Re: Heute fand ich ein Buch
Zitat:
Original geschrieben von basi
nicht dass ich es dir nicht zutrauen würde moony (ich nenn dich einfach so :D), aber ich würd wirklich gern wissen ob die geschchte verstande wurde... könntest du in einem spoiler kurz wiedergeben in welcher relation der erste teil zum zweiten steht...wär echt nett...hab mir nämlich überlegt ob ich da noch was ändern muss...aber erstmal danke fürs lesen und fürs lob :)
Moon oder Moony, egal - wie du magst ^_^
Ich hab hier eben noch was:
Zitat:
Original geschrieben von basi
Die öffnet sich, der Schatten des Mannes fällt auf den Toten.
Kann es sein, dass es 'Die Tuer oeffnet sich...' Heißen soll oder ist das oeffnen auf die Kiste bezogen?
Na gut :) kann natuerlich sein, dass ich mit meiner Interpretation voellig daneben liege und ich nix verstanden hab, aber ich habs mir folgendermaßen gedacht.
Der erste Teil (jaja, ich hab gecheatet und die Geschichte nochmal durchgelesen :D ) ist wohl der Teil, der von dem Sohn des Verstorbenen nachtraeglich in das Tagebuch geschrieben wurde, von dem er sagt, dass der Vater noch etwas in sein Buch geschrieben habe. Mh... Davon gehe ich zumindest aus, auch aufgrund der Anfuehrungszeichen, die ja spaeter Enden.
Was mich aber an meiner Interpretation zweifeln laesst, ist die Tatsache, dass der Sohn so geschrieben hat, als wenn er das Buch nicht kennen wuerde (tat er ja vielleicht auch nicht). Nur - so glaube ich zumindest - soll der erste Teil, also jener in Anfuehrungszeichen, das Niedergeschriebene darstellen. Wenn also der Sohn zur Schwester sagt, der Vater habe noch etwas hinzu geschrieben, ist es doch auffaellig, dass 'er' (also der 'angebliche' Vater als Autor) sich nicht mehr an die Dinge in seiner Jugend erinnern kann.
Oder, man splittet den ersten Teil (jenen in Anfuehrungszeichen) in zwei weitere Teile auf. Einmal einen, der das von dem Vater Geschriebene auf den Letzten Seiten wiedergibt, wo er das Buch durch Zufall wiederfindet, es sich durchließt und dann ueber sich selbst schreibt. Er kann sich nicht mehr wiedererkennen, weshalb er vielleicht so schreibt, als kenne er diesen Jungen Mann nicht und empoere sich ueber ihn.
Der zweite Teil ist dann jener, den der Sohn hinzu geschrieben hat. Vielleicht ab der Stelle, wo geschrieben steht, dass der Mann nun 2 Kinder und eine Frau und nen Mercedes haette. Danach kommt der Teil mit der Krankheit und ab da koennte der Sohn geschrieben haben (oder schon ab dem 'ich bewundere diesen Mann').
Dann kommt der Part 'ich lege mich zum schlafen hin' - vielleicht hat doch der Vater den Text geschrieben, sozusagen als Resume seines Lebens. Und dieses 'schlafen legen' ist nun eine Beschreibung fuer das 'zum Sterben legen'. Dann endet der erste Teil und der zweite beginnt.
Da gibt es noch eine Stelle:
Zitat:
Original geschrieben von basi
Seine Tränen treffen die zittrig geschriebenen Worte. Eins ums andere fließt langsam und gleichmäßig das Papier hinunter.
Sollte der letze Satz nicht heißen 'eine um die andere fließt...' - also auf die Traenen bezogen oder auf die Worte? Dies ist nun der Sohn, der grad vom Tod seines Vaters gehoert hat. Er ist traurig und trifft durch Zufall auf das Buch, ließt es (schreibt eventuell etwas hinein) und weint schließlich wegen all der Erinnerungen, die da ueber ihn herein brechen.
Dann kommt die Stelle 'Ja, ich habe es mir gewuenscht' (woertliche Rede, der Sohn am Telefon zur Schwester) - vielleicht auf den Vater bezogen, der durch die Krankheit so schlimm angeschlagen war, dass man ihm nur noch einen kurzen, schmerzlosen Tod wuenschen koennte. Eventuell hatte der Sohn zuvor mit dem Vater noch Streit gehabt aufgrund irgend einer Belanglosigkeit. Dort hat vielleicht der Sohn den Tod des Vaters gewuenscht (wie es nunmal passieren kann, wenn man im Streit in Rage geraet), was er nun bereut - oder die Schwester hat den Streit mitbekommen und er gesteht sich nun ein, dass der Ton falsch gewaehlt war.
