Ich schon wieder =3. Eins vorweg: Das Wort "goldhaft" gibt es im Deutschen nicht.
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Zitat von
Kynero
Story
Es war Nacht.
Dein erster Satz ist drei Worte lang und beinhaltet eine klassische Situationsbeschreibung. Das macht nur dann was her, wenn es provoziert und bewusst den üblichen Stil bricht - hier ist es einfach nur abschreckend; kein Leser mit halbwegs Anspruch lässt sich davon ins Buch bannen.
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Der Himmel war bedeckt mit Tausenden von kleinen Sternchen, die so aussahen wie Sommersprossen mit leuchtendem Inhalt. Dies würde wohl eine ruhige und helle Nacht werden - ja, so musste es einfach sein.
Der Vergleich hinkt hinten und vorn und klingt richtig antipoetisch. Sommersprossen mit leuchtendem Inhalt? Wenn du schon die Sommersprossen haben willst, dann lass sie doch selber leuchten, sonst klingt das so, wie als wärens eigentlich eitrige Blasen (...in denen das Eiter stark Licht absondert). Außerdem kannst du nicht von deinem Leser erwarten, dass er deinen Vergleich von Sternen und Sommersprossen ernst nimmt, zumal erster der Bezugspunkt fehlt und zweiter das abstrahierte Bild ein ganz anderes ist.
Der nächste Satz beschreibt einen zukünftigen Zustand, der aber schon eingetreten ist, nämlich gleich im ersten Satz: es ist schon Nacht, Vermutungen darüber, wie die Nacht noch werden wird sind deshalb unlogisch. Wenn du das auf den späteren Verlauf der Nach beziehst, musst du das auch schreiben, denn das Wort "Nacht" impliziert für deinen Leser automatisch Dunkelheit. "ja, so musst es einfach sein" wechselt wieder die Zeitform im selben Bezug und ist derartig Platitüd, dass dein Leser spätestens hier zu was anderem greift.
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Genau das dachte sich in diesem Moment auch Wyfen, der gerade aus dem Gefängnis freigesprochen wurde.
Und die Spannung der Geschichte ist wo? "Das ist Wyfen. Wyfen wird gerade freigesprochen. Er erlebt ein langes Abenteuer und stirbt dann glücklich. Ende." Du kannst sowas nicht einfach paraphrasieren, das entbehrt jeglicher Subtilität. Im Übrigen spricht man niemanden "aus dem Gefängnis frei", man entlässt ihn, oder spricht ihn schon bei der Verhandlung frei. Die Falle hast du dir aber selber gestellt, du kannst im Deutschen nicht Unschuld und Entlassung auf ein Verb vereinen, dafür braucht es erklärende Abschnitte, die - so ganz nebenbei - die nötige Spannung schaffen und eine Handlungsebene darstellen.
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Nur mit einem Hemd bekleidet und seinen alten und abgetreten Schuhen marschierte er wie ein stolzer Mann die lange Feldstraße entlang, bis zu einem Bergstollen.
Die Leerstelle kapier ich nich. Er wurde gerade freigesprochen und maschiert dort los? Gleich, nachdem man seine Zelle geöffnet hat? Wirklich?
Die Nachstellung der abgetretenen Schuhe ist grammatisch wie sinnträchtig falsch, denn die gehören zu seiner Kleidung - von Hosen mal garnich zu reden...
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Er konnte endlich wieder das Gefühl "Freiheit" spüren...
Platitüd³. Außerdem sagt man "das Gefühl der Freiheit", außer, du befindest dich grad in metaphysischen Diskussionen über die Definition.
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Freiheit, vor 10 Jahren wäre das noch für ihn ein Fremdwort gewesen.
Semikolon oder Punkt, ein Komma ordnet (vorallem, wenn danach ein Satz mit Konjunktiv folgt) unter oder stellt gleich, die Freiheit an sich ist aber eine abgetrennte Information. Kurzum: Man liest das so: "Freiheit vor 10 Jahren wäre das noch..." Was du willst ist: "Freiheit. Vor zehn Jahren..." (btw. schreibt man Zahlen aus)
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Damals, das große Unglück, aber er wollte gar nicht mehr an diese furchtbare Sache denken und setze seinen Weg fröhlich pfeifend fort.
Ich glaub, du willst hier mit den Kommata auch noch die drei Punkte ersetzen. Und dein Charakter verhält sich merkwürdig - großes Unglück? Macht nix -(fröhliches Pfeifen).
