M-P
04.03.2007, 01:00
Der letzte Eintrag im Tagebuch des Fürsten Byron van Ussland (1962)
Das verkannte Genie, Horac Kamorac, führte in den frühen Sechziger Jahren ein makaberes Experiment durch. Er führte ein Doppelleben als Fürst Byron van Ussland III und widmete sich unter diesem Namen an der Filmore Universität in Studdeman einem aufwändigem Alchemiestudium. Unter anderem führte er Tagebuch über seine Experimente und Ergebnisse.
Es kann nicht sterben, ich habe versucht es zu töten, aber irgendwie konnte es dem letzten Schicksal entgehen.
Letzte Nacht belauerte es wieder meinen Schlaf, wachte über meine Träume. Unruhig träumte ich von entfernten Welten, bewohnt von Kreaturen, so dunkel, so gnadenlos dunkel, dass mir der Schweiß in Strömen rann. Nicht verstehen kann ich es, so sind es doch die Träume, die genau das widerspiegeln, was mir meine Studie aufwies. Sie waren vor uns da, haben uns die Wissenschaft erst ermöglicht, und gaben uns dadurch Macht. Doch sie sind immer noch, viel mehr sie waren, sind es noch und werden es ewig sein. Mächtiger als wir alle, sie werden zurückkommen, werden sich holen, was sie einst besaßen. Werden dort leben, wo wie einst lebten, wo wir leben. Wir kamen nach ihnen, doch nach uns kommen sie wieder. Eines dieser Wesen sitzt hier in diesem Raum jetzt, doch ich kann es nicht sehen. Ich spähe in die Dunkelheit, versuche als gut wie möglich etwas zu erkennen, doch nicht sehen kann ich die toten Augen, die sich verbergen und mich einnehmen. Ich werde vergehen an ihnen, rauben mir den Verstand. Und doch machen sie mich süchtig, sie sind es, die uns alle kontrollieren, und wir sind es, die sie brauchen. Denn das flößen sie uns ein, übertragen uns ihre Befehle mit ihren kalten, aufblitzenden Klauen. Doch die können wir nicht sehen. Wir spüren sie, ich spüre sie. Wie sie wie der Moloch über mich labbt und mich erschlägt, mich zerreißt, mich um meinen Verstand bringt, und mir nichts als den Tod aufweist. Wie es macht. Wie eine Maschine, zscht tosch zscht tosch. Wie es brennt in meinem Geist, zerrüttet durch die unaussprechliche Huldigung an das, was auf uns im Unbekannten wartet, und uns des Untergangs träumt. So sitzt es mir doch im Nacken und spießt mir seine unheimlichen Befehle wie Speere in den Wanst, macht mich zum Fleische, serviert mich dem Unausweichlichem und ich kann nicht entkommen, da es ewig währt und mich verflucht, mich zum Ausgestoßenen macht und mir alles versagt. Schickt mich in ein Labyrinth des Vergessens, und macht mich kaputt und macht mich kaputt und macht mich kaputt. Letzten Endes ist es mir entkommen und verweilt nun da draußen in der Welt, stiehlt die Neugeborenen und verfüttert sie an die eigenen Brut, die daraufhin gedeiht und weiterhin ihre Saat auswirft und uns am Ende alle kontrolliert.
Ich, Ich kann es nicht aufhalten.
Für mich bleibt nur der Tod, ehe ich ihrer Macht verfalle und zu einem weiteren willenlosen Gefolgsmann werde…
Das verkannte Genie, Horac Kamorac, führte in den frühen Sechziger Jahren ein makaberes Experiment durch. Er führte ein Doppelleben als Fürst Byron van Ussland III und widmete sich unter diesem Namen an der Filmore Universität in Studdeman einem aufwändigem Alchemiestudium. Unter anderem führte er Tagebuch über seine Experimente und Ergebnisse.
Es kann nicht sterben, ich habe versucht es zu töten, aber irgendwie konnte es dem letzten Schicksal entgehen.
Letzte Nacht belauerte es wieder meinen Schlaf, wachte über meine Träume. Unruhig träumte ich von entfernten Welten, bewohnt von Kreaturen, so dunkel, so gnadenlos dunkel, dass mir der Schweiß in Strömen rann. Nicht verstehen kann ich es, so sind es doch die Träume, die genau das widerspiegeln, was mir meine Studie aufwies. Sie waren vor uns da, haben uns die Wissenschaft erst ermöglicht, und gaben uns dadurch Macht. Doch sie sind immer noch, viel mehr sie waren, sind es noch und werden es ewig sein. Mächtiger als wir alle, sie werden zurückkommen, werden sich holen, was sie einst besaßen. Werden dort leben, wo wie einst lebten, wo wir leben. Wir kamen nach ihnen, doch nach uns kommen sie wieder. Eines dieser Wesen sitzt hier in diesem Raum jetzt, doch ich kann es nicht sehen. Ich spähe in die Dunkelheit, versuche als gut wie möglich etwas zu erkennen, doch nicht sehen kann ich die toten Augen, die sich verbergen und mich einnehmen. Ich werde vergehen an ihnen, rauben mir den Verstand. Und doch machen sie mich süchtig, sie sind es, die uns alle kontrollieren, und wir sind es, die sie brauchen. Denn das flößen sie uns ein, übertragen uns ihre Befehle mit ihren kalten, aufblitzenden Klauen. Doch die können wir nicht sehen. Wir spüren sie, ich spüre sie. Wie sie wie der Moloch über mich labbt und mich erschlägt, mich zerreißt, mich um meinen Verstand bringt, und mir nichts als den Tod aufweist. Wie es macht. Wie eine Maschine, zscht tosch zscht tosch. Wie es brennt in meinem Geist, zerrüttet durch die unaussprechliche Huldigung an das, was auf uns im Unbekannten wartet, und uns des Untergangs träumt. So sitzt es mir doch im Nacken und spießt mir seine unheimlichen Befehle wie Speere in den Wanst, macht mich zum Fleische, serviert mich dem Unausweichlichem und ich kann nicht entkommen, da es ewig währt und mich verflucht, mich zum Ausgestoßenen macht und mir alles versagt. Schickt mich in ein Labyrinth des Vergessens, und macht mich kaputt und macht mich kaputt und macht mich kaputt. Letzten Endes ist es mir entkommen und verweilt nun da draußen in der Welt, stiehlt die Neugeborenen und verfüttert sie an die eigenen Brut, die daraufhin gedeiht und weiterhin ihre Saat auswirft und uns am Ende alle kontrolliert.
Ich, Ich kann es nicht aufhalten.
Für mich bleibt nur der Tod, ehe ich ihrer Macht verfalle und zu einem weiteren willenlosen Gefolgsmann werde…