Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Streik und seine Folgen
Squall_Leonhart
24.06.2003, 17:19
Wie wohl jeder mehr oder weniger mitbekommen hat, werden derzeit einige Metallbetriebe in Ost-Deutschland durch die IG-Metall bestreikt.
Zur Debatte steht die Einführung der 35-Std. Woche.
Bei der heutigen Wirtschaftslage und in anbetracht von 4,5 Mio Arbeitslosen, muss ich mich fragen " GEHT`S NOCH"
Wenn man sich mal die möglichen Folgen zu Gemüte führt, sehe ich Schwarz für Deutschland dass Arbeitslosenproblem in den Griff zu bekommen.
BMW zieht derzeit in Erwägung einen Milliarden-Auftrag zurückzuziehen,
und künftig im Ostblock produzieren zu lassen.
Desweiteren war ein Amerikanischer Investor derart geschockt dass er einen Hundert-Millionen Auftrag bis auf weiteres auf Eis gelegt hat.
Was dies für die Ost-Deutsche Industrie zu bedeuten hat kann sich wohl jeder selber ausmalen.
Zur Diskusion steht:
Ist die 35 Std Woche überhaupt noch Zeitgemäss, oder Schiessen wir uns damit selber in Aus???
Es ist nicht so ganz klar, ob du jetz FÜR die 35-Std Woche bist oder dagegen, aber ein paar Andeutungen sehen aus wie eher dagegen :)
Also, in Westdeutschland haben die IG-Matallbetriebe schon länger die 35 Std-Woche, wieso sollen die Arbeite rin Ostdeutschland auch net weniger arbeiten dürfen?
Außerdem, wenn der einzelne weniger arbeitet, bleibt mehr Arbeit für andere über, ist doch gut!
Ich denke, dass der Weg, den Clement und Co grad vorschlagen (Feiertag streichen, mehr Wochenstunden + unbezahlte Überstunden) der Falsche ist, denn somit gibt es ja noch weniger Arbeit, wenn der einzelne mehr arbeitet. So werden noch mehr Stellen gestrichen und noch weniger Leute eingestellt. Die Sache mit dem länger arbeiten ist nur für die Firmen gut, da für sie die Arbeiter und Angestellten billiger werden.
Von daher ist die Idee mit WENIGER Wochenstunden nicht schlecht.
Vor ner Weile (ein oder zwei Jahre) wurde ja sogar kurz diksutiert, bei Daimler die 4-Tage-Woche einzuführen..
Original geschrieben von Squall_Leonhart
Zur Debatte steht die Einführung der 35-Std. Woche.
Bei der heutigen Wirtschaftslage und in anbetracht von 4,5 Mio Arbeitslosen, muss ich mich fragen " GEHT`S NOCH" Ziel der 25 Stunden Woche ist ja u.a., dass die Unternehmen gezwungen sind, mehr Leute einzustellen anstatt das vorhandene Personal länger arbeiten zu lassen.
Original geschrieben von Squall_Leonhart
Ist die 35 Std Woche überhaupt noch Zeitgemäss, oder Schiessen wir uns damit selber in Aus??? Es ist wirklich sehr viel Müll, was da gerade produziert wird.
Die blöden Lobbyisten und Gewerkschaftsfunktionäre inszenieren einen Streik, dem nicht einmal 10% der Arbeiter zugestimmt haben(die meisten sind nicht gewerkschaftlich organisiert) , dessen Folgen aber letztendlich alle tragen müssen, nur damit sie selber ein wenig ins Rampenlicht kommen und Anerkennung bekommen.
Derzeit ist es schon schwer genug Unternehmer in den Osten zu locken, da sollte man solche abschreckende Massnahmen unterlassen.
Letztendlich werden sie sich in die Arbeitslosigkeit streiken und dann wirft man wieder der Regierung vor, dass sie an der schlechten konjunkturellen Lage schuld sei.