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Unterwegs sah er hin und wieder, wie der Wind leicht die Wiese streichelte, oder wie Bienen versuchten Nektar aus den Blüten der Narzisse zu gewinnen.
...in tiefster Nacht? Seit wann sind Bienen nachtaktiv?
Außerdem setzt du mitten in deine vollkommen zusammengepferchte Handlung eine Landschaftsbeschreibung - nicht gut.
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Alles in allem war es aber sehr ruhig auf der Feldstraße "Raidenst Palero", die normal eigentlich immer für ihren hohen Palaka Verkehr bekannt war.
Palakas sind große und zottelige Tiere, die von der Struktur her Bären ähneln. Ihr Mund verläuft parallel zur Nase und ihre Augen errineren wie kleine Sternchen, nur ohne dem berühmten Funkeln. Recht impolsante und nützliche Tiere, für Landleute ein Muss.
Mit den Zeilen tötest du drei Sprachfetischisten auf einmal - zum Glück hab ich Streuselkuchen... Du schaffst es auf 12 Zeilen das zu schildern, wofür der handelsübliche Schreiberling ein Kapitel braucht (tz, die können sich aber auch nich kurzfassen, die Schriftsteller :rolleyes: ) - klar, dass da kein Platz ist, um die Beschreibung der Palakas ordentlich zu verpacken. Und welche Struktur hat denn ein Bär? Baumdiagramm? Struktur und Gestalt mögen synonym sein, aber die Konnotation ist eine vollkommen andere.
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"Ich, ich werde so langsam müde. Irgendwie, habe ich auch keine Ahnung wo ich Rast finden kann, zumal ich ja nicht einmal weiß wohin ich gehen soll. "
Grausige Zeichensetzung, die war in deiner anderen Geschichte sogar besser.
Wohin er gehen soll? War er nich auf dem Weg in irgendsonnem Bergstollen? Oder war er da grade und das war schon wieder eine vollkommen irrsinnige Information? Und: Ja, der Monolog ist bis hierhin schon abstrus grausam...
Zitat:
sprach Wyfen mit einem etwas traurigen und verzweifelten Ton zu sich selbst.
Hm, aber eben hat er doch noch fröhlich gepfiffen - Griechischer Theaterschauspieler? Die bekommen das mit dem Stimmungswechsel auch hin, einfach die Maske wechseln!
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"Man hat mir ja sozusagen alles genommen, meine Eltern, meine Lucille. Meine ganze Kindheit musste ich in diesem Gefängniss hocken!" *wütend ist*
Seine ganze Kindheit? Und Lucille ist ... wer auch immer, jedenfalls muss der die ja dann im Knast kennengelernt haben ... wo er seine ganze Kindheit verbracht hat... im Gefängnis ... was für ein Rechtssystem. Zu den Sternchen sag ich jetzt mal nix.
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Jaja...trotz seiner Freude das er wieder Freiheit genießen darf, wusste der gute Wyfen natürlich nicht wohin er gehen sollte.
Jaja ... wer bis hierher noch nichts von dem Fehlen jeglicher Qualität gemerkt hat, wird sich - und das ist hier dein einziger Glücksfall - von dem vollkommen platitüden und sprachlich entsetzlich entrückten "Jaja" abschrecken lassen. "genießen darf" ist die falsche Zeitform, das gehört ins Präteritum - wie der Rest deiner Geschichte...
"der gute Wyfen" - muss ich dazu soviel sagen? Platitüüüüd.
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Er hatte sich in diesem Höllenort so schöne Pläne gemacht, vonwegen er würde eines Tages ein eigenes Luftschiff besitzen und zum Ende der Welt reisen oder berühmt im Land werden.
"vonwegen" hat einen anderen Gebrauch und schließt in dem Fall hier mit ", dass" an. Seine Träume hat er natürlich auch sehr toll ausgebaut all die Jahre - "Ich werd mal ein Luftschiff haben, ans Ende der Welt reisen und berühmt im Land werden." ... und wenn ich fest dran glaube, werd ich der neue Dalai Lama.
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Doch er wusste das dies eh niemals in Erfüllung gehen wird, da er ERSTENS ein Vorgestrafter ist und ZWEITENS ein Typ mit dem man eigentlich nicht viel zu tun haben wollte.
Falsche Zeitform, es heißt "Vorbestrafter" und selbst diese Substantivierung ist sprachlich nicht gerade ansprechend und ERSTENS und ZWEITENS sehen arg nach ... ach ich weiß nich wonach's ausschaut, jedenfalls bescheuert und literarisch gehört's verboten.
