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deserted-monkey
13.04.2007, 17:41
Eiswolf
Prolog
Eric Wijotev schlug die Augen auf.
Ihm war bitterkalt. Kleine, dicke Eisklumpen hatten sich in seinem kurz geschnittenen Bart gebildet. Sein Körper war so kalt, dass er an einigen Stellen völlig taub geworden war. Schnee und Eis bedeckten ihn. In seinem rechten Arm pochte dumpfer Schmerz. Der Wind trieb ihm den Schnee in die Augen, als er sich mit zusammengebissenen Zähnen auf die Ellenbogen stützte. Bei jedem Atemzug brannten seine Lungen und die eisige Kälte nistete sich noch tiefer in ihm ein. Der Wind hatte eine Schneeschicht über die Leichen gelegt, doch Eric erkannte noch gut die erfrorenen Körper der Gefallenen unter dem Weiss. Er drehte sich zur Seite und berührte die blauen, blutleeren Lippen des Leichnams neben ihm. Er hatte noch nie zuvor einen Toten berührt. Eric lief eine eiskalte Träne die Wange hinunter. Sie fiel hernieder und zerplatzte auf des Leichnams glasiges, leeres Auge und schien ihm für einen Sekundenbruchteil neues Leben zu verleihen.
Eric rieb sich fröstelnd und zitternd die wunden Fingerspitzen und schloss dem starrenden Leichnam still die Augen.
Dann stand er mit grosser Mühe auf. Alle Kraft zusammennehmend ging er ein paar stolpernde Schritte, bis er schliesslich fast zielstrebig seinen Weg durch das Schlachtfeld der eisigen Leichen fand. Starr blickte er zurück, seine Fussstapfen wie verloren durch das Leichenfeld führten, allein sie zeugten von Lebendigkeit an diesem grauenvollen Ort, wo viele Freunde Seite an Seite gestorben waren.
Plötzlich erblickte Eric ein ihm bekanntes Gesicht, die schreckliche Todesangst der Fratze für immer im Eis eingefroren. Dieser Mensch, dem dieses einst so schöne Gesicht gehört hatte, war einmal sein Kamerad gewesen, als sie noch in der gleichen Einheit gekämpft hatten, der Einheit, die nun tot und erfroren unter dem Schnee begraben lag.
Eric wusste nicht, wie lange sie schon tot waren, er konnte sich nicht einmal daran erinnern, wie sie gestorben waren.
Wie lange hatte er halberfroren, vom Feind für tot gehalten, zwischen ihnen gelegen?
Da stand er neben seinem alten Kameraden, warf die Arme gen Himmel und heiss brach das Weinen und Kreischen aus ihm heraus, dort zwischen tausend andern Toten, dort wo der Schneefall immer dichter wurde und der letzte Teil von Menschlichkeit endgültig in ihm erlosch.
Der Hunger frass sich seinen Weg tief aus Erics Magen nach draussen, unglaubliche Schmerzen brodelten in seinem Innern. Hunger und Tod, des Menschen grösste Feinde, waren nahe daran, sich ein neues Opfer zu holen. Erics Hände bewegten sich wie von selbst, nur sein Verstand schrie, als er begann mit seinem Armeemesser Stücke von fast schon gänzlich erfrorenem Fleisch von der Leiche zu schneiden. Sein Kopf schrie nach Fressen, sein Magen erwartete heiss den ersten Brocken.
Anfangs noch zögerlich probierte er von dem kalten Fleisch eines andern Menschen, zweimal kotzte er, bevor es in ihm blieb. Dann ass er schneller, um seinen heftig schmerzenden Magen zu beruhigen. Als er fertig war, blickte er trübe und traurig auf seinen ehemaligen Kameraden, dem nun der linke Arm und Teile des rechten Beines fehlten.
Schweren Herzens erhob er sich und ging seinen Weg weiter, wohin und für was wusste er nicht mehr.
Der Sturm wurde dichter.
Edit: Beim 2ten Post wurde der Prolog leicht überarbeitet.
NeoInferno
14.04.2007, 16:48
Hi monkey,
Also dieser Prolog ist quasi nichtssagend, Kritik bekommst du wenn hier eine Geschichte steht.
Aber eine Sache kann ich dir schonmal sagen, die ich und andere wahrscheinlich schon oft angemerkt haben:
Deine Satzanfänge sind einfach grauenhaft. Du musst doch folgendes wirklich beim Schreiben merken:
Die Hälfte der Anfänge beginnen mit Erik/Er/Ihm/Sein etc.
