Unbekannter Raum Fragmentraumer
Andrej rümpft die Nase, als das Licht nur kurz blinkt und sich nichts tut. Schade, wär auch zu einfach gewesen.
Galottis Kommentar hingegen kommt bei dem Ingenieur völlig falsch an.
"Ich hab heute von dir noch nichts Produktives gehört, Fettsack...", erwidert Andrej leicht gereizt, geht bzw schwebt an Galotti vorbei, und steht dann neben Mark.
"Ich schau mir das mal an". Mark möchte wohl etwas erwidern, aber Andrej hört nicht zu, geht vor dem Schaltpult in die Knie und besieht sich die Technik.
Jetzt ein Wodka, denkt er sehnsüchtig, als er die Abdeckung mit dem Universalwerkzeug abschraubt und die Schaltkreise der Türsteuerung freilegt. Die sehen genauso chaotisch aus wie die Verkabelung in der Wand, und Andrej atmet tief durch.
Immer mit der Ruhe, das hier ist keine Bombe. Die kleine Lampe des Werkzeugs fährt bedächtig die filigranen Kabel ab, Andrejs Augen folgen dem Lichtkegel, prägen sich jede Lötstelle, jedes Relais, jeden Widerstand, Kondensator und Transistor ein. Vor seinem inneren Auge erstellt der Ingenieur einen groben Schaltplan. Er verfolgt die Kabel, welche zu den jeweiligen Tasten gehören bis an ihr Ziel, überprüft nochmal ihren Verlauf, denn in dem Wirrwarr kann es leicht passieren, dass man das falsche Kabel erwischt. Alle Drähte des Schaltpults, welche wohl die Zahlen darstellen sollen, enden in einem großen Baustein. Hier werden wohl die Signale ausgewertet. Die Strecke führt weiter in weitere Bauelemente, in denen laut Andrejs Verständnis die Prüfung der Eingabe erfolgt, denn der Draht des Knopfes, welchen sie vorhin gedrückt hatten, endet kurz davor. Das würde heißen er musste nur diesen Baustein überbrücken. Der Terraner überprüft nochmal seine Theorie, verfolgt auch den weiteren Weg des Drahtes, aber der verschwindet nur hinter der Wand, immrhin Richtung Schleusentür.
Gut, versuchen wir's. Andrej nimmt den Seitenschneider des Universalwerkzeugs zur Hand, spreizt ihn etwas weiter als den Durchmesser des Bauteils auseinander und drückt die Spitzen des Werkzeugs genau auf die Kontakte vor und hinter dem Auswertungsbaustein. Sie sind jetzt durch die Leitfähigkeit des Materials miteinander verbunden, die Prüfung der Codeeingabe dürfte somit überbrückt sein. Andrejs freie Hand tastet nach oben, findet den Knopf.
Auf dass mir die Kiste jetzt nicht um die Ohren fliegt, grinst er in sich hinein und betätigt ein weiteres Mal den großen Knopf.
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Der Bedienungsregler der Schleuse die gerade noch unter Druck stand, rechts die Anzeige, links der Drehknopf
Anhang 16773
Fragmentraumer Unbekannter Raum -> Druckschleuse
Andrej quttiert das Aufschwenken der Schleuse mit einer gewissen Genugtuung. Als dann jedoch Cera den Notschalter (so sieht er zumindest aus) freilegt, verfinstert sich seine Mine. Mark mustert den Knopf nur und betritt dann die Schleuse, und selbst Galotti schafft es tatsächlich einmal, seine Klappe zu halten. Sein Glück, denn bei dem nächsten Kommentar der Marke Galotti wäre der Terraner selbigen wohl wirklich an die Gurgel gesprungen. So jedoch betritt er etwas zerknirscht die Schleuse und mustert, zusammengepfercht mit all diesen Personen auf engstem Raum, was Brok mit dem Drehschalter anstellt, während Mark an dem Schleusenfenster hängt als wäre es ein Rubbellos. Cera und Galotti scheinen auch nichts mit sich anzufangen zu wissen und mustern nur die Anzeige neben dem Drehknopf, welche sich rot verfärbt.
