Balancing: Licht, aber auch Schatten?
Gerade ein RPG setzt durch das Charaktermanagement natürlich ausbalanciertes Gameplay voraus. Dank sei da auch den passiven Kampfsystemen, deren Meisterung nur unwesentlich von den individuellen Fähigkeiten eines Spielers abhängt. Meine Frage an euch ist jetzt, ob zu viel Balancing einem Spiel wirklich nur gut tut, oder aber auch eine Menge potentiellen Spaß bzw. mögliche Herausforderungen vernichtet.
Als Spieler will ich vom Gameplay auch mit überraschenden Herausforderungen konfrontiert werden. Für einen strikt linear ansteigenden Schwierigkeitsgrad kann ich mich nicht sonderlich erwärmen. Heißt also im Prinzip, dass auf Probleme mit einfachen Lösung auch ruhig knüppelharte Zahnausbeißer folgen dürfen und umgekehrt. Westliche Spiele haben da durch ihren Freiraum natürlich die Nase vorn, aber mir geht es ja in erster Linie um den Gameplayverlauf wenn das Spiel linear durchgespielt wird (und da wiederum unterscheiden sich westliche Spiele nicht von östlichen Spielen).
Ein flexibler Umgang mit dem Balancing lädt auch zu mehr Kreativität ein. Entwickler müssen sich schließlich überlegen wie der Spieler die ständigen Berg- und Talfahrten als spaßige Umkehrformel der bisher wohl zum größten Teil festen Konvention verstehen bzw. wahrnehmen kann.
Um das Prinzip dahingehend zu ändern ist es mMn nötig sich vom Genredenken zu verabschieden und die RPG Formel aufzubrechen, denn spielerisches Geschick muss einfach der dominierende Weg zum Erfolg sein.