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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Final Fantasy: Der Erbe des Planeten



Reeve
26.06.2003, 02:28
Der FF VI-Roman duldet noch Aufschub und außerdem wollte ich noch etwas besseren Lesestoff bieten (Der FF VI-Roman, mit dem ich hier begonnen habe, wird noch fortgesetzt)
Jetzt habe ich den Anfang meines absoluten Lieblingsspiels FF VII. Jetzt also mal genug der Vorreden, viel Spaß und schreibt mir bitte eure Meinungen dazu.

Grüße an alle,
Reeve

Final Fantasy, Band I: Der Erbe des Planeten

Prolog: Ein unverhofftes Wiedersehen
Als er seine Augen öffnete sah er nichts als verschwommene Berge um sich, Nebel hing über der Landschaft und eiskalter Regen überflutete Stein und Gras. All seine Muskeln protestierten gegen die Befehle seines Gehirns, er versuchte, aufzustehen, aber er lag wie ein Stein fest im Matsch, der seine lila Uniform durchtränkt hatte. Er wollte sich mit den Händen in die Höhe stemmen, aber auch das war vergeblich. Er hörte auf einmal Stimmen, er wusste, er hörte sie, aber sie schienen meilenweit weg. Er konnte seinen Blick langsam über die verregnete Landschaft schweifen lassen und da sah er im Nebel eine Gruppe von fünf Leuten in blauen Uniformen. Er konnte sie kaum richtig erkennen, aber an den Stimmen bemerkte er, dass es Männer waren und die blauen Uniformen ließen in Kombination mit den Gewehren, die die Männer in Händen hielten, darauf schließen, dass es Soldaten des ShinRa-Konzerns waren. Er wandte seinen Blick von den Soldaten ab und sah vor den ShinRas eine verschwommene Gestalt liegen, die genau wie er eine lila Uniform trug. Er hatte das Gefühl, zu wissen, wer da vor den Soldaten lag, aber sein Verstand war so vernebelt, dass er keinen klaren Gedanken fassen konnte.
"Was sollen wir mit diesen Typen machen, Sir?", hörte er einen Soldaten sagen.
"Wir lassen sie hier liegen, die kommen nicht mehr lebend hier weg.", antwortete ein zweiter Soldat.
"Dann brauchen wir nicht mehr hier zu bleiben. Wir gehen nach Midgar zurück.", befahl ein Dritter. Er konnte schwach erkennen, wie die Soldaten sich umdrehten und anschließend vom Nebel verschlungen wurden. Als er sicher war, dass die Männer weg waren, kroch er durch den Schlamm näher an die im Dreck liegende Gestalt heran. Er betrachtete den Menschen, den er neben sich am Boden liegen sah: Es war ein schlanker durchtrainierter junger Mann in seinem Alter, dessen stacheliges schwarzes Haar ihm hinunter bis an die Schultern reichte. Die scharf geschnittenen Züge des Mannes waren mit Schlamm und Blut besprizt. In seiner Brust sah er eine Schusswunde, die den ganzen Torso des Mannes mit Blut besudelt hatte. Auch die Schlammpfütze, in der der junge Mann lag, war mit rotem Blutfarbstoff vermischt. Der Mann war tot. Er sah an der Leiche herunter und bemerkte ein breites scharfes Schwert in der rechten Hand des Toten, er versuchte, danach zu greifen und er bekam es zu fassen. Vorsichtig nahme er das Schwert am Griff aus der Hand der Leiche und zog es zu sich. Es fühlte sich krafteinflösend an, als hätte dieses Schwert schon immer ihm gehört. Er war immer noch furchtbar geschwächt, aber er versuchte trotzdem wieder, sich aufzurichten und mit dem Schwert als Stütze gelang es ihm tatsächlich. Als hätte das Schwert auf ihn eine heilende Wirkung, wurden auch seine Augen wieder besser und er konnte erkennen, dass er sich auf einer grauen Steinklippe am Rand eines Gebiets aus grauen Bergen befand.
Er schleppte sich langsam zum Ende der Klippe und schaute auf eine graue glatte Ebene, in deren Mitte er eine riesige kreisrunde Stadt erblickte: Schwarz wie Pech und rund wie eine Kuppel ragte eine in acht Sektoren aufgeteilte Stadt auf neun Stahlsäulen, die sie fünfzig Meter über dem Boden hielten. Im Zentrum dieser Pizza stand ein riesiges turmartiges Gebäude, aus dessen unzähligen Fenstern kaltes Licht strahlte. Die Fassade des Bauwerks wurde von mehreren Scheinwerfern erleuchtet. Diese runde Stadt beherbergte die zivilisierte Bevölkerung, während fünfzig Meter unter der Platte die Stadt zu dreckigen Slums verkommen war, in denen sich Schmuggler, Dealer oder Zuhälter verschanzt hatten. Jedes freudige Gefühl konnte bei diesem Anblick zerstört werden. Die ganze Stadt, obere Ebene und Slums, war von einer dicken schwarzen Stahlmauer eingeschlossen, in der acht Mako-Reaktoren, achzig Meter hohe kuppelartige Bauwerke, eingebaut waren. Jeder Reaktor gehörte zu einem Sektor und versorgte ihn mit Strom. Er betrachtete Midgar, dieses gewaltige Bild aus künstlichem Licht und Stahl noch eine Weile, ehe er sich vorsichtig daran machte, die Klippe hinab zu klettern. Er war nach einem kurzen Abstieg, während dessen Verlauf er immer wieder fürchtete, dass ihn seine Kräfte verlassen und er dann hinabstürzen würde, aber er hatte Glück, denn er hatte genug Kraft, um Halt zu finden. Nebenbei diente ihm das Schwert als Stütze. Die Wanderung über die graue Ebene war wesentlich angenehmer, denn keine Hügel oder Klippen zierten diese Landschaft, aber es konnte ihm trotzdem hier nicht gefallen: Die ganze Ebene schien tot, alles wegen der Reaktoren Midgars. Das Leben des Planeten war hier so gut wie ausgesaugt. Keine Pflanze, kein Baum, kein Wasser, kein Tier, überhaupt keine Lebenszeichen, abgesehen von Midgar, das noch wenige Meter von ihm entfernt lag. Es regnete immer noch und seine Stiefel waren randvoll mit Wasser, was den Weg nicht gerade angenehmer machte, denn ihm war sowieso schon bitterkalt.
Endlich hatte er eines der acht Tore Midgars erreicht, die weit unten in die Stahlmauer der Stadt eingebaut waren. Er blickte die Mauer hoch und bemerkte, dass sie noch viel größer war, als er zunächst geglaubt hatte. Rechts und Links des Tors stand je ein ShinRa-Soldat. Es wunderte ihn, dass die beiden Soldaten ihn eine Weile lang anstarrten, bis er an sich hinunter sah: Seine ganze Uniform war bis zum Hals mit Schlamm durchtränkt und sein Gesicht sah bestimmt auch nicht besser aus, so dachte er zumindest. Keiner der Soldaten hielt ihn auf, was er zuerst nie gedacht hätte. Er betrat die Slums des Sektors Nr. 1, die nur von Scheinwerfern, die am Bauch der Platte über ihm angebracht worden waren, erhellt. Er war seit fünf Jahren nicht in Midgar gewesen, aber er erinnerte sich noch gut genug an die Stadt, um zu wissen, dass der Zug aus Sektor Nr. 1 zu Sektor Nr. 7 führte und von dort aus ging die Strecke in die obere Ebene Midgars. Er wanderte durch die engen Wege der Slums, die zwischen den Bergen aus Dreck und zerbäultem Stahl lagen. Nach kurzer Suche fand er den trostlosen grauen Bahnsteig der Slums von Sektor Nr. 1 und nahm den Zug in die Slums von Sektor Nr. 7. Der Zug war klein und schäbig, aber im Vergleich zu den Slums purer Luxus. Er betrachtete die Berge aus Müll und schaute dann aus den Fenstern nach vorn. Sie Schienen führten direkt in Richtung der zentralen Stahlsäule Midgars, um die sich die Eisenbahnstrecken der acht Slums wie Serpentinen wanden und entweder in die obere Ebene oder in benachbarte Slums der Sektoren führten. Als auch der Zug, in dem er saß, auf einer der Strecken an der zentralen Stahlsäule fuhr, konnte er die Slums vollständig überblicken, sie sahen von weitem betrachtet gar nicht so schlimm aus, als wenn man selbst drin stand.
Die Strecke führte halb um die dicke Stahlsäule herum, bis der Zug die Slums von Sektor Nr. 7 erreichte, die die Endstation dieses Zuges bildeten. Er wuchtete sich aus seinem Sitz und wankte hinaus auf den Bahnsteig, der genau so aussah, wie der in Sektor Nr. 1. Er fühlte sich wieder schwächer und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, selbst das Schwert stützte ihn nicht mehr. Er torkelte über eine Steintreppe den Bahnsteig hinunter und sank an einer Laterne zu Boden, wo er erschöpft sitzen blieb und ihm die Augen zu fielen. Er hörte eine Stimme in seinem Kopf, die ihn rief. "Cloud, Cloud!", hörte er jemanden rufen, dann verstummte die Stimme abrupt er hörte ein schallendes Gelächter, das durch seinen Kopf hallte. Das Lachen war kalt, böse und freudlos. Dann hörte er wieder die Rufe. "Cloud, Cloud!", die das böse Lachen immer mehr übertönten und plötzlich wurde er aus seinem Traum gerissen.
"Cloud, Cloud!", hörte er, doch jetzt war es kein Traum oder keine Einbildung, er sah in das Gesicht einer wunderschönen jungen Frau, die ihn gerufen haben musste. Sie hatte glänzenden lange scharze Haare, die ihr Gesicht auf schöne Weise umrahmten. Sie trug ein weißes ärmelloses oberkörperbetontes T-Shirt, das sehr gut zu ihrem ebenso körperbetonten schwarzen kurzen Rock passte, den sie trug. Sie lächelte ihm ins Gesicht. "Endlich bist du wach, Cloud!"
"Cloud, ja ich bin Cloud...", murmelte er schwach, nicht minder erschöpft als vorher, "und Sie sind..."
"Erkennst du mich nicht?", fragte die Frau erstaunt, "ich bin´s doch: Tifa!"
"Tifa...Tifa Lockheart, ja...Tifa.", sagte er erschöpft.
"Es ist schon lange her.", sagte sie.
"Ja, fünf Jahre...haben wir uns nicht gesehen.", sagte Cloud.
Sie nickte. "Ja, schon fünf Jahre. Aber du siehtst furchtbar erschöpft aus, ich bringe dich wieder in Ordnung, okay?"
Cloud nickte schwach.
"Du trägst ja eine Uniform von S.O.L.D.I.E.R, wo hast du die denn her?", fragte Tifa und sah an Cloud herunter.
"Frag doch nicht so, ich bin doch S.O.L.D.I.E.R erster Klasse...ich habe es geschafft...schon seit fünf Jahren."
Tifa sah ihn eine Weile schweigend an, half sie ihm auf. "Wir reden später, jetzt brauchst du Hilfe, ich habe Freunde hier in Sektor Nr. 7, die können die sicher helfen."

Reeve
26.06.2003, 14:22
Naja, ich schreibe einfach mal schon weiter. Ich warte aber trotzdem auf positive und negative Kritik.
Das hier ist der Anfang von Kapitel I, wenn ihr davon mehr wollt, dann einfach bescheid geben.
Reeve

Kapitel I: Der Anschlag auf Reaktor Nr.1

Cloud saß in einem der vielen Züge Midgars, der jetzt auf einer Strecke an der zentralen Stütze Midgars fuhr. Er betrachtete die Slums und dann lehnte er sich in seinen Sitz. Tifa hatte er es zu verdanken, dass hier saß. Nachdem sie ihn unten in den Slums von Sektor Nr. 7 gefunden hatte, hatte sie ihn zu ihrer kleinen Bar Seventh Heaven gebracht, wo er eine Truppe namens Avalanche kennengelernt hatte, die mit Tifa befreundet war. Cloud interessierte sich nicht mehr für die Mitgliedschaft in S.O.L.D.I.E.R und war ein Söldner geworden. Tifa hatte erzählt, dass er bei Avalanche einen Söldnerjob erhalten würde und das war dann auch so gekommen, aber noch hatte ihm keiner gesagt, was zu tun war. Cloud saß eine Weile ruhig da, als ein furchterregender Riese von Mann mit dunkler Haut den Waggon betrat. Er trug eine grüne abgetragene Hose, dazu braune Stiefel und am Oberkörper eine olivfarbene Jacke, deren Ärmel herausgerissen worden waren und den Blick auf seine unglaublich muskelbepackten Arme freigaben. Sein Gesicht war durch einen grimmigen Gesichtsausdruck geziert, der nach Clouds Meinung perfekt mit der ganzen Erscheinung dieses Mannes harmonierte. Clouds Blick fiel auf den rechten Arm des Riesen, doch wo eigentlich ein Unterarm mit einer weiteren kräftigen Faust hätte sein müssen, befand sich kaltes Metall, nein nicht einfach nur Metall: sein rechter Unterarm war der Lauf eines Gewehrs. Cloud hatte diesen Mann nur einmal kurz in Tifas Bar gesehen.
"Du bist wohl der Neue, komm mit!", knurrte der Riese. Cloud verstand nicht, was der Kerl mit "Neuer" meinte, aber er wagte es nicht, dem Kerl zu widersprechen. Wenn er sich den Gewehrarm so ansah, dann kam ihm die Befürchtung, dass er, wenn er mal wütend war, damit sicherlich einen Schädel völlig zu Brei schlagen könnte und so wie der Mann auf Cloud wirkte, befürchtete er, dass der nicht selten wütend war. Die beiden gingen in den nächsten Waggon, auf dessen zwei sich gegenüber liegenden Bänken drei Personen saßen, die Cloud auch einmal in Tifas Bar gesehen hatte. Als erstes saß dort ein junger Mann, vielleicht genau so alt wie Cloud, der eine abgenutzte brauen Hose und ein fleckiges grünes T-Shirt trug, dazu um seinen Kopf ein rotes Stirnband. Vom Gesamtbild her erinnerte er an einen Soldaten, der seinen Job verloren und sich anschließend in den Slums durchgeschlagen hatte. Neben ihm saß eine komische Erscheinung, die eigentlich nichts als ein kugelrunder Mann war, der sich in eine blaue Hose und ein gelbes T-Shirt gekleidet hatte, auf dem Kopf trug er auch noch ein rotes Kopftuch, diese Farbenpracht passte überhaupt nicht ins Bild der hier anwesenden Leute. Gegenüber von den beiden Männern saß eine schöne junge Frau, die in eine einfache graue Kleidung gehüllt war. Trotz dieses Aussehens konnte Cloud nicht umhin, zu bemerken, dass dahinter etwas kämpferisches steckte. Diese drei waren wohl von Avalanche.
"Also, Neuer.", sagte der Riese, der hinter ihm stehengeblieben war, "jetzt erfährst du erstmal, was Sache ist."
"Bin ganz Ohr.", sagte Cloud kalt.
"Wir sind die Truppe Avalanche und werden was dagegen unternehmen, dass der ShinRa-Konzern alles Leben aus dem Planeten heraussaugt. Das macht er mit seinen Mako-Reaktoren, nur damit Präsident ShinRa und die anderen hohen Tiere der Firma haufenweise Kohle in die Schuhe geschoben bekommen!", der Riese sah noch viel grimmiger aus, als Cloud ihn eben gesehen hatte, "wir werden dem ein Ende setzen und den Reaktor Nr.1 in die Luft jagen. Er steht in Sektor Nr.1, in den wir gerade unterwegs sind. Jessie?"
"Ja?", fragte die Frau in Grau.
"Du hast doch wohl sicher den Sprengsatz bereit?"
"Natürlich, ich habe alles gut vorbereitet.", sagte sie.
"Sehr gut. Jessie hat eine Bombe konstruiert, die das Schicksal von Reaktor Nr.1 besiegeln wird.", sagte der Riese, wieder an Cloud gewandt, "wir werden uns durch die obere Ebene von Sektor Nr.1 schlagen, was eigentlich nicht sehr schwer werden dürfte, und dann gehen wir in den Reaktor herein. Wir gehen bis zum Reaktorkern und befestigen die Bombe, dann haben wir genau 10 Minuten, bis das ganze Ding in die Luft fliegt, BUMM!!!"
"Okay und mein Job ist es, euch dabei zu helfen, wenn ich richtig verstehe.", sagte Cloud.
Der Riese nickte. "Ja, das verstehst du richtig. Gibt´s noch irgendwelche Fragen?"
Keiner stellte eine Frage.
"Gut, dann stell ich mich mal endlich vor. Ich bin Barret Wallace, der Boss von Avalanche. Eins will ich dir raten, Ex-S.O.L.D.I.E.R, komm ja nicht auf die Idee, dich noch an die ShinRa zu klammern, wenn sie uns besiegen sollten, was natürlich unmöglich ist.", sagte der Riese grimmig und beguckte dabei seinen Gewehrarm.
"Ich bin Biggs.", sagte der Mann in Grün und Braun.
"Wedge.", stellte sich der bunte Dicke vor.
"Jessie, meinen Namen hast du ja schon gehört.", die junge Frau lächelte freundlich.
"Ist mir egal, wie ihr heißt. Sobald der Job erledigt ist, bin ich eh weg von euch.", sagte Cloud kalt, ließ sich auf eine Bank fallen und beobachtete, die sie gerade auf die Platte von Sektor Nr.1 fuhren, die zentrale Stütze lag hinter ihnen und vor ihnen in einiger Entfernung der große Mako-Reaktor.

Reeve
28.06.2003, 02:34
Warum schreibt denn keiner seine Meinung, schnüff? Ist das Buch so schlecht?

Reeve

Reeve
28.06.2003, 04:39
Wie versprochen geht Kapitel I weiter und findet in diesem Posting auch sein Ende, viel Vergnügen.
Reeve

Die obere Ebene von Sektor Nr. 1 war ein See aus Wohnhäusern, Kaufhäusern und Fabriken. Cloud sah sich alles genau an, das war schon ein krasser Kontrast zu den Slums fünfzig Meter weiter unten. Cloud hatte nie verstanden, warum der ShinRa-Konzern seine gewaltigen finanziellen Mittel nicht für die Instandhaltung der Slums nutzte, aber im Prinzip brauchte ihn das nicht zu interessieren. Er konzentrierte seinen Blick wieder auf den Mako-Reaktor, den sie schon sehr bald erreichen würden. Barret starrte dauernd unruhig hin und her. Biggs, Wedge und Jessie hatten die Köpfe zusammengesteckt und redeten, wahrscheinlich über die genaue Vorgehensweise während des Angriffs. Lange Zeit zum Planen blieb nicht, denn schon knarrten die Räder des Zugs auf den Schienen und signalisierte das Anhalten der Eisenbahn. Der Bahnhof war kalt und grau, ein kalter Torbogen am Ende des Bahnhof führte weiter in Richtung Reaktor.
Die fünf verließen den Zug, Barret ging mit herrischem Gebaren voran.
Auf dem bahnhof standen mehrere ShinRa-Soldaten in blauen Uniformen und muserten Barret mit misstrauischen Blicken. Als sie durch den Torbogen gehen wollten, stellten sich zwei Soldaten in den Weg und richteten ihre Gewehre auf die Rebellen und Cloud.
"Ab hier dürfen nur Mitglieder des ShinRa-Konzerns weiter, verschwinden Sie hier!", befahl ein Soldat barsch und starrte dabei auf Barrets Gewehrarm.
"Ich bin von ShinRa.", sagte Cloud und gab den Soldaten Gelegenheit, seine S.O.L.D.I.E.R-Uniform zu betrachten, aber das beeindruckte die nicht.
"Das kann jeder behaupten!", meinte ein zweiter Soldat wütend, "wie hieß der Mann, den Sie töten mussten, um die Uniform zu kriegen?!"
"Ich habe ´ne andere Frage für dich, Großmaul!", mischte sich Barret ein, "wie heißt der Mann, der sterben musste, damit ich weiter konnte?"
"Hier wird keiner außer Ihnen sterben, wenn Sie nicht verschwinden!", schimpfte der Soldat.
"Falsch!", sagte Barret und rammte seinen gewaltigen metallischen Lauf des Gewehrarms in den Magen des Mannes. Der Soldat knallte mit einem Aufschrei gegen die Wand neben dem Torbogen und fiel tot auf den Backsteinboden des Bahnhofs. Reflexartig griffen die anderen ShinRas zu ihren Gewehren und begannen wie Verrückte auf Barret und seine Leute zu feuern. Der Schlag mit dem Gewehrarm, durch den ihr Kollege das Leben verloren hatte, löste eine panische Angst in ihnen aus. Cloud zog sein Schwert aus seinem Gürtel und zerhackte die Läufe zweier Gewehre. Die zwei Besitzer der Waffen wankten erschrocken zurück und Cloud vollführte einen zweiten Hieb, mit dem er die Schusshände der beiden Soldaten vom Körper trennte. Mit blutenden Armstümpfen rafften sich die Soldaten auf und rannten schreiend davon.
Biggs und Wedge ergriffen ihre hauseigenen Revolver und erwiderten das Feuer der ShinRas. Cloud und die Rebellen gingen langsam rückwärts durch den nun freien Torbogen, während Sie noch mit dem Feuer der Feinde zu tun hatten. Der Torbogen führte sie zu einer großen Metalltür, die in einer weiteren grauen Mauer eingelassen war.
"Jessie, knack den Code, wir übernehmen die ShinRas!", befahl Barret und stürmte wie ein rasender Bulle auf die Soldaten zu. Als Biggs, Wedge und Cloud hinterher kamen, hatten sie schon nicht mehr viel zu tun: Barret hatte einem Soldaten die Schulter eingedellt und den anderen bewusstlos geschlagen. Es verblieben nur noch zwei weitere. Biggs landete einen zielsicheren Treffer durch die Stirn des Angreifer, woraufhin der mit einem letzten Stöhnen zusammenbrach. Cloud riss sein Schwert hoch und blockte damit weitere Schüsse des letzten Soldaten ab. Barret nutzte die Gelegenheit und rammte von der Seite dem Feind seinen Gewehrarm in die Hüfte. Der Mann brach schreiend zusammen.
"Okay, wir hätten hier aufgeräumt.", stellte Barret fest, "die sollen nur kommen, diese ShinRa, bald werden sie merken, was es heißt, wenn man´s mit Avalanche zu tun hat!"
Biggs und Wedge schienen von dieser Ankündigung angetan, aber Cloud kümmerte sie nicht, er ging wieder durch den Torbogen, um zu sehen, wie weit Jessie mit dem Code war. Barret und seine Gefährten folgten ihm. Jessie war mittlerweile fertig und wartete vor der nun offenen Metalltür.
"Du bist und bleibst die beste Türknackerin Midgars.", sagte Barret stolz und sie rannten durch die Tür auf ein großes viereckiges Feld, in dessen oberer linker Ecke ein Durchgang zur Brücke vor dem Reaktor führte. Dieses Feld war jedoch nicht leer: Ein Dutzend ShinRa-Soldaten standen ihnen gegenüber und feuerte sofort, als sie den Bereich betraten.
Biggs, Wedge und Barret feuerten aus ihren Schusswaffen und Cloud rannte mit vorgehaltenem Schwert auf die Feinde los. Die Soldaten feuerten immer weiter, doch Cloud erreichte sie schnell und schwang ziellos sein Schwert um sich, als er in der Menge der ShinRas stand.
Cloud sah jetzt, wie dunkles Blut an seine Arme und auf die Klinge seines Schwert gesprizt war. Eine Hand voll Soldaten lag tot auf dem Boden, in ihrem Blut. Die übrigen Soldaten wichen vor Cloud zurück und da kamen Barret, Biggs, Wedge und Jessie in die Menge gestürmt:
Barret pfefferte seinen Gewehrarm in die Mägen und die Torsos der Soldaten, woraufhin diese schwer verletzt oder tot zusammenbrachen. Jessie servierte den Angreifern Faustschläge und gekonnte Tritte. Biggs und Wedge durchschossen die Angreifer mit ihren Revolvern.
Als Cloud sich umsah, sah es aus wie auf einem Schlachtfeld.
"Eine schlechte Idee, hier so einen Radau zu machen.", meinte Wedge ängstlich, "würde mich nicht wundern, wenn gleich auch noch in der ShinRa-Kommandozentrale bekannt ist, dass wir hier sind."
"Jetzt mach dir nich ins Hemd, mann!", sagte Barret grinsend, "bis jetzt ist doch alles klar. Wir bringen das ganz schnell über die Bühne, wir gehen in den Reaktor, stellen die Bombe ein und lange bevor die zehn Minuten um sind, sind wir schon über alle Berge."
"Dann sollten wir auch keine Zeit verlieren!", mahnte Biggs, "dieser Durchgang da in der Ecke führt zur Brücke vor Reaktor Nr.1."
Sie verließen das Schlachtfeld und gingen in die linke obere Ecke, in der sie das Tor durchschritten. Ein sehr kurzer Durchgang führte sie auf eine Metallbrücke mit einer Balustrade aus Drahtgitter. Sie war wie eine Dreieckskreuzung angelegt. Der eine Weg war der, von dem sie gerade kamen: Sektor Nr.1, der gegenüberliegende Weg führte in die obere Ebene von Sektor Nr.8, in der Mitte der Brücke folgte die dritte Abzweigung, die direkt in den Reaktor führte, der jetzt neben ihnen in die Luft ragte. Sie nah davor, wirkte er gigantisch. Cloud stellte sich an das Geländer der Brücke und konnte fünfzig Meter nach unten sehen, ein Teil der Slums war dort zu erkennen. Hier konnte man von Nahem begutachten, wie zwei Platten oder Sektoren nebeneinander in der Luft gehalten wurden. Er wandte sich von dem Anblick ab und folgte den anderen in den Mako-Reaktor, dessen Eingang ein großes Schiebetor war, das so grau war, wie das gesamte Bauwerk selbst. Als Cloud die Eingangshalle des Kraftwerks betrat, kamen Erinnerungen in ihm hoch: ein Reaktor Midgars bestand aus mehreren großen Hallen wie dieser. Der gesamte Eingangsbereich, der durch Türen, die nur mit Codes zu öffnen waren, gesichert war, bestand aus drei Hallen, an deren Wänden unzählige grün gefärbte Rohre verliefen, die dann in die Wand hinein verliefen und durch ein Gitter im Boden der Eingangshalle wieder zum Vorschein kam. Die Wände waren bebaut mit Hebeln und Knöpfen, um die hunderte kleine Signallämpchen leuchteten. Cloud hatte in seiner Zeit bei ShinRa einmal versucht, das Funktionsprinzip eines Mako-Reaktors vollständig auswendig zu lernen, aber das war ihm nie geglückt, so viele Schalter und Rohre gab es. Cloud sah durch das Gitter unten neben den grünen Röhren noch hunderte kleine weitere.
"Ist das dein erstes Mal im Reaktor?", fragte Barret.
"Natürlich nicht.", protestierte Cloud, "ich habe schließlich für ShinRa gearbeitet, wie du weißt."
"Der Planet ist voller Mako, das das Leben ermöglicht, aber der verdammte ShinRa-Konzern saugt alles Mako aus mit diesen scheiß Reaktoren!" Barret donnerte seinen Gewehrarm wütend gegen eines der grünen Rohre in der Wand.
"Ich will keine Lektion, beeilen wir uns!", sagte Cloud kalt.
Barret grummelte beleidigt vor sich hin, er mochte es ganz und gar nicht, wenn er nicht ernst genommen wurde.
Jessie hockte sich vor eine Kontrolltafel neben der Tür.
"Moment, gleich hab ich´s.", sagte sie und dann lächelte sie triumphierend, "Code entziffert!"
Die Tür schwang auf. Sie gingen in eine zweite Halle, die fast genauso aussah, die Rohre und unzählige Schalter waren jedenfalls auch hier vorhanden. Wieder versperrte eine Metalltür den Weg.
Jessie entzifferte den Code der Tür und in einer dritten Halle fanden sie die Tür zu einem Aufzug. Sie stiegen hinein, es war eng und fast völlig dunkel, nur kalte blaue Lampen an der Decke des Lifts tauchten den engen schwarzen Aufzug in ein schwaches Licht. Cloud konnte einen roten Schalter an der Wand ausmachen und drückte darauf. Es pollterte und der Lift mitsamt Avalanche und Cloud setzte sich in Bewegung: Er fuhr weiter runter und tiefer in den Reaktor hinein. Eine Weile fuhren sie und fragten sich, wie tief dieser Reaktor denn noch war, bis sie endlich anhielten und die Tür aufging. Als sie ausstiegen standen sie auf einem Podest an der Wand einer riesigen Halle, an deren Wand unzählige Schalter und Rohre gebaut waren. Tief unter ihnen ragten riesige schwarze Rohre in einen See aus grünlicher Flüssigkeit, über den eine lange Metallbrücke von einem Ende der Halle zum anderen führte.
"Was ist das denn für ´ne bescheuerte Idee, hier oben ein Podest anzubauen, das keine Verbindung nach unten hat?!", fragte Barret laut.
"Vielleicht ist es nur hier, damit ShinRa-Soldaten öfters von hier aus schauen können, ob alles da unten klar ist. Dieser grüne See ist doch wohl das Mako, dann ist in dieser Halle auch der Reaktorkern.", sagte Biggs.
"Das wäre eine Möglichkeit.", stimmte Jessie zu.
"Lasst uns lieber überlegen, wie wir von hier oben nach unten auf diese Brücke kommen.", schlug Wedge vor.
Cloud stellte sich an das Geländer des Podests und ließ seinen Blick über die Wände der grauen Halle schweifen, bis er die Lösung ungefähr einen Meter neben dem Podest an der Wand sah. Er tippte Barret auf die muskulöse Schulter. "Dort an der Wand ist eine Leiter angebaut, sie führt hinunter zu einem Podest, das mit der Brücke verbunden ist, schau!", Cloud deutete mit dem Zeigefinger die Leiter in der Wand nach unten, sie kam am einen Ende der Brücke unten an.
"Unser Ex-S.O.L.D.I.E.R hat ´ne gute Idee.", verkündete Barret, "wir springen an die Leiter und dann geht´s an nach unten zur Brücke."
"Barret, ich..äh...", sagte Wedge mit erröteten Wangen. Als Cloud seinen Blick über Wedges dicken Wanst gleiten ließ, wusste er schon, welche Bedenken er hatte.
"Schon gut, Wedge, brauchst dich nich schämen.", sagte Barret mit einem ungewöhnlich netten Gesichtsausdruck auf seinen grimmigen Zügen, "du bleibst hier und hälst uns den Rücken frei."
"Okay, Barret."
Barret wandte sich von Wedge ab und sah herüber zu der Leiter. Er kletterte auf das Geländer des Podests und sprang mit einem großen Satz an die Leiter. Die Tatsache, dass Barrets rechter Arm ein Gewehr war und er sich damit nirgendwo festhalten konnte, behinderte seine Landung an der Leiter nicht. Er kletterte langsam hinunter. Die anderen, außer Wedge, taten es ihm gleich. Als sie unten auf der Brücke über dem Mako-See standen, konnte Cloud das Dröhnen der großen schwarzen Röhren hören, in die das Mako hinein gesaugt wurde. Die vier schauten hinüber auf die andere Seite der Brücke und sahen dort einen schwarzen turmartigen Bau in die Wand eingelassen. An ihm viele schwarze Hebel, Röhren und weiße Lichter.
"Das ist das Kontrollzentrum des Reaktors, von hier aus werden alle Mechanismen und Hebel in diesem Reaktor gesteuert.", erklärte Cloud.
"Was, alle diese tausende Hebel von hier aus?!", staunte Jessie.
Cloud nickte.
"Ist doch Wurscht!", sagte Barret, "entscheidend ist: Wenn wir diesen Apparat hochjagen, dann bleibt vom ganzen Reaktor nur noch ein Haufen metallsischen Schrotts übrig."
Sie gingen langsam über die lange Brücke und schauten ab und zu hinunter zum Mako-See und den gewaltigen Röhren. Cloud blieb plötzlich stehen, die anderen achteten nicht darauf und gingen weiter auf den Reaktor zu. Plötzlich wurde es völlig still um Cloud, er hörte nichts mehr, nicht mehr die Schritte der Avalanche, nicht mehr das Dröhnen der Röhren, nicht mehr das Rauschen der flüssigen Mako-Energie, die in die Röhren gesaugt wurde. Ein Hämmern ging auf einmal durch seinen Kopf und er fiel auf die Knie. Schweiß rann ihm über´s Gesicht und sein ganzer Körper fühlte sich völlig kraftlos an.
"Sei wachsam, das ist kein normaler Reaktor...", hallte eine Stimme durch seinen Kopf, dann kam wieder das fürchterliche Hämmern und er hörte jemanden scheinbar aus tausend Meilen Entfernung seinen Namen rufen. Das Hämmern verschwand nach und nach, dann bemerkte er, dass es Barret gewesen war, der ihn gerufen hatte. Mit einem Mal bemerkte er, das er wieder alles hören konnte, auch das Dröhnen der Maschinerie des Reaktors. Er raffte sich auf und ging zu Barret und den anderen, die mittlerweile beim Kontrollzentrum des Reaktors angekommen waren. Barret sah ihn verwundert an. "Was ist los mit dir? Bist du krank, oder was?"
"Nein, nein, alles okay. Wer hat die Bombe?", fragte Cloud.
"Ich habe sie.", sagte Jessie stolz und beugte sich vor dem schwarzen Kontrollzentrum, sie stellte den Sprengsatz direkt davor auf und installierte ihn.
"Jetzt, rennt, wie euch die Beine tragen!", befahl Barret und keiner zögerte, dem nachzukommen. Sie rannten blitzschnell über die Brücke zurück und kletterten die Leiter hoch. Oben auf dem Podest wartete bereits Wedge. Barret sprang und landete auf dem Geländer des Podests.
Die anderen folgten ihm mit weiten Sprüngen und dann rannten sie in den Aufzug, der sie wieder hoch in eine der drei Eingangshallen fuhr. Als die Tür des Lifts sich öffnete, blickten sie auf die schwarzen Läufe von Maschinengewehren, die in den Händen von zehn ShinRa-Soldaten lagen.
<Die haben mir noch gefehlt..>, dachte Barret voller Zorn.
"Die Exkursion ist hier zu Ende!", sagte der vordeste Soldat.
"Für euch vielleicht!", brüllte Barret und wuchtete den Offizier mit einem Kinnhacken gegen eine der grünen Rohren in der Wand, die daraufhin aufplazte. Aus dem Loch in der Röhre floss grüne Mako-Energie, die von der unteren großen Halle durch die unzähligen Röhren hier herauf geleitet wurde.
Die Soldaten schossen sofort los und Barret rannte an der Wand der Halle entlang und wich so aus. In ihrer Konzentration auf Barret hatten die Soldaten Clouds Schwert nicht bemerkt, das er jetzt von seinem Gürtel riss. Er stürzte sich auf einen der Männer und durchschnitt ihm die Hand, in der er das Maschinengewehr hielt. Als seine Kollegen den Schmerzenschrei hörten, drehten sie sich überrascht um und mussten dann mit den Revolvern von Biggs und Wedge und mit den Kampftechniken von Jessie Bekanntschaft machen. Nachdem sie die Soldaten erledigt hatten, rannten Avalanche und Cloud durch die drei Hallen und waren dann wieder auf der Brücke vor dem Reaktor. Ein lauter Knall durchbrach die Stille, der innerste Teil des Reaktors musste wohl schon explodiert sein. Sie bogen rechts ab und flüchteten in einen dunklen Durchgang vor der oberen Ebene des Sektors Nr.8 ehe der Reaktor Nr.1 in einem Inferno aus glühendem Metall und Feuer unterging.

