_Damian_
15.02.2007, 13:17
Zu Spät
Blöd nur wenn man sich etwas vornimmt und nicht schafft, nicht wahr? Der Junge schaute wie ein geprügelter Hund in die blöd grinsenden Gesichter seiner Klassenkameraden. Er hörte wie der Lehrer erneut zu schnaufen anfing, ein sicheres Zeichen dafür das aus seinem überdimensionierten Wanst noch mehr heiße Luft entweichen würde, um ihm die leeren Moralpredigten fortzuführen. „Du hast mir gestern versprochen das du nie wieder zu spät kommst,“ begann er, doch der Rest von seinem hohlen Geschwafel zog einfach an dem Jungen vorbei. Er kannte alle Sprüche, wirklich alle. Schon wieder zu spät? Hast du schon wieder verschlafen? Aus Scherz schenkten ihm seine Klassenkameraden einen Wecker, jeder einen. So hatte der Junge 33 Wecker zuhause vor seinem Bett stehen und alle klingelten wie sie programmiert worden waren.
Jeden Morgen um Halbsieben, das Konzert aus Piepsen, Klingeln und leiernder Musik schwoll zu einem Fiasko greller Geräusche an, würde sicherlich ein paar Tote wecken, garantiert. Doch er trotzte dem Lärm, immer und immer wieder. Jeden Morgen würde er sich nur kurz am Hintern kratzen, eventuell Furzen. Er drehte sich immer wieder um und schnarchte gegen das Inferno an.
So kam es das sein Vater eines Tages ein ausgeklügeltes System entwickelte das er voller Stolz und Liebe „Vollstrecker“ taufte. Doch als der „Vollstrecker“ das erste und letzte mal zum Einsatz kam, passierte etwas was Murphy bestimmt, nein mit Sicherheit, zum totlachen gebracht hätte. Als der „Vollstrecker seinen nassen Inhalt über dem Jungen ergoss (das war auch schon alles am „Vollstrecker“, ein Eimer an einem Faden) und das meiste davon in die nahegelegene Steckdose lief, gab es einen kurzen allesvernichtenden Blitz der durch 33 Wecker auf den verdutzten Vater übersprang. Na gut, auf eine gewisse Art und Weise hatte der „Vollstrecker“ seinen Zweck erfüllt, nur war noch nicht klar ob das Geschrei seiner Mutter, das Umfallen einer zuckenden Gestalt oder der Knall ihn weckten. Er berichtete, dass er Sirenen gehört hätte, als er aus dem dreitägigen Koma erwachte. Sein Vater Lag neben ihm und der „Vollstrecker“ hatte sich tief in seinen Arm gebrannt. Nachdem die Feuerwehr ihm versichert hatte, dass keine Gefahr mehr von dem Schwelbrand in der Steckdose ausging, betrat er sein Zimmer. 33, teils explodierte, teils geschmolzene Wecker, standen um sein Bett herum wie auf dem Begräbnis von Dâli. Dort konnte er wirklich nicht Schlafen, und er musste mit dem Gästezimmer, das keinen Strom hatte, oder dem Wohnzimmer vorlieb nehmen. So musste er ein Jahr ausharren bis er endlich wieder in sein altes Zimmer konnte. In diesem Jahr kam er 3650 Minuten zu spät zur Schule, 5328 Minuten zu spät zum essen und 23 Minuten zu spät zum Klo. Man könnte meinen das Schicksal verarschte ihn gründlich.
Als sein Vater nach einem Jahr, 9 Monaten, 3 Tagen und 49 Minuten aus dem Koma erwachte, fragte er sich ob sein Junge wach sei und schaute sich suchend um, nur kam dieser 15 Minuten zu spät. Sein Fahrrad wollte nicht so wie er wollte.
Und so kam es das der Vater der irrigen Annahme unterlag, seinen Sohn getötet zu haben und er sprang spontan aus dem Fenster des siebten Stocks auf die verwundeten Gäste der grandios schlechten Krankenhauskantine. Der Vater überlebte den Aufprall mit Glück. Er war sanft auf der Schwester Brunhilde gelandet, die sich nach einem Donut bückte. Als er nach einem halben Jahr wieder erwachte saß sein Sohn an seinem Bett und wollte gerade die lustigen Schrauben in Papas Bein anziehen. Eine Schwester konnte ihn gerade noch davon abhalten. Der Vater freute sich seinen Sohn zu sehen, merkte aber schnell das er zu spät zum Abendbrot kam und verscheuchte ihn sogleich.
