Spielplan:
Geplant ist, dass jeder Tag, wie bei den Werwölfen, 2-3 Real-Tage geht.
Disclaimer: Es ist ein Rollenspiel mit Regelwerk. Natürlich wäre es manchmal logischer, wenn anstatt 3 Spielern 5 gehen würden oder wenn man - anstatt auf Station X vorzurücken - sich in Station Y verschanzen würde und wir ein Herr-der-Fliegen-RP starten würden. Ich wäre auch in Schach bedeutend stärker, wenn ich mit allen Figuren gleichzeitig ziehen dürfte, deswegen: Es ist wie bei den Werwölfen: Ein Brettspiel mit Rollenspielinhalten, nicht umgekehrt.
Erfreuen wir uns also an dem neuen Szenario und haben einfach Spaß an einem kooperativen Spiel. :)
06.08.2012, 10:01
Daen vom Clan
Was geschah vor Tag 0 . . . ?
Scherben, Gedanken und Ausschnitte aus dem Leben unserer Protagonisten:
28. Juni 2012, 11:54
Sydney, Australien
„Miller. Thomas.“ Helena McAldrin sah hoch als der beleibte schwitzende Mittvierziger seinen Koffer auf das Rollband zum Scan wuchtete und gelangweilt blickte sie wieder auf ihre Passagierlisten.
„Nobuyuki, Shintaro, Abiko, Mineichiro, Asakawa…“Sie stutzte und blickte hoch. Es war tatsächlich eine riesige Schlange asiatisch aussehender Personen, die sich in ihrem Terminal drängte. Die junge Zollbeamtin wollte die Unregelmäßigkeit fast schon auf einen gemeinsamen Ausflug schieben als sie sah, dass es sich bei den anderen Terminals fast genauso darstellte. Stumm und mit furchtsamen Blick warteten sie, bis sie an der Reihe waren. Aus den Unterlagen ging hervor, dass sie alle ihre Wohnsitze in Australien hatten und überraschenderweise ging dieser Flug auf eine kleine Badeinsel in einem Pazifik-Atoll und nicht nach Japan wie sie sich innerlich bereits vorgestellt hatte.
„Ikuma, Takeo, Asada, Rikichi…“ Irgendetwas machte sie so stutzig wie neugierig und sie blickte ihrem Kollegen Jefferson über die Schulter, der konzentrierten Blickes auf die Scans des Handgepäcks starrte. Helena sah das übliche an Dingen, die man gerne bei sich trug, doch ein kleines Detail störte sie. Es war bereits späte Nacht und sie stand unter der Dusche, als ihr das kleine Detail auffiel: In fast jedem Handgepäck hatten sich Dokumente wie Versicherungs-Policen befunden, außerdem Fotoalben, einzelne Fotos, sperriger und edler Schmuck. Dinge, die man nicht auf einen Urlaub mitnehmen würde. Es sei denn… man hatte die Absicht, nicht wieder zu kommen.
30. Juni 2012, 15:19
Sydney, Australien
Michail lief mit weit ausholenden Schritten an den sich drängelnden Menschenmassen des Hauptterminals am Flughafen Sydney vorbei, der Funkknopf in seinem Ohr knisterte und rauschte und übertrug nur noch unordentliche Rufe, begleitet vom statischen Knistern, als ob das Mikrofon seines verhassten Partners verrutscht oder nicht mehr am Mann wäre.
Endlich bog er um die Ecke und sah sofort den Security-Chief auf sich zukommen. „Dostojewski, Sie haben ihren Posten verlassen.“, bellte er aufgebracht. Michail ignoriert ihn und blickte an dem dünnen Mann vorbei in Richtung der am Boden liegenden Gestalt. Sein Partner Paolo besaß die Frechheit, das Victory-Zeichen mit den Fingern zu machen, während seine andere Hand gerade verbunden wurde. „Dostojewski, hören Sie mir überhaupt zu?“, grollte Donnelly wieder und Michail starrte seinen Vorgesetzten wütend an. „Kein Wunder dass hier so viele Junkies rumlaufen, wenn hier jeder Wachmann einfach so seinen Posten verlässt.“, murrte der Chief und Michail sah sich aufmerksam um. „Wo ist der Junkie hin?“ „Interessiert nicht. Er hat Paolo gebissen und ist dann weggerannt. Raus aus dem Flughafen, mir egal, nicht mehr unser Gebiet. Ihr Partner kommt ins Krankenhaus und Sie gehen endlich zurück auf Ihren Posten. Ende der Geschichte, also los.“
Michail würdigte Paolo keinen Blickes, nahm aber aus den Augenwinkeln wahr, wie der Spanier die bandagierte Hand hab und grinste, bis die Sanitäter die Türen des Rettungswagens schlossen und mit Paolo Richtung Ausgang fuhren. Michail sollte nie wieder von Paolo hören.
30.Juni .2012 17:58
Sydney, Australien
Abby grinste und fuhr sich mit dem rauen Handschuh über die Stirn, den Schweiß dort mit einer guten Mischung Öl und Eisenspäne ergänzend. Seit dem frühen Morgen war sie in Chinatown um dort einen Laden namens Noodle King auf Vordermann zu bringen. Am frühen Morgen waren William, Tony und sie dorthin geschickt worden, es schien dem Besitzer ernst, als er ‚all sein Cash‘ versprach, wenn der Laden nur bald wieder gemütlich aussehen würde. Und Abby hatte sich ins Zeug gelegt, wenngleich auch beunruhigt von der bedrückenden Wand des Schweigens die ihr vom Besitzer und den Angestellten entgegenprallte. Vandalismus wäre Abbys erster Gedanke gewesen, der zweite ein Bandenkrieg, doch sie war eine Frau der Tat, sie wollte die Welt nicht verstehen, sie wollte sie einfach ausbessern. Also machte sie sich an die Arbeit und ignorierte geflissentlich einen abgebrochenen, schmutzigen Fingernagel im Holz einer Bank und die Blutspuren, eingetrocknet und braun, unter der Bank. Unheimlich wurde es erst, als der alte William in den „Chinese Park offriendship“ aufgebrochen war und erst nach einer Stunde zurückkam. Ohne Bier und Hot Dogs, dafür aber schweigsam und mit einem strahlendweißen Verband um die linke Hand. Welchem Aberglauben auch immer die anwesenden Chinesen nachhingen, er hatte sie so fest im Griff wie Abby ihren Hammer, denn fortan war von ihnen bis 18:00 Uhr nichts mehr zu sehen. Es war ein harter Tag für die Drei gewesen.
30.Juni 2012 18:47
Bern, Schweiz
„Sie machen vor Ort einen wirklich guten Job, Fräulein Ehliger.“, schmunzelte Dr. Meinhardt Lölti, seines Zeichens Chefarzt des Universitätsspitals in Bern. „Und trotzdem werden wir froh sein, wenn Sie wieder hier sind.“, setzte er nachdenklich hinzu. „Die Arbeit wächst uns hier seit Tagen über den Kopf, wertes Fräulein.“ Diesmal klang es so, als hätte er mit sich selbst gesprochen. Tess ließ den altersmilden, doch fähigen Chefarzt mit seinen Gedanken kurz alleine, sie konnte im Hintergrund hören, wie im Zimmer des Doktors eine Tür geöffnet wurde und Rascheln zu hören war, als wäre ein Paket auf einen Tisch voller Dokumente abgestellt worden. „Fräulein Ehliger, hören Sie? Melden Sie sich, wenn Sie aus dem Flieger ausgestiegen sind und dann kommen Sie bitte auf einen Kaffee vorbei. Ich muss das Telefonat beenden, wie es aussieht, haben wir hier einen kleinen, lokalen Ausbruch des RABV-Virus‘ am Hauptbahnhof. Wir bleiben in Kontakt.“ Sie konnte förmlich hören, wie der alte Arzt am anderen Ende der Leitung lächelte. Dann legte er auf.
„RABV-Virus?“, warf der dauergrinsende, braungebrannte Medizinstudent des ersten Semesters fragend ein und Dr. Meinhardt Lölti erhob sich langsam. „Tollwut. Das sollten Sie wissen, junger Mann.“ Er öffnete das Päckchen und griff hinein, die Hand dann jedoch wie von der Tarantel gestochen wieder herauszuziehen, den einen kleinen Glassplitter betrachtend, der in der Kuppe seines Zeigefingers steckte. „Mir ist das Paket heruntergefallen…“ murmelte der Medizinstudent. „Zum Glück bin ich gegen Tollwut geimpft…“, seufzte Dr. Lölti und lächelte. Es war das letzte Mal, dass man Meinhardt Lölti lächeln sah.
30. Juni, 21:09
Sydney, Australien
„Gottes Strafe ist nah.“, kicherte der Priester und duckte sich unter dem prüfenden Blick von Cyrillus. Dieser wog seinen Stab in seinen Händen und nur die Anwesenheit zweier gelangweilt dreinblickender Polizisten hielt ihn davon ab, dem jungen Priester die Leviten zu lesen. Und weil in seinen Augen neben dem flackernden Wahnsinns auch noch etwas anderes zu stehen schien. Furcht vielleicht, jedoch keine Schuld.
„Sie haben sich also an dem Mädchen vergriffen und ihr dann den Schädel eingeschlagen damit es keine weiteren Zeugen gibt?“, mischte sich einer der Polizisten ein, haargenau die Worte wiederholend, die der Priester gerade benutzt hatte. „Nein…“, raunte der Angesprochene. „Gott hat mich benutzt, das besessene Mädchen von der Erde zu tilgen.“.
Cyrillus starrte den jungen Priester lange an. Er wusste vom einwandfreien Lebenslauf des jungen Mannes vor ihm. Seinem Studium und seinem Gelübde. Er wusste auch, dass er in einer kleinen Gemeinde draußen im Outback monatelang schon seinen Dienst versah. Und doch saß er nun hier, leise kichernd und dann wieder furchtsam kauernd, nachdem er selbst so lange gereist war um Cyrillus sein Werk zu gestehen und von ihm Vergebung zu erlangen. Die Polizei hatte ihm den Bericht geschickt. Der junge Priester hatte einem kleinen Mädchen den Schädel eingeschlagen und sie anschließend verbrannt. Und er war überzeugt, dass das Mädchen den Satan in sich getragen hatte, da sie mehrfach ihre Brüder gebissen hatte nachdem sie zwei Tage lang im Outback verschwunden gewesen war. „Gott hatte bereits in der Wüste durch brennende Büsche gesprochen, also warum auch nicht Satan?“, dachte er sich und nickte den Polizisten zu damit sie den Mann vorerst wieder in Gewahrsam nahmen. In Gedanken war er bereits schon in Melbourne – dort hatte es augenscheinlich fünf Fälle von Besessenheit in einem Arbeiterviertel gegeben. So viele in so kurzer Zeit und auf so kleinem Raum…? Er erhob sich ächzend, bereit, Gottes Willen zu tun.
30. Juni 2012, 23:13
San Jose, USA
Axel Miller war betrunken. Nicht diese Art von betrunken, in der man lachend und singend einen One-Night-Stand mit einer Frau begann, die sich dann als Transvestit herausstellte, sondern die Art von betrunken, in der man ohne zu zögern bereit war, die größte Dummheit des Lebens anzustellen. Und für den suspendierten Ex-Cop war der Fall sowieso klar: Seine Captain wollte ihn prüfen, so musste es sein. Man wollte wissen, wie weit er gehen würde um seine Marke wieder zu bekommen. Also würde er seine Marke einfach holen.
Schwankend stand der Amerikaner auf und griff nach seiner Lederjacke – natürlich griff er vorbei, doch in Gedanken fühlte sich die Jacke schwer auf seinen Schultern an, nur ungewöhnlich kalt war sie, als er auf seinem Motorrad Richtung Polizeistation donnerte. Die Sirenen und das Blaulicht tat seinen Augen weh, ebenso der Schlag gegen seine Schulter des schwergepanzerten SWAT-Mannes, der sich an ihm vorbeidrängte als er den Eingang betrat. „Was zur Hölle…SWAT…“, dachte sich Axel kopfschüttelnd und stolperte im Vorbeigehen einen Mülleimer um. Verschwommen nahm er die Cops wahr, die durcheinander liefen, die Rufe und die Schreie und wie sie ihre Waffen durchluden. „Miller.“, dröhnte es an sein Ohr, die Stimme kam vage vertraut vor. „Schade dass’denich‘ dabei bis‘, heute, du hättes‘ deinen Spaß.“, sprach ihn die hübsche Frau mit dem breiten Texanerdialekt an und er versuchte sich verzweifelt auf einen der drei möglichen Namen der Kollegin zu besinnen. Doch stattdessen winkte er grinsend ab und setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen, nur am Rande noch den Funkspruch aufschnappend, dass der ‚Gangkrieg‘ von heute Abend bereits ‚am eskalieren war, weil die Triaden gerade auf die Juanito losgingen, mit Zähnen und Fäusten‘, wie Axel verschwommen wahrnahm.
Gefühlte tausend Schritt später war es ruhig. Sogar unheimlich still, befand der Ex-Cop. Vor allem im Büro seines Chiefs, aus dessen Schreibtisch sich Axel gerade betrunken-dümmlich grinsend Marke und Dienstwaffe wiederholte.
„Überall Blaulicht…“, war das letzte was Axel dachte, bevor es schwarz wurde.
31.Juni 2012, 07:12
Sydney, Australien
„Krankgemeldet? William?“ Tony, der stämmige Arbeitskollege von Abby kaute auf beiden Backen und spülte den Bissen Erdnussbutter-Toast mit einem ordentlichen Schluck Kaffee herunter. „Ja, nach 8 Jahren das erste Mal.“, meinte die Angesprochene achselzuckend, dann machten sie sich wieder an die Arbeit. Es war ein für vier Tage angedachter Auftrag im Flughafen. Der Flughafen war ein Großkunde der immer gut und zuverlässig bezahlte, doch selbst dieses Wissen konnte das nagende Gefühl von Unwohlsein in Abbys Eingeweiden nicht beruhigen. Sie schien instinktiv zu spüren, dass etwas nicht stimmte. Soviele Scheiben die derzeit ersetzt werden mussten, so viele Spuren von Vandalismus, so viele zerstörte Teile, die ersetzt werden musste. Sie war schon jetzt froh, wenn dieser Arbeitstag zu Ende war, morgen würde dann Halle D52 an die Reihe kommen, dann die D53 und dann wäre es Zeit für ein oder zwei Tage Urlaub. Oder sie würde morgen Tony gleich in die 53 schicken, während sie die 52 übernahm. Damit sollte es deutlich schneller gehen…!
31.Juni 2012, 14:55
San Jose, USA
Der Mund von Axel Miller war trocken. Schmerzhaft trocken. Und voll Schmerz war auch sein Kopf und sein Rücken. Ganz zu schweigen von seiner Seite, da er auf seiner Dienstwaffe geschlafen hatte. Und auf seiner Dienstmarke. Und wo zur Hölle kam das Sturmgewehr her, welches halb zusammengebaut und vollgekotzt auf seinem Sofa lag?
Schlagartig wurde Axel Miller, seines Zeichens suspendierter Cop, hellwach, die gestrige Nacht schob sich in seine Gedanken. Er war wirklich in die Dienststelle marschiert und hatte trotz Suspendierung seine Waffe und seine Marke – er musste es so nennen – gestohlen. Er schüttelte erst wütend den Kopf – dann übergab er sich.
Und vier Stunden später war er am Flughafen in Oakland, Kalifornien, um den erstbesten Flug irgendwohin zu nehmen, wo man ihn nicht sofort suchen würde. Sydney klang gut in seinen Ohren…
01 Juli 2012, 10:22
Sydney, Australien
Riley schlich unstet umher, die müde wirkenden Reisenden mit erfahrenem Blick musternd und seine geschickten Finger immer wieder in unbeaufsichtigte Taschen wandern lassend. Er runzelte die Stirn, als er aus der Handtasche einer asiatisch wirkenden Frau eine Packung Antibiotika fischte. Ein Blick auf ihr bleiches Gesicht und die blutunterlaufenen Augen ließ ihn wissen, dass die Ärmste das Medikament dringender brauchen würde als er. „Seltsam nur…“, dachte er sich, als er weiter durch die Hallen des Flughafens schlenderte, „…wie viele Leute heute mit Antibiotika unterwegs waren.“
01 Juli 2012, 11:34
Sydney, Australien
Security-Chief Donnelly streckte den Kopf rein, wies mit herrischer Geste auf Michail und bedeutete ihm stumm, sich bei ihm im Büro zu melden. Begleitet vom schadenfrohen Grinsen seiner Kameraden ließ der Russe das billige Kantinensandwich sinken und wünschte sich in diesen Momenten wieder zurück nach Russland. Er hatte seine Kameraden und die anderen Angestellten stets mürrisch gemieden, dies rächte sich nun, da diese sich nun feixend anstießen und ihm sichtlich den zu erwartenden Rüffel gönnten.
Er rückte Uniform und Ausrüstung zurecht und war bald beim Chef der Sicherheit des Flughafens Sydney vorstellig. „Dostojewski“, begann er, Michails Namen katastrophal falsch betonend, „Ihr Partner fällt für einige Tage aus. Alleine ist das Haupt-Terminal zu groß für Sie. Melden Sie sich bei McAldrin vom Zoll, Sie soll Ihnen 'ne stille Ecke in D52 zeigen. Wachmann Jefferson dort hat sich heute morgen krank gemeldet. Sie übernehmen. Dienstbeginn jetzt.“
01 Juli 2012 12:13
Sydney, Australien
Laut klackerten die hohen Stiefelabsätze von Ellen Boyd im Hotelflur, umso leiser schien es, als das auffällige Geräusch dann und wann von einem der dichtgewobenen und wertvollen Teppiche des Harbour Bridgde 5 Star Hotels verschluckt wurde. Eigentlich war die Australierin in Gedanken schon bei ihrer Familie, ihrer Sandkastenliebe, ihren alten Freunden und der Reise in das langweiligste Nest des Outbacks, doch ein japanischer Geschäftsmann auf der Durchreise schien mit einem hohen Betrag noch einige Hebel bewegt zu haben um ihre Agentin umzustimmen. Ellen kam der Spontan-Einsatz ungelegen und obschon er sehr gut bezahlt wurde, hatte sie nur zugestimmt, weil sie sich im Moment sowieso in Sydney aufhielt. Als sie an Zimmernummer 355 des Luxushotels angekommen war, stutzte sie. Ihr Bauchgefühl machte sich kribbelnd bemerkbar, keine Vorfreude, etwas anderes. Aus den Augenwinkeln nahm sie eine ungewöhnliche Unstimmigkeit wahr. Rote Fingerabdrücke auf dem „do not disturb“ – Schild, rot wie Blut. Sie hatte schon viele seltsame Neigungen erlebt, doch hierbei schien es sich wieder einmal um ein ganz besonderes Exemplar der Gattung Mann zu handeln. Sie seufzte leise und bewegte die Hand zur Klinke des Hotelzimmers als sie ein leises Stöhnen hinter der Tür wahrnahm. Wieder dieses seltsame Bauchgefühl. Und diesem Gefühl vertrauend, dass sie stets vor den Überraschungen und Ärgernissen ihrer Branche bewahrt hatte, machte sie kehrt und schrieb den Auftrag in den Wind.
Hell empfing sie die strahlende Sonne Sydneys, während das Hotel wie ein dunkler Betonklotz in ihrem Rücken Schatten spendete. Und auf dem Weg zum Flughafen hatte sie nun wirklich nur noch ihre Familie im Sinn…
01 Juli 2012 13:38
Sydney, Australien
Der Flughafen summte wie ein Bienenkorb und Niki war froh, dass der kleine StarBucks so gut frequentiert war, denn für einen Kellner bedeutete jeder Gast potentielles Trinkgeld. Außerdem war er so wendig und schnell, dass er keine Probleme hatte, den drängelnden und schiebenden Gästen auszuweichen. Er war gerade dabei, zwei Getränke zu servieren, als er aus den Augenwinkeln das Grinsen von Riley wahrnahm und er war froh, mal wieder ein freundliches Gesicht zu sehen und so gab er ihm mit dem üblichen Zeichen zu verstehen, dass er in zweieinhalb Stunden seine erste Pause heute haben würde und für ihm ein Freigetränk drin wäre. Riley nickte fröhlich und deutete mit dem Kopf auf die Abfertigungshalle D52 wo sie sich ab und an zum lockeren Plausch trafen. In Gedanken sein Trinkgeld abzählend, achtete er einen Augenblick lang nicht auf die Umgebung und schon war er mit zwei Bechern und einem klappernden Tablett am Boden und rieb sich die schmerzende Stirn. Die entsetzten und erschrockenen Blicke der Umstehenden hielt er erst für übertrieben, dann für herzerwärmend, doch dann sah er, dass sie nicht ihm galten, sondern dem Mann, der ausgestreckt auf dem Boden lag und ihn zu Fall gebracht hatte. Er zitterte aschfahl am ganzen Körper und blutiger Schaum lief ihm aus Nase und Mund. Niki sprang auf, während sich die Sanitäter näherten und er schob sich Richtung Theke. „Da werde ich Riley ja einiges zu erzählen haben.“, dachte er sich. „Das wäre schon der dritte heute, der von den Sanitätern aus dem Gastronomiebereich abgeholt wurde…“
Station 0 - Der Flughafen Sydney Startzeit der Station im Spiel:01. Juli 2012, Nachmittag, 13:01, Tag 0 Dauer des Tages in realer Zeit: 06.08. - 07.08. 23:59
Einleitung:
Es war ein wunderschöner und sonniger Tag.
Viele Berichte oder Aufzeichnungen würden dieses Detail des Tages, der die Menschheit an den Rand des Abgrundes brachte, verschweigen, aber es war nicht von der Hand zu weisen, dass die australische Sonne jeden ankommenden und abfliegenden Gast mit äußerst angenehmen 29 Grad empfing. Natürlich würde jeder schwitzen der heute in Anzug oder dicker Kleidung unterwegs war, doch waren die zahlreichen Wartehallen des Airports so gut klimatisiert wie die Stewardessen hübsch.
Trotzdem - eine gewisse Unruhe lag über dem Flughafen. Es waren nicht die Angestellten, die ein klein wenig gereizter waren, auch nicht die seltsam gehäuften Vorfälle die sich durch keifende Haustiere ankündigten, die ohne erkennbaren Grund plötzlich wie mit einer Stimme zu jaulen, zu kläffen oder einfach nur zu knurren begannen.
Etwas lag heute in der Luft, eine Anspannung, wie ein Gewitter ohne Wolken.
Ein Gefühl der Bedrohung, als würde sich Sprengstoff in der Luft befinden. Und irgendwie schien es jeder zu spüren - auch ohne die beunruhigenden Fernsehberichte über kleinere, doch seltsam brutale Aufstände in den Ghettos einiger Städte oder dass Vermisstenmeldungen ein neues Hoch erreichten.
Und doch konnte - wer einen wachen Geist besaß - die Zeichen des Sturmes deuten. Flüge wurden gecancelt und manchmal sah man das stumme Blaulicht von Einsatzwägen der Polizei an einem Terminal ankommen und Polizisten unsicher aussteigen, als hätten sie einen seltsamen oder widersprüchlichen Einsatzbefehl bekommen.
Aber die Sonne störte all das Treiben nicht - denn sie war vollends damit beschäftigt, den Tag sonnig und wunderschön zu gestalten.
Im Flughafen Sydney gehen seltsame Dinge vor, doch lässt sich der Finger noch nicht darauf legen. Jeder Spieler hat gute Gründe, sich im Flughafen herumzutreiben, wird jedoch über kurz oder lang "zur eigenen Sicherheit" in die Abfertigungshalle D52 gebracht, wo sich bequeme Sofas, lange Panoramaglaswände und ein Snack- und Getränkeautomat befinden. Eben wurde eine Glaswand dort ausgetauscht und eine Handwerkerin sammelt gerade ihre Habseligkeiten ein.
3 Polizisten werden am Eingang der Halle stehen und jeden Versuch die Halle zu verlassen freundlich aber bestimmt unterbinden.
Dem Sicherheitspersonal Michail und Helena wird auffallen, dass ihr Funkverkehr gestört ist, davor gab es eine kurze Meldung dass aufgrund von Wartungsarbeiten die Kommunikation kurz abgeschalten wird.
Zitat:
Aufgabe Alpha - Die Wahl des Anführers
Hintergrund: Es ist ungeheuerlich - man hält die Überlebenden mit sanftem Nachdruck in der Abfertigungshalle D52 fest.
Es scheint klar: Man würde aus ihrer Mitte einen Anführer wählen damit dieser der Flughafenleitung die Meinung geigt - und zwar gehörig.
Jeder Spieler muss dazu in rot einen Namen vorschlagen.
Der Spieler mit den meisten Nennungen ist fortan der Anführer und wird durch diese Aktion in allen folgenden Abstimmungen ein Stimmgewicht von 3 haben.
Am Ende des Tages 0 gilt die Wahl als entschieden und Station 1 schließt direkt an. Da Station 1 und das "richtige" Forenrollenspiel in Halle D52 beginnen wird, ist es wichtig, dass alle Spieler sich darin befinden. Beschreibt also was ihr wollt und seid wo ihr sein wollt, nur sorgt dafür, dass ihr am Ende von Tag 0 in besagter Halle seid. Ob dorthin eskortiert oder freiwillig erschienen bleibt euch überlassen. ;)
Legende:
1.) Die hohe Balustrade scheint nur über eine Tür des Stockwerkes darüber erreichbar zu sein, von D52 aus gibt es keinen Zugang. Sie liegt vielleicht 4 Meter in der Höhe und dort scheinen sich auch breite Glasfronten zu befinden, die Balustrade ist augenscheinlich auch als Aussichtsbalkon für das Rollfeld zu benutzen.