XTRMNTR2K
28.06.2003, 05:16
Original geschrieben von Reeve
Warum schreibt denn keiner seine Meinung, schnüff? Ist das Buch so schlecht?

Reeve

Keineswegs!

Ich habe bisher noch nicht alles gelesen (erst den ersten Teil), aber das hat mir schon ziemlich gut gefallen...!
Der Stil ist ziemlich sicher und gefällt mir:A

Allerdings habe ich eine Frage:
Wird das jetzt eine quasi-1:1-Romanfassung von Final Fantasy VII oder wird es mehr eine Fan Fiction?

Es gibt nämlich schon eine RF, die Übersetzung aus dem Englischen von Omni. Nichtsdestotrotz ist deine Geschichte super, weshalb ich auch auf Fortsetzung hoffe. Jetzt lese ich erst einmal alles zu ende :D

EDIT:
Bin durch und mein guter erster Eindruck hat sich bestätigt:)
Eine Frage noch...
Hast du den Kampf mit dem Wächter-Skorpion absichtlich weggelassen?

Reeve
29.06.2003, 00:24
@XTRMNTR2K:
Es wird im Großen und Ganzen direkt so wie das Game FF VII sein, aber ich werde auch einige persönliche Änderungen da einbauen. Eine davon wäre, dass ich den Kampf mit dem Skorpion-Roboter ausgelassen habe (das war auch Absicht, weil ich es zu unrealistisch fand, dass dieser breite rote Klotz auf der schmalen Brücke über dem Mako-See stehen kann). Ich will jetzt hier nicht alle Änderungen vorweg nehmen, aber ich kann noch ankündigen, dass ich den T.U.R.K.S Tseng, Reno, Rude und Elena neue Auftritte in der Geschichte spendieren werde.

Reeve

Reeve
29.06.2003, 02:24
"FF: Der Erbe des Planeten" geht weiter. Viel Lesespaß bei Kapitel II.

Reeve

Kapitel II: Die Stadt ohne Tage und Nächte
Cloud und die Avalanche hockten mit angespannter Ruhe in dem dunklen Tunnel, in dem sie ihre Rettung gesucht und gefunden hatten. Sie hörten immer noch die Explosionen und das Donnern des Metalls, als es fünfzig Meter unter ihnen auf dem Boden des Planeten aufschlug. Nach einigen Minuten herrschte Stille.
"Das sollte dem Planeten einige Tage mehr Leben schenken.", meinte Barret.
"Zumindest bis Präsident ShinRa und seine Leute ihre finanziellen Mittel eingesetzt haben, um diesen Reaktor neu zu bauen oder irgendwo durch einen anderen zu ersetzen.", sagte Wedge besorgt.
"Nicht so pesimistisch, alter Junge!", Biggs lachte herzlich und klopfte Wedge dabei auf die Schulter, "Präsident ShinRa knöpfen wir uns eines Tages noch vor, dann kann er jeden Wiederaufbau von den Reaktoren, die wir bis dahin zerstört haben werden, vergessen!"
"Was ist mit den ShinRa-Soldaten?", fragte Jessie besorgt, "die haben doch bestimmt ihre Offiziere oder S.O.L.D.I.E.R informiert, glaub ihr nicht, dass die uns finden werden?"
"Da müssten sie viel Zeit und Mühe reinstecken.", meinte Barret gelassen.
"Und was ist, sobald diese Zeit um ist?", fragte Jessie weiter.
"Nun reicht mir dieses besorgte Gelaber, hab ´n bisschen Vertrauen!", sagte Barret grimmig.
"Jessie, solltest du nicht die Bombe legen, damit die ShinRas uns nicht über unseren Fluchtweg folgen können?", fragte Biggs.
Sie nickte. "Ja, ich fange sofort an."
Sie nahm einen kleinen Sprengsatz aus ihrer Tasche und hantierte dann daran herum, Cloud machte sich nicht die Mühe, das zu verfolgen. Nach kurzer Zeit war Jessie fertig.
"Okay, los jetzt. Schnell raus aus dem Tunnel!", rief sie.
Sie rannten durch den engen Tunnel, ihnen züngelten Flammen und flogen Metallsplitter hinterher bis sie den Ausgang erreicht hatten und sich durch ihn in die obere Ebene von Sektor Nr.8 warfen. Als sie sich umwandten, sahen sie, wie der Tunnel jetzt durch brennende Metallteile blockiert war.
"Perfekt.", Barret grinste.
"Was ist mit meinem Geld?", fragte Cloud Barret kalt, "ich bin Söldner und kein Wohlfahrtsinstitut."
"Spar dir die coolen Reden.", konterte Barret, "wir teilen uns auf, damit die ShinRas länger zu suchen haben. Wir treffen uns beim Bahnhof dieses Sektors. Dein Geld kriegst du, sobald wir im Versteck sind."
Die fünf sahen sich um. Sie standen vor einer Steintreppe, die auf einen Platz voller großer Häuser und Geschäfte führte. Weiterhin führte eine Straße nach links zu einem Wohnviertel und eine zweite zu einem weiteren Wohnviertel. Barret und Biggs gingen nach rechts und Wedge und Jessie nach links.
Jetzt blieb für Cloud noch der Weg zum Geschäftsviertel oben an der Treppe, erst jetzt bemerkte er, dass überall auf der Treppe und den Straßen Metallsplitter des zerstörten Reaktors lagen. Offensichtlich war die Explosion größer ausgefallen, als Barret und seine Leute dachten. Cloud spazierte die Treppe hinauf und kam auf einen Platz zwischen fünf oder sechs großen Häusern. In den Gassen dazwischen rannten aufgeschreckte Menschen herum und versuchten, sich vom Schauplatz der beiden Explosionen zu entfernen. Cloud konnte verstehen warum, ein Regen aus Metallsplittern hatte sich über diesen Platz ergossen. Die roten Regenschirme eines kleinen Cafés waren durch die Splitter zerfetzt und ein paar Mototrräder umgeworfen worden. Eine Frau hockte zwischen zwei Motorrädern, die umgestürzt waren, sie stand auf und Cloud konnte sie gänzlich in Augenschein nehmen. Sie hatte ein wunderschönes sanftes Gesicht, dass durch dichtes braunes Haar, das an ihrem Hinterkopf zu dicken Zöpfen geflochten worden war, umrahmt wurde. Sir trug ein einfaches rosanes Kleid, zu dem ihre kurze rote Jacke passte.
"Ist alles in Ordnung mit Ihnen?", fragte Cloud.
"Ja, alles ist in Ordnung, vielen Dank.", sagte die junge Frau freundlich und schaute dann zu den Rauchschwaden herüber, die vom Platz aufstiegen, wo vorher der Mako-Reaktor gewesen war, "was ist dort passiert."
Cloud lag zwar nichts an Avalanche, aber er hatte trotzdem nicht vor, sie zu verraten. "Nichts, worum Sie sich Gedanken machen müssten. Es ist gefährlich im Moment, Sie sollten besser von hier verschwinden."
Da viel Clouds Blick auf ein kleines Körbchen, das die Frau um ihre zierliche Hand trug. Darin befanden sich wunderschöne Blumen, wie Rosen oder Nelken. So was sah man in der verschmutzten und technisierten Stadt Midgar sehr selten.
"Hier in Midgar sieht man nicht viele Blumen.", sprach Cloud seine Gedanken aus.
"Oh, die sind schön, nicht wahr?", fragte die junge Frau, "möchten Sie eine, sie kosten nur einen Gil pro Stück."
"Okay.", sagte Cloud, "dann geben Sie mir bitte zwei, eine Rose und eine Nelke."
Die Frau holte eine alte Zeitung aus ihrem Korb und wickelte die gewünschten Blumen vorsichtig darin ein. "Bitte sehr."
Cloud drückte ihr zwei Gil in die Hand.
"Danke.", sagte die Frau freundlich lächelnd, "auf Wiedersehen."
Sie verschwand in einer der Gassen und Cloud sah ihr kurz nach, es war eine außerordentlich schöne Frau. Dann betrachtete er die Blumen.
<Schöne Frau und schöne Blumen, passen gut zusammen..>, dachte er.
Dann fiel ihm ein, weshalb er überhaupt in diesem Sektor war und er ging ebenfalls in eine der Gassen, die ihn auf eine breite Straße zwischen schönen Häusern führte, hier wohnten die reichen Leute der oberen Ebene. Da fiel Cloud eine längliche Öffnung in der Straße auf und er ging hin, dort sah er die Schienen zweier Eisenbahnstrecken, die hier kurz unter freiem Himmel verliefen, dann aber doch wieder in einem dunklen Tunnel verschwanden, der in die Slums Midgars führte.
<Dann ist der Bahnhof bestimmt nicht mehr weit.>, dachte Cloud, als er plötzlich eilige Schritte hörte. Er wandte sich von der Eisenbahnstrecke ab und sah eine Gruppe von ShinRa-Soldaten die Straße herunter kommen.
"Moment mal!", begann der forderste der Soldaten, "wir haben Sie in der Nähe des Reaktors Nr.1 gesehen, der jetzt in die Luft geflogen ist! Was haben Sie dort gemacht?!"
"Geht Sie nichts an.", sagte Cloud kalt.
"Widerspruch wird nicht geduldet!", sagte der Soldat wütend und richtete sein Gewehr auf Cloud, die anderen Männer taten es ihm gleich. Reflexartig riss Cloud sein Schwert vom Gürtel und vollführte einen weiten Hieb, den der fordeste Soldat nicht überlebte. Die anderen schossen auf der Stelle und Cloud konnte sich kaum aller Schüsse erwehren, denn die ShinRas begannen damit, ihn einzukreisen.
Er traf mehrere Gewehre und auch die Soldaten selbst aber sie waren durch ihre Überzahl deutlich im Vorteil. Sie drängten Cloud immer mehr an die Öffnung heran, durch die die Schienen sichtbar waren. Cloud befürchtete schon, dass er hinunter fallen und dann von einem Zug geplättet werden würde. Es stand schlecht für ihn. Ein Soldat trat vor und schoss, Cloud blockte mit seinem Schwert und rammte sein Schwert durch die Schulter des Angreifers, der daraufhin schreiend zusammensackte. Dann traten die überlebenden Soldaten zurück, bildeten einen Halbkreis und richteten ihre Gewehre alle auf einmal auf Cloud.
"Weiterer Widerstand ist zwecklos!", sagte einer der Soldaten mit selbstsicherem Unterton.
Zu seinem Ärger sah Cloud das ganz genau so, denn wenn er jetzt auf einen der Feinde losgehen würde, würden die übrigen alle auf einmal schießen und seinen Körper mit den Gewehrkugeln durchlöchern. Da hörte Cloud auf einmal das Knattern eines Zuges und das Pfeifen einer Lokomotive, die diesen Zug nach sich zog. Cloud trat einen Schritt zurück, bis er fast auf die Schienen stürzte. Die Soldaten kamen drohend näher. Jetzt hatte Cloud die Wahl, sich entweder von den ShinRas erschießen zu lassen oder sich hinunter fallen zu lassen. Sollte sein Fall scheitern, würde er sterben, aber bliebe er hier, dann würde er das ganz sicher. Cloud erkannte, dass er den Angriff der Soldaten nicht überleben würde und wartete, bis er das Dröhnen und Knattern des Zuges ganz laut hörte. Die Soldaten wollten ihn gerade töten, als Cloud sich rückwärts fallen ließ und auf dem Dach eines Waggons landete, der von seiner Lokomotive zusammen mit den anderen Waggons in dem dunklen Tunnel verschwand.
Im dunklen Lagerraum eines Zuges, der mit einem Haufen Holzkisten vollgestellt war, hockten Barret, Biggs, Wedge und Jessie.
"Cloud ist nicht gekommen...", sagte Wedge betrübt.
"Ob er getötet wurde?", fragte sich Biggs.
"Niemals, der is´ doch ´n harter Ex-S.O.L.D.I.E.R!", meinte Barret grimmig.
"Cloud...", murmelte Jessie traurig.
"Meint ihr, dass Cloud bis zum Tod für Avalanche kämpfen würde?", fragte Biggs.
"Man, was soll diese Frage?!", rief Barret aus, aber die anderen sahen deutlich, dass auch er sich sorgte.
Plötzlich hörten sie ein Klopfen und sie konnten sich nicht erklären, woher es kam. Sie blickten sich verdutzt um, aber sie konnten die Ursache beim besten Willen nicht ausmachen. Wieder ein Klopfen und wieder ein Klopfen, jetzt fiel Barrets Blick auf die hölzerne Schiebetür ihre Waggons, von der das Hämmern auszugehen schien. Auf einmal flog die Tür auf und Cloud plumpste vor ihnen auf den Boden des Waggons.
"Cloud!!!", riefen die vier überrascht und erfreut aus.
"Bin wohl etwas spät.", stellte Cloud belustigt fest.
"Was ist denn hier so komisch?!", fragte Barret zornig, "machst hier ´ne große Nummer und uns allen Sorgen!"
"Ist doch nix dabei, mach ich immer so.", sagte Cloud lässig, dann sah er Barret argwöhnisch an, "DU hast dich um mich gesorgt?"
Barret wurde einen Moment lang verlegen, dann schaute er grimmig wie immer. "Was soll die Bemerkung?! Das zieh ich dir von deinem Lohn ab! Okay, wir waren lang genug im Lager, kommt, wir gehen in die besseren Abteile!"
Barret ging an mehreren Stapeln Kisten vorbei und öffnete eine Tür am Ende des Lagerwaggons, er ging hindurch.
Biggs klopfte Cloud auf die Schulter. "Nächstes Mal machen wir´s noch besser!" Er folgte Barret.
Wedge lächelte Cloud an und sein pausbäckiges Gesicht errötete vor Lachen. "Du warst klasse heute!" Auch er ging in den nächsten Waggon.
Jessie schloss die Schiebetür des Lagerwaggons und wandte sich dann Cloud zu. "Oh Cloud, dein Gesicht ist ganz schmutzig." Sie nahm ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche und wischte Clouds Wangen ab. Erst als Cloud den Dreck auf dem Taschentuch sah, erkannte er, wie dreckig er die ganze Zeit gewesen sein musste.
"Komm, wir gehen zu Barret und den anderen.", schlug die freundlich vor. Sie gingen ebenfalls weiter. Der Waggon war genau so eingerichtet, wie der, in dem sie gesessen hatten, als sie zu Reaktor Nr.1 gefahren waren. Zwei Sitzbänke lagen sich in dem braunen Waggon gegenüber. Kein einziger Passagier außer Barret, Biggs und Wedge war hier. Cloud und Jessie gesellten sich zu den anderen.
Jessie und Wedge stellten sich an einen Monitor, der am anderen Ende dieses Waggons in die Wand eingelassen war. Cloud schaute Jessie über die Schulter.
"Willst du dir das mit ansehen?", fragte Jessie freundlich.
"Von mir aus.", erwiderte er.
Jessie schaltete den Monitor ein und eine grüner Grundriss, der Midgar darstellte erschien auf dem schwarzen Bildschirm.
"Das ist Midgar im Maßstab 1:100.000.", erklärte Jessie, "die rote Linie, die du siehst, bezeichnet die Strecke dieses Zugs. Wir fahren über Sektor Nr.8, von dem aus wir zu einer der Strecken kommen, die spiralförmig um die zentrale Stahlsäule Midgars herumführen. Die Strecke führt bis zum Bahnhof in den Slums von Sektor Nr.7, die unser Ziel sind. Alle Züge Midgars werden durch ein Sicherheitsnetzwerk ShinRas kontrolliert, jede verdächtige Person wird auf der Stell infiltriert und kann anschließend sofort von den ShinRa-Soldaten verhaftet werden. Man sieht uns dank Barret netürlich an, dass wir verdächtig sind, ich habe uns gefälschte Ausweise gebastelt, durch die wir nicht von dem Sicherheitsnetzwerk ausfindig gemacht werden können."
"Interessant.", sagte Cloud und meinte das sogar ehrlich.
"Schau mal, Cloud!", sagte Barret und zeigte nach draußen. Sie fuhren gerade von der Platte des Sektors Nr.8 herunter und kamen zur Strecke an der großen Zentralsäule.
"Wir können hier genau sehen, wie die einzelnen Stützen die Platten der acht Sektoren in der Luft halten.", fuhr Barret fort und zeigte auf eine der acht dünneren Stahlsäulen, die den Sektor Nr.1 fünfzig Meter über dem Boden hielt, darunter sahen sie wieder die Slums.
"Die Slums da unten sind eine Stadt ohne Tage und Nächte, wenn diese verfluchten Platten, die ShinRa eingeführt hat, nicht wären, könnten wir den Himmel sehen.", meinte Barret.
"Warum ziehen die Leute dann nicht einfach auf die Platten?", fragte Cloud.
"Wahrscheinlich weil sie kein Geld haben oder weil sie ihr Land lieben, egal wie verdreckt es ist.", schlug Barret vor, "dadurch dass sich ShinRa nur um die obere Ebene schert, verkommen die Slums unter dieser "Pizza"!"
"Tja, die Leute sind wohl mit ihrem Schicksal geschlagen.", meinte Cloud, "es ist wie mit diesem Zug, der kann auch immer nur dahin fahren, wo die Gleise hin verlaufen."
Cloud betrachtete wieder die Stütze und dann den Bauch der Platte.
"Eine schwimmende Stadt, ganz schön instabile Gegend.", sagte er tonlos.
"Wie wahr.", Barret nickte, "ich hätte nicht erwartet, das von dir zu hören, du bist wohl immer für ´ne Überraschung gut."
"Wir sind gleich in Sektor Nr.7.", sagte Biggs.
"Ja, dann gehen wir in´s Versteck und dann kriegst du dein heiß ersehntes Geld.", sagte Barret an Cloud gewandt.

XTRMNTR2K
29.06.2003, 03:53
Wieder ein tolles Kapitel!

Vor allem gefällt mir, wie genau du die Locations aus dem Spiel beschreibst, man erkennt sie sofort wieder. :A :A :A

Wundert mich nur, dass sich sonst keiner meldet o_O

Reeve
29.06.2003, 04:42
@XTRMNTR2K:
Danke für das Lob. Ich freue mich, dass du die Beschreibungen gut findest, denn anfangs war es meine größte Sorge, dass die Beschreibungen schlecht werden. Ich wollte es nämlich möglichst so hinkriegen, dass auch einer, der FF VII noch nie gespielt hat, es sich ungefähr so vorstellen kann, wie es dort auch aussieht.

Reeve

Reeve
29.06.2003, 06:58
Viel Vergnügen beim nächsten Kapitel.

Kapitel III: Das Versteck im Untergrund
Die Abendlaternen des Bahnhofs von den Slums in Sektor Nr.7 glommen schwach, als die Passagiere des Zuges ausstiegen und sich in verschiedene Richtungen davon machten. Biggs, Wedge und Jessie liefen auf dem grauen Bahnsteig umher und beobachteten alles ganz genau, als würde jeden Moment die ganze ShinRa-Armee aus den Trümmerbergen hervor kommen. Als sie festgestellt hatten, dass alles ruhig war, versammelten sie sich wieder auf dem Bahnsteig. Barret wartete auf sie, nebene ihm Cloud.
"Also Leute, diese Mission war ein Erfolg.", verkündete Barret nicht ohne Stolz, "aber glaubt nicht, dass wir uns jetzt auf unsere Lorbeeren ausruhen können, es bleibt noch viel für uns zu tun. Darüber reden wir aber später, jetzt geht´s ab zum Versteck!"
Sie gingen weg vom Bahnsteig und kamen zu einem kleinen Feld zwischen mehreren Trümmerbergen, vor denen heruntergekommene Einwohner hockten, um entweder zu betteln oder den nächstbesten zu überfallen. Am Rand dieses Feldes sahen sie einen großen Drahtgitterzaun, der eine riesige Stahlsäule einschloss, die fünfzig Meter über ihren Köpfen die Platte von Sektor Nr.7 hielt. Cloud sah an der mächtigen Stütze hoch. Neben der großen grauen Stahlsäule stand ein großer Eisenpfeiler, an dem hunderte kleine Lämpchen hingen, der die nächste Umgebung der Slums schwach erhellte. Auf diesem Eisenpfeiler, der fast so hoch war wie die Stütze selbst, thronte eine runde von einem ebenso runden Geländer umgebene Plattform. Der Eisenpfeiler im Ganzen war durch große dünne Rohre mit der Stütze verbunden. Cloud fragte sich insgeheim, wozu dieser Eisenpfeiler überhaupt existierte, aber er sprach seinen Gedanken nicht aus. Er folgte den Avalanche über einen Weg zwischen den Trümmern, der sie nach einer kurzen Wanderschaft zu einer Ansammlung von Häusern führte. Häuser waren das eigentlich nicht, es waren Hütten, die aus Holz und metallischem Schrott, den man in den Slums im Übermaß finden konnte, zusammengezimmert waren. Unter diesen Hütten befand sich ein unscheinbarer Holzschuppen, über dessen Eingangstür ein großes graues Schild hing, auf dem in grün leuchtenden Buchstaben stand:
Seventh Heaven
Das war Tifas Bar. Cloud und Avalanche gingen hinein. Es war außer ihnen kein Gast mehr da, denn es war schon spät. Im Laden standen zwei Holztische, an denen jeweils vier Stühle standen. Am anderen Ende der kleinen Bar, stand eine Theke, hinter der ein Regal voller alkoholischer und nicht alkoholischer Getränke stand. An der rechten Wand stand eine Music-Box und daneben ein scheinbar uralter verrosteter Flipperautomat, in den schon zigmal Geld eingeworfen worden sein musste, woraufhin die Kugel durch die Parkours jagte und dann ebenso oft, wie das Geld kam, wieder in einem dunklen loch verschwand. Barret und seine Gefährten setzten sich an einen der beiden Tische. Cloud nahm sich einen Stuhl vom anderen Tisch und setzte sich darauf. Auf einmal ging eine Holztür hinter der Theke auf und Tifa kam in Begleitung eines kleinen Mädchens, das kurze dunkle Haare hatte und ein rosa Kleidchen trug, herein. Das kleine Mädchen war Marlene Wallace, Barrets 8jährige Tochter.
"Schön, dass mit euch alles in Ordnung ist!", sagte Tifa erfreut, "und Cloud, wie war dein Anfang als Söldner?"
"Ganz in Ordnung.", erwiderte er, "oh, ich habe in Sektor Nr.8 noch was erstanden." Cloud holte die zwei Blumen hervor. Er reichte Tifa und Marlene je eine.
"Sind die aber schön!", sagte sie erfreut, "und sie duften herrlich, es ist wirklich schade, dass sowas in Midgar schon fast vergessen ist. Am liebsten hätte ich die ganze Bar voll solcher Blumen!", sagte sie, dann nahm sie Marlene bei der Hand, "Malli, bedank dich bei Cloud."
"Danke...", sagte sie schüchtern, dann drehte sie sich um und lief lachend zu ihrem Vater, der sie ebenfalls liebevoll lachend auf die mächtige Schulter nahm. Als Vater hatte sich Cloud Barret nie vorstellen können, da wirkte er ganz anders als der Haudegen, als den er Barret bis jetzt kannte.
"Na, wie geht´s, Marlene?", fragte Barret freundlich, "wo hast du denn die schöne Blume her?"
"Von Cloud..."
"Nett von ihm, hast du dich auch bedankt?"
"Ja, hab ich..."
"He, Cloud, setz dich doch zu uns!", bot Wedge freundlich an.
Cloud folgte widerwillig der Aufforderung und stellte seinen Stuhl zu den Avalanche. Tifa servierte auf einem Tablett zwei Bier für Barret und Biggs, ein Wasser für Jessie und ein Kongnak für Wedge.
"Möchtest du auch was, Cloud?", fragte Tifa.
"Ne, lass mal, ich will nichts.", Cloud winkte ab.
"Okay."
"He, Cloud, ich muss dir mal was erzählen.", Wedge tippte Cloud auf die Schulter.
"Worum geht´s denn?", fragte Cloud etwas gelangweilt.
"Immer wenn Tifa die Gerichte hier im "Seveth Heaven" kocht, dann lässt sie mich kosten, darum bin ich jetzt kugelrund.", er betrachtete mit einer Mischung aus Trauer und Belustigung seinen dicken Bauch, "ich weiß nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll. "Seventh Heaven" ist in ganz Midgar bekannt und anerkannt für sein gutes Essen und für seine Drinks erst recht!" Wedge lachte fröhlich und nippte weiter an seinem Kongnak.
"Warum bist du denn so steif, Cloud?", fragte Jessie, "sei locker, wir sind doch unter Kameraden!"
In Clouds Gedanken spiegelten sich die Geldscheine wieder, die Barret ihm immer noch nicht gegeben hatte.
"Malli, bleib doch noch ein bisschen bei Tifa, ja?", sagte Barret, "Vati muss noch was mit unseren Freunden besprechen."
"Okay.", erwiderte die Kleine und setzte sich auf einen der Stühle an der Bar, hinter der Tifa arbeitete.
"Also denn, Leute.", sagte Barret zu Cloud und Avalanche gewandt, "wir gehen runter und besprechen uns dann dort."
Barret stand auf und stellte sich dann vor den alten Flipperautomaten. Er drückte einen kleinen Schalter, der durch den Automaten so verdeckt war, dass man normalerweise nicht drauf kommen würde, dass er da sei, es sei denn, man wüsste es, so wie Barret und seine Leute. Ein viereckiges Feld des Holzfußbodens, auf dem der Flipperautomat stand, fuhr wie ein Fahrstuhl in die Tiefe, dann kam es wieder hoch, ohne Barret. Biggs, Wedge und Jessie fuhren ebenfalls nach unten. Cloud blieb schweigend sitzen. Tifa kam hinter der Theke hervor und setzte sich neben ihn an den Tisch.
"Was ist denn los mit dir, Cloud?", fragte sie besorgt, "du siehst müde aus."
"Nein, es ist nichts, wirklich.", bekräftigte Cloud.
"Wirklich? Fühlst du dich wirklich gesund? Weißt du, ich habe einmal geträumt, dass du weg gehen würdest, ganz weit weg..bist du wirklich du selbst?", fragte Tifa seltsam ängstlich.
Cloud verstand überhaupt nicht, wieso sie diese Frage stellte. Er stand auf, um diesem Gespräch auszuweichen. "Ich geh nach unten zu den anderen."
Er stellte sich vor den Automaten, so wie die anderen, und fuhr dann herunter. Als er unten angekommen war, stand er in einem viereckigen kleinen Keller, in dessen Mitte ein langer Holztisch stand. In einer Ecke hing ein großer Sandsack, gegen den Barret wie ein rasender Stier, abwechselnd mit seiner menschlichen Faust und mit seinem Gewehrarm donnerte. Cloud fürchtete, dass der Sandsack entweder aufplatzen oder gegen die Wand knallen würden. An der Wand gegenüber Barret standen ein Computer und ein großer Fernsehbildschirm. Über dem Fernsehr hing ein großes rotes Tuch, auf das ein weißer Totenschädel gezeichnet war. Jessie arbeitete am Computer und Biggs und Wedge saßen am großen Tisch. Cloud setzte sich ebenfalls.
Barret unterbrach sein Training und wandte sich von dem Sandsack ab. "Jessie, schalt mal die Nachrichten ein, ich will wissen, ob die was über die Explosion von Reaktor Nr.1 bringen."
Jessie folgte der Aufforderung und schaltete unter den Fernsehsendern hin und her, bis sie S.I.N gefunden hatte, das ShinRa-Information-Network.
Das Bild eines Reporters war auf dem Schrim zu sehen.
"Heute wurde in Midgar ein Bombenanschlag auf den ersten Mako-Reaktor Midgars verübt. Wir befragten Präsident ShinRa persönlich zu der Sache. Er äußerte sich dahingehend, dass allein die Terrortruppe Avalanche für den Anschlag verantwortlich sei. Weiterhin teilte der Präsident mit, dass S.O.L.D.I.E.R bereits mobil gemacht wurde, um die Attentäter zu infiltrieren und zu eliminieren. Der Präsident versichert, dass zur Zeit keine weitere Gefahr drohe und wünscht den Bürgern Midgars eine angenehme Nacht."
"Schalt das ab!", sagte Barret wütend, "ich halte diese großen Reden auf diesen Scheißpräsidenten nicht mehr aus. Er tötet den Planeten mit seinen Reaktoren und WIR gelten als Terroristen, das ist doch nicht zu fassen!" Er hämmerte mit seinem Gewehrarm auf den Tisch, der daraufhin so heftig knarrte, dass alle befürchteten, er sei hinüber.
Jessie schaltete S.I.N weg.
"Was erwartest du, Barret?", fragte Wedge mit beruhigendem Tonfall, "S.I.N gehört dem ShinRa-Konzern, ist doch klar, dass dort nur positives Zeug über den Präsidenten gesagt wird."
"Auch wahr, trotzdem scheiße.", grummelte Barret und machte sich wieder an das Training mit dem Sandsack.
Wedge wandte sich freundlich Cloud zu. "Warum verhälft du dich so kalt, Cloud? Stimmt irgend etwas nicht? Wenn du Hilfe brauchst, dann kannst du jederzeit mit mir reden, schließlich sind wir doch Kameraden."
"Jaja, schon klar...", sagte Cloud abwesend und hörte noch zu, wie Wedge sagte: "Du brauchst Freunde, wie wir alle."
Barret unterbrach sein Training und wandte sich an Cloud. "Sag mal, waren unter denen, gegen die wir beim Reaktor gekämpft haben, auch Mitglieder von S.O.L.D.I.E.R dabei?"
Cloud grinste überheblich. "Wenn da welche von S.O.L.D.I.E.R dabei gewesen wären, würdest du nicht mehr lebend vor mir stehen."
Barrets Miene verzerrte sich zu einer hässlichen Grimasse. "Was soll das denn jetzt?! Redest du hier S.O.L.D.I.E.R so hoch und glaubst wohl, du wärst selbst so ´ne große Nummer, weil du bei denen warst, was?!"
"Barret, beruhige dich, das meint er doch nicht böse.", meinte Biggs und fasste Barret an der Schulter. Barret stieß seinen Freund grob von sich weg.
"Oh ja, du bist stark.", fuhr Barret an Cloud gewandt fort, "wahrscheinlich ist jeder stark, der bei S.O.L.D.I.E.R ist oder war, aber vergiss nicht, dass du im Moment für Avalanche arbeitest. Glaub nicht, dass du dich noch an den ShinRa-Konzern klammern kannst, wenn´s mal brenzlig wird!"
Cloud funkelte Barret zornig an und wuchtete sich von seinem Sitzplatz. "Du hast eine Frage gestellt und ich habe sie beantwortet! ShinRa interessiert mich nicht!"
"Was ist denn hier los?", fragte eine Stimme. Barret und Cloud sahen sich um, Tifa war mit dem Flipperautomaten heruntergefahren.
"Ich gehe, macht´s mal gut.", sagte Cloud und schob sich an Tifa vorbei vor den Flipper.
"Nicht doch, Cloud.", bat Tifa und auch Biggs, Wedge und Jessie sagten mit ihren Blicken dasselbe.
"Lass ihn doch machen, was er will.", meinte Barret gleichgültig, "es sieht so aus, als würde er den ShinRa-Konzern immernoch vermissen."
"Klappe!!", erwiderte Cloud wütend, "mir liegt weder an ShinRa noch an S.O.L.D.I.E.R etwas! Aber versteh mich nicht falsch: Avalanche und eure Rettungsaktion für den Planeten ist mir genauso egal!" Cloud drückte einen Knopf und fuhr mit dem Flipper nach oben. Als Cloud oben angekommen war, fuhr der Flipperautomat automatisch wieder zurück in den Keller. Cloud wollte gerade den "Seventh Heaven" durch die Eingangstür verlassen, als ihn eine Stimme von hinten zurückhielt.
"Du willst also tatsächlich gehen?" Es war Tifa, die mit dem Flipperautomaten wieder hochgefahren war.
"Ja.", antwortete Cloud knapp.
"Cloud, ich möchte dich um etwas bitten.", begann Tifa, "mach bei uns mit."
"Wozu?", fragte Cloud kalt.
"Der Planet stirbt, Cloud! Langsam, aber sicher! Wir müssen etwas dagegen tun.", bat sie.
"Sollen doch Barret und Avalanche was dagegen tun, ich habe damit nichts am Hut.", meinte Cloud und drehte sich um, um die Bar endgültig zu verlassen, doch Tifa fasste ihn bei der Hand.
"Du willst uns also einfach hängen lassen, trotz des Versprechens, das du mir damals gegeben hast?!"
"Ich weiß nicht, welches Versprechen du meinst.", erwiderte Cloud.
Tifa schüttelte den Kopf. "Das kannst du nicht vergessen haben, Cloud. Ich erinnere mich noch ganz genau daran. Es war vor sieben Jahren, als wir noch in Nibelheim gewohnt haben. Es war in einer kühlen Winternacht, als du mich gebeten hast, zum Wasserturm in der Mitte des Dorfes zu kommen. Ich war etwas überrascht, aber ich kam. Du warst schon vor mir da und wir setzten uns auf den Turm.
<Was wolltest du denn erzählen, Cloud?>, fragte ich dich und du hast geantwortet: <Wenn es Frühling wird, dann werde ich Nibelheim verlassen, ich gehe nach Midgar.>
<Viele Jungen gehen in dieser Zeit.>, meinte ich.
<Ja, aber ich will mir in Midgar einen Job suchen und ich weiß auch schon, was ich tun will, ich will zur Eliteeinheit S.O.L.D.I.E.R beim ShinRa-Konzern!>, sagtest du ganz aufgeregt.
<Ist es schwer, zu S.O.L.D.I.E.R zu kommen?>, fragte ich weiter.
<Hm, ich denke schon.>, meintest du, <ich werde wahrscheinlich eine Weile lang nicht nach Nibelheim zurückkommen. Aber ich werde mein Bestes geben, ich werde so gut sein, wie Sephiroth.>
<Der große Sephiroth...>, murmelte ich, <glaubst du, dass mal in der Zeitung etwas über dich drin stehen wird?>
<Ich werde mir Mühe geben!>, sagtest du voller Begeisterung.
<Hey, warum geben wir kein Versprechen ab?>, schlug ich vor.
<Was für ein Versprechen denn?>, wolltest du wissen.
<Wenn du gut bist bei S.O.L.D.I.E.R, dann möchte ich, dass du eines Tages kommst und mich rettest, wenn ich in Schwierigkeiten stecke.>, erklärte ich.
<Was?>, fragtest du erstaunt.
<Komm schon, versprich es mir. Wenn ich in Not bin, kommt ein Held und rettet mich, das möchte ich wenigstens einmal erleben.>, bat ich.
<Okay, ich verspreche es.>, erwidertest du.
Erinnerst du dich, Cloud?"
"Ja, damals vor sieben Jahren, als die Sterne so schön funkelten.", überlegte Cloud.
"Jetzt ist der Moment, wo du dein Versprechen einlösen kannst!", sagte Tifa.
"Das kann ich nicht, ich bin nicht berühmt, über mich stand nie was in der Zeitung! Ich bin nicht der Held, der dich retten soll!", wehrte Cloud ab.
"Aber dein Kindheitstraum ist doch Wirklichkeit geworden, du bist tatsächlich S.O.L.D.I.E.R beigetreten. Dass du jetzt nicht mehr dort bist, spielt keine Rolle!", konterte sie.
Sie konnten nicht mehr weiter reden, denn in diesem Moment beförderte der Flipperautomat wieder einen Passagier zu ihnen nach oben, es war Barret.
"Moment, du großer S.O.L.D.I.E.R.", sagte er und kramte in seiner Hosentasche herum, "hier hast du deinen Zaster!" Er warf ein Bündel Geldscheine vor Cloud auf einen der beiden Holztische.
"Es sind 1.500 Gil, wie abgemacht.", schloss Barret ab.
Cloud sah kurz Tifa an, dann wandte er sich Barret zu.
"Der nächste Anschlag ist unter Dach und Fach: Für 3.000 mach ich´s.", sagte Cloud.
"Was???!!!", Barret zuckte zusammen, "3.000?! Das kann doch wohl nicht wahr sein!"
Tifa nahm Barret beiseite. "Barret, wir brauchen ihn doch, oder?"m flüsterte sie.
"Ja, aber 3.000! Ich muss doch auch Marlenes Ausbildung finanzieren.", zischte Barret, dann wandte er sich an Cloud, "für 2.000."
"Einverstanden.", Cloud nickte.
"Danke, dass du dein Versprechen hälst.", sagte Tifa und machte sich dann wieder an ihre Arbeit hinter der Theke.
"Wir bereiten heute Nacht alles vor.", erklärte Barret, "morgen geht´s zeitig los und dann ist der nächste Reaktor dran!"
"Okay.", sagte Cloud und sie fuhren wieder in den Keller, wo sie alles vorbereiteten und dann anschließend schliefen.

