Die Kollegen von
GameWatcher hatten schon vor einiger Zeit ein Interview publiziert, dass sie auf dem Focus Event mit einem Verantwortlichen des neuen World of Darkness Rollenspiels
Werewolf: The Apocalypse führen konnten, dass uns jetzt bekannt geworden ist.
Der
Lead Storyteller von White Wolf - das Werewolf in Kooperation mit den
Cyanide Studios entwickelt -
Marc Elricsson spricht in diesem
Interview nicht nur über das neue Rollenspiel sondern geht auch noch einmal kurz auf die Entwicklung des eingestellten World of Darkness MMOs ein, die nicht gänzlich umsonst war und gibt Auskunft über das Verhältnis von Paradox und White Wolf.
Elricsson erklärt so, dass zwar
Paradox jetzt White Wolfs neuer
Finanzier sei, der Verlag aber weiterhin unabhängig agieren könne und das auch weiterhin tun wolle, um die Gechichten einer Welt voller Monster wie früher präsentieren zu können. Das White Wolf von Paradox bei seiner Neugründung viel
Eigenständigkeit zugesichert wurde, war bereits bekannt. Offenbar will man das Potenzial jetzt auch nutzen und nicht wie das letzte Jahrzehnt über brachliegen lassen.
In diesem Zusammenhang spricht Elricsson deshalb auch über das eingestellte MMO, das man vielleicht als Zeitverschwendung ansehen kann, allerdings könne man die Arbeit, die man damals an
Ideen und Konzepten bereits für das MMO geleistet habe, jetzt eben weiterbenutzen.
Einen großen Teils des restlichen Interviews, der sich dann inhaltlich mit Werewolf beschäftigt, konzentriert sich noch einmal auf die
Erläuterung der Story-Prämisse. Wer bereits mit dem Setting vertraut ist, wird darin nicht viel Neues finden, wer das nicht ist, bekommt hier aber einen guten Überblick wo die großen Konfliktlinien des Settings liegen: dem Schamanismus und der Naturverbundenheit der Werwölfe, deren philosophische und politische Streitigkeiten zwischen ihren verschiedenen Stämmen und eben das Agieren in einer modernen Welt, die von der Ausbeutung der Natur durch die menschliche Gesellschaft geprägt ist. Damit werden dann auch die Grundlagen des Plots klar, die einerseits auf einer politisch-philosophischen Ebene eben das Thema Raubbau und Ökologie verhandeln, auf der andere Seite, das von White Wolf Spielen gewohnte Pendeln der Spieler zwischen ihrer menschlichen und tierischen Seite, dem inneren Monster, illustrieren soll. Schauplatz des Ganzen: Nord-Amerika, da es sehr stark durch Raubbau an der Natur (wie Fracking) geprägt ist und gleichzeitig eben über Reservationen der amerikanischen Ur-Einwohner verfügt, die sich In-Lore für die schamanistischen Werwolfstämme als Rückzugsorte natürlich anbieten.
Neben diesem Überblick zur Story verriet der Lead Storyteller auch etwas über den
Gameplay-Fokus, die Spielerfahrung, die man anstreben wolle. Demnach, um der Kraft und dem Gefühl eines Werwolfs näher zu kommen bzw. der Erwartung daran, wolle man stark auf ein
Action-RPG-Gameplay mit einer starken Kampfkomponente setzen. Der Beschreibung nach wird das also erstmal wie in
Vampires: Bloodlines höchstwahrscheinlich auf eine
First-Person-Ansicht hinauslaufen, was nicht unbedint schlecht ist, allerdings bleibt dabei die Gefahr, dass bei einem starken Kampffokus andere Rollenspielsysteme und Interaktionsmöglichkeiten womöglich zu kurz kommen, sprich Aciton zu zentral wird.
Andererseits lässt die Tatsache, dass man sich offenbar sehr über die Eigenheiten des Settings und einer darin spielenden Story bewusst ist, hoffen, dass dabei zwar ein action-orientieres aber ernstzunehemndes Rollenspiel mit einer guten Story herauskommt.
Das Interview im Wortlaut findet ihr in unseren Quellenlinks.
by
RPG²square