PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kann man Fantasie lernen?



Teelicht
01.06.2007, 00:59
Hallo,

da ich heute hoffentlich mein mündl. Abitur bestehe *oje* und dann hoffentlich mit der Schule fertig bin, hab ich mir natürlich schon überlegt, was ich danach mache - ich möchte Design studieren (Web Design oder 3D Grafik, mal sehen).

Mh, Talent habe ich dafür bestimmt, da bin ich mir sicher; ich meine auch, mehr oder weniger kreativ zu sein, der Haken liegt in der Fantasie...
Wenn ich eine Idee bekomme (und sie mir einigermaßen passt), kann ich sie entwickeln und hoffentlich auch umsetzen, das Problem liegt eher darin, eine Idee zu bekommen...

Kann man so etwas irgendwie lernen bzw. fördern? Wenn ich besser zeichnen will, muss ich das üben - aber wie übt man, Fantasie zu haben und Ideen zu bekommen!?

Gruß, Micha

PS. Es geht mir gar nicht primär um Ideen für Zeichnungen oder so, sondern allgemein. Ideen kann man überall haben, in allen Bereichen - nur wie lernt/übt man es, welche zu bekommen?

Pursy
01.06.2007, 03:32
Ich denke nicht, dass man die Fantasie ausbilden oder fördern kann. Solltest du dich von "Außerhalb" fördern lassen, ist deine eigene Fantasie geprägt von den Fremden Eindrücken, also nicht mehr deine Fantasie.

Vielleicht bringt es etwas, ein wenig Musik zu hören, Bilder anzugucken und Geschichten zu lesen, aber versuche nichts davon nach zu machen. Versuche lieber alles zu einer eigenen Idee zu verbinden. Dabei ist doch egal, wie Krank die Idee auch sein mag, damit kannst du was machen.

Ich muss ehrlich zugeben, ich habe kein Problem mit Phantasie oder Kretivität, mir fehlt aber schlicht und einfach das Talent! :p

deadshox
01.06.2007, 06:33
Ich muss ehrlich zugeben, ich habe kein Problem mit Phantasie oder Kretivität, mir fehlt aber schlicht und einfach das Talent! :p

So gehts mir auch.

Ich denke auch nicht das man das sonderlich doll lernen kann. Meine Fantasien waren schon immer krank und Abstrakt und irgendwie anders artig und da hat sich nie was getan.

SkullRaven
01.06.2007, 07:40
Spiel Final Fantasy, das ist genug Fantasie enthalten. :D

Im ernst, wie sollte man seine eigene Fantasie fördern?
Ich denke mal jeder Mensch hat Fantasie, nur du hast
deine nur noch nicht so stark ausgeprägt. Versuche es
mal mit Fantasy Spielen/Bücher, das könnte dir sicher helfen.



da ich heute hoffentlich mein mündl. Abitur bestehe *oje*

Viel Glück. :A

deserted-monkey
01.06.2007, 08:59
Kann man so etwas irgendwie lernen bzw. fördern? Wenn ich besser zeichnen will, muss ich das üben - aber wie übt man, Fantasie zu haben und Ideen zu bekommen!?

PS. Es geht mir gar nicht primär um Ideen für Zeichnungen oder so, sondern allgemein. Ideen kann man überall haben, in allen Bereichen - nur wie lernt/übt man es, welche zu bekommen?

Mit gewissen bewusstseinserweiternden Substanzen könnte es dir eventuell gelingen, deinen Horizont zu erweitern. Allerdings rate ich wegen persönlichen Erfahrungen eher davon ab.

Was nicht unbedingt besser klappen würde aber billiger und weniger gefährlich wäre, ist, die Musik. Mit Musik kann man sehr gut fantasieren (Stoner-Rock!http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/hell_yeah.gif ), wenn ich Geschichten schreibe, habe ich meistens Musik laufen.

Ianus
01.06.2007, 10:04
Mh, Talent habe ich dafür bestimmt, da bin ich mir sicher; ich meine auch, mehr oder weniger kreativ zu sein, der Haken liegt in der Fantasie...
Wenn ich eine Idee bekomme (und sie mir einigermaßen passt), kann ich sie entwickeln und hoffentlich auch umsetzen, das Problem liegt eher darin, eine Idee zu bekommen...

