Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Phänomen vom unvollständigen Menschen
RPG-Süchtling
24.06.2003, 14:35
So.. mal sehen, ob ich das heute morgen ohne Kaffee hinbekomme...
Es geht im Prinzip um Beziehungen zwischen zwei Personen.
Es geht mir um Umschreibungen wie "Topf zum Deckel" oder "Teil von mir", womit man seinen (Traum-)Partner oft beschreibt. Es gibt noch viele Ausdrücke, die etwa dasselbe aussagen.
Worum es mir geht: Alle diesen Aussagen ist etwas gemein, und zwar die Behauptung, ein Mensch wäre nicht vollständig, nicht "komplett", wenn er nicht sein Gegenstück auf dieser Welt findet. Damit spricht man IMO dem Individuum ab, jemals für sich alleine vollständig zu sein und man begibt sich gleichsam in eine Anhängigkeit in spe.
Außerdem folgen dann in der Beziehung oft Sprüche wie "Ohne dich kann ich nicht leben.", was den anderen leicht unter Druck setzen kann. Und ist der Partner weg, schrumpelt man wie eine Blume, die kein Wasser kriegt.
Sollte man nicht die Suche nach sich Selbst abgeschlossen haben, bevor man eine Beziehung eingeht (da man sonst vielleicht zu viele Erwartungen in den anderen setzt und von ihm verlangt, das "Loch zu füllen")? Laut der Theorie oben ist das nicht möglich, denn man braucht einen anderen Menschen, um vollständig zu sein.
Wie denkt ihr darüber?
invincible Lilly
24.06.2003, 15:06
Meiner Ansicht nach ist kein Mensch vollkommen, es gibt sehr viele Charaktereigenschaften, die wichtig sind und sich aber widersprechen, so kann man z.B. nicht gleichzeitig extrovertiert und introvertiert sein. Ebenso sind einige Menschen eher kontaktfreudig und andere eher zurückhaltend, auch das sind Gegensätze, die sich ergänzen, manchmal anziehen.
Ich sehe es nicht als eine Aufgabe des eigenen individuellen Seins, mit jemand zusammensein, der die Eigenschaften mitbringt und ergänzt, die einem selbst fehlen. In einer guten Partnerschaft passiert es oft, dass solche gegensätzlichen, sich ausgleichenden Eigenschaften vorliegen und das bringt Spannung und oft auch Harmonie.
Immer wieder neigt man dazu, in Gefühlsdingen leicht überzubewerten, deshalb gibt es solche hochfliegenden Ausdrücke wie "Ich kann ohne Dich nicht leben" oder "Du bist die Luft zum Atmen" oder was in der Art, aber dabei sollte man immer im Auge behalten, dass diese Aussagen oft in emotional stark wirkenden Momenten kommen und deshalb nicht ganz so bitter ernst zu nehmen sind.
Schlimm wird es, wenn eine Partnerschaft dazu führt, die eigenen individuellen Eigenschaften anzupassen oder aufzugeben und sich ganz dem Partner anzugleichen, dabei stellt sich ein Rollenverhalten ein, das AFAIR in der bestehenden Beziehung schwer wieder rückgängig zu machen ist.
Sollte man nicht die Suche nach sich Selbst abgeschlossen haben, bevor man eine Beziehung eingeht (da man sonst vielleicht zu viele Erwartungen in den anderen setzt und von ihm verlangt, das "Loch zu füllen")? Laut der Theorie oben ist das nicht möglich, denn man braucht einen anderen Menschen, um vollständig zu sein.
Wie soll man die Suche nach sich Selbst denn ohne solche Erfahrungen aus dem Umgang mit anderen abschließen können? Nur durch engen offenen Kontakt mit einem anderen kommen manchmal bestimmte Eigenschaften hoch, mit denen man selbst noch nicht so einverstanden ist, die entdeckt man alleine vielleicht nicht mal. Deshalb hilft auch eine Beziehung auf der Suche nach sich selbst, denn mit sich alleine sein bringt meist sowas nicht zutage.
Man sollte sich halt nur bewußt sein, dass man evtl. mehrere "passende Deckelchen" braucht, um irgendwann sich so zu kennen und sich zu akzeptieren, dass man eine gleichberechtigte Beziehung führen kann. Das ist schwer, aber keineswegs hoffnungslos. Und ich glaube, in der Beziehung lernt man sein Leben lang nicht aus.
Original geschrieben von invincible Lilly
Meiner Ansicht nach ist kein Mensch vollkommen, es gibt sehr viele Charaktereigenschaften, die wichtig sind und sich aber widersprechen, so kann man z.B. nicht gleichzeitig extrovertiert und introvertiert sein. Ebenso sind einige Menschen eher kontaktfreudig und andere eher zurückhaltend, auch das sind Gegensätze, die sich ergänzen, manchmal anziehen.
Ich sehe es nicht als eine Aufgabe des eigenen individuellen Seins, mit jemand zusammensein, der die Eigenschaften mitbringt und ergänzt, die einem selbst fehlen. In einer guten Partnerschaft passiert es oft, dass solche gegensätzlichen, sich ausgleichenden Eigenschaften vorliegen und das bringt Spannung und oft auch Harmonie.
Immer wieder neigt man dazu, in Gefühlsdingen leicht überzubewerten, deshalb gibt es solche hochfliegenden Ausdrücke wie "Ich kann ohne Dich nicht leben" oder "Du bist die Luft zum Atmen" oder was in der Art, aber dabei sollte man immer im Auge behalten, dass diese Aussagen oft in emotional stark wirkenden Momenten kommen und deshalb nicht ganz so bitter ernst zu nehmen sind.
Schlimm wird es, wenn eine Partnerschaft dazu führt, die eigenen individuellen Eigenschaften anzupassen oder aufzugeben und sich ganz dem Partner anzugleichen, dabei stellt sich ein Rollenverhalten ein, das AFAIR in der bestehenden Beziehung schwer wieder rückgängig zu machen ist.
Wie soll man die Suche nach sich Selbst denn ohne solche Erfahrungen aus dem Umgang mit anderen abschließen können? Nur durch engen offenen Kontakt mit einem anderen kommen manchmal bestimmte Eigenschaften hoch, mit denen man selbst noch nicht so einverstanden ist, die entdeckt man alleine vielleicht nicht mal. Deshalb hilft auch eine Beziehung auf der Suche nach sich selbst, denn mit sich alleine sein bringt meist sowas nicht zutage.
Man sollte sich halt nur bewußt sein, dass man evtl. mehrere "passende Deckelchen" braucht, um irgendwann sich so zu kennen und sich zu akzeptieren, dass man eine gleichberechtigte Beziehung führen kann. Das ist schwer, aber keineswegs hoffnungslos. Und ich glaube, in der Beziehung lernt man sein Leben lang nicht aus.
In exakt 6 Absätzen hat Lilly alles von ihrer tollen Lebenserfahrung in den Text einfließen lassen. Jetzt wo ich das gelesen habe kann ich ihr nur zustimmen und teile ihre Meinung das durch mehrere Menschen auch immer etwas mehr über sich selbst erfährt und so irgendwann den passenden Partner für sich findet :) Das kann schnell gehen, kann aber unter Umständen auch etwas länger dauern.
Ich denke nicht das ich mich nach meinem Gegenstück sehne. Solange ich dieses Gegenstück nicht gefunden habe, halte ich mich für komplett :) Alles andere wäre nur Einbildung. Selbstverständlich kann man sich manchmal schon nach einer Seele sehnen die deine Weltbild und deine Hobbys teilt, aber das ist nicht das exakte Gegenstück von dir.
zu allererst sei gesagt: :A-Thema, ich danke dir für dieses thema hier :)
Original geschrieben von RPG-Süchtling
Es geht im Prinzip um Beziehungen zwischen zwei Personen.
Es geht mir um Umschreibungen wie "Topf zum Deckel" oder "Teil von mir", womit man seinen (Traum-)Partner oft beschreibt. Es gibt noch viele Ausdrücke, die etwa dasselbe aussagen.