2.) Die Asservatenkammer hat derzeit nur wenig alte Waren auf weißen, metallernen Regalen gelagert. Die Tür ist fest verschlossen, lediglich Helena und Michail besitzen die Zugangskarten dafür.
3.) Im Eingangsbereich findet sich das obligatorische Röntgenfließband und ein mit dem Netzwerk des Flughafens verbundener Sicherheitscomputer. Die Netzwerkverbindung ist derzeit jedoch leider offline.
Der Rest der Halle ist voller bequemer Wartesofas sowie besagten Getränke- und Snackautomaten.
06.08.2012, 10:23
Mivey
Die Hitze war wirklich unglaublich. Kaum ein Wölkchen am Himmel, keine Chance auf Abkühlung. Die Klima Anlange des Flughafens war auch komplet nutzlos, im Bestenfall kommte man sich eine Erkältung besorgen, wenn man direkt neben den Ventilatoren stand. Und darauf hatte Fawyer keine Lust. Generell hatte er keinen Spaß daran in diesen alzu bekannten Hallen zu sein, es war schon Jahre her, aber die Erinnerungen waren noch zu frisch. Geschäftsbedingt hatte es in wieder ins Aussie-Land verschlagen, und just dieser Flughafen war der nächste zum Ziel. Dass er einmal als ehrlicher Mann sein Geld verdienen würde, hätte er wohl vor 10 Jahren nie geglaubt. Aber manche Dinge ändern einen, die Sicht auf die Welt.
Aber nun wollte er nur noch zurück, weg von hier. Doch das Flugpersonal wollte ihn nicht gehen lassen. Generell schien es ihm, dass die Schlangen immer länger wurden, dass die Eingänge langsam blockiet wurden fiel ihm zuerst nicht auf.
Er ging zu einer Beamten (Helena McAldrin), die erstbeste die er gerade sah, sie schien sich um den Zoll zu kümmern. Er drängelte sich zu ihr vor, ein paar Asiaten schob er zu Seite.
"Hey! Können Sie mir sagen, was das hier soll? Ich warte seit Stunden hier rauszukommen und nun labern hier einige was von einer Abfertigungshalle D irgendwas? Wollt ihr uns hier vergammeln lassen?"
Es war nicht sein bester Ton, aber nach 5 Stunden Wartezeit zeigte sich etwas von seinem alten, bissigen Charakter.
06.08.2012, 11:03
Viviane
Die zwei Einsätze der Sanitäter am frühen morgen ließen Tess kalt. Bei so vielen Leuten auf so engem Raum war eben zu erwarten, das der ein oder andere Notfall passierte. Aber bei jedem Passanten der zusammenbrach und zu dem sie nicht laut „Ich bin Arzt!“- rufend und mit den Armen wedelnd hinlief, schauten sie ihre beiden Begleiter, mit denen sie 2 Jahre durch halb Australien gereist war, immer fassungsloser an. Sie quittierte das nur mit einem Abwinken und einem leisen „Ts.“.
Sie mochte zwar Ärztin sein, aber verdammt nochmal, die hatten hier am Flughafen Sydney einen eigenen Medical Center – neben einem Limousinenfuhrparkplatz. Wahrscheinlich hatten sie sogar ein eigenes Chirurgenteam zwischen zwei Landebahnen einquartiert, so wie das Flughafengelände aussah.
„Ich hole mir noch einen Kaffee“, murmelte ich zusehend lustlos, während sie sich eine seidige schwarze Strähne hinters Ohr strich. Die Schlangen an den Cafes kamen ihr hier so lang vor wie in Disneyland, da durfte man angepisst sein wenn man seit 4.00 Uhr morgens mit Stunden Verspätung festsaß. „Seid ihr zwei noch hier, wenn ich zurückkomme oder ist meine Tasche dann als konfeszierter Sprengsatz bei der Flughafensicherheit zu finden?“ Ein Schulterzucken, ein Tippen auf die breite Schweizer Uhr und ein schiefes Lächeln später und ihre Kollegen und sie verabredeten sich dann für 18.00 Uhr zurück am Check-In. Henry verzog sich in ein nahes Internetcafe und Kurt tingelte hinterher. Irgendwie praktisch wenn man nicht soviel reden musste um sich zu verstehen. Das würde sie vermissen.
Als sie an zwei Schicki-Micki-Restaurants vorbeilief, die hinter den Menschenmassen kaum zu erkennen waren, zählte sie die übrigen Dollar in ihrer Hosentasche. Das reichte um einmal dekadent zu essen oder 3 Tage mit Fast Food von Hungry Jacks durchzukommen. Sie entschied sich weiterzulaufen und sich an der Schlange beim Starbucks anzustellen. Und sie hatte sich geirrt – die Schlange davor war länger als in Disneyland.
06.08.2012, 11:15
Zitroneneis
Eine strahlende Sonne begrüßte Isabelle als sie aus dem von Melbourne gekommenen Flieger stieg. Sicher ein guter Tag, um ihre Suche fortzusetzen, aber Isa hatte im Augenblick vor allem das Bedürfnis, sich in einem kühlen Raum für einen Augenblick zu setzen und etwas zu trinken.
Fliegen war ihr noch nie sonderlich gut bekommen, es verursachte immer eine leichte Übelkeit in ihr. Und die heiße Sonne auf ihrer hellen Haut verbesserte das Gefühl nicht.
"Ich hätte Sonnencreme mitnehmen sollen...", murmelte sie in sich hinein und eilte sobald sie die Gelegenheit hatte in das Flughafengebäude.
Drinnen war es um einiges kühler und sie fand bald eine Sitzgelegenheit. Nachdem sie ein wenig in ihrer Tasche gekramt hatte, zog Isa eine lauwarme Flasche Cola hervor und trank einen Schluck. Ein kühles Glas Wasser wäre ihr eigentlich lieber gewesen, aber erfahrungsgemäß verlangte man in Flughäfen horrende Preise für die einfachsten Dinge und Isas Börse war nach dem Flug hierher erschreckend leicht geworden. Stattdessen gab sie sich mit ihrer Cola zufrieden und beobachtete die Leute.
Irgenwie konnte sie sich des Eindrucks nicht erwehren, dass etwas anders war, als es sein sollte. Eine Gruppe Asiaten jeden Alters huschte mit verstörten Blicken an ihr vorbei, viele Menschen hatten ein kränkliches Aussehen, die Sicherheitsleute wirkten ein wenig aufgebracht und hier und da waren ein paar hektische Sanitäter zu sehen. Insgesamt herrschte jedenfalls eine gewisse Anspannung und Gereiztheit, anders als der übliche Trubel, den man an einem Flughafen erwarten würde. Isa hoffte nur, dass der Grund nicht irgendeine Epidemie war. Sie hatte nun wirklich nicht vor, ihren restlichen Aufenthalt in Australien damit zu verbringen, das Bett zu hüten.
Nach einem letzten Schluck Cola, erhob sie sich und machte sie auf die Suche nach der Information. Vielleicht würde sie dort mehr über die Situation erfahren und mit etwas Glück auch über die Frau, nach der sie suchte. Geschickt bewegte sich Isa durch die Menge, immer darauf bedacht, mit niemandem in Berührung zu kommen.
Als sie sich zwei Flughafenangestellten näherte und gerade nach dem Weg zur Information fragen wollte, wurde Isa von der Seite angerempelt. Sie fuhr herum und sah einen Mann, mit gehetztem Blick in den Augen, der unverständlich vor sich hin murmelte und einfach weiter eilte.
Gereizt rief Isa ihm hinterher: "You could at least say sorry!"
Einer der Angestellten sprach sie nun an: "Please, calm down, Miss." Dann sprach er irgendetwas von Sicherheit und ehe Isa sich versah, war sie freundlich aber bestimmt in die Abfertigungshalle D52 geschoben worden, so sehr sie auch protestierte. Die Polizisten, welche den Eingang der Halle versperrten, versicherten ihr zwar, es sei zu ihrer eigenen Sicherheit, weitere Informationen ließen sie aber nicht durchsickern. Als sie merkte, dass sie bei ihnen nicht weiterkam, drehte Isa sich um und seufzte resigniert. So hatte sie sich ihre Suche wirklich nicht vorgestellt...
06.08.2012, 11:20
wusch
Robert, welcher schon geschlagene 3 Stunden auf dem Flughafen festsaß und keine Aussicht auf Besserung sah, hatte gerade eine halbe Stunde angestanden um sich bei einem Fastfoodrestaurants etwas zu kaufen das seine Aterien schnellstmöglich verstopfte. Nurmalerweise versuchte er auf dieses Zeug zu verzichten, es war schwer genug gewesen von 168 Kilogramm auf 100 Kilogramm runter zu kommen, das brauchte er nicht wieder erneut auf den Rippen aber in dieser Situation durfte er sich das erlauben. Er war zwar noch nicht wieder so beweglich wie früher aber es reichte und mit Hilfe des Boxens würde sich das schon wieder bessern, noch 5 Kilo und er war vollauf glücklich mit seinem Gewicht.
Innerlich ging er, um sich die Zeit zu vertreiben, seinen nächsten Fall durch bei dem er in einigen Tagen vor Gericht stehen sollte. halblaut ratterte er Paragraphen runter um sich diese ins Gedächtnis zu rufen und bemerkte in seiner Konzentration kaum wohin er ging. Als er schließlich vor Starbucks mit einer Frau zusammen stieß die in der elend langen Schlange anstand entschuldigte er sich auf deutsch, schlöißelich wurde ihm jedoch bewusst das sie wahrscheinlich kein deutsch verstand und wiederholte sich auf englisch. Entschuldigung, ich war wohl in Gedanken versunken.
06.08.2012, 11:28
R.F.
Anscheinend schien das Glück Ryan endlich hold zu sein: zuallererst war da dieser Mann, der Ryan diesen Stein gegeben hat, mit dem Hinweis, dass der Ayers Rock mit ihm irgendwie in Verbindung steht. Dann durfte Ryan feststellen, dass es nur noch einen Flug nach Australien gab und das zu einem Spotpreis. Als er dann am Flughafen ankam, wurde er praktisch gar nicht kontrolliert und jetzt, wo er im Flugzeug saß, durfte er feststellen, dass fast kaum ein anderer Gast im Abteil zu sitzen schien. ja, das Glück schien ihm wahrlich hold zu sein, oder nicht?
"Where's the woman? Kommt schon, es gibt keinen Indiana Jones Film, in dem keine vorkommt. Vielleicht, wenn wir in Australien ankommen." In diesem Moment kam eine Durchsage des Piloten: "Sehr geehrte Fluggäste, in wenigen Minuten erreichen wir den Flughafen von Sydney. Bitte..." kurz gesagt: der Standardspruch für "wir sind am Ziel".
Am Flughafen gab es keine Flugzeuge, entweder musste es irgendwo noch einen Platz geben, oder aber sind waren tatsächlich alle weg. Sehr seltsame Dinge gingen vor sich, doch Ryan bemerkte von alldem nicht. Stattdessen summte er nur die Indiana Jones Erkennungsmelodie vor sich hin und wartete darauf, unten anzukommen.
Am Boden angekommen, ging alles sehr schnell. Die Polizei wartete unten und geleitete die Ankömmlinge sogleich in die Geräumlichkeiten des Flughafens. Im Gebäude selbst drängten sich Menschen im Übermaß, als hätten sie es eilig von hier wegzukommen. "Don't they know, there's no plane arround? Nunja, mit Ausnahme dessen, mit dem ich angekommen bin, selbstverständlich." Auch hier gab es keine Kontrollen, anscheinend waren die Leute hier mit anderen Problemen beschäftigt, oder Ryan hatte wirklich einfach nur Glück gehabt. Wie spät war es eigentlich? Hoffendlich noch nicht spät genug, so dass Ryan noch ein Hotel finden konnte, wo er die Nacht verbringen kann.
Bei seinem Versuch, die Halle in Richtung Stadt zu verlassen, wurde Ryan allerdings von der Polizei aufgehalten. Irgendwas ist hier doch faul? Doch was es war, konnte Ryan nicht sagen...
06.08.2012, 11:37
Viviane
Sie würde sich nachher zur Aussichtsplattform durchschlagen und da ihren extragroßen Iced Americano trinken, weit weg von diesen Massen. Der Gedanke half ihr die Zähne zusammenzubeißen und beim warten eine ausdruckslose Miene aufzusetzen.
Da rempelte sie plötzlich jemand an – kein Taschendieb, dafür sah er zu gepflegt aus. Nach einem schnellen abschätzenden Blick auf den intelligent aussehenden Mann mit einer großen Tüte von der Fastfoodkette gegenüber in der Hand aus der es verführerisch duftete, zog sie ihn am Ärmel in die Schlange und hakte sich bei ihm ein. Seine Entschuldigung übertönte sie nach dem "Entschuldigung, ich war wohl in Gedanken versunken..." mit einem enthusiastischen Ausruf „Ach mein Goldstück, da bist du ja!" in akzentfreiem Englisch, der von einem sanften Kuss auf die Wange begleitet wurde, was den aufkeimenden Zorn der Touristengruppe hinter ihr, die glaubte jemand habe sich vorgedrängelt, zum abkühlen brachte.
Deutlich verhaltener sprach sie den gut gekleideten Mann dann mit angenehm tiefer Stimme auf Hochdeutsch an. „Sie sehen aus als könnten sie einen Kaffee vertragen, mein Guter. Was halten sie davon mir einen halben Burger abzugeben und ich gebe ihnen den Kaffee aus? Sie wissen ja was man sagt – wenn schon sündigen, dann richtig.“
06.08.2012, 11:38
MeTa
Ian gefiel es nicht, auf so engem Raum zwischen so vielen Unbekannten zu stehen, die offenbar alle in Eile und Aufregung waren. Irgendwas kam ihm seltsam vor. Vielleicht ist die Mentalität hier eine andere, redete er sich ein. Trotz der guten Klimatisierung schwitzte er insbesondere an seiner Stirn erheblich. So viele Menschen auf einem Haufen hatte er schon ewig nicht mehr gesehen. Er hatte es nicht eilig und brauchte nach dem anstrengenden und ewig langen Flug sowieso erst mal eine Pause. Er sah sich mit, von der Müdigkeit, brennenden Augen um. Warum hab' ich Idiot auch meine Beruhigungsdragees in die andere Tasche gepackt. An mein Gepäck komm ich jetzt doch nie! Er kniff seine Augen nach einem kurzen, intensiven Schmerz zu, um sie danach wieder zu öffnen. Ich muss mir demnächst ein Waschbecken suchen!, dachte er. Aber erst mal eine kleine Pause. Er erblickte schließlich eine längere, dunkelblau gepolsterte, bequem aussehende Sitzbank hinter einer größeren Ansammlung von Leuten, die offenbar eine französische Reisegruppe darstellte, sofern Ian den Akzent richtig einordnete. "Entschuldigung - Verzeihung!", sagte und wiederholte er, gezwungen lächelnd, als er sich mit seinem bis zum Anschlag gefüllten Rucksack durch die Gruppe quetschte und schob, um schließlich auf der erlösenden Bank Platz zu nehmen.
Sie war weniger gemütlich, als er es sich erhofft hatte. Doch fand er sich damit ab. Schlechter als die angespannte Sitzhaltung im Flugzeug ist das auch nicht!, dachte er und lehnte sich an, nachdem er sich den Rucksack von den Schultern streifte und ihn neben sich platzierte. Kurz schreckte er hoch und sah mit instantan rasend beschleunigtem Herzschlag nach hinten, doch das was ihn da am Hinterkopf berührte war nur die Spitze des dunkelgrünen Farns, der sich hinter ihm in den riesigen rechteckigen Blumentöpfen befand, welche sich über die gesamte Länge seiner Sitzbank erstreckten. Seufzend ärgerte er sich über seine eigene Schreckhaftigkeit. Verdammt, ich brauche Schlaf!
Den Körper etwas zur Seite lehnend fasste er mit seiner leicht verschwitzten rechten Hand an den beigefarbenen, straff gespannten Stoff des Rucksacks und zog den - nicht mehr einwandfrei funktionierenden - Reißverschluss auf. Er nahm die ganz oben steckende und viel Platz wegnehmende Tomatensaftflasche heraus und lehnte sie mit einem spöttischen Auflachen an die Rückenlehne der Sitzbank. Dann vergrub er seine Hand tief in den Rucksack, um nacheinander eine Packung Taschentücher, eine Flasche Wasser und seinen Zauberwürfel herauszuholen. Eines der Taschentücher nahm er, um sich die feuchte Stirn abzutropfen, ein weiteres brauchte er für seine, sich eklig anfühlenden, Hände. Ich muss mir die Hände waschen, sobald es geht! Er öffnete die Flasche Wasser und setzte sie an, genoss die Feuchtigkeit in seinem Mund, auch wenn die Kohlensäure ein wenig in seinem bis dato trockenen Hals kratzte.
Er setzte die Flasche wieder ab, ließ sie aber offen. Sein Blick schweifte durch den riesigen Komplex, beobachte die aufgeregt wirkenden Massen. Ich freu mich so, wenn ich endlich bei Shelley bin.
06.08.2012, 12:04
wusch
Das die angerempelte in ihn die Schlange zog, sich bei ihm unter hackte und dann sogar küsste überraschte ihn zuerst vollkommen, genauso die Tatsache das sie dann doch Deutsch sprach, wahrscheinlich kam sie aus der Schweiz so wie sie sich anhörte, setzte dann jedoch schnell sein Pokerface auf, rückte sich die Brille mit dem Zeigefinger auf die Nase und ging die Situation durch, das sie etwas zu essen haben wollte war logisch, genauso das sie nicht nocheinmal an so einer Schlange dafür anstehen wollte und der Kaffee hörte sich nicht schlecht an, denn wahrscheinlich würde er hier noch eine ganze Weile ausharren müssen. Ohne noch groß zu überlegen öffnete er die Tüte, steckte die Hand hinein und zog mit den Worten Entschuldige das ich dich so lange warten lassen musste Schatz aber die Schlange war fast noch schlimmer als hier." einen seiner 3 Cheeseburger heraus und gab ihn ihr.
Da haben sie wohl recht. erwiderte er gedämpft "Eine Hand wäscht die andere."
06.08.2012, 12:31
Viviane
Ein leicht amüsiertes Lächeln blitzte kurz auf dem Gesicht der braungebrannten Frau auf, aber ihr Gegenüber schien ihr den Burger nicht aus Überraschung zu überlassen, sondern weil er ebenso kühl kalkulieren konnte wie sie. Ein kluger Mann, in dieser kopflosen Menschemenge. Das war doch schonmal etwas.
„Du bist der Beste, mein Held, dankeschön ich wäre beinahe verhungert!“ Sie zwinkerte ihm mit ihren dichten Wimpern zu, dann sprach sie auf deutsch weiter, wobei sie ihrer Stimme einen sanften Tonfall verlieh, den vielleicht eine frisch Verlobte auf ihren Flitterwochen haben würde. „Und wie lange stecken sie hier schon fest?“
06.08.2012, 12:33
Shinshrii
"...und... äh ... hier ist ihr... uhm... Gepäckschein, Miss." Rasch nahm Ellen das Stück Papier an sich, dass der junge Zollbeamte - nervös jeden Blickkontakt vermeidend - ihr hinhielt. Noch ein letztes strahlendes Lächeln in Richtung des armen Kerls mit dem hochroten Kopf und seiner sauertöpfisch dreinblickenden älteren Kollegin, dann wandte Ellen vom Schalter ab und schlendere, sichtlich gut gelaunt, in Richtung Abfertigungshallen.
Der Tag mochte dank dem verkorksten Auftrag im Hotel denkbar mies angefangen haben, aber das Aufgeben ihres Gepäcks hatte ihre Stimmung wieder sichtlich gebessert. Sie flog nicht oft zu Arbeitseinsätzen - die meisten ihrer Kunden waren in Sydney ansässig -, aber wenn sie es tat war es immer wieder Gold wert, die Reaktionen der Zollbeamten beim Durchleuchten des kleinen Rollkoffers zu beobachten.
Apropos verkorkster Auftrag... mit einem Seufzen zog sie das Handy heraus und versuchte abermals, ihre Agentin zu erreichen. "Hallo Susan.." - "..." - "Nein, ich bin schon am Flughafen." - "..." - "Von wegen kurze Session, es war gar keine Session." - "..." - "Ich bin nichtmal reingegangen, so wie es sich anhörte hatte der Kerl schon ohne mich angefangen - das geht ja wohl..." - "..." - "Nein, das geht mal überhaupt nicht - hör zu, wenn er sich wieder meldet, sag ihm ich bin nicht mehr interessiert."
Den vorhin gekauften Frappucino-Becher in der einen Hand, das Handy in der anderen, achtete sie nicht wirklich genau darauf, wo ihre Füße sie hintrugen. Ein flüchtiger Blick auf die großen Zahlen über den Abflugshallen, und sie ließ sich vom dichten Strom der Menschenmenge in die nächste Halle tragen ... nur um dann zu bemerken, dass sie die Falsche erwischt hatte. D52 - verdammt, sie musste doch nach D51! Ellen drehte sich um, um sich wieder hinauszudrängeln, musste aber feststellen dass die Uniformierten an der Tür - Nanu, was macht denn die Polizei hier? - sie nicht mehr hinausließen. Na großartig - den Flug nach Brisbane würde sie jetzt mit Sicherheit verpassen. Mit einem sehr undamenhaften Fluch wandte sie sich von den Polizisten ab und betrat Halle D52.
06.08.2012, 12:34
weuze
Askar kam es vor wie eine Ewigkeit seit er in Reykjavik in ein kleines Flugzeug gestiegen war. Von Island aus gab es keine zu weiten Flüge und als er das Flugzeug von außen gesehen hatte, wusste er auch direkt warum. Jedenfalls war er einige Stunden später in Frankfurt am Main, von dort aus ging es mit einem schier überdimensionalen Flieger weiter nach Hong Kong und von dort aus nach Sydney.
Der Nordmann hatte zwar ein Fernsehgerät zu Hause stehen, aber so wirklich viel hätte man darüber nicht von der Welt mitbekommen. Meistens musste man alle halbe Stunde einmal aufstehen und die etwas verlotterte Antenne wieder zurechtbiegen um wenigstens Reykjaviks öffentlichen Nachrichtensender und einen kleinen Regionalsender zu empfangen. Auf dem ganzen Rest der gefühlt 100 Signale kam nur ein ziemlich grobes Rauschen mit einem Bild, welches Askar schon von klein auf direkt an die herben Schneestürme Islands im nördlichen Glätschergebiet erinnert hatte. So war bereits die Silhouette Frankfurts, das er aus dem TV nur als Europas Börsenzentrum kennengelernt hatte, bereits beeindruckend und fremdartig zugleich. Einzig die generelle Farbgebung der ganzen riesenhaften und übertrieben wuchtigen Bauten konnte er nicht ganz nachvollziehen. Alles war irgendwie grau oder mehlig weiß gehalten. Zu Hause waren die Häuser farbenfroh und irgendwie wirkten sie auch einladender, während Deutschland eher einen ziemlich nüchternen und bis weilen sogar abweisenden Eindruck hinterlassen hatte. Zumindest was die wenigen Eindrücke anging, die er davon mitnahm. China hingegen war schlichtweg seltsam. Hatte Europa auch in entfernteren Ländern noch irgendwie etwas Bekanntes, so war Hong Kong eher etwas, das man vielleicht in einem Märchen schildern würde. Die Pagoden mit den geschwungenen Dächern und vor allem so unmöglich viele Leute auf einem Haufen machten dem gestanden Mann beinahe ein wenig Angst, auch wenn seine Neugierde ihn immer wieder zum Hinsehen zwang.
Aber jetzt war er endlich in Sydney. Und das erste, was er spürte, als er auf dem großen Flughafen aus dem Flieger stieg war die Temperatur. Natürlich war ihm auch schon in Deutschland und China zu warm gewesen, aber hier, am Ende der Welt war es direkt unerträglich, trotz Klimaanlagen. Er war deutlich weniger Grade gewohnt. Aber auch hier hatte er ersteinmal andere Probleme. Askar vermied es zu viel zu sprechen, er beherrschte die englische Sprache zwar recht gut, allerdings verstand man ihn aufgrund eines ziemlich wuchtigen nordischen Akzents oft einfach kaum, sodass er erst alles mindestens zweimal recht langsam sagen musste, bevor irgendwer überhaupt einordnen konnte, was er denn jetzt grob wissen wollte. Dafür aber hatte Askar in einer dreistündigen Suche nach dem richtigen Terminal in Frankfurt direkt einiges an Übung gesammelt, was das Zurechtfinden auf einem großen Flughafen anging. Seine beiden Berufe spielten ihm dabei deutlich in die Hände. Von Vorteil war hierbei auch, dass er mit seiner Statur gut 80% der anderen Fluggäste und Bediensteten überragte und sich so einen ordentlichen Überblick verschaffen konnte. Instinktiv suchte er nach den schildern, die irgendwie den Ausgang beschrieben.
