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bg2408
24.04.2007, 19:56
Da ich über Gothic 3 meinem Eindruck nach alles gesagt habe, sofern dazu nicht noch etwas kommt, würde ich gerne auf die anderen Punkte eingehen - hast du was dagegen, wenn ich daraus einen extra Thread mache und diesen (samt Folgeposts) in das Rollenspielforum ausgliedere?

Übrigens, wenn es nach Logik geht, sind in den meisten Questreihen die Aufgaben völlig unlogisch. Selbst solche Questreihen, wie die dunkle Bruderschaft, die in meinen Augen eine der am besten dargestellten Questreihen der PC-RPG-Geschichte ist, werden auf einmal was für die Tonne.Die Questreihe der dunklen Bruderschaft ist ein schönes Beispiel für einen Blender. Müßte ich die Auftragsreihen der acht großen Gilden (Klingen, Magiergilde, Kriegergilde, Diebesgilde, Hof des Wahnsinns, Arena, Ritter der Neun, Dunkle Bruderschaft) in eine Rangreihe bringen, kämen die Auftragsreihe der Bruderschaft als zweitschlechteste weg (nur die Arena ist noch schlechter).

Was ich meine?
Die einzelnen Aufträge sind extrem gut ausgearbeitet. Besser als die der meisten anderen Gilden.
Die Atmosphäre im Hauptquartier ist sicherlich von allen Gilden am besten gelungen.
Das Belohnungssystem sorgt dafür, daß der Spieler sich auch anstrengt, wirklich wie ein Assassin zu verhalten (ein Aspekt, wo insbesondere die Magiergilde massive Probleme hat).

Aber: Es findet über extrem lange Zeit keine Entwicklung statt. Es gibt keine Handlungspunkte. Die eigentliche Geschichte setzt erst extrem spät ein. Sie ist schon extrem schnell vorbei. Und es gibt keinerlei Verbindungen zum Sagenschatz der TES-Titel.

Vergleichen wir es mal mit einem Beispiel, wo es rein von der Geschichte her deutlich besser gemacht worden ist: Die Kämpfergilde. Dort gibt es zwei Arten von Aufträgen - unabhängige Missionsaufträge, und jeweils die Geschichte voranbringende Aufträge. Die Mischung hätte ich mir auch für die dunkle Bruderschaft gewünscht. Ruhig im Verhältnis 3:1. Heißt zum Beispiel drei "normale" Hinrichtungen, wie bisher auch, aber dann irgendein Auftrag, der mehr Licht auf die Verschwörung wirft. Seien es Untersuchungen. Seien es "zufällig" eingestreute Hinweise während der Missionen. Irgend etwas, damit die derzeit extrem kurze Geschichte der dunklen Bruderschaft eher ansetzt, und nicht alles wie "plonk, da ist sie - da war sie!" wird.

Und gehen wir weiter: Die anderen Aufträge schöpfen (irgendwie) aus dem Sagenschatz des Universums. Die Magiergilde mit Mannimarco (die Auftragsreihe setzt gewissermaßen Daggerfall fort). Die Kriegergilde mit dem Hist-Baum. Die Diebesgilde mit Nocturnals Fluch. Und so weiter. Da sind Hintergründe drin. Natürlich, die Bruderschaft ist mit der Abwesenheit jener eine möglicherweise erfrischende Ausnahme. Dennoch hätte man da - wie bei der Morag Tong in Morrowind - was einbauen können.

So gut die Aufträge individuell auch sein mögen - als Questreihe ist die dunkle Bruderschaft wirklich nicht so berauschend.

Schade, dass ich deinen Snappersuchbildthread nicht gelesen habe (bin ja erst seit 2005 im Forum). Ich hätte gegenhalten können. :p Allerdings auf eine andere Art und Weise: G2 in Verbindung mit DNDR gehörte in gewisser Weise geradezu Beginn zu den schwierigeren RPGs. Mit anderen Worten: Es ist so, wie es ist. Wer nicht klar kommt, soll sich erstmal was anderes suchen, wo er sich Erfahrung aneignen kann.
In dem Thread ging es um die negativen Bewertungen im Ausland, wo ich die Einsteigerfeindlichkeit ansprach - um mal so etwas darauf hinzuweisen, daß Gothic 2 kein 99% Megatitel ist, sondern durchaus seine Macken hat und damit durchaus eine 8x%-Wertung als nicht zwangsweise deutschfeindlich angesehen werden muß. Laaange Geschichte. Thread hieß irgend etwas mit "Deutschland hui, Ausland pfui" oder so.