Es sei mir verziehen aber zum anfang muss ich mich ein bissl lockern und knall hier mal in den Spoiler-tag die - mmmmh, seltsamsten Vergleiche dieser Art hin, damit ich unten besser, konzentrierter und bei der Sache schreiben kann:
hab mich doch auf eines beschränkt, was imo doch wahrheit beinhaltet - well, who cares außer mir selber XD:
- du bist die Betonwand die mir die Grenzen aufzeigt, wenn ich vom richtigen Weg abkomme
so, nun zum thema:
Worum es mir geht: Alle diesen Aussagen ist etwas gemein, und zwar die Behauptung, ein Mensch wäre nicht vollständig, nicht "komplett", wenn er nicht sein Gegenstück auf dieser Welt findet. Damit spricht man IMO dem Individuum ab, jemals für sich alleine vollständig zu sein und man begibt sich gleichsam in eine Anhängigkeit in spe. Außerdem folgen dann in der Beziehung oft Sprüche wie "Ohne dich kann ich nicht leben.", was den anderen leicht unter Druck setzen kann. Und ist der Partner weg, schrumpelt man wie eine Blume, die kein Wasser kriegt.
Ich finde es ist nicht das Gegenstück, was in dieser Beziehung zusammengehören, sondern zwei Teile, die sich ergänzen, aber nicht so gegensätzlich sind.
Jedoch bedingen sich diese beide Sachen wiederum, um vollständig funktionieren zu können, also ist der Vergleich mit den gegensätzen genauso richtig wie mein Gedanke. :rolleyes: ... nur so ein gedanke.
Alleine wird man nicht vollständig sein, werden und leben können.
Wie Lilly bereits angeführt hat, man braucht die anderen menschen um sich selber zu schleifen, sich selber zu finden, letztlich bestimmt durch andere. Dass das dabei auf die Menschen, mit denen man sich umgibt, eng zusammenhängt, ist klar - an einem scharfen Eck kann man sich nun mal den Kopf einschlagen oder abprallen und zwar mit einer Delle, aber noch intakt aus der begegnung davon gehen.
(ich weiß meine vergleiche sind heut etwas komisch, aber zu mehr reicht es @the moment nicht :rolleyes:)
Die Gefahr die ich in dieser Sache sehe ist die dass man möglicherweise aufgrund zuvieler "spitzer Ecken" den scheinbar einfacheren Weg wählt, alleine seinen Weg zu finden.
Damit bringt man seine Bemühungen unmittelbar zum scheitern, früher oder später und - (zurück zum thema ~_^*) - man entwickelt den Wunsch, den "perfekten" Partner zu finden.
Die eigenen Unzulänglichenkeiten ausgleichen zu wollen, dieser Wunsch verstärkt sich in solch einem Spezialfall exponential und führt dann zu einem übertriebenem Denken -imo-.
Aber auch im normalen Fall wird man manche scharfe Ecke meiden, und die Summe dieser fehlenden Eigenschaften wird man dann unterbewusst doch auch suchen, und vor allem >finden< wollen.
Dass das auseinandergehen einer solchen - der Vergleich drängt sich fast auf - Symbiose zweier Personen die eine wie passend beschrieben "vertrocknet" ist abzusehen... das Problem ist: kann man als betroffener etwas dagegen tun?
Sollte man nicht die Suche nach sich Selbst abgeschlossen haben, bevor man eine Beziehung eingeht (da man sonst vielleicht zu viele Erwartungen in den anderen setzt und von ihm verlangt, das "Loch zu füllen")? Laut der Theorie oben ist das nicht möglich, denn man braucht einen anderen Menschen, um vollständig zu sein.
Wie denkt ihr darüber?
Man könnte jetzt versuchen, für sich selber "vollständig" zu werden, die erste Frage dabei ist, ob man es je schaffen wird und kann - siehe obige abschweifung/ausführung zu "scharfen Ecken"
Jedoch ist das andere Extrem der völligen abhängigkeit ist wiederum keine Lösung, die zufriedenstellende Ergebnisse liefern wird, die Abhängigkeit ist zu groß.
Der Mittelweg muss sein, die Balance zu finden. Leicht gesagt, schwer getan - da schließe ich mich nicht aus, und solch theoretischen Gedanken sind gut, aber in der Wirklichkeit sieht das ganze wieder anders aus. Letztlich liegt es an jedem selbst, seinen Weg zu finden...
Und im schlimmsten/besten Falle, wenn sich zwei Menschen treffen die voneinander abhängig sind, bilden sie entweder eine Topf-Deckel-Combo oder so versuchen krampfhaft, einen unpassenden Deckel auf einen Topf zu zwängen, was früher oder später schiefgeht. Und dann hat man gleich zwei Blumen, und erst recht kein Wasser. Naja, nur so ein Gedanke @last ^^*
Persönlich würde ich sagen, dass eine Selbstfindung alleine nicht möglich ist. (auch wenn leute die mich näher kennen sich den satz wohl gerne an die Wand nageln würden weil es so ein Jahrhundertereigniss ist, das ausgerechnet von >mir< zu hören ~_^*)
Finde den richtigen Weg zwischen beiden Extremen - ein schmaler Grat der dem besten freund als Weg hilft, mag dem nächsten zu eng sein und man stürzt ab... deswegen heißt's, eine universelle Lösung gibt's nicht.
well, maybe hab ich meine gedanken verständlich rüber gebracht, zumindest bemüht hab ich mich! wenn nicht fragt nach, kein problem ^^
@vio81
Ich hab zwar nicht deinen ganzen Gedankengang verstehen können, aber den Sinn dahinter hab ich verstanden.
Und da fängt es auch schon an. Die Suche nach einem "Topf" ist im Grunde auch die Suche nach einem persöhnlichen, vor allem charakterlichen Idol. Mit diesem Deckel hat man dann die Möglichkeit, seine Fehler zu erkennen.
Andersrum kann es aber auch sein, das man einen "Topf" sucht, der auf mich als "Schnellkochtopf" (jetzt nicht unbedingt ich! ) passt und hält, der also meine Charakterlichen Schwächen auch akzeptiert und sie vielleicht sogar ausnerzen kann.
Diese Gedanken sind jetzt alle sehr rational gedacht, aber es kommt ja immernoch die nicht absolut bekannte Variable der Liebe dazu.
Sie ist ein Grund des "Deckelsuchens", den wir nicht genau kennen.
Es wäre ja auch zu schön, wenn wir alles erklären könnten!
Original geschrieben von RPG-Süchtling
Sollte man nicht die Suche nach sich Selbst abgeschlossen haben, bevor man eine Beziehung eingeht (da man sonst vielleicht zu viele Erwartungen in den anderen setzt und von ihm verlangt, das "Loch zu füllen")?
Ich frage mich nur, wann denn diese Suche nach sich Selbst abgeschlossen ist? Ich weis darauf keine Antwort http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/arcadefreak.gif
Original geschrieben von Saturos
Ich frage mich nur, wann denn diese Suche nach sich Selbst abgeschlossen ist? Ich weis darauf keine Antwort http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/arcadefreak.gif
Vio hat in seinem Text einen sehr schönen Absatz geschrieben den ich jetzt hier posten werde, weil er einfach zu deiner Frage passt :)
Und im schlimmsten/besten Falle, wenn sich zwei Menschen treffen die voneinander abhängig sind, bilden sie entweder eine Topf-Deckel-Combo oder so versuchen krampfhaft, einen unpassenden Deckel auf einen Topf zu zwängen, was früher oder später schiefgeht. Und dann hat man gleich zwei Blumen, und erst recht kein Wasser. Naja, nur so ein Gedanke @last ^^*
Also ich denke es ist einfach nicht möglich mehr Erfahrung zu sammeln solange wir nicht mal das Risko eingehen verschiedene Topfdeckel auszuprobieren. Und wie Lilly schon in anderen Worten gesagt hat, der Lernprozess endet nie. Dennoch ist es möglich irgendwann den passenden Partner zu finden, das kann schnell gehen aber es kann auch Ewigkeiten dauern. Und selbst wenn der Deckel und der Topf sich perfekt ergänzen müssen sie auch mal gemeinsam Dampf ablassen und der Lernprozess schließt sich nie ab, sondern zeigt dir immer nur auf das du noch viel zu lernen hast :)
Einen kompletten Abschluss wird es wohl nie geben- aber darüber kann man spekulieren. Ich denke über so etwas eigentlich gar nicht nach und suche auch nicht konkret nach meinem persönlichem Gegenstück oder einem Menschen der gezielt zu mir passt. Gute Freunde zu haben denen ich meine Gedanken und Eindrücke meiner Umgebung mitteilen kann und bei denen wir uns auch gelegentlich austauschen können, reichen mir
8)
RPG-Süchtling
26.06.2003, 18:06
Ich gebe zu, ich habe versäumt, oben ein bisschen genauer auszuführen, was ich mit Vollständigkeit meine. Kann aber auch nicht so falsch sein, das offen zu lassen, schließlich weiß ich selbst nicht genau, auf was sich dieser Ausdruck bezieht. Auf das Glück? Auf das Leben?