Er folgte der absteigenden Nummer der Abfertigungshallen und es dauert nicht lange, bis er in Halle D52 landete. Vor dem Durchgang zur nächsten Halle staute sich allerdings eine ziemlich große Traube von Fluggästen. Askar war in der letzten Halle schon aufgefallen, dass hier irgendwo eine heftige Grippe grassieren musste, ein paar Gesichter sahen alles andere als gesund aus. Er beschloss abzuwarten, bis sich das Gedränge von selbst auflösen würde und stellte sich mehr zufällig vor eine - wie ihm im selben Moment auffiel - erst kürzlich ausgetauschte Scheibe in der Panoramawand. Mit einer Hand hob er die ziemlich abgenutzte und mittlerweile mehr ziemlich dunkel gefleckte als weiße Baseballkappe vom Kopf und fuhr sich mit der anderen Hand durch das kurze, leicht gelockte, dunkelbraune Haar. Er würde bald mal ein ein wenig luftigere Kleidung anziehen müssen, ehe er hier noch einging. Momentan trug er einen typisch skandinavischen Strickpullover mit einer kleinen Musterung auf Brusthöhe und eine solide wirkende Jeans in grau. Während er über die eigentlich viel zu warme Kleidung in seinem restlichen Gepäck nachdachte, wanderte sein Blick über die Scheibe und blieb kurz an einer Frau, die nicht wirklich wie eine Frau wirkte, hängen. Eine Frau mit Werkzeugkasten?
06.08.2012, 13:08
wusch
3 Stunden sind es mittlerweile und um mal ehrlich zu sein, ich bin überzeugt das hier irgendetwas ganz gewaltig stinkt, warum sollte man uns alle sonst in eine Abfertigungshalle sperren wollen und alle Flüge streichen? flüsterte er Aber naja, so kann ich mich zumindest in Ruhe auf die Arbeit vorbereiten. Und wie steht es so bei ihnen? fragte Robert die junge Frau und bemerkte schon das die Frau sehr verführerisch war und sich ganz bewusst so gab. Er wusste es sehr zu schätzen das er hier jemanden gefunden hatte der sich durch den ganzen Stress nicht so leicht aus der Fassung bringen ließ. Ich heiße Robert und sie? fragte er und legte sein nicht geringes Charisma in sein auftreten und seine Stimme. Also gut, er ließ sich darauf ein, sympathisch war sie durchaus.
06.08.2012, 13:10
Zitroneneis
Isabelle ließ ihren Blick durch die Halle schweifen. Sie hatte seit einigen Stunden nichts mehr gegessen, also war es kein Wunder, dass er an den Snack-Automaten hängen blieb.
"Nein, Isa, du kannst dir das nicht leisten, du brauchst das Geld noch, warte bis du rausgelassen wirst und igendwo etwas billiges kaufen kannst...", grummelte sie leise vor sich hin. Normalerweise führte Isa keine Selbstgespräche wenn andere Menschen in der Nähe waren, aber in dieser Situation war es ihr egal, ob sie schiefe Blicke erntete oder nicht. Zumal die Leute hier zuviel mit sich selbst beschäftigt waren, um ihr Beachtung zu schenken.
Gerade betrat eine rothaarige Frau die Halle, die ganz offensichtlich unfreiwillig hier gelandet war. Dies brachte sie durch einen lauten Fluch zum Ausdruck, der so gar nicht zu ihrer äußeren Erscheiung passen wollte.
Nun, vielleicht wusste sie etwas mehr über sie gesamte Situation, und selbst wenn nicht, wäre es immerhin schön nicht die einzige ahnungslose zu sein.
Also machte Isa ein paar Schritte auf sie zu und fragte auf Englisch: "Entschuldigung, wissen Sie zufällig, was hier los ist? Ich bin eben erst aus dem Flieger gestiegen und hier ist ja echt die Hölle los. Aber keiner weiß worum es geht..."
06.08.2012, 13:35
Viviane
Sie nickte ihm freundlich zu, „Robert also, freut mich wirklich ihre Bekanntschaft zu machen. Nennen sie mich doch einfach Tess. Danke nochmal für den Burger, vielleicht finden wir irgendwo noch einen Platz an dem uns nur auf einen Fuß getreten wird, um in Ruhe zu essen.“ Sie warf einen bedeutungsschweren Blick auf seine und ihre Schuhe, die definitiv schonmal bessere Tage gesehen hatten, während sie den eingewickelten Burger in einige Servietten wickelte und in ihre Handtasche bugsierte.
„Sie haben eine bemerkenswerte Auffassungsgabe, Robert. Beim letzten Mal als ich diesen Trick an einer Supermarktkasse Samstag abends versucht habe, endete es damit, das ich vom Sicherheitsdienst abgeführt wurde und Hausverbot bekam, weil der Gute hysterisch wurde, mich mit Kleingeld bewarf und dabei rief „sie sind aber nicht meine Mutter!“ Ehrlich wahr. Zum Glück steht nicht ihre echte Frau hier irgendwo in der Schlange.“ Sie zwinkerte ihm ein weiteres Mal verschmitzt zu. Sie war ehrlich froh jemanden erwischt zu haben mit dem sie Konversation betreiben konnte. Aber die Worte aneinanderzureihen war auf eine merkwürdige Art und Weise anstrengend. Du bist zu lange im Outback gewesen und durch Büsche gekrochen Tess, das musste sich ja bemerkbar machen.
„Mit 3 Stunden sind sie gut dran, mein Flug nach Zürich ist inzwischen um 16 Stunden verschoben worden und mir kommt es so vor als ob ich hier nie wegkomme. Ich wollte mir nachher einen Überblick verschaffen und auf der Aussichtsplattform nachsehen ob überhaupt noch Flieger abheben, wenn sie Lust haben kommen sie doch mit. Diese Durchsage, die spielen sie doch in Endlosschleife ab, meinen sie wirklich irgendjemand hört auf sowas?“ Und da war sie wieder - blechern dröhnte durch die Lautsprecher die Durchsage, die über all dem Lärm kaum zu verstehen war „... begeben Sie sich bitte unverzüglich in Abfertigungshalle D52.“
Bevor er antworten konnte, drängte auf einmal die Menge vor ihnen zurück, was sie fast umgeworfen hätte und einige Leute liefen aus der Schlange heraus und eilig mit schockiertem Blick davon. Zwei Frauen riefen um Hilfe und nach nach einem Arzt.
Am Fliesenboden lagen zwei Männer. Der junge Mann mit dem Wuschelkopf rappelte sich rasch hoch und verzog sich mit leisem Glöckchengebimmel hinter die Theke, aber es war der andere der ihren Blick und die der zurückweichenden Menge auf sich zog. Blutiger Schaum aus Nase und Mund - und das in einem Land in dem es noch nie Tollwutfälle gegeben hatte. Schöne Scheiße, dann warten in Basel auf mich genau solche Patienten.
06.08.2012, 13:50
Shinshrii
Ellen hatte ein paar Schritte in die Halle hinein gemacht, um den Nachfolgenden Platz zu machen, als sie von der jungen Frau angesprochen wurde. Sie schüttelte den Kopf. "Tut mir leid - ich hab keine Ahnung was das gerade sollte. Angeblich darf hier aus Sicherheitsgründen gerade keiner mehr hinaus." Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter zu den Polizisten, die gerade eine weitere Person in die Halle lotsten. "Dabei ist draußen nichts weiter außergewönliches los. Ist ein bißchen voller als sonst, ja - aber es ist schließlich Sonntag, da sind immer viele Urlauber unterwegs."
Sie seufzte und nahm einen Schluck von ihrem Getränk. "Hier drin weiß also auch keiner Bescheid? Es gab keine Durchsagen oder sowas?"
06.08.2012, 14:10
MeTa
Ian war ganz froh, hier etwas Ruhe zu haben. Auch, weil es ihm dadurch möglich war, die Lautsprecherdurchsagen hören zu können, die für den Rest der inzwischen beinahe hysterischen Massen wahrscheinlich weniger gut zu verstehen waren. Der Zauberwürfel glitt ihm aus den feuchten Händchen und zersprang auf dem Boden in mehrere kleine Fragmente, als er aufschreckte, da irgendeiner von den Franzosen quietschend schrie. Ian schob sich vom blauen Kunstleder und kniete sich auf den Boden, sammelte die Teile ein, sah dabei ab und an auf und erkannte, wie zwei Männer aus der Reisegruppe offenbar um Hilfe riefen und eine ältere Frau sich zügig von der Gruppe entfernte. Irgendjemand lag dort am Boden - aber Ian kam sich eklig dabei vor, diese Menschen zu beobachten, weswegen er sich zwang, auf die Würfelteile zu sehen, diese nach und nach aufzusammeln.
06.08.2012, 14:13
T.U.F.K.A.S.
Es wäre, als spiele immer dieselbe Melodie in seinem Kopf.
Dan-dan, didel-dan-dan.
Langeweile kann Leute echt verrückt machen, vor allem wenn man wie Nikita eigentlich nur einen Grund hat, auf diesen Scheißhaufen von einer Insel zu fliegen. Sind sie aus beruflichen Gründen hier oder machen Sie Urlaub?, hatte die rotzedoofe Frau an der Passportkontrolle gefragt, direkt nach der elendig langen Kontrolle durch eine andere rotzedoofe Tussi, die fast Nikitas Jambo entdeckt hatte. Er konnte die Frage nicht beantworten, weil sich zum einen Australier anhören wie Schlesier die Englisch reden (was sie für Ausländer kaum bis gar nicht verständlich macht), zum anderen weil er nicht wusste, ob Blutrache Urlaub oder Vergnügen für ihn war. Als Wory hatte jeder Mord, der mit Rache zu tun hatte, irgendwie ein gutes Gefühl hinterlassen bei jedem Wory, der es mal "ausprobiert" hat die Mörder von Freunden/Bekannten/Geliebten in die ewigen Jagdgründe zu befördern. Es war wie Drogen nehmen: Man wollte dieses Gefühl immer wieder erleben. Einige stellten sich dabei vor, wie sie in den Kopf ihres sie misshandelnden Vaters schossen statt in den Kopf eines behämmerten Crackheads, der die Tochter des Bosses schief angeschaut und begrapscht hatte. Nikita hatte das nie gemacht, er war eher der "Job erledigt, ab nach Hause"-Mensch. Mal ganz davon abgesehen, dass sein Vater ihn nie vergewaltigt hatte.
Dan-dan, didel-dan-dan.
So schallte die klassische Musik aus den Boxen der Empfangshalle. Ein beschissener Wiener Walzer oder was auch immer das war. Nikita hasst klassische Musik. Es lag nicht daran, dass er sie nicht schön finden würde. Es lag eher daran, dass ihn an Zeiten denken ließ, die er nicht mehr erinnern wollte.
Dan-dan, didel-dan-dan.
Endlose Nächte im Block, mit Uzi und selbstgebastelten Rohrbomben wartend in etwas, das aussah wie ein längst vergessenes Schlafzimmer. Ein Grammofon spielte, plötzlich schien die Stadt zu explodieren. Von einem Moment auf den nächsten war Krieg, während im hintergrund ein langsamer Walzer die Szenerie untermalte qwie in einem John Woo-Film.
Dan-dan, didel-dan-dan.
Nikita hasste klassische Musik.
Er brauchte sich nciht einmal großartig auf den Füßen fortzubewegen, das erledigten größenteils die Menschenmassen für ihn, die sich wie aufgeschreckte Hühner von den Lautsprechern in Halle D52 betrieben wurden. Nikita hatte nciht einmal den blassesten Schimmer, wo diese blöde Halle D52 war, er wollte einfach nur so schnell es geht raus aus diesem Scheißloch. Er ließ kurz den Blick schweifen, ob er sich nicht aus der Menschenmenge zunächst irgendwo abseilen konnte, um entweder etwas zu essen oder irgendetwas anderes zu tun, als der größten und langweiligsten Circlepit der Welt beizuwohnen.
Der Typ hinter ihm stoß ihn an, mehrfach. Ein blasser Kerl, sah nciht gesund aus. Er hatte sich anscheinend von ganz hinten in der Schlange bis hierhin vorgedrängelt und sah aus, als wolle er nur so schnell es geht zu irgendeinem Arzt. "Get out of the fuckin' way, wanker!", schreiflüsterte der Kerl gut hörbar von hinten in Nikitas Ohr. Nikita drehte sich um. "Hey, why trouble?, furzte sein Gehirn mit gut hörbarem russischen Akzent heraus. Na großartig, soviel zu drei Wochen des intensiven Englisch-lernens..., dachte Nikita kurz, wurde allerdings wieder von dem Mann angerempelt, dessen tabakfarbener Anzug nun mit aus der Nase laufenden Blut ruiniert wurde. Es kam heraus wie ein Wasserfall. "Come on mate, get out of the fuckin' way. I don't even know what's...! Come on, fuck off!", schrie der Mann nun und stürzte sich, die Arme weit von ihm gestreckt, auf Nikita. Er riss ihn zu Boden, was dazu führte, dass auch andere Leute vor Nikita hinfielen wie Dominosteine. "Stop it, cut it...!, rief Nikita und wehrte den Typen davon ab, mit seinen ekeligen verschwitzten Händen ihm an den Hals zu gehen. Trotz seiner eher hageren Statur schien der Mann extrem stark zu sein. Doch das unkontrollierte Armegefuchtel reichte nicht aus.
Wie beim Kickboxen gelernt: Erst mit einem Arm einen Arm des Angreifers abwehren.
Mit dem anderen Arm blitzschnell irgendeine schwache Stelle des Gegners treffen.
Zack, hatte der Typ einen Schlag in den Hals kassiert, wodurch er von Nikita abließ. Allerdings dauerte es nun nur ein paar Sekunden, bis plötzlich ein Haufen uniformierter Flughafen-Pseudo-Cops um den glatzköpfigen Weißrussen herum erschienen, ihre Waffen auf ihn gerichtet. Langsam hob er die Arme und wartete darauf, dass sie ihn wegbringen würden.
06.08.2012, 14:17
~Jack~
Auf einer der vielen Bänke des Terminals kam Travis Alden langsam wieder zu sich, nachdem er sich gestern nach seiner Ankunft völlig erschöpft hingesetzt hatte und innerhalb weniger Sekunden eingeschlafen war. Reflexartig griff er neben sich...und fühlte nur die Bank. Vielleicht auf der anderen Seite? ... doch auch da fühlte er nur die Bank. Panisch erhob er sich und verlor augenblicklich das Gleichgewicht als etwas unter seinen Füßen wegrutschte. Mit seinem Hintern auf der Bank aufschlagend blickte er nach unten und atmete erleichtert aus. Scheinbar war ihm sein Koffer im Schlaf aus der Hand gerutscht. Schnell nahm er ihn an sich und öffnete ihn einen Spalt breit um sicher zu gehen, dass all das gestohlene Geld sich noch immer darin befand.
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn es dies nicht mehr wäre. Travis hatte überhaupt keine Ahnung was er tun sollte. Seine Flucht nach Sydney war eine reine Kurzschlussreaktion um der Polizei zu entgehen
"Ich sollte wohl besser erstmal ein Hotel aufsuchen."
Somit erhob er sich um den Flughafen zu verlassen, doch schon wenige Schritte später gefor ihm das Blut in den Adern als er Polizisten am Ausgang stehen sah. Sind die etwa wegen mir hier?! Nein, so schnell können die mich doch nicht gefunden haben!...oder etwa doch? Nein! Nein, die sind sicher aus einem anderen Grund hier! Los Travis, geh einfach an ihnen vorbei, sie werden dich schon nicht aufhalten!
Mit zitternden Beinen setzte er sich in Bewegung. Ein Schritt...noch ein Schritt...bisher war alles in Ordnung...noch ein Schritt...einer der Polizisten setzte sich in Bewegung Der will garantiert irgendwo anders hin, nur nicht zu mir!
Noch ein Schritt...der Polizist steuerte zielgerade auf ihn zu...noch ein Schritt...er kam immer näher und Angstschweiß lief in Strömen Travis' Schädel runter...noch ein Schritt und urplötzlich vollführte er eine Kehrtwende und rannte in die entgegengesetzte Richtung davon.
Verwirrt verharrte der Polizist ein paar Sekunden auf der Stelle ehe er auf seinen Posten zurückkehrte.
06.08.2012, 14:18
wusch
Das war heftig. sagte Robert überrascht Kommen sie, das letzte was die hier jetzt brauchen können sind noch mehr gaffer die in ihrer Sensationsgeilheit den Weg blockieren. Nach ein paar Sekunden konnte er dann nicht mehr anders und musste von einem Ohr zum anderen Grinsen. "Hausverbot wegen der Nummer? Wirklich? Ganz schön übertrieben. Da muss ich irgendwie an den Fall denken bei dem ich Anwalt des Nebenklägers in einem Stalkingfall war, der Stalker hat einmal über Nacht über 1000 Rosen in den Garten gelegt und die ganze vordere Hauswand mit irgendwelchen liebesgedichten beklebt. erzählte er die Geschichte die ihm dabei unwillkürlich eingefallen war.
Als er mit ihr ein paar Schritte in eine ruhigere Ecke gelaufwen war ging er auf eine andere Frage ein. Nein, als ich rein bin wurde nichs gesagt, die lassen uns hier quasi ins offene Messer laufen, die scheinen hier die Leute im großen Stil aufsammeln zu wollen und ehrlich, dass behagt mir garnicht.
06.08.2012, 14:26
Zitroneneis
Isa zog eine Grimasse. "Ich habe keine Durchsagen gehört. Gerade mal zehn Minuten hier im Gebäude und schon schiebt mich so ein Sicherheitstyp hier in die Halle. Und die Polizisten da drüben sind auch nicht gerade hilfreich." Sie bemühte sich nicht besonders darum, ihre Wut zu verbergen. "Man sollte uns zumindest grob darüber aufklären, was hier eigentlich los ist. Man könnte ja meinen, irgendwo hätte jemand eine Bombe gelegt."
Das hielt Isa allerdings für unwahrscheinlich. Bei Bombenverdacht wäre das Chaos wohl weitaus größer und man würde eher versuchen, die Leute zu evakuieren, als sie einzusperren.
Ihr Gesicht wurde nachdenklich. "Sagen Sie mal... gab es in den letzen Tagen irgendwelche Meldungen im Fernsehen oder Radio, bei denen von Krankheiten die Rede war?" Sie blickte sich ein wenig unbehaglich in der Halle um. "Draußen waren nämlich jede Menge Leute, die... ungesund aussahen. Und in der kurzen Zeit die ich hier war abe ich auch ziemlich viele irgendwelche Medikamente schlucken sehen und dann noch die ganzen Sanitäter..."
Isa seufzte. "Es macht mich irgendwie nervös, dass sie uns nichts sagen. Und dabei war ich so gespannt auf die Stadt..." Sie schüttelte leicht betrübt den Kopf. Dann aber lächelte sie ihr Gegenüber an und streckte die Hand aus. "Ich heiße übrigens Isabelle." Sie blickte sich in der Halle um und sah die komfortabel wirkenden Sofas. "Warum setzen wir uns nicht? Es sieht nicht so aus, als können wir gerade etwas tun und zu zweit vergeht die Wartezeit etwas angenehmer. Darf ich fragen, wohin Sie unterwegs waren, bevor Sie in dieser Halle gelandet sind?"
06.08.2012, 14:37
Indy
Suparman war verwirrt. Was machte er hier, eingesperrt auf engem Raum mit so vielen anderen Leuten? Stunden waren vergangen, seitdem er hier mit all den anderen reinbugsiert wurde, doch mangelte es immer noch an Aufklärung über dieses seltsame Gebaren. Interessiert verfolgte er zunächst das Verhalten der aufgebrachten Meute, in der Hoffnung, etwas mehr über die aktuelle Situation herauszufinden, verlor aber schon bald wieder sein Interesse daran, nachdem er merkte, dass das zu nichts führt.
Aus Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten, entschied er sich, seinen Flachmann mit bestem Whisky aus dem Rucksack zu nehmen und etwas aus Zeitvertreib zu trinken, bis er dazu bereit war, seinen im Rucksack verstauten Panama-Hut auszurollen und aufzusetzen.
Suparman neigte sich zur Seite und erspähte unter den Leuten einen Indy-Cosplayer, der die Indiana-Jones-Kennungsmelodie vor sich hinsummte. "Seltsam." dachte sich Suparman. "Einfach nur seltsam."
06.08.2012, 15:03
Caro
Der Tag begann für Helena eher unerwartet schnell. Ihr Wecker sagte ihr, dass sie verschlafen hatte, ausgerechnet an einem Tag, an dem sie alleine für die Abfertigung in Halle D52 zuständig war. Normalerweise war dieses kleine Terminal nicht für den Besucherverkehr geöffnet und von dort aus starteten nur Flüge innerhalb Australiens. Deswegen konnte man beruhigt eine Zollbeamte mit Ausbildung dort einsetzen. Was heute eben der Fall war. "Bollocks!" fluchte Helena, als sie sich von ihrem Wohnheim aus auf dem Weg zum flughafeneigenen Hundezwinger machte und dabei in ein halbes Brötchen mit Vegemite biss. Die Sonne war von einigen Wolken verhangen, als sie Machete abholte und sich auf den Weg nach D52 machte.
Es war ungewöhnlich voll in der kleinen Halle, und ihr war nur ein Sicherheitsmensch, der Russe, zugeteilt. Normalerweise fände Helena das nicht beunruhigend, sie war eh nicht sonderlich scharf auf ein Gespräch am frühen Morgen. Seufzend nahm sie zur Kenntnis, dass alle Flüge an ihrem Terminal gestrichen worden, obwohl dort eh schon nicht viel los war. Trotzdem war die Halle doch relativ voll. Machete schnüffelte aufgeregt am Koffer einer jungen Frau, der direkt in der Nähe ihres Postens saß und sich aufgeregt umblickte, mit etwas Angst im Blick. Mit hochgezogener Augenbraue wollte sie schon ihre Ausbilderin über Funk rufen, bis ihr die Sache mit den Wartungsarbeiten wieder in den Sinn kam. Also konnte sie sich nichtmal mit irgendjemandem unterhalten?!
In diesem Augenblick trat ein Mann an sie heran, der im Laufen einen asiatisch aussehenden, sehr geschäftlich gekleideten Mann mit Aktenkoffer, fast umrempelte. "Hey! Können Sie mir sagen, was das hier soll? Ich warte seit Stunden hier rauszukommen und nun labern hier einige was von einer Abfertigungshalle D irgendwas? Wollt ihr uns hier vergammeln lassen?". "D52, Sir. Das ist die Halle, in der wir uns gerade alle befinden, und leider kann ich ihnen nicht weiterhelfen. Ich bin hier eigentlich eingesetzt, um den Zoll für einen Flug nach Perth zu klären, allerdings ist dieser ausgefallen." Helenas Lust auf so ein Gespräch hielt sich in eher meßbaren Grenzen. Woher sollte sie denn wissen, was hier los war, schliesslich war sie grade erst vor 10 Minuten an ihren Posten gekommen, und der Funk funktionierte auch nicht. "Hören sie mal, ich bin hier schon seit Stunden!" "Ich nicht!" geiferte sie zurück. Verdutzt machte der Mann einen Schritt zurück und stieß den Asiaten von vorhin fast nochmal um.
Helena war schon aufgefallen, dass die Passagiere für einen ausgefallenen Flug nach Perth ganz schön aggressiv waren. So schön war Perth nun auch wieder nicht. Als sie die Durchsage hörte, dass alle Besucher des Flughafens unverzüglich Terminal D52 aufsuchen sollten, bekam sie leichte Panik. "Aber ich bin hier doch ganz alleine?" Sie blickte über die Schulter zu dem Russen von der Security, der nicht weniger verdutzt schaute.
06.08.2012, 15:04
Shinshrii
"Freut mich, Isabelle - ich bin Ellen." Sie schob das Handy in die Handtasche und ergriff die ihr angebotene Hand, und deutete mit dann hinüber zu den Sitzgruppen. "Sicher, suchen wir uns einen Sitzplatz - wenn es hier noch voller wird, dürften die bald knapp werden."
Im Hinübergehen sprach sie weiter: "Meldungen über Krankheiten?" Ellen runzelte die Stirn. "Nicht dass ich wüsste - ich hab aber auch nicht sonderlich auf die Nachrichten geachtet in den letzten Tagen. Vielleicht so eine Art Sommergrippe? Oder die Leute kippen mal wieder um, weil sie nicht auf die Temperaturen eingestellt sind." Sie ließ den Blick durch den Raum schweifen und verharrte kurz auf einem Mann drüben bei den Panoramafenstern, der einen dicken Strickpulli trug. "So wie der da." Sie deutete flüchtig mit dem Becher in seine Richtung, und blickte dann abermals über die Schulter zum Eingang. "Was auch immer es ist, es scheint als würde es noch länger dauern."
Ellen seufzte. "Den Flug nach Brisbane kann ich wahrscheinlich vergessen. Ich habe dort in ein paar Tagen ein Kundengespräch... ich hoffe mal, dass sich die Sache in ein paar Stunden geklärt hat - den Termin würde ich nur ungern verpassen." Sie musterte Isabelle kurz prüfend und lächelte dann. "Und selbst? Was treibt Sie hierher?"
06.08.2012, 15:13
Van Tommels
"Sie übernehmen. Dienstbeginn jetzt", äffte Michail seinen Vorgesetzen in Gedanken nach, als er langsam die langen Panoramawände des Abfertigungsraumes D52 entlangschlenderte. Erst vor einer Stunde hatte er sich von Helena den angeblich stillen Teil dieses Bereichs zeigen lassen.
Drauf geschissen!