Reeve
29.06.2003, 19:26
Und weiter geht´s mit dem Anfang von Kapitel IV.

Kapitel IV: Das Schienennetz von Midgar
Cloud wusste nicht, wie spät es war, als Tifa ihn wach rüttelte. "Cloud, wir müssen los."
"Wie spät ist es?", fragte er schlaftrunken.
"Sag ich dir noch, aber Barret und die anderen warten schon.", drängte sie.
"Jaja, bin doch schon wach.", sagte er und rappelte sich auf. Sie fuhren gemeinsam mit dem Flipperautomaten wieder nach oben zur Bar. Oben standen Barret, Biggs, Wedge und Jessie bereits.
"Da bist du ja endlich.", stellte Barret fest, "dann brauchen wir uns auch gar nicht lange aufzuhalten. Wir gehen jetzt zum Bahnhof."
"Ich komme diesmal mit.", beschloss Tifa zum Erstaunen der anderen.
"Was?! Wieso denn das?", fragte Cloud, "es könnte gefährlich werden!"
"Meinst du, nur weil ich eine Frau bin, dass ich das nicht schaffe?", fragte sie in herausforderndem Ton, "Jessie ist auch eine Frau, wenn ich mich nicht täusche."
"Du hast gewonnen.", sagte Barret, "jetzt aber los, kommt."
"Malli, pass auf den Laden auf, okay?", sagte Tifa, "gleich kommt ein Nachbar und schaut, ob´s dir gut geht."
"Ist gut.", sagte die Kleine zum Abschied.
Sie verließen das "Seventh Heaven" und gingen durch die Ansammlung von Hütten, an der Stütze des Sektors Nr.7 vorbei bis zum grauen Bahnsteig, wo der Zug schon angekommen war. Sie stiegen ein. Alle Passagiere sprangen erschrocken auf, als sie Barrets Gewehrarm sahen, und verließen den Waggon.
"Cool, ein ganzer Waggon wieder für uns!", stellte Biggs lachend fest und ließ sich auf einer der beiden Bänke nieder. Die anderen taten es ihm gleich.
"Wo fahren wir denn jetzt überhaupt hin?", fragte Cloud, "bevor ich irgend einen Job erledige, will ich auch wissen, welchen."
"Wir fahren auf die Platte von Sektor Nr.5 und jagen den Reaktor Nr.5 in die Luft.", erklärte Barret, "Jessie hat gestern schon erwähnt, dass alle Züge Midgars durch einen großes Sicherheitsnetzwerk des ShinRa-Konzerns überwacht werden, damit werden wir es heute auch zu tun haben, aber zum Glück sind da noch unsere falschen Ausweise, die Jessie uns gebastelt hat. Verhaltet euch also unauffällig, dann wird alles glatt gehen. Der Ablauf der Zerstörung von Reaktor Nr.5 ist derselbe wie gestern, als wir Reaktor Nr.1 zerstört haben."
Tifa stand auf und begab sich zu einem kleinen schwarzen Monitor an der Wand, der genau an derselben Stelle angebaut war, wie der im Zug gestern. Sie schaltete ein, um sich die Strecke des Zuges anzusehen.
"Cloud, willst du´s dir mit ansehen?", fragte sie.
"Ich kenn das schon durch Jessie.", erwiderte er.
Ihr Zug fuhr nun auf eine der Strecken am Hauptträger, die in einen dunklen Tunnel führte.
"Solche Tunnel gibt´s in Midgar viele. Alle Strecken an der zentralen Säule führen in so einen. Die Tunnels führen auf die Platten.", erklärte Jessie.
Auf einmal ertönte ein lautes Alarmsignal und rotes Licht leuchtete aus Sirenen an der Decke das Waggons.
"Verdächtige Personen im Zug registriert, Festnahme vornehmen! Verdächtige Personen im Zug registriert, Festnahme vornehmen!"
"Verdammt, was ist da bloß los?!", schimpfte Barret, "meinen die etwa uns? Jessie, wir haben doch die Ausweise, was ist da los?!"
"Ich erklär´s dir später, Barret, aber wir müssen weg hier!", engegnete sie, "sonst fällt unser Zerstörungsplan ins Wasser!"
"Weg?", fragte Wedge, "wohin denn bitte? Wir sind im Zug."
"Nicht wenn wir aussteigen.", meinte Barret, "los, wir müssen aus diesem Waggon, ehe hier ShinRa-Soldaten reinplatzen!"
Das ließen sich die Rebellen nicht zweimal sagen und sie rannten in den nächsten Waggon, in dem die Menschen aufgeregt miteinander quatschten, weil die Alarmsirenen nicht ausgingen und immer noch die Festnahme von Verdächtigen befohlen wurde. Sie rannten weiter in den nächsten Waggon, der bis auf ein paar Punker leer war. Sie rannten die Anwesenden fast um und liefen dann weiter. Zwei weitere Waggons und sie waren am Ende des Zuges. Barret riss mit seinen kräftigen Armen die Schiebetür auf und ein heftiger Windstoß durchdrang den Waggon. Draußen sahen sie nur die dunklen Wände des Tunnels, an denen sie mit hoher Geschwindigkeit vorbeifuhren.
"Wir müssen raus!", rief Barret durch den Alarmlärm hindurch.
"Aber wir sehen doch gar nicht, wo wir landen!", rief Tifa zurück.
"Das Risiko müssen wir eingehen!", erwiderte Barret, "entweder werden wir von den ShinRas erschossen oder wir brechen uns an der Tunnelwand das Genick, die Folge ist dieselbe!"
Plötzlich platzen fünf ShinRa-Soldaten in den Waggon und schossen sofort drauf los. Cloud benutzte sein Schwert und Barret den dicken Lauf seines Gewehrarms als Schilder gegen die Gewehrkugeln.
"Nun springt endlich!", befahl Barret zornig.
"Und was ist mit dir?!", brüllte Biggs.
"Der Anführer bleibt bis zuletzt!", sagte Barret fest.
Biggs, Wedge, Jessie und Tifa sprangen in die Dunkelheit.
"Du auch, Heißsporn!", sagte Barret zu Cloud.
Cloud tat, was ihm befohlen war und als letzter sprang auch Barret, während die Gewehrkugeln in den Boden und die Wand des Waggons schlugen.

Reeve
29.06.2003, 19:28
Frage @XTRMNTR2K:
Ist die von Omni übersetzte FF VII-Romanversion auch in diesem Forum?

Reeve

XTRMNTR2K
29.06.2003, 19:46
Original geschrieben von Reeve
Frage @XTRMNTR2K:
Ist die von Omni übersetzte FF VII-Romanversion auch in diesem Forum?

Ja, und zwar hier (http://forum.rpg-ring.com/forum/showthread.php?s=&threadid=1130) .:D

Die gibt es auch als PDF-Version zum Download...

Reeve
29.06.2003, 22:37
@XTRMNTR2K:
Ich habe mal in deine FanFic "Wille des alten Volkes" geschaut, ist wirklich gut, bist du schon mal meiner Empfehlung gefolgt, die ich in meiner Signatu gegeben habe?

Reeve

XTRMNTR2K
30.06.2003, 00:32
Ja, aber irgendwie hab ich deinen Roman nicht gefunden ^^°°°

Ganz nebenbei bemerkt, wenn du auch noch andere Dinge schreibst (Gedichte, Geschichten) oder auch eine Fan Fiction / Romanfassung gerne auch woanders veröffentlichen würdest - auf meiner Homepage habe ich auch eine Künstlerecke eingerichtet.:D Kannst da ja mal vorbeischauen.

Reeve
30.06.2003, 00:55
@XTRMNTR2K:
Ich hoffe, dass diese Erklärung von den Moderatoren jetzt nicht als Werbung aufgefasst wird, aber ich gehe das Risiko mal ein und erkläre dir, wo du das Buch findest.
Zuerst gehst du, wenn du auf der Seite bist auf "Games", dann findest du eine Auswahl von verschiedenen Rollenspielen (Final Fantasy oder Xenogears) Klicke auf Final Fantasy VII und dann findest du eine Sektion zum Spiel. Dort sind z.B. Charaktere aufgelistet und unter anderem die ersten vier Kapitel des Buches. Dann brauchst du nur draufzuklicken und dann geht´s ans Lesen, viel Spaß.

Reeve

XTRMNTR2K
30.06.2003, 02:27
Endlich habe ich mir die Zeit genommen und bin jetzt auch mit den neuen Kapiteln durch.
Lob... Naja, das übliche halt...

Super! :A

Reeve
03.07.2003, 18:41
Kapitel IV geht weiter:
Nach Clouds Meinung hatten sie ein unwahrscheinliches Glück gehabt, sie waren unbeschadet in dem dunklen Tunnel gelandet, der die Strecken an der zentralen Säule Midgars mit Sektor Nr.5 verband. Er blickte sich um und konnte Barret und die anderen nur schwach erkennen.
"Ist bei euch alles heil?", fragte Barret in die Dunkelheit.
"Ja.", sagten alle.
"Okay, und wie kommen wir jetzt zu Reaktor?", hörte Cloud Biggs fragen.
"Wir folgen einfach dem Tunnel!", meinte Barret.
"Und wenn uns ein Zug überrollt?", fragte Wedge ängstlich.
"Dann sind wir tot, aber das Risiko müssen wir eingehen.", sagte Barret.
"Okay, dann beeilen wir uns mal!", sagte Tifa voller Tatendrang.
Sie liefen langsam und vorsichtig voran durch den Tunnel, immer bemüht, nicht auf einer der beiden Eisenbahnstrecken zu laufen. Permanent fürchteten sie, dass ein Zug von hinten oder von vorn kommen würde. Nach einigen Minuten Wanderung durch die Dunkelheit wurde ihr Weg durch eine Wand auf grünlichen Laserstrahlen unterbrochen.
"Was ist das denn?", fragte Tifa.
"Mit diesen Laserstrahlen werden Ausweise der Passagiere kontrolliert, das geht in einem Bruchteil von einer Sekunde. Das ShinRa-Sicherheitsnetzwerk hat überall in den Eisenbahntunnels solche Laserapparate aufgebaut. Präsident ShinRa ist ziemlich stolz darauf. Wenn wir dadurch gehen, wissen alle Leute des Sicherheitsnetzwerks sofort, dass wir hier sind.", erklärte Jessie.
"Verdammt, dann haben wir jetzt ein Problem.", sagte Barret grimmig.
"Vielleicht gibt es noch einen zweiten Weg zum Reaktor.", schlug Biggs vor.
"Wo denn bitte?", konterte Wedge.
"Was meinst du, Cloud? Gibt´s ´ne Möglichkeit, dadurch zu kommen?", fragte Barret.
Cloud hatte ihm nicht zugehört, er hockte an einer Wand des Tunnels und sah in ein viereckiges Loch hinab.
"Cloud, was hast du denn da entdeckt?", fragte Tifa.
"Einen Schacht, keine Ahnung, wozu der gut sein soll.", antwortete Cloud.
"Willst du etwa in diesen engen Schacht rein?!", fragte Barret.
"Hast du eine andere Idee?", konterte Cloud, "durch die Laserstrahlen kommen wir nicht, Jessie hat doch gerade erklärt, dass wir dann in den Händen des Sicherheitsnetzwerks wären."
Cloud hockte sich auf alle viere und kroch in den grauen Schacht hinein. Den anderen gefiel die Idee nicht sonderlich, aber da sie keine bessere Lösung hatten, folgten sie ihm. Der Schacht war furchtbar eng und sie fürchteten schon, da nie wieder heraus zu kommen, als vor ihnen eine Öffnung im Boden des Schachtes lag. Cloud kroch weiter und fiel dann kopfüber nach unten. Das gleiche passierte mit den anderen und als sie sich wieder aufgerappelt hatten, sahen sie, dass sie in einem grauen Gang waren, der durch zwei schwach blau leuchtende Lampen erhellt waren.
"Wenigstens sind wir nicht mehr auf den Schienen.", meinte Cloud zufrieden.
"Ob´s hier Ratten gibt?", fragte sich Barret.
"Hast du etwa Angst?", fragte Biggs lachend.
"Pass auf, was du sagst! Ich habe mir nur eine Frage gestellt!", sagte Barret zornig.
"Jetzt keinen Streit!", mahnte Tifa und sie gingen den Gang weiter hinunter, bis sie zu einer Luke im Boden kamen.
"Wo führt das denn jetzt schon wieder hin?", fragte sich Wedge.
"Werden wir gleich wissen.", meinte Barret und riss die Luke ohne Anstrengung auf.
Sie sahen eine graue Leiter, die hinab in Schwärze führte, die nichts von dem enthüllte, wo die Leiter enden musste. Sie stiegen einer nach dem anderen auf die Leiter und kletterten hinab in die Dunkelheit. Als sie unten angekommen waren, war es um sie noch dunkler als im Tunnel der Eisenbahnstrecken.
"Hat einer von euch ´n Feuerzeug?", fragte Barret.
Es klickte und dann sahen sie Biggs mit einem kleinen silbernen Feuerzeug, von dem ein schwaches Licht ausging, in der Hand.
"Mich würde mal interessieren, wo wir eigentlich sind.", sagte Barret.
"Ich habe keine Ahnung, aber wir müssen weiter dem Weg folgen, irgendwann kommen wir hier schon heraus.", meinte Jessie.
Sie folgten ihrer Anweisung und folgten dabei dem Schein von Biggs´ Feuerzeug. Sie waren in einem breiten schwarzen Gang, in dem einige Holzkisten und Metallfässer standen.
"Was hat dieser Krempel hier verloren?", fragte Tifa.
"Vielleicht ist das hier so eine Art Lagerplatz für die ShinRas oder sonstwen.", schlug Cloud vor.
Sie gingen weiter an den Kisten und Fässern vorbei und sie kamen zu einer Metallleiter, die nach oben führte. Sie folgten dem Verlauf der Leiter mit den Augen und sahen oben am Ende der Leiter eine graue Luke.
"Lasst mich vor, die mach ich auf.", sagte Barret.
Während der Chef von Avalanche die leiter erklomm, schaute Cloud sich um, um sicherzugehen, dass es keinen weiteren eg aus dem Tunnel gab und den gab es tatsächlich nicht. Sie hörten ein lautes Knarren, Barret hatte den Weg frei gemacht. Sie kletterten die Leiter hoch und befanden sich in einem weiteren Tunnel, der im Gegensatz zu seinen Vorgängern sehr kurz war und an dessen Ende sie auf Anhieb eine Leiter erkennen konnten, die in ein viereckiges Loch führte, aus dem ein trübes Licht drang.
"Vielleicht kommen wir jetzt endlich aus diesem Tunnelgewirr heraus.", sagte Tifa hoffnungsvoll und sie gingen zum Ende des Tunnels, kletterten die Leiter hinauf und verließen durch das Loch die dunklen Gänge.

Reeve
04.07.2003, 20:31
Kapitel V: Die Trennung von Avalanche
Als Cloud durch das Loch ging, spürte er auf einmal keinen Boden mehr unter den Füßen und rutschte ab. Instinktiv riss er seine Arme hoch, nach irgend etwas an der Wand schnappend, das ihm Halt geben könnte und das fand er dann auch: Er hing mit einer Hand an einer Leiter. Über ihm im Loch standen Barret und die anderen.
"Cloud, ist alles okay bei dir?", fragte Barret.
"Ja, klar.", Cloud schaute sich um, jetzt war ihm endlich klar, wohin sie der Weg durch die Tunnels geführt hatte: Er war in der großen Halle eines Mako-Reaktors, auf deren Grund ein weiterer See aus Mako lag, in den dicke schwarze Röhren ragten und das Mako aus dem Planeten saugten. Wie bei Reaktor Nr.1 führte eine große schwarze Metallbrücke über den Mako-See, von einem Ende der Halle zum anderen. Der Reaktorkern war wie bei Nr.1 ein schwarzer turmartiger Bau, der am Ende der Brücke in die Wand eingelassen war und an dem zahllose Knöpfe und Schalter angebracht waren. Die Leiter, an der Cloud sich festhielt, führte nach unten zum Ende der Halle, das dem Reaktorkern gegenüber lag. Cloud kletterte hinab und die anderen folgten ihm.
Neben der Leiter befand sich der Eingang zu einem Aufzug, der sie in die oberen Hallen des Reaktors fahren konnte.
"Der Aufzug wird unser Fluchtweg sein.", enschied Barret.
"Jessie, hast du den Sprengsatz bereit?", fragte Biggs.
"Logo!", sagte Jessie stolz.
"Barret, ist das hier auch wirklich Reaktor Nr.5? Wir wussten doch gar nicht, wohin wir gingen, als wir durch die Tunnels gegangen sind.", erinnerte Wedge.
"Ist egal, wenn ich schon in ´nem Reaktor von ShinRa bin, dann mache ich ihn auch gleich platt!", sagte Barret mit einem bösen Grinsen, "wenn´s nicht Nr.5 ist, dann ist das auch keine Tragödie, dann kommt Nr.5 eben das nächste Mal dran."
"Dann lasst uns das endlich hinter uns bringen.", meinte Tifa und sie gingen über die lange Brücke. Wie auch schon bei Reaktor Nr.1 dröhnte unter ihnen das Rauschen des Makos durch die schwarzen Röhren. Barret und die anderen versammelten sich um den schwarzen Turm in der Wand, während Jessie den Sprengsatz klar machte. Cloud wollte näher kommen, als ihm plötzlich schwarz vor Augen wurde. Er hörte wieder ein entsetzliches Hämmern in seinem Kopf und kaltes Lachen, das ihm durch Mark und Bein ging. Als er wieder etwas sehen konnte, sah er Tifa, es war aber nicht die Tifa, die er hier in Midgar wiedergesehen hatte, sondern eine um mehrere Jahre jüngere Tifa, die einen braunen Sommerhut und einen braunen kurzen Rock trug. Über ihr schönes Gesicht liefen Tränen und vor ihr lag ein Mann in einer Blutlache, er war tot. Neben dem Mann lag ein langes Schwert, dessen Klinge mit dem Blut des Mannes benetzt war. Tifa beugte sich schluchzend über den Toten. "Vater, was ist bloß passiert?! Es war Sephiroth, nicht wahr?! Sephiroth hat dir das angetan!" Tifa ergriff das lange blutüberströmte Schwert und stürmte weinend in einen Gang, aus dem rotes Licht drang. Cloud konnte sich kurz umsehen. Er war in einer großen Halle, an deren Wand hunderte Rohre entlang liefen, weit unter sich sah er einen See aus Mako. Er wollte Tifa hinterher rennen, aber in diesem Moment verschamm das Bild der Halle wieder.
"Cloud! Cloud!", hörte er jemanden rufen und dann sah er wieder in Tifas Gesicht, es war die wirkliche Tifa, die er in Midgar wiedergesehen hatte.
"Cloud, ist alles in Ordnung?!", fragte sie aufgeregt.
"Tifa...du..."
"Was denn, Cloud?", fragte sie.
"Nichts, es geht mir gut.", keuchte Cloud.
"Reis dich zusammen, Cloud!", sagte Barret, "der Sprengsatz ist klar gemacht, wir müssen raus hier!"
Cloud raffte sich auf und sie rannten über die schwarze Brücke in den ebenfalls schwarzen Aufzug, der sie nach oben fuhr. Als sie ausstiegen, kamen sie in eine der Eingangshallen, so wie sie in Reaktor Nr.1 gestanden hatten. Einige grüne Röhren verliefen an der Wand und durch den Boden. An einer grauen Metalltür waren drei Schalter angebracht.
"Die drei Schalter müssen gleichzeitig gedrückt werden.", erklärte Jessie. Biggs, Wedge und Jessie drückten die Schalter und die Tür ging auf. Sie kamen in einen zweiten Raum mit grünen Röhren. Sie rannten durch den Raum, dann in einen Gang, dessen Wände aus weißem Gitter bestanden, durch die man graue und grüne Röhren in unglaublicher Menge sehen konnte. Am Ende des Ganges kamen sie aus dem Reaktor. Sie waren nun auf der Brücke vor dem Reaktor, die wie die vor Reaktor Nr.1 ein Dreierkreuzung war. Ein Weg führte hier auf die Platte von Sektor Nr.5, der andere auf die Platte von Sektor Nr.6. Wieder konnte man fünfzig Meter unter ihnen die grauen trostlosen Slums sehen. Als Cloud und die anderen gerade zum Sektor Nr.6 laufen wollten, tauchte aus dem schwarzen Gang eine Truppe von 10 ShinRa-Soldaten auf.
"Verdammt, woher wussten die, dass wir hier sind?!", schimpfte Barret.
Sie wandten sich ab, um den anderen Weg zum Sektor Nr.5 zu nehmen, aber auch dort stellten sich ihnen ShinRas in den Weg. Der letzte Weg führte nun zum Reaktor zurück, aber darin würden sie nichts finden, als den Tod. Die ShinRa-Soldaten auf beiden Seiten zückten ihre Gewehre und auch Cloud, Barret, Biggs, Wedge und Jessie griffen zu ihren Waffen. Tifa hob ihre Fäuste für den Nahkampf, aber die ShinRas gaben keinen einzigen Schuss ab.
"Was soll die Nummer?!", meckerte Barret.
Da hörten sie auf einmal Schritte und langsam kam aus dem Eingang des Reaktors ein kleiner dickbäuchiger Mann in einem roten Anzug, der eine dicke Zigarre in seinem Mund trug. Ein Schnurrbart zierte sein Hundsgesicht und sein blondes Haar war nach hinten über seinen breiten Schädel gekämmt. Er musste um die 50 Jahre alt sein, dieser Mann war Präsident ShinRa, der Chef des ShinRa-Konzerns.
"Der Präsident?!", rief Cloud aus, "was wollen Sie hier?!"
"Und Sie sind demnach diese A..va..", begann der Präsident.
"Avalanche!", brüllte Barret, "merken Sie sich das gut!"
"Ach, ja so hieß es.", sagte ShinRa gelangweilt.
"Was wollen Sie?!", fragte Cloud wieder.
"Oh, Sie, der Verräter, wie war doch Ihr Name?", fragte der Präsident Cloud.
"Cloud Strife!"
"Verzeihen Sie die Frage, aber ich kann mir nicht die Namen aller Soldaten merken, es sei denn, aus Ihnen wäre so ein großer Soldat geworden, wie Sephiroth es war. Tja, Sephiroth war brilliant, vielleicht zu brilliant..", sagte ShinRa träumerisch.
"Alles unwichtig!", mischte sich Barret ein, "gleich fliegt der ganze Reaktor mit einem riesigen Knall in die Luft, geschieht euch ShinRas recht!"
"Was für eine Verschwendung von Sprengsätzen nur um einen Reaktor von so vielen loszuwerden.", sagte ShinRa lächelnd, "wir brauchen Dinge, die weit unter Bomben liegen, um Ungeziefer wie Sie loszuwerden."
"Ungeziefer?!", brüllte Barret wütend, "wenn hier irgend etwas Ungeziefer ist, dann ist es der ShinRa-Konzern! Und Sie sind das Oberungeziefer, also halten Sie gefälligst die Fresse!"
Präsident ShinRa kicherte und zog an seiner Zigarre. "Sie fangen an, mich zu langweilen und außerdem habe ich noch wichtigeres zu tun, man erwartet mich in der ShinRa-Kommandozentrale bereits zu einem Geschäftsessen. Ich habe aber einen Spielkameraden für Sie vorbereiten lassen.", er schnippte mit den Fingern und zwischen den ShinRa-Soldaten tauchte ein großer schwarzer Roboter auf,der durch große Drüsen an der Unterseite knapp über dem Boden gehalten würde. Da wo ein Mensch einen Schädel hatte, befand sich ein schwarzer Klotz, in den rot glühende Augen eingebaut waren. Der Torso war mächtig breit und schwarz. Aus den Fingern der Metallhände ragten kurze Läufe von Gewehren. "Das ist der Air Buster, die neuste Kreation aus der ShinRa-Waffenentwicklung.", erklärte der Präsident, "er wird Ihr Spielkamerad sein."
"Von wegen Geschäftsessen!", brüllte Barret und richtete seinen Gewehrarm auf den Chef des ShinRa-Konzerns.
Da tauchte aus den Slums fünfzig Meter unter ihnen ein schwarzer Helikopter auf, auf dem das rote Logo ShinRas zu erkennen war. Der Helikopter schwebte neben der Brücke und Präsident ShinRa stieg ein und der Helikopter verschwand in den schwarzen Himmel. Die ShinRa-Soldaten verschwanden in die Sektoren Nr.5 und 6 und ließen Cloud und Avalanche mit dem Roboter ein. Aus den Gewehrläufen des Roboters ratterten Schüsse. Sie wichen zurück und die Brücke wurde erschüttert. Biggs, Wedge, Jessie und Barret feuerten dem Air Buster ihrerseits Gewehrkugeln entgegen. Die Kugeln prallten wirkungslos von der Metallhülle ab und der Air Buster bewegte sich durch seine Drüsen näher an sie heran. Cloud stürmte an dem breiten Roboter vorbei und griff ihn mit seinem Schwert von hinten an, während Avalanche vor der Maschine weiter zurückwich. Cloud riss sein Schwert hoch und jagte es dem Roboter mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, in die Metallschulter. Die Klinge durchschnitt mehrere Kabel und ein Fontäne aus Funken und Feuer sprühte aus dem Einschnitt des Schwertes. Cloud riss das Schwert heraus und sprang von der Schulter des Roboters. Barret donnerte dem Air Buster einige Schüsse auf den Einschnitt, so dass die Hülle an der Schulter immer weiter aufgerissen wurde. Auch Biggs, Wedge und Jessie feuerten weiter. Cloud riss sein Schwert erneut hoch und rammte es dem Roboter von hinten durch den Metallschädel. Wieder sprühten Funken aus dem Einschnitt. Der Roboter begann zu erzittern und aus beiden Einschnitten sprühte Feuer. Plötzlich hallte ein Explosion über die Brücke und der Air Buster wurde in hunderte Metallsplitter zerfetzt. Cloud konnte nur noch das Feuer und Metall sehen, er hörte wie aus vielen Metern Entfernung die Rufe Tifas. Cloud spürte, wie das Metall, aus dem die Brücke bestand, unter ihm weggerissen wurde und er fand keinen Halt mehr. Im Sturz schnappte Cloud um sich und er bekam eine Eisenstange zu fassen, die aus der aufgerissenen Brücke ragte. Jetzt hing er fünfzig Meter über den Slums. Langsam verschwand das Feuer und das Metall um ihn und er konnte sehen, dass Barret und die anderen auf der anderen Seite der Brücke standen.
"Cloud, oh Gott!",rief Tifa entsetzt, "Barret, kannst du nichts tun?!"
"Es tut mir leid, Tifa, aber ich kann nichts machen.", sagte Barret.
"Cloud, du musst durchhalten, du darfst nicht sterben!
"Keine Sorge, so schnell sterbe ich nicht.", keuchte Cloud und versuchte, dabei so selbstbewusst wie immer zu klingen, aber er spürte, wie ihn seine Kräfte nach und nach verließen. Da wurde das Tor des Reaktors durch eine Explosion zerrissen, Jessies Bombe war explodiert. Die Brücke wurde erschüttert.
"Tifa, wir müssen weg, gleich explodiert der Reaktor!", mahnte Jessie.
"Sie hat recht!", sagte Barret und fasste Tifa beim Arm, "los komm!"
"Aber wir können Cloud doch nicht hier lassen!"
Barret wandte sich dem hängenden Cloud zu. "Wirst du´s schaffen?!"
"Klar doch, geht schon, na los!", befahl Cloud.
"Los!", sagte Barret und sie liefen über die Brücke zur Platte von Sektor Nr.6. Da drang wieder eine Explosion aus dem Reaktor und wieder wurde die Brücke erschüttert. Cloud konnte nur noch einen Ruf Tifas hören, ehe ihn seine Kräfte verließen und er wie ein loses Blatt hinab in die Slums fiel, während Reaktor Nr.5 in einer Explosion unterging.