Was mich nu an der ganzen Sache stört, ist dieses in allen möglichen Medien gebetsmühlenartige Wiederholen der Behauptung, ein anderer Mensch sei das richtige Füllmittel für die so oft zitierte Leere. Ich sage ja nix gegen den Kontakt mit anderen Menschen im allgemeinen. Aber die Lösung für dieses "mir fehlt etwas"-Gefühl nur in der Verbindung mit einem anderen Menschen zu suchen, muss doch nicht immer richtig sein. Was ist, wenn die Lösung eben doch mal woanders, in einem selbst möglicherweise zu suchen ist und durch oben erwähntes Allheilmittelchen (Liebe) davon abgelenkt, abgehalten wird?
Ich gebe zu, möglicherweise sehe nur ich das so extrem, weil ich mich in hohem Maße von anderen Leuten beeinflusst fühle und verzweifelt versuche, mich davon zu befreien.
FF-Zocker
26.06.2003, 18:40
Das möchte ih mal sehen, ob es überhaupt jemanden gibt, der mich verstehen kann oder der meine Meinung teilt.
Jeder ist nicht vollkommen, aber man kann von anderen unabhängig sein und sein eignes Ding machen/durchziehen.
Mehr will ich dazu nicht schreiben. Voraussichtlich.
Original geschrieben von RPG-Süchtling
Ich gebe zu, ich habe versäumt, oben ein bisschen genauer auszuführen, was ich mit Vollständigkeit meine. Kann aber auch nicht so falsch sein, das offen zu lassen, schließlich weiß ich selbst nicht genau, auf was sich dieser Ausdruck bezieht. Auf das Glück? Auf das Leben?
Was mich nu an der ganzen Sache stört, ist dieses in allen möglichen Medien gebetsmühlenartige Wiederholen der Behauptung, ein anderer Mensch sei das richtige Füllmittel für die so oft zitierte Leere. Ich sage ja nix gegen den Kontakt mit anderen Menschen im allgemeinen. Aber die Lösung für dieses "mir fehlt etwas"-Gefühl nur in der Verbindung mit einem anderen Menschen zu suchen, muss doch nicht immer richtig sein. Was ist, wenn die Lösung eben doch mal woanders, in einem selbst möglicherweise zu suchen ist und durch oben erwähntes Allheilmittelchen (Liebe) davon abgelenkt, abgehalten wird?
Ich gebe zu, möglicherweise sehe nur ich das so extrem, weil ich mich in hohem Maße von anderen Leuten beeinflusst fühle und verzweifelt versuche, mich davon zu befreien.
Manche Leute füllen diese Leere auch durch ihre Arbeit, durch den Kontakt mit Menschen oder ihren Hobbys. Berühmte Kunstmaler z.B. würden sich doch ziemlich verloren fühlen wenn sie ihrer größten Leidenschaft, dem Malen nicht mehr nachgehen könnten?
Du hast sicher Recht das nicht unbedingt ein Mensch nötig ist um dieses Loch zu stopfen was bei uns allen mal vorhanden sein wird. Aber fakt ist das es gemeinsam doch allemal leichter ist und die meisten Menschen eben doch den gemeinsamen Kontakt mit dem anderen oder mit dem gleichen Geschlecht suchen :)
invincible Lilly
26.06.2003, 21:11
Ich gebe zu, möglicherweise sehe nur ich das so extrem, weil ich mich in hohem Maße von anderen Leuten beeinflusst fühle und verzweifelt versuche, mich davon zu befreien.
Aber wie willst Du das alleine schaffen? IMHO ist das sehr sehr schwer ohne jegliche Erfahrung und weitere Suche. :)
Es kann passieren, dass wiederum andere Leute Deine Wege kreuzen und diese Dich mit einer anderen Einstellung, anderen Eigenschaften und anderen Meinungen konfrontieren und Du dadurch angeregt wirst, dich mit dem auseinanderzusetzen, wo du meinst beeinflusst zu sein. Dadurch könnte in dem Punkt eine Lösung möglich sein.
@ RPG-Süchtling
Das was Du oben schreibst, erschreckt mich, vor allem der Gedanke, dass Du dich so beeinflusst fühlst, dass Du verzweifelt versuchst, dich davon zu befreien.
Haben wir beide nicht schon wie oft darüber geredet, dass man manchmal in einem Teufelskreis von Gedanken versinken kann, was einen eigentlich nur runterzuziehen vermag, dadurch findet man meist keine Lösungen.
Der einzige Weg da rauszukommen, sich zu lösen, ist das Leben und zwar der bittere Weg des "try and error", der so hart manchmal garnicht ist. :)
RPG-Süchtling
03.07.2003, 14:59
Wisst ihr, was das ulkige ist? Aus meiner Perspektive kann ich garnicht anders argumentieren. Naja, ich will das hier nicht breittreten, ist IMO Off-Topic/Ego-Stuff.
Laguna hat recht, man kann seine Erfüllung auch in der Arbeit finden. Aber gibt es nicht auch noch andere Bereiche? Religion zum Beispiel?
Könnt ihr euch überhaupt vorstellen, dass es möglich ist, abgelöst von Job, anderen Menschen und allem weltlichen (und göttlichen) eine vollständige Person zu bilden? Das ist keine rhetorische Frage. Worauf soll man dann seine Sicherheit, Geborgenheit gründen, wollt ihr vielleicht wissen. Die simple (und nichts erklärende) Antwort wäre wohl: Auf sich selbst. Wenn man das erreichen könnte, würde man über vielen Dingen drüberstehen, meint ihr nicht?
Ich habe keine Ahnung, ob jemand so eine Einstellung irgendwie nachvollziehen kann. Möglicherweise ist es nur ein Schutzmechanismus meines Geistes. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass es möglich ist.
Das bedeutet übrigens nicht, dass man deswegen isoliert von der Welt lebt. Es bedeutet nur, dass man seelisch unabhängig ist (verflixt schwer zu beschreiben, merk ich gerade :rolleyes:).
Have a nice day
Original geschrieben von RPG-Süchtling
Könnt ihr euch überhaupt vorstellen, dass es möglich ist, abgelöst von Job, anderen Menschen und allem weltlichen (und göttlichen) eine vollständige Person zu bilden? Das ist keine rhetorische Frage. Worauf soll man dann seine Sicherheit, Geborgenheit gründen, wollt ihr vielleicht wissen. Die simple (und nichts erklärende) Antwort wäre wohl: Auf sich selbst. Wenn man das erreichen könnte, würde man über vielen Dingen drüberstehen, meint ihr nicht?
Es wäre zu schön, wenn ich ehrlich bin ^^
Unabhängig von jeglichen Einflüssen, über jeglichen Dingen stehen, das wäre mal ne Sache dir ich wirklich gerne erfahren würde... denn momentan bin ich zu abhängig von trivialen Dingen, und das trete ich jetzt nicht breit (denn blamieren kann ich mich auch anders -.-).