Was ich an Oblivion am allermeisten verabscheue, ist die maßlos übertriebene Einsteigerfreundlichkeit. Ich hasse die Questpopups. Ich hasse den Questmarker. Ich hasse das totale Levelscaling. Ich hasse nicht aus dem Inventar entfernbare Gegenstände, weil sie für irgendwelche Aufträge gebracht werden könnten. Aus dem Grund habe ich es alles per PlugIns weggehauen, aber das ist ein anderes Thema.

Jedenfalls. Das ist das eine Extrem. Das andere Extrem, nämlich Anfängern generell ohne jede Chance auf die Schnauze zu hauen, ist genauso unklug. Es ist eine Frage der Lernkurve. Während Oblivion sie zu flach hält, kann sie auch (wie im Falle von G2) viel zu steil sein. Ein Mittelweg, wie in Gothic 1, ist da sinnvoller. Die Welt mag rauh, gefährlich und co sein - aber kann sie das nicht nach angemessener Lernzeit sein? Hat in Gothic 1 irgendwer deswegen geschrien, weil keine Snapper neben dem Eingang des alten Lagers standen, sondern sich tiefer im Wald versteckt hielten?

Die Sache ist, wenn ein Spiel gut ankommen soll (in dem Thread ging es um Wertungen) darf man Erstspieler nicht dauernd vor dem Kopf hauen. Das hat Gothic 2 aber meinem Eindruck nach gemacht. Verstärkung ist dir ein Begriff?

(Leider sehen es die Spieleentwickler nicht so, weil sie gleich jeden erreichen wollen. Die Folge davon ist, ist jedenfalls meine Meinung dazu, dass die Spiele immer leichter werden.
Du hast doch da mal irgendwo einen Bericht von jemanden gebracht, der sich über RPGs im Allgemeinen moniert hat und u.A. die lange Spieldauer kritisiert hat. *schüttel*)Das war der Vogel (Jeff? Jeb?), der so ziemlich ALLES kritisiert hat, was RPGs ausmachen - und am liebsten Action-Spiele, die 10 Stunden Spielzeit bieten, raus machen würde :D.

Aber so ist es ja nun nicht allgemein. Sicher, Bethesda hats (...extrem...) übertrieben. Aber Obsidian mit NWN2? Da wurde meinem Eindruck nach ein guter Mittelweg gefunden. Ansonsten gabs ja die letzten Jahre nicht viel von Bedeutung ._.

Sergej Petrow
24.04.2007, 22:45
Da ich über Gothic 3 meinem Eindruck nach alles gesagt habe, sofern dazu nicht noch etwas kommt, würde ich gerne auf die anderen Punkte eingehen - hast du was dagegen, wenn ich daraus einen extra Thread mache und diesen (samt Folgeposts) in das Rollenspielforum ausgliedere?
Nicht wirklich. Bin gespannt



Die Questreihe der dunklen Bruderschaft ist ein schönes Beispiel für einen Blender. Müßte ich die Auftragsreihen der acht großen Gilden (Klingen, Magiergilde, Kriegergilde, Diebesgilde, Hof des Wahnsinns, Arena, Ritter der Neun, Dunkle Bruderschaft) in eine Rangreihe bringen, kämen die Auftragsreihe der Bruderschaft als zweitschlechteste weg (nur die Arena ist noch schlechter).

Was ich meine?
Die einzelnen Aufträge sind extrem gut ausgearbeitet. Besser als die der meisten anderen Gilden.
Die Atmosphäre im Hauptquartier ist sicherlich von allen Gilden am besten gelungen.
Das Belohnungssystem sorgt dafür, daß der Spieler sich auch anstrengt, wirklich wie ein Assassin zu verhalten (ein Aspekt, wo insbesondere die Magiergilde massive Probleme hat).