Kann man so etwas irgendwie lernen bzw. fördern? Wenn ich besser zeichnen will, muss ich das üben - aber wie übt man, Fantasie zu haben und Ideen zu bekommen!? Zuerst einmal: Töte Goethe und Schiller in deinem Kopf, verbrenn ihre Leichen und huste ihre Asche aus. Sie sind wesentlich dafür verantwortlich, dass wir unst ständig mit solchen Unkenrufen herumschlagen müssen:

Solltest du dich von "Außerhalb" fördern lassen, ist deine eigene Fantasie geprägt von den Fremden Eindrücken, also nicht mehr deine Fantasie. Der von der Welt unabhängige Genius-Geist existiert nicht. Niemand erhebt sich kraft seines Geistes über die Möglichkeiten seiner Periode, zumindest nicht bevor er ihre Grenzen im Geiste nicht deutlich erfasst hat. Die stabile Basis an Ideen erwirbt man sich nun mal, indem man anderer Leute Sachen betrachtet. Es geht dabei darum, dass man einen gewissen Schatz an Bildern im Kopf bekommt, die man dann wie eine Art Sprache verwenden kann, um gestellte Probleme von Worten in Formen umzuformulieren. Genau so, wie die Sprache nicht von selbst in deinem Kopf entsteht tun es auch die Ideen nicht.

Mordechaj
18.06.2007, 17:34
/signed

Lass dich beeinflussen, versuch, Eindrücke einzufangen. Es kann ein Film sein, es kann ein Bild sein, Texte aller Art, Naturerscheinungen, Erzählungen von Personen, Dinge, die dir auch selbst passiert sind. Meiner bescheidenen Meinung nach besteht die Phantasie allein aus Einflüssen von Außen, von Eindrücken. Selbst, wenn du dich mit Drogen vollpumpst und bunte Farben siehst, sind doch die Farben eine Art Inspiration (merkt man meine fehlende Drogenerfahrung? hm? Apropos, kann man von Coffein high werden oder so?). Wie du diese Eindrücke dann weiterspinnst ist eine andere Sache. Du musst - meiner Meinung nach - genau abwägen, woraus du etwas zu machen vermagst und was dir etwas bedeutet; denn wenn der Bezug zu den Dingen in deinem Kopf fehlt, wird meistens nicht viel draus.
Wie sich folgender Punkt mit deinen Plänen vereinbahren lässt, weiß ich leider nicht genau, ich möchte ihn aber trotzdem anbringen: Es sind auch viele Menschen divinisiert worden, weil sie einfach schon Existierendes aufgegriffen haben und schlicht abgemalt oder zu Papier gebracht haben (was sich in der modernen Gesellschaft meiner Meinung nach zu sehr streckt; ein Film zum Buch, ein Buch zum Film, ganze Merchandisingketten allein auf ein Gesamtwerk...). Letztendlich kommt dabei meinem Empfinden nach immer eine persönliche Note dazu, denn man entwickelt nach und nach einen eigenen Malstil, einen eigenen Schreibstil... Letztendlich sind es Umwelteinflüsse, die Phantasie schaffen.


Zuerst einmal: Töte Goethe und Schiller in deinem Kopf, verbrenn ihre Leichen und huste ihre Asche aus. Sie sind wesentlich dafür verantwortlich, dass wir unst ständig mit solchen Unkenrufen herumschlagen müssen:[...]

Womit du vollkommen recht hast, nur weiß ich irgendwie nicht genau, wieso. In der Schule wird einem ja wenig über Phantasie beigebracht, aber man hört z.B. Geschichten, wie Goethe nur seine eigenen Empfindungen in eine Person gepackt und auch so Liebeleien (siehe hierzu bsplw. "Die Leiden des jungen Werther" oder "Willkommen und Abschied" - Deutschfreak lässt grüßen :rolleyes: ) praktisch vieles aus seinem eigenen Leben "kopiert" haben soll. Ich denke, Schiller ging es da nicht anders.

Mehr dazu in meinem Roman "Was Sie schon immer über deutsche Schriftsteller nicht wissen wollten", der im zweiten Quartal 2049 erscheinen wird *Lippen schürz und weiterschwadronier*.