Es ging immer so weiter und immer wieder beteuerte er, dass er nicht mehr zu spät komme und er musste sich auch immer wieder die dummen Witze anhören die ihm seine Klassenkameraden hinterher warfen. Zum Glück warfen sie keine Wecker, sonst währ er kreischend davon gerannt.
Seine panische Paranoia verfestigte sich. Jetzt bekam er sogar Angst wenn er nur etwas ticken hörte, früher hatte er wenigstens die Chance noch rechtzeitig aufzustehen aber seine Mutter, die die morgentliche Aufgabe übernahm, verzweifelte täglich an dem Versuch ihn zu wecken. Sie hatte einmal daran gedacht wieder ein paar Wecker aufzustellen, aber das Schellen eben jedes am Morgen, ließ den Jungen so schnell hochschrecken, dass er mit Genickstarre und einer leichten Gehirnerschütterung seinen vierten Krankenhausaufenthalt feierte.
„Wenn du morgen wieder zu spät kommst werde ich die Schulleitung darüber informieren und werde dich der, ...“ der Lehrer musste Luft holen „...Schule verweisen“. Sein mächtiges Ausatmen glich einer kleinen Erschütterung die den Klassenraum zum vibrieren brachte.
Der Blick des Jungen haftete eine kleine Weile an dem Lehrer und musterte ihn wie er seine mächtige Stirn von den glitzernden Schweißperlen befreite. Viel zu lange, dachte er, viel zu lange habe ich dieses Schweinchengesicht ertragen, soll er doch machen und mich von der Schule werfen. Als der Herzinfakt den Lehrer kurz darauf hinraffte und die kreischenden Schüler sich in alle Richtungen verteilten, saß der Junge da und konnte sich vor lachen nicht mehr halten, er war der einzige von den ganzen Trotteln, der den Notarzt rief und der Schulverweis blieb noch eine Weile aus. Als der Kran heranrückte, um den leblosen Körper des Lehrers aus dem Schulgebäude zu hiefen, stand der Junge einfach nur da, as sein Pausenbrot und beobachtete das Spektakel, kam deshalb leider zu spät zum Sportunterricht.
Das war das erste Mal, dass er durch seine Zuspätkommerei jemanden umbrachte.
Er wusste nicht einmal wie er sich fühlen sollte. Ob er die Schuld annehmen sollte, oder endlich über die grüne Ampel gehen, die gerade wieder auf rot umgesprungen war. Da stand er, da dachte über sich und die Welt nach, zählte die Sekunden die eine Ampel brauchte um von Grün auf Rot zu springen und vermutete sogleich eine Verschwörung auf höchster Ebene. Er beobachtete eine ganze Weile die Leute, die in ihren Autos saßen. Er vermutete, wenn man nur lange genug auf dem selbem Punkt verharre, spüre man die Erdbewegung. Als die Straßenlaternen angemacht wurden und der dritte Polizeiwagen, der sich nach seinen Personalien erkundigte, weggefahren war, ging er nach hause. Seine Mutter empfing ihn, herzlich, mit warmen Tränen und einem drohenden Nudelholz, das neben ihm in die Wand krachte. Unter dem ganzen Geschimpfe wusste er nicht was er zu seiner Mutter sagen sollte. Konnte er ihr seine Erlebnisse erzählen? Sollte er erzählen, dass er heute jemanden umgebracht hatte? Warscheinlich würde sie ihn eh nicht hören und seinen Vater auf ihn ansetzen, der gerade am Vollstrecker 2 zwei bastelte. Am nächsten Tag fiel die Schule aus. Ausschlafen. Wandern, denken. Das waren seine liebsten Tage, er konnte nirgendwo hin zu spät kommen, er beschäftigte sich den Tag über mit Terrassensitzen. Er schaut in den Himmel als eine plötzliche Sonnenfinsternis, bestehend aus seinem Vater und einem dämlichen Grinsen über ihm auftauchte. Er frage sich ob er schon vor dem Unfall so einen Knacks oder ob der Stromschlag ihn kaputt gemacht hatte. Sein Vater textete ihn zu, euphorischer, grenzdebiler Schwachsinn, um seinen Sohn ein wenig für irgendwas zu begeistern. Auf der Flucht vor seinem Vater spazierte er durch den naheliegenden Park, schaute sich um, dachte nach.
Vielleicht war es Schicksal, das die Bahn, die ihn in diesem Moment überrollte, zehn Minuten zu spät kam.