Aber: Es findet über extrem lange Zeit keine Entwicklung statt. Es gibt keine Handlungspunkte. Die eigentliche Geschichte setzt erst extrem spät ein. Sie ist schon extrem schnell vorbei. Und es gibt keinerlei Verbindungen zum Sagenschatz der TES-Titel.
Ich kann dir da sogar in einem gewissen Rahmen zustimmen. Wobei ich es nicht als Blender betrachten würde. Du prangerst, das passt dann auch ganz gut zu deiner Kritik bei Gothic, die nicht vorhandene Verbindung zum Hintergrund der TES-Reihe an. Für mich muss die Sache an sich glaubhaft wirken. Wenn das passiert, dann denke ich mir meinen eigenen Hintergrund dazu aus. Logischerweise bekomm ich dann zum gespielten Char und zur vorhandenen Welt etwas sehr homogenes und für mich äußerst nachvollziehbares raus.
Was nützt es mir, wenn der Hintergrund zur Kämpfergilde zwar gut ist, ich mich aber mangels guter Aufträge nicht mit dem Char identifizieren kann. Ich gehe da sogar fast den umgekehrten Weg: Wenn nur die Geschichte gut ist, aber der Rest nicht passt, ist es für mich vielmehr Blendwerk.

Ich agiere mit dem Char in der Welt.

Dieser Char soll handeln und zwar so, wie es für die Ausprägung des Chars notwendig ist. Dazu muss a) die Möglichkeit vorhanden sein auch wirklich wie ein Zauberer, Kämpfer, Ritter, Dieb, Assassine, Mönch,... handeln zu können und b) die Gegenwart, also quasi die Spielzeit, es ermöglichen können, dass man sich vorstellen kann, dass die restliche Welt dieses Handeln auch als ein solches erkennt. Die Vergangenheit braucht da für mich nur nebelig sein, da ich da etwas mehr Freiheiten habe.



Vergleichen wir es mal mit einem Beispiel, wo es rein von der Geschichte her deutlich besser gemacht worden ist: Die Kämpfergilde. Dort gibt es zwei Arten von Aufträgen - unabhängige Missionsaufträge, und jeweils die Geschichte voranbringende Aufträge. Die Mischung hätte ich mir auch für die dunkle Bruderschaft gewünscht. Ruhig im Verhältnis 3:1. Heißt zum Beispiel drei "normale" Hinrichtungen, wie bisher auch, aber dann irgendein Auftrag, der mehr Licht auf die Verschwörung wirft. Seien es Untersuchungen. Seien es "zufällig" eingestreute Hinweise während der Missionen. Irgend etwas, damit die derzeit extrem kurze Geschichte der dunklen Bruderschaft eher ansetzt, und nicht alles wie "plonk, da ist sie - da war sie!" wird.

Und gehen wir weiter: Die anderen Aufträge schöpfen (irgendwie) aus dem Sagenschatz des Universums. Die Magiergilde mit Mannimarco (die Auftragsreihe setzt gewissermaßen Daggerfall fort). Die Kriegergilde mit dem Hist-Baum. Die Diebesgilde mit Nocturnals Fluch. Und so weiter. Da sind Hintergründe drin. Natürlich, die Bruderschaft ist mit der Abwesenheit jener eine möglicherweise erfrischende Ausnahme. Dennoch hätte man da - wie bei der Morag Tong in Morrowind - was einbauen können.
Immerhin kann ich jetzt umsomehr nachvollziehen, weshalb Du Schwierigkeiten mit Gothic hast.



So gut die Aufträge individuell auch sein mögen - als Questreihe ist die dunkle Bruderschaft wirklich nicht so berauschend.

Yep, die Aufträge an sich waren bis auf einem Loch in der Mitte wirklich klasse.

Zur Questreihe muss ich sagen, dass alleine durch die Aufgaben diese Gilde absolut glaubwürdig für mich rüberkam. Ein Grund, weswegen diese Gilde meine absolute Lieblingsgilde im Spiel ist. Der Versuch, wie sie ihre Welt erklärt haben. Warum ihr Weltbild das richtige ist und eigentlich das, was sie tun, nichts böses, sondern etwas notwendiges ist.



In dem Thread ging es um die negativen Bewertungen im Ausland, wo ich die Einsteigerfeindlichkeit ansprach - um mal so etwas darauf hinzuweisen, daß Gothic 2 kein 99% Megatitel ist, sondern durchaus seine Macken hat und damit durchaus eine 8x%-Wertung als nicht zwangsweise deutschfeindlich angesehen werden muß. Laaange Geschichte. Thread hieß irgend etwas mit "Deutschland hui, Ausland pfui" oder so.
Von so einem Gequatsche halte ich eh nicht viel. Mir wären viele gute Titel entgangen, wenn ich nur auf deutsche Softwareschmieden zurückgegriffen hätte.



