Dry Cell - "Disconnected"
Das Gefühl hatte sicherlich schon jeder einmal: man hört das Album einer x-beliebigen Band an und denkt sich "Verdammter Bierkasten, hätten mal XY so ein Album rausgebracht!". Meist denkt man dann so, weil das letzte Album der Band, die man dabei im Kopf hatte, so dermaßen unter dem eigentlichen Können liegt, dass es schon glatt an Arbeitsverweigerung grenz. Manchmal schießen einem solche Gedanken durch den Kopf, weil sich das musikalische Material so verdammt nahe an der Referenzband orientiert, dass man glauben möchte, von ihnen ein Album im Dreher zu haben.
Auf die Kalifonier von Dry Cell und deren - leider - nie veröffentlichtes Debüt "Disconnected" treffen beide Gedankengänge zu. Zum einen fragt man sich, warum Linkin Park anstatt der Minutes To Schlafanfall nicht Perlen wie das rockige "Slip Away", die Groovebombe "Body Crumbles", den Feger "So Long Ago" oder den neumetallischen Nackenbrecher "Sick" eingespielt haben. Zum anderen ist die Affinität zu den ehemaligen Helden der Nu Metal-Szene allein durch das markante Organ von Jeff Gutt nicht von der Hand zu weisen. Wenn man beim Genuss der Songs die Augen schließt, sieht man sofort einen Chester Benningtion in seinen frühen Tagen über die Bühne fegen und das Publikum zum steilgehen anheizen...Hier weiterlesen
Trackliste
1. Slip Away (04:08)
2. Under The Sun (3:32)
3. Body Crumbles (03:15)
4. Last Time (03:10)
5. Sorry (03:34)
6. Silence (03:12)
7. So Long Ago (03:42)
8. Forever Beautiful (02:48)
9. Disconnected (02:08)
10. Ordinary (04:25)
11. Brave (03:05)
12. Last Time (Reprise) (03:35)
13. I Confide (03:00)
14. Sick (03:13)