Zitat:
Aber er wollte anders sein, er wollte nicht mehr der unbeschuldigte Täter sein, der Einzelgänger..er wollte Freiheit!
a) er hat Freiheit, das hast du oben beschrieben. Wenn du etwas anderes meinst, musst du etwas anderes schreiben.
b) "unbeschuldigter Täter"? Also gemacht hat er schon was, nur hat man es ihm nicht angelastet und ihn einfach ins Gefängnis gesteckt, weil seine Eltern tot sind und das das einzig sinnvolle ist? Oder meinst du "der zu Unrecht Beschuldigte"? Nimm's mir nich übel, aber Deutsch ist doch wahrscheinlich deine Muttersprache, oder?
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Aber er war allein in diesem Lande, ein Wurm, ein Opfer des dortigen Herrschers.
Flasche Zeichensetzung und du setzt "hier" und "dort" in die selbe Beziehung.
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Ganz alleine war er aber dann doch nicht, es gab da noch seinen Onkel Huklay, doch ganz unter uns: Huklay ist die sardistischste Person die man sich nur vorstellen konnte.
Ich will als Leser nicht angesprochen werden, da sträubt sich was in mir. Außerdem war vorher nie die Rede, dass er sich allein gefühlt hätte und diese Einführung des Onkels (du hast aber auch immer bedepperte Namen für deine Figuren =( ) ist mehr als plump.
Im Übrigen ist der Zeitenbezug wieder falsch: wenn er noch 'ist', dann lebt er heute noch und man 'kann' ihn sich noch vorstellen oder er 'war' und man 'konnte'. Im Übrigen sind Sadismus und Spaß am Töten zwei paar Schuhe.
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Sieben Frauen hatte er schon, und sie allesamt hatte er abgestochen, ja es ist wahr, Huklay war ein Serienmörder der nur aus Spaß an der Freude Leute tötete.
Der Satz ist nicht dein Ernst. "ja es ist wahr" - platitüd. Den Rest führ ich jetzt nich aus.
Zitat:
Das Kreischen seiner Opfer bereitete im warme Gefühle und das Blut selber war wie Diamantenstaub in seinen Augen.
Welch treffende Metaphern >_>.
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Huklay war krank, nein...es gibt sogar Leute die sagen er wäre vom Teufel besessen. So schlimm war der eigene Onkel von Wyfen.
Wie schlimm war denn der fremde Onkel? Noch gemeiner? Und findest du es wirklich treffend, "vom Teufel besessen sein" über "krank sein" zu stellen? Wir leben in einer Welt, in der es keine Tätermoral mehr geben dürfte.
Zitat:
Wyfen selber wusste, er konnte nicht zu seinem Onkel, das wäre völlig unmöglich.
Wenn er "ihn noch hat", widerspricht sich das jetzt schon...
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Schon früher, als er noch auf freien Fuß war, da hat Huklay in jeden Tag zusammengeschlagen.
Im Babyalter, als er noch kein vollwertiges Kind war?
Außerdem: falscher Zeitenbezug (er hatte ihn zusammengeschlagen) und du schwächst hier im Übrigen ständig sämtliche Formen der Brutalität und Grausamkeit ab, indem du sie in parataktische Sätze verpackst. Bedenklich ist das schon.
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Dieser Mann war einfach grausam! Was würde er als machen, wenn er als ältere Person ihm gegenüber stehen würde?- Das wollte er sich nicht ausmalen und setze seinen Weg erstmal in kleinen Schritten fort.
Hä?! Was bitte?
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Es dauerte nicht lange und fing es auch noch an zu regnen.
Na klar.
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Das war ziemlich ungewöhnlich, Regen im Sommer?!
Also wirklich! Regen im Sommer ... pfff. Ist ja fast, wie als würde es im Winter nicht permanent schneien!
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Zumal der Regen auch noch extrem kalt war, es fühlte sich so an als ob der Himmel gleich platzen würde, so stark regnete es.
Irreführende Zeichensetzung. Und deine oberflächliche Metaphernutzung ist abschreckend.
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Wyfen, der sich unter einer dicken Eiche versteckte
...damit die Regentropfen ihn nicht fanden.
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, schaute einen kurzen Augenblick in den Himmel hinen..da sah er es....
Wie du übrigens merkst, spare ich mir seit einigen Zitaten schon das Fehler Ausbessern. Wie kann man in den Himmel hineinsehen? Ist das jetzt ne Glaskugel? ... Mist, ich bin imemr so weit hinterher mit der kopernikanischen Weltanschauung =/.
