Eigentlich erledigt der Maker ja beim Storyplot die Sache mit der Action.. aber z.B bei den Cutscenes muss man ja trotzdem ne grobe Vorstellung haben und die vielleicht sogar für andere aufs Papier bringen .In den letzten Jahren hab ich immer wieder gemerkt das ich beim schreiben ins stocken komme wenn es um Action Szenen geht. Habt ihr dieses Problem eigentlich auch? Oder habt ihr Wege gefunden das zu lösen? Hab vor etlichen Jahren bei uns im Wing Commander Forum mal ne Story für meinen Char geschrieben wo es auch um viel Action geht .. war aber auch da nie ganz zufrieden mit. Auszug: Ein kleiner Rinsaal aus Blut bahnte sich seinen Weg über Joes Handflächen. Langsam sammelte es sich in der Mitte seiner Hand und bildete schon nach wenigen eine Pfütze. Mit erstarrtem Blick sah Joe wie sich sein Gesicht in ihr spiegelte . Langsam schloss Josef seine Hand zu einer Faust ...so das dass Blut zu beiden Seiten herausgedrückt und an seinem Unterarm entlang lief oder einfach auf den Boden tropfte. Eine Flut von Bildern schoß durch seinen Kopf . Zusammenhangslos ,ungeordnet überfluteten sie seinen Verstand. Bilder von brennenden Gebäuden ,von schreienden Menschen, Wellen von Nepthilim die durch die Straßen schwappten und alles mitrissen was sich ihnen in den Weg stellte .Dazwischen immer wieder Bilder von bewaffneten Kampftrupps , Feuergefechten oder Ellies Gesicht.....wie sie vor dem Fenster im Kasino saß und gebannt nach draußen schaute , wie sie auf dem FD saß ,vor ihrer beschädigten Hornet. Oder wie sie ihn küßte ...in der unwircklichen Beleuchtung der FlurLampen ,das glänzenm ihrer Augen...das rot ihrer Lippen . "Sie dürfen nicht gewinnen Joe ! Das werden sie nicht Ellie ...." Joe rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum. Solange hatte er nicht richtig mit ihr sprechen können !Und nun wo es soweit war ..da wußte er nichts zu sagen. Sie sprach von ihren Eltern, vom Krieg und warum sie noch hier war. "Ich habe Angst ...ich glaube das uns dieser Krieg alle verschlingen wird Joe! Sind wir nur noch dazu fähig uns durch das Kämpfen und Töten zu definieren? Wird das irgendwann auch mal aufhören? Jeden Tag frage ich mich aufs neue ...warum ich hier bin! "Wieso sind wir hier ?" Peter schien Joes Frage nicht verstanden zu haben. Sein Blick jedenfalls ,ließ es vermuten. "Das weiß du doch Joe ! Du brauchts jetzt Ruhe ,du musst Abstand gewinnen von alldem . " Joe schnaubte nur verächtlich.."Was sollte das noch bringen! Ich hab nichts mehr Peter ...garnichts mehr ! Es spielt keine Rolle ob ich mich hier totsaufe oder aber in irgendeiner schmierigen Absteige in den Grenzwelten!" langsam drehte sich Peter zu seinem Freund um. Zu hören wie wertlos im sein eigenes Leben geworden war ,schmerzte ihn sehr und machte ihn zugleich wütend . "Auch wenn du es nicht glaubst...du bist nicht allein und auch wenn dir dein Leben immoment gleichgültig ist..mir ist es das nicht! Das hatt deine Familie nicht verdient !" Joesef schrie etwas was Peter nicht verstand ,und packte ihn an der Kehle. Sein gesicht war verzerrt, und der Zorn in ihm fühlte sich an wie das lodernde Feuer der Hölle. "Meine Familie ist TOT Peter !! Sie ist TOT!!!" schrie Joe mit von tränen erstickten Stimme während er seine andere Hand zu einer Faust ballte . "Ich weiß .... aber "dein " Tot wird daran nichts ändern.!" Es war als währe die Zeit im gesamten Universum für den Bruchteil einer Sekunde eingefroren. Als Joe langsam die Bedeutung dieser Worte klar wurde wahren bereits Monate verstrichen. Was ihn dazu veranlaßte das er Peters Hals losließ wußte er auch jetzt nicht zu sagen... er sagte nichts mehr .. er ließ nur die Flasche in der anderen Hand fallen und ging mit gebeugtem Kopf weg. Erst Wochen später würde er Peter wieder sehen. Und natürlich entschuldigte er sich für sein Benehmen . "Da gibt es nichts zu entschuldigen!" Mehr hatte er nicht gesagt. Und mehr war auch nicht nötig gewesen ! 