Reeve
04.07.2003, 23:33
Kapitel VI: Ein geheimnisvolles Mädchen
"Hallo, hallo, ist mit Ihnen alles in Ordnung?", hörte Cloud eine freundliche Stimme sagen.
"Hallo, hallo, können Sie aufstehen?", fragte wieder jemand.
"Ja, ich glaube, ich kann.", keuchte Cloud, er fühlte sich furchtbar schwach, sein Körper fühlte sich tatterig an wie der eines alten Mannes. Cloud versuchte, die Augen zu öffnen, aber seine Lider waren schwer. Er sah in ein warmes Licht und ein Loch über sich in einem hölzernen Dach. Über diesem Loch sah sie die Unterseite der Platte eines Sektors von Midgar, wahrscheinlich Sektor Nr.5. Cloud sah sich um, er lag in einer Kirche vor einem Altar. Die Bänke des Hauses waren alt und verwahrlost, aber ein warmes Licht ging von einem Kronleuchter auf dem Altar aus. Neben ihm hockte eine hübsche junge Frau, die ihn mit ihren ausdrucksvollen Augen anschaute. Er erkannte sie sofort: Es war dieselbe Frau, die er in Sektor Nr.8 nach dem Anschlag auf Reaktor Nr.1 gesehen hatte.
"Geht es Ihnen wieder besser?", fragte sie.
"Ja, danke.", sagte Cloud schwach.
"Sie haben ein ziemlich großes Glück gehabt.", sagte die Frau erleichtert, "Sie sind durch das Dach der Kirche gestürzt, aber zum Glück haben die Blumen Ihren Sturz gefedert."
"Blumen?", Cloud blickte erstaunt zu Boden und sah, dass er in einem Blumenbeet vor dem Altar lag, der Duft von Feilchen und Lilien stieg ihm in die Nase. "Oh mann, entschuldigung!" Cloud raffte sich aus und sprang sofort vom Blumenbeet auf den Holzfußboden der Kirche.
"Machen Sie sich nichts draus.", sagte die Frau freundlich, "die Blumen sind sehr widerstandsfähig. Die Leute sagen, dass in Midgar weder Gras noch Blumen wachsen, aber aus irgend einem Grund gedeihen sie hier wunderbar. Ich liebe diese Kirche."
"Dann ist es ja gut.", sagte Cloud erleichtert.
"So sehen wir uns also wieder.", sagte die Frau.
"Ja, Sie haben Blumen in Sektor Nr.8 verkauft.", sprach Cloud seine Erinnerung aus.
"Richtig.", die Frau nickte lächelnd.
"Darf ich fragen, wie Sie heißen?", fragte Cloud.
"Oh, entschuldigung, ich habe vergessen, mich vorzustellen.", sagte die Frau, "ich heiße Aeris Gainsborough."
<Schöner Name.>, dachte Cloud.
"Und wie heißen Sie?", fragte Aeris.
"Cloud Strife."
"Was haben Sie denn damals am Reaktor Nr.1 gemacht?", fragte Aeris.
"Ist jetzt nicht wichtig.", meinte Cloud, "wo bin ich denn hier?"
"Das hier ist eine Kirche der Slums von Sektor Nr.5. Die Slums von Sektor Nr.5 gehören zu den gefärhlichsten Gegenden Midgars. Was sind Sie denn von Beruf?"
"Sie können mich ruhig dutzen.", sagte Cloud.
"Du mich auch.", entgegnete sie, "also, was machst du beruflich?"
"Ich bin ein Mann für alle Fälle!", sagte Cloud lässig.
"Bitte was?", fragte Aeris verwundert.
"Man könnte es auch so ausdrücken: Söldner.", antwortete Cloud.
"Ach so, erledigts du JEDEN Job?", fragte sie.
"Klar.", meinte Cloud mit einem coolen Lächeln.
"Dann hätte ich einen für dich.", bot sie an.
"Lass hören."
"Kannst du mich sicher durch die Slums von Sektor Nr.5 nach hause bringen?", fragte sie.
"Eine meiner leichtesten Übungen.", meinte Cloud gelassen, dann aber lächelte er, "aber das kostet dich einiges."
"Wieviel?", fragte sie.
"Um die 300 Gil."
"Reicht´s auch, wenn ich mal mit dir ausgehe?", fragte sie mit einem liebenswürdigen Lächeln.
"Ich denke darüber nach.", versprach Cloud.
"Entschuldige mich kurz, Cloud, ich muss mich um die Blumen kümmern.", sie hole eine Gieskanne aus einer Ecke der Kirche und goss die Blumen, dann schaute sie alle Pflanzen genau an. Cloud ging ein wenig auf und ab und schaute ihr dabei zu. Da hörte er Schritte, die nicht die seinen waren. Er blickte sich um und sah, dass jemand das hölzerne Tor der Kirche geöffnet hatte und eingetreten war: Es waren fünf ShinRa-Soldaten in blauen Uniformen. Cloud merkte, dass die Männer wegen Aeris gekommen waren, denn sie richteten ihre Blicke auf die junge Frau. Hinter den Soldaten tauchte ein dürrer Mann in einem adretten schwarzen Anzug auf. Sein strubbeliges langes feuerrotes Haar war an seinem Hinterkopf zu einem Zopf zusammengebunden. Er blickte sich in der Kirche um und sah aus, wie jemand, der immer alles erreicht, was er will. Sein Blick war kalt und überheblich.

Reeve
05.07.2003, 17:04
Der Mann in Schwarz und die ShinRa-Soldaten gingen auf Aeris zu. Cloud spürte, dass die Leute nichts Gutes vorhatten und stellte sich ihnen in den Weg.
"Aus dem Weg.", sagte der Mann in Schwarz kalt.
"Was wollen Sie hier?!", fragte Cloud.
"Unsere Sache und jetzt aus dem Weg!", sagte der Mann in Schwarz eine Spur wütender.
"Reno, sollen wir ihn erledigen?", fragte einer der ShinRa-Soldaten.
"Ich hab mich noch nicht entschieden.", antwortete der Mann in Schwarz.
"Was ist hier los?", fragte Aeris, die jetzt an Clouds Seite getreten war.
"Keine langen Vorreden, Mädel!", sagte Reno herablassend, "mitkommen oder wir legen deine geliebte Kirche in Trümmer!"
"Nein, kein Kampf hier!", protestierte Aeris, "Sie schädigen die Blumen und die Kirche!"
Reno zückte einen schwarzen Revolver. "Ich wiederhole mich nur ungern." Er richtete seinen Revolver auf Aeris.
Cloud riss sofort sein Schwert vom Gürtel und schlug Reno den Revolver aus der Hand.
"Komm mit, Cloud!", rief Aeris und fasste Cloud bei der Hand.
Sie rannten in einen Durchgang neben dem Altar der Kirche.
"Verdammtes Pack.", murmelte Reno, "dieser Mann, seine Augen waren Mako-Augen, das ist ein ehemaliges Mitglied von S.O.L.D.I.E.R."
"Sollen wir hinterher, Reno?", fragte ein Soldat.
"Brauchen Sie nicht zu fragen.", erwiderte Reno und ging über das Blumenbeet zum Durchgang, durch den Aeris und Cloud entkommen waren. Die Soldaten folgten Reno.
Cloud und Aeris waren nun in einer hinteren verwahrlosten Halle der Kirche, in der eine große Holztreppe zu den Dachbalken des Gebäudes führte, die schon alt und morsch waren. Sie rannten sofort hinauf, als dann auch Reno und seine Leute die Halle betraten und sofort eine Welle von Gewehrkugeln Cloud und Aeris hinterher jagten. Die hölzernen Stufen der Treppe, die von den Gewehrkugeln getroffen wurden, zerbarsten in viele hundert Splitter. Cloud und Aeris rannten weiter und waren dann auf den Dachbalken. Sie rannten auf dem mittleren Balken weiter und waren dann über der ersten Halle, in der Altar und Bänke standen. Als sie sich umblickten, hatten Reno und die Soldaten den Balken bereits betreten.
"Die Flucht war völlig zwecklos.", sagte Reno mit einem bösen Grinsen.
Cloud hielt sein Schwert schützend vor sich und Aeris.
"Auch das ist völlig zwecklos.", meinte Reno.
Cloud blickte sich nervös um, denn er wusste, dass Reno recht hatte. Da entdeckte er ein Loch in der Holzdecke der Kirche. Ohne lange nachzudenken fasste er Aeris bei der Hand und machte einen hohen Sprung durch das Loch. Er landete unsanft mit ihr auf dem Dach. Drinnen hörte er das Donnern von Gewehrkugeln.
In zwei Metern Abstand von dem Dach der Kirche lag ein Berg von Trümmern, von denen es hier in den Slums von Sektor Nr.5 hunderte gab.
"Wir müssen da rüber!", rief Cloud durch den Lärm der Gewehre.
Aeris nickte und sie sprangen mit einem hohen Satz hinüber und kletterten auf die andere Seite des Berges, so dass Reno und seine Leute sie nicht mehr ausmachen konnten. Cloud und Aeris hockten zwischen den Trümmerbergen.
"Schon wieder diese Leute in Schwarz.", keuchte Aeris.
"Du kennst die?", fragte Cloud erstaunt.
"Ich kenne sie nicht wirklich, aber diese Leute wollten mich schon oft schnappen. Ich weiß nicht, wer sie sind.", erklärte sie.
"Die müssen verdammt gute Gründe haben, um dich zu jagen. Das ist die T.U.R.K.S.", sagte Cloud.
"T.U.R.K.S?", wiederholte sie.
"Die T.U.R.K.S ist ein Verband des ShinRa-Konzerns. Der Verband hat die Aufgabe, neue Mitglieder für S.O.L.D.I.E.R anzuwerben.", erklärte Cloud.
"Anzuwerben?! So gewalttätig wie diese Leute da ran gehen, dachte ich, die würden jemanden entführen!", entgegnete sie aufgeregt.
"Die T.U.R.K.S ist nebenbei in eine Reihe schmutziger Geschäfte für den ShinRa-Konzern verwickelt: Spionage, Mord, Waffenschmuggel, alles, was man sich nur vorstellen kann."
"Was können die bloß von mir wollen?", fragte sich Aeris.
"Vielleicht wärst du ja geeignet für S.O.L.D.I.E.R?", schlug Cloud belustigt vor.
"Ich?!", rief Aeris aus.
"Keine Ahnung. Aber versuch, der T.U.R.K.S aus dem Weg zu gehen.", meinte Cloud.
"Okay, dann hast du ja jetzt Gelegenheit, deinen Job zu erledigen und mich nach hause zu bringen.", sagte sie.
"In Ordnung, wir müssen erst mal über diese Trümmerberge und dann sagst du mir, wohin ich dich bringen soll.", beschloss Cloud.
Sie standen auf und kletterten den nächsten Trümmerberg hinauf. Da konnten sie dann die Stütze von Sektor Nr.5 und die zentrale Säule Midgars in weiter Ferne erkennen.
"Cloud, hast du eigentlich auch Substanz?", fragte sie.
"Klar, heutzutage kann man fast überall Substanz finden.", antwortete er.
"Ich habe auch eine Substanz, eine ganz besondere, die taugt zu absolut nichts.", sagte sie belustigt.
"Du weißt wohl nicht, wie man sie benutzt?"
"Nein, nein, das weiß ich schon, aber meine Substanz hat ganz einfach keinen Zweck. Sie ist ein Geschenk meiner Mutter, sie dient mir als Glücksbringer.", erklärte Aeris.
Dann sprangen sie auf den nächsten kleineren Hügel aus metallischem Schrott und waren dann in einem kleinen "See" aus solchen Bergen.

Reeve
06.07.2003, 04:57
Cloud sprang mit Leichtigkeit von Trümmerberg zu Trümmerberg, während es Aeris mit ihrem Kleid und ihrer geringeren Körperkraft schon bedeutend schwerer fiel. Cloud war im Moment nur darauf aus, aus diesem Trümmerfeld rauszukommen und beachtete Aeris einige Minuten lang gar nicht, bis sie ihn keuchend anhielt.
"Cloud, Cloud, warte doch mal, mit dir ist überhaupt nicht Schritt zu halten!"
"Komisch, es sieht wohl so aus, dass du doch nicht der Typ für S.O.L.D.I.E.R bist.", meinte Cloud lachend.
"Oh, du bist wirklich schlimm!", sagte Aeris beleidigt.
Cloud kicherte in sich hinein.
"Warst du früher mal bei den ShinRas?", fragte Aeris.
"Wie kommst du darauf?", fragte Cloud zurück.
"Deine Augen, sie haben diesen eigenartigen Glanz, das ist das Zeichen, dass man dir Mako eingeflöst hat, das ist das Zeichen von S.O.L.D.I.E.R."
"Du bist ja gut informiert, woher weißt du das?", fragte Cloud erstaunt.
"Ist nicht so wichtig, erzähl ich später.", sie winkte ab und dann machten sie sich daran, weiter voran zu kommen. Nach einigen Minuten des Kletterns und Springens waren sie endlich auf einem Pfad zwischen den Bergen aus verbogenem oder rostigem Metall und anderem Müll, den man sich nur vorstellen konnte.
"Wir sollten hier nicht lange herum trödeln, hier verstecken sich viele Verbrecher.", warnte Aeris, "wir müssen dem Weg weiter folgen, okay?"
Sie gingen zwischen den Trümmerbergen hindurch und hatten das Glück, nicht von Dieben oder Mördern überfallen zu werden. Sie wanderten so lange, bis sie an eine Stelle zwischen Trümmerbergen kamen, die in zwei Wege mündete. Der eine Weg führte zu einem Loch in einer großen Steinmauer, die mit Graphiti-Krakeleien übersäht war. Der andere Weg führte in einen weiteren Pfad zwischen Trümmerbergen.
"Diese Mauer ist die Begrenzung zwischen den Slums von Sektor Nr.5 und Nr.6.", erklärte Aeris, "der andere Weg führt zu dem Haus, in dem ich wohne."
Cloud schaute nach oben und sah jetzt den schmalen Spalt zwischen den Platten der beiden Sektoren Nr.5 und 6, durch den man den schwarzen Himmel über Midgar sehen konnte. Sie gingen an der Steinmauer zu Sektor Nr.6 vorbei und folgten dem Weg Richtung Aeris´ Heim. Nach kurzer Zeit führte sie der Weg auf einen Platz voller aus metallischem Schrott gebastelter Hütten. Unweit davon stand ein alter grauer Bus, dessen Fenster zertrümmert waren und in dem sich ein Händler eingenistet hatte, der mit verschiedenstem Krimskrams handelte.
"Das hier ist der Marktplatz der Slums von Sektor Nr.5.", sagte Aeris.
"Toller Marktplatz.", kommentierte Cloud sarkastisch.
Sie gingen über den verroteten Marktplatz und kamen wieder auf einen Pfad zwischen den Trümmerbergen der Slums, der sie an einen wunderschönen Platz führte: Cloud sah vor sich einen kleinen Teich mit dem reinsten Wasser, das er je gesehen hatte. Um den Teich herum wuchsen wunderschöne Blumen, darunter auch die, die Aeris oben in Sektor Nr.8 verkauft hatte, als er sie erstmals getroffen hatte. Neben diesem Teich und den Blumen stand ein kleines gemütliches zweistöckiges Häuschen mit weißen Holzwänden und einem roten Holzdach. Dieser Platz bildete einen krassen Kontrast zu den dreckigen Slums drum herum. Cloud hätte es nie für möglich gehalten, dass Blumen in den Slums wuchsen, wenn das schon oben auf den acht Platten nie vorkam.
"Hier wohne ich.", sagte Aeris stolz und sah dabei glücklich die Blumen und das klare Wasser an. Sie betraten das kleine Haus und standen in einem kleinen Wohnzimmer. An der Wand stand ein Regal, voller Geschirr, das durch die Glastüren des Regals zu sehen war. Daneben stand ein kleiner Fernseher und auf der anderen Seite des Raumes stand ein hölzerner Schrank, auf dem eine Vase stand, in der Cloud dieselben Blumen wie draußen vor dem Haus bewundern konnte. In der Mitte dieses Raumes stand ein runder Holztisch, der auf einem grünen Teppich ruhte und um den herum mehrere Holzstühle standen. Eine Tür führte in die Küche des Hauses und eine Holztreppe an der Wand führte nach oben in den zweiten Stock.
"Mutter!", rief Aeris, "ich bin zuhause!"
Eine zierliche Frau mittleren Alters kam die Treppe hinunter. Sie hatte hellbraunes Haar und trug ein grünes Kleid, darüber eine weiße Schürze.
"Aeris, warst du wieder in der Kirche?", fragte die Frau.
"Ja, Mutter."
"Wer ist denn der junge Mann, den du da mitgebracht hast?", fragte Aeris´ Mutter und schaute Cloud dabei verwundert an. Da wurde Cloud bewusst, dass er immer noch total verschwitzt vom Angriff auf Reaktor Nr.5 und von der Flucht vor Renos Leuten sein musste. Und die Explosion des ShinRa-Roboters vor Reaktor Nr.5 hatte bestimmt auch Rus an ihm hinterlassen.
"Das ist Cloud Strife, ein Söldner, der mich sicher hierher gebracht hat.", stellte Aeris vor.
"Oh, Sie haben sich um Aeris gekümmert, das war aber nett von Ihnen, Herr Strife. Ich bin Elmyra Gainsborough.", Aeris´ Mutter schüttelte Clouds Hand, "Sie sehen ja schrecklich aus, Ihre Uniform ist voller Rus, wo waren Sie bloß?! Geben Sie mir die Sachen, ich werde sie reinigen."
Aeris gab Cloud eine schlichte graue Hose und ein ebenso schlichtes weißes Hemd, in das er sich provisorisch einkleidete. Sein schwert lehnte er an eine Wand des Wohnzimmers. Aeris setzte sich an den runden Tisch des Wohnzimmers und Cloud nahm ebenfalls Platz.
"Wo willst du eigentlich hin?", fragte Aeris, "hast du gleich wieder einen neuen Job als Söldner?"
"Ich muss in die Slums von Sektor Nr.7, dort befindet sich eine Bar, in der ein paar Leute leben, die mir noch Geld schulden.", antwortete Cloud.
"Wartet da auch ein Mädchen auf dich?", fragte sie erwartungsvoll.
"Da lebt ein Mädchen namens Tifa Lockheart.", bestätigte Cloud.
"Oh.", murmelte Aeris enttäuscht, dann setzte sie ein gezwungenes Lächeln auf, "ist ja toll! Ich kann dich zum Sektor Nr.7 bringen, ich kenne den Weg durch die Slums von Sektor Nr.6 auswendig!"
"Das kommt gar nicht in Frage!", Cloud machte eine ablehnende Handbewegung, "ich schaff das locker allein und außerdem will ich dich nicht in irgend etwas mit rein ziehen. Die Slums sind gefährlich."
Aeris lächelte keck. "Ich bin in den Slums aufgewachsen, was kümmert mich ein bisschen Gefahr?"
"Ich gehe allein.", sagte Cloud fest. Da kam Elmyra herein.
"Herr Strife, Ihre Sachen sind jetzt wieder sauber."
"Danke, Frau Gainsborough.", Cloud stand auf und ging in die Küche, in der auch eine Waschmaschine stand. Auf einem Tisch lag seine lila Uniform, sorgfältig zusammengelegt. Er nahm sie vom Tisch.
"Sie können sich oben umziehen, Herr Strife.", bot Elmyra an.
"Danke." Cloud ging die Holztreppe nach oben und zog sich schnell wieder seine Uniform an. Unten gab er Elmyra das Hemd und die Hose zurück.
"Mutter, ich begleite Cloud noch zum Sektor Nr.7.", sagte Aeris, wobei sie Clouds protestierenden Blick überging.
"Ich weiß ja, dass du alles tust, was du dir in den Kopf setzt, Schatz,", sagte Elmyra, "aber es ist spät und jetzt sind die Slums noch gefährlicher als gewöhnlich. Erledige das doch Morgen. Herr Strife, Sie können gern die Nacht hierbleiben."
Mit einem leichten Widerwillen nahm Cloud die Einladung an und Aeris ging nach oben, um die Betten zu machen. Das obere Stockwerk des kleinen Hauses bestand aus drei kleinen Schlafzimmern und einem Flur, in dem drei Türen, in diese mündeten. Ein Schlafzimmer für Aeris, eins für Elmyra und ein Gästezimmer, das diese Nacht Cloud gehörte.
Als es bereits spät nachts war, lag Cloud noch immer wach in dem kleinen Zimmer. Er hatte nicht das geringste Interesse, Aeris durch die Slums mitzuschleppen und sie in weiteren Gefahren zu bringen. Er stand auf und schnallte sich sein Schwert um den Gürtel. Vorichtig öffnete er die Tür des Gästezimmers und stahl sich nach draußen in den Flur. Dann ging er die Holztreppe hinunter und befürchtete jede Sekunde, dass ihn das Knarren des Holzes verraten könnte, aber weder Aeris noch Elmyra ertappten ihn bei seiner Flucht. Als er aus dem Haus war, rannte er auf den Pfad, der zurück zum verroteten Marktplatz führte.
"Sektor Nr.7 ist gleich hinter Sektor Nr.6, das schaffe ich locker allein.", sagte Cloud sich.

Reeve
07.07.2003, 04:35
Bitte, bitte, schreibt doch mal eure Meinung zu "Erbe des Planeten", auch wenn sie noch so schlecht ist!

Kapitel VII: Das Tor nach Sektor Nr.7
Cloud spazierte über den verroteten Marktplatz und kam dann wieder zu dem Platz, auf dem einer der Wege zur Steinmauer vor den Slums von Sektor Nr.7 führte. Und vor dem Loch in der Mauer stand Aeris, die ihn frech angrinste. Cloud war ja ein harter Kerl, aber als er sie sah, fuhr er erschrocken und erstaunt zurück.
"Na, schon so früh auf?", fragte Aeris lachend.
"Was willst du denn hier?!", fragte Cloud genervt.
"Dich durch die Slums von Sektor Nr.6 bringen, was hast du denn gedacht?"
Cloud ließ seinen Kopf mit einem Seufzer sinken.
"Wolltest du nun zu Sektor Nr.7 oder nicht?", fragte sie und ging durch das Loch in die Slums des benachbarten Sektors. Cloud folgte ihr widerwillig. Dieses Mädchen war ja wie eine Klette. Die Slums von Sektor Nr.6 waren nicht so vollgestopft mit schwarzen oder grauen Trümmerbergen, aber sie waren nicht minder heruntergekommen und schmutzig. Cloud und Aeris standen nun vor einer Straße, die an mehreren Stellen aufgerissen war und auf der verschiedener metallischer Schrott herumlag, hier und da auch ein aufgerissener Autoreifen.
"Ich war schon mal hier.", begann Aeris, "das hier ist die Hauptstraße der Slums von Sektor Nr.6."
"Schöne Hauptstraße.", meinte Cloud sarkastisch.
Sie gingen über die heilen Teile der Straße und über die Löcher sprangen sie. Plötzlich sprang vor ihnen eine Gruppe von schmudelig angezogenen Kerlen aus einem der Löcher in der Straße. In ihren Händen hielten sie Knüppel und Revolver. Reflexartig zog Cloud sein Schwert.
"All eure Kohle her oder ihr seid tot!", befahl einer der Vagabunden.
"Ihr seid tot, wenn ihr nicht verschwindet!", sagte Cloud mit drohender Stimme.
"Hahaha!", lachte einer der Männer, "´n Schwert, ist denn das zu fassen! Dass es Leute gibt, die so´n Billigteil noch benutzen!"
"Schnauze!", sagte der, der als erster von der Bande gesprochen hatte, "ich hab keinen Bock auf langes Gerede, ich will die Kohle!"
Er stürmte auf Cloud los, der blitzschnell zur Seite auswich und mit der Faust den Hals seines Kontrahenten traf. Der Bandit wankte zur Seite und richtete dann wütend seinen Revolver auf Cloud. Die anderen Vagabunden beobachteten belustigt den Kampf der zwei. Cloud riss sein Schwert hoch und schlug damit dem Banditen seine rechte Hand, in der er den Revolver hielt, vom Arm. Der Mann schrie entsetzt auf und knallte rücklings auf den den Betonboden, auf den jetzt das Blut vom Armstumpf des Mannes floß.
Die anderen Gangster schauten den blutigen Armstumpf ihres Anführers fassungslos und entsetzt an. Dann rannten sie an Cloud und Aeris vorbei, Richtung der Slums von Sektor Nr.5.
"Bande von Feiglingen!", brüllte der verletzte Boss seinen Leuten hinterher und rappelte sich auf. Als Cloud sich wieder zu dem verletzten umdrehte, sah er Aeris, der von dem Verletzten ein Revolver an den Kopf gehalten wurde.
"Aeris!", rief Cloud aus.
Der Gangster rang sich trotz seiner üblen Verletzung ein Grinsen ab. "Ich kriege immer, was ich will, also her mit all eurer Kohle."
Cloud wagte es nicht, anzugreifen, da er Aeris auf keinen Fall verletzen wollte. Er griff in seine Tasche, um die 1.500 Gil herauszuholen, die er nach dem Angriff auf Reaktor Nr.1 von Barret bekommen hatte. Plötzlich riss Aeris ihre Arme hoch, packte den Mann hinter sich am Kragen und warf ihn über ihren Kopf in eines der Löcher in der Straße, das nur etwa einen Meter von ihr entfernt lag.
Cloud schaute sie fassunglos an. Aeris grinste stolz. "Na, wer ist hier bitte in Gefahr?"
Cloud grinste zurück und trat dann an das Loch heran, in dem der Gangster lag, er war bewusstlos. Plötzlich sah Cloud ein weißes Leuchten, das Leuchten einer blauen Kugel, die Aeris in ihrer Hand hielt. Das Leuchten ging auf den Gangster über und erlosch dann.
"Was war das?", fragte Cloud.
"Eine Heilungs-Substanz.", erklärte sie, "der Kerl ist jetzt zwar bewusstlos, aber nicht in Lebensgefahr. Komm, lass uns weitergehen, ehe er wieder aufwacht!"
Das ließ sich Cloud kein zweites Mal sagen und folgte Aeris weiter auf der Straße, deren Ende sie nach einigen Minuten erreicht hatten. Jetzt waren sie auf einem kleinen eingezäunten Feld zwischen mehreren Trümmerbergen. In diesem Feld befanden sich ein Sandkasten, eine weiße Schaukel und eine weißes Rutsche, die in einem runden weißen Ding verlief, auf dem die Nase, die Augen und der Mund eines Teddybären in weiß gebaut waren. Hinter diesem kleinen Spielplatz sahen sie einen großen schwarzen Wall, in den ein großes breites schwarzes Tor eingelassen war.
Aeris strahlte den Spielplatz an. "Ich kann´s nicht glauben, dass der immer noch hier ist." Sie lief lachend zu dem runden Ding mit Rutsche und Teddybärgesicht. An der Seite waren die weißen Sprossen einer Leiter angebaut, die Aeris hinaufkletterte. Dann setzte sie sich oben auf das runde Ding. Cloud tat es ihr gleich und setzte sich oben neben sie.
"Jetzt sind wir am Tor zu den Slums von Sektor Nr.7.", sagte Aeris, "und ich habe alles heil überstanden!"
"Jaja, schon gut, ich habe dich unterschätzt.", gab Cloud zu.
Aeris wechselte aprubt das Thema. "Welchen Rang hattest du?"
"Rang?"
"Den Rang bei S.O.L.D.I.E.R meine ich.", erklärte sie.
"Erster Rang.", entgegnete Cloud.
"Genau wie er...", murmelte Aeris.
"Wie wer?", fragte Cloud.
"Mein erster Freund."
"War´s dir ernst?", fragte Cloud weiter.
"Nicht so ernst, dass ich ihn hätte heiraten wollen, aber ich war sehr verliebt in ihn.", antwortete sie mit leicht erröteten Wangen.
"Wie hieß er? Vielleicht kannte ich ihn durch meine Mitgliedschaft bei S.O.L.D.I.E.R.", meinte Cloud.
"Zackaray.", antwortete sie leise.
"Zackaray...nein, sorry, an den Namen erinnere ich mich nicht.", sagte Cloud nachdenklich.
Auf einmal hörten die beiden ein lautes Dröhnen und das schwarze Tor öffnete sich langsam. Cloud und Aeris verfolgten den Vorgang und sahen dann eine rote Kutsche, die von einem Chocobo, einem vogelähnlichen Wesen mit gelben Federn, gezogen worde, heraus fahren. Cloud konnte einen kurzen Blick durch das Fenster der Kutsche werfen und sah dort drinnen Tifa sitzen, aber sie trug nicht das, was sie gewöhnlich trug, sondern ein sehr freizügiges aufreizendes blaues Kleid, was sehr ungewöhnlich für sie war. Hätte Cloud sie nicht gekannt, hätte er sie auf der Stelle für die Mitarbeiterin in einem Bordell gehalten, aber diese Annahme kam für ihn gar nicht in Frage.
"Was macht Tifa denn da drin?!", brach es aus Cloud heraus. Die Kutsche wendete und fuhr nach links auf einen Weg zwischen mehreren Trümmerbergen. Cloud hatte das Gefühl, dass auch Tifa ihn gesehen hatte.
"Das war Tifa?", fragte Aeris erstaunt, "sie war aber sehr..ähm, du weißt schon wie angezogen."
"Das habe ich gemerkt, aber das passt gar nicht zu ihr. Da muss irgend etwas los sein, ich muss das rauskriegen!" Cloud machte einen großen Sprung von dem runden weißen Ding herunter. Aeris tat es ihm gleich.
"Ich komme mit dir.", sagte sie fest.
Cloud hatte gemerkt, dass es völlig sinnlos war, ihr zu widersprechen und versuchte nicht, sie von ihrem Vorhaben abzubringen. Gemeinsam rannten sie auf den Weg, den die Kutsche genommen hatte.

XTRMNTR2K
07.07.2003, 21:31
Ich habe im Moment leider nicht die Zeit, weiterzulesen, aber ich möchte dir einen Tipp geben:

Wenn du möchtest, dass mehr Leser kommen, solltest du die Geschichte eine Weile ruhen lassen und keine weiteren Kapitel posten. Wenn da so ein Koloss von einer Geschichte Kapitel an Kapitel erscheint, ohne, dass sich viele melden, dann schreckt dass neue Leser ab. Also am besten ein wenig warten, es werden sich zwangsläufig früher oder später neue Leser melden. Außerdem denke ich, dass das ganze auch der IMHO im Moment vorherrschenden Leserflaute im Autorenforum unterliegt. Einfach ein wenig warten - es kommen bessere Zeiten (und gut ist deine Geschichte alle Mal).8)

Reeve
08.07.2003, 03:50
@XTRMNTR2K:
Danke für die netten Worte. Ich werde die Geschichte von Teil I bis zu einer bestimmten Stelle weiterschreiben und dann auf neue Meinungen (deine Meinung ist mir natürlich auch wichtig) warten. Ich kündige schon mal an, dass ich jetzt bis zur Zerstörung von Sektor Nr.7 schreibe.