Das sie selber aber nur ein Spielball der Lobbyisten sind und die Rezession selbst verschulden haben, wird natürlich niemand wagen zu sagen.
Die Politiker nicht, weil sie ihre Wähler nicht vergraulen wollen.
Und die Lobbyisten sowieso nicht - und die Streikenden selbst? :hehe:
Ich verstehe sowieso nicht, weshalb immer noch weitergestreikt wird. :confused: Die haben doch gezeigt, dass sie ihre Muskeln spielen lassen können und die Arbeitgeber aufgeschreckt.
Jetzt könnten sie doch wieder an die Arbeit gehen und die Unterhändler erstmal Zeit zum Verhandeln geben.
Original geschrieben von Ravana
Also, in Westdeutschland haben die IG-Matallbetriebe schon länger die 35 Std-Woche, wieso sollen die Arbeite rin Ostdeutschland auch net weniger arbeiten dürfen?
Aber vergessen wir nicht, dass dies gerade einer der Standortvorteile der Ost-Länder ist. Wenn das wegfällt, dann wird es wieder lukrativer im West-Deutschland zu produzieren oder gleich ganz in den Ostblock zu gehen.;)
He, was soll ich sagen....ich verstehs selber nicht.
Wir streiken für ne 35 Stundenwoche, aber wir bekommen sowieso nur 40St. Verträge.
Und selbst wenn da 38 oder 35 drin steht, das ändert nichts, denn dann werden einfach Überstunden gemacht (ohne Bezahlung).
Und jeden den ich frage meint nur: ``Ich habe nicht für den Streik gestimmt, ich wollte arbeiten´´
Achso?
Warum und wofür streiken wir denn dann?
Ich kanns nicht beantworten......
Solln sie doch machen, ich haue eh ab.
Ist doch echt nicht mehr normal hier.
Das Ziel was angestrebt wird ist die angleichung von Ost an West an alle regelungen. Aber leider wird dabei misachtet das es in den neuen Bundesländern keine richtige Feste und Starke Wirtschaft gibt erst dann würde sowas sinn machen.
Desweiteren wird trotz der 35 h woche nicht mehr Leute eingestellt denn zwar senkt sich das Gehalt und mehr Leute müssen eingesellt werden (zumindest theoretisch) aber leider wird aufgrund der Grundkosten der jeder Mitarbeiter verursacht es immer noch billiger sein andere Leute Überstunden schieben zu lassen. Und wer sich ein wenig auskennt weiß das Überstunden die erst nach gewissen Zeiten gemacht werden teurer für die Firma sind.
Daraus folgt, dieser Streik ist nutzlos und bringt nichts, außer das es vielleicht geschafft wird die Gewerkschaft ins Aus zu schieben. Immer mehr Firmen verhandeln intern mit den Betriebsräten oder Vertretern der Mitarbeiter um dadurch flexibler zu sein.
Vielleicht sollte man nachdenken in den Alten Bundesländern die Arbeitszeit auf 40 h zu erhöhen wie in den neuen Bundesländern ?
Squall_Leonhart
24.06.2003, 19:14
Original geschrieben von akira62
Desweiteren wird trotz der 35 h woche nicht mehr Leute eingestellt denn zwar senkt sich das Gehalt und mehr Leute müssen eingesellt werden (zumindest theoretisch) aber leider wird aufgrund der Grundkosten der jeder Mitarbeiter verursacht es immer noch billiger sein andere Leute Überstunden schieben zu lassen. Und wer sich ein wenig auskennt weiß das Überstunden die erst nach gewissen Zeiten gemacht werden teurer für die Firma sind.
Genau so isses. Die Denkweise mag ja in der Theorie funktionieren.
"Jeder arbeitet weniger, dafür Arbeiten mehr."
Nur in der Praxis sieht es ganz anders aus. Eine zusätzlich Arbeitskraft kostet mehr als Überstunden bzw.eine längere Arbeitszeit.
Viel Schlimmer finde ich jedoch die mögliche Auswirkung.
