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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Von Omas und Räubern



Nathrael
13.02.2007, 12:05
Als ich heute von der Schule nach Hause kam, sah ich kurz vor meiner Haustür eine alte Frau, die laut rief "Diese Person hat mir meine Handtasche gestohlen!".
Da ich, im Gegensatz zu den anderen (auch erwachsenen) Passanten immerhin ein wenig Anstand besitze, rannte ich der Diebin sofort hinterher. Obwohl ich auch im ausgeruhten Zustand nicht sehr schnell rennen konnte, und auch bereits sehr erschöpft war von der Schule (Doppelstunde Leibesübungen :( ), und auch vom Schulweg (ich verwende eine Tragetasche anstatt eines Rucksacks für die Schule, und deren Inhalt ist verdammt schwer :( ), hohlte ich die ebenfalls nur sehr langsame Diebin schnell ein. Es war eine um die 40 Jahre alte Bettlerin (vermute ich jedenfalls), sehr schmutzig, Zähne kariös und teilweise auch schon fehlend. Sie liess zwei Sackerln, die sie von der alten Frau gestohlen hatte, fallen, und bedrohte mich mit den Worten "Ich erschiess´ dich! Ich erschiess´ dich!". Obwohl ich mir volkommen sicher war, dass sie keine Waffe besass, lies ich sie gehen - Sicherheit geht vor. Die umstehenden Personen liess dass alles völlig kalt, bis auf einen farbigen Mann, der der Frau, ebenso wie ich, nachher half die Sachen einzusammeln, die die Räuberin fallen lies als ich sie verfolgte.

Sowas geschieht in Wien auf offener Strasse. Die Polizei kümmert sich um solch "kleine" Delikte natürlich nicht, trotzdem spiele ich mit dem Gedanken, diese...Person anzuzeigen (immerhin falle ich ja auch schon unters Jugendstrafgesetz).

Wie findet ihr sowas? Ist das nicht schlimm?

Princess Aiu
13.02.2007, 14:48
Das ist sogar sehr schlimm und besonders traurig.
Ich finde es eine Frechheit, wenn Leute einfach nur dämlich glotzen und nichts tun, so als ginge sie das nichts an. Wenn Gefahr droht, dann muss man natürlich vorsichtig sein, aber es gibt auch Ausnahmen.

Merkwürdiger Weise hatte ich erst heute einen ähnlichen Traum...
Da war plötzlich ein Mann in der U-Bahn, der mir meinen 20 Euro Schein klauen wollte, den ich in der Hand hielt. Niemand hat mir geholfen, obwohl ich geschrien habe, sondern nur geschaut. Am Ende kam dann aber doch jemand und unterstütze mich, so dass ich mich befreien konnte, der Täter aber floh.
Dieser Traum war schon schrecklich genug, dass ich mir wirklich für niemanden wünschen würde, dass er so bestohlen wird und andere Passanten nur regungslos schauen.

Aber nicht nur was Diebstähle angeht, sind manche Menschen wirklich herzlos. Auch einfache Dinge, wie z.B. eine Frau mit ihrem Kinderwagen die Treppe hoch oder runter helfen, scheint schon zu viel für die meisten zu sein.
Erst letztens habe ich solch eine Frau gesehen und wie alle an ihr vorbeigelaufen sind. Da habe ich ihr geholfen und das obwohl ich viele Schulsachen zu schleppen hatte und so ein Kinderwagen eher die Hilfe eines kräftigeren Mannes bedürft hätte.
Manchmal kommt es mir sogar vor, als würden eher die Jugendlich helfen, als Erwachsene, zumindest aus meiner Erfahrung her.

derBenny
13.02.2007, 15:08
Vor ein paar Tagen habe ich aus dem Auto heraus beobachtet, wie ein Schüler (vielleicht 6./7. Klasse) mit dem Fahrrad auf dem glatten Bürgersteig ausgerutscht und auf die Straße gestürzt ist und dort ersteinmal eine gewisse Zeit liegenblieb, weil er so erschrocken war und an seinem Fahrrad festhing. Der Autofahrer, der gerade ankam, konnte glücklicherweise rechtzeitig bremsen.
In diesem Fall gingen auch noch ein halbes Dutzend anderer Schüler an dem auf der Straße liegenden vorbei, kuckten kurz hin und dann angestrengt in eine andere Richtung. Schließlich hat sich doch noch ein anderer Schüler erbarmt und dem auf der Straße Liegenden geholfen.

Andererseits habe ich mich auch schon in ähnlichen Situationen befunden, in denen ich eigentlich hätte helfen müssen, aber stattdessen einfach weitergegangen bin. Es kostet eben eine Menge Überwindung.

