Anmelden

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein weiter Weg



Darkfaith
16.07.2007, 20:34
Nabend allerseits, ich wusste nicht genau wohin dieser Thread hingehört : Sumpf oder Schüler Bereich ? Wie auch immer... ich fang mal an. Folgendes: vor etwa einer woche habe ich meinen erweiterten realschulabschluss (mittlere reife; erwei. sekundarabschluss I) geschafft. Nun jetzt habe ich die wahl, entweder weiter zur schule oder ausbildung, zumindest hatte ich sie. da ich nicht wirklich fleißig sondern eher faul war bewerbungen zu schreiben, blieb mir nur eins: ich musste meine mind. 1 jährige beruffschule absolvieren oder auch aufs gymnasium wechseln. Noch so nebenbei, in der 7. klasse bin ich einmal backen geblieben, kam vom gymnasium auf die realschule wo ich die klasse dann wiederholte. einerseits war es gut, denn ich war damals sehr unreif, ziemlich kindisch. der wechsel auf die realschule bewirkte dass ich wach wurde und wusste: "junge du muss an dir was ändern" - nein jetzt nicht meine mieße rechtschreibung hier :D und tatsächlich war es auch so, meine noten waren bei weitem besser als die vom gymnasium wo ich eine 5 nach der anderen kassierte. ich war nun sehr erfolgreich und hatte nur einen ziel, wieder zurück und es jeden zu zeigen. JEDEN ! ich war entschlossen und sogar noch mehr motiviert, ich meisterte alles wirklich gut. bis ich dann in die 9. klasse kam wo ich dann anfang sehr viel pc zu spielen, diese lenkten mich viel zu sehr ab, worauf meine null-bock-phase zur stande kam und ich auf sogut wie nichts lust hatte. und meine noten verschlechterten sich weil ich keine interesse mehr hatte. auch mein entschlossener geist was wieder zurück zum gymnasium wollte war weg. in der 10. klasse wurde es besser, denn ich wollte wenigstens einen guten abschluss haben, ziel war den erweiterten realschulabschluss zu bekommen was ich ja jetzt geschafft habe und meiner meinung auch das mindeste für einen wie mich sein sollte. nein ich bin nicht eingebildet, ich kann den stoff und mein können ist besser, warum setzte ich sie dann nicht ein ?! :)