Was ich an Oblivion am allermeisten verabscheue, ist die maßlos übertriebene Einsteigerfreundlichkeit. Ich hasse die Questpopups. Ich hasse den Questmarker. Ich hasse das totale Levelscaling. Ich hasse nicht aus dem Inventar entfernbare Gegenstände, weil sie für irgendwelche Aufträge gebracht werden könnten. Aus dem Grund habe ich es alles per PlugIns weggehauen, aber das ist ein anderes Thema.
Questpopups und Questmarker haben mich zwar auch überrascht, aber richtig störend fand ich sie jetzt nicht. Ich glaube die meiste Zeit stand er bei mir auf den Fischschuppenquest. Habe da immer gleich umgestellt, wenn was neues kam. Ok, wenn Du es gleich rausgehauen hast, ist es auch eine Lösung. Führe mich nicht in Versuchung. *g*
Zum Scaling: Trotz der schönen Welt haben sie es geschafft, dass ich mich nicht so gerne nur draußen aufgehalten habe. Durch, so kam es mir jedenfalls vor, immer gleiche Gegner, wirkte die Welt an sich irgendwie recht leblos. Letztendlich war es aber auch nicht so schlimm, da es genügend Beschäftigungsalternativen gab -> Stärken nutzen und mit Schwächen nicht aufhalten (Es sei denn, der Schwächeteil überwiegt -> Tonne *g*)



Jedenfalls. Das ist das eine Extrem. Das andere Extrem, nämlich Anfängern generell ohne jede Chance auf die Schnauze zu hauen, ist genauso unklug. Es ist eine Frage der Lernkurve. Während Oblivion sie zu flach hält, kann sie auch (wie im Falle von G2) viel zu steil sein. Ein Mittelweg, wie in Gothic 1, ist da sinnvoller. Die Welt mag rauh, gefährlich und co sein - aber kann sie das nicht nach angemessener Lernzeit sein? Hat in Gothic 1 irgendwer deswegen geschrien, weil keine Snapper neben dem Eingang des alten Lagers standen, sondern sich tiefer im Wald versteckt hielten?
Ein Freund von mir hat mit G2 sein erstes RPG gespielt. Gleich danach hat er DNDR gespielt. Habe ihm dabei kurze Anleitungen gegeben, auch was er achten muss. Im ersten Viertel von G2 pur war er noch ein bisschen hilflos, ob der Aufgaben und der Charakterskillung, danach ging es wie von selbst.



Die Sache ist, wenn ein Spiel gut ankommen soll (in dem Thread ging es um Wertungen) darf man Erstspieler nicht dauernd vor dem Kopf hauen. Das hat Gothic 2 aber meinem Eindruck nach gemacht. Verstärkung ist dir ein Begriff?
Es darf niemals unfair werden, dass würde ich schon unterschreiben. Wenn es nicht unfair ist, finde ich es durchaus legitim, dass auch einem Erstspieler dauernd ein eingeschenkt wird, wenn er das Problem nicht erkennt.
Wo ist der Unterschied dabei? Eigentlich ist Gothic (1+2) hierbei sogar recht simple: Wenn Du nicht die entsprechend hohe Ausrüstung hast, verlierst Du in der Regel.
Das ist eigentlich das, was Du in beiden Teilen gleich als erstes lernst und sogar genauso dem Handbuch entnehmen kannst.

Hm, ich weiß jetzt nicht genau, was Du hier jetzt mit Verstärkung meinst.



Das war der Vogel (Jeff? Jeb?), der so ziemlich ALLES kritisiert hat, was RPGs ausmachen - und am liebsten Action-Spiele, die 10 Stunden Spielzeit bieten, raus machen würde :D.
... wobei er der Liebling der Spieleindustrie wäre.:D Schlimm wird es allerdings, wenn es dann auch tatsächlich so wird.