Sakow
13.02.2007, 15:10
Das ist sogar sehr schlimm und besonders traurig.
Ich finde es eine Frechheit, wenn Leute einfach nur dämlich glotzen und nichts tun, so als ginge sie das nichts an. Wenn Gefahr droht, dann muss man natürlich vorsichtig sein, aber es gibt auch Ausnahmen.

Merkwürdiger Weise hatte ich erst heute einen ähnlichen Traum...
Da war plötzlich ein Mann in der U-Bahn, der mir meinen 20 Euro Schein klauen wollte, den ich in der Hand hielt. Niemand hat mir geholfen, obwohl ich geschrien habe, sondern nur geschaut. Am Ende kam dann aber doch jemand und unterstütze mich, so dass ich mich befreien konnte, der Täter aber floh.
Dieser Traum war schon schrecklich genug, dass ich mir wirklich für niemanden wünschen würde, dass er so bestohlen wird und andere Passanten nur regungslos schauen.

Aber nicht nur was Diebstähle angeht, sind manche Menschen wirklich herzlos. Auch einfache Dinge, wie z.B. eine Frau mit ihrem Kinderwagen die Treppe hoch oder runter helfen, scheint schon zu viel für die meisten zu sein.
Erst letztens habe ich solch eine Frau gesehen und wie alle an ihr vorbeigelaufen sind. Da habe ich ihr geholfen und das obwohl ich viele Schulsachen zu schleppen hatte und so ein Kinderwagen eher die Hilfe eines kräftigeren Mannes bedürft hätte.
Manchmal kommt es mir sogar vor, als würden eher die Jugendlich helfen, als Erwachsene, zumindest aus meiner Erfahrung her.


Es ist bewiesen worden dass die Menschen jede Situation berechnen. In dem Fall war wirklich nicht ungewöhnlich dass kaum einer eingegriffen hat. Bodenlos und nicht nachvollziehbar? DOch, fast jeder Mensch ist so eingestellt:

Auf der einen Seite ist da der Vorfall der nach fremder Hilfe schreit. Nun fängt der Urinstinkt in uns an zu reagieren. In dem Moment errechnet der "instinkt" folgende Punkte:

Anwesende Menschen die auch helfen sollen!
Meine eigene Sicherheit wenn ich eingreife


Zu1: Es ist wirklich so dass die meisten nicht angreifen wenn mehrere Leute den Vorfall sehen. Warum?? Ganz einfach,s ie fühlen den Hilferuf verteilt, an alle Anwesenden. In dem Moment ist man selbst ganz klein in der Masse und muss nicht helfen. "Sind ja genug da." Grausam aber wahr. Wenn mann der einzige ist der den Vorfalls ieht greift man zu 60% eher ein.

Zu2 muss ich wohl nix sagen, der Mensch riskiert (in der Regel) sein eigenes Leben nicht für einen fremden Menschen.

Man muss im Prinzip nur seine Instinkte überwinden oder unterdrücken, denn im Endeffekt fühlen sich die Menschen nicht wohl wenn sie nicht geholfen haben.

Tipp: Ruhig mal als Helfender die Menge anschreien, sie werden reagieren. ;)

TheBiber
13.02.2007, 15:43
Ich habe ständig die Gegenerfahrung gemacht: Bei Frauen mit Kinderwagen wurde bisher noch immer von irgendjemandem geholfen, manchmal auch von mir selbst. Hauptsächlich von Personen, die gerade nebenan stehen, für sowas hat nunmal jeder kurz Zeit und niemand gerät in Gefahr durch so eine Aktion.

Bei einem Diebstahl sieht es nunmal anders aus, gut in diesem Beispiel sieht es nicht allzu gefährlich aus, doch im Allgemeinen meide ich Situationen, die mit Kriminalität zu tun haben, sei es Diebstahl, eine Schlägerei oder alles in ähnliche Richtung. Hier einzugreifen ist einfach zu gefährlich und ich verstehe jeden einzelnen, der da nur wegschauend vorbeiläuft. Für sowas gibts bewaffnete Polizeiorgane.

Bei einem Unfall sieht es hingegen wieder etwas anders aus, aber auch da ist es situationsabhängig. Im Beispiel mit dem Fahrradunfall ist ja nun wirklich nichts ernsthafteres passiert, ausser dass er auf der Strasse liegenblieb. Ich hatte auch schon beobachtet, wie ein kleineres Mädchen mit dem Fahrrad umgefallen ist, geholfen wurde von ihrer Freundin und nach mehr als blaue Flecken sah das nunmal nicht aus.