Und diese Abhängigkeit macht einen zu angreifbar, und dass ist ne Sache die ich garnicht haben kann ^^*
Sprich -um zum Thema zurückkommen- es wäre die Ultimative Lösung sich selbst zum Schnellkochtopf in einem Guss zu machen (Bildhafte Sprache ole) und praktisch keinerlei zweites, ergänzendes Abbild zu benötigen, aber das ist ne ziemlich theoretische Sache imo...
Auf jedenfall finde ich den Gedanken interessant, wenn ich auch kein Beispiel kenne in dem es verwirklicht worden wäre... aber wissen würde ich schon gern ob es funzt.
Ich glaube nicht an so etwas wie Seelenverwandschaft.
Soviele Menschen bleiben lange mit einem Menschen zusammen und halten dies dann für den perfekten Partner, ihren Seelenverwandten. Auch ich hab das mal geglaubt. Diese "ach so perfekte Beziehung" brach nach einer bestimmten Zeit zusammen, danach kamen Menschen, die mir mehr "gaben" als derjenige zuvor. (Und ich bin sicher niemand, der leicht sein Hezr hergibt) Sozusagen noch eine Steigerung von dem, was ich schon für perfekt und einzigartig hielt. Und wer weiß, ob nicht gerade der Partner, den ich gerade für genau richtig für mich enmpfinde, wiederum nur eine Vorstufe von etwas noch viel Tieferem bedeutet.
Was ich damit sagen will: ich glaube, dass nur ein winziger Prozentteil der Menschen (wenn überhaupt) auf der Erde die wahre Liebe entdeckt hat, wenn es sie überhaupt gibt, darauf geh ich jetzt mal nicht näher ein. Kaum einer von uns wird wohl die perfekte Liebe kennenlernen, sondern sich eher mit etwas "Passablem" zufrieden geben.. denn er hält ja schon das für perfekt und richtig. Ich weiss, ist verdammt schwer zu verstehen, was ich damit sagen will..
Eine andere Sache ist, dass diese Richtigkeit in der Beziehung für jeden von uns wieder verschieden ist. Einige sind zufrieden, wenn man einfach mit demjenigen gut reden kann und sonst auch alles gut läuft. Anderen ist es wichtiger, dass der Partner einfach gut im Bett ist. (Kanns geben...) Jeder von uns setzt andere Prioritäten in eine Beziehung.
Was erwartet ihr von eurem Seelenverwandten? Dass es immer bombenmäßig mit ihm läuft, es nie Streit gibt und derjenige euch so nimmt, wie ihr seit? Für manche reicht das einfach schon, ich brauch da einfach mehr. Ein andauerndes Gefühl, Sicherheit, dass man sich dem Richtigen hingibt. Jeder versteht darunter etwas anderes.
Fakt ist für mich, dass es mehrere passende Partner gibt, mit denen wir "glücklich" werden können und den wir in unserem beschränkten Horizont für den Richtigen halten, aber ob es "den Einen" gibt, wage ich ganz krass in Frage zu stellen.
Akai Nami
04.07.2003, 00:53
Aber ist es nicht so, dass wenn du versuchst deinen Traumpartner (oder den Deckel zum Topf, oder das Wasser zu den Blumen, oder was auch immer) zu finden, du nur noch mehr enttäuschst bist? Ich meine, wenn man sich zu sehr auf das Finden seines Traumpartners versteift, wird man noch stärker als sonst enttäuscht, denn nach einer gewissen Zeit denkst du: "Es gibt meinen Traummenschen doch nicht! Ich gebe auf!" Sollte man sich nicht auch mit Alternativen zufrieden geben, aber dennoch auch nach seinem Traumtypen (oder Traumfrau) suchen?
Die simple (und nichts erklärende) Antwort wäre wohl: Auf sich selbst. Wenn man das erreichen könnte, würde man über vielen Dingen drüberstehen, meint ihr nicht?
Ich muss dir zustimmen, dieser Zustand ist erstrebenswert, aber wie du es schon angerissen hast, man würde über einer ganzen Menge Dinge stehen, unter anderem über der Menschheit, der Menschlichkeit und jeglichen Emotionen ('darüberstehen' bedeutet in diesem Fall nicht, keine Besitzen, sie sind legedlich zu einem Spiel- oder Werkzeug für einen geworden).
Solltest du, oder ich, oder irgendjemand diesen Zustand jemals erreichen, so wäre derjenige mehr ein sterblicher Gott als ein Mensch ähnlich.
Wenn du diesen Zustand erreichen willst, kannst du nicht hoffen, bei einem MENSCHEN Hilfe und Unterstützung zu finden, dein Ziel liegt über dem Menschen. Deshalb können wir dir hier selbst mit unserer gebündelten Lebenserfahrung nicht weiterhelfen, da du unter Menschen nur Menschen und menschliche Lösungsansätze finden wirst.
RPG-Süchtling
04.07.2003, 17:14
Original geschrieben von Ianus
Wenn du diesen Zustand erreichen willst, kannst du nicht hoffen, bei einem MENSCHEN Hilfe und Unterstützung zu finden, dein Ziel liegt über dem Menschen. Deshalb können wir dir hier selbst mit unserer gebündelten Lebenserfahrung nicht weiterhelfen, da du unter Menschen nur Menschen und menschliche Lösungsansätze finden wirst.
Dito. Das trifft wohl auf alle westlichen Denkansätze zu. Da fühle ich mich doch eher dem Buddhismus zugewandt mit seinen Praktiken, sich ins Nirvana abzusetzen ;). Was ich sagen will: Ich bin bestimmt nicht der erste Westler, der solche Gedanken hegt. Vielleicht gibts ja doch noch andere.
Das Spiel läuft ganz einfach so: Wenn man sich die Wertemaßstäbe ansieht, nach denen in unserer Gesellschaft gemessen wird (und tagtäglich durch unsere Medien eigeprügelt werden) und du dich als Mensch an diesen Maßstäben nicht messen kannst/willst, weil du dann nur ganz schlecht wegkommst. Was machst du dann (außer am nächsten Baum baumeln)? Entweder du versuchst verzweifelt, diesen Werten doch noch nachzulaufen. Oder aber du suchst dir andere, neue Maßstäbe. Vielleicht welche, die nicht ganz so oberflächlich sind wie die "anerkannten".
Das heißt ja nicht, dass man sich von den Menschen abwenden will und auch nicht, dass man über allem menschlichen steht (was ja nicht gehen dürfte, solange man Mensch ist; ist nunmal ne Definitionssache, und Definitionen ändern sich mit der Zeit). Es ist die Aneignung von neuen Perspektiven. Und damit kann man anderen vielleicht sogar besser helfen. Für mich ist es IMO einfach eine überlebenswichtige Notwendigkeit, keine willkürliche Entscheidung.
Es ist ja auch nur ein Versuch. Möglicherweise bin ich garnicht dazu in der Lage, es durchzuziehen. Nur der Gedanke allein fasziniert schon.
Was ich sagen will: Ich bin bestimmt nicht der erste Westler, der solche Gedanken hegt. Vielleicht gibts ja doch noch andere.
Marx, Nietzsche, die beiden sind sehr bekannt.
Da fühle ich mich doch eher dem Buddhismus zugewandt mit seinen Praktiken, sich ins Nirvana abzusetzen .
Ich hoffe, du meinst das ernst. Ich bin Zen-Buddhist, ich versichere dir hier: Das Nirvana ist Erlösung, aber keine Lösung. Hab's selbst erlebt.
Lysandros
06.07.2003, 16:53
Original geschrieben von RPG-Süchtling
Laguna hat recht, man kann seine Erfüllung auch in der Arbeit finden. Aber gibt es nicht auch noch andere Bereiche? Religion zum Beispiel?
Könnt ihr euch überhaupt vorstellen, dass es möglich ist, abgelöst von Job, anderen Menschen und allem weltlichen (und göttlichen) eine vollständige Person zu bilden? Das ist keine rhetorische Frage. Worauf soll man dann seine Sicherheit, Geborgenheit gründen, wollt ihr vielleicht wissen. Die simple (und nichts erklärende) Antwort wäre wohl: Auf sich selbst. Wenn man das erreichen könnte, würde man über vielen Dingen drüberstehen, meint ihr nicht?
