekt. Da mag mir manch einer widersprechen und es ist wohl auch eine Geschmacksfrage, aber egal wie weit sie mit der Technik gekommen sind, für mich waren das stellenweise viel zu offensichtliche CGI. Sowohl bezogen auf Charaktere wie die meisten Orks, als auch - und das empfinde ich immer als ganz besonders störend - unheimlich viele Umgebungen und Kulissen aus dem Computer! Gute Filme enthalten einen steten Mix aus echt und animiert, um das Auge zu täuschen und die Illusion aufrecht zu erhalten. Warcraft hingegen war ein absoluter Effekte-Overkill.
Sicher, einige der Zauber sahen richtig cool aus und auch die angenehm übertriebenen Kostüme waren irgendwie nett, aber das nutzt mir alles wenig wenn die ganze Immersion unter dem Greenscreen und der permanenten, knallig-leuchtenden Reizüberflutung leidet. An so vielen Stellen, ja praktisch zwei Drittel des Films hindurch dachte ich, dass es mehr wie vorgerenderte Cutscenes aus den Spielen und weniger wie ein Realfilm aussieht. Hier hätte ich mir wirklich eine konventionellere Herangehensweise gewünscht. Auch als die Orks unter sich waren ging mir die Glaubwürdigkeit flöten. Denke, da hätte man mit modernen Masken, Prothetik und zurückhaltender digitaler Nachbearbeitung etwas authentischeres hinkriegen können.
Und dann war da noch das Ende, das ich besonders enttäuschend fand. Alles, was dieser Film wirklich hatte, war sein zentraler Konflikt zwischen Menschen und Orks. Deshalb war es für mich äußerst unbefriedigend, dass dieser nicht einmal vorerst und mit einer angemessenen Zäsur beendet worden ist. Der große böse Obermotz wird nicht besiegt und bleibt einfach im Amt. Dass Ork-Mädel jetzt eventuell ein bisschen zu sagen hat ändert wenig. Es fehlte ein richtiger Abschluss, es war mehr eine Art Cliffhanger, ganz darauf ausgerichtet, mit einer Fortsetzung weiterzumachen, die nun aber niemals produziert werden wird, sodass wichtige dramatische Elemente (besonders zwischen Lothar und Ork-Mädel) niemals aufgelöst werden. In Deutschland haben sie dem Titel nicht umsonst den Zusatz "The Beginning" verpasst. Hasse es, wenn die Verantwortlichen so etwas tun - gleich alles auf eine Franchise ausrichten, noch bevor bewiesen ist, dass das Konzept überhaupt funktioniert. Schon an übermorgen denken, anstatt alles daran zu setzen, dieses eine Projekt rund und vollständig zu machen.
Der Soundtrack von Djawadi ging in Ordnung, aber bot wenig Abwechslung und erst recht keine eingängigen Melodien. Wenn ich es mir recht überlege, gab es an diesem Film nichts, was mich wirklich begeistert hat. Manches war brauchbar, manches störend. Warcraft ist irgendwie weniger als die Summe seiner Teile. Vielleicht wurde der Film hauptsächlich für die Fans gemacht.
Wenn ich mich recht erinnere, ist Regisseur Duncan Jones selbst ein großer Fan. Es war ein ehrenhafter Versuch, das Material ernst zu nehmen und sich eng an die Vorlage zu halten. War nicht sogar auch Blizzard in die Entwicklung involviert? Viele Videospielverfilmungen scheitern, weil sie sich zu weit von dem entfernen, was die Ideen und Geschichten und Welten der Spiele gut und interessant machte. Ich würde argumentieren, dass wir hier (ähnlich wie bei Ratchet & Clank aus dem selben Jahr) einen der Fälle haben, wo das Gegenteil das Problem ist: Eine zu sklavische Interpretation, die zu viel auf einmal will und welche es verschläft, die Essenz des Spiels bei der Übertragung in ein komplett anderes Medium entsprechend anzupassen.