Einschreiten würde ich persönlich erst, wenns notwendig wird, z.B. wenn jemand umfällt und stark blutet oder wenn jemand bewusstlos daliegt oder wenn ältere Menschen umgefallen sind und nicht mehr aufstehen, können, etc.
Doch so ziemlich immer, wenn ich einen solchen Fall sehe, sind mindestens schon 4 Leute dort am betreuen, da brauchts echt nicht mehr.

Nach meinen Erfahrungen ist die Sozialkompetenz diesbezüglich hierzulande sehr hoch, beklagen kann man sich jedenfalls nicht. Ausser es handelt sich wie gesagt um Kriminalität.

NeM
15.02.2007, 09:24
Wenn die Frau keine Gewalt angewandt oder die Oma bedroht hat, wars kein Raub sondern Diebstahl. Naja, soll schlimmeres geben als ne Oma der die Tasche von einer verwahrlosten / obdachlosen / drogenabhängigen / wasweißich Frau geklaut wird die du dann noch trotz Gepäck einholen kannst und die (offenbar) in Panik schreit dass sie schießen wird damit du ja abhaust :D Insofern


Wie findet ihr sowas? Ist das nicht schlimm?Nein, Leute die Omas die Taschen klauen gabs immer schon, sogar im Micky Maus Comic ;)

Miss Kaizer
16.02.2007, 16:20
also bei uns hab ich manchmal das Gefühl das helfen "uncool" ist.. ich weiß nicht, ich find das ehrlich gesagt total stumpf... o.ô
Steigt ne ältere Frau mit sonem kleinen Wägelchen bei uns in den Bus ein (son doofer alter, mit hohen Stufen) und keiner steht auf und hilft mal eben schnell, geschweige denn bietet der Frau nen Platz an... wah. Also sowas regt mich persönlich irgendwie immer auf...

Bei sowas wie nem Überfall / Raub / whatever, wo ich mir nicht sicher bin ob der Dieb / die Diebin / whoever nicht irgendwie bewaffnet ist und mir dann vielleicht noch n Messer oder sowas an den Hals hält oder damit auf mich losgehen würde halte ich mich auch lieber raus... da ruf ich dann lieber die Polizei, das reicht da dann meiner Meinung nach schon, wenn ich mir Gesichter / Kennzeichen einpräge kann ich da schon genug helfen...
Also... da bin ich schon recht... "egoistisch"...
aber wie Biber auchs chon meinte... erste Hilfe ist dann auch wieder was anderes... obwohl ich da das Problem habe dass ich keine offenen Brüche / Wunden oder allgemein große Massen Blut sehen kann und dann eher selber umkippe... das ist dann auch nicht wirklich hilfreich...

~Hauptmann Krey~
16.02.2007, 18:16
Irgenteine Studie hat mal folgendes versucht:
Sie haben drei Jungs auf einer belebten Straße ein Mädchen ärgern lassen (Tasche rumwerfen, rumschubsen, beschimpfen etc.)
SIe haben das Mädchen Hilfe-schreien lassen.
Dann haben sie die Zeit gestoppt, bis jemand einschritt.
Über 15(Füüüüüünfzeeeeeehhhhnnnn!!!) Minuten hat es gedauert!
Ungefähre Anzahl an vorbeigegangen Menschen: 450!
Davon hat die Hälfte dem Spiel nicht mal einen Blick geschenkt!
ist das hilfbereitschaft!

Turgon
16.02.2007, 18:19
ICh kenne das auch, dass Leute in bestimmten Situationen einfach nichts tun, wenn andere Hilfe brauchen. Bei uns in der Gegend wird das, genau wie bei Losti, als uncool angesehen. Ich helf dann meistens auch nicht auch wenn ich selbst nicht weiß warum. Aber wenn dann andere helfen krieg ich meistens ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht geholfen hab, und ich bewundere dann die Menschen, die geholfen haben.
Im allgemeinen denke ich, dass wir in einer sehr unfreundlichen Zeit leben. Niemand begrüßt mehr einfach Unbekannte auf den Straßen und wenns doch jemand tut, wird er von dem Begrüßten dumm angeguckt oder niemand hilft mehr einem anderen wenn dieser in Not ist. Das sind nur ein paar Bsps.
Die Gruppe Fettes Brot hat ja auch mal ein Lied dazu gemacht, AN Tagen wie diesen heißt das glaube ich und ddas drückt diese Situation eigentlich gut aus.

~Hauptmann Krey~
16.02.2007, 18:31
Yop.
Ich hab auf dem Nachhauseweg so zum Spaß jeden Erwachsenen gegrüsst, der mir vor die Linse kam.
Keiner hat zurück gegrüsst.
Ich habe dann jedem hinterher gerufen: "Diese Erwachsenen heutzutage! Grüßen nie!"
Danach haben die immer irgentwie den Kopf rutnergezogen?
Scham? Zufall? Geld auf dem Boden?
War eigentlich nur zur eigenen belustigung, aber wo das hier schon erwähnt wird ist es wohl erwähnungwert.