Kaum hatte er sich damit abgefunden, hier einen langweiligen Dienst zu schieben, wurden nach der Durchsage immer mehr Leute in die Halle gelotst und auch nicht mehr hinausgelassen. Helena sah dabei alles andere als begeistert aus und blickte ihn fragend an; er zuckte nur mit den Schultern. Zwischendurch fing der Knopf in Michails Ohr bedenklich an zu knacken und es gab einen Funkspruch, laut dem das Kommunikationssystem in Kürze einer Wartung unterzogen wird. Und als wäre der Arbeitstag des Sicherheitsbeamten noch nicht abwechslungsreich genug, stellte sich heraus, dass die Ausgangssperre wohl auch für ihn selbst galt, als er D52 verlassen wollte. Gut, zugegeben, so ganz schuldlos war Michail daran nicht, hatte er den Einsatzleiter doch auf russisch beschimpft, und ausgerechnet das Wort kannte dieser aufgeblasene Hampelmann.
Nach seinem 'Ausbruchsversuch' wendete der Russe sich der Zollbeamtin zu, welche mit den eintreffenden Leuten alle Hände voll zu tun hatte, und stellte sich zu ihr an die Eingangskontrolle, hielt sich dabei aber etwas weiter im Hintergrund. Präsenz sollte er zeigen; niemanden provozieren, denn manche Leute fühlten sich leicht bedroht, wenn jemand mit einer Waffe anwesend war. Und so vollkommen alleine sollte Helena lieber nicht all die Leute kontrollieren, auch wenn sie ihren Hund dabei hatte.
06.08.2012, 15:22
Mivey
Sie schien ebenso keine Ahnung zu haben, wie er selbst musste Fawyer erkennen. Verdammt, was geht hier los, wenn die Aussies nichtmal ihre eigenen Leuten bescheid geben?
Es gab auch keine Ansage in den Nachrichten. Wegen Vulkanasche könnte man ganze Flughallen sperren, aber der Himmel war klar, und von Vulkanausbrüchen keine Rede. Auch sonst sagte die Durchsage keinen nähren Grund, warum die Flüge gesperrt wurden. Vielleicht weil die Wahrheit Panik auslösen wurde, irgendeine Gefahr - eine Bombendrohung? Fawyer blick schweifte durch die Halle. Immer mehr und mehr Menschen kamen hinein, und an den Eingängen - Security, hier und da sah er auch Personal mit schwerer Bewaffnung. Hier stimmte irgendwas nicht, etwas war hier falsch.
Fawyer fiel erst jetzt, die Security hinter der Zollbeamtin auf, auch einen Spürhund war da hinten.
"Aber ich bin hier doch ganz alleine?"
Scheinbar bekam sie es selbst mit der Angst zu tun. Die Leute die hinter dem Zoll anstanden wurden ebenfalls unruhig.
"Ihr seid also die einzigen hier, Können Sie nicht mit einem Vorgesetzten reden?" Die Antwort kam schnell - kein Funk.
Nicht einmal der Tower schien zu antworten. Fawyer wurde unruhig, Zivilisten wurden eingesperrt, überall bewaffnetes Personal, das schrie nach Bedrohung - ein Terrorangrif? Vielleicht. Aber irgendwas stimmte nicht, es war keine Spezialtruppen zu sehen, nur normale Security. Und warum sollten sie die Menschen IM Flughafen einsperren. Bei Terrorgefahr schafft man Leute raus. Es passte einfach nicht ins Bild. Und zu allem Überdruss wusste nichtmal das Flugpersonal etwas.
Wieder in einem Flughafen, warum beginnt der Dreck immer in einem australischen Flughafen?
"Ich will wissen was hier los geht, Bei dem Chaos hier versteh ich langsam, warum man das hier Down Under nennt." Er sprach mehr zu sich selbst, als zu irgendjemand spezifisch.
06.08.2012, 15:34
Zitroneneis
Isa lächelte etwas verlegen. "Nun... das wird jetzt wohl ein bisschen naiv klingen... aber ich bin auf der Suche nach meiner Mutter. Sie wanderte kurz nach meiner Geburt von Deutschland nach Australien aus und ich habe sie nie kennengelernt, möchte es aber." Den Grund für den Umzug ihrer Mutter lies sie absichtlich aus. "Also bin ich nach Melbourne geflogen, wo sie damals hingezogen ist. Und wie es der Zufall so will, hat mich eine Spur nach Sydney geführt." Sie lachte ein wenig nervös. Wenn man das ganze ausgesprochen hörte, klang es irgendwie naiv, kindisch und peinlich. Aber Isa war nun schon soweit gekommen, also fuhr sie fort: "Vorgestern Abend habe ich zufällig im Fernsehen eine Live-Sendung aus Sydney gesehen. Es ging darum, dass Passanten gefragt wurden: Was würden Sie tun, wenn morgen eine Zombie-Plage ausbricht?"
Isa machte eine kurze Pause, um einen Schluck Cola zu trinken. "Na ja, ist ja egal, was da genau gefragt wurde. Jedenfalls war die Moderatorin, Andrea Nussbaum, meine Mutter..." Oder sah ihr zumindest verdächtig ähnlich und hatte den selben Vornamen. Isa würde es jedenfalls nicht wundern, wenn ihre Mutter einen anderen Nachnamen angenommen hätte, um ihre Identität zu verschleiern. Obwohl "Nussbaum" eine etwas seltsame Wahl war...
Vorsichtig kramte Isa ein Foto aus ihrer Tasche und gab es Ellen. Eis zeigte eine zierliche junge Frau mit langen braunen Haaren und graublauen Augen. "Das ist ein Foto von meiner Mutter aus der Zeit, zu der sie noch mit meinem Vater zusammenlebte. Mittlerweile hat sie kürzere Haare und ist natürlich älter, aber sie scheint fest hier in Sydney bei einem Fernsehteam angestellt zu sein. Sagt dir das vielleicht etwas, Ellen?"
06.08.2012, 15:44
Viviane
„Ja, ich sag ihnen, manche Leute übertreiben es wirklich. Ich frage mich ja woher ihr Fall das Geld für 1000 Rosen hatte.“ Sie blickte an Robert vorbei auf die übernächtigt wirkenden Sanitäter, die den Mann grade auf eine Trage schnallten – die bereits mit Blut besprenkelt war.
Vorgestern hatte ihr Chefarzt von einem lokalen Ausbruch des RABV-Virus gesprochen. Und dieser Mann da, sah aus als hätte er das letzte Stadium der Rabies, der „Tollwut“ genannten Krankheit erreicht die unweigerlich zu seinem Tod führen würde. Allerdings kam es doch erst zum Ausbruch in einem Stadium, das erst nach einem Zeitfenster von mehren Monaten bis Jahren folgte. Wenn die andren beiden Personen heute morgen auch diese Symptome hatten - das konnte kein Zufall sein, selbst bei so vielen Leuten. Oder es konnte einfach nur nicht der RABV-Virus sein, von dem ihr Chefarzt ausgegangen war.
Roberts Kommentar „die scheinen hier Leute im großen Stil aufsammeln zu wollen“ brachte sie dann zu einem Entschluss, denn egal ob man sie evakuieren oder einschließen wollte, sie brauchte Informationen bevor genau das auch ihr blühte. Dann blickte sie wieder Robert an. „Mir behagt das ganze auch nicht. Aber es scheint so als könnten wir nicht aus dem Gebäude hinaus, also machen wir das Beste aus dem Moment.“ Tess schien weiterhin gefasst, verschränkte die Arme um ihre Hände ruhig zu halten, aber innerlich war sie angespannt. Es war wie ein Puzzle das sie lösen musste obwohl ihr Instinkt sie anwies so schnell und so weit es ging wegzulaufen.
Dann fiel ihr Blick auf den nun leergefegten Starbucks und mit einem weiteren Lächeln nickte sie in dessen Richtung und ließ es Robert nun entscheiden ob er ihr folgte oder ob es ihm dann doch ein wenig zu merkwürdig mit ihr wurde, da sie nun plötzlich so konzentiert und abwesend wirkte.
Tess schlug einen Bogen um das Blut und die Sekrete am Boden und legte ihr freundlichstes Lächeln für die Bedienung auf, während sie zwei abgepackte Muffins und einen Espresso in der Dose aussuchte. „Ich hoffe es geht ihnen gut, sowas sieht man ja nicht alle Tage. Sagen sie, die beiden Vorfälle heute morgen – erinnern sie sich ob die Personen da auch Schaum vorm Mund hatten?“ Als sie bemerkte wie merkwürdig das klingen musste, zog sie ihren Arztausweis heraus und setzte sie noch hinzu "Entschuldigen sie, ich habe mich nicht vorgestellt. Mein Name ist Dr. Ehliger, ich untersuche die Krankheitsfälle hier im Auftrag von..." ihr Blick schweifte über die naheliegenden Geschäfte, "Mr. Subways Abteilung. Sie würden mir sehr helfen wenn sie sich an einige Dateils erinnern könnten, auch ob sich die Personen vor ihren Anfällen bereits auffällig verhalten haben." Und sie hoffte das ihr aufgesetztes Lächeln die Bedienung überzeugen würde.
06.08.2012, 16:13
Mephista
¡100 A$.... 100 A$! - Bevor ihr Papa sich mit dem „Kartellboss“ nach draußen begeben hat und sie bei der heiligen Jungfrau hat schwören lassen, dass sie sich nicht weit von der Bank, auf der sie nun saß, entfernte, wollte er Léo für den Fall, dass sie Hunger oder Durst bekam, noch 10 australische Dollar geben. Ein Schein wechselte in ihren Besitz und wurde umgehend in Álvaro verstaut, Papa mit einem dicken Schmatzer und „¡Te amo, Papa!(Ich liebe Dich, Papa!) verabschiedet und den beiden sich durch die Einganshalle Entfernenden hinterhergewunken.
Nach etwa fünf Minuten des braven wartenden Rumgesitzes, in welchen das Mädchen eigentlich nur auf die Stelle gestarrt hatte, an der ihr Papa aus ihrem Sichtfeld verschwunden ist und hoffte, ihr Starren würde ihn sogleich wieder erscheinen lassen, kam Bewegung in die Kleine. Sie erinnerte sich an den Schein, den sie schnell verstaute, um nicht gleich in Versuchung zu geraten, Dinge davon zu kaufen, für die ihr Papa das Geld nicht vorgesehen hatte- obwohl sie immernoch nicht verstand, warum Schokolade und Gummibärchen nicht als vollwertiges Essen angesehen werden. So öffnete sich also Àlvaros Bauch und musste nicht lange suchen, um fündig zu werden.
Sie entfaltete das abgenutzte Papier und betrachtete das australische Geld ein paar Augenblicke, bis ihr auffiel, dass die Zahl irgendwie eine Null zuviel besaß. Nach kurzem Rubbeln über die Stelle entwich ihr ein kleiner, hoher Freudenschrei, der einige der um sie herumstehenden und sitzenden Menschen zusammenzucken und zu ihr umdrehen ließ. Léo sprang auf und hüpfte glücklich um ihre eigene Achse, den 100 A$- Schein in beiden Händen. 100 A$.... 100 A$! Sie war reich! Sie konnte sich damit 90 Schokoladentafeln kaufen, und ihr Papa würde es nicht mitbekommen, da sie immernoch 10 Dollar übrighätte und dann immernoch einen Milchshake und Asia-Nudeln besorgen, wenn sie den Drang verspürte. Sie wollte sich gleich Schoki holen! Oder Lutscher! Oder Burger! Oder…! Das Mädchen stoppte schlagartig ihr Gehüpfe. Eiscreme! Genau das war es, was sie jetzt brauchte.
Sie blickte sich nach allen Seiten nach einem passenden Laden um. Sie entdeckte nur das Restaurant „Zur goldenen Möwe“, wie ihre Mama es immer nannte, doch das störte Léo nicht sonderlich. So packte sie sich Àlvaro, schnallte ihn sich um und ließ sich vom riesigen gelben M leiten.
Ein junger, sportlicher schwarzer Mann mit einem Koffer in der Hand, der wie von der Tarantel gestochen durch die Kante rannte- direkt auf sie zu. Dank ihrer Reflexe bemerkte sie ihn noch früh genug aus den Augenwinkeln, um einen Schritt nach hinten zu machen. Trotzdem stieß der Mann relativ hart gegen sie, so dass das mexikanische Mädchen rücklings hinfiel. Mit aufgerissen Äuglein blickte sie dem sich bereits wieder entfernenden Sprinter und schrie ihm ein deftiges „ ¡Hijo de Puta! (•••••••••!) nach der ersten Schrecksekunde hinterher.
06.08.2012, 16:18
Schattenläufer
1. Juli, nachmittags
"Was zur Hölle ist das hier", dachte sich Dob, als er aus dem Billigflieger stieg. Am unteren Ende der Treppe wartete ein kleiner Trupp von Sicherheitskräften auf die aussteigenden Fluggäste.
"Fuck, sind die wegen mir hier?!", war Dobs erster Gedanke. Er hatte sein Dope in Perth erfolgreich an Bord schmuggeln können, aber die Tasche hatte verdammt nochmal gestunken wie die Hölle, er hatte das Gras nicht gut genug umwickelt. Das Personal an den Scannern hatten kurz die Nase gerümpft, glaubte er... aber deswegen gleich ein ganzes Kommando losschicken?
Es sei denn natürlich, dieser Drecksack Matthews hatte mittlerweile den Wagen als gestohlen gemeldet. Was natürlich absoluter Quatsch war, denn Dob hatte einen Monat lang an der Kiste gewerkelt und dann wegen der Sache mit der Tochter von Matthews keinen Cent dafür bekommen. Einmal für eine Fahrt zum Flughafen leihen war da auf jeden Fall drin gewesen.
Dob schulterte sein Handgepäck und hob vorsichtig die Hände.
"Was immer euch gesagt wurde, es ist verdammter Quatsch Mann! Ich bin unschuldig!"
Die Sicherheitskräfte beachteten ihn gar nicht. Dob sah sich um und bemerkte nun, dass der ganze Flughafen nur so von Sicherheitskräften und Polizei wimmelte. In der Ferne waren Sirenen zu hören und irgendwo leuchteten Blaulichter.
Weitere Passagiere stiegen aus dem Flugzeug. Eine der Sicherheitskräfte rief nun: "Willkommen in Sydney! Wir wurden angewiesen, Sie ins Gebäude zu leiten. Bitte machen Sie keinen Ärger und kommen Sie mit. Keine Sorge, wir haben alles unter Kontrolle!"
Dob stieß einen erleichterten Seufzer aus. Nur ein blöder Zufall. Wahrscheinlich eine Bombendrohung oder so. Und am Ende ist es doch immer nur ein vergessenes Gepäckstück, man kennt das ja.
Die Passagiere des kleinen Flugzeuges, das von Perth nach Sydney geflogen war, marschierten los. Im Gebäude wurden sie durch verwinkelte Gänge geleitet, bis sie schließlich bei den Gepäckbändern ankamen. Diese standen still, auch die Monitore waren abgeschaltet.
"Ey Mann, wo ist mein Gepäck!", rief Dob.
In dem Moment ertönte eine Durchsage aus den Lautsprechern: "Sehr verehrte Reisende, aufgrund einiger Komplikationen befindet sich Ihr Gepäck noch an Bord des Flugzeugs. Bitte seien Sie unbesorgt, es handelt sich nur um eine kleine Verzögerung. Wir entschuldigen uns für den Zwischenfall und möchten Sie bitten, sich in die Abfertigungshallen zu begeben, bis es neue Informationen gibt."
Dob traute seinen Ohren kaum. Er wusste genau, was das hieß: Stundenlanges Warten auf sein Scheißgepäck, während der Anschlussflug verpasst wird und dann wieder stundenlang gewartet werden darf. Er ging schnurstracks zu der Zollbeamtin am Ausgang. Sie war süß, aber das interessierte ihn gerade nicht.
"Hey, hey. Ich weiß nicht, was der Scheiß soll, aber ich brauche mein verdammtes Gepäck, weil ich sonst meinen verdammten nächsten Flug verpasse. Also empfehle ich dir, jetzt da raus zu gehen, den Kofferraum von diesem Scheißflugzeug aufzuschließen und mein Gepäck rauszuholen. Sonst könnte das hier verdammt nochmal ungemütlich werden." Bei dem letzten Satz ballte er seine Fäuste und ließ seine Muskeln ein wenig spielen. Das hatte bisher noch jeden eingeschüchtert.
Plötzlich befanden sich Dobs Füße nicht mehr auf dem Boden, wo sie hingehörten. Kurz darauf knallte er mit dem Rücken auf den Boden. Er schrief auf. Die Zollbeamte beugte sich über ihn.
"Ungemütlich genug? Ich hab langsam wirklich die Schnauze voll von Arschlöchern wie dir. Also hör mir gut zu. Niemand darf raus auf das Flughafengelände. Also bleibt dein Gepäck in dem Flieger. Und du gehst jetzt hier durch und in eine der Abfertigungshallen oder du machst es in Handschellen, und dann siehst du, wie ungemütlich ich werden kann."
"Okay okay, verdammt." Dob erhob sich ächzend und nahm sein Handgepäck auf. "Nichts zu verzollen."
"Riecht anders, aber das kümmert mich gerade einen Scheißdreck."
Dob ging raus in die Empfangshalle und orientierte sich. Die nächsten Abfertigungshallen waren C1 und D52. Wohin sollte er gehen? Er wollte sich schon in Richtung C1 aufmachen, da bemerkte er eine atemberaubende Rothaarige, die ihren sexy Hintern Richtung D52 schwang. Er machte auf dem Absatz kehrt. Wenn er schon warten musste, dann wollte er dabei gefälligst auf diesen göttlichen Po starren können.
06.08.2012, 16:58
T.U.F.K.A.S.
"Lasst ihn nicht entkommen!", hörte er noch die Pseudo-Cops rufen, als er sich schnellen Schrittes vom Tatort entfernte. Nikita hatte das getan, was er immer in Minsk tat, wenn ihn Bullen umstellt hatten und er nicht geschnappt werden wollte: Rennen wie von der Hornisse gestochen. Vielleicht wäre es schlauer gewesen, den Bullen zu sagen, was passiert wäre. Aber er wusste genau, dass sein gebrochenes Englisch nie und nimmer ausreichen würde, um den Beamten zu erklären, warum er einen Mann inmitten einer Massenpanik ohnmächtig geschlagen hatte. Sein Herz pumpte in einem derart schnellen Rythmus, dass es ihm kurzzeitig so vorkam als ob sich die klassische Scheißmusik in Hardstyle-Techno verwandelt hätte.
Galant sprang er über Absperrungen und Hindernisse wie Gepäckwägen und herumliegende Koffer, knockte dabei den ein oder anderen um und versuchte, so schnell es geht die Verfolger abzuschütteln. Diese Scheiß-Kaufhaus-Cops würden ihn nicht bekommen. Nie und nimmer. Die Tatsache, dass er Blut von dem Typen nun auf seiner Lieblings-Lederjacke hatte, erhellte seine Laune auch nicht unbedingt.
Verdammte Scheiße, diese Bullen waren echt verdammt hartnäckig. Ziel- und planlos rannte er umher, doch jeder Ausgang schien versperrt zu sein, jede verdammte Tür überwacht von einem Bullen oder einem Typen in Tarnfarben, und überall stand den Leuten "Panik" förmlich ins Gesicht geschrieben. Nikita entfleuchte ein kurzes "Hui bljad...", bevor er die Menschentraube bemerkte, welche sich vor dem Zugang zur Halle D52 bildete. Er könnte mit seiner "Ladung" im Rucksack und mit etwas Glück zuerst über die Absperrungen springen, danach müsste es von da aus doch einen Fluchtweg geben? Er entschied sich, sich unter die Menschen zu mischen, um zumindest etwas Zeit zu gewinnen bevor ihn die Bullen schnappen konnten.
06.08.2012, 17:29
Andromeda
Dani hatte sich in der Abfertigungshalle D52 in der Nähe des Getränkeautomatens auf dem Boden plaziert und hielt einen Becher miesen Automatenkaffee in der Hand, während sie die anderen Wartenden beobachtete. Der ganze Tag war irgendwie schon seltsam gewesen, und wäre sie vorhin nicht so hacke gewesen, wäre es ihr vielleicht auch früher aufgefallen. Wie auch die Tatsache, dass man anscheinend die Halle nicht mehr verlassen durfte, wenn man einmal drinnen war. Nachdem ihr letzter Joint jetzt aber schon eine Weile her war, begann sie die Ereignisse noch einmal mit einem etwas klarerem Kopf zu überdenken. Sicher war ihr aufgefallen dass ungewöhnlich viel Uniformierte unterwegs waren, weswegen sie schnellstmöglich zu ihrem Flieger wollte, dabei hatte sie natürlich den letzten Rest Gras in ihrem BH total vergessen, dessen Geruch ihr bei jeder Bewegung um die Nase wehte. Dreck., fluchte sie in Gedanken. Man konnte nichtmal zum Rauchen nach draussen, wie es aussah. Unbewußt begann sie in ihrem Umhängebeutel nach dem Päckchen mit Tabak und ihren Papers zu suchen und sich eine Kippe zu drehen. Was konnte blos los sein? Eine Flugzeugentführung? Terroranschlag? Ein Amoklauf? Als sie die Kippe fertig hatte, sah sie sich noch einmal um. Das Sicherheitspersonal machte nicht den Eindruck, als hätte es jetzt Zeit, sich darum zu kümmern ob hier jemand rauchte oder nicht, also fingerte sie nach einem Feuerzeug. Das zweite das ihr in die Finger kam funktionierte, und sie nahm einen tiefen Zug. Was war jetzt, wenn sie ihren Flieger verpasste? Immerhin war das nicht ihre Schuld hier, also sollte es wohl umzubuchen gehen...
06.08.2012, 17:31
Lynx
Clover stieg summend aus dem roten Chrysler, mit dem ihr Vater sie zum Flughafen gefahren hatte. Sie war recht früh dran, weil ihre Eltern noch eine weite Strecke vor sich hatten. Sie wollten Clovers alleinstehende Tante in Adelaide besuchen, die vor kurzem wohl von einer schweren Grippe befallen worden war und nun ein wenig Pflege brauchte.
Wie auch immer, Clover war frohen Mutes und hatte nichts gegen eine längere Wartezeit. Sie verabschiedete sich ohne recht viel Herzschmerz von ihren Eltern, lieferte ihren Koffer bei einem der Flughafenschalter ab und suchte sich einen Weg zur Halle D52, in der sie noch vier Stunden zu warten hatte, bis ihr Flug starten würde. Für die frühe Uhrzeit waren schon ungewöhnlich viele Leute unterwegs, die teilweise gar nicht aussahen, als würden sie sich gerade auf einen Urlaub oder eine Heimreise freuen. Viele Menschen wirkten müde und abgekämpft, manche hatten erzürnte Gesichter oder schienen einfach nur genervt. "Sowas, dabei ist heute doch so ein schöner Tag." , sagte Clover laut und mit gespielt vorwurfsvoller Stimme, als wären alle Flughafengäste Kleinkinder, denen man Benehmen beibringen musste. Natürlich reagierte niemand darauf, und Clover war ein wenig empört, dass niemand hier den Tag genießen zu schien. Plötzlich fiel ihr jedoch ein junger Mann auf, der fröhlich lächelnd in eine Richtung zu deuten schien. Vor ihm lag ein alter Hut, seine Kleidung war heruntergekommen und schnell kam Clover zu dem Schluss, dass dies so etwas wie ein Bettler sein musste. Dass er trotzdem, im Gegensatz zu allen anderen hier, in so einer Situation einfach lächeln konnte, erhellte Clovers Stimmung wieder. Als hätte sie irgendetwas dazu beigetragen, nickte die junge Frau leicht selbstzufrieden, kramte in ihrem Geldbeutel und warf dem Bettler ein paar Münzen in den Hut. "Wenn du dein Umfeld gut behandelst, behandelt es dich auch gut.", dachte sie, sagte aber nichts. Sie lächelte dem Bettler nur aufmunternd zu und machte sich dann auf den Weg zu ein paar Sitzplätzen.
Auf der Bank, auf der Clover Platz genommen hatte, schien jemand zu schlafen. "Zu dumm..." , murmelte Clover in sich hinein. Sie hätte zu gerne etwas auf ihrer Ukulele gespielt, wollte den Fremden jedoch nicht wecken. Erst nach einiger Zeit, in der Clover ein paar Trockenfrüchte aß und beobachtete, dass ungewöhnlich viele Polizisten in der Halle waren, wachte der Mann auf. Er schien nervös und war auch recht schnell und wortlos mit seinem Koffer verschwunden, obwohl Clover deutlich vernehmbar ein gut gelauntes "Guten Morgen!" an ihn gerichtet hatte. So eine Unhöflichkeit wollte sie eigentlich nicht auf sich sitzen lassen, und so folgte Clover dem "Rüpel", der schnellen Schrittes voranging, aber dann urplötzlich die Richtung wechselte, und dabei fast in sie hineinrannte. Aber nicht nur sie wurde beinahe umgeworfen, auch ein kleines Mädchen wurde ein Opfer der Eile. Unbeirrt stürmte der Mann weiter, ohne sich dafür auch noch zu entschuldigen. "Hey, Sie Kerl!" ,schimpfte Clover laut und folgte dem Mann abermals. Jemand musste ihm offenbar Manieren beibringen.
06.08.2012, 17:36
DSA-Zocker
Riley saß am Boden, vor sich einen alten Hut - fast leer. Die Reisenden waren in letzter Zeit seltsam unspendabel gewesen, beinahe niemand hatte etwas eingeworfen - heute sogar bisher nur eine hübsche rothaarige Frau, die eine kleine ... Gitarre? - er wusste, dass dieses Instrument einen eigenen Namen hatte, doch welcher das war, war ihm entfallen - in der Hand gehalten und die ihn sogar freundlich angelächelt hatte. Viele Flüge waren ausgefallen und verschoben worden, Riley konnte den Stress, den die sich durch die Gänge drängenden Menschenmassen ausströmten beinahe spüren.