Denn das ist unbedingt erforderlich. Auch eine Game-Adaption hat meiner Ansicht nach in erster Linie immer noch ein guter, in sich runder und funktionierender Film zu sein und erst danach eine gute Repräsentation des Ursprungsmaterials. Nicht alles, was in den Spielen geht, kann oder sollte man eins zu eins auf die Leinwand übertragen. Wenn Änderungen für einen besseren Film sorgen, dann sind diese gerechtfertigt. Eine Balance zwischen diesen Extremen sollte immer angestrebt und nicht aus dem Blick verloren werden. In dem Zusammenhang mangelte es dem Drehbuch an Tiefe. Aus dem Drama und den kulturellen Missverständnissen zwischen den verschiedenen Spezies hätte man so viel mehr herausholen können. Bleibt alles sehr oberflächlich.
24.02.2018, 00:13
Schattenläufer
Um an Enkidus Post anzuschließen - weiter geht es mit Enttäuschungen von Duncan Jones!
Ich habe gerade Mute auf Netflix gesehen. Und es bricht mir das Herz, aber sein Traumprojekt (Duncan Jones hat diesen Film seit über 15 Jahren machen wollen) ist einfach nicht gut. Der Film ist konfus und hat keine einzige interessante Idee. Das Sci-Fi-Setting ist komplett drangeklebt, ohne jeglichen Sinn und Verstand dahinter. Auch der Bezug zu Moon ist letztendlich nur eine einzige enttäuschende Szene. Nicht einmal ästhetisch erinnert er auch nur im entferntesten an den schönen Hard Sci-Fi Look von "Moon", sondern verwandelt mit billigem CGI Berlin in eine kaum mehr zu erkennende Neon-Overload-Metropole, die in meinen Augen kein bisschen in die ruhige, kalte Welt von "Moon" passt.
Aber was mich wirklich stört, ist die fehlende Relevanz von oder philosophische Auseinandersetzung mit Stummheit (oder generell Behinderung in einer modernen Welt).
Der Hauptcharakter des Films ist stumm. Der Film heißt "Mute". Und trotzdem ist Stummheit kein Thema des Films, sondern einfach nur ein Hindernis für den Hauptcharakter, der dadurch Probleme hat, mit anderen zu kommunizieren. Die Leute wundern sich, warum er nicht redet, vor allem weil Stummheit in dieser Zukunftswelt eigentlich kein Thema sein sollte - aber darüber hinaus wird es nicht thematisiert. Wenn ich einen Film über einen stummen Charakter in einer Cyberpunkwelt machen will und mir diese Eigenschaft so wichtig ist, dass ich den Film sogar danach benenne, dann mache ich mir doch Gedanken darüber, welche Handlung ich darum stricken könnte? Aber die Handlung hat nichts mit Stummheit zu tun, sondern ist letztendlich ein Liebesdrama in der schmuddeligen Unterwelt einer Großstadt. Kein Bezug zu Stummheit, und eben auch kein Grund für ein Sci-Fi-Setting.
Hätte ich diesen Film gemacht, dann hätte ich eine Cyberpunkwelt gezeigt, in der alle Menschen darauf erpicht sind, ihre eigenen Makel zu entfernen und nicht verstehen können, wie jemand freiwillig stumm sein will. Eine Frage des Films wäre gewesen, warum der Protagonist seine kaputten Stimmbänder nicht reparieren lassen will, und er würde nie so recht darauf antworten. Irgendwann aber, in einer Schlüsselszene, würde die Sache erklärt werden: er will stumm bleiben, weil diese moderne Welt mittlerweile so am Arsch ist, und jeder so fake und oberflächlich ist, dass sich eine Stimme gar nicht mehr lohnt, und dass Stummsein ihm letztendlich hilft, tiefere Verbindungen mit einigen wenigen Menschen einzugehen. Das würde ihn als freiwilligen Außenseiter, als Loser aus Überzeugung markieren, und ein guter Drehbuchautor könnte daraus sicher irgendwas machen (diese Idee ist offensichtlich gerade ziemlich halbgar). Aber das Thema Stummheit wäre zentral für den Charakter. Darum geht es mir, und das ist meiner Meinung nach die eine große Sünde von "Mute". Der Film geht nicht darum, dass der Hauptcharakter stumm ist. Der Charakter spricht einfach nur nicht.