Reeve

Reeve
10.07.2003, 03:59
Kapitel VIII: Der Lustmolch des Untergrunds
Cloud und Aeris hatten nicht lange zu laufen, bis sie zu einer großen Ansammlung von Holz- und Metallhütten kamen, zwischen denen schmale Wege verliefen. In den Häusern hatten sich die verschiedensten Händler niedergelassen, die von Getränken bis zu Waffen und Substanz allen möglichen Kram verkauften. Dies war der Wall Market, der größte Platz der Händler und Rumtreiber in den Slums von Sektor Nr.6. Auf den Wege zwischen den Hütten schlenderte allerlei Gesindel herum. Einige Kerle beäugten Aeris mit lüsternden Blicken. Darauf klammerte sie sich an Clouds linken Arm.
"Cloud, können wir uns beeilen, Tifa zu finden? Das hier ist nicht der richtige Art für Frauen.", meinte sie ängstlich.
"Doch nicht so ohne Angst?", fragte Cloud mit einem frechen Grinsen.
"Lass die Späße!", bat Aeris beleidigt.
"Okay, okay, mach dir mal keine Sorgen, ich pass schon auf dich auf.", meinte Cloud selbstsicher.
Plötzlich bemerkten Cloud und Aeris, dass eine große Menge von Punkern aufgeregt auf den Weg rechts von ihnen rannte. Cloud konnte auf den Gesichtern der meisten Punker ein vertäumtes Grinsen sehen.
"Was ist denn mit denen los?", fragte Aeris und sah den Punkern verständnislos nach.
"Sollen wir´s rauskriegen?", fragte Cloud.
"Wenn du willst.", meinte Aeris, aber Cloud sag ihr an, dass sie eher dagegen war. Dennoch rannten sie den gleichen Weg, den das Gesindel der Slums genommen hatte und so kamen Sie zu einem großen Metallschuppen, aus dessen Tür rosanes Licht drang. Neben der Eingangstür war eine große rosa-weiß gestreifte Biene aufgestellt. Vor der Tür hatte sich die Menge der Punker versammelt, die erwartungsvoll auf den Schuppen starrten.
"Was ist bloß mit denen?", fragte Aeris.
"Lass mich mal machen.", meinte Cloud, "ich krieg das schnell raus."
Cloud mischte sich unter die Typen und klopfte bei der Gelegenheit einem auf die Schulter.
"Ey, Kumpel, was gibt´s ´n hier Neues?", fragte Cloud und versuchte so zu klingen, wie er es bei Pennern und Tagedieben in den Slums gehört hatte.
"Noch nich gehört?", fragte der Typ, den er angesprochen hatte, "der Laden hat ´n neues Mädel aufgetrieben. Die soll richtig scharf sein, Mann, das du da noch nicht von gehört hast!"
"Ach echt, wie soll´n das Mädel heißen?", fragte Cloud weiter.
"Ich glaub, Tifa oder so."
Cloud verließ fassungslos die Menge und ging zu Aeris zurück.
"Was ist los, Cloud? Du wirkst so fertig.", stellte sie besorgt fest.
"Das hier ist so ´ne Art Bordell und Tifa soll da angeblich arbeiten.", entgegnete Cloud enttäuscht.
"Was?! Was hat denn deine Bekannte in so einem Milieu zu suchen?!", fragte Aeris erstaunt.
"Das kann ich mir absolut nicht erklären, aber ich bin sicher, dass sie dafür einen guten Grund hat. Ich muss sie unbedingt sprechen und rauskriegen, was mit ihr los ist.", sagte Cloud fest.
"Willst du etwa in das Bordell?!", fragte Aeris, wobei sie den Schuppen mit einem missblligenden Blick bedachte.
"Nur, wenn ich´s nicht vermeiden kann. Ich werd noch ´n paar Informationen einholen müssen, ehe ich entscheiden kann, wie ich zu Tifa kann.", entschied Cloud und mischte sich wieder unter die Typen, die jetzt einer nach dem anderen den Schuppen betraten. Als Cloud an der Tür stand, quatschte er den Wächter an der Tür an: "Ey, kannst ´de mir was über die Neue bei euch erzählen?"
"Du meinst Tifa, ´ne echt scharfe Braut!", sagte der Mann mit einem Grinsen.
"Ist die heute hier?", fragte Cloud weiter.
"Ne, heut nich. Dieser Laden hier gehört Don Corneo, dem mächtigsten Mann des Wall Market. Er sucht im Moment ´ne Braut und immer wenn´s neue Ladys für den Laden gibt, dann holt er die in seine Villa und wählt sich eine für die Nacht und dann..na weißt schon.", erklärte der Mann ohne mit dem Grinsen aufzuhören.
Cloud hatte bereits genug gehört und ging zu Aeris zurück.
"Tifa ist nicht hier.", begann Cloud, "der Wächter sagt, dass sie zu einem gewissen Don Corneo gebracht wurde."
"Don Corneo?!", rief Aeris erstaunt.
"Kennst du den Mann etwa?", fragte Cloud überrascht.
"Nicht persönlich, aber jeder in den Slums hat mindestens einmal im Leben von dem Lüstling gehört. Dieser Typ ist nicht nur ein Lüstling, sondern er hat auch Macht in vielen Bereichen der Slums. Es gibt Gerüchte, dass er sogar ein Handlanger des ShinRa-Konzerns ist. Er holt sich regelmäßig drei Frauen in seine Villa und eine..."
"Ja, das weitere kenn ich schon.", unterbrach Cloud, "ich muss jetzt erstmal rauskriegen, wo die Villa von diesem Don Corneo steht und dann werde ich ihm mal einen Besuch abstatten."
"Die Villa ist kaum zu übersehen.", meinte Aeris, "komm mit." Sie verließen den Platz, auf dem das Bordell stand und kamen dann wieder zum eigentlichen Wall Market. In einiger Entfernung konnte Cloud über den Dächern der Geschäfte und Schuppen ein großes weißes Haus aufragen sehen.
"Ist das die Villa?", fragte Cloud.
Aeris nickte.
"Gut, dann gehe ich da hin.", entschied Cloud.
"Dann gehen WIR dahin.", korrigierte Aeris.
Sie gingen über die Wege zwischen den Häusern auf die Villa Corneos zu. Es dauerte nur wenige Minuten und dann standen sie vor dem Wohnsitz des Lustmolchs. Vor der Villa waren verschiedene Esstände, die Sushi oder Nudeln anboten. Vor der großen Tür des Hauses stand ein breitschultriger grimmig aussehender Wächter.
Cloud und Aeris gingen auf ihn zu.
"Halt!", knurrte der Mann, "über das Mädel hier wird sich Corneo sicher freuen, aber Kerle werden hier nich gesucht!"
Cloud trat einige Schritte zurück und dachte ärgerlich nach.
"So ´ne scharfe Braut wie du ist hier allerdings gern gesehen!", sagte der Wächter zu Aeris, während ein lüsterndes Grinsen auf seinen Lippen lag. Aeris ging zu Cloud herüber.
"Ich kann wohl nur allein rein gehen.", stellte sie fest, "ich kann Tifa berichten, dass du hier bist und dann kann ich sie auch raus bringen."
"Kommt nicht in die Tüte!", wandte Cloud streng ein, "ich will nicht, dass du dich in die Hände von diesem Corneo begibst! Wir müssen uns was einfallen lassen, ehe Tifa dann noch in dieses Bordell kommt, in das ich nur ungern gehen will."
Aeris fing plötzlich an, zu kichern.
"Was ist so komisch?", fragte Cloud verständnislos.
"He, Cloud, warum verkleidest du dich nicht als Frau? Dann kämen wir beide da rein!", schlug sie grinsend vor.
"ICH als Frau, das glaubt doch kein Mensch und außerdem will ich das nicht!", protestierte Cloud.
"Hast du eine andere Idee?", konterte Aeris.
Cloud ließ den Kopf sinken. Er hatte in der Tat keine andere und schon gar keine bessere Idee, also gab er nach. "Wenn´s denn sein muss."
Aeris ging zurück zum Wächter der Villa. "Wartet noch ´n paar Minuten, ich bring noch ´ne süße Freundin mit."

Reeve
14.07.2003, 23:36
"Wir brauchen jetzt erst einmal eine passende Verkleidung für dich.", meinte Aeris.
Cloud hatte sich mit der Idee immer noch nicht richtig angefreundet, aber er sagte nichts gegen Aeris´ Worte.
"Ob´s hier so was wie ein Kleidergeschäft gibt?", fragte sich Aeris.
Cloud verzog das Gesicht, als er den Gedanken fasste, wie er wohl in einem Kleid aussehen würde.
"So was gibt´s hier bestimmt.", meinte er, "aber wir werden eine Weile suchen müssen, so viele Geschäfte wie´s hier gibt. Ich frag einfach mal jemanden. Keine Angst, du kannst Abstand zu den Kerlen halten, die ich frage.", fügte er hinzu und Aeris warf unruhige Blicke zu den Kerlen, die zwischen den Geschäften des Wall Market herumlungerten. Cloud ging auf einen der Typen zu.
"Ey Kumpel, gibt´s hier ´n Kleidergeschäft? Meine Süße braucht eins.", sagte Cloud.
"Klar.", der Gefragte deutete auf einen unscheibaren Holzschuppen unter vielen, aus dessen Tür ein schwaches Licht drang.
"Danke.", sagte Cloud schnell und ging zurück zu Aeris.
"Ich hab´ eins gefunden.", berichtete er.
"Dann gehen wir hin!", sagte Aeris und grinste, als sie sich Cloud in einem Kleid vorstellte.
Cloud führte sie widerwillig zu dem Schuppen, auf den der Gefragte vorhin gedeutet hatte. Cloud und Aeris betraten einen kleinen viereckigen Laden, in dem einige Ständer voller Kleider standen. Weiterhin hing ein Spiegel an der Wand und neben dem Eingang befand sich die Theke und dahinter die Kasse. Eine Tür führte in die Umkleidekabine des Ladens. Aeris schaute sich die vorhandenen Kleider an.
"Wir müssen ja jetzt nicht lange hier die Kleider anstarren.", meinte Cloud, "wir nehmen irgend eines."
"Nein.", meinte Aeris bestimmt, "in all diesen Kleidern würde man dich sofort als Mann erkennen. So kommen wir beide nicht in Corneos Villa."
"Was hast du an denen auszusetzen?", fragte Cloud verständnislos, aber Aeris antwortete nicht darauf, sondern ging zur Theke.
"Sind das die einzigen Kleider, die Sie haben?", fragte sie.
"Ja, jetzt nur noch die.", antwortete die Verkäuferin tonlos.
"Was meinen Sie damit? Waren es vorher denn mehr?", fragte Aeris weiter.
"Ja, als mein Vater noch hier gearbeitet hat.", sagte die Verkäuferin.
"Wo ist denn Ihr Vater jetzt?"
"Meine Mutter starb vor ein paar Jahren, seither hatte Vater nicht mehr die Kraft, neue Kleider zu entwerfen. Stattdessen fing er an, zu trinken und jetzt sitzt er bestimmt wieder in der Kneipe herum.", erklärte die Verkäuferin traurig.
"Oh, das tut mir leid.", sagte Aeris teilnahmsvoll, "vielleicht kann ich Ihren Vater davon überzeugen, weiterzumachen. Wo ist denn die Kneipe des Wall Market?"
"Das wäre so wunderbar, wenn Sie meinem Vater helfen könnten!", rief die Verkäuferin, "Sie müssen von hier aus einfach nach links den Weg nehmen und ganz in der Nähe von der Villa des Don Corneo werden Sie die Kneipe finden. Es ist kein unauffälliger Schuppen, sie werden es nicht verfehlen."
"Danke, ich werde mal hingehen und nach Ihrem Vater sehen.", versprach Aeris und verließ den Laden. Cloud folgte ihr eilig und kam sich ziemlich überflüssig vor.
"Warum nehmen wir nicht einfach eines der vorhandenen Kleider?", fragte Cloud, während sie zur Kneipe gingen.
"Ist dir der arme Vater der Verkäuferin denn egal?", fragte Aeris entrüstet, "nichts da, wir gehen da jetzt hin!"
Cloud gab das Widersprechen auf und ging ihr hinterher. Die Kneipe des Wall Market war ein großer Metallschuppen, aus dessen Tür schwaches Licht drang. Sie gingen hinein und kamen in einen großen viereckigen Raum, der durch schwache Lampen erleuchtet war. An der Decke hing ein grauer Ventilator, der sich langsam drehte und ein schwaches Lüftchen durch die Kneipe wehte. Mehrere Tische standen in der finsteren Kneipe, an denen verschiedene zwielichtige Typen saßen, die rauchten oder Karten spielten. In einer Ecke der Kneipe stand eine Holztheke, hinter der in einem Regal an der Wand zahlreiche Flaschen von alkoholischen Getränken aufgestellt waren. In einer weiteren Ecke saß an einem Tisch ein alter Mann. Vor ihm ein Glas Gin.
"Vielleicht ist er das.", sagte Aeris und deutete auf den Alten. Dann ging sie zu ihm hin und Cloud folgte ihr.
"Sind Sie der Vater der Verkäuferin im hiesigen Kleidergeschäft?", fragte Aeris, als sie den Tisch des Alten erreicht hatten.
"Hicks, ja wieso?", fragte der Alte und nahm einen Schluck von seinem Gin.
"Ich möchte, dass Sie für mich ein Kleid kreieren.", sagte Aeris.
"Nichts da, ich mach keine mehr!", knurrte der Alte.
"Genauer gesagt, brauche ich ein sehr weibliches Kleid, damit mein Begleiter hier sich einmal als Frau verkleiden kann."
Der Alte lachte und nahm einen weiteren Schluck Gin. "So´n kräftiger Kerl wie der will sich als Frau verkleiden?!"
"Ja und dafür braucht er ein Kleid, das ihn wie eine Frau wirken lässt.", fuhr Aeris fort.
"Hm, das könnte interessant sein. Eine Herausforderung, selbst einen kräftigen jungen Mann wie eine Frau wirken zu lassen.", murmelte der Alte.
"Dann machen Sie also eins?", fragte Aeris hoffnungsvoll.
"Was genau soll es für eins sein?", fragte der Alte.
"Einen Moment.", sagte Aeris und wandte sich an Cloud: "Was für ein Kleid soll es sein?"
"Völlig egal!", sagte Cloud genervt, "ich will bloß Tifa von diesem Corneo wegholen."
Aeris wandte sich wieder an den Alten: "Es soll schimmern und sich sauber anfühlen."
"Okay, ich mach eins, das dauert nicht lange. Wenn ich mal in Fahrt bin, dann brauche ich höchstens eine halbe Stunde!", sagte der Alte aufgeregt und stürmte aus der Kneipe.
"Ihr findet mich im Kleiderladen bei meiner Tochter!", hörten Cloud und Aeris ihn noch rufen.
"Dann wäre dieser Mann ja wieder aufgebaut.", sagte Aeris zufrieden.
Sie verließen die Kneipe ebenfalls und gingen zurück zum Kleidergeschäft, wo sie warten wollten, bis der alte Desinger die Arbeit beendet hatte.
Eine halbe Stunde später, ganz so wie der Alte versprochen hatte, war ein Kleid fertig, das denselben lila Farbton hatte, wie Clouds S.O.L.D.I.E.R.-Uniform.
"Das ist ja wunderbar geworden!", stellte Aeris fest.
"Ich zieh mich hier vor allen Leuten nicht wie eine Frau an.", flüsterte Cloud Aeris zu.
"Schon gut.", flüsterte Aeris zurück.
"Wenn dein Begleiter sich als Frau verkleiden will, dann sollte er aber noch ´ne Perücke tragen.", meinte der Alte.
"Wo kann ich denn eine für ihn herbekommen?", fragte Aeris.
"Ich habe einen Freund bei dem Fitnessstudio des Wall Market. Der hat, glaub ich, irgendwo bei sich ´ne Perücke. Ihr könnt ihm sagen, dass ich euch geschickt habe, dann wird er es sich sicher überlegen, euch die Perücke zu geben.", entgegnete der Alte.
"Gut, danke.", sagte Aeris.
Plötzlich kam die Verkäuferin hinter der Theke hervor. "Ich danke Ihnen, dass Sie meinem Vater geholfen haben!", sagte sie, "er ist jetzt wieder angespornt!"
Der Alte nickte seiner Tochter zu. "Ja, die Arbeit wird jetzt weitergehen!"
"Das Kleid geht auf´s Haus.", sagte die Verkäuferin freundlich, "weil Sie meinem Vater geholfen haben!"
"Vielen Dank.", sagte Aeris.
"Warum so knauserig?", fragte der Alte seine Tochter, "die kriegen zwei Kleider auf´s Haus!"
"Vielen Dank!", sagte Aeris wieder und suchte sich ein Kleid rotes Kleid aus, das sie sich dann in der Umkleidekabin anzog. Dann verließen sie mit dem lila Kleid den Laden und machten sich auf den Weg zum Fitnessstudio des Wall Market.

Reeve
15.07.2003, 04:54
Das Fitnessstudio des Wall Market war ein großes weißes Zelt, dessen Dach durch einige Schmutzflecken geziert wurde. Cloud und Aeris betraten des Zelt und sahen nun eine kleine Boxerarena und einen Spiegel in der Nähe. Weiterhin stand da ein kleiner Tisch und davor zwei Sofas. Im Boxerring standen sich zwei große Muskelprotze. Vor dem Ring stand ein riesiger dunkelhäutiger Mann mit nicht weniger Muskeln bepackt. Dieser Kerl erinnerte ihn an Barret. An der Seite des dunkelhäutigen Muskelmanns stand ein kleiner Mann in bunter Kleidung und mit rotem Haar.
Der Mann mit rotem Haar entdeckte Cloud und Aeris und ging dann auf sie zu. "Guten Tag, kann ich was für Sie tun?", fragte er freundlich.
"Ja, kennen Sie zufällig den Freund des Besitzers des Kleidergeschäfts hier im Wall Market?", fragte Aeris.
"Ja, ich bin der Freund des Besitzers.", sagte der Mann, "was wollen Sie?"
"Der Besitzer des Kleidergeschäfts sagte, dass Sie hier im Fitnessstudio eine Perücke hätten und die möchten wir gern haben.", erklärte Aeris.
"Soso, Sie haben sicher Gründe, weshalb Sie sie haben wollen und ich werde keine weiteren Fragen stellen, aber zuerst macht eine von Ihnen einen kleinen Wettkampf gegen Big Bro, dann können Sie die Perücke haben.", sagte der Rothaarige.
"Was für einen Wettkampf?", fragte Aeris.
"Kniebeugen. Einer von Ihnen und Big Bro haben eine Minute Zeit, um so viele Kniebeuge zu machen, wie er schafft. Wenn einer von Ihnen mehr Kniebeuge als Big Bro schafft, dann bekommen Sie die Perücke."
"Okay, Cloud, das machst du dann am besten.", meinte Aeris grinsend.
"Wenn´s sein muss.", nörgelte Cloud, "wer ist denn dieser Big Bro überhaupt?"
Der Rothaarige winkte den dunkelhäutigen Muskelprotz zu sich heran.
"Das ist Big Bro.", stellte der Rothaarige ihn vor.
Cloud befürchtete, dass er überhaupt keine Chance hatte, gegen dieses Kraftpaket zu bestehen. Seine Beine bestanden sicher nur aus Muskeln, unzählige Kniebeuge bewältigen konnten. Cloud hatte zwar auch ein hartes Training damals bei S.O.L.D.I.E.R hinter sich, aber er kam sich gegenüber diesem Muskelprotz doch ziemlich lächerlich vor.
"Big Bro, der junge Mann macht mit dir einen Wettkampf in Sachen Kniebeuge.", sagte der Rothaarige.
"Okay, ich gewinne sowieso.", der Muskelprotz spielte mit den Muskeln und grinste überheblich.
Cloud zeigte keinerlei Bewunderung für die Berge an Muskeln.
"Brauchen Sie eine Aufwärmübung?", fragte der Rothaarige Cloud.
"Nein.", antwortete er, "von mir aus kann´s los gehen."
"Dann zieh dich warm an, Kleiner.", sagte der Big Bro.
"Also dann, 4, 3, 2, 1 und fangt an!", befahl der Rothaarige und auf der Stelle legten Cloud und Big Bro los.
Clodu wurde durch seinen Wunsch, Tifa aus der Villa des Lüstlings Corneo zu retten, ungemein angespornt und er machte eine Kniebeuge nach der anderen. Er achtete nicht darauf, wer von beiden nun in Führung lag, sondern macht einfach weiter, immer nur weiter. Jetzt uählte nur die Rettung Tifas und nichts anderes.
Nach eine Minute, die Cloud wie eine Stunde vorgekommen war, teilte der Rothaarige des Ende des Wettkampfes mit.
"Also dann, Big Bro. Du hast 34 Liegestütze und Sie haben 35. Damit haben Sie sich die Perücke verdient."
Cloud fiel ein Stein vom Herzen und Aeris lächelte ihn an. Der Rothaarige ging weg und kam mit einer blonden Perücke wieder, die er Cloud in die Hand drückte.
"Das kann doch nicht sein, ich der unglaubliche Big Bro habe verloren!", brüllte Big Bro und stürmte auf Cloud los, "so läuft das nicht! Ich bin immer der Gewinner!!!"
Der Rothaarige stellte sich plötzlich vor Cloud und schlug Big Bro mit einem einzigen Faustschlag zurück. Cloud hätte diesem kleinen Mann diese Kraft nie und nimmer zugetraut. Big Bro keuchte und krümmte sich am Boden.
"Ignorieren Sie seine Selbstgefälligkeit.", sagte der Rothaarige, "ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag. Auf Wiedersehn."
"Wiedersehen.", erwiderte Cloud und starrte noch immer auf den am Boden liegenden Big Bro. Dann gingen er und Aeris.
"Ich will mich irgendwo umziehen, wo mich niemand sieht.", sagte Cloud, "sonst halten mich die Leute noch für verquer."
Sie fanden eine Nische zwischen zwei Geschäften, in der sich Cloud das lila Kleid über seine lila Uniform warf. Sein Schwert behielt er am Gürtel und somit unter dem Kleid. Dann setzte er sich die blonde Perücke auf.
Aeris lachte laut und Cloud kam sich unheimlich dumm vor.
"Du bist echt süß, Fräulein Cloud!", meinte Aeris und kicherte weiter.
"Hör auf, zu lachen!", rief Cloud wütend und dann machten sie sich auf den Weg zu Don Corneos Villa.
Vor dem weißen Gebäude blieben sie stehen und der Wächter bedachte nun Aeris und "Fräulein" Cloud mit lüsternden Blicken. Cloud verstand jetzt, warum Aeris nicht wohl im Wall Market zumute war.
"Ey, deine Freundin ist echt süß!", stellte der Wächter fest, "okay, ihr könnt rein. Don Corneo wird sich freuen."
Der Wächter öffnete die große Tür und Cloud und Aeris betraten die Eingangshalle des großen Hauses. Das war ein großer Raum voller asiatischem Zeugs. Ein roter Teppich mit chinesischen Schriftzeichen war am Boden ausgebreitet und zwei riesige Vasen mit chinesischen Bildern und Zeichen standen an der Wand. Eine rote Theke war in der Halle aufgebaut, hinter der ein Mann in einem dunkelblauen Anzug saß.
Eine Treppe an der Wand führte hinauf auf ein einen Holzsteg an der Wand, der neben drei Türen her verlief.
"Zwei neue Damen.", stellte der Mann hinter der Theke fest, "warten Sie hier, Ladys, ich werde Don Corneo informieren."
Der Mann ging die Treppe nach oben und verschwand in der hinter der mittleren Tür.
"Der kann vergessen, dass wir hier warten.", sagte Cloud, "jetzt sind wir schon hier und jetzt werden wir Tifa suchen."
Cloud lief ebenfalls die Treppe hoch und Aeris folgte ihm. Auf dem Steg gingen sie zur dritten Tür und sie machten auf. Vor sich sahen sie nun eine Treppe, die einen dunklen Gang hinab führte.
"Glaubst du, dass sie da unten ist?", fragte Aeris.
"Ich weiß es nicht, aber wenn nötig, dann suche ich die ganze Villa ab.", mit diesen Worten ging er hinunter und Aeris ging hinterher.
Nach kurzem Gang traten sie unten in einen dunklen Keller, der an eine mittelalterliche Folterkammer erinnerte. Ein Kamin stand an der Wand und aus dem Feuerloch sahen sie das rote Licht des Brandes im Ofen. Daneben stand ein Holztisch auf dem Metallzangen und anderes Zeugs lagen. Vor dem Tisch stand Tifa in dem aufreizenden blauen Kleid.
Tifa blickte kurz auf, als Aeris und Cloud eintraten. Cloud sagte nichts, Tifa hatte ihn dank seiner Verkleidung offenbar nicht erkannt.
Aeris ging auf Tifa zu. "Sind Sie Tifa?", fragte sie.
"Ja, warum?", fragte Tifa zurück.
"Ich komme von Cloud, der nach Ihnen sucht.", sagte Aeris.
"Von Cloud? Ach ja, Sie waren da vor dem Tor zu Sektor Nr.7 und er war bei Ihnen.", sagte Tifa.
"Jaja, aber das hatte nichts zu bedeuten.", versicherte Aeris.
Cloud konnte es nicht sehen, aber Tifas Wangen erröteten leicht. "Nein, nein, es ist nichts, er und ich sind nur zusammen groß geworden."
"Armer Cloud.", meinte Aeris lachend, "da muss er hier stehen und hören, wie man ihn "nichts" nennt."
Auf einmal betrachtete Tifa "Fräulein" Cloud eingehend und sprang dann aufgeregt zurück. "Cloud?! Du bist das?! Was hast du denn hier verloren?!"
"Dasselbe wollte ich fragen.", erwiderte Cloud, "was hast du bei einem Bordell und diesem Don Corneo verloren?!"
Tifa zögerte mit der Antwort.
"Ihr könnt auch gern unter vier Augen miteinander sprechen.", sagte Aeris, ging ein paar Schritte weg und hielt sich dann die Ohren zu.
"Also, Tifa, erklär mir das bitte.", bat Cloud erneut.
"Jetzt halte mich bitte nicht für eine Mitarbeiterin in diesem Milieu, Cloud. Das hat Gründe, dass ich hier bin.", sagte Tifa.
"Das habe ich mir gedacht, aber bitte nenne mir die Gründe.", entgegnete Cloud.
"Als wir vom Angriff auf Reaktor Nr.5 zurück ins Versteck in den Slums von Sektor Nr.7 kamen, bekamen wir einen Agenten von ShinRa zu fassen, aus dem Barret ein paar Informationen rauskriegen konnte. Wir erfuhren, dass der ShinRa-Konzern irgend einen Plan hat, um Avalanche zu vernichten. Weiterhin erfuhren wir, dass Don Corneo als Geschäftspartner der ShinRa auch was mit dieser Sache zu tun hat. Barret, Biggs, Wedge und Jessie haben gesagt, dass man sich als Frau auf keinen Fall in die Nähe des Lustmolchs wagen sollte, aber ich habe leider nicht auf sie gehört. Ich wollte den Plan der ShinRa erfahren und das alles direkt von Corneo erfahren, aber der einzige Weg war, sich beim Bordell "Zur Honigbiene" anzumelden. Ich habe das also getan, aber jetzt sitze ich als eine von Corneos Frauen hier fest und bin gefangen. Corneo wird sich auch für diese Nacht wieder eine Frau auswählen. Ich kann jetzt nicht mehr hier weg, weil ich für Barret und die anderen den Plan der ShinRa aufdecken muss."
"Ich verstehe.", sagte Cloud, "ich habe mri schon gedacht, dass du gute Gründe dafür hattest, dich in diesen Kreisen aufzuhalten."
"Entschuldigung.", mischte sich Aeris ein, "ich habe leider doch alles gehört."
"Das macht nichts.", versicherte Tifa.
"Wer oder was ist Avalanche?", fragte Aeris.
Cloud berichtete kurz von der Rebellentruppe und den beiden Anschlägen auf die Reaktoren Nr.1 und Nr.5.
"Also werden wir drei gleich vor Don Corneo geführt.", stellte Aeris grimmig fest.
"Nein, ich kann dich nicht auch noch da rein ziehen.", meinte Cloud.
"Ich bin an Gefahr gewöhnt.", sagte Aeris fest, "ich bin Aeris Gainsborough.", stellte sie sich Tifa vor.
"Danke, dass Sie Cloud und mir helfen, Frau Gainsborough.", sagte Tifa.
"Nicht "Frau Gainsborough"!", protestierte Aeris, "nennen Sie mich Aeris und duzen Sie mich ruhig."
"Dann duz mich auch.", bot Tifa an.
"Okay."
Da kam der Mann in Dunkelblau, der sie in der Eingangshalle empfangen hatte, die Treppe hinunter. "Meine Damen, ich hatte Sie doch gebeten, in der Halle zu warten. Aber egal. Heute Nacht wird eine von Ihnen die Ehre zuteil, mit dem illustren Corneo das Bett zu teilen."
>Na, toll.<, dachte Cloud und die drei folgten dem Mann die Treppe hinauf.
Als sie wieder auf dem Steg an der Wand der Halle waren, führte sie der Mann zur mittleren Tür.
"Treten Sie ein.", sagte der Mann und sie folgten der Aufforderung.
Sie betraten nun einen Raum, ebenso asiatisch eingerichtet wie die Eingangshalle. Zwei große Vasen standen an den Wänden. In der Mitte des Raumes stand ein Tisch aus rotem Holz. Zu beiden Seiten des Tisches standen die Lakaien des Don Corneo, die Knüppel in ihren Händen hielten. An ihren Gürteln hingen Revolver. Am Tisch saß Don Corneo selbst, ein kugelrunder gedrungener Mann mit meheren Tätowierungen auf den fetten Armen. Er trug einen roten Bademantel und eine blaue Hose. Sein massiger Wanst war unbekleidet und eine Zigarre steckte zwischen seinen dicken Lippen. Als Tifa, Aeris und Cloud eintraten, kicherte er mit lüsternden Blicken vor sich hin.
"Stellte euch vor Don Corneo in einer Reihe auf, Ladys.", befahl Latei, einer der beiden Lakaien.
Sie folgten dem Befehl und Corneo erhob sich schwerfällig von seinem Stuhl. Dann ging er vor Aeris, Tifa und "Fräulein" Cloud auf und ab.
"Hm, sehr gute Ladys heute.", stellte er fest und grinste breit, "Latei, Scotch, ihr könnt mit ´ner Belohnung rechnen!"
"Und welche wollen Sie, Chef?", fragte Scotch.
Cloud war dieses Gerede zuwider. Diese Leute sprachen, als seien Frauen nur Objekte.
"Mal sehen...", grumelte Corneo, "meine Wahl für die heutige Nacht ist......diese kleine Schönheit!" Er zeigte mit seinem dicken Zeigfinger auf Tifa und schlang seinen dicken Arm um ihre Hüfte.
Tifa verzog das Gesicht, aber Corneo merkte das nicht. Der Lüstling ließ Tifas Hüfte los und wandte sich seinen Lakaien Latei und Scotch zu. "Vergnügt euch mit den beiden anderen Ladys."
"Danke, Chef!", sagten die beiden im Chor und salutierten.
Corneo fasste Tifa wieder bei der Hand. "Jetzt komm mit, Süße."
Tifa warf einen hilfesuchenden Blick in den Raum, doch Hilfe war nicht zu bekommen und Corneo führte sie zu einer Tür, die durch einen Vorhang verdeckt war. Die Tür führte in das Schlafzimmer des Lustmolchs. Latei und Scotch packten Aeris und Cloud bei den Händen und führten sie aus dem Raum. Die beiden Männer führten sie zur Tür rechts von Corneos Zimmer. Sie betraten einen Raum, in dem ein Billiardtisch und ein Esstisch standen. Vor dem Esstisch stand eine Couch, auf der sich mehrere von Corneos Leuten niedergelassen hatten. Auf dem Tisch lagen Zigarettenstummel und mehrere leere Bierdosen. Am Ende des Raumes stand ein alter Fernseher. Zwei der Lakaien waren gerade noch am Billiardtisch beschäftigt, aber als Latei und Scotch eintraten, passten alle auf, was die beiden Männer zu sageb hatten.
"Hört her, Leute!", rief Scotch, "unser Boss Don Corneo hat uns ein Zeichen seiner Güte geschenkt. Die beiden Ladys sind heute Nacht zu unserer Verfügung." Er stieß Cloud und Aeris vor sich hin und die Lakaien grinsten Cloud und Aeris an. Ein muskulöser Lakai zerrte Aeris auf die Couch zu den Kerlen und legte seinen Arm um sie. Aeris warf ihm einen angewiderten Blick zu. Scotch fasste Cloud bei der Schulter. "Komm schon, Süße, lass uns ein Tänzchen wagen."
Cloud warf Aeris einen kurzen Blick zu und das war für sie ein Zeichen. Sie wuchtete sich von dem Kerl, der sie auf die Couch gezerrt hatte weg und traf ihn mit einem Faustschlag ins Gesicht. Der Kerl heulte auf und kippte von der Couch. Cloud reagierte schnell und trat Scotch in die Magengrube, so dass dieser keuchend zusammenbrach.
"Aber, aber, Ladys, warum streubt ihr euch so?", fraget Latei mit einschmeichelndem Ton.
"Weil ich von einem Abschaum wie euch nichts wissen will!", rief Cloud, griff unter sein Kleid und zog sein Schwert vom Gürtel. Als er das Schwert unter´m Kleid hervor riss, durchschnitt er das Kleid. Dann griff er sich an den Kopf und riss die Perücke weg.
"Igitt, sie is´n Kerl!", rief einer der Typen auf der Couch.
"Verdammt, so ´ne Spielchen treibt keiner mit uns und Don Corneo!", rief Scotch, der sich mittlerweile wieder aufgerappelt hatte, wütend.
"Macht sie kalt!"
Die Typen auf der Couch standen auf und rannten wie wilde Bullen auf Cloud los. Cloud riss sein Schwert hoch und schon hielten die Kerle Abstand. Dann stürmte Cloud seinerseits nach vorn und verpasste drei Kerlen einen Tritt in die Magengruben. Sie kippten keuchend um. Aeris ergriff planlos eine Bierflasche und donnerte sie einem der noch stehenden Kerle gegen den Schädel. Der Kerl brach bewusstlos zusammen.
"Los, wir verschwinden und holen Tifa!", rief Cloud und Aeris nickte. Sie rannten raus und schlossen den Raum ab. Doch auch Latei und Sotch waren nach draußen gegangen und standen ihnen jetzt gegenüber.
"Schluss jetzt mit dem Quatsch!", befahl Scotch.
"Nein, hier ist noch lange nicht Schluss!", entgegnete Cloud und zerschlug den Revolver, den Sotch gezogen hatte. Scotch stürzte sich nun waffenlos auf Cloud doch der reagierte schnell und boxte den Kerl von sich weg. Scotch torkelte zurück und fiel über´s Geländer nach unten zu Boden der Eingangshalle. Latei ging auf die beiden los, doch sie sprangen zur Seite und Aeris versetzte dem Lakaien einen Tritt von hinten, so dass dieser durch die dritte der drei Türen stürzte, hinter der die Treppe zum Folterkeller lag, die er nun hinunter rollte und unten im Keller bewusstlos liegen blieb.
"Das war´s jetzt aber. Los, jetzt bleibt nur noch Don Corneo persönlich!", sagte Cloud.
Das Schlafzimmer Don Corneos war ein kleine Raum voller Lampions, die in rosa, rot und blau den Raum erhellten. Ein riesiges Bett stand in der Mitte des Raumes, auf dem Don Corneo sich ausgebreitet hatte. Er wirkte zwischen den Kissen und der Decke wie ein fetter Wal im Meer. Tifa stand vor dem Bett des Lustmolchs.
"Also, worauf wartest du denn?", fragte Corneo und kicherte vor sich hin.
"Don Corneo, ich würde dich ganz gern noch etwas fragen, bevor wir angfangen.", sagte Tifa vorsichtig.
"Ich bin nicht verheiratet, keine Sorge.", sagte Corneo, "und jetzt komme endlich!"
"Nein, Corneo, das wollte ich nicht wissen.."
"Komm schon, ich kann nicht noch länger warten!", rief Corneo und fasste Tifa beim Arm. Plötzlich flog die Tür auf und Aeris und Cloud stürmten das Schlafzimmer. Corneo saß auf einmal kerzengerade im Bett und starrte die beiden ängstlich an, da er in Clouds Hand das Schwert sah.
"Was soll das hier?!", fragte Corneo wütend.
"Jetzt ist Schluss mit den Spielchen, Don Corneo.", sagte Cloud hielt dem Lüstling die Klinge des Schwertes vor´s Gesicht.
"Hey, das könnt ihr nicht so einfach. Ich hole meine Leute! Latei, Scotch! Macht sie kalt!" Keine Antwort kam.
"Latei? Scotch?", fragte Corneo unsicher.
"Die werden die nächsten Stunden nicht kommen.", sagte Cloud.
"Verdammt, was soll dieses Theater hier?", fragte Corneo ängstlich.
"Cloud, ich komm gleich wieder, ich will nur dieses Kleid loswerden.", Tifa verließ Corneos Schlafzimmer und kurz darauf kam sie in ihren alten Sachen zurück. Cloud wusste nicht, woher sie die jetzt genommen hatte, aber er fragte sie auch nicht danach.
"Also, Corneo, wir wollen jetzt mal ´n paar Sachen von dir wissen.", sagte Cloud, wobei er immer noch die Klinge vor Corneos Gesicht hielt,
"erzähl uns von deinen Geschäften mit Präsident ShinRa und seinen Leuten!"
"Ich weiß nicht, wovon du redest!", behauptete Corneo und starrte immer noch weinerlich die Klinge von Clouds Schwert an.
"Lüg nicht, sonst hack´ ich sie dir ab.", entgegnete Cloud mit einem hinterhältigen Grinsen.
"Ich weiß von nichts!", beteuerte Corneo.
"Sag die Wahrheit, sonst schneid´ ich sie dir ab.", sagte Aeris und ahmte Clouds Grinsen nach.
"Ich weiß nicht!", sagte Corneo verzweifelt.
"Rede schon, sonst reiß´ ich sie dir ab.", sagte Tifa und grinste nun so, wie Aeris und Cloud.
"Ihr meint es wohl ernst.", sagte Corneo und ließ verzweifelt den Kopf sinken, "es war General Heidegger, der Leiter der Abteilung zum Erhalt der allgemeinen Sicherheit und Militärchef bei ShinRa, er und Reeve, der Boss der Städtischen Entwicklung bei ShinRa, planen, eine Rebellengruppe namens Avalanche zu erledigen."
"Wie wollen sie das anstellen?", fragte Cloud.
"Sie wollen Sie für immer begraben und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Sie wollen die Stütze von Sektor Nr.7 in die Luft jagen, so dass die Platte von Sektor Nr.7 nach unten auf die Slums kracht und so alles vernichtet wird."
Cloud und Tifa erbleichten. Sie konnten es nicht fassen, dass ShinRa so ein gigantisches Verbrechen plante, nur um sechs Leute aus dem Weg zu räumen. Nun reichte es Cloud. Er wollte dieses Verbrechen verhindern und nicht etwa, weil er dafür Geld von Barret oder sonst jemandem erwartete, sondern, weil er jetzt einen gigantischen Massenmord verhindern wollte.
"Was hattest du mit diesem Vernichtungsplan zu tun?", fragte Tifa.
"Heidegger hat mir Geld dafür gegeben, dass ich verhindere, dass jemand in den Slums und ins Besondere Avalanche davon erfährt.", sagte Corneo weinerlich, "und nimm nun endlich diese Klinge weg! Ich weiß nichts mehr, ich habe alles gesagt!"
"Wir haben hier eh nichts mehr verloren!", entschied Cloud, "wir müssen zum Sektor Nr.7 und ShinRa stoppen, wenn sie schon angefangen haben!"
Tifa nickte.
"Ich begleite und helfe euch!", entschied Aeris und Cloud widersprach ihr nicht.
Sie wollten das Zimmer gerade verlassen, als Corneo sie aufhielt. "Halt, ich habe euch noch etwas zu sagen!"
"Dann mach schnell, Lustmolch!", sagte Cloud wütend.
"Auf Wiedersehen!", Don Corneo zog einen Hebel und unter ihnen öffnete sich eine Falltür, durch die sie schreiend in ungewisse Dunkelheit stürzten. Cloud hörte im Fall noch Corneos Lachen, ehe er nur noch Dunkelheit sah, in die er fiel.

