Gedicht - Der Kinderplan

Heute in einem Zug geschrieben:

Trauervoll schliesst er ab,
jenen Brief, an die gewandt,
zu der er sich schon früh bekannt’,
Traurig, kurz und knapp.

Mit ihr hatt’ er ein Leben vor,
Voll Kindersegen, Harmonie und Friede,
Ein gemeines Eisen aus des Lebens Schmiede,
War er nicht gewesen ein tumber Tor?

«Ehemals Liebste, verzeih.
Ich zieh’ es vor zu geh’n,
hoff’, du kannst mich versteh’n
Auf dass dein Wesen gedeih.


Es wär’ nicht rechtens, dies zu tun,
Wär’ ewig nicht verzeihlich,
ewiglich hingegen freilich,
liess’ es uns nimmer ruh’n.

Dein Kinderwunsch wird einst erfüllt,
doch lass’ nicht mich dein Spender sein,
Denn in diese Worte eingehüllt,
Verlass’ ich dich, ich armes Schwein.

Beschrei mein Schwinden nicht,
du gottlos armes Kind,
Dein Leben sonst zerbricht,
Drum lebe fort, geschwind!»

Mit schwärzester Seele und blutendem Herz,
Legt sie nun ab das fiese Schreiben,
Denn sie hofft’, er würd’ für immer bleiben,
Und dies tut nun der Schmerz.

Es gilt wie immer die Bitte darum, mich in höchstem Sinne auseinanderzunehmen. ö.ö

*knöchelknack*

Zitat:

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War er nicht gewesen ein tumber Tor?

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ôo Das klingt ja sooo stumpf. :rolleyes:

Zitat:

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Dein Kinderwunsch wird einst erfüllt,
doch lass’ nicht mich dein Spender sein,
Denn in diese Worte eingehüllt,
Verlass’ ich dich, ich armes Schwein.

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LOL. *hust*
Also erstmal ist Spender sehr menschenverachtend. ^^'' Andernseits ist dieses "Arme Schwein" ja wohl völlig aus dem Stil des Gedichts, du sprichst die ganze Zeit ernst und beherrscht und dann sowas. Ich dachte erst, es sei ein sarkastischer Wendepunkt, aber geht ja nicht so weiter.. xD

Zitat:

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Legt sie nun ab das fiese Schreiben,

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Same here. Vll "üble"?

Sonst hat es auf jeden Fall Atmosphäre. Ein wenig was von Poe, wenn auch nicht ganz so niedergeschlagen. :p Und irgendwie kommt es mir komisch vor, der Mann steht als kaputte Zeugungsmaschine da.

*Cipolla schaudernd anschau*

Naja, hab grad nicht so viel Zeit, und du hast ja selbst zur "harten" Kritik aufgefordert. Dem nachfolgend werde ich mich auch kurz fassen und die, übrigens doch äußerst gelungenen, positiven Teile auslassen. :)

Zitat:

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Auf dass dein Wesen gedeih.

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Uff. Inhaltlich passt das ja mal gar nicht rein. Vllt sowas wie: "hoff, du gibts mich frei."

Zitat:

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Es wär’ nicht rechtens, dies zu tun,
Wär’ ewig nicht verzeihlich,

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Wieso Konjunktiv? Schreib lieber "ist".

Zitat:

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Dein Kinderwunsch wird einst erfüllt,
doch lass’ nicht mich dein Spender sein,
Denn in diese Worte eingehüllt,
Verlass’ ich dich, ich armes Schwein.

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Mwuahahaha! Den muss ich mir merken, das könnt auch gut alleine stehen. (Hmh, doch was positives gesagt, egal.)

Zitat:

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Beschrei mein Schwinden nicht,

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Beklag.

Zitat:

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du gottlos armes Kind,

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Zitat:

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Mit schwärzester Seele und blutendem Herz,

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Oha, was ist denn das für ein Teufelsweib? Gottlos und mit schwrzer Seele? Ts.

Ach, ja: Wieso wechselst du mittendrin das Reimschema? Und dann nur für zwei Strophen?

Zitat:

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Zitat von La Zwiebel

ôo Das klingt ja sooo stumpf.