Ach ja, und aus irgendeinem Grund sind die Amish nach Deutschland gekommen, und fahren dort Motorboote und benutzen Smartphones, aber lassen sich aus religiösen Gründen nicht an den Stimmbändern operieren. Das wirkte vor allem wie ein vorgeschobener Grund, warum der Charakter in einer medizinisch fortgeschrittenen Welt trotzdem stumm sein kann, aber die Bedeutung des Amish-seins des Protagonisten wird nie tiefer klargestellt oder gezeigt, außer dass er gut schnitzen und zeichnen kann und Technologie nicht so sehr mag. Man fühlt an keiner Stelle seine einzigartige Situation, dass er als Technologie ablehnender Mensch in einer hochtechnisierten Welt lebt. Er hat meistens nicht einmal ein Problem damit, Technologie zu benutzen - außer, wenn der Plot es gerade so will, z.B. wenn im Hintergrund ein Fernseher läuft und ein Typ ihn fragt "du hast dich weggedreht, weil du Amish bist und keine Technologie magst, richtig?" Solche Szenen fühlen sich einfach nur doof und unverdient an, wenn der Charakter kurze Zeit später ein Auto klaut (wieso auch immer) und durch die Straßen fährt, dann später sich Essen per Drohne liefern lässt usw. Herrgott, am Anfang des FIlms arbeitet er in einem Roboter-Stripclub.
Von dem merkwürdigen Pädophilie-Handlungsstrang will ich gar nicht erst angefangen. Einfach ein überaus enttäuschender Film. Ich weiß nicht, was Duncan Jones sich da gedacht hat, aber so langsam habe ich das Gefühl, dass er nicht die treibende Kraft hinter "Moon" war, oder dass er den Reiz seines eigenen Erstlingswerks überhaupt nicht verstanden hat.
24.02.2018, 01:47
Enkidu
Apropos Thematisieren von Stummheit: Habe die Tage The Shape of Water gesehen und fand den sehr gut! Wie erwartet, ein typischer Guillermo del Toro ^^' :A
Die Prämisse ist genial einfach, aber was sich auf dem Papier wie eine verrückte Idee anhört, gewinnt durch die Umsetzung eine ganz eigene Magie. Der Film ist sogar irgendwie ein bisschen romantisch und hat viele offensichtliche und weniger offensichtliche Einflüsse. Vordergründig ein 50er Jahre Creature Feature wirkt es im Nachhinein fast mehr wie ein modernes Märchen für Erwachsene. Sally Hawkins ist hinreißend und liebenswert in der Hauptrolle der stummen Elisa (deren vermeintliches Handicap ist nebenbei bemerkt enorm wichtig, falls das irgendwem nicht klar war). Michael Shannon wie meistens mal wieder der fiese Schurke der Geschichte und in diesem Fall das eigentliche Monster, ebenfalls klasse gespielt und vor allem deshalb so wirkungsvoll, weil es nicht bei Oberflächlichkeiten bleibt - wir lernen diesen Antagonisten wirklich kennen, wie er tickt, wie er sich selbst sieht usw.. So etwas würde ich mir für unendlich viele andere Streifen mit ihren lahmen, eindimensionalen Bösewichtern wünschen! Das 60er Jahre Setting im Amerika während des Kalten Krieges kommt stylish und trotzdem glaubwürdig herüber, mit der Gestaltung der Kulissen und der Farbgebung wurde großartige Arbeit geleistet. Insofern lebt das Geschehen auch von seiner dichten Atmosphäre, ich fühlte mich in diese Welt hineinversetzt.
Ist seltsam schwierig einzuordnen, das Werk. Erwartet nur keine waghalsigen Actionszenen, The Shape of Water ist viel mehr eine intensive Charakterstudie, die zum Träumen einlädt, über weite Strecken eher ruhig daherkommt und die behutsam stetig ihre Spannung aufbaut. In den drastischeren Momenten hat das eher etwas von einem Thriller. Ja, ein Drama-Fantasy-Abenteuer-Thriller-Märchen. Nur Horror, der war überraschenderweise gar nicht zugegen, wenn man mal von den menschlichen Abgründen absieht, von denen unter anderem erzählt wird.