2 Tage später hatte Joe sich im Rekrutierungsbüro seine Papiere geholt und war in die Exilanten Streitkräfte eingetreten. Es war wie Peter gesagt hatte . Sein Tot würde nichts ändern. Aber was macht ein Mann dem Frau und Kind genommen wurden ? Was bleibt ihm wenn Hoffnung nur ein verstummendes Echo in den weiten des Universums ist. Und Trost wie eine Schneeflocke im Schweif eines Kometen? Wofür konnte er jetzt noch leben? Hass, Rache ,Genugtuung . Jemand war verantwortlich . Jemand musste dafür bezahlen.... "Grisham" Sinclairs Schrei hallte von den Wänden des Flurs wieder und holte Josef wieder aus seinen Gedanken zurück. Langsam wendete Joe seinen Kopf zum entgegenliegenden Ende des Gangs . Umgeben von Sicherheitskräften die ihre Waffen im Anschlag hielten stand Sinclair da und hatte die Hand fast schon hilfesuchend in Joes Richtung ausgestreckt . "Geben sie auf Grisham ! Es ist vorbei!" sagte er leise aber bestimmend . Der Blutverlust und das Gewicht seines Freundes das er schulterte ,kosteten Josef fast übermenschliche Kraft. Für den Bruchteil einer Sekunde ,schoß es ihm durch den Kopf einfach aufzugeben. Die Schmerzen, und Erschöpfung forderten ihren Tribut und Joesef spürte wie er mit jeder Minute schwächer wurde. er blickte kurz zu Peter der schwer atmend sich auf ihn stützte. Ihre Blicke trafen sich als Peter fast unmerklich den Kopf schüttelte . Seine Lippen hatten sich zwar bewegt aber zum sprechen war er nicht mehr in der Lage . Da war sie wieder .. Das verhallte Echo in der unendlichkeit des Universums "Hoffnung " Joe drehte sich Sinclair zu . Ein leichtes lächeln lag auf dessen Lippen ,der sich sicher war das dieses Katz und Maus spiel nun endlich beendet war. Vorsichtig machte er zwei Schritte auf Joesef und Peter zu ." Kommen sie schon Joe !! Geben sie auf ! Wir versorgen ihren Freund und danach reden wir ! " begann er wieder zu sprechen in der Überzeugung das Joe endgültig aufgegeben hatte . Ein Grinsen legte sich auf Joes Gesicht . aprupt blieb Sinclair stehen. "Warum grinst der jetzt aufeinmal ? Mit einer unmissverstädnlichen Geste wies er die Wachen an stehen zu bleiben. "Joe ?" Sinclair wurde zusehnst nervös . Joesef stemmte seine Beine fester gegen den Boden und kam langsam wieder hoch . Sinclair erstarrte als er ein kleines schwarzes etwas in Joes freier Hand erblickte . "Fahren sie zur Hölle Sinclair !" flüsterte Joesef als er den Knopf auf dem Zünder drückte. Im nächsten Moment wurde das Schiff von mehreren Explosionen erschüttert. Die Druckwelle einer Explosion fegte ,die Wachleute hinter Sinclair wie Gerstenhalme um. Sinclair selbst wurde von der gewaltigen Druckwelle gegen die Wand geschleudert. Im selben Moment hatte Joesef mit Peter einen Satz nach vorne gemacht und sich in eine kleine Nische gerettet. Joe wußte er durfte jetzt keine sek. zögern. Noch während das Licht auf der Ebene ausging und durch das rote flackern der Notbeleuchtung ersetzt wurde schleppte er sich mit Peter zum Ende des Ganges. Dort angekommen lehnte er Peters massigen Körper gegen eine Wand umd die Türen des Turbo Lifts per Hand zu öffnen ,da die Energie Versorgung durch die Explosion ausgefallen war. Damit die Türen nicht wieder zufielen nahm er das Sturmgewehr und Klemmte es zwischen sie . Anchließend zog er Peter von der Wand weg und schubste ihn etwas unsanft den Schacht hinunter . Peter landete auf dem Dach des darunterliegenden Aufzugs und blieb reglos liegen . Joesef wollte grade hinterher springen als mehrer Salven über und neben ihm einschlugen. Sinclair der wieder zur Besinnung gekommen war ,schoß mit wutverzerrtem Gesicht in die Dunkleheit vor sich . "Grishammmm" Sein Schrei hallte über die gesamte Sektion. Im selben Augenblick schaltete sich die Notbeleuchtung ein und tauchte den gang in Blutrotes Licht. "Jetzt oder nie !" Mit einem beherzten Sprung hechtete Joesef in den Schacht. Ziemlich unsanft landete er neben Peter auf dem Dach des Aufzugs. "Uhh Was für ne blöde Idee ! Benommen kam Josef auf die Beine . Über sich hörte