Bevor die abschlussprüfungen kamen mussten wir uns schon bei der berufs bildende schule anmelden, zumindest die, die keinen ausbildungsvertrag haben. ich war einer von ihnen und bin es jetzt noch. da ich etwas kaufmännisches machen will und mir überlegt habe den beruf Kaufmann im groß- und außenhandel - großhandel irgendwann mal auszuüben, habe ich mich für die höhere handelsschule entschlossen was für die "kaufmänner" interessant ist. man kann zum einen da seinen realschulabschluss sowie erweiteten nachholen was für mich uninteressant ist, das ist zumindest das erste jahr. Das 2. jahr ist so dass wenn ich es erfolgreich abschließe ich sie mit einer fachhochschulreife abschließe - d.h. dass ich an fachhochschulen studieren kann, aber nicht an einer uni. nun da habe ich mich angemeldet... und heute habe ich nocheinmal mit meiner lehrerin geredet, eigentlich wollten wir was anderes besprechen aber da kam das thema dazwischen - zum glück.
da kam die rede von fachgymnasium bereich wirtschaft was eine nummer schwerer als die höhere handelsschule ist und 3 jahre dauert. aber am ende hat man sein Abitur, unswar das allgemeine wie auf einem "normalen" gymnasium. das heißt auch dass man bisschen mehr möglichkeiten hat, z.b. in einem großen betrieb etwas "höheres" tun. wie auch immer, jedenfalls haben mich schon einige leute gefragt warum ich nicht auf das fachgymnasium gehe, und sie meinten dass ich das schaffen kann, ist aber eine andere sache... meine lehrerin meinte dann auch "versuch es", "ich bin sicher dass du das schaffst, dir trau ich das zu, glaub mir", "wenn du das nicht schaffen solltest, dann kannste ja noch auf die höhere handelsschule runter"... das waren ihre worte und noch bisschen mehr. klingt für mich logisch, abgesehen hatte ich mit einem meiner großen brüder der schon fast 30 jahre alt ist ein gespräch der mir das studium etc genauer erklärte... diese erweckten mir die interesse, zumindest dass ich die möglichkeit hätte. jetzt stehe ich da, will aufs fachgymnasium, mit bisschen überlegung und überzeugung und auch mut. Es gibt eine gründe - für und gegen. dazu aber weiter unten. als erstes mal dazu dass auch eltern ein bisschen rolle spielen. mein vater meint dass ich nicht viel zeit verschwenden soll und eine ausbildung anfangen soll, dann kann ich ja noch sehen meint er. meine mutter wollte dass ich was besseres werde, hat dann letztendlich auch eingesehen dass ich "nur" ein realschüler bin und vielleicht doch langsam in das berufsleben einsteigen sollte. wie auch immer. jetzt will ich aber das fachgymnasium, das einzige was meiner meinung nach abschreckt dass ich meine umgangssprache sich ändern muss, außerdem ich langsam mal auch bereit sein sollte etwas für die schule zu lernen selbst wenn keine arbeit ansteht. WAS DAFÜR spricht: Ich werde euch mal was kleine von meiner vergangenheit erzählen, das war der übergang vom gymnasium auf die realschule. Meine beiden cousins sind derzeit auf dem gymnasium so nebenbei was gleich wichtig wird. Eines Tages bin ich mit meinem neuen Freund bei Mc Donalds gewesen, wir haben uns ein eis bestellt und saßen dann draußen, als mein cousin und meine tante auftauchte. Ich grüßte beide und fragte mal einfach so was sie machen. darauf antwortete mein cousin dass sie ihn beim gymnasium angemeldet haben und FOLGENDER SATZ kam ausgerechnet vor meinem KUMPEL dazu: Ja, du bist eine Schande für unsere Familie, ich schaff es im gegensatz zu dir. Na was meint ihr wie die mutter reagiert hat ? - SIE HAT NICHTS GESAGT, gar nichts. mein kumpel dachte einfach nur: was ist das für eine bescheuerte familie, und ich genauso, was für eine wertlose familie habe ich eigentlich da, was sind das eigentlich !? Ich wurde sauer, ich habe aber geschweigt, weil ich ihn sowieso leicht umhauen würde, und meine tante würde auch nix gegen machen können, naja armseelig. Seitdem bin ich noch bestrebter wieder zurück aufs gymnasium zu gehen. naja wie auch immer, jedenfalls ist das einfach bei uns standart dass in meiner so sehr intelligenten familie die kinder an ihrer schule gemessen werden welche sie aktuell besuchen, sowas von arm. unswar beide familien seiten, die meiner mutter und meinem vaters seite...

Ich bin wohl der einzige der normal ist oder ? ich bin aber froh dass ich auf die realschule einmal gekommen bin, denn jetzt weiß ich wie dumm manche menschen sind und kann gegen alle vorurteile antworten. NEIN LEUTE, auch realschüler oder hauptschüler können groß rauskommen, nichts ist unmöglich. Man fängt meist mit träumen an und dann kommts auf die wille an ob man sie verwirklichen will und auch kann UND ES GEHT VERDAMMT NOCHMAL !!!! Es macht mich echt wütend sowas mitzuerleben und dann noch darunter zu leiden wie törricht die Menschen in meiner umgebung sind.

Naja wo waren wir stehen geblieben ? ach ja stimmt ich wollt aufs fachgymnasium. Ich muss sagen heute kam wieder mein alter geist, diese entschlossenheit vor 3 jahren, dieser wille vor 3 jahren. Ich sags mal so, wenn ich will kann ichs, und wenn ich mich bisschen mehr angestrengt hätte sähe mein abschlusszeugnis bei weitem besser aus, ich nimms aber irgendwie auf die leichte schulte find ich. Warum ich das machen will hat mehrere gründe, zum einen für mich selber. Andererseit, was auch ein großer grund ist, schulisch war ich meinen eltern eine enttäuschung, ein versager so hab ich das gefühl. Als beispiel nehmen sie immer meine cousins die aufs gymnasium gehen, nur weil sie dort hingehen, was ist das bitteschön. Auch in der ganzen großfamilie sehen sie das so. Ich will durch diesen Ziel (abi) mal wenigstens denen eine freude bringen, auch wenn sie mich nie verstehen werden...es ist meiner meinung sehr traurig dass es soweit kommt. Außerdem will ich meine klappe schulisch aufreißen wenn man sie gegen mich aufreißt, ich hab es satt leute, jaaahre lang. Keiner versteht hier einen, es ist bei vielen von uns ausländischen familien so. Sie haben nichts außer das wort "Gymnasium" gelernt... nichts. Außer einer, er ist ein guter bruder ( freund auch genannt ), er hat das selbe durchgemacht, studiert gerade und rechnet damit dass er noch 2 jahre braucht wo er eine pause einlegen will aber seine eltern ihn wiederum auf ihn rumhacken, zumindest sein vater obwohl er selber schon fast 30 jahre alt ist. Dieser freund teilt vieles mit mir und er gab mir auch zum teil diesen mut dass ich das was ich jetzt vorhaben werde wagen sollte.


