...weil ich mir dachte, dass ich nichts finden würde, was Dich aufbaut...
Und eigentlich bringt es Evil_Dragons Zitat verdammt gut auf den Punkt:
Zitat:
Die Äpfel in Nachbars Garten sind ja auch immer größer..
Dennoch werde ich Dich jetzt gnadenlos zutexten!!! ;)
Ob Du willst, oder nicht... Quasi Schocktherapie aus dem Hause Silence. Könnte wehtun...
Zitat:
Original geschrieben von -[IoI]-Ins@ne
29.01.2004
Ich dachte immer, ich sei ziemlich intelligent, doch ist das alles Blödsinn, allein unter meinen Freunden verstehen alle etwas immer ein bisschen schneller als ich. Können etwas ein bisschen besser als ich. Arbeiten ein wenig selbstständiger als ich.
Relativer Dauerzustand bei mir. Erst recht, wenn man als Klassenbester aufs Gymnasium wechselt, von sich sowas von überzeugt ist und dann auf eine realistische Größe zurechtgestutzt wird (Notenabfall um den Faktor zwei bis drei).
Sowas ist einfach nur klasse! baut richtig das Ego auf...
Es hat 1,5 jahre gedauert, bis ich wieder ein akzeptables Niveau hatte (sprich im Bereich 1 - 2 war).
Die Erfahrung, die ich daraus zog war:
Es gibt immer jemanden, der besser ist als ich... meistens kommen sie sogar im handlichen Sixpack... Andererseits bedeutete das aber auch (auch wenn es sich jetzt arrogant anhört): Es gab auch noch schlechtere als mich!! Denn ich gehörte nicht zu denjenigen, die das Probehalbjahr nicht bestanden...
Daher: Schau Dir die Menschen in Deiner Umgebung an: Sind sie Dir wirklich, jeder einzelne für sich auf jedem Gebiet wirklich besser als Du???
Zitat:
Ich dachte immer, ich besäße einen ziemlich guten/interessanter Charakter. Aber das ist nicht wahr, ich bin nicht einmal sonderlich außergewöhnlich. Es gibt immer noch Menschen, die witziger sind als ich, oder melancholischer, tiefsinniger oder lockerer, offener oder einfach besser.
Meistens (mit Ausnahme hier im Netz, wo ich etwas hemmungsloser wegen der Anonymität bin) erscheine ich auf Partys und ähnlichem so gesprächig wie ein Stein (mein Nick ist gewissermassen Programm). ich gebe zu, je besser (nicht länger!!) ich Menschen zu kennen glaube, desto offener werde ich. Und je zwanghaft witziger ich zu sein versuche, um so größer ist das Fiasko. Also versuche ich nicht mehr, um jeden Preis schlagfertig/witzig zu sein. Die besten Sprüche kommen immer dann, wenn ich spontan reagiere. Das gleich gilt für die restlichen Eigenschaften da oben.
Ich bin einfach ich. Und ich will mich nicht (mehr) verbiegen, weil ich gewisse Fehler habe. Ich arbeite an ihnen, aber sie werden nie vollständig verschwinden...
Zitat:
Ich dachte immer, viele Menschen interessiert es, wer ich bin, wie ich bin. Doch im Prinzip bin ich ihnen egal, nicht einmal, weil sie mich nicht verstehen würden, wie ich es mir bissher einredete, nein, einfach, weil ich ihnen unangenehm bin, weil ich kein Mensch bin, der lebt, sondern wünscht zu leben.
Finde Dich damit ab, dass die Welt nicht auf Dich zukommt, wenn Du der Welt nicht mitteilst, dass es Dich gibt.
Und eine Mitteilung kann auch aus einem positiven Eindruck erwachsen, den man irgendwo hinterlässt. Auch, wenn man es Dir nicht sagt! Oder kannst Du mit Sicherheit sagen, dass Du ALLEN Menschen völlig egal bist?
Zitat:
Ich dachte immer, ich wäre wenigstens sportlich, körperlich beneidenswert gut und eisern zu mir slebst. Doch das stimmt nicht. Ich bin ein Schwächling, und nicht mal so labil, um als etwas außergewöhnliches zu gelten.
Heute beim Karate... Machtlosigkeit... Schmerz...