Warum über den Dingen stehen, wenn man noch nicht "in den Dingen steht"? Was ich damit meine, ist, dass man zuerst verschiedene Strukturen menschlichen Gedankenguts und Verhaltens verinnerlicht haben muss um dann über jenen zu stehen und sie aus sich selbst schöpfen kann. Ein Mensch wird nicht in Vollkommenheit geboren, aber er entwickelt sich im Laufe des Lebens weiter. Es gibt verschiedene Arten der Entwicklung, aber ab wann kannst du sagen, dass du genug Strukturen verinnerlicht hast um über den Dingen zu stehen?
Warum über den Dingen stehen, wenn man noch nicht "in den Dingen steht"? Was ich damit meine, ist, dass man zuerst verschiedene Strukturen menschlichen Gedankenguts und Verhaltens verinnerlicht haben muss um dann über jenen zu stehen und sie aus sich selbst schöpfen kann. Ein Mensch wird nicht in Vollkommenheit geboren, aber er entwickelt sich im Laufe des Lebens weiter. Es gibt verschiedene Arten der Entwicklung, aber ab wann kannst du sagen, dass du genug Strukturen verinnerlicht hast um über den Dingen zu stehen?
Schön formuliert, wie immer, aber meinst du nicht, dass man die Strukturen und Arbeitsweisen eher durchschaut habe sollte als sie zu 'verinnerlichen'?
Denn unsere Erziehung dient meiner Meinung nach nichts anderem, als unserem Verhalten gewisse nicht zu hinterfragende Strukturen aufzuprägen - diese Strukturen also zu verinnerlichen und ihre Anwendung zu automatisieren. Das Wachstum 'über sich hinaus' dagegen läuft dahin, dass diese Handlungsstrukturen und Automatismen wieder sichtbar gemacht werden, und man schlussendlich vor der bewusst gefällten Entscheidung steht, ob man sich ihrer weiterhin bedienen will oder nicht.
Würde jemand noch mehr dieser Strukturen und Handlungsmuster verinnerlichen als sowieso schon notwendig, so wäre das fast so, als würde er sich selbst einen Knüppel zwischen die Beine werfen.
Oder scheitert hier unser gegenseitiges Verständnis nur an einer unterschiedlichen Wortwahl?
RPG-Süchtling
07.07.2003, 14:30
Ich denke auch eher, dass der Ausdruck "kennenlernen" wohl besser passen würde als "verinnerlichen". Sobald ich nämlich etwas verinnerlicht habe, ist es zu einem Teil von mir geworden und kann so nicht mehr überwunden werden.
Original geschrieben von Ianus
Ich hoffe, du meinst das ernst. Ich bin Zen-Buddhist, ich versichere dir hier: Das Nirvana ist Erlösung, aber keine Lösung. Hab's selbst erlebt.
Habe mal eine Arbeit über Meditationstechniken geschrieben und darauf beschränkt sich auch mein Wissen über dieses Thema. Und soweit ich weiß, ist das Nirvana ein Zustand völliger Gefühlslosgigkeit. Man kennt weder Gut noch Böse, Freud noch Leid. Und ich habe gelesen, dass so eine Erfahrung die Persönlichkeitsstruktur eines Menschen total verändert und dieser Zustand nicht ohne einen Lehrmeister erreicht werden kann (oder es nicht versucht werden sollte, weil es zu gefährlich ist).
Ich bin zwar noch nie einem Menschen begegnet, der das Nirvana erreicht hat, aber ich wage zu bezweifeln, dass so jemand in die RGP-Ring-Foren posten würde. Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass so ein Mensch an unserem westlichen Leben nicht mehr viel finden kann...
Btw ist Erlösung nicht die Lösung für jegliche Probleme?
Habe mal eine Arbeit über Meditationstechniken geschrieben und darauf beschränkt sich auch mein Wissen über dieses Thema. Und soweit ich weiß, ist das Nirvana ein Zustand völliger Gefühlslosgigkeit. Man kennt weder Gut noch Böse, Freud noch Leid. Und ich habe gelesen, dass so eine Erfahrung die Persönlichkeitsstruktur eines Menschen total verändert und dieser Zustand nicht ohne einen Lehrmeister erreicht werden kann (oder es nicht versucht werden sollte, weil es zu gefährlich ist).
Ich gebe dir recht, die vollständige Nirvana-Erfahrung wäre ein Mindfuck par exellance, aber ich bin mir keiner Meditationstechnik bewusst, welche direkt und permanent zu diesem Zustand hinführen könnte. Die Methode, welche ich praktiziere liefert das Nirvana 'stückchenweise', und dem Kannon folgend müsst ich noch 105 (glaube ich, habe mich schon eine Ewigkeit nicht mehr damit beschäftigt)weitere solche 'Einsichten' haben, um einen Gesamtüberblick über das Nirvana zu besitzen.:(
Ob es gefährlich ist, weiß ich nicht. Diese Behauptung könnte auch Propaganda von Zen-Gelehrten (oder gar der Katholischen Kirche) sein, welche um ihre Macht fürchten. Aber das es ohne Lehrer möglich ist, weiß ich inzwischen - der historische Buddha hat es geschafft, Bodhidharuma hat es geschafft, verschiedene Volksheilige haben es geschafft, wieso sollte es jemandem wie mir umnöglich sein? Die Techniken sind zwar weit über die Literatur verstreut, aber längst nicht mehr verschlüsselt. Mit ein wenig Ausdauer lassen sie sich leicht rekonsturieren, wenn sie nicht schon bei der Praxis evident werden. Wo ein Lehrer allerdings von Nutzen wäre, ist bei der Ausdeutung der Erfahrung und anschließender Umstrukturierung deiner Persönlichkeit, denn soetwas bringt man meiner Erfahrung nach unmittelbar während der Erleuchtungerfahrung nicht zustande. Die Frage ist, ob du dich auf Gedeih und Verderben jemandem Ausliefer willst, der unter Umständen auch nur ein Mensch ist.
Ich bin zwar noch nie einem Menschen begegnet, der das Nirvana erreicht hat, aber ich wage zu bezweifeln, dass so jemand in die RGP-Ring-Foren posten würde.
Ich weiß nicht, inwiefern Erleuchtung einen vom 'gewöhnlichen Leben' ausschließen sollte, schließlich habe ich sie nur vorübergehend und für eine relativ kurze Zeitspanne (so ca. 3-5 Minuten) erlebt. Allerdings, wenn dieser Zustand permanent geworden wäre - ja, dann würde ich nicht in diesem Forum posten, ich würde lachend in irgendeiner Ecke liegen, oder stundenlang fasziniert auf meine Fußspitzen starren.
Mitunter unterscheidet sich die Auffassung von Heiligkeit im Osten ein wenig von unserer hier - nicht alle Heiligen sind automatisch Tod, oder vom Alltagsleben entrückt;)
Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass so ein Mensch an unserem westlichen Leben nicht mehr viel finden kann...
Genau darum habe ich damit aufgehört, ich plane bis jetzt keine Flucht aus dem westlichen Leben. Mir ist das Leiden, welche diese Entscheidung mit sich bringt als Wachstumsmöglichkeit willkommen, und meine Fehler sind ebenfalls interessante Ansatzpunkte für Veränderungen. Vermutlich werde ich noch mein ganzes Leben an mir arbeiten müssen, nur weil ich die Leitung durch einen Lehrer ablehne:D Tja, Arroganz ist eben mein Crux.§doof
Btw ist Erlösung nicht die Lösung für jegliche Probleme?
Erlösung ist sogar die Lösung ALLER Probleme - aber hier liegt der Hund begraben: Im Bedeutungsumfang und Bedeutungsinhalt eines Wortes, wird ersteres größer, schrumpft zweiteres. Hat man also 'alles', den maximalen Bedeutungsumfang, so enthält dieser Begriff keinerlei feststellbare Eigenschaften - man steht effektiv mit 'nichts' da.