Ost -Deutschland ist noch nicht fähig, wirtschaftlich gesehen, auf eigenen Beinen zu stehen. Und da kann man es sich schlichtweg nicht leisten, solche Unsummen an Geld in den Sand zu setzten.
User2100
24.06.2003, 19:38
Original geschrieben von Ravana
[B]Außerdem, wenn der einzelne weniger arbeitet, bleibt mehr Arbeit für andere über, ist doch gut!
Diese Rechnung wird imo leider nicht ganz aufgehen, denn wo sollen die Firmen das Geld für zusätzliche Arbeiter hernehmen?
Wenn die Arbeitgeber nicht so viele zusätzliche Kosten, heißt alles andere als der Lohn, pro Arbeitnehmer hätten, würd das ja vielleicht funktionieren, aber solange Arbeit in Deutschland so teuer ist, wohl eher nicht.
Deshalb finde ich auch den Streik für falsch, die Arbeitnehmer im Osten sollen doch froh sein, dass bei der aktuellen wirtschaftlichen Lage überhaupt einen Arbeitsplatz haben, stattdessen streiken sie für kürzere Arbeitszeiten und bringen so manche Betriebe bestimmt kurz vor den Bankrott und riskieren so ihren Arbeitsplatz.
Mir gehen die Gewerkschaften zur Zeit einfach nur auf den Geist.
Sie kritiesieren alle geplanten Veränderungen seitens der Regierung, bringen stattdessen eigene imo utopische Vorschläge ins spiel und dann versuchen sie noch mit aller Gewalt gegen die ach so schlechten Arbeitgeber vorzugehen, wie jetzt z.B. mit der Einführung der 35 Std. Woche oder zu hohen Lohnabschlüssen.
Sowas kann man ja machen, wenn es der Wirtschaft gut geht, aber in diesen Zeiten sitzt das imo einfach nicht drin.
Ich denke, dass der Weg, den Clement und Co grad vorschlagen (Feiertag streichen, mehr Wochenstunden + unbezahlte Überstunden) der Falsche ist, denn somit gibt es ja noch weniger Arbeit, wenn der einzelne mehr arbeitet.
http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_048.gif
Die Regierung sollte lieber sinnvolle Vorschläge liefern und dann natürlich auch mal umsetzen, als über solch einen Schwachsinn zu diskutieren. Vielleicht sollten sie mal anfangen bei sich selbst zu kürzen, beispielsweise könnten die Politiker ja mal ihre Zahlreichen Nebenjobs aufgeben, um so wenigstens ein paar neue Arbeitsplätze zu schaffen, die verdienen eh schon viel zu viel.
Meine Meinung dazu:
Diese Spinner mit ihren bescheuerten Streiks merken anscheinend gar nicht, dass die unsere (sowieso) schon arg angeschlagegen Wirtschaft noch weiter zu Grunde richten, denn in den letzen 2 Jahren (oder so) haben die immer für "Mehr Geld" und "Weniger Arbeit" gestreikt. Was wollen die denn noch? Wenn sie Geld bekommen wollen, ohne viel arbeiten zu müssen, können die Arbeiter (oder Gewerkschafter) es so machen, wie manch andere hier im Lande auch und als Sozialhilfeempfänger "tätig" sein. Nichts gegen diese Leute (einige haben sich das sicherlich nicht ausgesucht), aber die brauchen nicht zu arbeiten und können einmal im Monat ihr Geld abholen!
Und was weiter diese Streiks betrifft: Die brauchen sich nicht zu wundern, dass Unternehmen jetzt weniger bei ihnen inverstieren, da die Unternehmen ja ständig befürchten müssen, dass die Gewerkschaften mehr Lohn und weniger Arbeitszeit wollen...
Mehr sag ich dazu nicht, denn sonst sag ich noch Sachen, die ich nicht sagen will, denn dieses Thema regt mich tierisch auf...