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Die Sterne, die wie Sommersproßen aussahen, tanzten um die Regentropfen herum, es war kein Witz!
Das musst du mir mal näher erklären. Obwohl... lieber nich. "es war kein Witz!" - na sowas! Aber das steht da schon ganz richtig, wenn sich der Autor auf andere Weise keine Glaubwürdigkeit verschaffen kann...
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Geschockt und mit offenen Mund stand er nun da, geschützt unter einer dicken Eiche und mit pitschnassen Haaren.
So schnell, wie er Unterschlupf gesucht hat, ist es eigentlich verwunderlich, dass seine Haare unter der - wie du anmerkst - schützenden Eiche pitschnass sind. Nichtsdestotrotz wirken solche Erläuterungen gemessen an deinem Erzählstil (nein, eigentlich auch im Normalfall) vollkommen deplatziert.
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Noch immer konnte er es nicht glauben: "Was, was hat das zu bedeuten? Die Sterne tanzen um den Regen herum, spinne ich?!"
Yop. Hat dir schonmal jemand erklärt, dass Monologe eine Funktion in der Literatur haben? Die Dopplung der Aussage "die Sterne tanzen um den Regen" macht das nur noch schlimmer.
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Wyfen rieb sich mehrmals die Augen, gab sich eine Backpfeife nach der anderen, ja er zog sich sogar an den Ohren, aber er musste es eingestehen: Es war Wirklichkeit.
Das ist sowas von überklischeetiert, dass ich dem armen Kerl einfach mal einen IQ von 29 anspreche. Obwohl, sagen wir 31, immerhin schafft er es zumindest, auf einer Straße zu laufen, was ihm zumindest geringe kognitive Fähigkeiten atestiert... Sorry, aber das ist ein Witz.
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Doch dann, ehe er erstmal verstanden hatte was hier überhaubt ist, verschwand der kalte Regen und die sommersproßigen Sterne, dafür erhob sich aber etwas aus der Erde. Die Erde, es fühlte sich so an als würde sie schreien.....
Oh Gott ._. .
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Gebannt stand Wyfen noch immer unter der dicken Eiche, und schaute sich das ganze noch weiter an. "Es ist einfach nur verrückt", dachte er sich. Ehe er sichs versah, stand vor ihm ein weiteres Gefängnis, das aus Gold.
Es überrascht mich immer wieder, wie du gerade zum Ende hin immer mehr an Fähigkeit verlierst, deutsche Sätze zu bilden.
Zitat:
Dieses Gefängnis...es erhob sich aus der Erde...und nun stand es da, vor dem jetz im Boden kauernden Wyfen. Er hatte keine Ahnung was hier vor sich ging, verwirrt wie ein kleines Kind war er.
"im Boden" kauert nur der Maulwurf.
Zitat:
Sekunden später öffnete sich das große goldene Tor des Gefängnise's und eine Stimme erklang daraus:
"Suchst du Freiheit, dann tritt ein. Die Antwort liegt in Regen, ´die Lüge im Licht. "
Da stand er also.......
Da stand er also und hatte sein Sprachzentrum entgültig abgeschaltet.
Es tut mir leid, aber das hier entbehrt nicht nur der deutschen Sprache mehr als genug, sondern auch dem gesunden Menschenverstand. Deine Figuren verhalten sich sprachlich wie auch handelnd so, wie als wären sie gestört. Dein Erzählstil ist beinahe grausam und das Szenario selbst - soweit es überhaupt verständlich wird - findet keine auch noch halbwegs sinnvolle Stelle.
Ist es unfair, dir zu raten, du solltest das mit dem Schreiben lassen? Meiner Meinung nach nich. Ich nehm mir mal dreist das Recht raus, dir das offen zu sagen: die Defizite, die du hast, kannst du einfach nich mehr aufarbeiten. Deine Talente sind andere, aber ganz bestimmt nicht das Schreiben. Fürs Entwickerforum könnte es sogar noch die Chance haben, zumindest schildernd auszureichen, wobei ich selbst da größte Zweifel hab. Hier im Atelier hat das aber echt nichts verloren, dafür entbehrt das jeder Form von Kunst und Niveau.
Sorry, aber das ist die Wahrheit.
Hm, ich brauch für sowas entschieden zu lang... und ja, ich weiß, dass Platitüde sich im Deutschen mit Doppel-T schreibt, aber das ist mir egal!