Er wusste nicht, ob es am Stress lag, aber in den letzten Tagen waren auch ungewöhnlich viele Reisende umgekippt und hatten von Sanitätern abgeholt werden müssen - Niki hatte ihm eben erzählt, dass das im Starbucks auch nicht anders war. Und das Beunruhigende daran war, dass es jeden Tag mehr wurden.
Gerade, als er genervt aufstehen wollte, hörte er die Durchsage. Alle Anwesenden wurden aufgefordert, sich nach D52 zu begeben. Auch wenn es ihm nicht gefiel und es bestimmt riskant werden würde - dort würde es bestimmt etwas zu holen geben - natürlich aber auch ein erhöhtes Aufgebot an Sicherheitskräften. Dennoch machte er sich auf den Weg - wohlweislich achtete er darauf dem grimmig dreinblickenden Flughafenpersonal aus dem Weg zu gehen.
Vor dem Starbucks blieb er stehen - ein wohl ausländisches Paar unterhielt sich dort in einer fremdartig klingenden Sprache, die er nicht recht identifizieren konnte. Sie sahen beide recht wohlhabend aus, es würde ihnen also nicht wehtun, wenn er sie um einige Wertgegenstände erleichtern würde. Er bewegte sich also unauffällig in ihre Richtung und bereitete sich darauf vor, etwas zu tun, worauf er nicht stolz sein würde.
06.08.2012, 17:54
wusch
Robert folgte Tess schließlich und nippte an seinem kleinen Karamellkaffee den er sich bestellt hatte, er war einfach zu neugierig. Ja, eindeutig, den hatten, sie ich hatte das ganz deutlich gesehen, ich stand nicht zu weit davon weg. Als sich Tess dann mithilfe ihres Arztausweises als Ärztin auswies machte dies einiges praktischer, sie würden besser an Informationen kommen und einen Arzt zu kennen war in einer solchen Situation alles andere als schlecht. Ich wette wir werden hier wegen der dieser Krankheit hier eingesperrt, warum auch immer, wir sind in einer Quarantaine. stellte resigniert fest. Das ganze war schlecht. Sehr Schlecht.
06.08.2012, 18:06
Shinshrii
Ellen nahm das Foto und sah es sich genauer an, reichte es Isabelle dann aber mit bedauerndem Kopfschütteln wieder zurück. "Tut mir leid - aber glaube nicht, dass ich sie schon mal gesehen habe."
Sie schweifte mit den Gedanken sichtlich kurz ab - zu ihrer eigenen Familie, die sie in Jundah erwartete -, und fügte dann hinzu: "Aber hey, wenn du noch weißt auf welchem Sender sie zu sehen war ... ich kenne vom Studium her ein paar Leute, vielleicht lässt sich da ja was herausfinden."
Genau diesen Zeitpunkt wählte ihr Magen, um sie mit leisem Grummeln daran zu erinnern, dass dank dem Trottel aus dem Hotel das Mittagessen hatte ausfallen müssen. "Lass uns erst mal kurz zum Automaten rüber, bevor wir uns einen Platz erkämpfen - ich brauch ne Kleinigkeit zu essen." Mit diesen Worten steuerte sie auf den Snackautomaten zu, warf einen Blick zurück um zu sehen ob Isabelle ihr folgte, und wäre dabei fast über die am Boden sitzende Dani gestolpert.
"Ups, sorry!" Mit einem unverbindlichen, unechten Lächeln entschuldigte sie sich, und wandte sich dann ab um den leeren Frappucchino-Becher in einen der Abfalleimer neben dem Automaten zu werfen."Willst du auch was, Isabelle? Ich an deiner Stelle würde jetzt zugreifen, solange noch was von dem guten Zeug da ist."
06.08.2012, 18:10
Gendrek
Axels Flieger landete langsam. Eine kleine Maschine, eine von der Art, bei der man sich nicht sicher war ob während des Fluges vielleicht der Boden rausfällt und man sich mehrere Stunden um sein Leben bangend an Stangen festhalten muss.
Der Flieger landete langsam, aber zumindest sicher und schon kurze Zeit danach hörte man im Inneren der Maschine wie der Rotor mit knatternden und... rülpsenden Lauten erstarb.
Verschwitzt und vermutlich immer noch ein wenig mit dem markant sauren Geruch von Erbrochenem behaftet, griff Axel nach seiner Sporttasche in der das auseinandergenommen Gewehr und seine ehemalige Dienstwaffe lag. Schnellen Schrittes verließ er den kleinen Flieger, der vermutlich schon lange nicht mehr hätte fliegen dürfen, doch in der Not frisst der Teufel fliegen.
Es herrschte Chaos auf dem Flughafen, eigentlich wollte Axel doch nur schnell weg. Raus aus dem Gebäude, raus aus der Stadt, irgendwo ins Outback wo ihn erstmal niemand finden und suchen würde... er hätte sich von Känguruhs oder Koalas ernähren wollen... doch jetzt stand er in einer Halle voller Menschen. D52 sagte man ihm, dort solle er sich erstmal von seinem langen Flug erholen... "pff, genau... erholen..."
Axel war schon froh genug darüber, dass er durch keinen Metalldetekor musste, aus... Gründen. Irgendein technischer Defekt, kein Personal welches den Detektor repaieren konnte.
Aber die Sache war ihm nicht geheuer, wäre er in Amerika gelandet und der Detektor hätte nicht funktioniert, dann hätten sich die Beamten gleich Handschuhe angezogen und einen großen Topf Vaseline genommen, doch hier... nichts? Das konnte er sich kaum vorstellen.
Sein Blick schweifte umher, die Sporttasche dicht an sich gedrückt, die gestohlene Marke hing immer noch an seinem Hals, baumelte hin und her ehe er nach einigen Sekunden eine Beamte entdeckte die zum Personal gehören musste (Helena). Just in dem Moment erklang über Lautsprecher, dass sich alle Reisenden in der Halle D52 einzufinden haben.
Er quetschte sich durch die Massen, stach dabei dem ein oder anderen vermutlich auch mit dem Lauf des Gewehrs in die Seite oder den Rücken.
"Hey!" Axel rief laut in Richtung von Helena als diese ihn mit ihrem Blick streifte und er sich immer noch wühlend durch die Traube an Menschen hindurch windete.
Als er es endlich schaffte die Distanz zu überwinden sprach er erneut Helena an "Hey... ich will nicht stören aber... wissen sie was hier vor sich geht? Alle Leute in die gleiche Halle? Keine Kontrollen? Hier bricht doch gleich ne Massenpanik aus wenn das noch so weiter geht." Schnell hob er seine Marke an, machte deutlich, dass er augenscheinlich zur Polizei gehört.
"Ich komme gerade aus San Jose, aus den Staaten. Aber wenn sie hier Hilfe brauchen die Ordnung aufrecht zu erhalten... und die brauchen sie vermutlich wenn noch mehr Leute hier reinströmen, sagen sie Bescheid ja? Ich hab wenig Lust niedergetrampelt zu werden."
06.08.2012, 18:15
Andromeda
Guten Morgen, man sollte beim Laufen nach vorn schauen..., dachte sie sich, als sie beinahe von einer rothaarigen Frau über den Haufen gerannt wurde. Instinktiv hatte sie ihren Kaffe - der sowieso leer war - in Sicherheit gebracht und so war nichts weiter passiert, also erwiederte sie das Lächeln und widmete sich weiter ihrer Zigarette. Nach kurzem überlegen rutschte sie etwas weiter zur Wand, bevor der nächste auf dem Weg zum Automaten doch noch in sie reinlaufen würde. Mit dem Rücken an der Wand war es auch gleich viel bequemer, und nachdem sie hier sowieso nicht weg konnte, zog sie ihr Buch aus der Tasche und begann zu lesen, den leeren Kaffeebecher als Aschenbecher benutzend.
06.08.2012, 18:17
R.F.
"Sickness, I mean, eine Krankheit, sagen sie?" bemerkte Ryan, der sich zu einer Art Kaffeeladen verirrt haben musste, eine Art, wie er sie aber nicht kannte, zu Robert, der nicht weit entfernt von ihm zusammen mit irgendeiner Frau stand. "Wer weiß, welche alte Gerätschaft diese Verursacht hat, wahrscheinlich irgendeine Untergrundsekte, die irgendeine Droge erfunden und ins Grundwasser gemischt hat. Well, wusst ich doch, dass irgendwann sich mein Gegenspieler zeigt. Wie in jedem guten Indiana Jones Film"
06.08.2012, 18:19
weuze
Askar hatte einige Momente auf die Frau gestarrt, bis er erschrocken zusammenzuckte und begriff, was er da grade für ein verhalten hingelegt hatte. Die Handwerkerin schien aber nichts bemerkt zu haben, zumindest schlussfolgerte er das daraus, dass sie weiterhin unbeirrt teils recht abstrakt aussehendes Werkzeug einsortiert hatte. Hinter sich bemerkte Askar, wie die Geräuschkulisses des sich stetig mehrenden Gedränges zunahm. Er drehte sich zur Halle um und stellte fest, dass die Leute tatsächlich immer mehr wurden. Er konnte zwar nicht wirklich nachvollziehen, warum irgendwie alle in diese eine Halle gelotst wurden, aber das Flughafenpersonal hatte diesen Job der Personenlagerung schließlich fachmännisch gelernt und so würden die schon wissen, was sie da taten.
Allerdings wurde es dem Mann langsam aber sicher doch zu warm. Er blickte einige Minuten umher, bis er eine kleine Sitzecke in der Nähe eines Getränke- und Snackautomaten erspäht hatte. direkt neben einem der Automaten saß eine Frau am Boden. Askar runzelte die Stirn, in einem so fortschrittlichen Lad sitzen die Leute lieber auf dem Boden als auf den keine 10 Meter entfernten, gepolsterten Sesseln? Aber er verwarf die Grübelei direkt wieder, während er sich durch kleinere Grüppchen hin zum Automaten drängte. In China hatten die Leute gebogene Dächer, das hatte wohl auch den wenigsten Nutzen, wenn es da drauf schneite, würden die Schneemassen nicht abrutschen können und das Dach einfach zusammenbrechen - andererseits... schneite es in China überhaupt?
Askar kam viel zu plötzlich ins Schleudern, er hatte gar nicht mehr auf seinen Weg geachtet, der größtenteils von anderen Fluggästen versperrt war und jetzt stolperte er über ein Mädchen, das mindestens 3 Köpfe kleiner war als er und wohl ebenfalls gerade wankend vor dem Automaten zum Stehen gekommen war.
Askar versuchte seinen eher streng grimmigen Zügen etwas Freundliches zu verleihen. 'Entschuldigung junges Fräulein.' Tönte es etwas kehlig und wuchtig, das Englisch hart und kantig klingen lassend aus seinem Mund, während er dem Mädchen nach seiner Erziehung zur Höflichkeit, eine Hand hinstreckte.
06.08.2012, 18:28
MeTa
Sogar für das passende Zusammenstecken seines Zauberwürfels war Ian jetzt zu unkonzentriert. Äußerlich wirkte er zwar gelassener als der überwiegende Rest der im Flughafen umherrauschenden Menschenmassen, doch machte ihm seine Müdigkeit und die generell aufgehitzte Stimmung stark zu schaffen.
Von zu Zeit gelang es ihm auch nicht mehr, die kurzen, verstohlenen Blicke auf die Franzosengruppe zu unterdrücken. Die Traube hatte sich offenbar etwas nach Außen gezogen und es war deutlicher zu sehen, dass da unten jemand am Boden lag, neben dem wiederum jemand kniete. Es reicht jetzt! Dich geht das nichts an!*, fauchte er sich in Gedanken selbst an.
Er warf den halb zusammengelegten Würfel mitsamt der kleineren Teile verärgert zurück in den Rucksack, ließ die Taschentücher folgen und zog ihn dann wieder zu. Die inzwischen fast leere Wasserflasche nahm er in die Hand, den Rucksack warf er sich über die Schultern, als er aufstand. Er checkte noch mal die Bank und nickte zufrieden, als er sah, dass er nichts zurückließ, außer dem verdammten Tomatensaft, der ihn ärgerte, weil er Platz weggenommen und ihn durch den Stoff des Rucksacks fies in den Rücken gedrückt hatte.
"D52!", sagte er leise vor sich hin. "D52!" Leicht verwirrt ließ er sich von den beschilderten Tafeln leiten und wurde hier und da ein wenig angerempelt, als er wieder höher frequentierte Stellen erreichte. Es kam ihm selbst albern vor, doch er hatte das Gefühl bei jedem weiteren Rempler einfach umkippen zu können. Als er wieder eine etwas größere Menschentraube erreichte und von hinten zu ihr stieß, blickte er auf und sah das verwaschen hellblaue Schild, auf dem in ziemlich undeutlicher weißer Abgrenzung D52 zu lesen war. Instinktiv sah er weiter nach rechts und erblickte Toilettenzeichen über zwei recht großen Doppeltüren. "Endlich!", stöhnte er erleichtert auf und beschleunigte seine Schritte, lief in Richtung der Türen und stieß eine davon schließlich auf.
Im Toilettenraum blickte er kurz auf die Pissoirs auf der ihm gegenüberliegenden Seite und die WC-Kabinen zu seiner rechten. Was Ian interessierte, waren aber nur die Waschbecken. Er erkannte bei näherem Herantreten hier und da einige kleinere Roststellen und Fingerabdrücke auf dem Wasserhahn, doch er würde sich jetzt nicht beschweren. Vorfreudig drehte er den Hand mit mehr Kraftaufwand auf, als er es für nötig gehalten hätte und genoss das Geräusch und den Anblick des aus der Leitung schießenden Wassers. Seine Hand zu einem Trichter formend fing er große Mengen des sehr kalten Wassers auf, beugte sich mit dem Oberkörper nach vorne und katapultierte das kühle Nass in sein Gesicht. Als der erste, durchaus positive, Schock vorüber war, führte er die Hand zum Seifenspender und stellte ernüchternd fest, dass er leer war. Auch die anderen drei verfügbaren Seifenspender ließen ihn unbefriedigt. "Fuck! Das kann doch nicht sein!", zischte er laut und aggressiv, weil er sich unbeobachtet fühlte, als er nur wenige Augenblicke danach ein Röcheln und Würgen wahrnahm.
Er drehte sich mit einem Ruck um und sah hinter sich. Da stand niemand. Ein scharfer Blick auf alle vier Duschkabinen und ihre Verriegelungen wies auch darauf hin, dass niemand im Raum sein konnte. Ich bin doch nicht soo paranoid! Just in diesem Augenblick wiederholte sich das Würgen, klang bei diesem Mal noch gequälter. "Hallo? Hallooo, ist da jemand?", fragte er nervös. Keine Antwort, bis auf ein, sich in seinem Ohr festsetzendes, leises, dauerhaftes Röcheln. Ian ging etwas in die Knie, um unter die Tür der hintersten Kabine sehen zu können, doch schreckte jäh hoch, als sich ein lautes Würgen wiederholte. Er machte einen spontanen Satz nach vorne und klopfte vorsichtig gegen die Tür. "Geht es Ihnen gut? Brauchen Sie Hilfe?" Nichts. "Ich öffne jetzt die Tür!" Ian ärgerte sich im Anschluss enorm über sich selbst, weil er für einen Moment grinsen musste, als er sich vorstellte, hinzuzufügen: "Ein mal grunzen, wenn das okay ist. Zwei mal grunzen, wenn sie etwas dagegen haben!"
Nachdem er die Tür geöffnet hatte, erblickte er fast wie gelähmt einen Mann in ehemals feinem Anzug, welcher aber an mehreren Stellen mit Speichel und Blut gesäumt war. Die Krawatte hing schräg von seinem Hals und aus dem Mund tropfte der Schaum, der auch an seinem Kragen hing. Sein Gesicht sah verkommen aus - und älter, als Ian den Mann eigentlich einschätzte. Als sich die Blicke der beiden trafen, würgte der Anzugträger erneut und lauter denn je und fuhr dabei seine Arme etwas aus. Sicherheitshalber trat Ian einen Schritt zurück, was sich schon in der nächsten Sekunde als klug herausstellte, da der Aggressor sich ihm entgegenwarf, dabei sehr unsanft mit dem Kinn auf dem harten Fliesenboden landete, was Ians Zähne schmerzen ließ.
Ohne lange nachzudenken, rannte er zur Tür, stieß sie auf und blieb - immer wieder nach hinten schauend - dort stehen. Der Mann schien weiterhin liegen zu bleiben. Ian holte Luft und rief: "Hilfe! Ich brauche hier Hilfe!"
06.08.2012, 19:00
Ligiiihh
Alexis tippte ihn beim Saubermachen von hinten an. "Niki, es gefällt mir nicht, wieviele Leute hier mit schäumendem Mund weggetragen werden", teilte sie Niki mit skeptischem Blick mit, "du solltest lieber nach Hause gehen. Hier ist Geld für ein Taxi." "Danke, aber ich bleibe noch eine Weile hier. Ich will mitbekommen, was hier vor sich geht und ich denke, es wird mir schon nichts passieren." An diese Worte sollte Niki noch denken, als er wider Alexis' Willen seinen gewohnten Tagesablauf durchlief.
Später kam dann Riley vorbei. Niki steckte 4,10€ in die Kasse und übergab ihm einen Javachip. "Irgendwie werden es immer mehr Leute. Alexis meint auch schon, ich sollte besser zuhause bleiben, aber ich würde mich dabei nicht besonders gut fühlen..." Das Gespräch ging nicht lange. Mittendrin wurde Niki herausgerissen und ging in den Mitarbeiterbereich. "Phương Anh, richtig?" Ein Mann im schwarzem Anzug fragte nach seinem Vornamen. "Äh, ja... wie kann ich Ihnen denn behiflich sein?" "Alexis Caprice hat Sie nicht nach Hause bringen können? Wir müssen Sie dann leider dann darum bitten, uns zu begleiten." Nikis Augen blitzten auf und sein Mund stieß einen besorgniserregten Atem aus. "Moment, wer sind Sie und was wollen Sie von mir?!" Aber er wehrte sich nicht. Ein zweiter Mann, fast ein Klon, kam dazu und führte ihn in den Flughafen-Mitarbeiterbereich, welcher Abkürzungen durch die Terminals verbarg. "Bitte folgen Sie den Schildern und begeben Sie sich in die Halle D52." "Ist irgendetwas los? Befindet sich ein Serienkiller unter-" Doch die Männer gingen einfach. "Stopp, Sie können mich doch nicht einfach... trời đất ơi (oh mein Gott)..." Niki überlegte nicht lange weiter und drehte sich um. Ein langer, leerer Tunnel wartete auf ihn.
06.08.2012, 19:07
~Jack~
Mit pochendem Herzen kam Travis langsam zum stehen, doch in eben jenem Moment tippte ihm jemand auf die Schulter und schreiend warf er sich auf den Boden wobei sein Koffer hart aufschlug und sich einen Spalt breit öffnete.
Zitternd verharrte er so mehrere Sekunden bis jemand "Alles in Ordnung mit ihnen?", fragte.
Langsam drehte er sich um, jederzeit mit dem Antlitz eines Polizisten rechnend, doch außer einer recht hübschen Frau stand hinter ihm niemand.
Allerdings stimmte dies nicht so ganz, denn hinter ihr lugte auch das kleine Mädchen hervor, mit dem er kurz zuvor zusammengeprallt war.
"Äh, ja, doch. Alles in Ordnung. Ich bin nur etwas schreckhaft, das ist alles."
Nervös lachend wanderte sein Blick zu seinem Koffer und verstummte sofort wieder. Schnell ließ er eine Hand niedersausen um ihn wieder zuzuschlagen.
Sich räuspernd erhob er sich, nahm sein Gepäck wieder an sich und wartete, ob sein Gegenüber noch irgendwas zu sagen hatte. Hoffentlich hat sie das Geld nicht gesehen.
06.08.2012, 19:24
Viviane
Eine Quarantäne. Tess blickte sich um und ihr Blick blieb an dem Kaffeebecher von Robert hängen. Eine Epidemie. Was tat man in solchen Fällen? Ruhe bewahren. Panik vermeiden. Also würde sie ihm nicht sagen, was alles an dieser Tasse sein konnte.
Die Bedienung hatte sie nach Roberts Worten nur kurz alles andere als überzeugt aussehend angeblickt. „Wenn sie einfach nur neugierig sind, brauchen sie das nur zu sagen Ma'am. Jedenfalls war ich hier erst seit der Mittagsablösung.“
Tess presste ein „Danke“, hervor, nachdem sie ihren Ausweis wieder verstaut hatte. Der neugierige Blick des Anwalts entging ihr nicht und sie entspannte sich, als sie merkte das er immer noch einen einigermaßen kühlen Kopf bewahrte. Entweder er war sich der Gefahr nicht bewusst, oder er wollte sie nicht erkennen. Egal, solange er nicht infiziert war. Sie fuhr mit ihren Fingern hoch zu ihren Lippen - mit denen sie seine Wange geküsst hatte. Urplötzlich begannen sie zu kribbeln und Tess hatte das dringende Bedürfnis sich Desinfektionsmittel flaschenweise zu besorgen.
Ein Mann, der aussah wie Indiana Jones in seinen guten Zeiten, brachte Tess aus dem Konzept. Sie rang mühsam mit sich um ein Lachen zu unterdrücken aber – dieser Hut, diese... Peitsche? Sie biss sich in die Wange und hielt es tatsächlich aus, sich nicht vornüber zu beugen und loszulachen. Wenn sie eins im Outback gelernt hatte, dann war es das man niemanden nach seinem Aussehen beurteilen sollte. „Guten Tag, Sir. Ja, es gab heute einige... Vorfälle hier auf dem Flughafengelände, aber noch ist nichts bekannt gegeben worden. Wir sollten nun alle am besten den Anweisungen folge leisten und uns in diese Abfertigungshalle begeben.“
Wenige Meter neben dem Starbucks Cafe sackte plötzlich eine Frau auf einem der Tresen einer kleinen Obstbar zusammen und begann unkontrolliert zu zucken. Ein Kind schrie, wenige Meter weiter links von ihnen, dort war ein kleiner Supermarkt aus dem Menschen nun fluchtartig wie eine Herde Rehe herausschossen und auf die Eingangstüren zuliefen. Wieder erklang das Geräusch von Sirenen draussen vor dem Gebäude.
„Verdammt“, zischte Tess als dieses Mal keine Sanitäter auftauchten. Sie würde den Teufel tun und einer Todgeweihten Händchen halten und sich am Ende noch anstecken.
Doch dann spürte sie Roberts Blick auf sich, den der Bedienung und den des Indiana Jones Verschnitts, die alle ihren Arztausweis gesehen hatten und die von ihr erwarteten irgend etwas zu tun. Und dann kam ihr eine Idee, wie sie mit einem Infizierten vielleicht doch noch in den Medical Care Center kommen würde – und nicht in diesem Quarantänelager landen würde. "Gehen sie jetzt und nehmen sie die Quarantäne in Anspruch. Ich schau hier was ich machen kann.", ein Nicken in Richtung des Anwalts und des Mannes mit der Peitsche und sie marschierte los.
„Ich bin Arzt, lassen sie mich durch!“, mit einem Knurren in der Kehle rempelte sie sich kurzentschlossen den Weg frei und blaffte den Typen, der bei dieser Hitze einen weißen Schal trug mit einem "Was glotzt du so?" an, nachdem sie sich an ihm vorbeigeschoben hatte. Im Laufschritt zog sie ihre Lederhandschuhe über und griff nach einem Stück vom Nylon-Bauchgurt ihres Rucksacks, den sie losklickte.
Sie hörte in der Ferne einen Hilferuf – dann noch einen, als sie in den kleinen Supermarkt stolperte. Um sie herum am Boden roch es nach Erbrochenem, Blut und Pisse und verdammt viel Alkohol.
06.08.2012, 19:31
Mivey
Fawyer stand immer noch bei der Zollbeamtin (Helena) und dem Sicherheitsmann (Michail), als jemand dazu kam (Axel). Wie man sofort hörte ein Amerikaner, auch wenn er nicht gleich sagen konnte woher aus den Staaten. Sofort prahlte er mit seinem Marke, als ob das hier irgendwas bedeuten würde. Er deute an, dass er für Ruhe sorgen wollte.
"Ich komme gerade aus San Jose, aus den Staaten. Aber wenn sie hier Hilfe brauchen die Ordnung aufrecht zu erhalten... und die brauchen sie vermutlich wenn noch mehr Leute hier reinströmen, sagen sie Bescheid ja? Ich hab wenig Lust niedergetrampelt zu werden."
"Und wie wollen sie das anstellen? Bei dieser Menschenmenge kann einer kaum was anrichten, oder willst du wild um dich herumschießen, McCane?"
Währenddessen wurden die Menschen in der Halle wirklich immer unruhiger. Von entfernt konnte Fawyer ein "Hilfe! Ich brauche hier Hilfe!" hören.
Woher es genau kam konnte er nicht sagen, irgendwo in der Nähe des Eingangs glaubte er, aber die Halle hatte schon ein ordentliches Echo, vielleicht irrte er sich auch.
„Hey, ihr beiden“ er addressierte den Sicherheitsmann und die Zollbeamtin (Michail und Helena) „Da braucht wohl jemand eure Hilfe, oder wollt ihr lieber nach Gepäcke durchschnüffeln.Eventuelle Drogen kommen hier ebenso wenig raus wie wir. „
06.08.2012, 19:33
Daen vom Clan
Ohne lange nachzudenken, rannte Ian zur Tür, stieß sie auf und blieb - immer wieder nach hinten schauend - dort stehen. Der Mann schien weiterhin liegen zu bleiben. Ian holte Luft und rief: "Hilfe! Ich brauche hier Hilfe!".