Wie auch immer, ich überlege jetzt auch ob ich nachdem Abi sofern ich das schaffe ( was ich hoffe ) studieren soll. Aber da habe ich angst, große angst und darum gehts mir hier auch mehr oder weniger. Meine art, meine Redensart allgemein ist nicht gerade sehr hoch, ich rede wie jeder andere hier, typische redensart. Und vom niveau bin ich da auch nicht so ganz hoch habe ich das gefühl dass ich da oben mithalten kann. Mir wäre das Abi aufjedenfall super aber was ist wenn ich NOCH mehr will ? was ist wenn ?... Und ich denke auch nach: wie meistere ich sowas ? wie komme ich bei schwereren dingen im leben durch.

Habt ihr das selbe auch schon durchgemacht oder hinter euch ? ich würde mich über einige erfahrungen sehr freuen.

Ich danke fürs zuhören :)

Dhan
16.07.2007, 21:08
Wenn du dir überlegst, zu studieren, kannst du dich jetzt schon recht gut informieren, geh wenn du mal ein wenig Zeit hast zu einer Uni in der das gelehrt wird, was dich interresiert und frag dich dort nach der Fachschaft dieses Gebietes durch (Fachschaft im Sinne von Fachschaftsraum), da hocken die Fachschaftsräte des jeweiligen Gebietes (dat sind Studenten die sich engagieren wollen) und die können dich sowohl beraten wie auch dir Material geben (beispielsweise kannst du dir eventuell ein Skript zu einer Erstsemestervorlesung geben lassen wenn irgend eins parat ist und dich da mal reinlesen ob du den Krams verstehst und ob du ihn überhaupt machen willst)
Und nur keine Scheu, Fachschaftsräte beißen nicht (naja die meisten jedenfalls)

Der Cousin ist lollig ^^ Meistens bedeuten solche Aussagen, dass er irgendwas zu kompensieren hat ^^

Mr.Spok
16.07.2007, 21:24
Nun ja das was du schilderst habe ich auch teilweise erlebt bzw. erlebe es immer noch, jedoch ist das Ausmaß nicht so hart, wie es nach deinen Schilderungen bei dir ist.

Nach einem eher mäßigen Grundschulabschluss, bin ich auf die Hauptschule gegangen und habe dort zuerst einmal die Hölle durchlebt, aber dies ist eine andere Geschichte. Jedenfalls habe ich einen guten Quali gemacht und bin anschließend auf die Wirtschaftsschule gewechselt, wo ich einen kleinen, aber entscheidenden Fehler begang. Ich nahm nicht am Mathe-Walfach, im ersten, der beiden Schuljahre, teil. Jedoch sollte sich dies erst später als Fehler herausstellen. Nach einer hervorragenden mittleren Reife wollte ich es wissen. Ich ging auf die gymnasiale Übergangsklasse. Ab diesem Zeitpunkt fanden schon die ersten Schikanen in der Familie, seitens Mutter an. Sie - einfacher Schulabschluss und Berufsausbildung - bestand darauf, dass ich eine Ausbildung anfange. Ich - der im Umfeld gesehen habe, dass eine Ausbildung NICHT zur Übernahme geführt hat, trotz großer Mühen, seitens der Auszubildenen - wollte das Abitur, um so meine Berufschancen zu steigern. Im Endeffekt, konnte ich meine Mutter überzeugen, dass ein Abitur doch die bessere Wahl ist, gestärkt durch meinen Vater, der ja selbst ein Fachabitur besitzt. Jedoch bestand meine Mutter darauf, dass ich auf die FOS gehe. Ich jedoch wollte mich mit einem Wirtschafts-Fachabitur nicht zufrieden geben (FOS 13 gab es damals noch nicht) und bestand darauf auf die Ü-Klasse zu besuchen, was zu einem heftigen Streit führte.