Ich trainiere und strenge mich an, aber es geht einfach nicht, ich besitze keinen Willen, keine Ausdauer, keine Härte zu mir selbst. Alle anderen sind stur, besitzen Motivation und überwinden sich, ich kann es nicht. Mein Körper, meine Muskeln verkrampfen sich, doch bewegen sie sich nicht, kann ich sie nicht zu bewegen, das zu tun, was ich will. Ich dachte immer, ich wäre etwas Besonderes, weil ich eisern wäre, doch das ist nicht war. Ich habe nichtmal eine gute Kondition, keinen Kampfgeist. Mir tut alles weh, mein Karateanzug ist voll Blut, und ich spüre die Wunde nicht, weil das Adrenalin in meinem Körper jegliche Schmerzempfindung lähmt, andere Menschen sind in diesem Zustand zu Höchstleistungen fähig, bei mir ist es mehr wie eine dumpfe Lähmung.
Eine Frage: Warum MACHST DU Karate? Was hat Dich dazu bewogen diesen Sport zu betreiben?? Wem wolltest Du mit der Wahl etwas beweisen???
Ich weiß sehr wohl, was passiert, wenn man sich beim Karate nicht richtig erwärmt, wenn sich beim Yoko-geri-kekomi die Hüfte meldet, weil man sie nicht richtig mit in den Stoß dreht, wie sich die Muskeln verkrampfen, wenn man im schweißgetränkten Karate-Gi schlagartig abkühlt, weil der Sensei anderen hilft oder beim Gohon-Kumite der Partner voll durchzieht, es sich herausstellt, dass er zwar den braunen Gurt hat, aber offenbar nie gelernt hat, was abbremsen und Anpassung an den Partner heißt...
Solange ich mir selbst nach dem Training sagen kann: Ich habe heute alles gegeben, bin ich zufrieden. Und Höchstleistungen unter Schmerzen, nun, manche mögen stolz darauf sein, aber ich persönlich habe bisher immer noch mehr "bezahlt" als es mir eigentlich gebracht hat. Auch wenn das sich jetzt anhört wie Feigheit oder nach einem Warmduscher, stelle ich mir immer die Frage: Ist es mir hier und jetzt wert, meine Gesundheit, die eins der wenigen Güter ist, mit der ich in Zukunft "wuchern" will, ist sie es mir wert, sie einfach aufs Spiel zu setzen, weil es so ein kleiner laufender Meter da vorn es von mir will und meine Verletzungen ignoriert... Die Frage habe ich für mich beantwortet. Wie Du es machst, liegt bei Dir...
Zitat:
Ständig stand ich zwischen Aufgeben, Liegenbleiben und einfach krampfhaft Losheulen, verstehst du, heulen.
Heulen, weil ich nicht mehr kann, und doch stehe ich wieder auf, um noch mehr Schmerz entgegenzunehmen. Und alle sehen mich an, hart, kalt, für sie ist es unverständlich, das ich vor dem Zusammenbruch stehe.
Ein Wutausbruch, in maßen, Tränen... das kann sehr heilend wirken. Vielleicht nicht für Deine Umwelt, für Dich selbst aber schon. und wenn Deine Umwelt soviel besser ist als Du, wie oben angedeutet, dann sollte sie spätestens jetzt darauf kommen, das mit Dir vielleicht etwas nicht stimmt...
Zitat:
Dann denke ich, wenigstens besitze ich noch meine Melancholie, mei Empfinden für die Schönheit der Sprache und Philosophie, doch bin ich nichts als ein billiger Abklatsch, weiß nur Schmerz von mir zu geben, Schmerz über mein eigenes Versagen, und nicht einmal das ist besonders.
Ich dachte früher auch: einen melacholischen Charakter, das hat was tiefsinniges, ist irgendwie cool. Heute bin ich acuh manchmal noch melancholisch, aber dann weil mir halt wirklich alles triste erscheint. Aber im Grunde genommen will ich es nicht mehr sein. Ich will ich sein! Denn ich konnte mir die Frage nicht beantworten: Bin ich jetzt melancholisch oder einfach nur depressiv??
Und was Dein angeblich nicht vorhandenes Talent zum Schreiben/Ausdrücken Deiner Gedanken betrifft: hast Du schon mal einige der obigen Posts gelesen? hast Du mal die Reaktionen auf Deine ALTEN POSTS gelesen? Ja? Und dann kennst Du darauf immer noch nicht die Antwort??
