Zerstören Liebesgeschichten die Handlung?
In diesen Thread nur Germanistikstudenten.
Abgesehen von der ansonsten zweifelhaften Natur der Liebe muss man ihr einräumen, dass sie in Romanen tatsächlich existiert. Beispielsweise bei "Illuminati", das ja jeder gelesen hat, dachte ich mir schon in der Mitte des Buches: "Alter, bitte nicht!" Doch es kam, wie es kommen musste. Anstatt durch einen spannenden Handlungsverlauf zum Weiterlesen zu motivieren, setzt der Autor seinem Publikum eine dahingebrochene Liebesgeschichte vor.
Kann ein Buch denn nicht einfach nur sein Thema behandeln und somit den Leser bereichern, sondern muss es immer mindestens eine Lovestory enthalten?
Mancher Schriftsteller versucht natürlich keck diese Schummelei zu vertuschen, indem er ihr große Gedanken anheftet. Die Liebe zwischen Arwen und Aragorn in "Herr der Ringe" (ebenfalls jeder gelesen) ist natürlich nicht bloßes Füreinanderempfinden, eher die hochphilosophische Frage, ob die werte Elbe für die Liebe die Unsterblichkeit aufgibt. Mir platzt bei so viel Anspruch beinahe der Kopf und mein Herz wallt sehr.
Schließlich muss ich anmerken, dass einige Bücher ohne die Liebe nicht sein könnten. Wir erinnern uns an das großartige "Romeo & Julia" oder Stendhals "Rot und Schwarz". Aber das ist jetzt nicht von Bedeutung.