Genau das ist das Problem mit der Erlösung - sie löst alle Probleme, aber um alle Probleme umfassen zu können, leert sie sich, bis zu dem Punkt, an dem sie sich mit keiner einzigen konkreten Fragestellung mehr auseinandersetzt.
Am Ende ist man sich sicher, eine universelle Antwort zu besitzen, stelt aber bei genauerer Untersuchung fest, dass man eigentlich KEINE Frage gestellt hat, und dementsprechend eine un-Antwort oder leere-Antwort erhalten hat. Es ist gerade so, wie die Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt - Am Ende der Suche angekommen hat man den Kopf, also die Frage, welche der Antrieb war, für die Lösung gefressen und übrig bleibt nichts.
Tja, und hier poltert jetzt ein gefühlloser Trampel in die Runde und wirft ein:
Empirisch gesehen suchen sich mehr Menschen einen Partner, der ihre Gefühle Interessen etc. teilt. Will sagen, langjaährige Statistische Erhebungen haben Sprichwörter à la "Opposits attracks" (btw, ich liebe diesen Song von Paula Abdul) widerlegt.
Das einzige Problem haben dann Leute mit einem hohen Selbstwertgefühl. Denn die werden es ungemein schwerer haben, einen Partner zu finden, der ihrem Wertegefühl entspricht...
Ich gebe zu, dass sich Menschen wunderbar helfen, sogar ergänzen können. Es ist nur so (wie vielfach schon angemerkt wurde): Die Ergänzung führt zu Abhängigkeit. Wie diese ausgelebt wird, steht auf einem anderen Blatt. Fest steht nur, sobald ein Lebensabschnitt endet und es eventuell zur Trennung mit dem Partner kommt, wird der ergänzte Part oftmals in ein emotionales, schwarzes Loch fallen.
Das heißt, hier trifft die These der Ergänzung dann wieder zu...
Vielleicht hat sich dieses Sprichwort aber auch nur entwickelt, weil eine Partnerschaft (Lebensgemeinschaft, Ehe, etc) auch eine Sozialgemeinschaft ist. Will sagen: Jeder konzentriert sich dann auf das, was er am besten kann (bzw., was er oder der Partner glaubt, am besten zu können ;) ). Schlichte Aufgabenteilung also?? nun ja, ganz so banal wird es schon nicht sein, aber imho geht es irgendwie in diese Richtung...
Letzten Endes stammten viele Sprichwörter ja aus der Zeit, wo man nicht heiratete, sondern verheiratet wurde. Und da wurde oft gesagt: nach der Heirat wirst Du ihn/sie schon schätzen lernen. Und nach außen wurde ja oft genug (auch heute noch) die perfekte Beziehung gespielt.
Trotzdem kann und will ich nicht verleugnen, dass in den Topf/Deckel-Vergleichen und wie sie alle sonst noch heißen, nicht ein Funke Wahrheit steckt. Bekanntlich stirbt ja die Hoffnung zuletzt
Lysandros
09.07.2003, 17:31
Original geschrieben von Ianus
Schön formuliert, wie immer, aber meinst du nicht, dass man die Strukturen und Arbeitsweisen eher durchschaut habe sollte als sie zu 'verinnerlichen'?
Denn unsere Erziehung dient meiner Meinung nach nichts anderem, als unserem Verhalten gewisse nicht zu hinterfragende Strukturen aufzuprägen - diese Strukturen also zu verinnerlichen und ihre Anwendung zu automatisieren. Das Wachstum 'über sich hinaus' dagegen läuft dahin, dass diese Handlungsstrukturen und Automatismen wieder sichtbar gemacht werden, und man schlussendlich vor der bewusst gefällten Entscheidung steht, ob man sich ihrer weiterhin bedienen will oder nicht.
Würde jemand noch mehr dieser Strukturen und Handlungsmuster verinnerlichen als sowieso schon notwendig, so wäre das fast so, als würde er sich selbst einen Knüppel zwischen die Beine werfen.
Oder scheitert hier unser gegenseitiges Verständnis nur an einer unterschiedlichen Wortwahl?
Ja, denn mit "Verinnerlichen" meinte ich, dass man eine Struktur in sein Repertoire von verschiedenen Verhaltensweisen aufgenommen hat, was aber nicht bedeutet, nach jener auch immer zu handeln zu müssen; jedoch kann man aus diesem schöpfen und auch neue Varianten entwickeln.
Uralten Thread wieder aus der Versenkung hol... *kram*
Ich möcht hier auch mal kurz was loswerden, auch wenn ich vielleicht nicht ganz zu 100% auf RPG-Süchtlings Frage eingehen kann/will. Ich hoffe er verzeiht es mir... ;)
Ich frage mich eigentlich schon seit langer Zeit, ob man es denn wirklich weiß/fühlt, wenn man seinen passenden Deckel gefunden hat?! Ich glaube eigentlich, daß es mehrere Partner gibt, mit denen man glücklich bis zu seinem Lebensende (klingt irgendwie kitschig :rolleyes: ) zusammen sein kann. Mit manchen wird es leichter sein, mit anderen schwerer.
Aber gibt es wirklich den perfekten Partner für sich selbst? Ich denke nicht, eben dadurch, daß jeder Mensch so seine Probleme und Eigenarten hat. Diese Probleme überträgt er natürlich dann auch zwangsläfig auf seinen Partner, egal ob es ihm bewußt ist oder er es will oder nicht.
Ich vergleiche im Moment immer meine derzeitige Beziehung (@Schatz: http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/knuffel.gif) mit der davor. Die Beziehung mit Nemo ist für meine Verhältnisse noch sehr frisch, da ich mit meinem Ex 4,5 Jahre zusammen war und mit Nemo erst ca. 8 Monate. In der Anfangszeit war ich mit meinem Ex natürlich auch sehr glücklich (sonst wär ich ja auch nicht mit ihm zusammen gewesen), jedoch habe ich das Gefühl, daß es nicht so war wie mit Nemo jetzt. Es könnte natürlich ein Art Trugbild meinerseits sein, da ich im Moment so wahnsinnig verliebt bin und daß der Schein mich trügt. Aber ich glaube mich erinnern zu können, daß ich meinen Ex nie so sehr geliebt habe, wie ich Nemo liebe. http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/gruebel.gif Das würde bedeuten, daß Nemo und ich besser zusammen passen, als mein Ex und ich. Aber es könnte doch sein, daß es noch jemanden gibt, der noch besser zu mir paßt als Nemo. Jetzt ist natürlich die Frage: warum sollte ich einen noch besseren Deckel suchen, wenn ich mit dem Deckel, den ich habe glücklich bin?! Ich denke mal, das hätte keinen Sinn, da man ja nicht sicher weiß, ob die folgenden Beziehungen besser werden oder nicht. Ich meine, daß man seine derzeitige Beziehung solange führen sollte, solange es einen glücklich macht, auch wenn es bessere Deckel geben sollte.
Was Lilly noch sagte, hat mich auch an meine letzte Beziehung erinnert: Man sollte sich nie für den Partner zu sehr verändern bzw. sich an ihn anpassen. Das habe ich bei meinem Ex gemacht und irgendwann gemerkt, daß ich nicht mehr ich selbst war. Meine Beziehung war vielleicht schön und harmonisch, aber ich hatte mich verloren. Ich habe lange gebraucht um herauszufinden, was mir fehlt bis ich auf einmal festgestellt habe, daß ich nichts mehr getan habe, was mir früher Freude bereitet hat und ich nur noch das tat, wozu mein Partner Lust hatte. Als ich mich dann getrennt hatte, habe ich mich langsam wieder gefunden und bin wieder ich geworden. Zwar hatte mir wieder etwas gefehlt und zwar ein Partner, aber ich hatte mich selbst wieder und das war auf jeden Fall wichtiger.