Moki
18.06.2007, 17:49
/
Womit du vollkommen recht hast, nur weiß ich irgendwie nicht genau, wieso. In der Schule wird einem ja wenig über Phantasie beigebracht, aber man hört z.B. Geschichten, wie Goethe nur seine eigenen Empfindungen in eine Person gepackt und auch so Liebeleien (siehe hierzu bsplw. "Die Leiden des jungen Werther" oder "Willkommen und Abschied" - Deutschfreak lässt grüßen :rolleyes: ) praktisch vieles aus seinem eigenen Leben "kopiert" haben soll. Ich denke, Schiller ging es da nicht anders.

Naja Goethe und Schiller haben ja quasi diesen Mythos des Überkünstlers erschaffen, der sich irgendwo hinsetzt, eine göttliche Eingebung kriegt und das dann schnell hinschreibt, dass Kunst quasi von innen heraus, bzw von Gott eingegeben ist und wer diese Gabe nicht hat, hat halt einfach keine Phantasie und ist nur ein dummer Literat. Kann jetzt natürlich auch nen unheimlichen Mist reden. Und natürlich hat Goethe sich von seinem eigenen Leben und der Natur und Reisen inspirireren lassen.

Ansonsten dito zum Thema... von nichts kommt nichts, also schön inspirieren lassen.

Mordechaj
18.06.2007, 18:38
Naja Goethe und Schiller haben ja quasi diesen Mythos des Überkünstlers erschaffen, der sich irgendwo hinsetzt, eine göttliche Eingebung kriegt und das dann schnell hinschreibt, dass Kunst quasi von innen heraus, bzw von Gott eingegeben ist und wer diese Gabe nicht hat, hat halt einfach keine Phantasie und ist nur ein dummer Literat. Kann jetzt natürlich auch nen unheimlichen Mist reden. Und natürlich hat Goethe sich von seinem eigenen Leben und der Natur und Reisen inspirireren lassen.


Hm...irgendwie leuchtet mir das jetzt sogar mehr ein ^^".
Nun lässt sich noch streiten, was genau Phantasie bedeutet (ich sehe unzähliche Flames [sollte das noch so heißen ... komm ich wien Opa rüber, wenn ich sowas frag? =/] auf mich zukommen :rolleyes: ). Ich mein, ich hab vorhin irgendwo (bei SkullRaven wars) gelesen, man solle sich von Fantasy Romanen oder Spielen inspirieren lassen. Aber ist fiktive Realität (euphemistische Sachen, Belletristik im engen Sinne, oder Landschaftsbilder, Stillleben, die mit neuen Elementen bestückt wurden, etc.) nicht auch von Phantasie geprägt? Ich meine sogar, behaupten zu können, dass das "bloße" Malen von bereits Vorhandenem oder die Schilderung von tatsächlichen Ereignissen, ebenfalls Phantasie bedarf, versetzt man sich doch nach und nach mehr in die Szenerie hinein und empfindet Formen nach, oder vermag Dinge passend zu umschreiben, eine gewisse Omniscience (schmeißt ihr auch so gern mit Fremdwörter? Nein? Hm...sorry =/ ), eine gewisse "Allwissendheit" zu entwickeln.

Sorry, das ich das Thema so schändlich missbrauche. Ignoriert mich, wenns zu schlimm wird ;).

Moki
18.06.2007, 19:46
Och... ich find die Frage eigentlich ganz interessant. Ich denke sogar dass die Realität oft mehr Fantasie beinhaltet als viele ach so tolle Fantasy-Bücher/Filme/Spiele, die am Ende doch nur sämtliche Klischees aufgreifen und verarbeiten.
Das Beispiel mit dem Malen von der Realität find ich da ganz gut, denn wenn man sich mal damit beschäftigt irgendwas auch nur relativ detailgetreu abzumalen wird man ständig auf Dinge stoßen die man in der Vorstellung anders abgespeichert hat, seien es nun perspektivische Verkürzungen, Farbe oder Schattenwurf. Mal ganz davon abgesehen, dass malen grundsätzlich immer Abstraktion bedeutet, so gering diese auch wirken mag. Auch Romane die die Wirklichkeit zum Vorbild haben fördern Fantasie und Vorstellungsvermögen, man muss sich schließlich irgendwo erst in die Personen, deren Gefühle und Handlungen hineinversetzen und Beschreibungen der Umwelt werden auch erst in unseren Köpfen bildlich.