Dann ist da halt die Stelle 'Er hat noch etwas eingetragen' (auf das gefundene Tagebuch bezogen - noch die woertliche Rede, der Sohn am Telefon mit der Schwester) - die sich auf den ersten Teil der Geschichte bezieht. Hier bin ich mir eben nicht sicher, ob das Geschriebene tatsaechlich vom Vater stammt oder vom Sohn, der das Ende des Tagebuchs (und des Lebens des Vaters) beschoenigen wollte, um vielleicht den Schmerz des Verlustes fuer ihn selber und auch fuer seine Schwester ertraeglicher zu machen, da der Vater im Tagebuch in seinen letzten Tagen noch ein halbwegs froehliches Leben hatte.
Mh... Der letzte Teil spielt ja im Krankenhaus. Der Vater ist gestorben und der Sohn sitzt bei ihm am Bett. Dort ist auch eine Kiste, die wohl dem Vater gehoert. Die Schwester ist gar nicht anwesend, sondern wahrscheinlich zu Haus, weil der Bruder im Telefonat sagt, er wuerde spaeter vorbei kommen, also nach Hause kommen. Hier koennte man wieder unterschiedliche Dinge hinein interpretieren. Der Vater ist am Sterben und moechte gerne noch seine alten Sachen sehen (Stichwort Kiste, in die der Sohn spaeter alles einraeumt). Der Sohn holt also die Kiste und trifft auf das Tagebuch, welches er liest. So, hier gibts unterschiedliche Varianten, wie es passiert ist. Entweder der Vater hatte zuvor schon alles geschrieben und der Sohn beim entdecken nur gelesen. Oder der Vater hat gemeinsam mit dem Sohn die letzten paar Zeilen geschrieben (Vater hat dem Sohn gesagt, was er schreiben soll - was eine andere moegliche Erklaerung der Schriftart sein koennte). Oder der Vater hat die Haelfte geschrieben und den Sohn weiterschreiben lassen.
Die Krankenschwester schiebt nun die Geraete hinaus und der Sohn packt die Sachen aus der Kiste wieder hinein.
Es gibt nen Unterschied zwischen 'die Tuer oeffnet sich' und 'er oeffnet die Tuer' :p Hat nun der Sohn die Tuer geoeffnet? Ich denke schon. Er hat nach dem Zusammenpacken das Krankenzimmer verlassen. Wahrscheinlich war kein Licht im Zimmer, weshalb von 'draußen', den Fluren Licht ins Zimmer hinein stroemte und den Schatten des Sohnes auf den Vater war, da der Sohn vor der Tuer stand. Er geht raus, laesst die Tuer offen, sodass Licht auf den toten Vater faellt.
Und der letzte Satz bringt jetzt die Aufloesung :) ich hab ehrlich gesagt zunaechst ein bisschen raetseln muessen (liegt vielleicht daran, dass ich Nachtdienst hatte und nicht geschlafen hab :p).
'Ein Mann, der sich selbst nicht erkannte.'
Dieser Mann ist der tote Vater, der sich selber in seinem Tagebuch nicht mehr wiedererkennen konnte. Demnach war es wahrscheinlich so, dass der Vater die letzten Zeilen des Tagebuchs (den ersten Teil) doch allein geschrieben hatte. Das Tagebuch gehoert ihm. Es lag in der Kiste mit den alten Sachen, welche ihm der Sohn gebracht hatte. Eigentlich suchte er seine Brile, hat aber stattdessen sein altes Buch gefunden, jedoch nicht wiedererkannt. Und so las er die Geschichte und schrieb selber noch einige Zeilen hinzu. Spaeter wurde er 'muede', legte das Buch weg und starb wahrscheinlich im Schlaf. Dann hat es der Sohn gelesen, was die Aussage 'er hat noch etwas in sein Tagebuch geschrieben' erklaert.
Hui... lange Rede, tieferer Sinn ;) ich hab scheinbar doch ein wenig gebraucht, ums zu verstehen... Denoch, eine wunderbare, traurige Geschichte. Vor allem, wenn man nun das tiefere Textverstaendnis hat. Bzw. hoffe ich, dass ich nicht allzu arg daneben lag, mit meiner Interpretation :)
Ich hoffe auf weitere Werke dieser Art deinerseits.