Ich denke deshalb, daß eine Partnerschaft das "Loch in einem selbst" füllen kann, aber das muß nicht immer gut sein. Das Loch kann genauso gefüllt werden, ohne daß es einen glücklich macht, da es zwar durch etwas gefüllt wird, was man sich gewünscht hat, es wird aber mit etwas falschem gefüllt. Mit etwas, das einen zu sehr verändert. Ich glaube wie Lilly, daß man die Suche nach einem Selbst nicht völlig alleine schaffen kann. Eine Partnerschaft kann dabei helfen, muß wiederum aber nicht unbedingt. Ich denke, man sollte sich bei dieser Suche nicht zu sehr auf ein bestimmtes Ziel versteifen, sondern das Leben leben und alles einfach auf einen zukommen lassen. Denn sowohl gute, als auch schlechte Erfahrungen helfen dabei sich selbst zu finden.
Sollte man nicht die Suche nach sich Selbst abgeschlossen haben, bevor man eine Beziehung eingeht (da man sonst vielleicht zu viele Erwartungen in den anderen setzt und von ihm verlangt, das "Loch zu füllen")? Laut der Theorie oben ist das nicht möglich, denn man braucht einen anderen Menschen, um vollständig zu sein.
Eindeutiges Ja - Denn ansonsten könnte man sich nicht sicher sein, daß man seinen Partner nur ausnutzt (das "ich kann ohne dich nicht leben).
Problem: Wenn man die Suche nach sich Selbst erfoglreich abgeschlossen hat, kann es leicht passieren, daß man dann überhaupt keinen Partner mehr braucht, weil man dann auch alleine leben möchte und kann. Also mit dem "Verlieben" wirds dann schwer. Da muss man sich entscheiden: Verlieben und verblendet leben oder Erkenntnis und kein Verliebtsein - Beides hat Vor- und Nachteile. :D
PS: Verliebheit bzw. Partner/Beziehungswahl entsteht aber immer durch Pheromone und Hormone. Verliebheit aus reiner Seelenverwandheit gibts nicht - Wenn etwas Seelenverwandheit ist, dann wäre das eher jemand mit gleichen Hobbies und Interressen bzw. Freunde.
Dark Paladin
31.03.2004, 15:50
Original geschrieben von Nemo's Goddess
Aber es könnte doch sein, daß es noch jemanden gibt, der noch besser zu mir paßt als Nemo. Jetzt ist natürlich die Frage: warum sollte ich einen noch besseren Deckel suchen, wenn ich mit dem Deckel, den ich habe glücklich bin?! Ich denke mal, das hätte keinen Sinn, da man ja nicht sicher weiß, ob die folgenden Beziehungen besser werden oder nicht. Ich meine, daß man seine derzeitige Beziehung solange führen sollte, solange es einen glücklich macht, auch wenn es bessere Deckel geben sollte.
Man kann die anderen Deckel imo auch noch gar nicht richtig beurteilen, wenn man sie noch nicht aufgesetzt hat, bzw. noch nicht in eine Beziehung eingegangen ist. Da sollte man bei seinem Deckel bleiben, da man bei dem weiß, was man an ihm hat. Da man mit ihm glücklich ist, wieso zu einem anderen Deckel wechseln, der ein Fehlschlag sein könnte, wodurch man auch seinen alten verlieren würde? ;)
Ich denke deshalb, daß eine Partnerschaft das "Loch in einem selbst" füllen kann, aber das muß nicht immer gut sein.
Ich finde, dass dies eine seltsame Bezeichnung ist. Das "Loch in einem selbst" existiert meiner Meinung nach gar nicht. Man kann durch eine Beziehung glücklicher werden, etwas mehr bekommen, aber nicht mehr sein. Man macht sich gegenseitig glücklich mit einer Beziehung, aber das wäre dann ein "mehr werden", als man vorher war, eine Erweiterung. Weil es eine Erweiterung ist, sehe ich es deshalb auch so, dass nicht jeder in eine Beziehung eingehen will, weil er mit sich selbst schon ein ganzes ist, auch so zufrieden ist.
Das Loch kann genauso gefüllt werden, ohne daß es einen glücklich macht, da es zwar durch etwas gefüllt wird, was man sich gewünscht hat, es wird aber mit etwas falschem gefüllt. Mit etwas, das einen zu sehr verändert.
Das "Loch" (bzw. die Erweiterung ;)) wird imo nicht mit falschem gefüllt, sondern mit etwas, was nicht genau dasselbe ist, was man vorher hatte. Es verändert einen sowieso, weshalb man in einer Beziehung sich schon ähnlich sein sollte, um sich nicht soweit zu verändern, dass man nicht mehr man selbst ist. Exakt dieselben Personen kann man nicht sein, aber man kann das teilen, was man gemeinsam hat oder einfach teilen will. Aber um sich gar nicht zu verändern, müsste man notgedrungen etwas Abstand zu seinem Partner halten (und zwar soweit, dass man noch vollkommen man selbst sein kann, was ergo davon abhängig ist, wie ähnlich man sich ist), was imo auch falsch ist.
Ich glaube wie Lilly, daß man die Suche nach einem Selbst nicht völlig alleine schaffen kann. Eine Partnerschaft kann dabei helfen, muß wiederum aber nicht unbedingt.
Ich halte es auch für unmöglich, dass man sich selbst ohne andere finden kann. Man braucht die Personen, da man durch sie neues bekommt, was man vorher nicht hatte. Man lernt neues kennen, kann es auf das vorhandene beziehen und sich selbst dadurch näher kommen. Inwiefern man dies bezieht, ist lediglich einem selbst überlassen, wo selbst der Partner nicht weiter helfen kann.
Ich denke, man sollte sich bei dieser Suche nicht zu sehr auf ein bestimmtes Ziel versteifen, sondern das Leben leben und alles einfach auf einen zukommen lassen. Denn sowohl gute, als auch schlechte Erfahrungen helfen dabei sich selbst zu finden.
Genau derselben Meinung bin ich auch. :)
Original geschrieben von RPG-Süchtling
Sollte man nicht die Suche nach sich Selbst abgeschlossen haben, bevor man eine Beziehung eingeht (da man sonst vielleicht zu viele Erwartungen in den anderen setzt und von ihm verlangt, das "Loch zu füllen")? Laut der Theorie oben ist das nicht möglich, denn man braucht einen anderen Menschen, um vollständig zu sein.
Ich denke, dass es gar nicht möglich ist, die Suche nach sich selbst abzuschließen. Man kann sich nur immer näher kommen, sich immer näher kennenlernen, aber nie vollkommen. Dazu gibt es einfach zu viele Dinge auf der Welt, um sie alle auf sich zu werten und zu beurteilen. Aber eine Beziehung hilft dabei, sich selber kennenzulernen und ist imo ein wichtiger Schritt in der Selbstfindung. Man wird auch mit jeder Beziehung weiser, lernt immer mehr über sich selbst. Auch wenn die Beziehung abbricht, hat man dadurch etwas wertvolles erhalten. Außerdem bricht eine Beziehung meistens dann ab, wenn man immer weniger gemeinsam hat. Man hat herausgefunden, dass der Partner zu wenig zu einem passt, oder man hat herausgefunden, was für Dinge mehr zu sich selbst passen, womit der Partner ausgeschlossen wäre. An dieser Beziehung ist man somit auch gewachsen, wie man an einer guten Beziehung ebenfalls wächst.
Original geschrieben von Prayor
Eindeutiges Ja - Denn ansonsten könnte man sich nicht sicher sein, daß man seinen Partner nur ausnutzt (das "ich kann ohne dich nicht leben).
Man muss dem Partner Vertrauen schenken, anstatt sicherzugehen. Ich kann deine Behauptung nicht nachvollziehen, würde die Frage (wie oben beschrieben) eher mit einem eindeutigen Nein beantworten.