Auf dem Weg zum Sport bin ich einem Mann begegnet. Ich bin an ihm ohne Regung vorbeigelaufen und er hat mich angehalten und mir gesagt das man grüsst.
Dann hat er mir noch irgentwas erzählt von den Russen die bald Deutschland erobern werden und die scheiß Tscheschen. Und das seine Tochter in Prag von den bösen "Anti-Deutschen" fast erschossen wurde...
Jedenfalls, hat er mir beigebracht das Grüßen höflich ist.

John Locke
16.02.2007, 19:29
Hallo,
wenn ich von der Schule auf dem Weg nach Hause bin, grüße ich eigentlich auch jeden Menschen, dem ich begegne. Manchmal werde ich auch gegrüßt (meist von älteren Menschen), aber manchmal wird man angeguckt, als ob man gerade jemanden umgebracht hätte.

Leider war ich noch nie in einer derartigen Situation, das Hilfe angebracht gewesen wäre, aber wenn ich in eine solche geraten würde, weiß ich nicht, wie ich reagieren sollte. Wahrscheinlich wäre ich auch jemand, der eher dran vorbeigehen würde, da ich viel zu viel Angst davor hätte, dass der Dieb eine Waffe bei sich hat. Und der Dank der alten Frau ist mir dann doch nicht genug, mich in eine solche Gefahr zu begeben.

Ach ja, zum 'Aufstehen für alte Leute': Als ich einmal mit meiner Mutter in der Straßenbahn saß (komme eigentlich aus einem Dorf, wo es solche Dinge nicht gibt), stieg eine alte Frau ein und meine Mutter musste mich zwingen, auf zu stehen. Nachher habe ich gefragt, was das soll und sie hat mir das dann erklärt - allerdings bin ich auch nach etlichen Gesprächen nicht davon überzeugt, dass man es machen sollte. Ich mache es trotzdem, denn was mir beigebracht wird, hat schon sicherlich seinen Sinn!

;)

~Hauptmann Krey~
16.02.2007, 19:54
Wo wir grad beim Thema wegschauen sind:
Gewalt im Klassenzimmer
Wenn jemand dumm angemacht wird, Zeug runtergeworfen und so weiter.
Was macht ihr da? (Jetzt mal abgesehen von Freund- und Feinschaften)
a) Zuschauen :(
b) Wegschauen :(
c) Helfen :)
d) Mitmachen (-.-)

c) fällt mir sehr schwer, besonders bei Leuten die ich nicht besonders gut kenne oder die ich nicht mag. d) mach ich auch manchmal und schäme mich im Nachhinein dafür.
Ich schätze a) und b) sind die häufigstn, für Leute die am liebsten helfen würden b) und alle adneren a).
Wie ist euer Verhalten in solchen Fällen?
geratet ihr auch immer in so einen belebenden Rausch wenn ihr das macht, (besonders in der Gruppe)?

John Locke
16.02.2007, 20:27
Möglichkeit C käme für mich im Klassenzimmer nie in Frage, weil ich schließlich nicht selbst das Opfer werden will. Würden jedoch mehrere Leute hinter mir stehen und ich nicht alleine sein würde, wäre ich vielleicht doch für diese Möglichkeit.

Wer D wählt, ist in meinen Augen einfach zu schwach, um sich dem Gruppenzwang zu widersetzen. Ich bin dazu jedenfalls in der Lage, was aber daran liegt, dass ich fast ein Opfer bin. Kann ich aber leider nicht einschätzen - werde irgendwie stillschweigend akzeptiert, was mir eigentlich ganz lieb ist.

A und B würde ich für mich wählen. Was würde es denn mir bringen, wenn ich eingreifen würde. Opfer und meine Wenigkeit behaupten, dass die Sachen aus dem Fenster geschmissen bzw. zerstört wurden und die Gruppe (ca. 5 Personen) behaupten das Gegenteil. Fazit: Leben geht weiter und nichts ändert sich! Und was hat es mir gebracht? Ich bin bald selbst Opfer! Hurra!

:rolleyes:

Nathrael
16.02.2007, 21:33
Wo wir grad beim Thema wegschauen sind:
Gewalt im Klassenzimmer
Wenn jemand dumm angemacht wird, Zeug runtergeworfen und so weiter.
Was macht ihr da? (Jetzt mal abgesehen von Freund- und Feinschaften)
a) Zuschauen :(
b) Wegschauen :(
c) Helfen :)
d) Mitmachen (-.-)


Naja, da ich meist das Opfer solchen Attacken bin (und das was du da auflistest ist noch eher harmlos)....