Jetzt ist mir übrigens auch klar, wieso der Film für 13 Oscars nominiert ist, was, möchte ich behaupten, nicht ausschließlich mit der lobenswerten filmtechnischen und darstellerischen Qualität zu tun hat - dezent wurde da ganz nebenher die heilige Dreifaltigkeit der Oscar-Bait-Elemente eingebaut :D Afroamerikaner/Rassismus (logische Konsequenz aus dem Setting), Homosexualität und Kino-Selbstbeweihräucherung werden durchaus angesprochen. Im Gegensatz zu manch anderen Academy-Lieblingen vergangener Jahre sind das aber alles nur kleine Aspekte, welche die Geschichte bereichern und die zentralen und universellen Themen vertiefen helfen und eben nicht wie ein triefend moralisierender Zeigefinger wirken. Ein Fuchs, dieser del Toro -_^
Möchte ich euch ans Herz legen. Wird beizeiten definitiv in meine Blu-ray-Sammlung wandern. Erwähnte ich schon, dass ich Wasser mag?
24.02.2018, 07:31
Sölf
Zitat:
Zitat von Enkidu
Warcraft (2016) konnte mich nicht überzeugen. War noch halbwegs ok und es gibt gewiss schlechtere Videospielverfilmungen, aber als Fantasy-Epos war das meiner Meinung nach leider allenfalls unter Durchschnitt. Ich habe die Spiele nicht gespielt und bekam oft das Gefühl, dass das bei diesem Film ein großer Nachteil ist. Als wenn Wissen vorausgesetzt werden würde.
Ich hab jetzt nur diesen Teil gelesen, aber ja. Ich hab die Spiele (ab WC3) gespielt und einige Bücher gelesen und die Handlung im Film rast von einem Plotpunkt zum nächsten ohne mal irgendwie groß die Charaktere zu entwickeln. Das Schlimme daran ist vorallem, es gibt Szenen die mal etwas das Tempo senken und ganz banale Charakteregespräche habe - die wurden nur allesamt rausgeschnitten. Ich mochte den Film, gerade grafisch war er extrem gut, aber storytechnisch war das echt alles andere als geil.
Edit:
Zitat:
Zitat von Enkidu
Denn das ist unbedingt erforderlich. Auch eine Game-Adaption hat meiner Ansicht nach in erster Linie immer noch ein guter, in sich runder und funktionierender Film zu sein und erst danach eine gute Repräsentation des Ursprungsmaterials. Nicht alles, was in den Spielen geht, kann oder sollte man eins zu eins auf die Leinwand übertragen. Wenn Änderungen für einen besseren Film sorgen, dann sind diese gerechtfertigt. Eine Balance zwischen diesen Extremen sollte immer angestrebt und nicht aus dem Blick verloren werden. In dem Zusammenhang mangelte es dem Drehbuch an Tiefe. Aus dem Drama und den kulturellen Missverständnissen zwischen den verschiedenen Spezies hätte man so viel mehr herausholen können. Bleibt alles sehr oberflächlich.
Dazu muss ich dann doch was sagen, denn es wurde doch so einiges geändert. Es sind zwar meistens nur irgendwie Kleinigkeiten, aber außer dem Grundkonflikt ist kaum etwas in der Form in der offiziellen Lore so passiert. Hier ist mal ein Vergleich von den Dingen die der Film macht vs. das was in der Warcraft Ingame Lore passiert ist:
Ich verstehe natürlich, dass du im Endeffekt meinst, dass man als nicht Kenner der Welt zu wenig versteht, aber ich musste das jetzt trotzdem kommentieren! xD
24.02.2018, 12:35
Byder
Ich hab gestern auch Mute gesehen und weiß nicht so richtig, wie ich den Film finden soll. An keiner Stelle fand ich den Film besonders spannend, dafür aber durchgehend gut inszeniert. Das futuristische Berlin hat mir schon sehr gefallen, auch wenn es nur Kulisse bleibt und mit der eigentlichen Handlung nichts zu tun hat. Die Stummheit des Protagonisten und seine technophobische Einstellung werden auch nur minimal wirklich behandelt und dienen eigentlich nur als Stilmittel um den Film einen gewissen Touch zu geben, was hier aber meiner Meinung nach gut funktioniert, da der Filmstil die eindeutige Stärke des Films ist.