Die andere Hälfte entweder mit einem beliebigen Substantiv oder mit anderen typischen Satz-Einleit-Wörtern die man nimmt, wenn einem sonst nichts einfällt: Dann, Plötzlich, Als etc.
Mal ein Beispiel:
Eric Wijotev schlug die Augen auf.
Ihm war bitterkalt. Kleine, dicke Eisklumpen hatten sich in seinem kurz geschnittenen Bart gebildet. Sein Körper war so kalt... .
[...]
Er drehte sich zur Seite .... Er hatte noch nie zuvor .... Eric lief eine eiskalte Träne ....
Es gibt ein paar gute Sätze, aber durch das da oben fallen die nicht wirklich ins Gewicht.
Wenigstens bei der restlichen Geschichte solltest du darauf achten. Mir tut das wirklich in der Seele weh, wenn eine spannende Story durch so doofe und vermeidbare Stilsachen kaputt gemacht wird.
Hoffe du postest bald ein wenig mehr davon.
Näö
deserted-monkey
14.04.2007, 18:37
Eiswolf
Prolog
Eric Wijotev schlug die Augen auf.
Ihm war bitterkalt. Kleine, dicke Eisklumpen hatten sich in seinem kurz geschnittenen Bart gebildet. So kalt war sein Körper, dass er an einigen Stellen völlig taub geworden war. Schnee und Eis bedeckten ihn. In seinem rechten Arm pochte dumpfer Schmerz. Der Wind trieb ihm den Schnee in die Augen, als er sich mit zusammengebissenen Zähnen auf die Ellenbogen stützte. Bei jedem Atemzug brannten seine Lungen und die eisige Kälte nistete sich noch tiefer in ihm ein. Der Wind hatte eine Schneeschicht über die Leichen gelegt, doch Eric erkannte noch gut die erfrorenen Körper der Gefallenen unter dem Weiss. Langsam drehte er sich zur Seite und berührte die blauen, blutleeren Lippen des Leichnams neben ihm. Noch nie zuvor hatte er einen Toten berührt. Eiskalt lief ihm eine Träne die Wange hinunter. Sie fiel hernieder und zerplatzte auf des Leichnams glasiges, leeres Auge und schien ihm für einen Sekundenbruchteil neues Leben zu verleihen.
Fröstelnd und zitternd rieb sich Eric die wunden Fingerspitzen und schloss dem starrenden Leichnam still die Augen.
Dann stand er mit grosser Mühe auf. Alle Kraft zusammennehmend ging er ein paar stolpernde Schritte, bis er schliesslich fast zielstrebig seinen Weg durch das Schlachtfeld der eisigen Leichen fand. Starr blickte er zurück, seine Fussstapfen wie verloren durch das Leichenfeld führten, allein sie zeugten von Lebendigkeit an diesem grauenvollen Ort, wo viele Freunde Seite an Seite gestorben waren.
Plötzlich erblickte Eric ein ihm bekanntes Gesicht, die schreckliche Todesangst der Fratze für immer im Eis eingefroren. Dieser Mensch, dem dieses einst so schöne Gesicht gehört hatte, war einmal sein Kamerad gewesen, als sie noch in der gleichen Einheit gekämpft hatten, der Einheit, die nun tot und erfroren unter dem Schnee begraben lag. Eric wusste nicht, wie lange sie schon tot waren, er konnte sich nicht einmal daran erinnern, wie sie gestorben waren.
Wie lange hatte er halberfroren, vom Feind für tot gehalten, zwischen ihnen gelegen?
Da stand er neben seinem alten Kameraden, warf die Arme gen Himmel und heiss brach das Weinen und Kreischen aus ihm heraus, dort zwischen tausend andern Toten, dort wo der Schneefall immer dichter wurde und der letzte Teil von Menschlichkeit endgültig in ihm erlosch.