Und er wurde erhört.
Direkt neben ihm stand ein Berg von einem Mann, angetan in ein Trikot der amerikanischen Footballmannschaft New Orleans Saints und die Hände so tief in den Taschen vergraben wie das Grinsen breit war. Er hörte auch nicht auf zu grinsen als Ian herausgestürzt kam, es war mehr ein amüsiertes Schmunzeln. Das Grinsen eines Mannes mit der Statur eines erfolgreichen Quarterbacks der - salopp gesagt - im Leben keine Fressfeinde hatte und augenscheinlich sein Leben lang immer bekommen hatte was er wollte.
Er duftete nach teurem Herrenparfum und schob Ian gönnerhaft zur Seite. "Ich schau's mir mal an. Ich kann helfen, wirste sehen.", grinste er.
Der Mann den Ian auf der Toilette gefunden hatte, schien mittlerweile in einer Art Anfall Epilepsie aus der Zelle der Toilette gekrochen zu sein, er war noch immer leichenblass und schaumige Blasen entstanden vor seinem Mund.
Schnell kniete der stämmige Footballspieler neben ihm und er grinste Ian an. " 's Epilepsie. 'n Anfall. Kein großes Ding." Er legte seine Hand beruhigend auf die Brust des Mannes unter ihm und sah Ian direkt an. "Hast du was worauf der Kerl beissen kann, Buddy? Bei solchen Anfällen beissen die sich sonst gerne die Zunge ab."
Er grinste nickend. Er grinste auch noch als der Mann in einem weiteren Anfall seinen Oberkörper aufbäumte und den Amerikaner in die Hand biss.
"So hab ich's nich' gemeint.", grölte der Kerl lachend und leckte sich über die blutende Wunde an seiner Hand während sich der Anzugträger ein weiteres Mal aufbäumte und dann still da lag.
Ian blinzelte, dann wurde er abermals zur Seite geschoben und ein Sicherheitsbeamter trat vor ihn. "91-2. Wir haben NOCH einen 91-2." wisperte er in sein Funkgerät, die nackte Panik in seinen Augen. Er sah müde aus, wie er Ian direkt anblickte um ihn dann mit Nachdruck Richtung D52 zu komplimentieren. Höflich aber bestimmt.
06.08.2012, 19:37
T.U.F.K.A.S.
Nikita kam dem Eingang zur Halle immer näher, genauso wei ihm diese Kaufhaus-Cops näher kamen. Vielleicht könnte er an den Wachleuten vorbei, indem er über die hüfthohen Abzüunungen neben ihnen sprang? Er rempelte einen Haufen Leute an, die seine Aktionen stets mit dem typischen "Passen Sie doch auf!" quittierten. Er konnte sich nciht mehr lange so bewegen. Er musste sich irgendwie befreien...
06.08.2012, 19:41
Scavenger
[OOC: Da ich noch mit niemanden Interagiere hau ich mein Post mal hinter die ganzen Platzhalter :)]
Der große Airbus der sie vom Eurasischen Kontinent übersetzte nach Australien befand sich gerade im Landeanflug und man konnte immer besser den Flughafen von Sydney erkennen. Doch als Mike aus seinem Fenster schaute, welche in der First Class des Dicken Jumbos ein wenig Größer waren als in der Economy Class, bemerkte er das sich auf dem Rollfeld vor den Terminals so gut wie keine Flugzeuge befanden. Ein wenig verwundert war der Dunkelhaarige Mann schon gewesen, als das Flugzeug von ihm mehrere Warteschleifen um den Flughafen flog aber dann doch zur Landung ansetzte. Aus dem Fenster hatte er vorher auch andere Flugzeuge am Himmel gesehen, doch die drehten nach einer oder maximal 2 Schleifen ab und flogen weg. Nachdem das hunderte Tonnen schwere Gefährt den Boden berührte hörte man von einigen der Passagiere ein erleichtertes „Endlich“ und die Stimme des Piloten ertönte das man bitte auf den Plätzen bleibe bis die Maschine ihre endgültige Position erreicht habe. Gesagt, getan… Mike war das nämlich relativ egal ob er nun noch 5 min. länger sitzen blieb oder nicht.
Am Terminal angekommen konnten nun endlich alle aus dem Flieger steigen, doch es war irgendwas nicht normal. Als Mike aus dem Zugangsschlauch durch mehrere Gänge zum Terminal ging, merkte er das überall Polizisten standen die ein Wachsames Auge auf alle Passagiere hatten. Einige sahen sichtlich nervös aus bei so viel Polizeipräsenz, aber den Air-Force Piloten störte das recht wenig, wenn sie was von ihm wollen würden hätten sie ihn schon lange angesprochen. Also folgte er einfach der Menschenmenge aus dem Airbus Richtung Terminal und fand sich auch wenig später an der Zollabfertigung wieder, doch hier fingen die Kuriositäten schon an. Weder der Zoll war besetzt, noch mussten die ankommenden Fluggäste in seinem Bereich durch die Metalldetektoren gehen. Sie wurden direkt in verschiedene Richtungen gelotst und Mike wurde angewiesen weiter zu seiner Linken zu gehen. Wie im gesagt wurde tat er das auch und schwang sich seinen Rucksack, den er durch die enge im Zugangsschlauch vor sich her getragen hatte, mit einem Träger über seine rechte Schulter. Das Terminal in dem er angekommen war, war sehr voll Menschen über Menschen drängten sich an den Ausgängen aber keiner schien raus zu gehen. Mit genauerem Hinblick konnte er erkennen das die Ausgänge aus dem Flughafen von Sicherheitspersonal versperrt wurde. Nun fing er sich wirklich an zu wundern was denn da los war und suchte einen Flughafenmitarbeiter auf. „Ähm.. Hallo, Anderson mein Name, sagen Sie, warum versperren die Sicherheitsbeamten den Weg aus dem Terminal zu den Parkplätzen ab und lassen die Menschen nur im Flughafengebäude umherwandern?“ Der Flughafenmitarbeiter drehte sich zu Mike um und schaute direkt auf seine Sonnenbrille, worauf Mike diese abnahm. „Sind sie gerade erst hier angekommen? Wenn ja gehen sie bitte Weiter Richtung Abfertigungshallen, es ist alles in Ordnung, es dient nur ihrer Sicherheit das wir im Moment niemanden aus dem Flughafen lassen. Bitte gehen sie weiter.“ Fertigte ihn der Beamte einfach ab und drehte sich wieder zu den Menschen um, um diese weiter im Auge zu behalten.
Etwas verwundert ging Mike dann einfach weiter und kam nach einiger Zeit dann zu einem Bereich in dem die Abfertigungshallen waren und sich mit Menschen Füllten. „Mhh… was passiert hier nur? Warum werden alle in diese Hallen geleitet?“ fragte er sich in Gedanken und beobachtete die Situation. Ihm waren unterwegs zwar einige aufgefallen die verdammt krank aussahen, aber er wird doch nicht etwa wegen einer Epidemie hier her geschickt worden sein und dann sicher nicht Undercover… Irgendwas war faul aber er wusste nicht was und ging dann erst mal auf einer der Hallen zu. Die Halle die er sich ausgesucht hatte wurde mit einem verwaschenen und wohl schon Jahre alten Schild „D52“ gekennzeichnet. Er ging zu den Beamten die vor der Halle standen und fragte nochmals was los sei. Doch wieder bekam er nur die Antwort bitte in die Halle zu gehen und keine Fragen zu stellen. Die Beamten an dem Einlass schoben ihn bestimmt aber freundlich weiter und auf der Anderen Seite standen auch schon Beamte die scheinbar die Passagiere daran hindern sollten wieder raus zu gehen. Als Mike in die recht große Halle kam befanden sich schon einige Menschen dort drin. Kinder saßen auf dem Boden andere standen vor einem Snackautomaten und wieder andere hatte er hinter sich gelassen da diese mit den Beamten an dem Einlass sprachen um zu erfahren was denn da draußen los sei. Mike aber setzte sich erst mal wieder auf einen der weich gepolsterten Sitze stellte seinen Rucksack zwischen die Beine und beobachtete das Treiben. Alle waren wie aufgewühlt. Auch wenn Mike sicher dieselben Fragen auf der Zunge brannten wie den Passagieren die sich mit den Beamten am Einlass Unterhielten oder es zumindest versuchten, beobachtete er erst mal die Situation um vielleicht einschätzen zu können was für Leute hier waren.
06.08.2012, 19:54
Schattenläufer
In der Halle war es eng, heiß und langweilig. Dob hatte so viel mitbekommen, dass die anwesenden Sicherheitskräfte selbst nicht wussten, warum die Leute hier festgehalten wurden. Dementsprechend angepisst war er darüber, doch er sah ein, dass er besser keinen Streit mit bewaffneten Personen anfing. Nun saß er also gelangweilt und entnervt auf einer Bank und beobachtete die Leute um ihn herum.
Es waren ein paar wirklich scharfe Bräute dabei, so viel stand fest.
Eine kauerte an der Wand in der Ecke beim Snackautomaten. Sie sah zwar aus wie ein gottverdammter Hippie, aber das änderte nichts daran, dass sie ein wunderschönes Paar Brüste vorzuweisen hatte, und ihre lockere Kleidung machte daraus auch keinen großen Hehl.
Ihm war langweilig, es war heiß und es war eng. Unter den richtigen Umständen mochte er die letzten beiden Tatsachen, aber die Langeweile, gegen die musste er was tun. Dob stand auf und ging hinüber zur auf dem Boden sitzenden Hippie-Dame.
"Hey du da, stört es dich, wenn ich mich zu dir setze? Was liest du da? Und hast du irgendeine Ahnung, was hier vor sich geht? Die wollen uns hier echt gefangen halten, wie?"
Er setzte sein charmantestes Grinsen auf.
06.08.2012, 19:56
gRuFtY
Verfluchter Mist!
Entgegen seiner Erwartung hatte seine Großmutter Ethan nicht sehen wohlen. Da lag die olle nun schon fast auf dem Sterbebett und bereute immer noch nicht, in verstoßen zu haben. Dabei hatte er noch nur versucht, ihren Ehering, einen goldenen Ring mit einem echten Diamanten, mitgehen zu lassen und das war doch immerhin schon fast zwei Jahre her. Jedenfalls brüllte sie ihn nur an, als er sie im Krankenhaus besuchen wollte und rief sogar das Krankenhauspersonal. Erst als diese ihn beinah mit Gewalt rauswerfen wollten, gab Ethan seinen Plan, sich bei der Alten einzuschleimen, damit er möglichst viel erben würde, auf. Zumindest hatten seine Eltern den Flug bezahlt - nein, eigentlich hatten sie ihm Geld gegeben und gefragt, ob dies wohl für den Flug und Unterkunft reichen würde. Es war mehr als genug und so hatte er noch genügend Geld übrig, um es zu verschwenden... ähm... um sich eine schöne Zeit in Sydney zu machen. Er war aber glücklich, dass heute der Flieger nach Hause gehen würde.
Ethan hatte schlecht geschlafen. Er war viel zu früh wach geworden und viel zu früh am Flughafen gewesen. Nach dem Einchecken war er einfach ein wenig herum gewandert, denn es würde noch fast 2 Stunden dauern, bis er ins Flugzeug konnte. Viel Zeit also, um über den ganzen Flughafen zu schlendern und so geriet auch Ethan in Halle D52. Erst nachdem er sich dort eine Weile an einem Spielautomaten vergnügt und das einiges weiteres überschüssige Geld seiner Eltern verzockt hatte, stellte er fest, dass die Halle mittlerweile nicht mehr verlassen werden durfte.
"Verfluchter Mist! Ich muss doch wo anders hin! Was mach ich den jetzt?" - "Hören Sie, ich kann verstehen, dass die Situation unangenehm für Sie ist, aber das ist sie für viele anderen auch. Ich bitte Sie einfach ruhig zu bleiben und abzuwarten und sich nicht um so eine Kleinigkeit wie einen verpassten Flug sorgen zu machen. Es wird sich zu gegebener Zeit eine Lösung finden"
Ethan wusste, dass er hier keine Chance hatte. Die Polizei stand in der Hackordnung weit über ihm und daher würde er gehorchen. Das war doch immer so. Entweder war jemand über dir - Dann solltest du tun, was er sagt, oder mit den Konsequenzen leben. Oder du warst über ihm - dann würdest du dafür sorgen, dass er tut, was du willst, gern auch mit Gewalt. Nur wenige Leute sind auf selben Level mit dir. Das hatte ihm Jonas gelehrt und es stimmte. Immer.
Nun also musste Ethan sich in der Halle D52 zurecht finden. Er bewegte sich auf einen Snack-Automaten zu und kaufte sich, natürlich auf kosten seiner Eltern, zwei Snickers und einen Twix. 4 Riegel also insgesamt. 4 Hatte ihm immer Glück gebraucht, 4 beruhigte ihn. Er zerriss die Verpackung des ersten Snickers und biss genüsslich hinein, eine Frau (Ellen) beobachtend, die gerade beinah über jemanden stolperte.
06.08.2012, 20:02
Lynx
Clover hatte den Mann mit dem Koffer trotz seiner Eile irgendwann eingeholt, das kleine Mädchen dicht hinter ihr. Als sie ihm auf die Schulter tippte, warf er sich auf den Boden und sah sich schreckhaft um. "Alles in Ordnung mit Ihnen?", fragte sie besorgt, denn so eine Reaktion ließ ihre Empörung sofort verrauchen. Der Mann schien äußerst nervös aber tat ihre Frage mit einer eiligen Handbewegung zu seinem Koffer ab. Es schien als würde sich darin etwas Wichtiges befinden. "Keine Sorge," ,sagte Clover freundlich, "niemand wird Ihnen etwas stehlen. Heute sind außerordentlich viele Polizisten hier unterwegs." Sie hatte natürlich keine Ahnung, dass genau diese Aussage wohl eher kontraproduktiv auf den Kerl wirken würde und bemerkte auch nicht das kurze Zucken in seinem Mundwinkel. "Sie müssen also keine Leute niederrempeln. Und ich vermute, Sie wollen sich dafür bestimmt noch gerne entschuldigen, nicht wahr? Vor allem bei der jungen Dame hier?" Mit einem leicht strengen Blick aber gleichzeitig sanft lächelnd deutete Clover in Richtung Léo.
06.08.2012, 20:22
wusch
Robert war Tess gefolgt und während sie sich um die Frau am Boden kümmerte, ein Vorfall der ihm übrigens große Sorgen bereitete. Da er nichts besseres zu tun hatte und sich nur einmal mehr Gaffer in um die Frau und Tess herum sammelte, beschäftigte er sich damit sie weg zuscheuchen, sie nervten nur und waren zuweilen störend. Los! Weitergehen! Hier gibt es nichts zu sehen! sagte er laut und in aller Deutlichkeit. Schließlich drehte er sich wieder zu Tess um Ganz ehrlich? Im Moment kann ich mir nichts fataleres vorstellen als diese Verfluchte Halle zu betreten, was immer dort passieren wird ich will es nicht wissen. Sagte er ruhig, wobei er offenbarte was ihn unter der Oberfläche sorgte.
06.08.2012, 20:24
Andromeda
Dani hatte sich tatsächlich in ihr Buch vertieft, da wurde sie von der Seite auf englisch angesprochen, es klang sogar wie ein Einheimischer: "Hey du da, stört es dich, wenn ich mich zu dir setze? Was liest du da? Und hast du irgendeine Ahnung, was hier vor sich geht? Die wollen uns hier echt gefangen halten, wie?"
Ein braungebrannter Typ im weißen T-Shirt, etwa in ihrem Alter, grinste sie an, was wohl charmant wirken sollte, und sie war sich sicher, dass er damit bei den meisten durchkam. "Sicher.", antwortete sie lächelnd, und hielt im das Buch mit dem Titel: "Der Lauf des Wassers" entgegen, während sie mit der anderen Hand die Kippe ausdrückte. Kaum tat sie das, wurde sie wieder von einer Graswolke umweht, aber es roch irgendwie anders als ihr eigenes. "Alter, man riecht dich meilenweit gegen den Wind.", sagte sie leise. Ihr englisch war gut, allerdings hatte sie nie den deutschen Akzent ablegen können. "Ich hab keine Ahnung was los ist, ich weiß nur dass mein Flieger bald weg ist... Vielleicht eine Bombendrohung oder so." Nachdem es niemanden gestört zu haben schien, dass sie hier rauchte, drehte sie sich die nächste Kippe. Ob sie wohl..? Nein, lieber doch nicht, das wäre zu dreist. Vielleicht auf den Toiletten. Sie musste es ja sowieso erst unauffällig aus ihrem BH bekommen.
06.08.2012, 20:25
DSA-Zocker
Während Riley auf das Paar zugelaufen war, hatte sich eine seltsame Person, die ein wenig nach Indiana Jones aussah, zu den beiden dazugestellt. Kurz darauf hatte sich die Frau, die anscheinend Ärztin war, von den beiden verbliebenen gelöst, war in seine Richtung gelaufen, hatte ihn angerempelt und dann sogar angeblafft: "Was glotzt du so?".
Was ihr allerdings entgangen war, war dass er in genau dem Moment, in dem sie ihn angerempelt hatte, unauffällig in ihre Tasche gegriffen und einige Scheine entwendet hatte.
"Tut mir leid, ich muss wohl in Gedanken gewesen sein.", entgegnete er, entfernte sich wieder, vor allem von diesem seltsamen Indiana Jones-Verschnitt, setzte sich in einiger Entfernung an die Wand und zählte seine Beute.
06.08.2012, 20:30
MeTa
Ian nickte eifrig und rannte los. Was war das gerade? Diese Frage brannte sich in seine Gedanken ein. Seine Füße schmerzten schon nach überraschend kurzer Strecke, sein Puls raste. Jedoch brauchte er sich für den Moment keine Gedanken mehr um Müdigkeit zu machen, denn das Adrenalin durchfuhr seinen ganzen Körper. Mit Tunnelblick rannte er durch den Eingang zu Abfertigungshalle D52, stieß dabei ohne Rücksicht Leute an und um, was ihm später ein schlechtes Gewissen bereitete. "Hier! D52, D52!", keuchte er, vielleicht um sich anzufeuern. Genau wusste er das selber nicht. Er erreichte die Halle und seine Schritte wurden langsamer. Erst jetzt spürte er das Stechen in seiner Lunge und das Schmerzen in seinen Beinen. Das bisschen Rennen und ich bin fertig, stellte er kopfschüttelnd fest, ohne sich wirklich Gedanken darüber zu machen, warum er eigentlich gerannt war. Auf wackligen Beinen stand er dort, inmitten der recht leeren Abfertigungshalle D52, stützte seine Arme auf die Knie. Er sah sich um, doch nahm er nur hier und da einige schemenhafte Gestalten vor seinem verschwommenen Blick wahr, während vor seinem geistigen Auge der muskelbepackte Footballtyp vom Anzugträger gebissen wurde.
06.08.2012, 20:30
Mr.Räbbit
[Wartehalle A12]
Was für einen Trip hatte Kekoa da hinter sich...
Nun eigentlich war er noch immer auf besagtem, denn die Sonne Australiens hatte sich mit einem breiten Grinsen in seine Hirnhaut gebrannt und ihm einen ordentlichen Schlag versetzt und dass, obwohl er es gewohnt war sich stundenlang faul in der Sonne braten zu lassen.
Mit stechendem Kopfschmerz, wachte Keko in der Wartehalle des Flughafens in Sydney auf, um festzustellen, dass entweder seine Stimmung, oder die des Flughafens, sich auf subtile Weise verändert hatte.
Er seufzte erleichtert auf, als er feststellte, dass er noch nicht bestohlen, oder von der Flughafen-Sicherheit kontrolliert worden war. Beides wäre nicht besonders angenehm für Keko gewesen.
Seinen Rucksack schulternd und etwas verplant von dem ungemütlichen Wartehallen-Sitz aufstehend, blickte er auf die Abflugtafel um nachzusehen, ob er auch den zweiten Flug verpasst hatte.
Anscheinend ja, denn die Abflug-Tafel vor Kekos Augen, zeigte ihm eine sorgsam angereihte Anhäufung von dem Wort: CANCELLED
Gerade als Kekos Stirn sich in Falten legte, trat von hinten jemand an ihn heran und wies ihn mit höflicher Deutlichkeit darauf hin, dass er sofort mit zukommen habe.
2 mögliche Zukünfte formten sich hinter Kekos Stirn, als er an das kleine Beutelchen Gras in seinem Rucksack dachte...
06.08.2012, 20:31
Mephista
Ein riesengroßer Vorteil von einem Plüschorang-utan mit Rucksackfunktion ist, dass man zumindest etwas weicher auf dem Boden bei einem Sturz landet. Davon kann das Mädchen im Moment immens profitieren- leider mit Ausnahme ihres Hinterteiles. Sie rappelte sich gerade ein wenig auf, um zu sehen, ob Álvaro unbeschadet davon gekommen ist und sich über den schmerzenden Po zu reiben. Schnell rappelte sie sich auf, schnallte sich ihren Plüschaffen ab und inspizierte ihn besorgt. Glücklicherweise schien er bis auf ein wenig Dreck im Pelz heil davongekommen. Liebevoll klopfte sie ihn ab und drückte Àlvaro dann an sich, da er sich sicher unglaublich wehgetan haben muss.
Nachdem sie sicher war, ihren orangen Freund vorerst genug getröstet zu haben, legte sie ihn zärtlich wieder um sich und hielt sich den immernoch pochenden Hintern und folgte der rothaarigen Frau zum Umrempeler vom Dienst und sah mit an, wie die Rothaarige den Übeltäter ansprach. Die panische Reaktion auf das Anstupsen der Fremden seitens des Kofferträgers verwirrte das Mädchen ein wenig. Die junge Frau sprach für Léos Verhältnisse ziemlich schnell und so hatte sie etwas Mühe, alles wirklich zu verstehen. So glitt ihr Blick auf Augenhöhe zum Koffer des schwarzen Mannes. Irgendwie erinnerte sie dieser Aktenkoffer an jene, in denen Papas Kunden immer das Geld für seine Süßigkeiten transportieren.
Apropos… Die junge Mexikanerin schaute auf ihre Hände und ihre Augen weiteten sich. Sie klopfte sich an die Taschen ihres Kleides, bevor sie in selbige hineinfuhr und verzweifelt herumwühlte. "… vermute, Sie wollen sich dafür bestimmt noch gerne entschuldigen, nicht wahr? Vor allem bei der jungen Dame hier?" Diese Worte rissen sie aus ihren Gedanken und sie blickte mit unverändert geweitetn Augen zu den Großen auf . Stimmt ja, der Mann hat sie ja umgenietet in seiner fast schon fluchtartig anmutenden Rumrennerei. Léos Mundwinkel zucken ein wenig nach oben und sie bestätigte in einem langsamen Englisch mit annehmbaren lateinamerikanischem Akzent: „ Si, ich würde das ganz lieb finden, wenn Du Dich entschuldigst, denn das macht man so- hat mir meine Oma beigebracht! “, ein bedeutungsschweres Nicken. Bei diesem fällt ihr ihr großer Verlust wieder auf und hektisch sah sie sich nach der Stelle um, bei der sie augenscheinlich umgerempelt wurde- doch nichts war zu sehen, außer die Füße der vielen herumeilenden Menschen. Mit verzweifeltem Gesicht drehte sie sich wieder um und meinte: „ Könnt ihr mir bitte, bitte helfen, etwas zu suchen, bevor er sich entschuldigt? Mein Papa ist kurz weggegangen und hat mir einen 100 A$ Schein gegeben, den ich in der Hand hatte als Du“, „ mich umgehauen hast und jetzt ist er weg…“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie wollte doch so gerne ein Eis haben.
06.08.2012, 20:49
Karl
Andris ließ den Stress der Anderen hinter einer großen, weißen Wolke verschwinden. Der Blumenladen seiner Mutter - Gott habe sie selig - hat Mimosen geführt, die weniger empfindlich reagierten, als dieser Haufen Menschen, die völlig unnötig Unruhe verbreiteten und sich gegenseitig aufstachelten. Der dürre Mann lehnte sich im Schneidersitz zurück und nahm einen weiteren, tiefen Zug. Vielleicht kam es ihm auch nur so vor, weil er Zeit hatte. Nein, vielmehr weil er Zeit wollte. Er war auf der Flucht vor dem Leben, dass ihm gleichzeitig weder Arbeit, noch Ruhe gönnen wollte.
Man hatte ihm ein Angebot gemacht, dass er nicht ablehnen konnte. Eine Chance auf einen letzten Job, bevor er in den Ruhestand gehen konnte. In Lettland gab es nichts mehr zu gewinnen, außer den Dreck, den die Russen hinterlassen hatten. Vielleicht war es am Meisten die Angst, dass er die Stelle nicht bekommen würde, die ihn in dieser Situation ruhig blieben ließ.
06.08.2012, 20:52
Zitroneneis
Isa nahm Ellens Angebot dankend an, da ihr Magen mittlerweile schon gehörig am Knurren war. Während sie zufrieden in ihren Müslirigel biss, beobachtete sie ihre Umgebung.