Jedenfalls, ich weiss wie das ist, daher würde ich wohl versuchen zu helfen oder den nächstbesten Lehrer/Professor herzitieren...wobei, wenn diese nichts gesehen haben, symathisieren die eh meist mit den Tätern, da diese miest:
a)recht beliebt sind (jaja, Gewalt und Sportlichkeit ist "in", Intelligenz ist "out"...), und daher -
b)jede Menge Kumpels haben, die behaupten, sie hätten nix gemacht.

Dann gibt es natürlich noch eine Menge Faktoren mehr....:(

NeM
16.02.2007, 23:04
Yop.
Ich hab auf dem Nachhauseweg so zum Spaß jeden Erwachsenen gegrüsst, der mir vor die Linse kam.
Keiner hat zurück gegrüsst.
Ich habe dann jedem hinterher gerufen: "Diese Erwachsenen heutzutage! Grüßen nie!"
Danach haben die immer irgentwie den Kopf rutnergezogen?
Scham? Zufall? Geld auf dem Boden?
War eigentlich nur zur eigenen belustigung, aber wo das hier schon erwähnt wird ist es wohl erwähnungwert.

Auf dem Weg zum Sport bin ich einem Mann begegnet. Ich bin an ihm ohne Regung vorbeigelaufen und er hat mich angehalten und mir gesagt das man grüsst.
Dann hat er mir noch irgentwas erzählt von den Russen die bald Deutschland erobern werden und die scheiß Tscheschen. Und das seine Tochter in Prag von den bösen "Anti-Deutschen" fast erschossen wurde...
Jedenfalls, hat er mir beigebracht das Grüßen höflich ist.

Du wohnst nicht in der Stadt, oder?


Hallo,
wenn ich von der Schule auf dem Weg nach Hause bin, grüße ich eigentlich auch jeden Menschen, dem ich begegne. Manchmal werde ich auch gegrüßt (meist von älteren Menschen), aber manchmal wird man angeguckt, als ob man gerade jemanden umgebracht hätte.

Leider war ich noch nie in einer derartigen Situation, das Hilfe angebracht gewesen wäre, aber wenn ich in eine solche geraten würde, weiß ich nicht, wie ich reagieren sollte. Wahrscheinlich wäre ich auch jemand, der eher dran vorbeigehen würde, da ich viel zu viel Angst davor hätte, dass der Dieb eine Waffe bei sich hat. Und der Dank der alten Frau ist mir dann doch nicht genug, mich in eine solche Gefahr zu begeben.

Ach ja, zum 'Aufstehen für alte Leute': Als ich einmal mit meiner Mutter in der Straßenbahn saß (komme eigentlich aus einem Dorf, wo es solche Dinge nicht gibt), stieg eine alte Frau ein und meine Mutter musste mich zwingen, auf zu stehen. Nachher habe ich gefragt, was das soll und sie hat mir das dann erklärt - allerdings bin ich auch nach etlichen Gesprächen nicht davon überzeugt, dass man es machen sollte. Ich mache es trotzdem, denn was mir beigebracht wird, hat schon sicherlich seinen Sinn!

;)

Wohnst du.... Nein, du wohnst bestimmt auch nicht in der Stadt.

Lieg ich damit richtig? Ich meine, wenn ich am Schulweg jeden grüßen würde, würd ich überhaupt nicht mehr in die Schule kommen. Mal abgesehen dass wohl irgendwann einer der Leute (oder jemand wie diese Leute...) dabei wäre die Handys abnehmen oder andere mit Waffen bedrohen

John Locke
17.02.2007, 07:00
Nein, ich wohne nicht in der Stadt wie du schon herausgelesen hast. Ich wohne in einem kleinen Örtchen, dass sich gern Flecken nennt und daher wohnen da auch nicht so viele Menschen. Allerdings schreckt mich das, was du sagst, davon ab, jemals auch nur daran zu denken, in eine Stadt zu ziehen. Was ist das überhaupt für eine Logik? Wenn man freundlich zu anderen Menschen ist, wird man dafür bestraft (in der Stadt)!?


Naja, da ich meist das Opfer solchen Attacken bin (und das was du da auflistest ist noch eher harmlos)....

Jedenfalls, ich weiss wie das ist, daher würde ich wohl versuchen zu helfen oder den nächstbesten Lehrer/Professor herzitieren...wobei, wenn diese nichts gesehen haben, symathisieren die eh meist mit den Tätern, da diese miest:
a)recht beliebt sind (jaja, Gewalt und Sportlichkeit ist "in", Intelligenz ist "out"...), und daher -
b)jede Menge Kumpels haben, die behaupten, sie hätten nix gemacht.