Wütend frass sich der Hunger seinen Weg tief aus Erics Magen nach draussen, unglaubliche Schmerzen brodelten in seinem Innern. Hunger und Tod, des Menschen grösste Feinde, waren nahe daran, sich ein neues Opfer zu holen. Erics Hände bewegten sich wie von selbst, nur sein Verstand schrie, als er begann mit seinem Armeemesser Stücke von fast schon gänzlich erfrorenem Fleisch von der Leiche zu schneiden. Sein Kopf schrie nach Fressen, sein Magen erwartete heiss den ersten Brocken. Anfangs noch zögerlich probierte er von dem kalten Fleisch eines andern Menschen, zweimal kotzte er, bevor es in ihm blieb. Dann ass er schneller, um seinen heftig schmerzenden Magen zu beruhigen. Als er fertig war, blickte er trübe und traurig auf seinen ehemaligen Kameraden, dem nun der linke Arm und Teile des rechten Beines fehlten.
Schweren Herzens erhob er sich und ging seinen Weg weiter, wohin und für was wusste er nicht mehr.
Der Sturm wurde dichter.
I.
Dichte Schneeflocken wirbelten im Wind umher, immer schneller, immer mehr.
Bis zu den Knien versank Eric im tiefen Schnee, die Kälte hatte sich schon lange bis auf die Knochen in sein Fleisch gefressen. Nichts war mehr zu erkennen, mit dem Sturm war auch die Nacht hereingebrochen. Tapfer stapfte Eric weiter, kämpfte sich durch den endlosen Schnee, ein letzter kleiner Überlebenswille glühte noch in ihm. Er würde ihn gut hüten müssen, damit er nicht erlische. Zahlreiche Male fiel er in das kalte Weiss, der Schmerz kaum noch spürbar in der eisigen Kälte. Eine Kugel steckte in Erics Handgelenk, er spürte sie in sich, wenn er die Faust ballte. Kugeln waren aus dem Unterholz gespritzt, er sah das Bild jetzt fast klar vor sich, und hatten Mann um Mann von den Füssen geholt. Schlau waren die Deutschen gewesen und hatten sie überrascht, sie liessen keinen am Leben, keinen. Entweder erfror man jämmerlich oder man wurde von einer deutschen Kugel erlöst, eine andere Option gab es nicht. Nicht hier.
Eric war als einziger davongekommen.
So eisig trieb der Wind den Schnee umher, dass Eric das Gefühl hatte, seine Augen würden zugefrieren. Immer wieder stiess er gegen Bäume und Büsche, die Sichtweite betrug weniger als einen Meter. Dichter wurde der Wald, das Feld der Leichen jedoch lichtete sich. Nur noch ab und zu erkannte Eric die Umrisse eines Körpers unter dem Schnee. Nicht mehr lange und er würde selbst dort liegen.
Hässliche Entzündungen hatten sich gebildet und die Einschusslöcher hatten wieder begonnen zu schmerzen. Der gesplitterte Knochen in seinem Bein war nur sehr notdürftig geschient worden, er würde niemals gerade zusammenwachsen. Schon seit Stunden schmerzte sein Rücken, das steinharte Holz liess ihn ächzen. Mühselig drehte er sich zur Seite und blickte in Erhardts Gesicht. Es sah müde und traurig aus.
"Was machen die Schmerzen?", fragte Erhardt.
Auf einem klapprigen Holzstuhl neben seinem Bett sitzend, rauchte er eine selbstgedrehte Zigarette. Fasziniert schien Thomas den sich kräuselnden Rauch zu beobachten.
"Ich denke, ich werde sie noch ein paar Stunden überleben.", sagte er mit zusammengepressten Zähnen. "Könntest du mir eine Zigarette drehen?"
Erhardt nickte traurig. "Klar.", sagte er.
Hin und her drehte sich Thomas, aber mit jeder neuen Liegeposition schienen die Schmerzen nur grösser zu werden.
"Ich kenne mich zwar nicht gut aus mit sowas, aber wenn ich dir irgendwie mit deinen Wunden helfen kann, dann sag es.", sagte Erhardt und begann, eine Zigarette zu drehen. Thomas erwiderte nichts. Wenn er sowieso hier sterben würde, wozu sollte sich Erhardt dann die Mühe machen ihn zu pflegen?
Schweigend drehte dieser die Zigarette fertig, während draussen der Sturm um die kleine Hütte tobte und heulte. Noch nie war sich Thomas so verloren vorgekommen, wie in diesem Augenblick. Alles was ihm blieb, war auf den Tod zu warten, der entweder in Form einer weiteren Kugel oder eines Schneesturms kam. Thomas wusste nicht, was ihm lieber sein würde. Gar nicht sterben? Röchelnd brach ein trockenes Lachen aus ihm heraus.
"Hier.", Erhardt streckte ihm die Zigarette hin, die sehr sauber gedreht war. "Extra fein, nur für dich."