EDIT:
Wie schieeeb?? und nichtmal kritisieren Pitter du enttäuscht mich -.-
ach und ist noch nicht korrektur gelesen, grobe rechtschreibfehler sind ausgebügelt aber grammatik stimmt noch immer nicht
EDIT2:
Überarbeitet von Aya Silberfuchs *KNUDDEL*
Blöd nur wenn man sich etwas vornimmt und nicht schafft, nicht wahr? Der Junge schaute wie ein geprügelter Hund in die blöd grinsenden Gesichter seiner Klassenkameraden. Er hörte wie der Lehrer erneut zu schnaufen anfing, ein sicheres Zeichen dafür das aus seinem überdimensionierten Wanst noch mehr heiße Luft entweichen würde, um ihm die leeren Moralpredigten fortzuführen. „Du hast mir gestern versprochen das du nie wieder zu spät kommst,“ begann er, doch der Rest von seinem hohlen Geschwafel zog einfach an dem Jungen vorbei. Er kannte alle Sprüche, wirklich alle. Schon wieder zu spät? Hast du schon wieder verschlafen? Aus Scherz schenkten ihm seine Klassenkameraden einen Wecker, jeder einen. So hatte der Junge 33 Wecker zuhause vor seinem Bett stehen und alle klingelten wie sie programmiert worden waren.
Jeden Morgen um Halbsieben, das Konzert aus Piepsen, Klingeln und leiernder Musik schwoll zu einem Fiasko greller Geräusche an, würde sicherlich ein paar Tote wecken, garantiert. Doch er trotzte dem Lärm, immer und immer wieder. Jeden Morgen würde er sich nur kurz am Hintern kratzen, eventuell Furzen. Er drehte sich immer wieder um und schnarchte gegen das Inferno an.
So kam es das sein Vater eines Tages ein ausgeklügeltes System entwickelte das er voller Stolz und Liebe „Vollstrecker“ taufte. Doch als der „Vollstrecker“ das erste und letzte mal zum Einsatz kam, passierte etwas was Murphy bestimmt, nein mit Sicherheit, zum totlachen gebracht hätte. Als der „Vollstrecker seinen nassen Inhalt über dem Jungen ergoss (das war auch schon alles am „Vollstrecker“, ein Eimer an einem Faden) und das meiste davon in die nahegelegene Steckdose lief, gab es einen kurzen allesvernichtenden Blitz der durch 33 Wecker auf den verdutzten Vater übersprang. Na gut, auf eine gewisse Art und Weise hatte der „Vollstrecker“ seinen Zweck erfüllt, nur war noch nicht klar ob das Geschrei seiner Mutter, das Umfallen einer zuckenden Gestalt oder der Knall ihn weckten. Er berichtete, dass er Sirenen gehört hätte, als er aus dem dreitägigen Koma erwachte. Sein Vater Lag neben ihm und der „Vollstrecker“ hatte sich tief in seinen Arm gebrannt. Nachdem die Feuerwehr ihm versichert hatte, dass keine Gefahr mehr von dem Schwelbrand in der Steckdose ausging, betrat er sein Zimmer. 33, teils explodierte, teils geschmolzene Wecker, standen um sein Bett herum wie auf dem Begräbnis von Dâli. Dort konnte er wirklich nicht Schlafen, und er musste mit dem Gästezimmer, das keinen Strom hatte, oder dem Wohnzimmer vorlieb nehmen. So musste er ein Jahr ausharren bis er endlich wieder in sein altes Zimmer konnte. In diesem Jahr kam er 3650 Minuten zu spät zur Schule, 5328 Minuten zu spät zum essen und 23 Minuten zu spät zum Klo. Man könnte meinen das Schicksal verarschte ihn gründlich.
Als sein Vater nach einem Jahr, 9 Monaten, 3 Tagen und 49 Minuten aus dem Koma erwachte, fragte er sich ob sein Junge wach sei und schaute sich suchend um, nur kam dieser 15 Minuten zu spät. Sein Fahrrad wollte nicht so wie er wollte.
Und so kam es das der Vater der irrigen Annahme unterlag, seinen Sohn getötet zu haben und er sprang spontan aus dem Fenster des siebten Stocks auf die verwundeten Gäste der grandios schlechten Krankenhauskantine. Der Vater überlebte den Aufprall mit Glück. Er war sanft auf der Schwester Brunhilde gelandet, die sich nach einem Donut bückte. Als er nach einem halben Jahr wieder erwachte saß sein Sohn an seinem Bett und wollte gerade die lustigen Schrauben in Papas Bein anziehen. Eine Schwester konnte ihn gerade noch davon abhalten. Der Vater freute sich seinen Sohn zu sehen, merkte aber schnell das er zu spät zum Abendbrot kam und verscheuchte ihn sogleich.
Es ging immer so weiter und immer wieder beteuerte er, dass er nicht mehr zu spät komme und er musste sich auch immer wieder die dummen Witze anhören die ihm seine Klassenkameraden hinterher warfen. Zum Glück warfen sie keine Wecker, sonst währ er kreischend davon gerannt.