Draußen schien ein immer größeres Chaos zu herrschen, anscheinend war noch jemand zusammengebrochen. Auch innerhalb der Halle hatten sich mittlerweile mehr Menschen eingefunden. Die beiden Zollbeamten wurden gerade von einem Amerikaner angesprochen, zu der Hippie-Frau auf dem Boden hatte sich nun ein Mann gesellt und in der nähe des Snackautomaten stand ein wenig begeistert wirkender Junge, etwa in Isabelles Alter, mit einigen Schokoriegeln und schaute in die Richtung von ihr und Ellen. Isa warf ihm ein freundliches, aufmunterndes Lächeln zu. Sie konnte nur zu gut verstehen, wie ärgerlich es war, in diese Wartehalle abgeschoben zu werden und keinerlei Info zu erhalten. Dann wandte sie sich wieder Ellen zu.
"Ich weiß nicht mehr, welcher Sender es war. Aber das Team scheint hier in Sydney stationiert zu sein." Sie blickte sich weiter in der Halle um. "Es wird sich sicherlich jemand finden lassen, der die Sendung auch gesehen hat und es vielleicht weiß."
06.08.2012, 20:58
~Jack~
"Sie müssen also keine Leute niederrempeln. Und ich vermute, Sie wollen sich dafür bestimmt noch gerne entschuldigen, nicht wahr? Vor allem bei der jungen Dame hier?"
„ Si, ich würde das ganz lieb finden, wenn Du Dich entschuldigst, denn das macht man so- hat mir meine Oma beigebracht! “, doch bevor Travis überhaupt reagieren konnte sah sich das Mädchen hektisch um und fragte daraufhin „ Könnt ihr mir bitte, bitte helfen, etwas zu suchen, bevor er sich entschuldigt? Mein Papa ist kurz weggegangen und hat mir einen 100 A$ Schein gegeben, den ich in der Hand hatte als Du mich umgehauen hast und jetzt ist er weg…“ Und damit fing sie auch schon an zu weinen.
Travis hatte keine Geschwister und somit keinen Plan wie er mit einem Kind umgehen sollte. Clover schien in der Hinsicht jedoch mehr Erfahrung zu haben, denn sie kniete sich neben das Kind, strich ihr durch die Haare und antwortete in beruhigendem Tonfall "Natürlich werden wir", dabei warf sie Travis einen vielsagenden Blick zu der ihm klar machte, dass er keine Wahl hätte, "dir helfen das Geld zu finden. Ich kann uns derweil auch etwas auf meiner Ukulele vorspielen. Das macht die Suche gleich viel angenehmer." Und damit fing sie bereits an ein fröhliches Lied zu spielen woraufhin das Mädchen sich Nase putzte und die Tränen wegwischte.
"Äh...tut mir leid wegen des anrempelns. Ich hätte wirklich schauen sollen wo ich hinlaufe." Peinlich berührt stand er wie festgewachsen rum. Erst als Clover ihn ansah und in Richtung Ausgang nickte setzte er sich in Bewegung.
"Ja, dann lasst uns doch mal das Geld suchen!"
Den Boden absuchend gingen sie zurück und Travis hoffte insbrünstig, dass keiner der Polizisten ihn aufgehoben hatte.
"Weiß einer von euch eigentlich, was all die Polizisten hier wollen?", doch Clover schüttelte nur den Kopf und das Mädchen hatte natürlich ebensowenig Ahnung. Aber bei der Menge an Einsatzkräften konnten sie einfach nicht wegen ihm hier sein! "Da ist er ja!" Dieser freudige Aufschrei riss Travis aus seinen Gedanken. Scheinbar hatte sich der Geldschein in den Blättern einer Plastikpflanze verfangen. Während das Mädchen auf eine Bank kletterte um ihn sich zu holen wanderte sein Blick weiter nach links. In der Ferne erblickte er Wachleute, wie sie jemanden oder etwas auf einer Trage wegschafften und es dabei ziemlich eilig zu haben schienen.
"Was ist denn hier nur los?"
06.08.2012, 21:04
Shinshrii
Nachdem sie dem Automaten ein paar Müsliriegel und Süßigkeiten abgerungen hatte, warf auch Ellen einen Blick in die Runde. "Das wird ja immer voller hier - wieviele Leute wollen sie denn noch hier reinscheuchen?"
Mit einem leisen Ächzen verlagerte sie ihr Gewicht. Sie hätte längst im Flieger sitzen sollen... und auf Dauer wurden diese hochhackigen Schuhe wirklich verdammt unbequem. Sehnsüchtig dachte sie an die bequemen Stiefel, die in ihrem Rucksack verstaut waren - unerreichbar fern, irgendwo in den Tiefen des Flughafens. "Setzen wir uns besser, solange hier überhaupt noch was frei ist" Sie deutete auf ein freies Sofa nahe bei Dani und Dob.
Erleichtert ließ sie sich auf das unbequeme Polster nieder und schlug die Beine übereinander. "Wann genau war die Sendung denn, Isabelle?" Ellen nahm das Handy aus der Tasche und begann darauf herumzutippen. "Irgendwo im Netz sollte man dazu bestimmt was finden könn..." Sie stutzte, beugte sich vor, tippte weiter und runzelte dann die Stirn. "Oh, komm schon..." Weiteres vergebliches Tippen, bis sie einige Augenblicke später mit genervtem Augenrollen abbrach. "Großartig!" Sie wedelte genervt mit dem Handy herum. "Ich komm nicht mehr ins Internet - und SMS senden kann das Mistteil auf einmal auch nicht mehr! Netzüberlastung, na toll... das kommt davon wenn sie hier alle Leute zusammentreiben und keinem erzählen, was eigentlich los ist!"
Mit einem Seufzen ließ sie sich wieder aufs Sofa zurücksinken, steckte das Handy wieder ein und wühlte blind nach einigen der Süßigkeiten, die sie gerade gekauft hatte. "Tut mir wirklich leid, Isabelle - schätze das wird warten müssen, bis dieses... was auch immer es ist... vorbei ist." Sie hielt Isabelle eine der Süßigkeiten entgegen und riß die Verpackung der anderen für sich selbst auf. Ugh... ein Lutscher? Ich hatte doch die Taste für die Bonbontütchen gedrückt... ach, egal.
06.08.2012, 21:08
Viviane
Roberts Rufe hielten tatsächlich die meisten Passanten aus dem kleinen Laden fern, vielleicht waren es aber auch die beiden Sicherheitskräfte die sich ihnen jetzt näherten. Die Frau, die hustend und spuckend unter einem Spirituosenregal lag, hatte Tess sanft aber unnachgiebig mithilfe des Nylongurts gefesselt und ihr einen Flaschenöffner aus Holz aus dem Regal zwischen die Zähne gesteckt. Das Holz knackte vernehmlich, hielt aber, während die Augen wie der restliche Körper unkontrolliert zuckten. Die Angst davor sich anzustecken schüttelte für einen Moment. Auf ihrer zarten Haus bildete sich Gänsehaut.
Sie blickte zum Anwalt hinüber, dessen festen Blick sie erwiderte, als er seine Sorgen offenbarte. Er war ihr gefolgt, was sie auf der einen Seite irgendwie stolz machte auf der andren Seite aber auch besorgt. Sie wollte nicht noch jemanden mitschleppen müssen, immerhin war sie nicht Lassie der Spaß daran hatte dumme Schafe zu hüten. Aber er war alles andre als dumm und wenn er schonmal hier war...
"Robert, hör mir zu. Wenn wir erstmal in dieser Halle sind, kommen wir da nicht mehr raus wenn die Türen zu sind. Lass dich nie einsargen, bevor du nicht schon tot bist, verstehst du? Also, bleib ruhig und komm einfach mit, wenn alles klappt sind, wir in Kürze da, wo wir Antworten bekommen.“
Sie erhob sich und begrüßte die beiden Sicherheitskräfte mit einem Nicken. „Hier ist alles unter Kontrolle, ich bin Ärztin. Wenn sie mir bitte sagen würden wohin ich die Patientin bringen kann, dann kümmern ich und mein Assistent uns sofort darum.“
Die beiden Männer wechselten einen kurzen Blick, dann schüttelte einer von ihnen den Kopf. „Sie bringen niemanden nirgendwohin, Ma'am. Die Sanitäter wurden für diesen Bereich abgezogen. Kommen sie jetzt bitte mit uns mit. Sofort.“
Tess Rücken kribbelte, als sie ihre Faust ballte. Was für Schweinehunde, die einfach nur blind irgendwelche Befehle ausführten von deren Konsequenzen sie selber keine Ahnung hatten. „Aber diese Frau benötigt umgehend medizinische Behandlung! Ich kann nicht verantworten, sie ohne Betreuung zurückzulassen!“ Na komm schon, Rambo, hab ein Herz. „Ausserdem machen sie sich dadurch strafbar, unterlassene Hilfeleistung ist ein schweres Vergehen.“
„Nein, sie kommen jetzt sofort mit uns mit, hören sie...“, der eine Sicherheitsmann, der sie angesprochen hatte versuchte nach ihrem Arm zu greifen – instinktiv schnappte sich Tess eine Flasche Whiskey aus dem nahestehenden Regal und zog sie ihm über den vorgestreckten Kopf – dann rannte sie los. Nach zwei Schritten rutschte sie auf dem feuchten Boden aus, stolperte und dann versetzte ihr jemand noch im Fall einen harten Schlag auf den Hinterkopf.
Dann sah und hörte sie für eine Weile nichts mehr.
06.08.2012, 21:11
gRuFtY
Die Frau hatte sich gefangen und war zum Automaten weiter gewandert. Ihre Begleitung, ein Mädchen in Ethans Alter, schaute sich gerade um, ihre Blicke trafen sich. Ethan stellte fest, dass sie nicht braun genug für eine Australierin war. Da die kleine nicht unbedingt unattraktiv war (und ihr Begleitung - vielleicht die Mutter? - erst Recht nicht) und sie ihm nett zulächelte, entschied er, dass er versuchen würde herauszufinden, in welche Kategorie die beiden fielen - die Schwachen oder die Starken. Solange er hier fest hing, konnte er genauso gut Kontakte knüpfen. Leute zu kennen war wichtig, wie Jonas immer sagte.
Die Frauen setzten sich auf zwei freie Plätze, ein dritter neben ihnen war noch frei, also schlenderte er hinüber. Die ältere der beiden Frauen legte gerade ihr Handy, offensichtlich frustriert, zur Seite und sagte zur Jüngeren: "Tut mir wirklich leid, Isabelle - schätze das wird warten müssen, bis dieses... was auch immer es ist... vorbei ist."
Ethan stand mittlerweile schräg vor den Frauen (Isabelle und Ellen) und sprach diese an: "Verzeihung, ist dieser Platz dort noch frei?" Dabei setzte er sein verführerischstes Lächeln auf. Zumindest bei den Mädels aus seiner Schule, die ihn als Football-"Star" der Schule sowieso vergötterten, hatte spätestens dieses Lächeln meist Wunder gewirkt.
06.08.2012, 21:33
Caro
In der Halle D52, an der Abfertigungsstelle für ankommende Passagiere
Was bildete sich dieser Aushilfscop denn bitte ein? Sie kam ganz großartig alleine zurecht, schliesslich gab es eh nichts zu kontrollieren, und Helena war sich in keinster Weise bewusst, dass sie mit Michail die einzigen Vertreter von "Recht und Ordnung" waren. Michail schnappte sich die Marke des jungen Polizisten und warf einen prüfenden Blick darauf. "Amerikaner. Die Mark ist nützlich zum Wodka abstellen. Nutzlos.". Brummend wandte er sich wieder weg. Helena hob eine Augenbraue "Nein, danke. Setzen sie sich bitte zu den anderen Passagieren, wir werden ihnen sicher bald mehr Informationen zukommen lassen können. Dasselbe gilt für sie, Sir." sagte sie an Fawyer gewandt. "Aber halt, halt, halt. Ihr seid hier zwei Leute vom Flughafen und wisst offensichtlich selber nicht, was los ist?" "Der Funk ist leider unterbrochen." Aus den Augenwinkeln verfolgte Helena einen rennenden jungen Mann mit Glatze, der es offensichtlich sehr eilig hatte, in die Halle D52 zu kommen. Die Beamten, die ihn verfolgten, hielten vor dem Eingang zum Terminal kopfschüttelnd an. Machete hingegen fand den Neuankömmling sehr spannend. Schwanzwedelnd schnüffelte er der Spur des Mannes hinterher. Sie warf Michail einen Blick zu und bedeutete ihm, dass sie sich kurz unterhalten sollten. So ungern sie das auch tat, die beiden mussten jetzt irgendwie mit der Situation fertig werden. Sie musste kurz in ihrem Hirn forschen, um sich an die richtige Betonung des Namens zu erinnern. Sie hatte nur so ein paar Gerüchte in der Kantine über ihn gehört.
"Michail, könnten sie vielleicht mit den Männern sprechen, die den Bereich gerade abriegeln? Ich versuche hier, die Ruhe aufrecht zu erhalten.
Und das schien eine gewaltige Aufgabe zu werden...der Mann mit der Polizeimarke stellte sich dabei hinter sie, was sie zwar relativ unangenehm fand, aber zumindest nicht komplett übel...Er sah schliesslich ziemlich lecker aus, und Polizisten verdienten auch gut... "Mein Name ist Alex..." flüsterte er ihr noch ins Ohr.
06.08.2012, 22:07
Zitroneneis
"Tut mir wirklich leid, Isabelle - schätze das wird warten müssen, bis dieses... was auch immer es ist... vorbei ist.", sagte Ellen.
"Ach was, kein Problem. Solange sie uns hier drin eingesperrt haben, kann man eh nichts machen." Isa seufzte. "Ich hoffe nur, dass man uns hier nicht vergisst... Trotzdem, danke, dass du versuchst mir zu helfen. Und danke hierfür." Sie deutete auf die Süßigkeiten.
In diesem Moment hörte sie ein "Verzeihung, ist dieser Platz dort noch frei?" in Begleitung eines anziehenden Lächelns von dem Jungen, welcher ihr vorhin schon aufgefallen war.
"J-ja natürlich, hier ist noch genügend Platz", erwiderte Isa etwas verlegen, wies auf das Sofa und lächelte zurück. Nachdem der Junge sich gesetzt hatte, fragte Isa: "Und? Was führt dich hierher? Du siehst nicht so aus, als wäre dieses Abstellzimmer dein Ziel gewesen." Vielleicht wusste er etwas mehr über die Ereignisse im Flughafen. Und wenn nicht, dann bestünde immer noch eine Wahrscheinlichkeit, dass er über eine gewisse Fernsehsendung, die vorgestern im Frühabendprogramm gelaufen war, bescheid wusste.
06.08.2012, 22:17
Schattenläufer
Dob setzte sich neben die Hippie-Dame. Sein charmantes Grinsen hatte ihn nicht im Stich gelassen. Die Frau hielt ihr Buch hoch, aber es war in irgendeiner Fremdsprache - nicht, dass es ihn interessiert hätte, wenn er es verstehen könnte. "Klingt sehr interessant", murmelte Dob. Sein Blick fiel für einen kurzen Augenblick am Buch vorbei direkt in ihren Ausschnitt. "Du kannst mich übrigens Dob nennen. Hast du auch einen Namen?" Er zwinkerte und lehnte sich lässig auf.
Sie hieß Dani. "Wie das Mädchen aus dem Song, Mann! Dani the Girl, Mann. Verdammt cool, verdammt cool!" Das war alles zu einfach. Er gab sich noch eine Stunde, bis er mit ihr auf der Toilette verschwinden würde.
"Alter, man riecht dich meilenweit gegen den Wind", meinte Dani in dem Moment.
Dob zuckte kurz verärgert zusammen. Was bildete die •••••••• sich ein?
Dann bemerkte er, was sie meinte: Seine Tasche roch immer noch nach dem Gras darin, er hatte den Geruch bis dahin ignoriert. Sie schien damit kein Problem zu haben, also entspannte er sich.
"Pff, ich hab keine Ahnung was die hier für Sicherheitsvorkehrungen haben, aber bisher hat sich keiner dafür interessiert. Geht sowieso verdammt nochmal niemanden was an, wie ich meine Freizeit verbringe, sag ich immer, weißt du?"
Dani schien gar nicht richtig hinzuhören. Sie antwortete stattdessen auf seine vorherige Frage. "Ich hab keine Ahnung was los ist, ich weiß nur dass mein Flieger bald weg ist... Vielleicht eine Bombendrohung oder so."
Dann begann sie, sich eine Kippe zu drehen.
"Scheiß auf deinen Flieger, Mann, ich glaube wir haben hier echt größere Probleme", hörte Dob sich sagen. Irgendwie hatte Danis Kommentar kurzfristig seine Libido ausgeschaltet. "Schau mal, da draußen karren sie irgendwen weg. Das ist keine Scheißbombe, das ist ne Epidemie oder so'n Kram."
Die Scharfe Rothaarige (wie sie in Dobs Kopf mittlerweile hieß) setzte sich in diesem Moment mit ihrer Teenie-Freundin auf das Sofa neben Dob. Kurze Zeit später kam ein Junge dazu, der offensichtlich scharf auf die Kleine war. Dob nutzte die Gelegenheit und wandte sich an die rothaarige Frau. "Hey Lady, Dob ist mein Name. Wer bist du und hast du irgendwas Neues gehört? Verdammt, wenn ich so sehe, wie viele hübsche Frauen hier gefangen gehalten werden, denke ich langsam, hier muss endlich was getan werden!"
Es war etwas stümperhaft, aber er wollte als der Macher auftreten, der er war, und diese Mädchen würden sich über den Schutz seiner kräftigen Arme freuen.
06.08.2012, 22:20
gRuFtY
(OT: Sry, Schattenläufer. Hatte vergessen nen Platzhalter zu setzen und deinen Übersehen :-\ Hoffe, es passt trotzdem)
"Ach, weißt du, ich hab meine kranke Großmutter besucht. Wir sind nicht sicher, ob sie ihre Krankheit überwinden wird und ich wollte sie unbedingt noch einmal sehen. Nur für den Fall, dass... naja... du weißt schon." antwortete EthanIsa.
Das Sofa war vielleicht nicht das bequemste, aber besser als nichts. Ethan nahm erfreut zur Kenntnis, dass sein Footballercharm scheinbar wieder anschlug, wenn auch zumindest im Moment nur bei der jüngeren der beiden Frauen, dieser Isa. Die ältere war aber sowieso wahrscheinliche mehr als nur ein paar Jahre zu alt, um wirklich in Ethans Beuteschema zu passen.
"Und was führt euch zwei hübsche Wesen hierher? Und wisst ihr vielleicht, warum wir hier nicht mehr raus dürfen? Die Sicherheitsleute wollten mir das nicht verraten. Ich bin übrigens Ethan."
Ethan hielt erst beiden Frauen seine freie Hand hin, riss dann seinen Twix auf und bot Isa und Ellen je ein Stück an.
06.08.2012, 22:29
Van Tommels
D52 - Abfertigungsstelle
Michail war im Nachhinein betrachtet eigentlich noch viel zu neutral geblieben, als dieser Möchtegern-Cop ihnen die Marke unter die Nase gehalten hatte. Einflussbereich dieser Blechscheibe gleich null, aber was soll's, das hatte er jetzt deutlich gemacht. Den Einwand von Fawyer, dass sie ja beide keine Ahnung hätten, was denn genau los sei, nahm er schweigend hin, denn wo er Recht hatte, hatte er Recht. Ja, doch, so langsam schlägt die Stimmung um, stellte Michail fest und packte den Griff der Waffe etwas sicherer. Umso überraschter war er, als ihn Helena zur Seite nahm.
"Michail, könnten sie vielleicht mit den Männern sprechen, die den Bereich gerade abriegeln? Ich versuche hier, die Ruhe aufrecht zu erhalten.
Der Blick des Zollbeamten streifte den Hund. Ja, doch, das würden die Beiden schon schaffen, und so weit weg war er ja nicht. "Ich kann es versuchen. Vorhin waren sie aber nicht sehr gesprächig", antwortete er auf englisch mit starkem, russischen Akzent, verschwieg dabei aber seinen kleinen Disput mit dem Einsatzleiter. Er wandet sich um und schritt langsam quer durch die Abfertigungshalle auf den Ausgang zu, welcher von Sicherheitsleuten versperrt wurde. Dabei behielt er die wenigen schon Anwesenden genau im Auge, die Anspannung der Leute war immerhin schon beinahe fühlbar. Mit einer schnellen Bewegung entfernte Michail das Headset aus seinem Ohr, war sowieso nutzlos geworden, und für die herrischen Sprüche seines Vorgesetzten hatte er, sollten sie doch bis zu ihm durchdringen, momentan gar keinen Nerv.
Endlich war er an dem Durchgang angekommen und wollte gerade zur Frage ansetzen, als ihn der Einsatzleiter, den er noch vor kurzem so wunderschön tituliert hatte und nun vor ihm stand, ins Wort fiel. "Was willst du schon wieder hier, Michail? Verlässt einfach deinen Babysitter-Posten bei der blonden Schickse und ihrem Köter.". Ja, die umstehenden Beamten lachten herzhaft und ausgiebig über diese Abfuhr, und Michail erkannte ziemlich schnell, dass er von diesen Bastarden keine Information erhalten würde.
"Простите...[Entschuldigung]" sagte Michail daraufhin mit einem überlegenen Lächeln. Noch ehe sich der Mann vor ihm einen Reim darauf machen konnte, wischte der Russe ihm den verdutzten Gesichtsausdruck mit einem ansatzlosen, aber harten Schlag mit dem Gewehrgriff aus dem Gesicht. Der Angegriffene, mitten auf die Nase getroffen, fiel nach hinten über und fand sich plötzlich sitzend und mit einem tauben Gefühl auf dem Boden wieder. Blut strömte ihm aus der Nase. Die umstehenden Sicherheitsleute wollten nach dem ersten Schock sich Michail greifen, aber dieser hatte schon in aller Seelenruhe den Rückweg angetreten, und die Cops durften ihrerseits den Posten nicht verlassen. "DAS HAT EIN NACHSPIEL, DOSTOJEWSKI, DU •••••••••!", schrie der Einsatzleiter mit gedämpfter und belegt klingender Stimme durch den ganzen Abfertigungsraum, aber sein Gleichgewicht hatte er noch immer nicht wiedergefunden.
Michail war wieder bei Helena und den eintreffenden Flughafengästen angekommen und trat sogleich an die Zollbeamtin von hinten heran.
"Sie wissen auch nicht mehr als wir", sprach er sie halblaut auf englisch mit seinem typischen Akzent an und beließ es dabei. Dann positionierte er sich wieder an der Abfertigung und überwachte das Ankommen der Menschen, wie als wäre nichts gewesen.
06.08.2012, 22:33
T.U.F.K.A.S.
Keuchend rannte Nikita in die Halle D52. Hatte er die Bullen tatsächlich abgehängt? Kurz drehte er sich nach hinten. Ein paar waren ihm noch auf den Versen, aber einige standen schon kopfschüttelnd am Eingang des Terminals. Er sprang über eine hüfthohe Absperrung, rannte weiter durch die Halle, während einer der Cops weiter hinten "HALTET DIE GLATZE AUF!" schrie. Erst hier bemerkte er jetzt, dass es im Prinzip kein Entkommen aus diesem Laden gab. Er blieb kurz stehen, um Luft zu schnappen und einen Überblick zu bekommen. Einige Leute saßen auf Bänken oder auf dem Boden, viele beachteten das Rauchverbot nicht, das in der Halle galt, und plötzlich - Hund.
Großer, schwarzer Hund, der immer näher kam.
Groß, schwarzer Hund mit Sinnen so scharf wie seine Zähne, der genau wusste, was Nikita da in seinem Rucksack mit sich schleppte.
"Hui, ma...!", entfleuchte es dem schwer atmenden Weißrussen, als er wieder in den fünften Gang schaltete und ziel- und planlos wegrannte vor diesem enorm riesig erschienendem Vieh.
06.08.2012, 22:54
Mivey
Abfertigungshalle D52
Fawyer hatte mit einem Lächeln die Streiterei zwischen dem Russen und den anderen Sicherheitsbeamten verfolgt. Wie kleine Kinder, und währendessen sperren sie uns hier ein wie Sardellen. Und wenn man die Leute hier ansieht könnte man meinen die Welt geht unter. Und ich bin natürlich wieder mittendrin. Shit.
Er sah keinen Sinn mehr sich aufzuregen. Praktisch alle Flüge zurück in die US waren schon abgesagt, und er glaubte kaum, dass er vor morgen hier wieder rauskommen würde. Sein Handy sagte ihm, dass es gerade Mittag war. Natürlich kein Empfang. Er steckte es wieder ein. Seit 7 Stunden warte ich schon in diesem Saftladen...
Die Menge hier in der Abfertigunshalle D52 wurde immer größer und immer aufgebrachter. Immer mehr blaße Gesichter und hustende Menschen trafen sein Blickfeld, die Hitze tat ihnen wohl nicht gut, aber er hatte kein gutes Gefühl beim Anblick der Menge, sein Instinkt sagte ihm, dass etwas falsch war. Er kannte dieses Gefühl gut, auf der Insel war es ein ständiger Begleiter, hinter jedem Busch konnte der sichere Tod lauern, niemand konnte man trauen, wer zunächst dein Freund war, verkaufte dich später an die "Anderen" um sich selbst zu retten. So ein Erlebnis veränderte einen. Man fragte sich wie die Dinge hätten sein können, was wäre aus ihm geworden, wenn er nie diesen Flug 815 bestiegen hätte. Aber es hatte keinen Sinn darüber nachzudenken. Das Grübeln brachte nie irgendwas.
Es waren jetzt bald ein halbes Jahrzehnt her, aber die Erinnerung quälten ihn immer noch.
Er brauchte etwas zu trinken, etwas kaltes, und hartes. Ein guter Scotch, das wäre ihm etwas wert. Fawyer hockte sich frech auf das Abfertigungsband der Zollanlage und versuchte sich auszuruhen.