Dann gibt es natürlich noch eine Menge Faktoren mehr....:(

Na ja, bei uns ist eher Intelligenz angesagt. Klar, der Sportlehrer mag die sportlichen Menschen in seinem Unterricht mehr wie der Lateinlehrer lieber die Sprachbegabten mag, auch wenn diese es nie zugeben würden. Bei den Lehrern bin ich eigentlich recht beliebt, was wohl daran liegt, dass ich zum einen in fast jedem Fach gut bin und zum anderen an meiner Stellung als Jahrgangssprecher liegt. Manche Lehrer grüßen mich erst seit diesem Tag - schon komisch ...
Bei B hast du allerdings recht, da es nichts bringt, etwas zu behaupten, wenn es der Lehrer nicht mit eigenen Augen gesehen hat, aber man kann ja nicht immer mit einer versteckten Kamera und angeschaltetem Diktiergerät durch die Schule laufen.

~Hauptmann Krey~
17.02.2007, 07:27
Nee, ich wohn in einem kleinem Dorf namens Oberhäslich (Da ham die wohl ein "s" im Namen vergessen, naja seis drum)

Ich bin bei meinen Deutschlehrern beliebt, weil sie meine Geschichten Gut finden (im Gegensantz zu euch) und bei meinem Englischlehrer, da ich angeblich seeeeeeehr begabt bin und es auf eine Eins in Englisch schaffen könnte (Merke bei jeder Grammatik arbeit hatte ich bisjetzt eine 3 oder eine 4).
Hassen tun mich:
.Alle meine Klassenlehrer (1-4: Frau Popp - Beleidigt,Unterbrochen, frech, 5,6: Frau Schiller - Unterschriftsfälschung,7,8 Herr Albrecht - über eine Unterrichtsmitschrift Hausaufgabe geschrieben und andauernd Hausaufgaben vergessen)
.Meine ehemalige Geolehrerin
Unterschriftsfälschung ~.~
.Meine andere geolehrerin
Reinquatschen, Mist machen
Und noch viele mehr...^^


Gewalt und Sportlichkeit ist "in", Intelligenz ist "out"
Bitte was?
Ich muss zwar zugeben, dass das sehr hoch im Kurs steht, aber so extrem wirklich nicht. Die klügsten unserer Klasse (die nicht damti angeben) sind sehr respektiert (mal abgesehen von den Witzen ala "Du hast ne eins?? Soooo ne Überraschung!" oder "Ne zwei! Oh mein Gott! Dein 1,0 Durschnitt ist versaut!"...

Nathrael
17.02.2007, 16:11
Nee, ich wohn in einem kleinem Dorf
Bitte was?
Ich muss zwar zugeben, dass das sehr hoch im Kurs steht, aber so extrem wirklich nicht. Die klügsten unserer Klasse (die nicht damti angeben) sind sehr respektiert (mal abgesehen von den Witzen ala "Du hast ne eins?? Soooo ne Überraschung!" oder "Ne zwei! Oh mein Gott! Dein 1,0 Durschnitt ist versaut!"...


Noten haben so gut wie gar nichts mit Intelligenz zu tun. Sicher, Menschen mit einer höheren Denkleistung können leichter lernen (ausser sie sin Underarchiever), aber mehr nicht. Fleiss ist wirklich Auschlaggebend für Noten.
Ich kann dass aus eigener Erfahrung bekräftigen. Denkleistung wirkt sich eher auf andere Gebiete als Schulnoten aus:

Wenn man einem "normalen" und einem "begabten" Menschen einen Text in Spiegelschrift vorsetzt, wird der "begabte" dieses schneller begreifen, während der "normale" erstmal nur Buchstaben ohne Sinn ergeben.

Menschen mit hoher Denkleistung lesen oft viele Bücher und zeigen Interesse an kreativen Formulierungen in der Sprache.

Desweiteren neigen "Begabte" oft zu unaltersgemässen Verhaltensweisen und Interessen. Währen Max Mustermann gerne Sport betreibt, Rockmusik mag und Jugendbücher liest, mag ein "Begabter" zb. lieber Satiren, Fachbücher und Literatur, hört gerne Musik von eher unbekannten Bands mit intelligenteren und kritischeren Texten, und zieht komplexe Tätigkeiten dem Sport vor.

Angenommen, ein Zwölfjähriger interessiert sich für Psychologie und gibt dies auch zu - wie reagieren dann andere Altersgenossen darauf? Ganz einfach: Man nennt ihn einen "Psycho" und "Aussenseiter".