Seine panische Paranoia verfestigte sich. Jetzt bekam er sogar Angst wenn er nur etwas ticken hörte, früher hatte er wenigstens die Chance noch rechtzeitig aufzustehen aber seine Mutter, die die morgentliche Aufgabe übernahm, verzweifelte täglich an dem Versuch ihn zu wecken. Sie hatte einmal daran gedacht wieder ein paar Wecker aufzustellen, aber das Schellen eben jedes am Morgen, ließ den Jungen so schnell hochschrecken, dass er mit Genickstarre und einer leichten Gehirnerschütterung seinen vierten Krankenhausaufenthalt feierte.
„Wenn du morgen wieder zu spät kommst werde ich die Schulleitung darüber informieren und werde dich der, ...“ der Lehrer musste Luft holen „...Schule verweisen“. Sein mächtiges Ausatmen glich einer kleinen Erschütterung die den Klassenraum zum vibrieren brachte.
Der Blick des Jungen haftete eine kleine Weile an dem Lehrer und musterte ihn wie er seine mächtige Stirn von den glitzernden Schweißperlen befreite. Viel zu lange, dachte er, viel zu lange habe ich dieses Schweinchengesicht ertragen, soll er doch machen und mich von der Schule werfen. Als der Herzinfakt den Lehrer kurz darauf hinraffte und die kreischenden Schüler sich in alle Richtungen verteilten, saß der Junge da und konnte sich vor lachen nicht mehr halten, er war der einzige von den ganzen Trotteln, der den Notarzt rief und der Schulverweis blieb noch eine Weile aus. Als der Kran heranrückte, um den leblosen Körper des Lehrers aus dem Schulgebäude zu hiefen, stand der Junge einfach nur da, as sein Pausenbrot und beobachtete das Spektakel, kam deshalb leider zu spät zum Sportunterricht.
Das war das erste Mal, dass er durch seine Zuspätkommerei jemanden umbrachte.
Er wusste nicht einmal wie er sich fühlen sollte. Ob er die Schuld annehmen sollte, oder endlich über die grüne Ampel gehen, die gerade wieder auf rot umgesprungen war. Da stand er, da dachte über sich und die Welt nach, zählte die Sekunden die eine Ampel brauchte um von Grün auf Rot zu springen und vermutete sogleich eine Verschwörung auf höchster Ebene. Er beobachtete eine ganze Weile die Leute, die in ihren Autos saßen. Er vermutete, wenn man nur lange genug auf dem selbem Punkt verharre, spüre man die Erdbewegung. Als die Straßenlaternen angemacht wurden und der dritte Polizeiwagen, der sich nach seinen Personalien erkundigte, weggefahren war, ging er nach hause. Seine Mutter empfing ihn, herzlich, mit warmen Tränen und einem drohenden Nudelholz, das neben ihm in die Wand krachte. Unter dem ganzen Geschimpfe wusste er nicht was er zu seiner Mutter sagen sollte. Konnte er ihr seine Erlebnisse erzählen? Sollte er erzählen, dass er heute jemanden umgebracht hatte? Warscheinlich würde sie ihn eh nicht hören und seinen Vater auf ihn ansetzen, der gerade am Vollstrecker 2 zwei bastelte. Am nächsten Tag fiel die Schule aus. Ausschlafen. Wandern, denken. Das waren seine liebsten Tage, er konnte nirgendwo hin zu spät kommen, er beschäftigte sich den Tag über mit Terrassensitzen. Er schaut in den Himmel als eine plötzliche Sonnenfinsternis, bestehend aus seinem Vater und einem dämlichen Grinsen über ihm auftauchte. Er frage sich ob er schon vor dem Unfall so einen Knacks oder ob der Stromschlag ihn kaputt gemacht hatte. Sein Vater textete ihn zu, euphorischer, grenzdebiler Schwachsinn, um seinen Sohn ein wenig für irgendwas zu begeistern. Auf der Flucht vor seinem Vater spazierte er durch den naheliegenden Park, schaute sich um, dachte nach.
Vielleicht war es Schicksal, das die Bahn, die ihn in diesem Moment überrollte, zehn Minuten zu spät kam.
EDIT:
Wie schieeeb?? und nichtmal kritisieren Pitter du enttäuscht mich -.-
ach und ist noch nicht korrektur gelesen, grobe rechtschreibfehler sind ausgebügelt aber grammatik stimmt noch immer nicht
EDIT2:
Überarbeitet von Aya Silberfuchs *KNUDDEL*