Der Ingenieur wirft einen Blick auf die Anzeige seines Anzugs. Vakuum, wie draußen vor der Schleuse. Brok blickt sich etwas fragend um, und Andrej deutet auf die Anzeige an seinem Anzug. Etwas ungelenkt hebt der Epsaler seinen Arm (Raumanzüge scheinen ebenfalls nicht sein Ding zu sein), um ebenfalls einen Blick auf sein Display zu werfen, aber dazu ist etwas wenig Platz hier. Andrej hat von allen Anwesenden nach dem Epsaler wohl noch am meisten Kraft, jedoch sieht auch er sich allmählig in die Enge gedrängt und gegen Cera und Galotti geschoben beim Versuch des Navigators, einen Blick auf die Anzeige zu erhaschen. Bevor das Ganze also noch Böse endet, greift Andrej kurzerhand nach dem Drehknopf und bewegt ihn in einer raschen und flüssigen Bewegung zurück in die Ausgangsstellung. Er muss hier raus, sofort.
Fragmentraumer Unbekannter Raum -> Druckschleuse
Mein Gott, ich würd mich noch fetter machen.
So langsam kann man in diesem Raum Platzangst bekommen, vor allem wenn man zwischen Fettsack-Galotti und Schrank-Brok eingekeilt ist. Gar nicht zu Reden von Cera, kaum vorzustellen wie sie sich im Moment fühlen muss. Und zur Krönung rubbelt Mark an dem Schauglas der Schleusentür wie ein Weltmeister. Als ob das was bringen würde.
Dann endlich dringt das vertraute Zischen an Andrejs Ohr, er wirft einen schnellen Blick auf die Anzeige. Atembare Atmosphäre und normaler Druck.
Ohne groß zu überlegen schlägt der Ingenieur mit der flachen Hand auf den Schalter neben der Schleusentür, und mit dem typischen Geräusch einer Schiebetür verschwindet eben jene in der Wand.
Andrej wartet nicht ab, bis er sieht, ob sich irgendwelche Gefahren in dem Gang vor ihnen befinden, wenn er noch länger in dieser Konservenbüchse gefangen ist, würde das ein ganz böses Ende nehmen. Er drängt sich an Mark vorbei und steht dann im Gang, endlich befreit.
Weg mit dem Ding, und er löst die Sicherung, welche seinen Helm an Ort und Stelle hält, und nimmt ihn ab. Dann erst blickt er sich in dem Korridor der fremden Raumstation um.
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25. März, ca. 20:20 Bordzeit, unbekannte Raumstation:
Die Schleuse schließt sich mit leisem Zischen hinter dem Team, für einen Moment ist alles still. Es erwischt alle völlig unvorbereitet, als die Schwerkraft unvermittelt wieder einsetzt. Sie entspricht dem, was Terraner gewöhnt sind; Brok würde sich ohne seine Gravitationseinheit immer noch ziemlich leicht fühlen. Wer oder was dafür verantwortlich ist, ist auf den ersten Blick jedoch nicht auszumachen.
Die Crew befindet sich in einem Korridor, der nach etwa 25 Metern eine Biegung nach Links macht. Die Wände bestehen aus einem Material, dass wie Metall-Plastikverbund wirkt, Kabel und Leitungen sind außen verlegt, nicht wie bei terranischen Raumschiffen hinter der Verkleidung, wodurch der Korridor eine leicht chaotische Atmosphäre ausstrahlt. Die Beleuchtung ist düster, auf den Anzeigen der Anzüge lässt sich erkennen, dass ein Großteil der Beleuchtung im für Menschen nicht sichtbaren infrarotem Sprektrum liegt, durch dass allerdings eine "angenehme" Temperatur von etwa 32°C herrscht.
Der Boden vor der Schleuse ist eben, rechts daneben befindet sich eine Vertiefung des Bodens, die wie eine Art Schiene wirkt. Links sind im Abstand von ca. 3m Streben vom Boden bis zur Decke angebracht.
Messergebnisse abzulesen auf den Sensoren der Anzüge:
Temperatur: 32°C
Schwerkraft: 1,06g
Atmosphäre: 79,68% Stickstoff, 19,97% Sauerstoff, Spuren von Edelgasen, unbedenklich für Menschen
Luftdruck: 963hPa
Plan des Korridors:
Querschnitt:
Anhang 16990
Rechts und links sind die Wände des Korridors, rechte Hand wenn man aus der Schleuse kommt (Die etwa da ist wo das Männchen steht), ist die Schiene im Boden und in der Decke. Die Strebe fehlt auf dieser Ansicht.
Draufsicht:
Anhang 16985
Links die Schleusentür, rechts ist die Schiene in dunkelgrau eingezeichnet, die Streben wiederholen sich im Abstand von etwa 3m, soweit ihr sehen könnt. Alles was hellgrau ist, ist ebener Boden.
3D Ansicht (Achtung, die Krümmung hinten fehlt): (Danke an Tommels an dieser Stelle, er war so nett das ganze schnell zu modellieren :) )
Anhang 16992