Er lächelte ehrlich.
"Danke.", murmelte Thomas, das Fieber drohte ihn zu übermannen.
Als Erhardt aufstand, schrie eine harsche Stimme aus dem Funkgerät: "Achtung! Russische Panzer im Vormarsch! Achtung, Achtung! Russische Panzer auf zwölf Uhr!"
Schnell ergriff Erhardt sein Sturmgewehr, entsicherte und lud die Waffe. Dann beugte er sich zu Thomas herunter, der begonnen hatte zu zittern und dessen Augen vor Angst flackerten.
Ihm eine warme Hand auf die Schulter legend flüsterte Erhardt: "Ich bin bald wieder zurück, mein Kamerad. Wir müssen noch ein paar verdammte Russen abschlachten. Diese Bastarde. Halte durch, bis ich zurückkomme."
Er stand auf und ging zur Tür. Dort drehte er sich nocheinmal um und blickte zurück. Als er sich abwendete und durch die Tür ging, wusste Thomas, dass er ihn nie wieder sehen würde.
Eric hörte Schüsse vor sich, das tiefe Rumpeln mehrerer Panzer war aus der Ferne zu hören, wie Donnergrollen. Deutsch oder Russisch? Es war ihm egal.
Entschlossen packte er sein Messer fester und kämpfte sich mit allerletzter Kraft nach vorne. Gerade als er vor sich eine kleine Holzhütte im wirbelnden Weiss des Sturmes ausmachen konnte, brach er kraftlos zusammen.
NeoInferno
15.04.2007, 14:59
Warum hast du nicht einfach alles in den ersten Post reineditiert?
Jedenfalls:
Im ersten Kapitel hast du glücklicherweise etwas mehr auf abwechslungsreiche Satzanfänge und Sätze geachtet. Das liest sich wesentlich besser, als der erste Prolog.
Um gleich zum Punkt zu kommen: Ein weiteres Problem tritt hier auf, das sich ebenfalls in einigen deiner Geschichten zeigt: Vermischung von konträren Schreibstilen. Du solltest dich wirklich bewusst für eine Stilebene entscheiden und nicht in einem relativ nüchternen Text einen über-blumigen Satz wie..
"Sie fiel hernieder und zerplatzte auf des Leichnams glasiges, leeres Auge.."
..verwenden. Generell sind sind im ganzen Text Schwankungen vom "Hauptstil" vorhanden, mal ins blumige hin, mal ins andere Extrem. Es ist wichtiger, dass der Text wie aus einem Guss erscheint und sich flüssig liest, als dass du zwischendurch supertolle metaphorische Sätze reinhaust, die mit dem restlichen Text aber so gar nichts zu tun haben.
Ansonsten sind Schreibstil und Story höchst mittelmäßig (der Stil ist leider sehr inkonsistent und stellenweise sehr gut, stellenweise schlecht). Es passierte ja auch noch nicht viel, aber ich hoffe das holst du in den folgenden Kapiteln nach.
Neo
deserted-monkey
15.04.2007, 17:00
II.
Wie eine eisige Faust schlug ihm der Sturm entgegen, als Erhardt die Hütte verliess.
Schüsse peitschten irgendwo rechts neben ihm. Das Heulen des Windes liess die Kampfgeräusche und das Rattern der herannahenden Panzer beinahe verstummen. Doch Erhardt wusste, dass sie irgendwo dort draussen waren und auf ihn warteten. Sich mühsam durch den Schnee kämpfend, das Gewehr im Anschlag, versuchte er sich irgendwie an den Schussgeräuschen zu orientieren. Vor ihm schrie jemand auf Russisch und Erhardt erkannte, dass er dem Feind schon sehr nahe war. Der tobende Sturm liess ihn nichts erkennen, aber auch er war vor den Blicken und Gewehren des Feindes sicher. Jedenfalls im Augenblick.
Dann brach rumpelnd und knirschend der erste Panzer aus dem Dickicht, direkt vor ihm, das Rohr des Raupenfahrzeuges berührte beinahe seinen Kopf. Aber es war nicht dieser russische Panzer, der ihm das Entsetzen durch die kalten Glieder jagte, sondern dieser grosse, dunkle Schatten, der dort hinter der Kriegsmaschine im Unterholz lauerte.