Trotzdem dümpelte der Film nur so vor sich hin und die eigentliche Handlung bietet nicht viel. Ich hatte hier auch die ganze Zeit das Gefühl, als hätte ich vor Jahren einen recht ähnlichen Film gesehen.
Zitat:
Zitat von Schattenläufer
Von dem merkwürdigen Pädophilie-Handlungsstrang will ich gar nicht erst angefangen.
Oh Gott, ja. Also ich glaube zu verstehen, warum sie das eingebaut haben, da dadurch die beiden Chirurgen besser charakterisiert wurden und man einen besseren Einblick in das Verhältnis zwischen ihnen erhält. Andererseits ist der Film nicht tiefgründig genug um solch eine Charakterisierung wirklich zu benötigen, besonders nicht, wenn man dabei so ein heikles Thema einbauen muss. Das hat der Film echt nicht gebraucht und wirkte auch einfach nur billig platziert, um den Zuschauer nochmal etwas zu schocken.
24.02.2018, 18:03
Enkidu
Zitat:
Zitat von Sölf
Dazu muss ich dann doch was sagen, denn es wurde doch so einiges geändert. Es sind zwar meistens nur irgendwie Kleinigkeiten, aber außer dem Grundkonflikt ist kaum etwas in der Form in der offiziellen Lore so passiert.
Jo, den Teil muss ich wohl revidieren. Hab inzwischen auch von ein paar Fans gelesen, die von den Änderungen nicht begeistert waren. Würde zwar schon sagen, dass vieles von dem Streamlining für den Film berechtigt war (exakt so, wie es in den Spielen beschrieben wird, kann das im Kino nicht funktionieren), aber sie haben es ja trotzdem nicht wirklich geschafft, es dadurch für uneingeweihte Zuschauer völlig zugänglich zu machen.
Hatte nach dem Film tausend offene Fragen und die Motivation von Medivh war mir bis heute nicht klar. Das Traurige ist, mal eben drei Sätze zur Hintergrundgeschichte zu lesen hat gereicht, um vieles klarer zu machen. Warum hat man das nicht so in der Adaption unterbringen können? Und ja, ein paar ganz normale Gespräche, um die Figuren besser kennenzulernen, hätten generell geholfen und das unnötige Tempo etwas rausgenommen. Warcraft geht nur zwei Stunden, da hätten zehn Minuten mehr jetzt auch keinen gewaltigen Unterschied gemacht.
Bei den Änderungen ging es offenbar nicht nur um inhaltliche Aspekte der Handlung. So habe ich schon mehrfach gehört, dass die Spiele einen gewissen Humor und eine Art Popkultur-Bewusstsein mit diversen Anspielungen haben, während die Verfilmung sich trotz knalliger Optik selbst unheimlich ernst nimmt. Soll nicht heißen, dass ein permanentes Gag-Feuerwerk besser gewesen wäre, aber eine Handvoll clevere Scherze zur Auflockerung zwischendurch hätten bestimmt Wunder bewirkt bzw. den Unterhaltungswert erhöht und es einfacher gemacht, sich in diese Welt hineinzufinden.
Die Kinoversion der Geschichte hat ja den schwachen Kritiken zum Trotz nicht wenige Anhänger finden können, die daran ihre Freude hatten. Wenn Warcraft für sich genommen allerdings weder ein toller Film für die Allgemeinheit, noch eine angemessene und würdige Umsetzung der Spiele für die Fans sein sollte, dann macht es das natürlich umso fataler.