Aber so ist es ja nun nicht allgemein. Sicher, Bethesda hats (...extrem...) übertrieben. Aber Obsidian mit NWN2? Da wurde meinem Eindruck nach ein guter Mittelweg gefunden. Ansonsten gabs ja die letzten Jahre nicht viel von Bedeutung ._.
Zu NWN 2 bekomme ich keinen Zugang mehr hin. Habe mich in den letzten Jahren so dran gewöhnt, gleich spielen zu können und Probleme aus dem Spiel heraus lösen zu können, dass ich derzeit einfach keine Lust mehr habe, mich mit den ganzen Talenten rumzuärgern. Innovativ und aus dem Spiel heraus muss die Spieltechnik dezent im Hintergrund laufen, so zumindest ist meine derzeitige Maxime.

bg2408
24.04.2007, 23:17
Ich kann dir da sogar in einem gewissen Rahmen zustimmen. Wobei ich es nicht als Blender betrachten würde. Du prangerst, das passt dann auch ganz gut zu deiner Kritik bei Gothic, die nicht vorhandene Verbindung zum Hintergrund der TES-Reihe an.Ich prangere nicht nur das an. Das ist nur der kleinere Teil - ich prangere mehr an, daß die Questreihe kaum (bzw bis knapp vor Ende keine) Geschichte bietet. Vergleichen wir es mit der Morag Tong in Morrowind: Dort waren, obwohl die Aufträge der dunklen Bruderschaft sehr ähnlich waren, mehrere Geschichten eingewoben. Zum Beispiel die Großmeisteraufträge, durch die ein Krieg der Häuser verhindert werden sollte, und zugleich die Legionen schwächen. Heißt letztendlich den Dunmern eine stärkere Position auf ihrer Insel verschaffen. Da standen also die einzelnen Aufträge, die sich jetzt in großen Teilen nicht so von der dunklen Bruderschaft unterschieden, in einer logischen Verbindung zueinander. Sowas wurde leider für die DB nicht umgesetzt. Und das, finde ich, hätte sie sehr bereichert. Die DB ist die einzige Gilde (neben der Arena), wo so etwas komplett fehlt. Deswegen empfinde ich die Questreihe als Blender (nicht die Aufträge an sich, die sind sehr gut).



Es darf niemals unfair werden, dass würde ich schon unterschreiben. Wenn es nicht unfair ist, finde ich es durchaus legitim, dass auch einem Erstspieler dauernd ein eingeschenkt wird, wenn er das Problem nicht erkennt.
Wo ist der Unterschied dabei? Eigentlich ist Gothic (1+2) hierbei sogar recht simple: Wenn Du nicht die entsprechend hohe Ausrüstung hast, verlierst Du in der Regel.
Das ist eigentlich das, was Du in beiden Teilen gleich als erstes lernst und sogar genauso dem Handbuch entnehmen kannst.

Hm, ich weiß jetzt nicht genau, was Du hier jetzt mit Verstärkung meinst.
Genau, der Begriff ist mir entfallen. Unfaire Fallen! Genau deshalb habe ich damals die Snapper am Stadttor als schlecht bezeichnet, weil sie eine unfaire Falle sind. Warum sie unfair sind? Weil man sie nicht sieht, und Neulinge mindestens drei Gründe haben, da die Mauer entlang zu laufen. Und sterben.

Fallen allgemein gibt es in den Geschmacksrichtungen "fair" und "unfair". In faire Fallen läut man nicht herein, wenn man die Augen aufmacht und mitdenkt. Gibt da eine schöne Stelle im Schläfertempel wars glaub ich. Nämlich eine Kammer mit ganz vielen Skeletten auf dem Boden. Und Löchern drumherum. Wenn man da dann trotzdem einfach so hineinlief, gab es die Operation Stachelschwein. Gut, weil der Spieler gewarnt wurde.
Genauso gab es in G1 Warnungen vor besonders heftigen Gegnern (eben solche, die Anfangscharaktere mit einem Schlag töten konnten, oder schneller als der Spieler waren). Sie waren entweder sichtbar plaziert, oder vor ihnen wurde durch NPCs gewarnt. Oder sie waren in Gegenden, wo ein Neuling nicht sofort hinläuft.

Im Gegensatz dazu funktionieren unfaire Fallen nach diesem Prinzip: Spieler macht einen falschen Schritt, den er vorher nicht als falsch erkennen konnte - und ist tot. Das bedeutet Frust. Und solche Situationen sollten vermieden werden. Sie sind einfach schlechter Stil.