Er horchte noch auf als er hörte wie der Sicherheitsbeamte "Dostojewski" genannt wurde. Schon witzig, dass ein möchtegern Schläger nach einem der größten Autoren der Welt benannnt wird.
Plötzlich bemerkte er, dass etwas schwarzes und haariges schnell an ihm vorbeihuschte, geradewegs durch die Menschenmenge.
"Hey, Lady, ihr Hündchen will wohl in die frische Luft, kann es dem Ding nicht Übel nehmen.", sagte er der Zollbeamtin, die sofort zu wissen schien was ihr Hund da machte.
06.08.2012, 22:55
Shinshrii
Ellen lächelte höflich, als Ethan sich zu ihr und Isabelle aufs Sofa setzte. Sie kam allerdings nicht dazu sich in das entstehende Gespräch einzuklinken, weil sie in diesem Moment von der Seite angesprochen wurde. Von der Seite und von unten. "Hey Lady, Dob ist mein Name. Wer bist du und hast du irgendwas Neues gehört? Verdammt, wenn ich so sehe, wie viele hübsche Frauen hier gefangen gehalten werden, denke ich langsam, hier muss endlich was getan werden!"
Sie warf einen Blick zu Dob, musterte ihn kurz und schraubte ihr Lächeln von höflich-freundlich auf höflich-unverbindlich zurück. "Tut mir leid - ich weiß nur dass es da draußen angeblich irgendein Sicherheitsproblem gibt." Sie zuckte mit den Schultern, und da in diesem Moment von Ethan eine weitere Frage kam ("Und was führt euch zwei hübsche Wesen hierher? Und wisst ihr vielleicht, warum wir hier nicht mehr raus dürfen? Die Sicherheitsleute wollten mir das nicht verraten. Ich bin übrigens Ethan."), richtete sich ihre Worte nun nicht mehr nur an Dob, sondern mehr an beide: "Vorhin war da draußen nichts weiter Außergewöhnliches los, aber mittlerweile scheint es als hätten sie technische Probleme - das Handynetz scheint rumzuzicken." Und vielleicht mehr an Ethan gewandt, fuhr sie fort: "Mein Name is Ellen, freut mich.... oh, danke!" Mit einem freundlicheren Lächeln nahm sie ein Stück von dem angebotenen Twix entgegen.
Dann deutete sie mit dem Schokoriegel in der Hand in Richtung Eingang, wo immer wieder weitere Leute in den Raum geschoben wurden, und bevor sie den ersten Bissen nahm, fuhr sie fort: " Vielleicht weiß einer von den Neuankömmlingen etwas."
06.08.2012, 23:41
MeTa
D52-Abfertigungshalle
Ians Atem beruhigte sich etwas, doch seine Beine waren immer noch sehr zittrig. Stell dich nicht so an!, dachte er. Du bist selbst schuld. Du hast ja nie mit den anderen Gewichte gestemmt oder Basketball gespielt. Mit einem Schlag kehrte dann auch die Müdigkeit zurück, als das Adrenalin sich zurückzog. Doch zu seinem Glück erspähte er rechts von sich einige Sofas, die nicht unkomfortabel aussahen. Ach, wenn er ehrlich war, war es ihm egal, wie sie aussahen. Nur stehen konnte er nicht mehr lange. Schwammig stolperte er in Richtung der Couches, ließ sich erschöpft auf die erste fallen, die sich ihm anbot, nachdem er sich ungeschickt von seinem Rucksack befreite."Oh Gott, ist das gut!", seufzte er befreit und grinste.
Er sah in nun entspannterer Position in die Runde, erblickte an einem anderen Eingang, als den, durch den er gekommen war, einige Leute stehen. Weiter rechts bei den restlichen Sesseln standen außerdem einige Personen in der Nähe eines Getränkeautomaten. Etwas weiter weg hatte es sich eine Frau auf dem Boden gemütlich gemacht. Ian hob sein Gesäß etwas an, um sein Portemonnaie aus der rechten Tasche zu ziehen und es sicherheitshalber im Rucksack zu verstauen. Diesen verschloss er fest in seinen Armen und hielt ihn sich vor den Bauch. Er legte sich in Richtung der Sofalehne und hoffte, wenigstens etwas Schlaf finden zu können, auch, wenn ihn das Bild des Anzugmannes und des gebissenen Footballers nicht losließen. Aber ich habe doch schon Schlimmeres gesehen.
07.08.2012, 00:05
Zitroneneis
"Ich bin Isabelle - oder auch Isa." Dankbar nahm sie das Twixstück entgegen und beobachtete leicht amüsiert aus den Augenwinkeln, wie Ellen diesem Dob eine Abfuhr erteilte. Verwundert war sie nicht, der Kerl schien keine Ahung davon zu haben, wie man Frauen für sich gewinnen konnte. Nachdem sie das Schokoladenstück gründlich zerkaut und mit etwas Cola herunter gespült hatte sagte sie: "Ich weiß auch nichts über das, was hier abläuft, Ethan. Ist echt ätzend und niemand kommt auf die Idee, uns auch nur ansatzweise aufzuklären..." Isa machte eine kurze Pause, um einen weiteren Schluck Cola zu trinken. "Und was mich hierher führt... Nun, ich suche diese Frau." Erneut zog sie das Foto aus der Tasche und zeigte es Ethan. "Meine Mutter. Sie ist nun ein paar Jährchen älter und arbeitet bei einem Sydneyer Fernsehsender. Vorgestern war sie bei der Sendung Was würden Sie tun, wenn morgen eine Zombie-Plage ausbricht? als Moderatorin. Leider weiß ich den Sender nicht mehr. Sagt dir das etwas?"
07.08.2012, 01:19
Kadaj
Marcos dezente Kopfschmerzen verflüchtigten sich allmählich als er mit dem Taxi am Flughafen ankam. Er konnte nicht ganz nachvollziehen, warum er überhaupt einen Kater hatte; der Vorabend war zwar ausgesprochen süffig gewesen, aber nicht in dem Außmaße, als dass er die Folgen rechtfertigte. Viel Schlaf hatte er ebenfalls nicht gefunden, die schwarzhaarige Studentin, die ihm auf der Feier über den Weg gelaufen war, hatte ihn doch recht lange wach gehalten, war aber am Vormittag, als sein Handywecker klingelte, bereits aus seinem Hotelzimmer verschwunden. Mit ihr die Scheine aus seiner Brieftasche. 'Stupida troia del cazzo!' (*hust*), fluchte er innerlich. Glücklicherweise bewahrte er den Großteil seines Geldes im Safe auf, den das Mädchen unberührt gelassen hatte, sodass er nachwievor ausreichend Kohle bei sich trug. Die benötigte er auch für das Flugticket zurück nach Italien, welches er am Schalter noch kaufen musste.
Noch etwas von der Wirkung des Restalkohols benommen und nicht ganz ausgenüchtert stieg er aus dem Wagen und bezahlte den Taxifahrer. Das Trinkgeld fiel recht üppig aus, wofür sich der Fahrer artig bedankte. Seine Eltern waren wohlhabend und ließen ihn stets an ihrem Vermögen teilhaben, weshalb er sich nie wirklich Gedanken um seine Finanzen machen musste. Folglich ärgerte er sich auch nur bedingt über das gestohlene Geld, viel mehr machte er sich Sorgen sich irgendetwas bei dem Mädchen eingefangen zu haben. Aber wenigstens fühlte er sich einigermaßen sauber an; die Dusche vor einer guten dreiviertel Stundel hatte ihm zu etwas mehr Frische verholfen. Seine Haare waren noch immer leicht feucht und er nahm den zarten Kokus-Geruch von dem Schampoo wahr, der ihm anhaftete, als der Wind kurzzeitig wehte. Ansonsten war es warm. Verdammt warm. Obwohl er einen Anzug trug störte ihn die Temperatur allerdings nicht weiter. Er war aus seinem Heimatland noch größere Hitze im Sommer gewohnt. Das änderte sich allerdings als er mit seinem Gepäck den überfüllten Flughafen betrat. Am Eingangsbereich war es zwar noch einigermaßen kühl, aber je weiter er in innere lief, desto stickiger und unangenehmer wurde es. Marco bemerkte, dass er seinen Schlips nicht trug. Er hatte nur das weiße Seidenhemd an und darüber seinen schwarzen Anzug. Er nutzt diesen Umstand und öffnete die obersten beiden Knöpfe seines Hemdes auf. Darunter kamen einige Lettern des bekannten Auspruches "Memento Mori" zum Vorschein, den er sich mit Siebzehn in einem Halbkreis über der Brust hatte stechen lassen. Es war nur eine von vielen Tätowierungen die seinen Körper zierten, allerdings eines seiner liebsten, weil es trotz der Bedeutung schöne Erinnerungen in ihm hervorrief.
Während der junge Italiener sich in der endlos wirkenden Warteschlange am Schalter einreihte, ärgerte er sich, dass sein Urlaub in Australien bereits vorbei war. Er hatte die Zeit wahrlich genossen und konnte sich an kaum einen Abend erinnern, an dem er nicht betrunken ins Bett gestiegen war. Das einzige was ihn störte war die Sonne, aber er hatte es vermeiden können, ihr sonderlich oft ausgesetzt gewesen zu sein. Marco liebte seinen porzellanfarbenen Hautton und sah es nur ungern, wenn sich selbiger durch das UV-Licht rötlich färbte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte der Student endlich an den Schalter um sein Ticket zu kaufen. Gottseidank waren noch welche übrig. Touristenklasse zwar nur, aber damit konnte er ausnahmsweise leben. Als er sich in Richtung der Wartehallen begab, bemerkte er, dass viele Leute ziemlich blass im Gesicht aussahen. Nicht in der Blässe seiner Haut, sondern vielmehr krankhaft blass. Sie wirkten mitgenommen und einige Sanitäter liefen auf der Anlage umher. Etwas angewidert beschleunigte er seine Schritte und kam bald darauf in die Nähe der Wartehalle. Einer der Sicherheitskräfte näherte sich und winkte ihn zu sich. Genervt begab sich Marco in seine Richtung. "Begeben Sie sich bitte in die Abfertigungshalle D52", sagte er in ruhigem aber bestimmten Ton. "Was, wieso? Da muss ich doch überhaupt nicht hin...". Sein Englisch war nahezu akzentfrei. "Bitte begeben Sie sich in D52!", wiederholte der Sicherheitsmann seine Aufforderung. ""Alter, willst du mich verarschen? Ich muss nach Italien, mein Flug geht in einer Stunde." . Der dunkelhäutige Mensch verlor verdammt schnell die Geduld wie Marco feststellen durfte. Er packte ihn am Arm und zog ihn in Richtung der entsprechenden Warthalle. "Spinnst du?! Lass mich los, figlio di puttana! (•••••••••)". Dort angekommen, bemerkte er schnell, dass man ihn hier auch nicht sobald wieder rauslassen würde. "Bitte warten Sie hier und verhalten Sie sich ruhig."
"Fottiti!" (fick dich) , entgegnete Marco ihm gewohnt charmant und setzte sich auf eine der Warteplätze.
Als er sich umblickte entdeckte er viele Leute um sich. Einige auffallend attraktive befanden sich hier. Auf der Toilette schien irgendetwas vor sich zu gehen, er kümmerte sich aber nicht weiter darum. Oben an der Decke hing ein Schild, das unmissverständlich ausdrückte, dass er sich in einer Nichtrauerzone befand. Rauchen. Achja. Er griff in die Brusttasche seines Jackets, zog seine Schachtel Chesterfield Blue heraus und nahm eine Zigarette, die er sogleich mit einem edlen silberenen Feuerzeug aus seiner Hosentasche anzündete. Genüsslich zog er an seinem Glimmstängel. Wie er feststellte war er nicht der einzige Raucher hier, auch andere hatten sich trotz des offensichtlichen Verbots eine Kippe angezündet. Niemand schien sich großartig dafür zu interessieren. Er nahm einen weiteren Zug lehnte sich entspannt zurück.
07.08.2012, 06:03
Jerome Denis Andre
Nachdenklich blickte Cyrillus aus dem Fenster des Taxis, das ihn zum Flughafen brachte. Gestern hatte ihn die E-Mail eines befreundeten Zisterziensers erreicht, der ihm noch einen Gefallen schuldete. Als Sekretär eines der Mitglieder der Congregatio pro doctrina fidei hatte er Zugang zu deren Akten, und festgestellt, dass eine Liste angelegt worden war, in der alle Priester verzeichnet waren, die in der Zeit zwischen 1950 und 1990 aufgrund von Missbrauchsvorwürfen seitens der Gemeinde versetzt wurden. Wollte er sein Werk, seine Aufgabe, vollbringen, dann musste er diese Liste in die Hände bekommen. - Zeit nach Hause zurückzukehren.
Im Eingangsbereich des Flughafens gab er sein Gepäck auf. Prüfend sah ihn der Mitarbeiter der Flughafensicherheit an. „Den Stock ebenso!" „Aber, aber“, entgegnete Cyrillus, „Sie werden einem alten Mann doch nicht seine Gehhilfe nehmen wollen!" Fragend blickte der Beamte einen seiner Kollegen an, und tauschte mit ihm kurz ein paar leise Worte aus. „Nein, das geht leider nicht. Paragraf 52, Absatz 1 der Gepäckabfertigungsverordnung sagt aus, dass alle Gegenstände über dreißig Zentimetern die in ihrer Funktion geeignet sein könnten als Schlagwaffe eingesetzt zu werden, als Sondergepäck klassifiziert und abgefertigt werden müssen, und eben nicht als Handgepäck zählen.“ Grummelnd gab der Priester seinen Stock aus der Hand, nahm seinen Gepäckabfertigungsschein in Empfang, und schlenderte zu einer der Bänke, die an der Wand der Eingangshalle aufgestellt waren. Wenigstens hatte er noch seine Schleuder, die er anstatt seines kleinen Skapulieres um den Hals trug, seit er dieses verloren hatte.
Er fasste kurz in die Innentasche des Mantels seiner Habit, um zu prüfen, ob seine Karte auch noch sicher verstaut sei, und griff dann nach seiner Bibel, um sich mit dem Lesen eines Psalmes die Zeit zu vertreiben. Im selben Moment brach ein paar Meter von ihm entfernt röchelnd eine junge Frau in sich zusammen.
So schnell es mit seinem bösen Bein eben ohne Stock ging eilte Cyrillus zu der Frau, um Erste Hilfe zu leisten. Er kniete sich neben sie und fühlte nach ihrem Puls. Zu seiner Verwunderung konnte er keinen fühlen. Dennoch durchliefen Zuckungen den Körper der Frau, und ihr Röchelnder Atem wurde immer lauter. Plötzlich riss sie die Augen auf, und Cyrillus meinte in ihnen jenen gelben Schimmer erkennen zu können, den er auch bei den Besessenen gesehen hatte, zu den man ihn in den letzten Wochen rief. Cyrillus stand auf. Er ignorierte die Traube von Menschen, die sich um ihn und die Frau gebildet hatte, und zog seinen Ritus aus der Tasche.
„Exercízo te, omnis spiritus immúnde, in Nómine Dei, Patris omnipoténtis, et in nomine Jesu Christi Fílii ejus, Dómini et Júdicis nostri, et in virtúte Spirítus Sancti, ut discéndas ...“
Unsanft wurde Cyrillus zu Seite gestoßen. „Lassen Sie das einen Profi übernehmen“, meinte der junge Sanitäter, und beugte sich über die Frau. Cyrillus hingegen wich auf seine Bank zurück und entschloss sich für die Erlösung der Frau einen Rosenkranz zu beten.
„… Ave Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus ...“
Cyrillus Gedanken schweiften ab. Wieder war er in dieser dunklen, schummrigen Kirche. Nur von Kerzenlicht erhellt.
„... Heilige Maria, Muttergottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes ...“
Grinsend sah der eine der beiden Priester die vor ihm knieten auf, wohl wissend, dass die gerade abgelegte Beichte ihn schützen würde. Cyrillus wurde schlecht. Wie konnte man eine solche Tat überhaupt mit solchem Stolz beichten. Fasziniert beobachte Cyrillus wie sein eigener Arm, scheinbar ohne sein Zutun, nach dem schweren Kerzenständer neben sich griff, ihn anhob, und in einer schnellen Bewegung mit ihm den eben noch grinsenden den Schädel zertrümmerte. Eine Mischung von Schreck und Angst breitet sich auf dem Gesicht des anderen Knienden aus. Hastig raffte er sich auf und begann den Mittelgang hinab zu rennen. Cyrillus beobachte sich selbst, wie er den Kerzenständer hoch über seinen Kopf hob, und dem Fliehenden hinterher warf. Mit einem lauten Krachen zerbrach der Leuchter dessen Beine; Schreiend fiel er zu Boden. Langsam schritt Cyrillus den Gang hinab, kniete sich neben den schreienden Priester und riss sich sein Skapulier vom Hals. Er wickelte es um den des Schreienden, sprach „der Herr sei deiner Seele gnädig“, und begann es zu zuziehen. Ein leises Röcheln wurde immer lauter, und brach dann plötzlich ab.
Erschrocken blickte Cyrillus auf den Toten. „Was habe ich getan?" Langsam wankte er zurück zum Altar und setzte sich neben die andere Leiche. „Hatten sie das hier wirklich verdient?“ Cyrillus blickte auf den Priester neben sich. Das Blut das aus seinem Kopf sickerte schien auf dem Boden die Worte „Deus lo vult!“ zu bilden.
Eine Hand legte sich auf Cyrillus Schulter. Er schreckte auf. Zwei uniformierte Beamte standen vor ihm. Hatten sie es also doch herausgefunden? - Cyrillus nickte stumm, stand auf, und folgte den beiden. Doch statt ihn nach außen zu bringen, führten sie ihn tiefer in den Flughafen. Vor einer Tür, über der in großen Lettern "D-52" geschrieben stand, machten sie halt. „Bitte bleiben Sie bis auf Weiteres hier!“
Cyrillus durchschritt die hoffnungslos überfüllte Halle. An der Wand neben ihm lehnte ein rauchender Mann. „...ento Mor ...“, war in der Öffnung seines Hemdes zu sehen. Cyrillus wusste um den vollen Spruch und nickte ihm zu. Den Toten war wahrlich zu gedenken. Cyrillus stellte sich neben den Mann und fragte ihn: „Wissen Sie eventuell, was hier eigentlich los ist?“
07.08.2012, 09:30
Andromeda
"Scheiß auf deinen Flieger, Mann, ich glaube wir haben hier echt größere Probleme", hörte sie Dob sagen, "Schau mal, da draußen karren sie irgendwen weg. Das ist keine Scheißbombe, das ist ne Epidemie oder so'n Kram."
Tatsächlich sah sie es auch, als sie Dobs Blick folgte. "Fuck." Sie überlegte kurz, in den Nachrichten war in letzter Zeit gar nichts von einer Epedemie zu hören gewesen, die letzte Schweine-, Hühner- oder was auch immer Grippe war auch schon länger her. Nachdenklich zündete sie sich ihre Kippe an, da setzte sich die Rothaarige die sie vorhin fast über den Haufen gerannt hatte mit einem jungen Mädchen neben sie, kurze Zeit später kam noch ein Junge dazu. Was wird das, Kindergarten? Allerdings quatschte Dob jetzt gleich die beiden anderen Frauen an, so dass sie zumindest vorerst ihre Ruhe hatte, auf eine sonderlich intelligente Unterhaltung hatte sie eh nicht mehr gehofft. "Hey Lady, Dob ist mein Name. Wer bist du und hast du irgendwas Neues gehört? Verdammt, wenn ich so sehe, wie viele hübsche Frauen hier gefangen gehalten werden, denke ich langsam, hier muss endlich was getan werden!" Bei diesem Satz sah sie ihn allerdings wieder erstaunt an. Was wollte der Herr denn bitte tun? Vielleicht wurde das ja doch noch ganz unterhaltsam. Natürlich begann sie sich langsam sorgen zu machen, es konnte ja durchaus auch ein Anschlag mit biologischen... "Hirnfraßviren", rutschte ihr raus, glücklicherweise auf deutsch, sie hoffte ernsthaft, dass Dob das nicht verstand, es war schon etwas fies gewesen. "Sorry, laut gedacht.", schob sie auf englisch leise hinterher. Die Rothaarige war an sich verdammt hübsch, fiel ihr gerade so auf.
07.08.2012, 10:40
gRuFtY
Isabelle oder Isa hieß die kleine also, Ellen die Große. Diese hatte gerade so ein Typ mittleren Alters angesprochen, scheinbar nannte er sich Rob oder Sup oder so (dass er Dob hieß, hatte Ethan nicht richtig gehört, schließlich sprach er in dem Moment mit Isa), er hatte allerdings schon im nächsten Moment eine Abfuhr erhalten. Nachdem die beiden Frauen sich je ein Stück Twix genommen hatten, brauch sich auch Ethan ein Stück ab und aß es, während Ellen das Grüppchen auf ein paar Leute aufmerksam machte: " Vielleicht weiß einer von den Neuankömmlingen etwas."
Währenddessen kramte Isa ein Bild hervor und zeigte es Ethan: "Und was mich hierher führt... Nun, ich suche diese Frau." Erneut zog sie das Foto aus der Tasche und zeigte es Ethan. "Meine Mutter. Sie ist nun ein paar Jährchen älter und arbeitet bei einem Sydneyer Fernsehsender. Vorgestern war sie bei der Sendung Was würden Sie tun, wenn morgen eine Zombie-Plage ausbricht? als Moderatorin. Leider weiß ich den Sender nicht mehr. Sagt dir das etwas?"
"Puh. Irgendwo im Fernsehen hab ich die schon mal gesehen, ja, aber wann und wo bloß... Keine Ahnung, tut mir Leid. Fällt mir vielleicht später noch wieder ein. Aber wenn sie deine Mutter ist, wie kommt es denn dann, dass du nicht weißt, wo sie arbeitet?" Ethan konnte für den Moment nur vermuten, dass sich Mutter und Tochter lange keinen Kontakt hatten, aus welchen Gründen auch immer. Isa würde es sicher gleich aufklären.
07.08.2012, 11:41
Zitroneneis
Isas Herz schlug ein wenig schneller, als sie Ethans Bestätigung hörte. Anscheinend war sie tatsächlich der richtigen Spur gefolgt. "Ah, das ist ein wenig kompliziert. Wie du vermutlich schon an meiner Aussprache hörst, komme ich nicht von hier." Isa sprach recht gutes Englisch, aber der leichte Akzent war für Muttersprachler sicher nicht zu überhören. "Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen. Auch meine Mutter kommt von dort. Allerdings", fuhr sie nach einer kurzen Denkpause fort, "trennte sie sich kurz nach meiner Geburt von meinem Vater, wanderte nach Australien aus und brach jeglichen Kontakt ab. Ich wurde von meinem Vater und meiner Stiefmutter großgezogen und erfuhr erst vor einem Jahr, was mit meiner echten Mutter passiert ist..." Sie lächelte verlegen. "Na ja, und jetzt möchte ich sie kennenlernen, also bin ich hergereist. Das ist eigentlich alles..." Isa nahm noch einen Schluck Cola, um zu überspielen, dass ihr die Geschichte doch ein wenig peinlich war und sie nicht wusste, was sie weiter sagen sollte.
"Hirnfraßviren", hörte sie die Hippie-Dame gerade sagen. Auch eine Deutsche. Vielleicht sollte Isa später ein wenig Smalltalk mit ihr halten. Es war schon etwas seltsam, seit mehr als einer Woche niemanden mehr zu haben, der die eigene Muttersprache verstand. Jedenfalls schien die Frau keine schmeichelhaftere Meinung von diesem Dob hatte, als sie selbst und Ellen. Isa war sich allerdings nicht sicher, ob der Kerl das merkte.
Wie auch immer, Ethan war ein weitaus angenehmerer Gesprächspartner, also richtete Isa ihre Aufmerksamkeit wieder an ihn. "Eine verrückte Geschichte, was?", sagte sie, auf ihre Erzählung bezogen.
07.08.2012, 12:33
gRuFtY
"Eine verrückte Geschichte, was?"
"Ja, schon ein wenig. Aber ich finde es echt cool, dass du das einfach so machst!" In Wahrheit konnte EthanIsas Beweggründe gar nicht verstehen. Seine Eltern waren für ihn immer nur seine Eltern gewesen. Die, die im Taschengeld gaben, seine Wäsche wuschen und ihm Essen machten. Wie konnte man sich darum groß Gedanken machen? Und warum sollte es wichtig sein, seine wahre Mutter zu kennen, wenn die Stiefmutter doch all die aufgezählten Dinge übernahm? Aber die Frage würde Ethan nicht offen stellen, er konnte ahnen, das Isa diese Sache wichtig war.
"Wie hast du denn das ganze Geld zusammen bekommen, um nach Australien kommen zu können? Das ist ja doch eine ziemlich weite Strecke. Deutschland liegt in Europa, nicht wahr?" Ethan war sich mittlerweile sicher, das Isa zu den Schwächeren gehörte. Ellen jedoch... auch wenn sie ihn anlächelte, er fühlte sich von ihr fast belächelt. Wie sie diesen Top oder Drop (Dob) hatte abblitzen lassen, strahlte eine Autorität aus, die Ethan zeigte, dass sie es gewohnt war, zu den Stärkeren zu gehören. Das würde bedeuten, dass Ethan sich bei ihr einschleimen müssen würde. So wie bei seinen Lehrern. Wenn man das richtig anstellte konnte man so auch die Stärkeren so kontrollieren, wie die Schwächeren, sagte Jonas immer.