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Original geschrieben von Waya Yoshitaka
Das ist ja schon fast der Fall, aber auf jedenfalls ist ein recht großer Teil IMO unzufrieden. Doch die meisten denken ja, das sie nichts ändern könne, das sie nicht aktiv am politischen Geschehen mitwirken können.
Muss ich ganz ehrlich sagen - das war meine Einstellung auch, bis ich mich näher damit beschäftigen WOLLTE, erst da hat der Umdenk-Prozess eingesetzt, und ich begann mich mehr dafür zu interessieren. Es gibt auch wenig Möglichkeiten - nein, es werden einem wenig Möglichkeiten vermittelt, WO man sich selbst aktiv beteiligen kann, WIE man etwas erreichen kann. Wenn nicht selbst der Anstoß von sich aus kommt, fehlt es einfach, dass "man draufgestoßen" wird.
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Es gibt auch viele kleinere Parteien, die vielleicht mehr schaffen könnten, als die großen, das sie vielleicht nicht so in einer bestimmten Schiene festgefahren sind, sie könnten neue Ideen bringen, die auch Deutschland weiterbringen und wo nicht nur über so ein Scheiß wie die 1000. Rechtschreibreform debattiert wird...
Die große Gefahr bei den kleinen Parteien werden wiederum in der Geschichte ersichtlich, zu Zeiten der Weimarer Republik waren es die kleinen Splitterparteien, die die Regierung zur Handlungsunfähigkeit getrieben haben, die dann in der Diktatur endete....
So schlimm ist es bei uns jetzt wahrlich nicht, auch die (deswegen eingeführte) Fünf-Prozent-Hürde ist da ein Riegel, der vorgeschoben wird, aber am Beispiel der PDS, die teilweise wiedererstarkt ist, sieht man doch, dass genau diese Stimmen den "bewährten" Parteien abgehen (SPD, CSU/CDU, Grüne, FDP).
Solange die Einflüsse der neuen Parteien vertretbar sind für die Gesammtbevölkerung, wäre ein Erstarken derer vielleicht sogar gut - aber in Fällen wie den Republikanern, die mit Ausländerfeindlichen Parolen auf Stimmenfang gehen, da bin ich mir sicher, dass einige da zustimmen werden, ist der Regierung wahrlich nicht geholfen.
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Doch was vielleicht das größte Problem ist: die meisten Leute, die was ändern würden trauen sich nicht und selbst wenn, sind sie dann doch oft zu sehr versplittert und eine Kommunikation zwischen den einzelnen Positionen scheint ja noch nicht zu bestehen. Könnte man dies aber schaffen, diese Kommunikation herzustellen, wäre eine Außerparlamentarische Opposition durchaus wieder möglich.
Gott bewahre, eine außerparlamentarische Opposition ist eigentlich eine der letzten Möglichkeiten, politisch etwas zu bewirken, denn bis die APO (ich kürze jetzt einfach mal mit dem bekannten Kürzel ab) bzw. die aktiven Leute den "Gang durch die Institutionen" beendet haben, kann doch einige Zeit vergehen - man betrachte z.B. Joschka Fischer, der ja das Paradebeispiel eines APO-Mitglied's ist - den Gang durch die Institutionen hat er angetreten, und eine Weile gebraucht bis er wirklich etwas bewegen konnte. Ihm ist es zu großen Teilen zu verdanken, dass die Grünen jetzt dort sind, wo sie sind - denn eine charismatische Führungspersönlichkeit ist gerade in der jetzigen Zeit, in der genau so eine fehlt und die Parteiprogramme nichtmehr so konträr wie früher sind, sich stellenweiße identisch anhören, umso wertvoller für eine Partei.
Gescheiter wäre die aktive Mitarbeit in einer der Parteien - aber da fass ich mich selbst erstmal am Schopf, wieso ich das immernoch nicht gemacht habe :rolleyes:
Zurück zur APO - da die APO eigentlich keine "richtige" Opposition ist und rechtmäßig auch nicht wirklich was gegen die Regierung ausrichten kann (außer Demos, sehr sehr vereinfacht gesagt) sollten wir lieber drauf hoffen, das es weiterhin eine "bewährte" Opposition gibt, die konstruktiv arbeitet.... *weiter träum*
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Doch was auch wichtig ist, ist die Leute wieder für Politik ansprechbar zu machen. Das Desinteresse ist IMO hier das größte Problem, und solange das weiter besteht, wird sich auch nur schwer wirklich was ändern....
http://www.multimediaxis.de/images/s.../old/s_048.gif - ich stimme voll zu, nur wenn wir ganz ehrlich sind: Wie sollen wir das erreichen? Wie können wir die Politik für die Gesellschaft interessant machen, solange es nicht um Kürzungen des Urlaubs oder erhöhte Steuern geht?
Viele interessiert die Politik erst, wenn es sie selbst empfindlich trifft.
So sehe ich das zumindest, an weiteren oder weiterführenden Diskussionen wäre ich sehr interessiert :)
(ich habe Geschichte in der K12 und K13 aufmerksam mitverfolgt und interessiere mich dementsprechend für diese Thematik, also keine protzerei von mir, sondern Themen-bezogenes Interesse ^^)