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Nun ja, stumpf hin oder her, beim Schreiben gefiel mir das. Nichtsdestotrotz finde ich mittlerweile auch, dass man da noch etwas besseres hinsetzen sollte. Ich suche aber noch das passende Attribut...

Zitat:

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Also erstmal ist Spender sehr menschenverachtend. ^^''

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Das ist mir nicht aufgefallen o.ô

Zitat:

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Andernseits ist dieses "Arme Schwein" ja wohl völlig aus dem Stil des Gedichts, du sprichst die ganze Zeit ernst und beherrscht und dann sowas. Ich dachte erst, es sei ein sarkastischer Wendepunkt, aber geht ja nicht so weiter.. xD

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Ooo~keee... das war keinesefalls beabsichtigt. Als ich es mir durch den Kopf habe gehen lassen, ist mir das auch aufgefallen...
Mittlerweile habe ich eine etwas bessere Variante gefunden

Dein Kinderwunsch wird einmal echt,
doch lass’ nicht mich dein Spender sein,
es trügte uns der bare Schein,
Nun wird mir davon nurmehr schlecht.

Ausserdem, weil auch da das Reimschema gewechselt hat:

Beschrei mein Schwinden nicht,
du gottlos armes Kind,
Es hört' dich nur der Wind,
Und dein Leben noch zerbricht...»

Es ist immernoch stilistisch gesehen eher ein Bruch, was allerdings schon beabsichtigt war, aber zuvor war es tatsächlich eher lächerlich... Sagt mal, wie ihr die neue Version findet!

Zitat:

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Und irgendwie kommt es mir komisch vor, der Mann steht als kaputte Zeugungsmaschine da.

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Hmm... was ist daran komisch?

Zitat:

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Zitat von Cyberwoolf

Uff. Inhaltlich passt das ja mal gar nicht rein. Vllt sowas wie: "hoff, du gibts mich frei."

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Vorschlag angenommen. ^_~

«Ehemals Liebste, verzeih.
Ich zieh’ es vor zu geh’n,
hoff’, du kannst mich versteh’n
Und hoff', du gibst mich frei.

Danke, das gefällt mir!

Zitat:

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Wieso Konjunktiv? Schreib lieber "ist".

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Nun ja, sie haben es ja nicht getan. Du hast natürlich recht, dass es entweder legitim ist oder nicht, aber letztlich fand ich es in dem Kontext angebracht, den Konjunktiv zu benutzen und halte daran fest.

Zitat:

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Oha, was ist denn das für ein Teufelsweib? Gottlos und mit schwrzer Seele? Ts.

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Tja, nur ich weiss, wen ich dabei genau im Kopf hatte... :rolleyes:

Zitat:

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Ach, ja: Wieso wechselst du mittendrin das Reimschema? Und dann nur für zwei Strophen?

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Das habe ich ja nun korrigiert, aber ehrlich gesagt finde ich das selber etwas seltsam. Ich hatte vor, für den gesamten Briefauszug ein anderes Reimschema zu benutzen, aber letztlich habe ich nur nicht mehr so doll ausgeschmückt. Und die beiden Strophen sind eben wie die Schweizer gewesen und haben die Lautverschiebung nicht mitgemacht. ^_^

Dankschön vielmals für die ausführliche oder zumindest detaillierte Kritik. Sie hat mir zweifelsohne geholfen.

Toll, dass man sich in diesem Forum immer auf einen Kommentar von Cipolla verlassen kann... ;)

Zitat:

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Hmm... was ist daran komisch?

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Weil ein Gedicht in diesem Stil eher der Romantik entspringt. Du hast es durch die Wortwahl auch in dieser Ansicht gehalten, wenn jetzt aber der Mann nur als Samenspender dasteht ist das gar nicht romantisch. Aber egal. :p

Zitat:

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Nun ja, sie haben es ja nicht getan. Du hast natürlich recht, dass es entweder legitim ist oder nicht, aber letztlich fand ich es in dem Kontext angebracht, den Konjunktiv zu benutzen und halte daran fest.

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Hoppla, da hab ich wohl was falsch verstanden. Ich dachte, er hielte das Verlassen für Unrecht.