Verstärkung: Begriff aus der Konditionierung. Ratte drückt Hebel, und bekommt Käsestück -> Ratte verbindet Hebel mit Käse und drückt öfter den Hebel. Das Gegenteil davon ist Bestrafung: Ratte drückt Hebel, und bekommt Stromschlag -> Ratte verbindet Hebel mit Stromschlag, und drückt ihn sicher nicht nochmal. Insbesondere, wenn jemand gerade frisch in ein Spiel einsteigt, sollte er verstärkt werden. Erfolgserlebnisse haben.
Und wenn er bestraft wird - Bestrafung ist durchaus ein Mittel in Rollenspielen, vermittelt man doch so dem Spieler, er möge den riesigen roten Drachen doch nicht mit Level 2 angreifen - sollte er den konkreten Grund dafür sehen. Läuft es aber so ab, daß er einen falschen Schritt macht und stirbt, obwohl er ob mehrerer Aufträge in die Gegend bugsiert wurde und sie sicher wirkt, hält er die Entwickler für Sadisten. Nicht gut. Und dann kommt es zu schlechten Wertungen. Gerade die Kombination aus problematischer Verstärkung und Bestrafung führte zu dieser nicht unerheblichen Spanne damals in den G2-Reviews. Man konnte wirklich anhand der Spielschilderung den Weg nachvollziehen: Die sehr positiven hatten die verstärkenden Pfade entdeckt, die eher mittelmäßigen Tests hingegen die willkürlich (da unfair) bestrafenden Pfade.


Zu NWN 2 bekomme ich keinen Zugang mehr hin. Habe mich in den letzten Jahren so dran gewöhnt, gleich spielen zu können und Probleme aus dem Spiel heraus lösen zu können, dass ich derzeit einfach keine Lust mehr habe, mich mit den ganzen Talenten rumzuärgern. Innovativ und aus dem Spiel heraus muss die Spieltechnik dezent im Hintergrund laufen, so zumindest ist meine derzeitige Maxime.Na ja. Ich find Spiele wie NWN2 toll, gerade auch wegen des Talent- und Fähigkeitensystems. Erfordert zwar etwas Einarbeitungszeit, ist dafür imho aber umso lohnender ^.^, und führt zu abwechslungsreicheren Charaktermöglichkeiten.

Cyberwoolf
25.04.2007, 19:55
Zu NWN 2 bekomme ich keinen Zugang mehr hin. Habe mich in den letzten Jahren so dran gewöhnt, gleich spielen zu können und Probleme aus dem Spiel heraus lösen zu können, dass ich derzeit einfach keine Lust mehr habe, mich mit den ganzen Talenten rumzuärgern. Innovativ und aus dem Spiel heraus muss die Spieltechnik dezent im Hintergrund laufen, so zumindest ist meine derzeitige Maxime.

Ich denke, NWN2 hat das Problem toll gelöst. Wen der ganze technische Kram nicht interessiert, der kann auch so ganz gut spielen. Ich selbst hatte viel Spaß dabei die einzelnen Aspekte des D&D Systems kennenzulernen und so quasi in das Spiel "hineinzublicken". Auf einmal sieht man, was im Hintergrund abläuft. In anderen Rollenspielen sieht man: Aha, ein Krieger, der kann gut zuschlagen, ein Magier nicht so gut. In NWN sieht man, wieso das so ist.
Auch mit den Talenten ist das so: Anstatt einfach nur gesagt zu bekommen: Mit diesem Talent ist man schneller und mit diesem stärker, erfährt man, was die einzelnen Talente und Zauber wirklich bringen, wie sie die komplexe aber auch logische Spielmechanik beeinflussen. Auf einmal hat man nicht nur die Auswahl zwischen Haudrauf-Krieger und Feuerball-Magier, sondern erkennt den Wert in unscheinbareren Klassen. Ich glaube, was mir am meisten Spaß an NWN2 gemacht hat war, die Spielmechanik zu durchschauen und auf dieser Basis meine Charaktere zu entwickeln.