Schreckliche Angst packte Thomas Weidmann, als die Tür der Hütte geöffnet wurde und in einem Schauer aus Schnee und Eis ein gebeugter Soldat den Raum betrat. Nase und Ohren waren ihm beinahe abgefroren, schwarz und blau von den Erfrierungen war die Haut. Sein Gesicht war unrasiert und von Stoppeln übersäht, kleine Eisklumpen hingen an ihm, wie Weihnachtskugeln an einem Christbaum. Ausserdem trug er die Uniform der roten Armee. Lang war die Klinge des Messers, dass der Russe in der Hand hielt, als Thomas es sah, durchzuckten ihn eisige Schrecken.
Langsam und stolpernd kam der Russe näher.
Eric Wijotev blickte auf den Deutschen unter sich, dessen Augen ihn mit grosser Furcht aber auch einer gewissen Erwartung anstarrten. Die Erwartung des Todes.
Genau über dem Brustkorb des Feindes hielt Eric sein langes Armeemesser, bereit zuzustechen. Blut das spritzt, Kugeln die durch Glieder fahren, das schreckliche Hämmern der Gewehre, wie eine groteske Schlachtmusik klingend, all dass sah er wieder vor sich. Deutsche Soldaten, die einen Russen nach dem andern abgeschlachtet hatten, direkt neben ihm, auf ihm, über ihm.
Gleissende Wut ergriff Erics kaputten Verstand, unendlicher Hass auf die Deutschen.
Entschlossen rammte er das Messer nach unten. Mit einem dumpfen Aufprall schnitt die scharfe Klinge tief in das Fleisch des Deutschen.
Dieser fing an zu röcheln und zu husten, verzog das Gesicht vor Schmerz und Pein. Blut lief ihm aus den Mundwinkeln, kleine rote Rinnsale, wie Sturzbäche.
Zuckend schauten die Augen im ganzen Raum umher, von nackter Panik ergriffen.
Sterben wollte der Deutsche aber nicht. Zumindest noch nicht.
Ruckartig packte Eric den Griff seines im Feinde steckenden Messers, wollte es in der Wunde drehen und wenden, bevor er es wieder aus dem Leib des Deutschen ziehen würde, doch er tat nichts von alledem. Obwohl in seinem Herzen kein Platz mehr war für solche Gefühle wie Mitleid oder Menschlichkeit, sondern nur noch Hass und Wut regierten, sah Eric etwas in den Augen dieses Menschen unter ihm, dass ihn stocken liess.
Feind ist Feind, schrie sein Verstand, und Feinde müssen sterben!
Töte dieses verfluchte deutsche Nazischwein!
Es war eine Träne, die er dort in den Augen des Deutschen sah, eine einzelne Träne, das einzige Menschliche an diesem Ort, das ihm geblieben war, hier wo sich tapfere Männer verschiedener Nationen in einem riesigen Schwall aus Blut sinnlos gegenseitig abschlachteten.
Eine Träne wie Eric sie vergossen hatte, als seine Kameraden und Landsleute zu hunderten tot um ihn gelegen hatten, wie die Träne im Auge des Leichnams geplatzt war und es wieder lebendig erscheinen liess. Dort waren die Gefühle aus ihm herausgebrochen und sie taten es nun wieder. Kraftlos liess er den Messergriff seiner Hand entgleiten und fiel krachend auf die Knie.
Da sah er den letzten Ausdruck von Erstaunen und Verblüffung in den Augen des Deutschen, aber auch die warme Bewunderung.
Hass und Wut brachen schreiend aus Eric heraus, seine Stimme überschlug sich krächzend und es war sein Herz, das schrie.
Als eine Explosion die ganze Welt erfüllte, sein Kopf wegen des heftigen Dröhnens zu explodieren drohte und die halbe hintere Wand der Hütte einfach weggerissen wurde, blickte Eric ein letztes Mal auf den verletzten Deutschen, der dort lag in einer Lache aus Blut, nun ganz still.
NeoInferno
21.04.2007, 14:28
Also nach drei Teilen kann ich folgendes sagen:
- Falls du probierst eine authentische Kriegsatmosphäre aufzubauen, gelingt dir das nicht sonderlich gut. Ich kann den Krieg irgendwie kaum fühlen.
- Die bisherige Story an sich ist langweilig. Sollte sich das in kommenden Teilen ändern, schreib weiter. Wenn nicht, fang lieber eine neue Geschichte an.