er Sinclairs geschrei. Noch waren die beiden nicht inSicherheit . "Peter hörst du mich ?" Joe drehte Peters Körper vorsichtig auf die andere Seite . Aber Peter hörte ihn nicht . Er war bewußtlos . Seine Atmung war schwer und Joes wußte das er dringend medizinische Versorgung brauchte. Mit einem schnellen Griff öffnete Joesef die Wartungsluke des Aufzugs und ließ Peter langsam und vorsichtig in die kabine herab. Eine plötzliche Erschütterung ließ Joe erstarren. Der gesamte Schacht wurde von einer Folgeexplosion erschüttert. Im nächsten Augenblick hatte er das Gefühl als ob ihm jemand den Boden unter den Füßen wegziehen würde . Noch bevor Joesef reagieren konnte setzte sich die Kabine unter ihm in Bewegung und raste nach unten. Durch die Explosion hatten sich die Maschinellen Sicherheitsbolzen gelöst und die Aufzugskabine fiel ungebremst der Tiefe entgegen. Der sich aufbauende Druck schleuderte den völlig überrumpelten Joesef im hohen Bogen nach oben . Wie bei einem Parabelflug hing joe für eine nanosekunde wie schwerelos in der Luft bevor die Schwerkraft wieder die Macht über seinen Körper zurückforderte und er wie ein Stein dem sich immer schneller entfernenden Aufzug im Schacht hinterher fiel. Panik machte sich in Joe breit , während er wild mit den Armen rudernd im freien Fall schon den Tod vor Augen sah.
In dieser Nachricht schreibe ich etwas zu Action-Szenen an sich, in der darauffolgenden Nachricht gehe ich auf dein Lesebeispiel ein. Action-Szenen haben einen Vorteil, welcher sie von vielen anderen Szenenarten unterscheidet: Sie sind gefühlsnah. Alles passiert schnell, jeder Gedanke kostet Zeit. Handgriffe stehen plötzlich im Mittelpunkt, und alle Informationen, welche eine Figur zum Agieren nutzen kann, sind die, die sie durch ihre Sinne wahrnimmt. Sieht jemand bedrohlich oder unscheinbar aus, fällt das Überlegen einem kampfunerfahrenen Charakter weg, wodurch Überraschungen sein größter Feind oder Freund werden können. Bei der Wortwahl werden zeitschwere Wörter heftiger - das Wort "langsam" zum Beispiel zieht als etwas Ungewöhnliches in einer Stressszene sehr viel Aufmerksamkeit auf sich und bremst dadurch die Action, was als Effekt eher in den typischen Thrillern und Horrogeschichten zum Spannungsaufbau verwendet wird. Kurze Sätze und wenig Wörter bauen den typischen Rhythmus einer Action-Szene auf. Aufzählungen, Kommas und verlängernde Stilmittel passen dann am besten in Situationen, in denen es für sen Charakter etwas ruhiger wird. Dann erkennt der Leser durch die bremsense Wirkung, dass gerade mehr Zeit und weniger Stress gelten. Auch der Satzbau wirkt auf diesem Level: Sätze, welche mit dem Hauptsatz beginnen, betonen die Handlung, während Nebensätze den Leser sozusagen "eine Spur um die Ecke" locken, um die Handlung weiterzuführen. Wenn eine Szene verwirrend oder chaotisch wird, kann die Abfolge der Sätze genau das darstellen und erleichtert den Autoren um eine ausbremsende Erklärung. In der Regel folgen Sätze logisch aufeinander, weil der Charakter die Szene für sich selbst aufstückelt und die Szenenstücke nacheinander zur Satzkette werden lässt. Im Chaos dagegen fängt vielleicht nur das auffälligste Ereignis seine Beachtung ein, während die Ursache erst im Anschluss Thema wird, oder Teile der Szene gar verlorengehen - Dinge passieren unerwartet, weil der Charakter nicht auf die Kleinigkeiten achten konnte, die sie ins Rollen brachten. Ansonsten gibt es natürlich noch die Klangebene. Komplizierte Wörter fühlen sich länger an als kurze, und knallharte Wörter passen je nach Erzählerpersönlichkeit an den unterschiedlichsten Stellen besser als neutralere. Ist der Erzähler dagegen eher passiv, kann trotzdem seine Art durch Metaphern und andere vergleichende Stilmittel typische Ausdrücke mit Schmackem ersetzen (statt Panik machte sich breit: Zugluft der Panik fraß ihm die Augen von den Tränen). Soweit ein paar der theoretischen Möglichkeiten. Wenn man es ganz kurz fassen möchte, worum es in Action-Szenen geht, so solle man selbst zur Action-Szene werden. Sie fordern einen Leser einfach anders heraus, weshalb sie fast unmöglich zu schreiben ist, solange man noch auf andere Szenenarten eingeübt ist und Gedanken beachtet, die nicht den Kräften von Action-Szenen unterstehen. (Auf Anfrage per PN setze ich gerne die Ausführung der Möglichkeiten fort, denn es gibt unerschöpflich viele davon. Außerdem hält's den Geist wach und öffnet das Feingefühl )