Jedenfalls war die Übergangsklasse auf Grund mehrerer Faktoren der Horror und habe jene nur knapp mit einem Schnitt von 3,5 schaffen können. In dieser Phase machte sich meine "temporäre" Matheschwäche bemerkbar.
In der 11. Klasse des Gymnasiums habe ich mich in vielen Fächern verbessern können, so dass ich einen Schnitt von 3.0 erreicht habe, jedoch ich in Mathe mit 4,6 und Französisch 5,2 die Klasse nicht geschafft habe. In dieser Phase, hat auch mein Vater zeitweise sich von mir abgewandt, was besonders schlimm war. Nun kam der Punkt Ausbildung wieder auf den Tisch, was meine Träume von einem Studium für den Moment mehr als schwinden lies. Mit der Hilfe einer guten Bekannten, gelang es meine Eltern davon zu überzeugen, dass ich doch noch auf die FOS kommen konnte, was sich, als die beste Entscheidung herausstellen sollte. Im ersten FOS-Jahr habe ich meine Matheschwäche, auf Grund eines gewissen Lehrers beheben können und meine Mathenote sprang von 4,6 auf 1,8 hoch. Jedoch fing dann meine Mutter an auf mir herumzuhacken, dass ich einige Jahre verschwendet habe und, wenn ich auf die FOS gegangen wäre, ich jetzt schon mit der Schule abgeschlossen hätte. (Jedoch berücksichtigte sie nicht, dass es damals keine FOS 13 gab und ich auf Grund meiner damals noch teilweise unentschlossenen zukünftigen Berufswahl, auf ein allgemeines Abitur bestand.

Wie dem auch sei, in diesem Jahr habe ich mein FACHABI mit 2,0 geschafft und werde im nächsten Jahr. Die FOS 13 besuchen. Die Schikanen meiner Mutter haben teilweise aufgehört, nur ist sie im Moment ziemlich rechthaberisch.



Ich wünsche dir alles gute für dein Abitur und für dein späteres Leben. Das Einzige was ich anderen sagen kann, die in einer ähnlichen Situation sind, is dass man sich nicht unterkriegen lassen soll und an seinen Träumen und Zielen festhält. Es geht!! Nur muss man dafür etwas tun!!

Faelis
17.07.2007, 10:15
So Sachen kenn ich auch teilweise,
Ich hätte eig auch auf die Hauptschule gehn sollen, das hat mich damals ziemlich fertig gemacht das mich alle für dumm halten, denn schon auf der Grundschule gab es dieses Denken das alle Dummen die nichts können auf die Hauptschule müssen und die eingebildeten Intelligenten aufs gym . Hab dann so lang rum gejammert das ich von meinen Eltern auf die Realschule durfte. Die Zeugnisse wurden von Jahr zu Jahr schlechter bis hin zur 8 Klasse wo ich in jedem Hauptfach eine 4- hatte und mir meine beste Freundin sagte das ich nie ein Job oder Ausbildungsstelle bekomme und mir sowieso jeder sagte das ich spätestens in der 9. sitzen bleibe, dann hat mich doch die Wut und Ergeiz gepackt, ich wollte diesen ganzen Idioten beweisen das ich was besseres bin wie sie, hab ich dann mit einem Abschlusszeugnis von 1,9 geschafft, aber die gewünschte Anerkennung und Seelenfrieden hats mir auch nicht gebracht. Da ich mich nie damit beschäftigen wollte was ich werden will mach ich jetzt weiter Schule Gymnasium mit Schwerpunkt Medientechnik und Gestaltung, zurzeit bin ich wieder etwas schlechter geworden was aber weniger am Unterrichtsstoff liegt sondern an anderen Sachen. Wenn ich die Schule nicht schaffe und dann was anderes mache, würde ich aber die zeit auf der Schule nicht als verschwendet ansehen schließlich hab ich jetzt schon einiges dazu gelernt und man muss halt vieles ausprobieren bis man endlich weiß was man aus seinem Leben machen will.