- Dein Schreibstil passt an sich ganz gut zur Geschichte. Meine Kritik nimmst du dir offenbar (auch wenn du meine Kommentare nicht kommentierst ^^) ein wenig zu Herzen, zumindest bilde ich mir das ein, weil sich der Stil über die Teile verbessert hat. Nur leider reicht er allein nicht..
Neo
deserted-monkey
21.04.2007, 17:04
Also nach drei Teilen kann ich folgendes sagen:
- Falls du probierst eine authentische Kriegsatmosphäre aufzubauen, gelingt dir das nicht sonderlich gut. Ich kann den Krieg irgendwie kaum fühlen.
Hi Neo
Ich versuchte eigentlich nicht, den Krieg möglichst gut zu beschreiben oder die Gefühle dabei, sondern wollte eher auf etwas anderes heraus. Was das genau sein sollte, weiss ich allerdings selbst nicht mehr genau :rolleyes:
- Dein Schreibstil passt an sich ganz gut zur Geschichte. Meine Kritik nimmst du dir offenbar (auch wenn du meine Kommentare nicht kommentierst ^^) ein wenig zu Herzen, zumindest bilde ich mir das ein, weil sich der Stil über die Teile verbessert hat. Nur leider reicht er allein nicht..
Deine Kritik nehme ich mir allerdings zu Herzen (oder versuche es zumindest), denn ich finde deine Kritik ist wirklich wertvoll. Klingt jetzt vielleicht so als wollte ich mich bei dir einschleimen, aber ich denke du gibst dir wirklich Mühe beim analysieren eines Textes, denn deine Kritik und Verbesserungsvorschläge sind immer nützlich. Es hilft sehr, Kritik zu bekommen, die nicht nur kritisiert, sondern auch gleich noch gute Verbesserungsvorschläge mitbringt und einem sagt, was man besser machen kann/soll und auf was das man in Zukunft achten sollte.
- Die bisherige Story an sich ist langweilig. Sollte sich das in kommenden Teilen ändern, schreib weiter. Wenn nicht, fang lieber eine neue Geschichte an.
Ich finde ja selber, dass die Geschichte einwenig langweilig geworden ist, das hatte ich eigentlich anders geplant ^^
Die ersten Teile habe ich noch mit grossem Effort geschrieben, doch nun kränkelt es mit der Story und ich mag diese Geschichte nicht mehr so, wie am Anfang. Leider konnte ich meine anfängliche "Vision" nicht zu Papier bringen...
Genau wie bei der Geschichte "A bloody Day for Cash, Mr. Cash", bei der ich nur den ersten Teil gepostet, den zweiten halb fertig geschrieben und dann weggeschmissen habe...
Nun ja, ich weiss nicht, sollte ich doch noch irgendwie Lust bekommen oder eine geniale Idee haben, werde ich natürlich weiterschreiben, ansonsten...
Fange ich ne neue an, falls ich wieder einmal nen guten Einfall habe und dann werde ich anders vorgehen... Na ja, mal sehen...
Bis dann
Monkey
Die ersten Teile habe ich noch mit grossem Effort geschrieben, doch nun kränkelt es mit der Story und ich mag diese Geschichte nicht mehr so, wie am Anfang. Leider konnte ich meine anfängliche "Vision" nicht zu Papier bringen...
Genau wie bei der Geschichte "A bloody Day for Cash, Mr. Cash", bei der ich nur den ersten Teil gepostet, den zweiten halb fertig geschrieben und dann weggeschmissen habe...
Nun ja, ich weiss nicht, sollte ich doch noch irgendwie Lust bekommen oder eine geniale Idee haben, werde ich natürlich weiterschreiben, ansonsten...
Fange ich ne neue an, falls ich wieder einmal nen guten Einfall habe und dann werde ich anders vorgehen... Na ja, mal sehen...
Bis dann
Monkey
vielleicht solltest du erstmal zu ende schreiben und dann posten...nicht gleich jedes kapitel veröffentlichen ;)
kate@net
25.04.2007, 07:14
Hab's mir gestern Nacht auch mal durchgelesen und muss zugeben, dass Neo recht hat. Irgendwie kommt nicht wirklich eine Atmosphäre rüber. Ich weiß zwar nicht so recht, was du erzielen wolltest, aber naja bis jetzt wirkt es noch etwas leer. Aber ich finds gut, dass du bis jetzt noch nciht ganz so viel gewalt rein gestreut hast. Bei deinen Westerngeschichten fand ich's doch etwas übertrieben.
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