Mordechaj
18.06.2007, 20:51
Ich denke sogar dass die Realität oft mehr Fantasie beinhaltet als viele ach so tolle Fantasy-Bücher/Filme/Spiele, die am Ende doch nur sämtliche Klischees aufgreifen und verarbeiten.

schlichtes /signed (nix gegen die Freunde des Fantasy; ich schau mir zeitweise noch Winnie the Pooh an, die Fronten sind also klar^^).


[...]Auch Romane die die Wirklichkeit zum Vorbild haben fördern Fantasie und Vorstellungsvermögen, man muss sich schließlich irgendwo erst in die Personen, deren Gefühle und Handlungen hineinversetzen und Beschreibungen der Umwelt werden auch erst in unseren Köpfen bildlich.

Das ist denke ich auch der Punkt: Es entsteht etwas neues, weil es jeder Mensch für sich selbst interpretiert und damit etwas Neues schafft *erleuchtet guck*. Irgendwie fühl ich mich grade 5 Jahre zurückversetzt, wo man noch philosophierte, ob alle Menschen das selbe sehen und ob für alle Menschen die Farben gleich ausschauen, ob wir alle das selbe hören und überhaupt, ob sich für alle Menschen Sachen gleich anfühlen ... aaaber ich komm vom Thema noch weiter ab als zuvor =))...

Tribut:
@Schattentier; fehlen dir eigentlich Ideen in Form von Motiven, oder in Form von Umsetzungsmöglichkeiten (wobei mir grad auffällt, dass 3D-Grafiken z.B. nicht sehr viele Umsetzungsalternativen offen lassen, oder irre ich mich da gemeiner Weise?) ?
Denn - ohne mich jetzt als den großen Künstler rauszukehren, der ich in Wirklichkeit bin :p höhö - ich denke, jeder fängt motivemäßig sehr simpel an (hier zu nennen der "obligatorische Apfel" - oder wars ne Banane? Ein Schauckelstuhl?) und man steigert sich dann so nach und nach. Du scheinst ja schon die eine oder andere Erfahrung gemacht zu haben und an Talent scheint es dir ja nach eigener Aussage auch nicht zu fehlen; da empfielt sich, denke ich, erstmal einiges auf dich wirken zu lassen (siehe ganz ganz viel in Posts über dem hier Genanntes) und dann vielleicht zu versuchen, nach und nach Elemente aus Gesamtbildern auszutauschen. Das klingt jetzt sicher arg esoterisch, aber so kannst du mit den Bildern, die dein Kopf "speichert", ein wenig herum experimentieren und völlig neue Sachen bzw. Szenerien komponieren. Ich denke, das ist der springende Punkt, beim "Phantasie erlernen", dass du versuchst, Dinge zu interpretieren und aus mehreren Interpretationen etwas eigenes zu entwerfen.

Klingt jetzt erstmal hochtrabend, aber irgendwer wird meine Texte irgendwann mal in 3 Worten zusammenfassen. Bis dahin muss sich der erquickte Leser noch mit sämtlichem Schwadronieren und Litanieren auseinandersetzen :3schau .

Celina
18.06.2007, 21:20
Ich denke, dass fantasie immer da ist, nur die frage ist ob man sie nach außen lässt.Fördern kann man sie vielleicht, indem man sich gedanken um manche sachen macht und eigene ideen dazu entwickelt ( in allen Bereichen) :)

Macros
23.06.2007, 16:05
Ich hab gemerkt, dass es mir viel hilft wenn ich mal etwas aus meinen Kabuff raus an die frische Luft komme.
Einfach ein bisschen wander, die Natur (ich hab zum Glück Natur vor der Haustür) auf sich wirken lassen usw.

Ausserdem habe ich mir vorgenommen öfter zu Laufen.
Denn es ist nachgewiesen, dass schon bei einem einfachen, aber kontinuirlichen Training die Blutgefäße erweitern werden und mehr Luft ins Gehirn kommt, was wiederum die Leistung steigert.
Das macht einen vielleicht nicht direkt kreativer, bildet aber die Grundlage.