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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Internet als Knuddelfaktor?



La Cipolla
28.07.2007, 13:48
Es gibt eine Theorie, die besagt, dass alle Menschen über maximal 6 Knoten untereinander bekannt sind. Heißt, du, der das gerade liest, ich kenne einen Freund deines Freundes deines Freundes deines Freundes deines Freundes deines Freundes. "Kennen" wohlbemerkt im Sinne von potentieller Kontakt, also es reicht nicht, sich auf der Straße mal gesehen zu haben, wohl aber beispielsweise ein Arbeitsverhältnis.
Ich halte die Theorie prinzpiell für richtig, wenn man bedenkt, dass selbst die schlimmsten Nerds noch locker 20 Personen zusammenkriegen, mit denen sie Kontakt haben (Sein es nur der Pizzamann und der Arzt), die dann wiederum 20 Personen usw. (Und das ist ein sehr, sehr niedriger Wert)
Eigentlich gab es die Theorie auch mit 5 Knoten, den 6. hat man allerdings dazugenommen, weil es halt doch diese Nerds gibt, deren Stränge in die Außenwelt fast abgenabelt sind.

Die Frage ist nun, wie verdammt klein müsste diese Knotenanzahl durch das Internet in den nächsten Jahren werden? Bedenkt man jetzt Seiten wie StudiVZ oder Animexx, wo jeder nochmal, zusätzlich zum normalen freundeskreis, 20 Leute kennt...

Ich denke mal, 4 Knoten sind nicht so utopisch, wie sie vielleicht auf den ersten Blick wirken.

Man denke mal drüber nach. :)
Vor allem auch über die ursprüngliche Theorie, die irgendwo doch nette Möglichkeiten birgt.

Leon der Pofi
28.07.2007, 14:02
gott knotenpunkte. sogesehen hab ich locker über 600 menschen im kopf und kenne auch alle namen.

geht schon von den schulklassen her, 100
in der arbeit 140 klienten + betreuer + mütter
2 wirlich besten freunde + bekannte von jenen
verwandtenkreis an die 60 leute

usw usw. ein namengedächtniss hab ich eigentlich eh ein gutes.
da komme die knotenpunkte von oben erwähnt +filme +videogames+bücher+musik+internetfreaks usw.

glaub ich hab locker mehrere tausend namen im kopf
darum, zieht nie vor anderen leuten über jemanden her. ihr wisste nie, ob er denjenigen kennt oder sogar befreundet ist.

Princess Aiu
28.07.2007, 20:55
Sehr interessant, darüber habe ich eigentlich nie so wirklich nachgedacht, aber es könnte hinkommen.

In Zeiten des Internets ist das alles nicht mehr so unmöglich, wie es scheint....

Dhan
28.07.2007, 22:05
Durch das geringe Spektrum an Daten, das das Internet vermittelt verglichen mit persönlichem Kontakt würde ich Bekanntschaften über das Internet als wesentlich weniger intensiv bezeichnen als Bekanntschaften in der realen Welt. Im Durchschnitt versteht sich, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Ob das mit den 6 hinkommt, also ich bin mir sicher, dass man über 6 Edges (Knoten halte ich für eine Fehlbezeichnung, die Knoten sind eher die einzelnen Menschen) einen gewaltigen Batzen Menschen kennt, nur, es gibt gewisse Abkapselungen, alleine die Sprachbarrieren und Kulturbarrieren

Drakes
28.07.2007, 22:52
Mit Knoten hat man wirklich schon ein riesiges Netzwerk, also könnte die Theorie schon hinkommen. Z.B. hab ich Verwandte, die in Amerika leben, dass müssten dort drüben also schon utopisch viele Leute sein, die ich "kenne".

Z.T. ist die Anzahl der Knoten sogar noch einiges kleiner als man denkt, letztens habe ich herausgefunden, dass eine aus dem Tennisclub die ich gut kenne die beste Freundin von einer ist, mit der ich in der Klasse war. Knoten also = 1 (? 0 sogar ?). Das hat mich dann sehr überrascht, muss ich sagen.

Gendrek
28.07.2007, 23:02
Könnte sehr gut hinkommen mit den 4-6 Knotenpunkten,auch wenn ich sogar so weit gehen würde und sage das es mittlerweile möglich ist das es sich nurnoch um 2-5 handelt.War ein Jahr lang aktiv in WoW und hab vor ca einem 1/4 Jahr jemanden von nem WoW Kumpel vorgestellt bekommen,der neu angefangen hat.
Dieser hatte noch einen Kumpanen mitgebracht,den ich doch tatsächlich aus meine Schule kannte :eek: .
Die Anzahl der Knotenpunkte wird immer geringer duch die wachsende Menge an Internetusern die immer wieder was neues entdecken,wie z.B. MMORPG's,Foren und Videoplatformen wie Youtube oder MyVideo und so Bekanntschaften knüpfen.
Tja was belibt da noch zu sagen,ausser das uns das Internet irgendwie allesamt versklavt und wie eine Sirene(also das Fabelwesen :D)in seinen Bann zieht.

Miss Kaizer
30.07.2007, 18:28
stimmt! Eindeutig xD War gerad die letzten Tage auf nem Festival... laber die ganze Zeit mit nem Typen der neben uns gecampt hat... auf einmal kommt eine von meinen Freundinnen an, freut sich nen Ast und knuddelt den Typen halb zu Boden... Oo Und selbe Freundin ist mit dem Cousin eines Freundes einer ehemaligen Klassenkameradin befreundet. Und das schon ne ganze Weile. Sowas ist echt manchmal verdammt freaky xD Man labert mit den Leuten und dann passiert sowas... manchmal mag man es garnicht glauben... :rolleyes:

TheBiber
30.07.2007, 19:48
Es handelt sich hierbei um das Kleine-Welt-Phänomen, einem Begriff der Soziologie. Die Zahlen schwanken zwischen 5 und 7 und haben den Mittelwert 6, es handelt sich hier lediglich um statistische Werte aus Experimenten, die schon mehrmals unterschiedlich durchgeführt wurden (Briefe, Telefonate, E-Mails).

Grund für das Phänomen ist die mathematische Struktur des Graphen des sozialen Netzwerks, die doch einige interessante Eigenschaften aufweisen. Dennoch ist es schwierig, solche Netzwerke eindeutig zu kategorisieren und zu modellieren. Daneben besteht noch das Problem, dass die Experimente nur mit Menschen durchgeführt wurden, die auch in Zivilisation leben. Einsiedler, einheimische Stämme, Nomaden, usw. wurden dabei nicht berücksichtigt.

Auf jeden Fall werden durch das Internet offensichtlich die Zahlen nicht beeinflusst, wie du vermutetest, da auch das Internet auf die Struktur des sozialen Netzwerks von zivilisierten Menschen keinen andersartigen Einfluss hat als die Post oder das Telefon es auch haben.

Hier noch ein Artikel dazu: http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/225709.html