Sergej Petrow
25.04.2007, 20:53
^^ Das sagt sich so einfach. Ich habe allerdings sehr viele D&D und AD&D Spiele gespielt. Sowohl P&P als auch PC_RPGs. Das lässt sich nicht so einfach wegwischen.
Da kommst Du gar nicht von weg, sich genauer mit dem Levelsystem auseinanderzusetzen.

Manchmal ist Nichtwissen ein Vorteil...

Aber zum Topic. Ich denke, man könnte auch den Weg gehen, dass der Schwierigkeitsgrad direkt aus dem Spiel rauskommt.

BG Du hast oben weiter aufgezeigt, warum Du das annähren am Schwierigkeitsgrad bei G1 besser fandest, weil dort so nach und nach die schweren Gegner auf dem Silbertablett demonstriert worden sind.
Allerdings hast Du da, so denke ich zumindest, nicht berücksichtigt, dass es wirklich der erste Teil der Serie war.
Das ist schon deshalb wichtig zu erwähnen, da ich mir vorstellen kann, dass die meisten Spieler dennoch versucht haben, diese Gegner zu besiegen (So erging es mir zumindest *g*).
Wie oft werden Gegner als stark demonstriert und es entpuppt sich im Nachhinein als Rohrkrepierer, weil sie dennoch leicht zu besiegen waren.
Das war bei G1 anders. Dem geneigten Spieler wurde gezeigt, dass es durchaus ernst gemeint war.
Viele, die den ersten Teil gespielt haben, wussten um die Gefahr und sind deshalb beim zweiten Teil schon entsprechend vorsichtiger zu werke gegangen, weil der erfahrende Spieler vor diesen Gegnern Respekt hatte.
Anfänger mussten diesen Respekt erst erfahren.

Das diese Vorgehensweise nicht unüblich ist, kann man z.B. auch im zeiten Teil von Baldurs Gate erfahren. Zwar bekommt man schon im Vergleich zum ersten Teil eine sehr starke Party zur Hand. Für den unerfahrenden Spieler dürfte der Weg ans Tageslicht dennoch das reinste Spießroutenlaufen gewesen sein.
Für diejenigen allerdings, die den ersten Teil schon erfolgreich absolviert hatten, war es mehr oder weniger ein recht problemoses Unterfangen, auch wenn manche Kämpfe mit der Party sicherlich schon fordernd waren.
Fortsetzungen sollen natürlich auch Neulinge ansprechen, aber es geht erstmal auch darum, alte Hasen wieder ins Rennen zu schicken. Wenn es dann, auch wenn Du sagst, dass es dir nur um den Anfang geht, mit einer danach ruhig stärker ansteigenden Kurve beim Schwierigkeitsgrad, besteht schon die Gefahr, dass der erfahrende Spieler u.U. die Lust verliert.
Bei G2 wurde der Spieler gewarnt die Wege zu verlassen. Selbst wenn der unerfahrende sein Glück abseits der Wege versucht und dabei einige Male ins Gras beißt, dürfte er sehr schnell spitzbekommen, dass es ernst gemeint war und wirklich auf den ausgetretenden Pfaden bleibt.
Klar, manche Begegnungen abseits der Wege waren schon sehr gemeine Fallen. Dennoch hat z.B. derjenige Spieler, der die Art und Weise kennt, dennoch oftmals sehr gute Chancen lebend zu entkommen.
Ich meine, dass sowas ruhig den Unterschied ausmachen kann. Finde, dass man das durchaus als Belohnung für den Spieler auffassen kann, aus den Vorgänger gelernt zu haben.

Thorr
26.04.2007, 08:48
Da kommst Du gar nicht von weg, sich genauer mit dem Levelsystem auseinanderzusetzen.


Das Levelsystem in Gothic 3 ist ja voll der Witz.

Durch das primitive Kampfsystem (hat schon mal jemand versucht zu blocken ? Reiner Selbstmord) kann man das Spiel durchzocken ohne auch nur einmal irgendwas gelernt zu haben. Am Ende hat man dann über 400 Lernpunkte, jedemenge Kohle und weiß eigentlich nicht wozu man das wirklich braucht.

Das dämlichste dran ist, wenn man durch die Landschaft zieht und plötzlich von einem Tier angefallen wird kann man nicht mal seine Waffe ziehen, sondern schaut nur zu wie der Held ("Superheld") aufgefressen wird...

Fazit: Bei G3 ging das voll in die .....