Dein erster Absatz trifft einen Zustand traumatischer Abgetrenntheit, gedankenleer und beschreibungsbezogen bis zu den Visionen oder Flashbacks, welche Joe hypnotisch überwältigen. Es fühlt sich lebensecht an - es hört für diese Stellen auf, bloße Geschichte zu sein - und wird noch viele Leser ins Nachempfinden von Gefühlsferne und Realitätsverzerrung ziehen. Das heißt, die Leser versetzen sich viel leichter, fließend in das Werk und werden Zeugen eines starken Wesenszustandes, welcher das Gefühl beim Leser die gesamte Story durch prägt. In meinem Fall der erste Eindruck, der eine Art Maßpunkt oder Meilenstein für mein Verständnis der nächsten Absätze geworden ust. Das ist etwas Wertvolles, was du durch diese zwei Szenen erschaffen hast. Mir bedeutet dieser Absatz schon von Herz an wirklich viel, noch bevor ich mir auf Kopfebene Fragen zu dem Hergang der Visionen/Flashbacks gestellt habe. Im dritten Absatz sind die Dialoge die Stars der Szene. Jeder einzelne Satz könnte dessen Kraft und Bedeutsamkeit noch besser entfalten, wenn noch mehr bündige, energievolle Beschreibungen den Dialogteilen und ihren Kernaussagen Nachdruck verleihen. Die lauten Gefühle sind die Spitze des Eisbergs. Jedes Zögern, jedes ..., jedes Ausrufezeichen weisen auf die Momente der Gefühlswechsel hin, in welchen viele Zweifel, Ängste, innere Monologe, zurückgehaltene Ausbrüche, Überraschung, Fassungslosigkeit und sogar kleine Krampfattacken hochkommen. Der fünfte Absatz ist stimmig. Tempo und Ausdrücke passen zum geduldigen Ernst der Lage. Als rasante Handlung ist nur die Explosion der Kontrast in der Szene, und wird ebenso zackig in eine neue Ausgangssituation für Joe aufgelöst. Rasant ist dennoch der Druck, dem ihm die Umstände davor machten, doch er stellt sich diesem entschlossen und spiegelt diese Fassung auf den Erzähler wieder. Die Geschichte verläuft nach Plan, sozusagen. Der letzte Absatz erfüllt alle Kriterien, die zum Spüren der Action existieren. Alle vorhandenen Stressauslöser dieser Szene wirken auf Joe ein, ehe eine unerwartete Wendung ihn dadurch unverhofft an sein Limit bringt. Dass es ihm jetzt langsam zu viel wird ist eine wichtige Tatsache, die nicht nur Material für bessere Ausdrücke liefert, sondern diese eigentlich erst notwendig macht - was sich in diesem Fall mit dem Bauchgefühl deckt, welches man hat, wenn in einer Textstelle vom Ausdruck her noch etwas Bestimmtes fehlt. Werden also passende Stellen in diesem Absatz mit Joes verschlechterten Einstellung zu seinem seelischen dünnen Eis ausgekleidet, so ist dann ein logischer Stresspegel da, welcher automatisch nochmal aufzeigt, wo noch in der Szene etwas besser formuliert werden kann, sodass man in kürzester Zeit eine weitere einwandfreie Textpassage vor sich hat. Ob eine solche Passage dann eine Action-Szene in dem Sinne ist, die man sich vorgestellt hat, ist eine persönliche Erfahrungssache. Manche fallen als zu lang, zu schnell, zu spektakulär oder auch zu ungewöhnlich auf und müssten vom Inhaltlichen her grundüberarbeitet werden, damit lästige Kleinstmängel wie solche komplett verschwinden. Dann stellt sich auch wiederum die Frage, ob die vorherige Version aufgrund ihrer Stärken nicht doch besser als die Überarbeitung ist. Gewiss ist auf jeden Fall, dass das wirklich Wichtige bereits getan wurde. Alles andere kann und sollte auch über längere Zeit hinweg sorgfältig überlegt werden, da auch solche Änderungen voller Auswirkungen sein können. Hättest du zufällig noch mehr Ausschnitte?