Zitat von
Diomedes
Was macht es für einen Unterschied?
Für manche ist Einsamkeit eine Woche ohne Party, für andere das Stranden an der berühmt berüchtigten einsamen Insel irgendwo am Arsch der Welt.
Oder vielleicht verbinden einige damit auch die Angst, ausgeschlossen oder nicht anerkannt zu werden.
Die Phobie bliebt die gleiche: ein Zeitraum ohne Gesellschaft, den man nicht verkraften würde, oder zumindest davon überzeugt ist.
Ab wann Einsamkeit beginnt, definiert wohl jeder für sich selbst. Aber das ist auch nicht das entscheidende. Letztlich läuft es darauf hinaus, dass man sich in Gesellschaft wohler fühlt.
Eine Ansprechperson, ein Freund, was auch immer, vermittelt Sicherheit, schon ein wenig Geborgenheit, weil sich ein Problem, egal welcher Art, mit Hilfe anderer Personen bewältigen lässt. Allein schon die Gewissheit, sich an jemanden Wenden zu können, wenn es notwendig ist, fördert das Wohlbefinden ungemein.
Die Einsamkeit wäre, so denke ich, abstrahiert "nur" die Abwesenheit dieser Gewissheit.
Das hat nichts mit Selbstständigkeit zu tun. Die erreicht sicher jeder über kurz oder lang, sofern nicht durch unglückliche Umstände darin eingeschränkt. Es ist auch nicht so, dass nur die wenigsten in der Lage wären für sich selbst zu sorgen.
Alleine das Gefühl, dass man nicht mehr ausreichend Kontakt zu einer Person hat, auf die man sich verlassen könnte; alleine die Unsicherheit um seine eigene Existenz, die durch die Hilfe anderer gewährleistet ist, ist dieser Zustand von Einsamkeit. Ein Zustand, in dem man sich nicht mehr in der Sicherheit durch ein soziales Umfeld weiß.
Oberflächlich betrachtet mag es wohl so aussehen, dass manche etwas verwöhnt sind, und Einsamkeit tatsächlich viel härter ist, als manche es definieren.
Jedoch muss man sich immer vor Augen halten, dass Einsamkeit, egal ab welchem Zeitpunkt sie nun anfängt, für eine Person ein Zustand der Unsicherheit ist, und demnach auch nicht zu unterschätzen. Auch wenn es vielleicht erstmal albern klingt, dass sich jemand einsam fühlt, sobald er nicht dauerhaft mehr als drei Menschen um sich hat. Hier ist, wie generell in Sachen Angst, ein bisschen Empathie notwendig, um die wirkliche Problematik zu erkennen. Sprüche wie "Reiß dich mal zusammen" helfen da auch nur den wenigsten. (keine Unterstellung an dich, Chibi)