Problem: Wenn man die Suche nach sich Selbst erfoglreich abgeschlossen hat, kann es leicht passieren, daß man dann überhaupt keinen Partner mehr braucht, weil man dann auch alleine leben möchte und kann. Also mit dem "Verlieben" wirds dann schwer. Da muss man sich entscheiden: Verlieben und verblendet leben oder Erkenntnis und kein Verliebtsein - Beides hat Vor- und Nachteile. :D
Geht man davon aus, dass man wirklich die Suche zu sich selbst abschließen könnte (was ich für unmöglich halte), dann wäre es eben genau dieses Problem. Man könnte an einer Beziehung gar nicht mehr wachsen, denn man hat schon alles zur Selbsterfüllung für sich selbst erkannt. Ich finde, dass man gerade durch Beziehungen sich selbst näher kommt, was also imo der Sinn einer Beziehung ist (neben bloßer Fortpflanzung / Erfüllung niederer Instinkte).
PS: Verliebheit bzw. Partner/Beziehungswahl entsteht aber immer durch Pheromone und Hormone. Verliebheit aus reiner Seelenverwandheit gibts nicht - Wenn etwas Seelenverwandheit ist, dann wäre das eher jemand mit gleichen Hobbies und Interressen bzw. Freunde.
Seelenverwand kann man auch mit dem Partner sein. Es ist aber ebenfalls davon abhängig, was für einen selbst Freunde sind. Haben Freunde für dich einfach nur dieselben Interessen oder geben sie dir eher ein gutes Gefühl durch ihre Charaktereigenschaften, weil sie nett, freundlich, hilfsbereit sind?
Oder mal umgekehrt: wie entsteht "Liebe"? Ich selbst kann das eigentlich nicht beurteilen, da ich mit meinen wenigen Jahren, die ich lebe das Gefühl noch nicht erlebt habe, aber ich habe dabei einen Gedanken, was "Liebe" ist.
Damit man eine Person liebt, muss sie einem sympathisch sein. Ihre gesamte Erscheinung muss für einen stimmen. Sie muss also nicht einmal gut aussehen, sondern auf einen lediglich positiv erscheinen, was neben dem bloßen Aussehen auch Gestik/Mimik miteinbezieht. Danach kommt der zweite Punkt, die Interessen. Diese lernt man erst im Gespräch kennen, sind aber dennoch sehr stark ausschlaggebend, ob eine Beziehung funktionieren kann, was auch beim Eingehen in die Beziehung zählt. Wenn es wenig Übereinstimmung gibt, dann gibt es auch umso weniger Dinge, die man mit dem Partner teilen kann. Deshalb verändert man sich Zwangsweise für den Partner oder distanziert sich von ihm. Und auf die Distanz hin folgt meist der Abbruch einer Beziehung, genauso wie auch auf Veränderung von sich selbst. Es ist zwar auch abhängig, wie nah man in einer Beziehung sein will / soll, aber hierbei könnte man gar nicht nah sein. Wenn man es versuchen würde, würde die Beziehung scheitern. Es muss also Gemeinsamkeiten an Interesse geben, damit das ganze läuft, nicht nur Hormone alleine spielen dabei eine Rolle, da man sich für diese nicht so sehr verstellen kann, dass man nicht mehr man selbst ist.
Gnah - Das halt ich nicht aus :\
Das Verliebheitsgefühl ensteht nur nicht dur Gemeinsamkeiten sonder nur durch Hormone/Pheromone bzw. Geruch und optisches Erscheinungsbidl bzw - "Rasterfahndung". http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_009.gif
Und ich rede hier von einem Verliebtsein, aus dem eine Beziehung wird also ein Paar. Wenn es auf Gemeinsamkeiten beruhen würde, dann müsste man sich aber in ein bißchen viel Menschen verlieben. ;)
PS: Das ist wissenschaftlich belegt. http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_009.gif - Ach was reg ich mich auf - Wenns heut sogar noch Leute gibt die an Gott glauben...:rolleyes: :D
edit: Jedes verliebte Paar endet früher oder später im Bett. http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_009.gif
Dark Paladin
31.03.2004, 18:17
Original geschrieben von Prayor
Gnah - Das halt ich nicht aus :\
Das Verliebheitsgefühl ensteht nur nicht dur Gemeinsamkeiten sonder nur durch Hormone/Pheromone bzw. Geruch und optisches Erscheinungsbidl bzw - "Rasterfahndung". http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_009.gif
Und ich rede hier von einem Verliebtsein, aus dem eine Beziehung wird also ein Paar. Wenn es auf Gemeinsamkeiten beruhen würde, dann müsste man sich aber in ein bißchen viel Menschen verlieben. ;)
Es ist ein Aspekt, was die Beziehung ausmacht. Der andere wäre eben, dass einem das Erscheinungsbild zusagt - dieses ist Hormongesteuert. Daraus entsteht ein Verliebtsein, erst danach zählen Interessen wirklich, es sei denn es handelt sich um einen Sonderfall, bei dem erst die Interessen zählten (auf einer Basis, die Erscheinung und Gestik ausschließt) und dann direkt die Liebe entstand, als die Erscheinung als weiterer Punkt hinzukam, ohne vorheriges "Verliebtsein".
PS: Das ist wissenschaftlich belegt. http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_009.gif - Ach was reg ich mich auf - Wenns heut sogar noch Leute gibt die an Gott glauben...:rolleyes: :D
Gut und gerne, aber es ist nicht der einzige Punkt, der zählt.
edit: Jedes verliebte Paar endet früher oder später im Bett. http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_009.gif
...was allerdings nicht der einzige Sinn einer Beziehung ist. :rolleyes:
-[IoI]-Ins@ne
31.03.2004, 21:07
Original geschrieben von Prayor
Das Verliebheitsgefühl ensteht nicht durch Gemeinsamkeiten sondern nur durch Hormone/Pheromone bzw. Geruch und optisches Erscheinungsbidl bzw - "Rasterfahndung".
Weißt du, womit ich lange ein Problem hatte, Prayor?
Genau mit dem, was du denkst.
Und für dieses "Verliebtsein" brauche ich nicht dein ach so bewährtes "Rasterverfahren", das Gefühl entsteht aus nichts anderem als aus einer Interpretation meinerseits des Gegenübers.
Ich war völlig angetan von diesem "Gefühl" des Verliebtseins, ich konnte mich wirklich ausnahmslos in jedes Mädchen verlieben, wenn ich es wollte.
In Wahrheit war es so, dass ich mir immer selbst einredete, verliebt in irgendjemanden zu sein.
Nicht unbedingt, weil es als "cool" galt, eine Freundin zu haben, nichtmal weil mein sexueller Trieb mir suggerierte verliebt zu sein, nein, sondern weil ich einen Kick davon bekam, mich verliebt zu fühlen.
Ich gehörte zu den Menschen, die das "Opfer", in welches sie sich verliebt hatten, nichteinmal annähernd gut kennen mussten, nicht mal nett finden mussten.
Denn die einzige "Liebe" die ich bis dahin kannte, war einfach die Manipulation des eigenen Denkens, ich interpretierte Eigenschaften, Charakterzüge, sogar Gedankenmuster in den anderen Menschen hinein, um ihn so zu meiner "Liebe" zu machen, und dafür benötigte ich niemand besonderen, es genügte jederman(frau).
So gestaltete sich meine Situation lange hoffnungslos, denn egal, wenn ich traf, egal was ich auch tat, nichts konnte mir die Angst nehmen, dass jede Liebe, die für mich möglich war zu empfinden, nichts anderes ist als nur eine interpretierte Hoffnung in meinem Kopf.
So taumelte ich also mehr oder minder durch die Welt, und jegliches Verliebtsein, dass ich für jemanden entwickelte, bestätigte nur, dass diese Gefühl nur von mir selbst geschaffen, nicht vom Gegenüber ausgelöst, wurde.
Ach ich weiß nicht, irgendwie schweife ich vom Eignetlichem ab, was ich sagen wollte oO.
Jedenfalls ist das mit deiner "Rasterfahndung" absolut lächerlich, es ist maximal 1 einzige Facette der unendlich vielen Punkten, warum man sich verlieben kann, und mir persönlich ist es noch nie wiederfahren, dass ich mich verliebt habe, weil urplötzlich ein Hormonschub mein Gehirn durchflutete weil das optische Erscheinungsbild einem Engel glich und sofort alle männlichen Triebe in mir ansprach http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_046.gif
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