Wenn man das gewalttätige Verhalten anderer Menschen kritisiert und dabei mehrere Wörter wie "soziale Kompetenz" verwendet, reagieren Schüler oft überfordert und reagieren auf einen, als ob man ein Verrückter wäre.

(Die oben genannten Verhaltensweisen sind sicher nicht auf jeden Begabten anwendbar. Ich gehe davon hauptsächlich von Erfahrungen aus, die ich in meinem RL hatte.)

NeM
17.02.2007, 17:01
Was ist das überhaupt für eine Logik? Wenn man freundlich zu anderen Menschen ist, wird man dafür bestraft (in der Stadt)!?

Kommt immer drauf an auf wen du triffst... Du musst bedenken dass bei euch im Kaff bestenfalls ein paar tausend Leute wohnen, hier wohnen auf einem Raum der bestimmt kleiner als euer Kaff ist mehrere zehntausend Leute.

Deliverer
17.02.2007, 23:38
Puh, jetzt habe ich mir alles durchgelesen, ich will mich dazu nun auch äußern.

Vorererst mal zu dem Themengebiet Noten und Schule. Wie Nathrael schon sehr gut gesagt hat; Noten sind nicht ausschlaggebend für Intelligenz. Albert Einstein ist wegen Mathematik durchgefallen und hat die Relativitätsformel entdeckt. Wenn du schlechte Noten hast und Intelligenz bist, bist du entweder bei den Lehrern unbeliebt, oder deine Intelligenz wird einfach nicht verstanden. (Bsp. dafür sind Leonardo Da Vinci, welcher seiner Zeit um Meilensteine voraus war und Galieo Galiliei, welchen man für die Aussage, die Erde sei rund, töten wollte). Zweiteres ist aber eher unwahrscheinlich. Es gibt ein recht gutes Beispiel zu Intelligenz und dem direktem Vergleich gegenüber Noten: Kunst. Du bist ein unglaublich guter Zeichner, bekommst auf jedes Bild die bestmögliche Zensur. Dann kommt Kunstgeschichte. Du hast keine Lust darauf, oder dich interesiert's nicht und hoppla!, bekommst du gleich eine schlechte Note. Im Zeugnis steht dann eine mittelmäßige Note. Du bist aber eventuell einer der besten Zeichner, die es gibt. (Jetzt natürlich nur ein kleiner Vergleich, es klingt für die Leser wohl recht fantastisch und weit hergeholt. Aber es ist eben Tatsache).
Soweit ich dem Thementitel aber herauslesen kann, geht's hier um die Geschichte mit Omas und Räubern. Gut, dann werde ich mich dazu auch gleich mit äußern, wenn wir schon dabei sind.

Schlimme Sachen sowas, alten, wehrlosen, Omas die Handtasche zu klauen und dann einfach munter, fröhlich schauen, wohin der Dieb als nächstes läuft. Nimmt er wohl die U-Bahn, den Bus oder das Taxi? Ich setze 50 Euro auf den Bus! Genau so etwas kann ich nicht ab. Aber es ist sehr verständlich, dass man sich bei einer Situation nicht einzugreifen traut, was ja auch völlig nachvollziehbar ist, denn man schätzt ja sein Leben! Aber stellt euch vor: Ihr wäret eine alte Oma, zerbrechlich, krank. Dann kommt so ein Bengel vorbei, und klaut dir deine Handtasche, samt Medikamenten, samt (letztem) Geld, samt aller wichtigen Wertsachen die eine Frau sonst noch in ihrer Tasche liegen hat. Ihr würdet nicht unbedingt froh darüber sein, das ist nicht zu Vertuschen. Ich persönlich würde aber eingreifen, soweit hergeholt es auch klingen mag'. Ich respektiere alte, behinderte und schwangere Menschen, auch in öffentlichen Verkehrsmitteln. Und mir ist das gleiche passiert, als ich klein war. Eine sehr alte Dame, konnte kaum aus eigener Kraft stehen, betrat den Bus und meine Mutter meinte, ich solle aufstehen. Darauf fragte ich sie, warum ich das tun sollte, unsere Haltestalle ist erst die nächste! Darauf machte meine Mutter hektische Handzeichen, die mir völlig fremd waren und ich stand auf und meine Mutter wank die alte Dame auf den Platz, auf dem ich gesessen war. Ich verstand das Szenario nicht und fragte meiner Mutter total verständnislos an der Bushaltestelle, warum ich denn so dringend Aufstehen sollte. Meine Mutter erklärte mir alles, auch mit dem Einwand, dass ich später auch einmal alt und zerbrechlich werde. Ab jetzt mache ich das immer, so fern ich in einer Großstadt bin. Ich selber wohne nur in einem kleinem Dorf, was etwa 11.000 Einwohner umfasst. Und vom grüßen; bei uns wird eigentlich schon gegrüßt, sind eigentlich auch alle recht nett hier. Diebstähle gibt's auch recht selten, sowie Ladeneinbrüche. Wird aber wohl einzig und allein an der Größe dieses Dorfes liegen.