Zitat:
Ich sehe dich, und du bist ein Mensch, mit dem ich über alles reden kann. Einer nur von wenigen, die das behaupten können. Ich dachte es macht mich zu etwas Besonderem, solch eine tiefe Verbundenheit für jemanden zu empfinden. Doch nicht einmal das ist besonders, ich bilde mir nur ein, das es etwas besonderes sei. In Wahrheit schreibe ich dir, weil ich diese Besonderheit sehen will, doch dir ist es herzlichst egal, nein nicht egal, du besitzt Mitleid, vielleicht sogar Mitleid mit meinem Schmerz.
Fürwahr, du wärest ein Mensch, bei dem ich mir vorstellen könnte, ihn irgendwann einmal vielleicht zu lieben. Doch nur, weil ich mir einrede, dass du mich in die Arme nimmst, wenn ich weine.
Weil ich glaube, dass du meine Welt ungeschehen machen kannst, weil ich glaube, etwas besonderes zu sein, wenn du mich lieben würdest.
Diese Stelle hört sich für mich nach Liebeskummer an ... Da kann ich Dir leider nichts mit auf den Weg geben, außer dem süssen Versprechen der Zeit: Sie lässt alle Wunden verheilen... auch wenn Narben zurückbleiben...
Zitat:
Ich heule, die Tränen hören nicht mehr auf.
Wie könnten sie? Ich habe alles verloren, was mir so wichtig war, weil es mich zu etwas Besonderem macht, doch nun sehe ich, dass ich es nie besessen habe. Bin aufgewacht aus der Illusion, die mein Leben verschönern sollte.
Und nicht einmal das ist etwas Besonderes, es ist sogar das älteste der Welt, etwas, dass alle Menschen schon erleben, dass alles, was für sie das Leben ausmacht, eigentlich nur auf der Lüge der Wertschätzung passiert, das heißt, dass ich mir vorlüge, dass das, was ich besitze, wertvoll ist, um nicht einsehen zu müssen, wie umsonst eigentlich alles ist.
Hast Du eigentlich schon einmal etwas erreicht, auf dass Du stolz sein konntest? Was nur Du allein geschafft hast? Nein? Komm' schon, das glaube ich Dir nicht! Wir alle waren schon einmal allein und mussten etwas schaffen, ohne dass man uns half... denk' nach, suche in Deinen Erinnerungen...
Zitat:
Ich weiß, du wirst nicht verstehen, was ich dir nun schreibe, aber das macht auch nichts.
Du bist ein lieber Mensch, und irgendwann später werde ich das hier geschriebene wieder als Nichtigkeit abtun, als vorüberziehende Melancholie oder als ein Depressivum, um mir wieder eine neue Lüge aufzubauen, der ich wieder Wertigkeit für mein Leben zustecken kann.
Pessimist ... außerdem:
Ist es wirklich so schlimm?? Kannst Du nach dieser Selbsterkenntnis eigentlich wirklich noch einmal eine derartige Lüge aufbauen? Meinst Du wirklich, es ist einfach sich selbst derart ein zweites Mal zu belügen???
Zitat:
Vielleicht ist es auch gut so, meine Tränen werden wieder trocknen in der sanften Wonne der Zeit. Und irgendwann werde ich etwas besitzen, das mir lange erhalten bleibt, und mir die unendliche Wertigkeit dessen Besitzes wieder vorlügen zu können udn alles vorhergehende als Nichtigkeit abtuen kann. Jeder Schmerz wird ausklingen in der seligen Wonne dieses Gedanken, dieser Lüge, und das ist es dann, was Menschen ein "glückliches" Leben nennen.
Glücklich sind die Unwissenden. Glücklich sind die wissendlichen Ignoranten. Glücklich sind die Außergewöhnlichen, traurig nur der einzige normale Mensch, der Nichtige.
Es steht Dir natürlich frei, Dir Deine eigene "Definition" von Glück zu suchen, um Dir eine erneute Enttäuschung zu ersparen (So man "Glück" oder "glückliches Leben" überhaupt definieren kann...).
Ach ja:
ich bin ein normaler Mensch und behaupte von mir, relativ realistisch im Leben zu stehen. Vielleicht ist das auch eine Lüge... aber dann eine verdammt gute, da mir bisher noch kein Mensch begegnet ist, der mich dieser Lüge bezichtigt hat (vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich noch nie beim Püschologen war ;))
In diesem Sinne
Cheers
Silence
P.S.:
Wenn ich rauskriege, dass Das nicht von Dir ist, springe ich persönlich durch die Leitung aus Deinem Monitor!!! ;)
Zumindest würde ich dann diesen Post wieder löschen!