Das 70. Stockwerk der ShinRa-Kommandozentrale, die im Zentrum Midgars auf der zentralen Säule trohnte, war ein riesiger kalter Raum, durch dessen große Sichtfenster man den dunkeln Himmel über Midgar sehen konnte. Vie große Stahlsäulen stützen neben den Wänden das Dach des Raumes, der auch das höchste Stockwerk der Zentrale und gleichzeitig das Büro des ShinRa-Chefs war. Ein breiter weißer Schreibtisch stand im Raum und Präsident ShinRa saß auf seinem großen dunklen Sessel. Vor dem Tisch stand Reeve, der Leiter der Abteilung Städtische Entwicklung. Ein hochgewachsener schlanker Mann in einem schwarzen Anzug, der sein schwarzes Haar glatt nach hinten gekämmt hatte und dessen Gesicht ein schwarzer Schnurrbart zierte. Der Präsident und Reeve erwarteten jemanden, der auch gleich über ´die große Metalltreppe nach oben ins Büro kam: Es war General Heidegger, ein fetter gedrungener Mann in grüner Generalsuniform, dessen breites Gesicht durch einen schwarzen Vollbart fast gänzlich verdeckt wurde.
"Ah, General Heidegger, haben Sie die Vorbereitungen für die Vernichtung abgeschlossen?", fragte Präsident ShinRa.
"Gyhahaha!!!", grölte Heidegger, "gewiss, Herr Präsident, ich habe die T.U.R.K.S beauftragt. Tseng und Reno werden das schnell erledigen. Für den Fall, dass diese jämmerliche Truppe namens Avalanche Widerstand leistet, werde ich auch ein paar Soldaten mit runter in die Slums von Sektor Nr.7 schicken."
"Sir, machen wir das wirklich?", mischte sich Reeve ein, "bedenken Sie bitte, was passiert, wenn das gemeine Volk erfährt, dass wir den Sektor zerstört haben. Dann wird niemand mehr Vertrauen in uns haben. Vielleicht entstehen sogar weitere Rebellengruppen. Um jetzt auf den materiellen Wert des Sektors zu sprechen zu kommen, Sir, ich habe als Leiter der städtischen Entwicklung natürlich schon mit dererlei zu tun gehabt und ich kann Ihnen sagen, dass die Kosten eines Wiederaufbaus sich in Dimensionen bewegen werden, die sogar unsere Finanzen auf Null reduzieren können."
"Was ist los mit Ihnen, Reeve?", fragte ShinRa misstrauisch, "wollen Sie aussteigen?" Der Präsident erhob sich von seinem Sessel, ging um den Schreibtisch herum und stellte sich vor Heidegger und Reeve auf.
"Es gibt keinen Grund zur Sorge, meine Herren.", begann der Präsident selbstsicher, "der Zerstörungsplan wird wie besprochen ausgeführt. Wir werden auf ShinRa Information Network die Nachricht veröffentlichen, dass Avalanche den Sektor zerstört hat und so werden wir ihren Ruf als Terrortruppe noch weiter festigen. Weiterhin werden wir melden, dass die T.U.R.K.S in unserem Auftrag versucht hat, die Rebellen aufzuhalten. So wird man uns nie verdächtigen, zumal das Volk unserem Konzern zum Großteil blind vertraut."
"Gyhahaha!", Heidegger lachte und hielt sich seinen fetten Wanst, "das ist DER Plan des Jahrhunderts. Ich werde jetzt Tseng und Reno los schicken. In wenigen Stunden, meine Herren, ist Sektor Nr.7 Geschichte."
Heidegger verließ lachend das Büro des Präsidenten. Reeve wollte ihn noch aufhalten. "Das wird niemals so reibungslos über die Bühne gehen! Wir müssen Avalanche anders loswerden!"
Präsident ShinRa schüttelte den Kopf. "Reeve, Reeve, Reeve, jetzt hören Sie auf, sich zu widersetzen. Sie sind vielleicht ein wenig überarbeitet. Machen Sie doch ein paar Tage Urlaub in Costa Del Sol."
"Nein, Sir, das wird nicht nötig sein.", meinte Reeve und verließ ebenfalls den Konferenzraum.

Reeve
15.07.2003, 21:31
Kapitel IX: Der Weg nach Sektor Nr.7
Cloud landete in einem See aus schlamiger Brühe, mit der er von oben bis unten bespritzt wurde. Ein fauliger Gestank drang ihm in die Nase und er wuchtete sich vom Boden auf. Jetzt war ihm klar, dass der Gestank von der Flüssigkeit kam. Er blickte sich um, doch es war völlig dunkel und er konnte weder Tifa noch Aeris erkennen. Seine Uniform war durchtränkt von der stinkenden Brühe.
"Tifa? Aeris? Geht´s euch gut?", fragte Cloud in die Dunkelheit.
"Ja.", hörte er Tifa sagen, "Aeris, dir auch?"
"Ja, alles klar.", antwortete Aeris.
"Wo sind wir hier überhaupt?", fragte sich Cloud.
"Keine Ahnung, aber wir müssen hier unbedingt raus und dann zum Sektor Nr.7!", sagte Tifa.
Sie gingen völlig orientierungslos voran und sahen die ganze Zeit über nichts als Dunkelheit. Unter sich spürten sie nur die eklige Brühe. Sie liefen so lange, bis Cloud auf einmal gegen eine Steinwand lief.
"Autsch!", schimpfte er, "hier ist wohl eine Kurve."
"In welche Richtung geht die Kurve?", fragte Tifa unsicher, "ich sehe nichts."
"Ich glaube, nach links.", antwortete Cloud. Er hatte recht mit der Vermutung und sie gingen weiter durch den dunklen Gang. Ab und zu bemerkte Cloud, dass in der Brühe unter ihnen verschiedener Abfall schamm, von dem auch ein Großteil des Gestanks auszugehen schien.
"Cloud, glaubst du, dass die ShinRa Sektor Nr.7 schon zerstört haben?", fragte Tifa.
"Bestimmt nicht. Don Corneos Villa liegt direkt neben an in Sektor Nr.6. Wenn die Platte von Nr.7 schon herunter gekracht wäre, dann hätten wir das schon gemerkt.", meinte Cloud.
"Ich frage mich nur, ob dieser Tunnel hier auch zum Sektor Nr.7 führt.", sagte Aeris.
"Wir haben keine andere Möglichkeit, voran zu kommen.", entgegnete Cloud.
Damit hatte er recht und wortlos gingen sie weiter. Auf einmal bemerkte Cloud, wie die Brühe unter ihm in Bewegung geriet. Kleine Wellen bildeten sich und schwappten gegen die Beine der drei.
"Was ist denn auf einmal los?", fragte Aeris ängstlich.
"Ich weiß nicht.", sagte Cloud unsicher und blickte sich um, aber er sah nichts, als Dunkelheit. Jetzt hörte Cloud auch noch ein lautes Getrampel, das hinter ihnen immer lauter wurde. Cloud drehte sich reflexartig um und griff zu seinem Schwert. Jetzt ertönte auch noch ein Brüllen, das durch den dunklen Gang hallte und Cloud, Tifa und Aeris durch Mark und Bein ging. Cloud fürchtete, dass er mit seinem Schwert auch Aeris oder Tifa treffen könnte und erzögerte, seine Waffe einzusetzen. Das Brüllen und das Getrampel wurden immer lauter und ein entsetzlicher Gestank ging von dem aus, was auch immer sich da näherte.
"Aeris, Tifa, geht bitte so weit wie möglich zurück. Ich halte das, was auch immer da kommt, auf.", entschied Cloud.
Er hörte darauf, wie die beiden Frauen zurückgingen und dann fasste er doch den Mut, sein Schwert zu nehmen. Er hielt sein Schwert mit beiden Händen umklammert und wartete auf das, das immer näher kam. Das Brüllen wurde noch lauter und der Gestank immer stärker. Als Cloud merkte, dass das, was auch immer es war, direkt vor ihm stand, riss er sein Schwert hoch und schlug zu. Ein schmerzverzerrtes Brüllen hallte durch den Tunnel und Cloud spürte, wie schwarzes Blut über sein Schwert auf seinen Arm lief. Plötzlich wurde Cloud durch eine riesige Pranke von den Füßen gerrissen und gegen die Wand geschleudert.
"Cloud, um Gottes willen! Was ist los?!", hörte er Tifa in der Dunkelheit sagen.
"Keine Sorge, mir geht´s gut, bleibt, wo ihr seid!" Cloud raffte sich aus der Brühe auf und stürzte sich mit seinem Schwert wieder auf das unbekannte Monster. Wieder ertönte ein Brüllen und wieder sprizte schwarzes Blut auf Cloud und in die Brühe. Cloud merkte, wie das Etwas zurückwich und weiter wütend brüllte.
"Los, weg hier!", brüllte Cloud und Tifa und Aeris folgten der Aufforderung sofort. Cloud rannte ebenfalls los. Hinter ihnen wurde die Brühe immer stärker aufgewühlt und das Brüllen hinter ihnen wurde unerträglich laut. Das Getrampel kam immer näher und Cloud spürte, wie das Etwas seine Pranken nach ihnen schlug. Die drei rannten immer schneller und auch ihr Verfolger nahm an Tempo zu. Cloud glaubte, dass er mehrere Stunden vor dem Unbekannten weg rannte. Schließlich rannten sie gegen eine Wand und die Verfolgung ging zu Ende.
"Hier ist eine Leiter!", rief Aeris.
"Dann klettert rauf, los!", befahl Cloud.
Das ließen sie sich nicht zweimal sagen und sie kletterten eilig herauf, während das Monster sie schon fast eingeholt hat. Die Wellen der stinkenden Brühe schwappten immer höher und das Monster kam im näher. ALs Tifa und Aeris endlich beide auf der Leiter waren, kletterte auch Cloud hinauf und sie erreichten über die Leiter eine Öffnung und waren dann endlich heraus aus der Dunkelheit. Unten konnten sie noch hören, wie das Monster gegen die Wand krachte und dann war es totenstill.
"Puh, endlich raus!", sagte Cloud und sah dann an sich herunter. Seine Uniform war mit scharzem Blut und der stinkenden Brühe aus dem Tunnel besudelt war. "Mann, ich muss in eine exzellente Reinigung, sobald wir Sektor Nr.7 gerettet haben!"
Auch Tifa und Aeris waren schmutzig, aber weniger als Cloud, denn sie waren ja nicht von dem Biest in die Brühe gestoßen worden.
"Wo sind wir hier überhaupt?", fragte sich Tifa und blickte sich dann um. Sie waren auf einem grauen troslosen großen Feld, auf dem zahlreiche Eisenbahnwaggons und Lokomotiven aufgehäuft waren, die längst nicht mehr fahrtauglich waren. Die Waggons waren teilweise aufgerissen und verrostet.
"Wir müssen jetzt schnell weiter.", sagte Cloud.
"Willst du wirklich mit in den Sektor Nr.7 kommen?", fragte Tifa Aeris.
"Ich bin nicht so leicht von meinen Entscheidungen abzubringen.", entgegnete Aeris fest.
"Okay.", Tifa nickte dankbar. Cloud wrang seine Handschuhe aus und dann rannten sie los. Ab und an mussten sie über Waggons klettern oder von Waggon zu Waggon springen. Nach kurzer Zeit hatten sie den Eisenbahnfriedhof hinter sich gebracht und vor sich sahen sie den Bahnhof der Slums von Sektor Nr.7.
"Mann, was hatten wir für ein Glück!", sagte Tifa, "wir sind in Sektor Nr.7 und noch steht alles!"

Reeve
16.07.2003, 00:38
Kapitel X: Das Ende von Avalanche
Als Cloud, Tifa und Aeris auf den Bahnhof der Slums von Sektor Nr.7 gingen, trafen sie den Bahnangestellten, der hier arbeitete.
"Sind heute ShinRa hier gewesen?", fragte Cloud den Mann.
"Viele ShinRa.", entgegnete der Mann, "da sind zahlreiche ShinRa-Soldaten und mehrere ShinRa-Helikopter in Richtung Stütze dieses Sektors abgerückt."
"Verdammt, dann sind sie schon längst hier!", schimpfte Cloud, "los, wir müssen zu Stütze!"
Sie rannten den Bahnsteig entlang und dann auf den Weg zwischen den Trümmerbergen der Slums dieses Sektors. Vor dem viereckigen Zaun, der die große Stahlsäule, die die Platte fünfzig Meter über dem Boden hielt,, einschloss, hatte sich eine Menge von aufgeregten Bewohnern der Slums versammelt. Cloud sah nach oben an der Metallsäule neben der Stütze des Sektors hoch. Eine Treppe wand sich im Zickzack die Metallsäule hoch und führte zu einer runden Plattform. Durch dicke Rohre war die Metallsäule mit der großen Stütze verbunden. Von oben auf der Treppe und der Plattform hörte Cloud Gewehrsalven und Schreie.
"Sie sind schon oben, verdammt, wir müssen hinterher!", sagte Tifa.
Plötzlich sah Cloud oben auf der Plattform einen Mann, den er von unten nicht richtig erkennen konnte. Der Mann oben torkelte und dann stürzte er hinab und schlug neben Cloud am Boden auf. Er war aus unvorstellbarer Höhe nach unten gestürzt und es schien Cloud unglaublich, dass er noch lebte. Es war Wedge.
Cloud stürzte sofort zu ihm hin und kniete neben ihm nieder. Tifa und Aeris ebenfalls.
"Wedge, kannst du aufstehen?!", fragte Cloud und versuchte, ihm aufzuhelfen.
"Cloud, du weißt noch, wie ich heiße...", keuchte Wegde und konnte sich nicht rühren.
"Wedge, nicht sprechen, sonst wirst du geschwächt!", ermahnte Cloud besorgt.
"Barret ist oben auf der Plattform und kämpft gegen die ShinRas. Lass mich hier und hilf ihm.", brachte Wedge erschöpft hervor.
"Aeris, kümmere dich um Wedge.", bat Cloud, "Tifa und ich gehen rauf zu Barret."
"Alles klar.", Aeris nickte.
"Aeris, darf ich dich noch um einen Gefallen bitten?", fragte Tifa.
"Klar!"
"Hier in den Slums ist meine Bar "Seventh Heaven", dort ist ein kleines Mädchen namens Marlene Wallace. Das ist die Tochter von Barret. Kannst du sie hier raus bringen?", fragte Tifa.
"Natürlich.", versicherte Aeris.
"Mach dir keine Sorgen, Wedge!", sagte Cloud, "wir helfen Barret!"
Sie öffneten die Tür des Zauns, der die Säule einschloss und stürmten auf die Treppe, auf der bereits Einschüsse und Blutspuren zu erkennen waren. Kurz nachdem sie auf dei Treppe gerannt waren, trafen sie auf Biggs, der blutend auf der Treppe lag.
"Biggs!", rief Tifa entsetzt.
"Hallo, Tifa.", keuchte Biggs, "oh, Cloud, du bist auch wieder da. Ist dir der Planet wirklich so egal?"
Cloud schüttelte den Kopf. "Nein, wir sind da, um euch zu helfen!"
"Danke, Cloud, ich wusste, dass dir nicht alles egal ist. Geht nach oben zu Barret, sonst erwischt es ihn auch noch so übel.", bat Biggs schwach.
"Machen wir, Biggs, wir helfen Barret.", versprach Tifa und sie rannten weiter die Treppe hinauf. Kurz bevor sie auf die runde Plattform kamen, trafen sie die verletzte Jessie.
"Cloud, Tifa.", keuchte sie und aus ihrem Mund lief Blut, "schön, dass ich euch noch ein letztes Mal sprechen kann."
"Sag doch nicht "letztes"!", bat Cloud.
"Ach, das ist schon okay. Durch unsere Anschläge auf die Reaktoren Nr.1 und Nr.5 haben auch Unschuldige, die nie was mit ShinRa zu tun hatten, Schaden genommen. Wahrscheinlich ist das meine Strafe.", meinte Jessie, "haltet euch nicht mit mir auf, Barret braucht eure Hilfe!"
"Okay, wir werden ihm helfen. Das haben wir auch Biggs und Wedge versprochen!", sagte Cloud und sie rannten weiter nach oben. Dann waren sie auf der runden Plattform, neben der sie dann die Stütze von nahem begutachten konnten. Dicht über sich konnten sie die Unterseite der Platte nun sehen. In der Mitte der runden Plattform, auf der sie standen, befand sich ein kleiner runder Turm. An dem ein Kontrollpult aufgebaut war. Barret stand da mit erhobenem Gewehrarm und ihm gegenüber vor dem Kontrollpult stand Reno von der T.U.R.K.S. Reno grinste Barret überheblich an und wandte sich lässig dem Kontrollpult zu.
"Reno, an Ihrer Stelle würd´ ich die Finger davon lassen!", brüllte Barret und sofort begann er, aus seinem Gewehrarm zu feuern. Cloud sah, wie sich Barrets Muskeln unter dem Rattern des Gewehrs anspannten. Reno wankte zurück und fiel gegen das Geländer der runden Plattform.
"Das war´s!", keuchte Barret, "Sektor Nr.7 ist gerettet!"
"Barret, bist du in Ordnung?", fragte Tifa.
Barret wandte sich überrascht von der leblosen Gestalt Renos ab.
"Na sieh einer an, euch gibt´s auch noch!", stellte Barret grinsend fest, "Biggs, Wedge und Jessie sind verletzt. Ich muss runter und ihnen helfen. Der Zerstörungsplan von ShinRa ist jedenfalls ins Wasser gefallen!"
"Das ist toll, Barret!", sagte Tifa erfreut.
Barret wollte mit einem triumphierenden Grinsen gerade gemeinsam mit Cloud und Tifa nach unten zu seinen Freunden gehen, aber Cloud hielt ihn am Arm fest.
"Was ist los, Cloud?", fragte Barret.
Cloud brachte kein Wort über die Lippen, aber Barret sah schon selbst hin: Reno stand wieder vom Boden der Plattform auf und grinste die drei hämisch an. "Tja, Avalanche, das war wohl nichts! Niemand behindert ShinRa und die T.U.R.K.S!" Reno zog einen Revolver aus der Tasche und schoss sofort auf Barret. Barret sprang sofort zur Seite und schoss seinerseits auf Reno. Cloud riss sein Schwert vom Gürtel und stürmte auf Reno los. Reno bemerkte er schnell und wich einem gekonnten Hieb Clouds aus, aber die Klinge streifte Renos Schulter und Blut benetzte den schwarzen Anzug. Reno wankte zurück und hielt sich die blutende Wunde, dann bedachte er Cloud mit einem hasserfüllten Blick. Reno riss seinen Revolver so schnell hoch, dass es Cloud nicht sofort bemerkte und schoss seinerseits in Clouds Schulter. Cloud schrie auf und knallte gegen das Geländer der Plattform. Tifa stürmte zornig vor und traf Reno mit einem Tritt gegen das Gesicht. Reno brüllte und boxte Tifa zornig von sich weg. Tifa wuchtete sich auf und eilte zu dem verletzten Cloud.
"Cloud, ist alles okay?", fragte sie besorgt.
"Nicht gerade alles.", keuchte Cloud.
Barret baute sich vor Cloud und Tifa auf. "Sie können wohl nicht genug kriegen, was???!!!" Barret feuerte wie ein rasender Stier eine weitere Welle von Gewehrkugeln auf Reno. Reno wankte zurück, aber dann lächelte er Barret böse an.
"Barret, vergiss es!", sagte Cloud, "der hat ´ne kugelsichere Weste unter seinem Anzug!"
"Was?!", rief Barret erstaunt und wandte sich wieder zu Reno, der lebendig wie zuvor ihm gegenüber stand.
"Das können Sie so oft versuchen, wie Sie wollen, hehehe!", Reno rannte zur Kontrolltafel und begann, daran herum zu hantieren.
"Schluss damit!", rief Tifa und boxte Reno gezielt gegen die Wange. Darauf drehte er sich wütend um, um Tifa zu erschießen, aber sie rollte sich geschickt weg und trat Reno gegen die Beine, so dass er von den Füßen gerissen wurde. Reno versuchte, wieder aufzustehen, aber Cloud kam ihm zuvor und stürzte sich auf ihn, ehe er wieder zum Kontrollpult konnte. Zwischen den beiden Männern entbrannte ein Handgemenge. Cloud trat Reno gegen das Geländer, doch der stürzte sich gleich wieder auf ihn und Cloud wurde von ihm zu Boden geworfen. Die beiden boxten und traten sich gegenseitig. Tifa und Barret wollten, ihm gerade zu Hilfe kommen, als Cloud sie zurückhielt. "Geht runter und helft Biggs, Wedge und Jessie. Ich krieg das hin!"
"Okay!", rief Barret zurück.
Barret und Tifa wollten gerade die Treppe runter rennen, als sich ihnen zehn ShinRa-Soldaten in den Weg stellten. Sie eröffneten sofort das Feuer auf Barret und Tifa und sie wichen schnell aus. Barret stürzte sich auf die Soldaten und donnerte mehreren seinen Gewehrarm gegen den Bauch. Tifa traf mehrere mit ihren Kicks und Faustschlägen.
Während Barret und Tifa mit den Soldaten ShinRas kämpften, rangen Cloud und Reno weiter miteinander. Reno schlug Cloud seinen Revolver gegen die verletzte Schulter, woraufhin Cloud benommen zurück wankte und seine blutende Wunde hielt. Ihm viel dabei sein Schwert aus der Hand und Reno nutzte die Gunst des Augenblicks. Er hielt seinen Revolver an Clouds Stirn. Cloud rollte sich zur Seite und Reno schoss in den Boden der Plattform. Cloud bekam sein Schwert wieder zu fassen und schlug Reno den Revolver aus der Hand. Reno wich zurück und wollte wieder an die Kontrolltafel, doch Cloud knallte Reno eine mit seiner Faust und das Mitglied der T.U.R.K.S wankte mit blutendem Mund zurück. Reno rannte zu seinem Revolver, hob ihn auf und feuerte wie ein Verrückter auf Cloud los. Cloud blockte die Schüsse mit der breiten Klinge seines Schwertes ab und stürmte auf Reno zu. Dann versetzte er Reno einen hetigen Kick, so dass dieser nach hinten über´s Geländer flog. Cloud glaubte schon, Reno sei fünfzig Meter nach unten auf den Boden der Slums gestürzt. Plötzlich hallte hinter Cloud ein Schuss und er drehte sich erschrocken um. Noch mehr ShinRa-Soldaten waren auf die Plattform gekommen und manche konzentrierten sich jetzt auf Cloud. Vier Soldaten standen ihm gegenüber. Cloud blockte die Schüsse der Männer ab und zerschlug ihre Waffen und durchbohrte die, die nicht die Flucht ergriffen hatten. Cloud wollte Tifa und Barret zu Hilfe eilen, aber auf einmal hallte ein weiterer Schuss und auf einmal stand Reno vor dem Geländer auf der Plattform, er hielt seinen Revolver auf Cloud gerichtet. Cloud nahm seinerseits sein Schwert in kampfbereite Position und blockte dann Renos Schüsse ab. Cloud rannte zu der Leiche eines ShinRa-Soldaten und nahm den Revolver das Toten. Damit erwiderte er das Feuer aus Renos Waffe. Dann benutzte Cloud sein Schwert wieder als Abwehr gegen die Kugeln und schubste Reno mit voller Wucht wieder gegen das Geländer, so dass er beinahe wieder darüber gefallen wäre. Aber Reno stützte sich rechtzeitig gegen das Geländer und warf sich auf Cloud. Im Handgemenge nahm Reno Cloud den Revolver des toten Soldaten ab und warf ihn über das Geländer in die Tiefe. Cloud wich sofort zurück, als Reno wieder anfing, zu schießen. Er suchte diesmal hinter dem Turm mit dem Kontrollpult Schutz. Tifa und Barret waren mittlerweile mit den Soldaten fertig geworden und rannten an Clouds Seite. Barret erwiderte nun Renos Feuer.
"Dieser Reno weiß echt nicht, wann Schluss ist!", brüllte Barret durch den Lärm.
Auf einmal ertönten laut und deutlich die Geräusche eines Propellers, wie er die Luft durchschnitt und dann tauchte neben der runden Plattform ein schwarzer Helikopter mit dem Logo des ShinRa-Konzerns auf. Die Tür des Helikopters öffnete sich und fünf ShinRa-Soldaten eröffneten das Feuer auf Cloud, Barret und Tifa. Die Soldaten machten Platz und dann sprang ein Mann aus dem Helikopter auf die Plattform zu Reno. Es war ein hochgewachsener junger Mann in schwarzem Anzug und langen schwarzen Haaren, die in einem strengen Schnitt gehalten waren.
"Reno, warum bist du noch nicht fertig?", fragte der Mann in Schwarz.
"Diese Typen haben mich aufgehalten!", erwiderte Reno.
"Das haben wir gleich. Die sind beschäftigt und jetzt mach schon!", befahl der Mann.
"Okay, Tseng, ist gleich erledigt.", meinte Reno und ging ans Kontrollpult der Säule.

Reeve
16.07.2003, 02:28
"Finger weg von dem Kontrollpult!", brüllte Barret und feuerte auf die beiden T.U.R.K.S Tseng und Reno, die aber geschickt auswichen.
"Sofort Feuer einstellen, Avalanche!", befahl Tseng barsch.
"Wozu?!", fragte Barret mit einem gemeinen Grinsen.
"Weil ich sonst nicht für die Sicherheit unseres Gastes garantieren kann!", entgegnete Tseng und richtete seinen Revolver auf den Helikopter. Cloud, Barret und Tifa waren erst völlig verwirrt, bis sie zum Helikopter hinsahen. Zwischen den ShinRa-Soldaten hockte Aeris gefesselt im Helikopter.
"Aeris!", riefen Cloud und Tifa.
"Wer ist die Frau?", fragte Barret.
"Eine Freundin von uns.", antwortete Tifa.
"Tifa!", rief Aeris zu ihnen herunter, "mach dir keine Sorgen, sie ist in Sicherheit!"
"Ruhe!", befahl Tseng barsch.
"Du darfst nicht Aeris´ Tod riskieren!", bat Tifa Barret.
"Natürlich nicht!", Barret nickte.
Reno war fertig am Kontrollpult und grinste böse zu Cloud, Barret und Tifa herüber. "Das war´s jetzt endgültig, Avalanche, in wenigen Sekunden ist Sektor Nr.7 Geschichte!"
"Die Bombe ist nicht mehr zu entschärfen.", rief Tseng. Die ShinRa-Soldaten in dem Helikopter ließen ein Seil auf die Plattform herunter, über das Tseng und Reno in den Helikopter kletterten. Reno verschwand nach drinnen und Tseng blieb an der Tür stehen.
"Die T.U.R.K.S hat ihre Mission abgeschlossen und hier wird keine Rebellion mehr lebend heraus kommen.", sagte Tseng und dann verschwand der schwarze Helikopter.
"Aeris!", rief Tifa noch hinterher, aber der Helikopter war blitzschnell außer Reichweite.
Barret rannte sofort an die Kontrolltafel. "Verdammte Scheiße! Da ist nichts mehr zu machen!"
Cloud hantierte aufgeregt an dem Pult herum, aber Barret hatte recht und die Bombe war instaliert und tickte unaufhörlich ihrer Explosion entgegen. Auf einmal hallte ein Knall durch die Slums und die drei sahen, wie dicht am Bauch der Platte ein Teil der breiten Säule in tausend Fetzen barst.
"Verdammt, jetzt ist alles aus!", sagte Barret und sah zu, wie die Splitter nach unten auf die Slums regneten. Plötzlich sah Cloud einen Haken, der am Geländer befestigt war und der an einem gigantisch langen Seil hin, dass irgendwo am Bauch der Platte sein anderes Ende fand.
"Damit könnten wir uns noch retten.", meinte Cloud und Barret sprang auf das Geländer. Dann packte er den Haken.
"Los, kommt her.", befahl Barret.
Tifa stieg ebenfalls auf´s Geländer stellte sich vor Barret zwischen seine muskulösen Arme, dann fasste sie ebenfalls den Haken am Seil. Zu letzt sprang noch Cloud auf Barrets Schulter.
"Wer hätte gedacht, dass wir uns mal so nah kommen.", murmelte Barret zu Cloud. "Jetzt haltet euch fest!!!" Barret stieß sich vom Geländer ab und sie schwangen an dem langen Seil quer über die Häuser der Slums von Sektor Nr.7, während hinter ihnen das Chaos losbrach: Nach und nach ging die Bombe los und immer mehr von der großen Stahlsäule wurde in brennende Fetzen gerissen, bis sie endgültig auseinander brach. Die Platte des Sektors fand keinen Halt mehr und krachte auf die Slums herunter. Auf den Aufprall der Platte folgte eine gewaltige Explosion, die Sektor Nr.7 endgültig vernichtete.

Cloud, Barret und Tifa waren am Seil durch das Tor des Sektors Nr.7 geschwungen. Jetzt waren sie vor dem Spielplatz gelandet, auf dem Cloud gemeinsam mit Aeris gewesen war. Die drei keuchten noch, bis sich Barret dann zum Tor zu den Slums von Sektor Nr.7 umdrehte. Das Tor selbst war in Fetzen gerissen, aber der Eingang war verstopft von brennenden Trümmern des vernichteten Sektors. Barret rannte brüllend zu den Trümmern.
"Nein, das kann nicht sein!!!", Barret hob seinen Gewehrarm und feuerte wie ein Wahnsinniger auf die Trümmer. "Verdammt noch mal!!! Marlene!!! Marlene!!!"
Tifa stürmte Barret hin. "Barret, bitte hör auf, bitte."
Barret ließ seinen Gewehrarm sinken und brach schluchzend vor dem Trümmerhaufen zusammen. Cloud hatte ihn nie weinen oder schwach gesehen und hätte es nie für möglich gehalten, dass er das mal sehen würde.
"Marlene..., Biggs, Wedge, Jessie...", schluchzte der Muskelprotz.
"Barret?", begann Tifa.
"Was ist?", fragte er abwesend.
"Ich glaube, Marlene lebt noch.", sagte sie.
"Was? Wirklich?!", fragte Barret hoffnungsvoll.
"Ja. Als Tseng von der T.U.R.K.S auftauchte, hat Aeris doch gesagt "Macht euch keine Sorgen, sie ist in Sicherheit!", damit meinte sie Marlene. Ich habe sie darum gebeten, Marlene zu helfen.", erklärte Tifa.
"Ja, aber Biggs, Wedge, Jessie...", schluchzte Barret.
"Sie waren in der Säule bei der Stütze.", sagte Cloud.
"Denkst du, das weiß ich nich?!", fuhr Barret ihn an, dann senkte er den Kopf, "´tschuldige. Biggs, Wedge und Jessie haben für den Planeten gekämpft. Gemeinsam mit mir, ich will nicht an sie denken, als seien sie tot." Auf einmal wuchtete sich Barret vom Boden auf und sein Gesichtsausdruck wandelte sich von Trauer zu Zorn. "Das ist doch pervers, diese scheiß ShinRa!!! Sie vernichten einen ganzen Sektor und töten dabei mehrere 1.000 Leute, alles nur um uns kleine Truppe zu erledigen!"
"Meinst du damit, dass wir Avalanche auch schuld an der Zerstörung von Sektor Nr.7 sind?", fragte Tifa.
Barret schüttelte energisch den Kopf. "Nein, Tifa, schuld ist einzig allein der ShinRa-Konzern. Diese verdammten Protifhaie und ihre ShinRa-Armee, die sind schuld an der Zerstörung von Sektor Nr.7 und sie machen auch noch den Planeten mit ihren Mako-Reaktoren nieder. Alles, was die wollen, ist Geld! Alles andere zählt für sie nicht!! Wir müssen den ShinRa-Konzern erledigen, damit der Planet überleben kann."
"Aber wir müssen auch Aeris retten.", erinnerte Tifa.
"Das werden wir auch machen. Ich helfe euch dabei! Und dann werde ich den ShinRa-Konzern zerschlagen. Für euch, Biggs, Wedge und Jessie, werde ich den Kampf zu ende führen!", rief Cloud zu den Trümmern des Sektor Nr.7, dann wandte er sich Cloud zu: "Kommst du mit uns, Cloud?"
Doch Cloud hatte den Spielplatz verlassen und war auf der kaputten Straße in Sektor Nr.6, die wieder in die Slums von Sektor Nr.5 führte, wo auch Aeris´ Mutter lebte.