Da DJ n
Squall_Leonhart
24.06.2003, 23:02
Das Schlimme dabei ist, dass ein Großteil der Belegschaften garnicht Streiken wollen, und jetzt berechtigter Weise Angst um Ihren Arbeitsplatz haben. Nicht wegen Kündigung. Aber selbst ein Betrieb wie "ZF" kann sich einen Millionen-Auftrag nicht entgehen lassen.
[KC]Cunner
25.06.2003, 00:00
Ich sage einfach nur
hier lesen (http://www.ftd.de/pw/de/1055680393835.html?nv=tn-rs)
Das spiegelt so ziemlich meine Meinung wieder.
So ein Streik ist einfch nicht mehr Zeitgemäß. Wie in einem anderen Thread bemerkt sind Gewerkschaften veraltet und nicht mehr aktuell. Sie sollten sich eine andere Aufgabe suchen. Und die ganzen Arbeitehmer, die für den Streik gestimmt haben, denken imo viel zu kurzsichtig, sind nicht wirklich über die Auswirkungen (ca. 38 Mio Umsatzausfall pro TAG) informiert und denken in erster Linie nur an sich, was ja gar nicht so in das Prinzip einer GEwerkschaft passt.
Hyperion
25.06.2003, 00:47
Toller Topic! :A
Original geschrieben von Soheil
Ziel der 25 Stunden Woche ist ja u.a.,...
Sage mir aber bitte Bescheid, wann ihr dies in Deutschland erreicht habt. :hehe:
Dann komme ich bestimmt zu euch nach Deutschland. ;)
@Topic
Na klar schaden die Streiks dem Wirtschaftsstandort Ostdeutschland. Aber IMHO ist es auch ungerecht, wenn jemand für den gleichen Lohn mehr arbeiten muss als andere. Oder findet ihr es z.B. richtig, dass euer Kollege weniger arbeiten muss und trotzdem gleich viel verdient?
Es gibt noch einige weitere Faktoren als die Arbeitskraft, sonst wären ja auch schon lange alle Arbeitsplätze in Westdeutschland verloren gegangen.
Streiks sind teilweise die letzte Möglichkeit, um sich zur Wehr zu setzen. Aber hingegen ist auch nicht richtig, wenn die Gewerkschaft es erreicht hat, dass sie mit den Arbeitgebern zu Verhandlungen gehen können, und trotzdem weiter streiken.
Betreffend "ZF" habe ich von der einen Seite gehört, dass viele gar nicht streiken wollen, und von der anderen Seite, dass "ZF" einigen abhängigen Angestellten (Hypothekarlast, befrist. Arbeitsverträge, etc.) mit Kündigung drohen. Als Aussenstehende ist dies gar nicht nachvollziehbar, was eigentlich stimmt (vielleicht etwas von beiden, wer weiss?)
Gewerkschaften und Abeitgeberverbände sind IMO ein modernes Wirtschaftsinstrument (den Beitrag der FTD spare ich mir, da ich aufgrund meines Studiums weiss, was in der "Ökonomen-Bibel" steht), welches die Politik entlastet. Somit kann die Politik auf andere wichtige Infrastruktur-Aufgaben konzentrieren, was sie auch dringends tun sollte. http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_010.gif
Streiks sollten aber auch nur als allerletztes Mittel benutzt werden. Schliesslich sollten beide Parteien genug vernüftig handeln und zu einem guten Kompromiss kommen. Aber das mit Kompromissen ist nunmal so eine Sache... http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_010.gif
Ich belasse es jetzt bis aufs weitere, da TVO gerne überlesen werden. Später vielleicht mehr. ;)
@ DJ n
Volle Zustimmung.
Ich denke das jeder der in der momentanen Lage noch Arbeit hat, froh darüber sein kann. Von daher sind die momentanen Streiks ein weiterer Schritt in die völlig falsche Richtung.
Mit ihren Streik graben sich die Menschen dort doch nur selber das Wasser ab, siehe bereits einige Posts weiter oben.
Powered by vBulletin® Version 4.2.3 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.