Was ich mir aber sehr unerfreuliches rauslesen konnte: Falls ich mal überfallen werde, muss ich wohl damit rechnen, dass mein Geld weg ist und ich mich auf keine Hilfe verlassen könnte. (Im Fall der Fälle). :\

NeM
18.02.2007, 04:12
Natürlich nicht, denkst du jemand will, nur weil er ner wildfremden Person unter die Arme greifen möchte, riskieren abgestochen zu werden? Ich meine, was erwartest du von den Leuten? Dass sie sich aufopferungsvoll, wie im Actionfilm, zwischen dich und den Angreifer werfen? http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/ugly.gif

Deliverer
18.02.2007, 10:23
Natürlich nicht, denkst du jemand will, nur weil er ner wildfremden Person unter die Arme greifen möchte, riskieren abgestochen zu werden? Ich meine, was erwartest du von den Leuten? Dass sie sich aufopferungsvoll, wie im Actionfilm, zwischen dich und den Angreifer werfen? http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/ugly.gif

Meiner Meinung nach, ist abgestochen zu hart. Aber ja, ich verstehe es. Warum kann man dann nicht andere, junge, kräftige, schnelle, Passanten um Hilfe bitten, die dann zusammen mit einem den Dieb fassen!

derBenny
18.02.2007, 20:56
Natürlich nicht, denkst du jemand will, nur weil er ner wildfremden Person unter die Arme greifen möchte, riskieren abgestochen zu werden? Ich meine, was erwartest du von den Leuten? Dass sie sich aufopferungsvoll, wie im Actionfilm, zwischen dich und den Angreifer werfen? http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/ugly.gifVorstoß, zuschlagen, Rückzug in die Menge.
Es reicht schon, wenn jeder Passant dem Angreifer mit einem einzelnen Schlag oder Tritt zusetzt und sich dann in Sicherheit bringt.

Lautes Kampfgebrüll soll auch helfen, die Aufmerksamkeit der Masse auf ein bestimmtes Ziel zu fokussieren. Wenn die Leute nicht mehr sagen können, sie hätten nichts gemerkt, dann wird auch ihre Hilfsbereitschaft zunehmen.

Nathrael
18.02.2007, 23:29
btw...


Wenn die Frau keine Gewalt angewandt oder die Oma bedroht hat, wars kein Raub sondern Diebstahl.

Naja, die Obdachlose hat die Oma gerempelt, aber das zählt wohl kaum....

NeM
19.02.2007, 00:14
Vorstoß, zuschlagen, Rückzug in die Menge.
Es reicht schon, wenn jeder Passant dem Angreifer mit einem einzelnen Schlag oder Tritt zusetzt und sich dann in Sicherheit bringt.

Lautes Kampfgebrüll soll auch helfen, die Aufmerksamkeit der Masse auf ein bestimmtes Ziel zu fokussieren. Wenn die Leute nicht mehr sagen können, sie hätten nichts gemerkt, dann wird auch ihre Hilfsbereitschaft zunehmen.

Warum nicht gleich mit dem Roundhousekick aufräumen? :rolleyes:

Die meisten Überfälle passieren imo auch nicht vor einem breiten Publikum wo du mal eben vorspringen, zuschlagen und wie Houdini (?) verschwinden kannst, wie auch immer du dir das konkret vorstellst. Zumal du eher nicht den Mumm hast groß den Mund aufzumachen oder gar anzugreifen wenn z.B. ein Messer im Spiel ist und du die Situation dadurch eskalieren lassen könntest. Und auch ohne Messer ists nicht gesagt dass ein Passant dir helfen wird wenn er sich dem Angreifer unterlegen fühlt (z.B. weil dieser größer/aggressiv ist oder ne stärkere Statur hat).

Dein toller Plan erfordert außerdem dass bei einem "öffentlichen" Überfall lauter völlig verschiedene Menschen die sich nichtmal kennen zur gleichen Zeit gewaltbereit agieren müssten, das geht nicht. Im Gegenteil, in Gruppen neigen Menschen dazu einen sehr starken Selbsterhaltungstrieb an den Tag zu legen, drum werden bei Bränden auch so gern Leute überrannt. Klar - du würdest aus der Masse herausstechen wenn du angreifst und somit den Täter evtl. auf dich lenken, drum verhältst du dich lieber wie alle anderen