Reeve
17.07.2003, 21:02
Kapitel XI: Die letzte Cetra
Cloud sah vor sich die zertrümmerte Straße, auf der er mit Aeris gegangen war. Er wollte losgehen, als plötzlich sein Kopf durch einen hämmernden Schmerz gequält wurde. Er brach zusammen und um ihn wurde es schwarz. Wieder hörte er das kalte Lachen, das durch seinen Schädel hallte. Doch diesmal sprach die Stimme sogar: "In meinen Adern fließt das Blut des alten Volkes...ich bin der rechtmäßige Erbe des Planeten."
"Was? Wer bist du?", fragte Cloud schwach und dann verschwand die Dunkelheit um ihn und mit ihr auch die Stimme. Neben sich sah er Tifa und Barret.
"Cloud, was ist?", fragte Tifa besorgt.
"Nichts, es ist alles in Ordnung.", keuchte Cloud.
"Wo wolltest du denn eigentlich hin?", fragte Barret.
"Ich muss zu Mutter von Aeris und ihr erzählen, was passiert ist.", sagte Cloud.
"Aeris?", fragte Barret, "ach so, dieses Mädchen, das Tseng und Reno mitgenommen haben."
"Genau die.", bestätigte Tifa, "Cloud, wo wohnt denn ihre Mutter?"
"Folgt mir einfach, ich kenne den Weg.", entgegnete Cloud und raffte sich vom Boden auf. Während sie die kaputte Straße hinunter gingen, gingen Cloud diese Worte der mysteriösen Stimme nicht aus dem Kopf. Sie gingen durch das Loch in der Mauer, die die Slums der Sektoren Nr.5 und 6 trennte. Dann gingen sie über den verroteten Marktplatz und bis zu Aeris Haus mit dem Blumenbeet und dem Teich daneben.
"Wow!", rief Barret aus, "so schöne Natur mitten in Midgar!"
"Solche Blumen hätte ich gern tausendfach!", rief Tifa begeistert.
Sie gingen herein und sie trafen im Wohnzimmer Elmyra Gainsborough, die am runden Tisch saß.
"Hallo, Herr Strife.", grüßte Frau Gainsborough traurig.
"Wissen Sie schon, dass Sektor Nr.7 vernichtet wurde?", fragte Cloud.
"Ja, einige Minuten schon, nachdem der Sektor vernichtet wurde, kam auf ShinRa Information Network die Nachricht, dass eine Truppe namens Avalanche den Sektor zerstört hat.", sagte Elmyra.
"Das war ja klar, dass ShinRa diese Ausrede nimmt!", brummte Barret.
"Aeris wurde entführt.", fuhr Cloud traurig fort.
"Ich weiß.", entgegnete Elmyra.
Cloud, Barret und Tifa machten überraschte Gesichter.
"Aeris kam vor einigen Minuten hier zu mir. Sie brachten ein kleines Mädchen in einem rosa Kleidchen hierher.."
"Das muss Marlene sein!", unterbrach Barret freudig, "wo ist sie?! Sie ist meine Tochter!"
"Ihre Tochter?", fragte Elmyra, "warum waren Sie nicht bei Ihrer Tochter? Sie braucht ihren Vater wie jedes andere Kind."
"Ich weiß das doch, aber ich habe gegen ShinRa gekämpft. Es war nicht Avalanche, die Sektor Nr.7 zerstört hat, sondern der ShinRa-Konzern selbst!", sagte Barret.
"Das hat Aeris mir gesagt. Sie hat mir erzählt, was der ShinRa-Konzern vorhatte.", sagte Elmyra.
"Ich musste kämpfen.", beteuerte Barret, "ich will zwar bei meiner Tochter sein, aber auch sie war in Gefahr, als die T.U.R.K.S und ShinRa-Soldaten den Sektor angegriffen haben. Ich will zwar bei ihr sein, aber der ShinRa-Konzern ist eine Gefahr für den Planeten, deshalb kämpf´ ich weiter."
"Wieso wissen Sie von Aeris´ Entführung?", nahm Cloud das ursprüngliche Gesprächsthema wieder auf.
"Als Aeris die kleine Marlene hierher brachte, tauchte plötzlich Tseng, der Chef der T.U.R.K.S hier auf und nahm sie mit. Aeris ist eine Überlebende des alten Volkes, die man auch Cetra nannte.", sagte Elmyra.
Cloud, Barret und Tifa konnten es nicht fassen.
"Moment mal!", wandte Tifa ein, "wenn Aeris vom alten Volk ist, dann müssten Sie das aber auch sein, oder?"
"Nein, ich bin nicht Aeris´ wirkliche Mutter.", entgegnete Elmyra, "ich werde Ihnen erzählen, was alles geschehen ist. Vor 14 Jahren tobte noch der Mako-Krieg zwischen Wutai und Fort Condor gegen ShinRa. Mein Ehemann wurde damals von den Militärchefs von ShinRa in die Armee einberufen und ich blieb allein hier in meinem Haus in Midgar allein. Viele Monate war ich allein und voller Angst, dass mein Mann im Krieg gefallen sei. Dann traf plötzlich ein Brief ein, in dem stand, dass mein Mann einen Monat Urlaub von den Militärchefs zur Verfügung gestellt bekomme und nach Midgar zurückkehre. Ich war voller Freude und machte mich dann auf zum Bahnhof an dem Tag, der im Brief genannt war. Ich wartete viele Stunden. Die Züge kamen nach und nach, aber mein Mann kam nicht zurück."
"Wie traurig für Sie.", sagte Tifa mitfühlend.
"Viele Monate lang ging ich jeden Tag zum Bahnhof, aber mein Mann kam nicht zurück. Etwa ein Jahr, nachdem mein Mann zur Arme gegangen war, ging ich wie immer zum Bahnhof und ich sah auf dem Bahnsteig eine Frau liegen. Sie war erschöpft und sogar verletzt. Ich eilte ihn.
>Um Gottes willen, brauchen Sie Hilfe?!<, fragte ich.
>Nein, mir ist nicht mehr zu helfen, ich sterbe. Bitte, gute Frau, kümmern Sie sich um meine Tochter Aeris.<, sie deutete auf ein kleines Mädchen neben ihr. Das Mädchen war natürlich Aeris, damals war sie neun Jahre alt.
Leider war der Frau nicht mehr zu helfen und sie starb noch auf dem Bahnsteig. Ich war so einsam und ich empfand tiefstes Mitleid für die kleine Aeris, so dass ich sie mit zu mir nahm. Unsere Beziehung entwickelte sich prächtig und wir verstanden uns prima. Die Kleine sprach sehr gern und redete über alles mit mir. Sie schien ein besonderes Kind zu sein und sie erzählte mir immer von dem Lebensstrom und wie die Seelen der Toten zum Lebensstrom zurückkehrten. Ich verstand sie nicht sonderlich, aber ich hörte ihr gern zu. Sie konnte auch Dinge in der Zukunft spüren. Das merkte ich, als sie eines Tages zu mir kam und sagte: >Mama, bitte sei nicht traurig, aber ein Mensch, der dir nahesteht, ist gerade gestorben.< Ich wusste nicht, was sie meinte, aber wenige Tage danach traf ein Brief ein, in dem stand, dass mein Mann in der Nähe von Wutai getötet wurde. Ich verfiel in furchtbare Trauer, aber zum Glück hatte ich Aeris, die mich tröstete.
Eines Tages tauchte dann ein Mann in Schwarz auf. Dies war Tseng, der Chef der T.U.R.K.S. Er sagte zu mir: >Ihre kleine Aeris ist eine Angehörige des alten Volkes und sie muss zum ShinRa-Konzern. Sie kann uns helfen, das verheißene Land zu finden.<
>Vom alten Volk?<, fragte ich, >davon wusste ich nichts, aber Sie können doch nicht einfach meine Kleine wegnehmen!<
Da kam Aeris zu Tseng und mir ins Wohnzimmer. <Wer ist denn der Mann, Mama?>
>Ich bin Tseng und ich möchte dich was fragen, Kleine.<, sagte Tseng mit einschmeichelndem Ton.
>Was denn?<, fragte Aeris.
>Du bist doch vom alten Volk, nicht wahr?<, fragte Tseng.
>Nein!<, protestierte Aeris. Sie wusste natürlich, dass sie es war, aber sie wollte das Tseng gegenüber nicht zugeben, weil sie ihn noch nicht kannte.
>Oh doch, bist du.<, bekräftigte Tseng, >wir brauchen deine Hilfe bei wichtigen Arbeiten, wie wär´s, Aeris?<
>Ich will nicht mit euch arbeiten und ich bin nicht vom alten Volk!<, sagte Aeris wieder.
>Aber Aeris.<, sagte Tseng, >du hörst doch bestimmt Stimmen aus dem Planeten, wenn du allein bist, nicht wahr?<
>Nein!<, rief Aeris und dann rannte sie aus dem Raum.
Tseng ging darauf wieder. Aber er kam öfters zurück und schaute, wie Aeris sich entwickelte und er erkundigte sich immer nach ihrer Gesundheit. Ich glaubte aber die ganze Zeit, dass der ShinRa-Konzern immer noch Interesse an Aeris hatte und heute kam Tseng mit einem helikopter wieder und holte sie ab. Dann flog er mit ihr Richtung Sektor Nr.7.", beendete Elmyra.
"Und in Sektor Nr.7 haben wir ihn selbst gesehen und Aeris auch.", sagte Cloud.
"Wenn Aeris vom alten Volk ist und die T.U.R.K.S sie geholt hat, dann haben sie sie bestimmt direkt in die ShinRa-Kommandozentrale gebracht.", meinte Tifa.
"Dann holen wir sie da raus.", sagte Cloud entschieden.
"Aber zuerst will ich Marlene sehen.", sagte Barret.
"Sie ist oben.", sagte Elmyra und Barret ging eilig nach oben.

Reeve
21.07.2003, 20:50
Kapitel XII: Die ShinRa-Kommandozentrale
Sie blieben noch ein Weilchen bei Elmyra Gainsborough. Sie wusch ihre Klamotten, während Barret die Zeit mit Marlene verbrachte. Als sie dann wieder ihre Sachen anhatten und bereit waren, Aeris zu holen, sagte Barret zu Elmyra: "Können Sie noch ein Weilchen auf Marlene aufpassen?"
"Natürlich, aber Sie müssen sie auch besuchen, wenn Sie wieder die Gelegenheit haben.", sagte Elmyra.
"Klar!", sagte Barret und verabschiedete sich dann von seiner Tochter.
Sie verließen Aeris´ Haus.
"Wie kommen wir nun zur Kommandozentrale?", fragte Tifa.
"Es gibt einen Zug, der bis auf die zentrale Säule fährt. Aber den können wir auf keinen Fall nehmen, denn wir werden dann sofort vom Sicherheitsnetzwerk ausfindig gemacht.", sagte Cloud.
"Aber welche andere Möglichkeit gibt es?", fragte Barret.
"Wir könnten doch zum Wall Market gehen, vielleicht finden wir dort etwas.", schluf Tifa vor.
"Was sollen wir denn dort?", fragte Barret.
"Das werden wir dann ja sehen.", meinte Tifa und sie gingen dann los. Als sie am Wall Market ankamen, sahen sie eine Gruppe von ShinRa-Soldaten. Barret zog Cloud und Tifa reflexartig hinter eine der Holzhütten.
"Was tun die denn hier?", fragte sich Barret.
"Absolut keine Ahnung.", entgegnete Tifa.
Sie sahen zu, wie die ShinRas los marschierten, Richtung der Villa von Don Corneo.
"Los, ich will sehen, was die hier im Wall Market zu suchen haben.", sagte Barret.
Sie gingen so unauffällig wie möglich den ShinRa-Soldaten hinterher und sahen dann, wie die ShinRas den Wächter vor Don Corneos Villa verhafteten und dann in das Gebäude eindrangen.
"Was tun die da?", fragte sich Tifa.
"Schon vergessen?", fragte Cloud, "Don Corneo sollte doch im Auftrag von General Heidegger und Reeve den Vernichtungsplan von Sektor Nr.7 geheimhalten. Er hat ihn aber an uns preis gegeben. Auf irgend einem Weg hat Präsident ShinRa Wind davon bekommen und lässt ihn jetzt wegen Verrats einsperren."
"Wie sollte er das rausgefunden haben?", fragte Tifa.
"Vielleicht hat die T.U.R.K.S Corneos Villa ausspioniert.", schlug Cloud vor.
"Um dieses perverse Schwein ist es nicht schade.", meinte Barret, "jetzt sollten wir aber endlich mal zur ShinRa-Kommandozentrale."
"Ja, aber wie?", überlegte Cloud.
Auf einmal hörten sie das Gelächter von Kindern und eine Gruppe von kleinen Kindern rannte an ihnen vorbei auf einen schmalen Weg links von der Villa des Don Corneo.
"Was is denn mit denen los?", fragte Barret.
"Schauen wir nach.", meinte Cloud und sie spazierten auf den schmalen Weg, den die Kinder genommen hatten. Der Weg führte sie zur großen schwarzen Mauer zwischen den Slums von Sektor Nr.6 und Sektor Nr.7, den es nicht mehr gab. An der schwarzen Mauer hing ein Metalldraht, der bis auf die Platte von Sektor Nr.6 über ihnen führte.
"Das is doch ´n Weg!", sagte Barret, "so kommen wir schon mal zur oberen Ebene."
"Ja.", bestätigte Cloud, "das ist im Moment die beste Möglichkeit."
Sie drängten sich an den Kindern vorbei, die dann erstaunt zusahen, wie sie hinauf kletterten. Als sie so hoch geklettert waren, dass sie schon höher als die schwarze Mauer waren, konnten sie hinüber zu dem zertrümmerten Sektor Nr.7 blicken: Die Platte war hinunter gekracht und in mehrere große Teile zerbrochen und die Slums darunter waren völlig vernichtet. Der ShinRa-Konzern hatte ein scheußliches Verbrechen begangen und aus Sektor Nr.7 ein Massengrab gemacht. Nach einigen Minuten waren sie auf der Platte von Sektor Nr.6.
"So, eine Etappe hätten wir geschafft, aber wie kommen wir jetzt zur Kommandozentrale weiter?", überlegte Barret.
"Ich habe eine Idee.", sagte Tifa, "wir nehmen den Zug.."
"Denk an das ShinRa-Sicherheitsnetzwerk.", erinnerte Cloud.
"Lass mich doch ausreden.", bat Tifa, "wir fahren von hier aus los und springen im Zug dann raus. Ich habe mir die Strecken an der zentralen Säule bei uns im Versteck einmal genau angesehen. Es gibt kurz vor der Oberfläche der zentralen Säule einen Luftschacht, vielleicht führt der nach oben auf die Säule oder vielleicht sogar in die Kommandozentrale herein."
"Wir könnten´s versuchen.", meinte Barret.
"Okay, dann gehen wir zum Bahnhof.", sagte Cloud.
Sie gingen über die Straßen der Platte von Sektor Nr.6 und kamen dann am Bahnsteig an. Wenige Minuten später traf der Zug ein, dessen Strecke dahin führte, wohin sie wollten. Sie stiegen ein und fuhren aus Sektor Nr.6 heraus auf eine der Strecken, die sich wie Schlangen um die zentrale Säule wanden.

Reeve
21.07.2003, 23:29
Sie gingen in einen Waggon, in dem außer ihnen kein Passagier saß. Sie fuhren in einen dunklen Tunnel, der an der zentralen Säule verlief.
"Bald werden wir in den Bereich des Sicherheitsnetzwerks kommen.", sagte Barret.
"Bevor sie uns erwischen, sind wir schon in der Dunkelheit verschwunden.", meinte Tifa.
Kaum hatten sie zu Ende gesprochen, da hallten Alarmsirenen durch den Waggon und Barret reagierte sofort: Er riss das Fenster des Zuges mit einer Hand auf und sprang hinaus. Tifa und Cloud zögerten nicht, sondern folgten ihm sofort. Sie landeten in dem dunklen Tunnel und waren unverletzt.
"Läuft doch bis jetzt alles glatt.", meinte Tifa.
Barret nickte. "Ja, aber wir sollten nicht in diesem Tunnel bleiben, sonst macht uns der nächste Zug platt."
Sie gingen durch die Dunkelheit und erspähten dann den Luftschacht, von dem Tifa gesprochen hatte. Cloud sprang hinauf und kletterte in den engen Schacht. Tifa und Barret taten es ihm gleich, obwohl Barret aufgrund seiner Größe dabei so seine Probleme hatte.
Der Schacht führte steil nach oben und aus Kriechen wurde Klettern. Es war schrecklich eng, so dass Cloud fürchtete, hier nicht mehr rauszukommen, aber dann sah er über sich eine viereckige Öffnung und durch die die dunklen Wolken über Midgar. Er kletterte aus der Öffnung und Barret und Tifa hinterher. Cloud dachte wieder an die unheimliche Stimme, bis Barret ihm auf die Schulter klopfte. Cloud blickte auf und sah, dass sie auf der grauen Oberfläche der zentralen Säule standen. Vor ihnen die riesige ShinRa-Kommandozentrale, ein großer schwarzer Turm, der von mehreren Scheinwerfern erhellt wurde. Die Geräusche von Propellern hallten durch die Luft und mehrere schwarze ShinRa-Helikopter umkreisten den Turm wie Fliegen.
"Cloud, ich find´s gut von dir, dass du mitkommst.", sagte Barret.
"Ich mach das bestimmt nicht für dich.", sagte Cloud kalt.
Sie gingen voran und standen dann vor der großen gläsernen Eingangstür der Kommandozentrale.
"Also dann, jetzt stehen einige Stockwerke zwischen uns und Aeris.", sagte Barret.
"Wie viele?", fragte Tifa.
"Keine Ahnung. Ich hab´ gehört, dass die Kommandozentrale 70 Stockwerke hat. Die Stockwerke von 60. bis zum 70. sind durch das Sicherheitsnetzwerk gesichert und dort kann man nur mit Codecards hin, die fast nur den obersten Männern und Frauen des Konzerns zustehen.", sagte Barret, "aber was labern wir hier noch? Jetzt mach´ ich die Kommandozentrale zu Schrott!"
Barret wollte gerade mit erhobenem Gewehrarm durch die Tür in die Eingangshalle stürmen, als Cloud ihn zurückriss.
"Bist du irre?!", fragte Cloud, "wenn wir da einfach reinstürmen, dann sind wir in ´n paar Minuten tot! Die haben hunderte Soldaten da drin positioniert!"
"Barret, du musst dich mäßigen. Ein direkter Angriff kostet uns das Leben.", sagte Tifa.
"Wie sollen wir denn sonst da rein?! Sollen wir General Heidegger höflich bitten, Aeris herauszugeben?!", fragte Barret sarkastisch.
"Ich bin mir nicht so sicher, dass sie bei Heidegger ist. Vielleicht wollen sie sie auch als Forschungsobjekt, weil sie eine Cetra ist.", meinte Cloud, "wir müssen uns da rein schleichen, kommt!"
Cloud rannte an der Kommandozentrale entlang und fand auf der anderen Seite eine unscheinbare Metalltür. Cloud öffnete die Tür und sah eine graue Treppe, die im Zickzack nach oben führte.
"Jesses, du willst wirklich die Treppe nehmen??!!", fragte Barret entsetzt, als er und Tifa hinter Cloud angekommen waren.
"´Ne andere Möglichkeit gibt´s nicht.", sagte Cloud und rannte los.
Barret und Tifa folgten ihm.

pute703
23.07.2003, 23:04
Ich bin noch nicht weit mit lesen bin aber sehr beeindruckt.:A
Aber bei deiner Geschwindigkeit kommt man ja kaum nach was aber nicht heißt das dus nicht mehr fortsetzten sollst. Also mach ruhig so weiter.

Ich lese auch deine Texte zu FF9 und FF6. Führst du die auch noch fort?

Reeve
24.07.2003, 15:17
@ pute703:
Danke, dass du deine Meinung geschrieben hast. Zu deiner Frage: FF VI und IX werden auch noch weitergeschrieben, keine Bange.

Reeve

Reeve
24.07.2003, 23:12
Die Treppen schienen nicht enden zu wollen und den dreien ging sowohl Puste als auch Geduld aus.
"Ich hätte nicht gedacht, dass selbst du für andere Menschen kämpfst.", keuchte Barret, während er die grauen Treppen herauf rannte, die im Zickzack nach oben führten. "Ich hab mir wohl ein falsches Bild von dir gemacht."
"Ist mir egal, wie du mich einschätzt.", keuchte Cloud zurück.
"Ich wollte nur sagen, dass ich mich vielleicht in die getäuscht habe.", keuchte Barret beleidigt.
Sie rannten so schnell sie konnten, aber die Treppen wollten kein Ende nehmen.
"In welchem Stockwerk sind wir denn jetzt?!", rief Barret.
"Frag doch die Treppenstufen!", rief Tifa zurück.
"Warum müssen wir bloß diese Treppe nehmen?!", fragte Barret zornig.
"Weil wir kein Aufsehen erregen wollen, solange wir Aeris nicht gerettet haben.", antwortete Tifa genervt.
"Ich hab so meine Zweifel, ob wir das wirklich schaffen.", meinte Cloud.
Weitere Minuten vergingen, schienen aber wie Stunden.
"Vielleicht ist das eine von diesen Endlostreppen?", schlug Barret japsend vor.
"So ein Quatsch!", sagte Tifa.
"Wieso müssen die nur so hohe Häuser hinstellen?! Diese ShinRa..was die auch anstellen, da kommt nur Mist dabei raus!", schimpfte Barret und haute mit seinem Gewehrarm gegen das Geländer, so dass es sich unter einem lauten Knarren verbog. "Mir reicht´s! Ich kehre um, marschiere durch die Vordertür und vermöbel die ShinRas!"
"Und nimm dir genauso viel Zeit wie du fürs Heraufkommen gebraucht hast.", sagte Tifa.
Barret grummelte beleidigt vor sich hin und folgte ihnen dann weiter hoch und immer noch war kein Ende in Sicht.
"Marlene, Vati wollte dich doch noch besuchen.", keuchte Barret.
"Nun hör auf, so einen Aufstand zu machen, wegen der paar Stufen.", sagte Tifa.
"Paar Stufen?!", wiederholte Barret wütend.
Dann endlich erreichten sie das Ende der Treppen, das in einen Durchgang mündete, aus dem kaltes weißes Licht drang.
"Endlich!", rief Barret erleichtert aus, "ich hoffe, ich kriege in meinem Leben nie wieder auch nur eine Treppenstufe zu Gesicht!"
"Dieser Marsch gibt einem wirklich den Rest.", sagte Tifa und wischte sich Schweiß von ihrer Stirn.
"In welchem Stockwerk sind wir jetzt überhaupt?", fragte Barret.
"Im 59.", antwortete Cloud und zeigte auf eine kleine graue Tafel neben dem Durchgang, auf dem die Ziffer 59 blau leuchtete.
"Okay, dann lasst uns mal weitergehen.", sagte Barret und raffte sich auf. Cloud und Tifa taten es ihm gleich.
Das 59. Stockwerk war eine große graue fast gänzlich leere Halle. Zwei Topfpflanzen standen an der Wand gegenüber, in der zwei Türen in die zwei Aufzüge der ShinRa-Kommandozentrale führten. Mehre Bänke standen an den Wänden für Geschäftspartner ShinRas bereit. Die drei rannten auf die Aufzüge zu, auf einmal öffneten sich die Türen und mehrere ShinRa-Soldaten in blauen Uniformen stürmten heraus und eröffneten das Feuer. Cloud, Barret und Tifa hatten viel Freiraum zum Ausweichen, den sie auch ausnutzten. Barret eröffnete seinerseits das Feuer, dem auf einen Schlag einige Soldaten zum Opfer fielen. Cloud riss sein Schwert vom Gürtel und stürmte auf die Männer los. Einige erwischte er mit Tritten, so dass sie nach vorne wankten und umfielen. Andere erwischte er direkt mit der Klinge seines Schwertes. Tifa stürmte nach vorn, verpasste einem Soldaten einen Kick in die Magengrube und schlug ihn dann gegen den Unterkiefer. Der Soldat kippte mit blutendem Mund zu Boden. Cloud beugte sich über einen der toten Soldaten und entdeckte zufällig eine der Codecards, die man brauchte, um in die höchsten Stockwerke zu gelangen. Ein Blick genügte, um ihm zu sagen, dass es die fürs 60. Stockwerk war. Sie rannten in einen der beiden Aufzüge, der durch eine Glasröhre fuhr, so dass sie halb Midgar überblicken konnten.

Reeve
11.08.2003, 07:30
War eine Woche im Urlaub und konnte nicht weiterschreiben, aber nun geht Kapitel 12 endlich zu Ende.

Der Aufzug hielt beim 60. Stockwerk.
"So 'ne Pleite!", rief Barret. "Warum braucht man auch für jedes Stockwerk 'ne extra Codekarte?"
"Dann müssen wir eben zu den Treppen gehen, die weiter rauf führen.", sagte Tifa.
"Das Stockwerk wird doch garantiert schwer bewacht!", wandte Barret ein.
"Es geht nicht anders.", sagte Tifa. "Sonst können wir auch gleich wieder gehen."
"Das kommt nicht in Frage!", rief Barret. "Ich gehe hier nicht weg, ehe ich Rache für Biggs, Wedge und Jessie geübt habe!"
"Dann lasst uns keine Zeit mit Quatschen verlieren.", mischte sich Cloud kühl ein und verließ den Aufzug. Barret und Tifa folgten ihm. Sie fanden sich nun im Stockwerk Nr.60 wieder, das aus eiskalten weißen Korridoren bestand. An den Decken waren Klimaanlagen angebaut, die eine Temperatur wie in einem Kühlschrank erzeugten.
"Das ist ja ein Labyrinth aus Gängen!", stellte Barret wütend fest. "Wieder mal hat ShinRa Mist gebaut!"
"Können wir nicht ändern. Das kriegen wir schon irgendwie hin.", meinte Cloud und sie gingen los. Der einzige Weg von der Eingangstür zum 60. Stockwerk verlief nach links. Alle drei waren furchtbar nervös, denn sie waren weder getarnt, noch hatten sie eine Möglichkeit, sich zu verstecken, sollten ShinRa-Soldaten oder Angestellte ihren Weg kreuzen. Besonders Barret war ja keine unauffällige Erscheinung. Sie gingen langsam und aufmerksam durch die Gänge, achteten dabei auf jedes Geräusch und fürchteten fast immer, dass sich ein ShinRa-Soldat näherte. Sie kamen zu einer Kurve, die sie nach rechts weiter führte. Es gab hier zwar keinerlei Fenster, doch Cloud schloss anhand der Länge der Strecke, die sie bereits gegangen waren, dass sie gerade an dem linken Ende des Stockwerks entlang liefen. Am Ende des Ganges kamen sie zu einer grauen Tür, die Cloud öffnete. Sie kamen in einen kleinen viereckigen Raum mit mehreren Computern und Schreibtischen. Keine Angestellten waren anwesend, sie hatten wohl gerade Pause. Rechts an der Wand fanden sie eine weitere graue Tür, die Cloud leise zur Seite aufschob. Sie blickten nun auf einen breiten und ebenso langen Korridor, dicht vor der linken Wand des Ganges stand eine Reihe aus goldenen Büsten, die die massige Gestalt Präsident ShinRas darstellten. Barret wollte gerade weitergehen, als Cloud ihn am Arm festhielt und auf den freien Raum zwischen den Büsten und der linken Wand des Korridors. Barret sah hin und erblickte mehrere ShinRa-Sicherheitssoldaten in roten Uniformen, die aber in demselben Stil gehalten waren wie die blauen Uniformen der Soldaten, die für die Offensive einsatzbereit waren.
Die Sicherheitssoldaten hatten schwarze Gewehre geschultert und patroullierten von einem Ende des Korridors zum anderen.
"Wie kommen wir an denen vorbei?", fragte Barret.
"Wir könnten uns die Büsten entlang schleichen. Der Abstand zwischen denen ist nicht besonders weit. Wir können vielleicht unbemerkt durchkommen, wenn nicht, dann müssen wir kämpfen.", sagte Cloud.
"Ersteres wäre mir lieber.", murmelte Tifa.
"Mir auch.", gestand Cloud. "Okay, ich mache dann den Anfang. Ihr folgt mir, sobald ich an der ersten Büste vorbei bin. Cloud trat mit Herzklopfen hinaus auf den Gang und lief so schnell er konnte hinter die erste goldene Büste. Er stellte fest, dass diese Büsten aus echtem Gold bestanden. Er lugte vorsichtig, hinter der Statue hervor und bemerkte, dass die Patroullie Sicherheitssoldaten gerade auf der anderen Seite des Korridors war, also ging er hinter die nächste Büste. Barret folgte ihm nach und dann auch Tifa. Die Sicherheitssoldaten waren nun auf dem Weg zurück zu dem anderen Ende des Korridors. Cloud, Barret und Tifa gingen noch schnell hinter die dritte Büste, ehe die Soldaten an dieser vorbeikamen. Cloud blickte sich um und sah, dass sie noch drei Büsten vor sich hatten und dass am Ende des Korridors eine graue Schiebetür wartete. Als die Soldaten das eine Ende des Korridors erreicht hatten stürzten sie hinter die vierte Büste. Sie hatten noch Zeit, sich hinter die fünfte zu verkrümmeln, ehe die Soldaten an ihnen vorbeikamen. Die ShinRa erreichten das andere Ende des Korridors und machten dann wieder Kehrt, um zum anderen zu marschieren. Cloud, Barret und Tifa stürtzten zur letzten Büste. Dann machte Cloud die Tür auf und sie stürzten hindurch. Cloud schloss die graue Tür hinter ihnen und blickte sich dann um. Sie waren in einem kleinen weißen viereckigen Raum, von dessen linker oberer Ecke aus eine weiße Treppe hinauf führte. Von der Ecke rechts oben führte eine weiße Treppe hinab. In der Ecke rechts unten stand eine blaue Vase mit Pflanzen darin.
"Jetzt geht die Party richtig los.", sagte Barret.
"Vergiss nicht, dass wir hier sind, um Aeris zu retten.", erinnerte Tifa.
Cloud ging zur Treppe rechts oben und stellte fest, das man über diese zu einem Raum nach unten kam, der exakt so aufgebaut war wie der, in dem sie sich gerade befanden.
"Das hier sind die Treppen, die von Stockwerk zu Stockwerk führen.", sagte Cloud. "Kommt, wir gehen rauf.
Barret und Tifa nickten, dann liefen sie gemeinsam über die weiße Treppe nach oben ins 61. Stockwerk. Sie betraten erneut einen viereckigen weißen Raum, nach demselben Prinzip gebaut wie der unter ihnen, auch die Treppen waren gleich angelegt.
"Hey, wir können doch einfach unbemerkt über diese Treppen nach oben gehen.", schlug Barret vor und wollte dann die Treppe weiter rauf ins 62. Stockwerk nehmen, als plötzlich ein roter Laserstrahl aus der Wand fuhr und bis zum Treppengeländer reichte.
"Was ist das denn schon wieder?", fragte Barret wütend.
"So ähnliche Laserstrahlkonstruktionen haben wir doch auch in den Tunnels der Züge gesehen. Das hier ist eines der Werke des ShinRa-Sicherheitsnetzwerks.", erklärte Cloud. "Es wird wohl nicht ganz so einfach, hinauf zu kommen, wie du gedacht hast."
"Dann müssen wir also eine Codekarte beschaffen?", fragte Barret.
"Sieht so aus.", bestätigte Cloud.
Sie verließen den viereckigen Raum durch eine graue Tür in der rechten Wand und kamen dann ins 61. Stockwerk, eine große Halle, an deren Decke Lampen grünes helles Licht ausstrahlten. Zahlreiche Tische waren aufgestellt worden, an denen viele Angestellte des ShinRa-Konzerns saßen, Soldaten waren jedoch keine anwesend. In der Mitte der Halle war ein Baum aufgestellt, der tatsächlich echt zu sein schien. Es wunderte Cloud gewaltig, dass ausgerechnet im Zentrum der Macht von ShinRa noch ein Fünkchen Natur überlebt hatte.
"Das sieht hier aus wie 'ne Kantine.", meinte Barret.
"Ist wohl auch eine.", sagte Tifa.
Plötzlich ging ein Mann in blauem Anzug auf sie zu. Cloud fuhr ein kalter Schauer über den Rücken. Wollte der Mann sie festnehmen? Oder gehörte er zum ShinRa-Sicherheitsnetzwerk? Es war aber längst zu spät, sich zu verstecken und so blieb Cloud stehen, gelassen wie es ihm möglich war. Barret und Tifa standen nervös hinter ihm.
"Wer sind Sie?", fragte der Mann.
Cloud dachte kurz nach. "Ich bin von S.O.L.D.I.E.R.", sagte er dann und deutete auf das S.O.L.D.I.E.R-Abzeichen an seinem Gürtel. "Ich soll diese beiden Personen von der ShinRa-Reparaturabteilung nach oben in den 62. Stock bringen. Man hat mir mitgeteilt, da oben sei eine defekte Klimaanlage."
"Reparaturen? Kann man gut gebrauchen. In modernen Häusern wie diesem hier gibt es dauernd was zu reparieren. Hier nehmen Sie die Codekarte 62 und erledigen Sie das.", sagte der Mann und drückte Cloud eine kleine blaue Karte in die Hand, dann ging er an einen der Tische.
"Das war eine gute Idee, Cloud.", sagte Tifa.
"Nicht der Rede wert.", meinte Cloud.
Dann gingen sie auf eine der zwei Türen zu den zwei Aufzügen zu. Sie gingen hinein. Cloud drückte den Knopf fürs 62. Stockwerk und sie fuhren durch die Glasröhre hinauf. Als sie aus dem Lift stiegen, traten sie in einen grauen Korridor, der nach links führte. Sie folgten diesem Weg und kamen zu einer Kurve nach rechts. Sie folgten dem Weg weiter, als plötzlich ein großer Mann mittleren Alters, der einen weißen Anzug trug, auf sie zukam. Wieder gab es keine Chance, zu flüchten.
"Darf ich fragen, wer Sie sind?", fragte der Mann.
"Wir sind nur von der Reparaturabteilung.", sagte Tifa.
"Sie sehen aber nicht gerade so aus." Mit diesem Satz meinte der Mann besonders Barret. "Kommen Sie bitte mit."
Cloud dachte, dass alles nun verloren war und folgte ihm zusammen mit Barret und Tifa, die kein Stück bessere Laune hatten.
Sie kamen an einem Durchgang nach rechts vorbei, aber der Mann führte sie weiter geradeaus bis zu einer grauen Tür.
"Da rein.", befahl der Mann.
Sie gehorchten widerwillig und kamen in einen kleinen Raum mit auf Hochglanz polierten Fußboden, auf dem ein Bücherregal, eine Couch und ein Tisch, sowie in Fernseher standen. Auf der Couch hinter dem Tisch saß ein dünner älterer Mann, dessen blondes Haar von vielen grauen Strähnen durchzogen war.
"Mein Stellvertreter hat mir also wieder verdächtige Individuen gebracht.", sagte der Mann. "Wer sind Sie?"
"Wir sind nur von der ShinRa-Reparaturabteilung.", sagte Barret.
"Eine ausgesprochen schlechte Lüge, nicht mal Tarnungen haben Sie. Jemand, der Ihnen das abnimmt, muss entweder blind oder dumm sein.", sagte der Alte. "Ich bin Edward Domino, Bürgermeister von Midgar.", stellte sich der Mann vor und das in gastfreundlichem Ton, der durch ein Lächeln auf den Lippen ergänzt wurde. "Na ja, Bürgermeister bin ich nur pro forma. Der Regent der Stadt ist immer noch der Präsident vom ShinRa-Konzern. Ich bin nur hier, um ShinRa-Akten zu verwalten und verächtige in diesem Stockwerk festnehmen zu lassen. Grotesk, ich, der Bürgermeister, ein Bibliothekar."
"Was haben Sie nun mit uns vor?", fragte Cloud.
"Ich halte Sie für Eindringlinge, die irgendein Problem mit dem ShinRa-Konzern haben.", sagte der Bürgermeister immer noch freundlich. "Ich lasse Sie gehen. Ich nehme an, dass Sie in die höheren Stockwerke wollen. Dann werden Sie das hier brauchen." Domino warf Cloud eine blaue Karte zu, auf der die Ziffer 65 stand.
Cloud, Barret und Tifa waren fassungslos.
Als der Bürgermeister ihre verdutzten Gesichter sah, fing er an zu lachen. "Sie fragen sich sicher, wieso ich das tue, nicht wahr?"
Cloud nickte baff.
"Präsident ShinRa und seine Leute haben mich ewig erniedrigt. Jetzt will ich endlich was gegen sie unternehmen und das tue ich, indem ich Ihnen helfe. Gehen Sie rauf und zeigen Sie ShinRa, was 'ne Harke ist.", sagte Domino.
"Diese Karte ist doch aber für Stockwerk Nr.65.", stellte Cloud fest. "Was ist mit den Stockwerken Nr.63 und 64?"
"Für diese beiden Stockwerke braucht man keine Codekarten.", erwiderte Domino. "Sie können da einfach mit Lift rauf fahren. Erst ab dem 65. Stockwerk braucht man wieder Codekarten. Nun gehen Sie und zeigen Sie's den ShinRa."
Cloud, Barret und Tifa drehten sich zögernd um. Domino lachte wieder. "Keine Sorge, ich will Sie nicht reinlegen. Gehen Sie einfach. Mein Stellvertreter draußen wird Sie nicht aufhalten."
Sie gingen hinaus und der Stellvertreter des Bürgermeisters ließ sie wortlos weitergehen. Sie gingen zurück Richtung Aufzüge, aber sie blickten sich dauernd um, da sie damit rechneten, dass der Bürgermeister ihnen doch eine Falle gestellt hatte, doch kein ShinRa-Soldat tauchte auf und sie fuhren ungehindert mit dem Lift zum 65. Stockwerk. Sie gingen hinaus und betraten einen großen mit blauem Teppich ausgelegten Raum, in dessen Mitte eine runde Mauer aufgebaut war, hinter die man durch eine Stahltür gelangen konnte. Links an der Wand führten zwei weitere Türen in andere Räume und rechts eine Tür zur Treppe hinauf ins 66. Stockwerk.
"Ich will sehen, was da drin ist!", rief Barret und ging auf die runde Mauer zu. Er öffnete die Tür und ging hinein. Cloud und Tifa gingen hinterher. Sie waren nun in einem runden Raum, an dessen Decke viele Lampen im Kreis angebaut waren und den Raum mit grellem Licht erhellten. In der Mitte des Raumes stand ein schwarzer Modellbau, der genauso aussah wie Midgar und davor stand ein Schild auf dem stand: Neo-Midgar.
"Neo-Midgar?", sagte Barret. "Was hat 'n das zu bedeuten?"
"Egal.", meinte Cloud. "Wir haben keine Zeit, uns darüber Gedanken zu machen. Wir müssen Aeris retten."
Sie verließen den Raum wieder und gingen durch die linke Tür auf der rechten Seite des Stockwerks. Sie kamen in ein kleines leeres Büro mit zwei Computern und zwei Schreibtischen. Cloud durchwühlte die Schubladen und wurde fündig: Er kramte eine blaue Karte mit der Ziffer 66 hervor.
"Gehen wir weiter.", sagte er.
Barret und Tifa nickten. Sie verließen das Büro und fuhren mit dem Lift hinauf ins 66. Stockwerk und wurden dort von einem grauen Korridor, der geradeaus führte, begrüßt. Sie schritten langsam durch den Gang und kamen dabei an einem Durchgang nach rechts vorbei. Cloud erblickte dort einen Angestellten, der den Weg hinunterkam, und zog Barret und Tifa zur Seite. Der Mann ging vorbei, ohne sie zu bemerken und ging dann den Korridor hinauf, in dem sich die drei befanden. Sie gingen weiter und der Korridor führte zu einer Kurve nach rechts. Als sie weitergingen, kamen sie an einem ungewöhnlich großen Stahltor vorbei, das durch ein extra Kontrollpult, an dem man einen Code eingeben musste, um reinzukommen, gesichert war. Diesen Code hatten sie aber nicht und so mussten sie weitergehen. Ab und zu kamen sie an einer Vase mit Grünzeug vorbei, ehe sie einen weiteren Korridor erreichten. Nach links hin führte der Weg zu weiteren Türen von Büros. Nach rechts führte er zu der Tür einer Toilette. Sie sahen, dass drei Angestellte aus einer Tür traten und sofort stürmten sie in die Toilette. Cloud ließ die Tür einen Spalt weit offen und beobachtete, was die drei Angestellten taten. Sie kamen den Gang hinauf.
"Ist euch aufgefallen, dass es im Konferenzraum stinkt?", fragte einer der Angestellten.
"Wie in einer Toilette.", meinte ein anderer.
"Wundert mich, dass der Präsident das noch nicht mitgekriegt hat.", sagte der dritte. Die drei Angestellten verschwanden in den Korridor, durch den Cloud, Barret und Tifa eben noch gegangen waren.
Cloud und Barret drehten sich von der Toilettentür weg.
"Das war ja haarscharf.", stellte Cloud fest.
Barret nickte zustimmend.
"Wo ist Tifa?", fragte Cloud.
"Ich bin hier!", antwortete Tifas Stimme aus einer Toilettenkabine. "Kommt mal her!"
Zögernd und verwundert gingen Barret und Cloud zu ihr.
"Was ist los?", fragte Barret.
"Schaut mal nach oben.", sagte Tifa.
Das taten sie und sahen ein schwarzes Gitter in der Decke, das einen Luftschacht versperrte.
"Ja und?", fragte Cloud.
"Habt ihr nicht gehört, was die Angestellten da eben gesagt haben?", fragte Tifa.
"Sie sagten, dass der Konferenzraum wie 'ne Toilette riecht.", antwortete Barret.
"Genau!", sagte Tifa, sprang nach oben ans Gitter, riss es heraus und kletterte anschließend in den Luftschacht.
"Ich glaube, ich weiß, worauf sie hinaus will.", sagte Cloud und sprang ebenfalls in den Schacht. Als letzter folgte Barret. Sie krochen durch den grauen stinkenden Schacht und sahen in der Ferne ein Gitter am Boden das Schachtes, aus dem grelles weißes Licht drang, das die Schatten der Gitterstäbe an die Decke des Schachtes zeichnete. Von unten drangen durch das Gitter laute Stimmen. Sie krochen näher und drängten sich vor dem Gitter zusammen. Cloud schien es wie ein Wunder, dass er überhaupt noch atmen konnte, da Barret nicht gerade eine zierliche Erscheinung war und er nicht mal gedacht hatte, dass er auch in den Schacht passen würde. Sie blickten durchs Gitter und schauten in einen langen und breiten Raum hinab, dessen Wände kühl und weiß waren. Der Boden war rot gestrichen und am einen Ende des Raumes lag die große Stahltür, an der sie vorhin vorbeigekommen waren. Am anderen Ende war die Wand ein einziges großes Sichtfenster, durch das man auf halb Midgar blicken konnte. In der Mitte des Raumes stand ein langer Tisch, an dem mehrere Personen Platz genommen hatten. Am Kopf des Tisches vor dem großen Fenster saß Präsident ShinRa und hatte eine dicke Zigarre angesteckt. Am zweiten Platz rechts vom Präsidenten am Tisch saß ein großer Mann in Schwarz mit schwarzem Schnurrbart und schwarzen Haaren, die glatt nach hinten über seinen Kopf gekämmt waren. Dieser Mann erinnerte Cloud stark an die Mitglieder der T.U.R.K.S. Neben dem Mann in Schwarz saß auf dem ersten Platz rechts von Präsident ShinRa eine wunderschöne schlanke Frau mit goldenem kunstvoll frisierten Haar. Sie hatte eine helle glatte Haut, die wunderbar mit dem scharlachroten Kleid harmonierte, das sie trug. Gegenüber dieser Frau saß ein Mann, der einen krassen Kontrast zu ihr bildete: Ein dicker zwergenhafter Mann mit einem krötenhaften Gesicht, dessen Augen nach Anerkennung heischend, in die Runde blickten. Er trug einen beigen Anzug. Neben diesem Mann saß ein fetter Mann, neben dem der Präsident und der Mann neben ihm fast schon schlank schienen. Ein dicker gedrungener Mann in einer grünen Generalsuniform. Sein dichter schwarzer Vollbart verbarg den Großteil seines breiten Gesichts. Buschige Augenbrauen verbargen fats gänzlich die Augen, die selbstgefällig aus ihren tiefen Höhlen leuchteten.
"Reeve, Sie haben die Schadenseinschätzungen für Sektor Nr.7, nehme ich an.", sagte der Präsident und nahm einen Zug von seiner Zigarre.
"Ja, Sir." bestätigte der Mann in Schwarz und nahm ein Blatt Papier zur Hand. "Es kamen circa 3.000 Menschen ums Leben und circa 4.000 Wohnhäuser wurden vernichtet. Unter Einbeziehung der Zerstörung von unseren Einrichtungen, Geschäften und Kaufhäusern ergibt sich dabei ein Gesamtschaden von 10 Milliarden Gil."
Die gewaltige Summe schien Präsident ShinRa nicht zu beeindrucken, denn dieser nickte nur und nahm einen weiteren Zug von seiner Zigarre.
"Was gedenken Sie nun zu tun, Sir?", fragte Reeve.
"Der wichtigste Schritt ist bereits getan.", erwiderte Präsident ShinRa. "Ich habe auf S.I.N schon verkünden lassen, dass Avalanche an der Vernichtung von Sektor Nr.7 schuld war."
Cloud spürte, wie Barret neben ihm vor Zorn zitterte.
"Aber was machen wir mit Sektor Nr.7?", fragte der Mann im beigen Anzug.
"Was soll man denn damit machen, Palmer?", fragte der Mann in grüner Uniform. "Das ist doch nur ein Trümmerhaufen."
"Ein Massengrab wohl eher.", sagte Reeve. "Hoffentlich hat sich diese Vernichtung in soweit gelohnt, dass Avalanche nun wirklich Geschichte ist, General Heidegger. Auch die T.U.R.K.S besteht nur aus Menschen und es ist denkbar, dass welche von ihnen entkommen sind."
Heidegger kicherte. "Sie sind wohl sehr besorgt, Reeve, Ihre Befürchtungen sind völlig absurd."
"Ganz so absurd auch nicht.", meinte die Frau neben Reeve. "Die T.U.R.K.S war doch nur zugegen, bis die Stütze explodierte."
"Das ist doch jetzt unwichtig, Scarlet, wichtig ist, wie wir mit Sektor Nr.7 verfahren sollen.", mischte sich Palmer ein.
"Wenn wir das Vertrauen der Leute behalten wollen, dann sollten wir Sektor Nr.7 neu bauen lassen.", meinte Scarlet.
"Bedenken Sie, wieviel Geld wir dafür einbüßen!", wandte Heidegger ein.
"Lieber Geld einbüßen als das Leben!", konterte Reeve. "Wenn die Öffentlichkeit mitbekommt, dass der ShinRa-Konzern einen vernichteten Sektor einfach so lässt, dann wird sie glauben, dass sie dem Konzern egal ist und dann gibt es vielleicht neue Rebellionen!"
"Rebellionen?", wiederholte Heidegger lachend. "Sie meinen wohl eher, Rebellchen. Avalanche bestand aus vier oder fünf Leuten und das wollen Sie als Rebellion bezeichenn?"
"Diese Rebellchen waren immerhin dazu fähig, zwei Mako-Reaktoren zu sprengen!", konterte Reeve.
"Wir bauen nicht wieder auf.", sagte Präsident ShinRa in die Diskussion hinein.
"Was?!", riefen Heidegger, Palmer, Reeve und Scarlet.
"Das kann nicht Ihr Ernst sein!", sagte Reeve.
Heidegger grinste selbstgefällig unter seinem Vollbart. "Ich wusste, der Präsident würde mit mir einer Meinung sein."
"Wir lassen Sektor Nr.7 wie er ist und nehmen den Neo-Midgar-Plan wieder auf.", entschied der Präsident.
"Wie sollen wir denn mit Neo-Midgar anfangen?", fragte Scarlet. "Das verheißene Land haben wir noch nicht."
>Was für ein verheißenes Land?<, dachten Cloud, Barret und Tifa.
"Das verheißene Land wird bald uns gehören.", versicherte Präsident ShinRa und nahm einen dritten Zug von seiner Zigarre, dann wandte er sich Reeve zu. "Ich habe da noch eine Aufgabe für Sie, Reeve, ich will, dass Sie die Mako-Sätze in allen Reaktoren auf dem Planeten erhöhen. 15 % höher, in jedem Reaktor."
"Ja, hoch mit den Mako-Sätzen!",rief Palmer. "Berücksichtigen Sie auch das Raumfahrtprogramm im Budget!"
"Reeve und Scarlet werden die zusätzlichen Einnahmen auf die Abteilungen verteilen.", entgegnete Präsident ShinRa.
"Wie Sie wünschen, Präsident.", sagte Scarlet.
"Sir, wenn wir noch mehr Mako aus dem Planeten saugen lassen, verlieren die Leute das Vertrauen in uns.", wandte Reeve ein.
Präsident ShinRa schüttelte den Kopf. "Die ungebildeten Bürger werden uns nur noch mehr vertrauen."
"Gyhahaha!!!", hallte ein schallendes Lachen über Heideggers Lippen. "Schließlich waren WIR es, die Sektor Nr.7 vor Avalanche gerettet haben! Sie vertrauen uns blind!"
"Dieser widerliche...", knurrte Barret, doch Tifa bedeutete ihm, still zu sein.
"Genau so sehen die Bürger das.", bestätigte der Präsident. "Machen Sie sich also darüber keine Gedanken, Reeve."
"Wie Sie meinen, Sir.", entgegnete Reeve.
"Und wie soll es mit Neo-Midgar weitergehen?", fragte Scarlet.
"Das entscheide ich, sobald wir die Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Abteilung erhalten.", antwortete der Präsident.
Scarlet nickte.
Da trat ein ShinRa-Soldat in blauer Uniform in den Konferenzraum.
"Was gibt es?", fragte Präsident ShinRa.
"Er ist da, Sir.", erwiderte der Soldat und salutierte.
"Dann bitten Sie ihn herein.", befahl der Präsident.
Wer mit "Er" gemeint gewesen war sollte sich für Cloud, Barret und Tifa sogleich rausstellen, denn der Soldat verließ den Konferenzraum und statt seiner betrat nun ein dürrer Mann in weißem Kittel den Raum. Seine Haltung war durch einen Buckel leicht gekrümmt und die Falten auf seinem Gesicht auf und auf den knochigen Händen verrieten, dass er um die 60 Jahre alt sein musste. Trotz seines Alters durchzog noch keine graue Strähne sein schwarzes Haar, das ihm in langen Strähnen übers Gesicht lief und am Hinterkopf zu einem Zopf gebunden war.
"Professor Hojo, wie geht's dem Mädchen?", fragte der Präsident.
Der alte Mann blieb dicht vor dem Tisch stehen. "Recht gut."
"Und wie geht es mit den Tests voran?", fragte der Präsident weiter.
"Nicht all zu gut.", erwiderte der Professor. "Als Forschungsobjekt ist sie längst nicht so geeignet, wie ihre Mutter Iphalna."
"Und wann kann man Ergebnissen und dem Abschluss der Test rechnen?", fragte Präsident ShinRa.
"Möglicherweise in 120 Jahren. Dieses Mädchen ist viel zu schwach für unsere Forschungsmethoden. Ich überlege gerade, ob ich sie nicht züchten sollte, damit wir ein Exemplar erhalten, das unsere Forschungsarbeit aushält.", sagte Hojo und er klang so, als rede er nur von Objekten oder Spielzeug, mit denen er machen konnte, was er wollte.
Cloud spürte, dass Hojo und der Präsident über Aeris sprachen, aber was das für Tests sein mochten, wollte er sich lieber nicht vorstellen. Dieses Gespräch war für ihn ein Ansporn, Aeris nur um so schneller da rauszuholen.
"Dann fangen Sie so schnell wie möglich damit an, wir wollen endlich das verheißene Land finden!", rief Präsident ShinRa.
"Kann uns dieses Mädchen überhaupt zum verheißenen Land führen?", fragte Reeve.
"Müsste sie können.", erwiderte Professor Hojo. "Ich werde das noch näher untersuchen."
"Wird noch Geld für das Raumfahrtprogramm übrig bleiben, Sir?", fragte Palmer den Präsidenten.
"Vielleicht, vielleicht auch nicht. Erst warten wir das Ende der Forschungen an der jungen Cetra ab und dann sehen wir weiter.", antwortete Präsident ShinRa. "Diese Konferenz ist beendet."
Präsident ShinRa erhob sich und die anderen Anwesenden taten es ihm gleich. Dann verließen sie den Konferenzraum, als letzter ging der Professor.
Cloud, Barret und Tifa sahen sich an.

Reeve
12.08.2003, 00:07
Kapitel XIII: Hojos Forschungsobjekte
"Dieser Professor hat Aeris, es ist völlig klar, dass sie es ist, denn sie sprachen auch vom alten Volk.", sagte Tifa.
Cloud und Barret nickten.
"Wir müssen dem Professor nach, er geht sicher zu ihr."
Tifa hob ihre Hand und schlug gegen das Gitter, das dann mit einem ohrenbetäubenden Lärm nach unten auf den Tisch im Konferenzraum krachte.
"Bist du verrückt?!", rief Barret.
Tifa antwortete nicht, sondern sprang nach unten. Barret und Cloud und sprangen ebenfalls nach unten.
"Wenn wir hier so 'nen Radau machen, dann finden sie uns!", sagte Cloud.
"Das war nötig, wir müssen diesem Professor sofort folgen.", sagte Tifa.
Sie gingen raus aus dem Raum und kamen in den Korridor, in dem sie vorhin gewesen waren. Sie gingen nach links und kamen in den Korridor, den sie als erstes im 66. Stockwerk betreten hatten. Sie schauten in beide Richtungen und links sahen sie Professor Hojo, der langsam auf einen Durchgang rechts in der Wand des Korridors zuschritt, der in einen weiteren Korridor führte. Cloud, Barret und Tifa schlichen ihm vorsichtig nach. Der lange weiße Kittel und der schwarze Zopf, wehten hinter Hojo her, während er ging. Der nächste Korridor war völlig leer und führte zu einer grauen Tür, die Hojo öffnete. Der Professor ging hindurch und Cloud und die anderen taten es ihm gleich. Sie kamen zur Treppe die ins nächste Stockwerk führte.
Sie gingen hinauf und Cloud hielt Barret und Tifa mitten auf der Treppe an und deutete zum Professor, der ebenfalls stehengeblieben war. Sie waren wieder in einem Treppenraum. Er hatte sich vor die Tür gestellt, die ins 67. Stockwerk führte. Neben der Tür stand ein schwarzes Pult, auf dem die Konturen einer menschlichen Hand zu sehen waren. Professor Hojo legte seine knochige rechte Hand auf das Pult, es piepste und die graue Tür schob sich auf. Hojo ging weiter. Dann begann die Tür, sich langsam zu schließen. Cloud zog sein Schwert und stürmte zur Tür hin, er rammte das Schwert in den Türrahmen und die Tür blieb an der Klinge des Schwertes stehen.
"Barret, kriegst du sie aufgeschoben?", fragte Cloud keuchend.
Barret lachte. "Ich krieg die aufgeschnipst."
Barret trat neben Cloud und packte die Tür, dann riss er sie mit Leichtigkeit so weit auf, dass er und Tifa weiter konnten. Dann sprang Cloud hindurch und die Tür schloss sich hinter ihnen. Sie waren nun in einem weißen Korridor, über den sie zu einer Kurve nach rechts kamen, so kamen sie in einen weiteren langen Korridor, in dem sie ein paar Meter vor sich Professor Hojo gehen sahen.
"Los!", sagte Cloud.
Sie schlichen ihm hinterher und kamen dabei an einem Durchgang nach links vorbei, aber den nahmen sie nicht und folgten dem Professor weiter. Hojo ging durch einen großen Durchgang, der sie in eine Halle führte, die voll mit großen hölzernen Kisten gestellt war. Zwischen den Kisten befand sich ein freies Feld auf dem ein großer runder Zylinderförmiger Tank aus Panzerglas stand, der bis an die Decke reichte und vor dem Professor Hojo stehen blieb. Cloud, Barret und Tifa versteckten sich hinter ein paar Kisten und schauten dabei zu, was Hojo tat.
"Mein teures Subjekt...", murmelte Hojo und streichelte das Panzerglas.
Sie schauten auf den Tank und sahen, dass an dessen Boden ein löwenähnliches Tier mit feuerrotem Fell lag, es schien zu schlafen.
Ein Mann, der ebenfalls einen weißen Kittel trug, betrat die Halle.
"Chef, ist das das Subjekt für heute?"
"Ja, fahren Sie es nach oben.", befahl Hojo und verließ zusammen mit dem anderen Mann die Halle.
Cloud, Barret und Tifa kamen aus ihrem Versteck.
"Das hier sind wohl die Labors oder so.", meinte Barret.
Tifa trat an den Tank heran und betrachtete das löwenähnliche Tier.
"Wird es für ein Experiment missbraucht?", fragte sie.
"Sieht so aus.", sagte Barret. "Ist doch krank, die Tiere in diesen Tanks einzuschließen."
Während Barret und Tifa noch das Tier betrachteten und redeten, fiel Clouds Blick auf eine metallene Kuppel zwischen einigen Kisten. Dicke Röhren waren von der Decke aus in die Kuppel eingelassen und vibrierten wie lebende Organismen. Eine metallene Tür war in die Kuppel eingelassen, in die ein Bullauge eingebaut war, durch die Cloud eine rosa Flüssigkeit sehen konnte, mit der der Tank gefüllt war. Cloud ging langsam darauf zu und stütze sich dann mit beiden Händen an die Tür. Sein Herz raste immer schneller und Schweiß rann ihm über die Stirn. Er senkte seinen Kopf näher an das Bullauge heran und schaute hindurch. Wieder ging ein Hämmern durch seinen Kopf und erblickte verschwommen ein großes dunkles Auge und eisige Kälte durfchfuhr seinen Körper. Dann verschwamm das Auge plötzlich und er sah, was da in der Flüssigkeit schwamm. Die rosa Flüssigkeit vernebelte die Sicht und ließ den Anblick wie einen bösen Traum erscheinen: In dem Tank schwamm der Körper einer Frau, mit eisblauer Haut und flügelähnlichen roten Schwingen, die ihr aus dem Rücken wuchsen. Doch da, wo der Kopf sein musste, erblickte er nur einen Stumpf am Hals, ganz ohne Blut. Cloud kannte dieses Wesen, was er vor sich sah und auf einmal verließen ihn die Kräfte und er fiel vor der metallenen Kuppel auf die Knie, er zitterte am ganzen Körper und war völlig geschwitzt.
"Cloud!", rief Tifa und stürzte neben ihn. "Was ist los?!"
"Jenova, Sephiroths...sie haben sie her gebracht.", keuchte Cloud.
Barret trat an Tifas Seite. "Jenova?", wiederholte er. "Wovon redest du?" Er blickte wie Cloud durch das Bullauge und sah dann Cloud an. "Was is' 'n das für ein Viech? Wo ist ihr Kopf? Kommt, wir haben keine Zeit, uns damit aufzuhalten. Aeris ist doch noch in den Händen des Professors."
"Geht's, Cloud?", fragte Tifa.
"Jaja.", antwortete Cloud und wuchtete sich vom Boden auf.
Plötzlich erklang ein Dröhnen in der Halle und die drei drehten sich von der metallenen Kuppel weg und sahen plötzlich wie der sich der Boden des Tanks zusammen mit dem löwenähnlichen Tier nach oben gefahren wurde. Sie blickten nach oben und sahen ein rundes Loch in der Decke, durch das das Tier nach oben gefahren wurde.
"Was ist denn nun los?", fragte Barret.
"Hast du's vergessen?", fragte Tifa zurück. "Der Professor hat doch dem Mann vorhin befohlen, das Tier nach oben zu fahren."
"Ja, aber was ist da oben?", fragte sich Barret.
"Vielleicht noch mehr Labors. Vielleicht hat man Aeris da rauf gebracht!", schlug Cloud vor. "Wir müssen da rauf."
"Aber wie?", fragte Tifa.
Cloud blickte sich in der Halle um und erblickte einige Meter hinter der metallenen Kuppel einen vergitterten Durchgang an der Wand. Dahinter lag ein Lastenaufzug.
"Da hinten!", sagte Cloud. "Damit kommen wir bestimmt nach oben!"
Sie bahnten sich ihren Weg zwischen den Kisten hindurch und erreichten dann den Aufzug. Daneben stand ein Kontrollpult auf dem die Ziffer 68 stand. Cloud drückte drauf und das Gitter fuhr zur Seite. Sie stiegen auf den Lastenaufzug und wurden durch einen dunklen Schacht nach oben ins 68. Stockwerk gefahren. Oben erreichten sie einen weiteren Durchgang, der durch ein Gitter verdeckt war. Das Gitter ging auf und sie stiegen vom Lastenaufzug ins 68. Stockwerk. Sie betraten eine große metallene mit technischem Gerät ausgestattete Halle. In der Mitte der Halle stand ein drei Meter hoher Glastank aus Panzerglas. Ein Teil des Bodens um den Tank bestand ebenfalls aus Panzerglas, durch das man nach unten in die Lagerhalle des 67. Stockwerks sehen konnte. In der hinteren linken Ecke befand sich ein Ausgang aus der Halle, neben dem ein Leiter auf einen Steg aus schwarzem Drahtgitter führte, der rund um in der ganzen Halle an der wand verlief. Links an der Wand stand auf dem Steg ein Kontrollpult, das durch eine Glaswand geschützt war. Ein Mann in weißem Kittel kletterte gerade über die Leiter auf den Steg und ging durch eine Tür zum Kontrollpult hinter dem Panzerglas.
Professor Hojo stand auf dem Teil des Bodens, der aus Panzerglas bestand und betrachtete den Tank.
"Fangen Sie an.", rief Hojo.
"Ja, Chef.", sagte der Mann oben hinter dem Panzerglas.
Er bestätigte ein paar Schalter und Hebel, darauf ertönte ein Dröhnen in der Halle. Hojo betrachtete wieder den Tank. "Ha, ha, ha, meine teuren Subjekte."
Der Professor war so in die Arbeit vertieft, dass er die Anwesenheit von Cloud, Barret und Tifa noch gar nicht realisiert hatte. Cloud, Barret und Tifa rannten zum Tank und sahen, dass Aeris darin lag. Neben ihr das löwenähnliche Tier, das eben hierher gefahren worden war.
"Was tun Sie da?!", rief Cloud.
"Einer gefährdeten Art Beistand leisten.", sagte Hojo kalt. "Wir können nicht zulassen, dass diese Subjekte nutzlos sind. Beide erfüllen ihre Zwecke."
"Was heißt hier Subjekt?!", rief Tifa. "Aeris ist ein Mensch!"
"Barret, kannst du nichts tun?!", rief Cloud.
"Klaro, macht mal Platz!", rief Barret, riss seinen Gewehrarm hoch und feuerte gegen den Tank. Langsam splitterte Panzerglas von dem Tank ab und Aeris richtete sich drinnen auf und erblickte Cloud und Tifa.
Barret feuerte nun gegen das Schloss der gläsernen Tür und sie sprang auf. Der Glasboden war nun mit Splittern übersäht.
"Verdammt, was tun Sie da?!", kreischte Hojo, doch plötzlich stand das löwenähnliche Wesen auf, stürzte durch die Tür aus dem Tank und warf sich brüllend auf den Professor. Hojo schrie vor Angst und hielt das Tier von sich weg. Das Wesen hielt Hojo am Boden und fletschte die Zähne.
"Das ist doch kein Subjekt, das ist ein wildes Subjekt...", knurrte Hojo, während er das Tier von seiner dürren Kehle weghielt.
Cloud stürmte in den Tank und holte Aeris heraus.
"Aeris, geht's dir gut?", fragte Tifa.
"Ja, ich bin in Ordnung.", antwortete Aeris. "Ich danke euch."
"Das hier ist Barret Wallace, von dem du schon gehört hast.", sagte Cloud und zeigte auf Barret.
"Hallo.", sagte Barret und schüttelte Aeris Hand.
"Los, holen Sie das alte Subjekt rauf!", kreischte Hojo zu dem Assistenten oben auf dem Steg hinauf, während er immer noch mit dem Tier rang.
"Ja, Chef!", rief der Mann und ging ans Kontrollpult.
Plötzlich ertönte ein Dröhnen.
"Hier gibt es noch viele gefährliche Subjekte. Ich helfe euch raus.", knurrte das löwenähnliche Wesen.
"Du sprichst!", rief Tifa.
"Später sprech ich noch so viel, wie du willst, Fräulein." Das Tier drehte sich zu Tifa und den anderen um. Diesen Moment nutzte Hojo, um sich vom Boden aufzuraffen und aus der Halle zu stürmen.
"Wie heißt du?", fragte Cloud.
"Der Professor nannte mich Red XIII, ein Name, der keine Bedeutung für mich hat. Nennt mich, wie ihr wollt.", knurrte das Tier.
Das Dröhnen ging zu Ende und in den Tank war ein Monster aus dem 67. Stock hochgefahren worden.

Reeve
25.10.2003, 03:15
Ich kündige an, dass ich diesen Thread nun nicht mehr fortsetzen werde. Aber ich möchte natürlich meine treuen Leser unter den Usern nicht einfach so ohne eine Entschädigung hängen lassen. Allen, die "Erbe des Planeten" bis hierhin gelesen haben, danke ich und rate ihnen, meine Signatur zu lesen, da erfahrt ihr, wie ihr doch noch in den Genuss des FF VII - Romans gelangen könnt.

Reeve