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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eine Geschichte



DieHeiligeSandale
03.02.2007, 10:52
Ich präsentiere hier jetzt einfach mal eine Kurzgeschichte, die ich vor einiger Zeit geschrieben habe. Der Schreibstil ist wirklich nicht gut und die Geschichte eher klischeebehaftet, aber wenn jemand Zeit hat, kann er ja mal anlesen, was ich da fabriziert habe. dabei ist allerdings eines wichtig: In der Geschichte werden häufig sehr extreme Ansichten geschildert (oft kursiv gedruckt) diese entsprechen nur teilweise meiner eigenen Meinung! Also, der Typ, den ich da beschreibe hat mit mir selbst wenig zu tun, ich habe nur versucht, mich einmal in eine so verlorene Situation hinein zu versetzen, und somit sind die geschilderten meinungen auch eher das, was, wie ich glaube, entsteht, wenn man so lang eine so verzweifelte Schlacht geschlagen hat. Also: Es ist nichts weiter als eine objektive Begutachtung einer fiktiven Situation, interpretiert da bloß nichts hinein! Danke.

Erik saß vor seinem PC. Er saß eigentlich immer vor seinem PC, was sollte er auch Anderes tun? In dem beschissenen Kaff, in dem er lebte gab es nichts, was auch nur annähernd reizend war, erst recht nichts, das er für wichtig genug befand, dafür seine Beschäftigung einzustellen. Nur das Licht, das der Bildschirm abgab beleuchtete sein Gesicht, er hatte zwar eine Deckenlampe in seinem Zimmer, doch die machte er grundsätzlich nicht an. Aus seinen Boxen drang in gemäßigter Lautstärke die Musik von Fimbulwinter. „When the Fire Leeps from the Ash Mountain“ umspülte seine Ohren. Wobei “umspülen” falsch gesagt ist. Eher schlug sich die Musik ihren Weg durch seinen Gehörgang, prügelte sich ohne Rücksicht auf Verluste in das Gehirn, in jede Faser des Körpers. Es tat gut. Ein beschissener Tag lag hinter ihm, und er war froh, dass dieser Tag hinter ihm lag, und nicht etwa noch wartete. Gleichwohl ihm bewusst war, dass es morgen wieder genau so losgehen würde wie heute. Und übermorgen. Und den Tag darauf
Er lies den Cursor über den Link fahren, ein-, zwei-, dreimal. Dann klickte er und vor ihm baute sich eine Internetseite auf. Ruckartig, digital. Er hasste das. Doch das analoge Zeitalter war vorbei, und er war zu spät geboren, um den Zauber dieser Zeit erleben zu können. Nach einer Weile beschloss er, dass er genug hatte, vom Gekloppe, das aus seinen Boxen drang. Er öffnete seine Playlist und machte einen anderen Titel an. Dark Funeral. Godhate. Als der Refrain kam, brüllte er unweigerlich laut mit.

Irgendwann war es spät. Er beschloss, sich schlafen zu legen, der morgige Tag würde beschissen werden, da sollte man wenigstens ausgeschlafen sein. Der PC blieb an, denn sein Download war noch nicht abgeschlossen. Als er im Bett lag, der Raum dunkel, der Bildschirm des Computers war ausgeschaltet- nur ein paar grüne und rote Lichter sahen ihn wie freundliche Augen seiner einzigen Freunde aus der Finsternis, die er als Lebensraum gewählt hatte, an- kam es ihm fast vor, als sei das Leben schön.
Doch nur all zu bald erinnerte ihn das penetrante Piepen seines Weckers an das Gegenteil. Er stand auf, ging duschen, zog sich an, nahm seinen MP3 Player und ging aus dem Haus. Sein Vater schlief noch, wie immer. Sein Schulweg war kurz, es dauerte nicht lange, da befand er sich mitten in dem Haufen dummer Vollidioten die ohne jede Berechtigung meinten, existieren zu dürfen, den er als seine Mitschülerschaft bezeichnen musste. Die Hose hing allgemein in den Kniekehlen oder tiefer. Die Schuhe waren weiß, irgendwelche Sportschuhe, in ihrer „coolen“ Sprache, die man nun mal sprach wenn man „in“ war, nannten sie die Dinger „Sneakers“. Erik sprach diese Sprache nicht. Seine Füße zierten schwarze Springerstiefel mit Stahlkappen. Jedes Mal, wenn ihn einer dieser Kreaturen dumm anmachte verfluchte er erneut seine Hemmung, diese Stahlkappen zu benutzen. Und es dauerte kaum zwei Sekunden, da war es wieder so weit da war er erneut in einer Situation, in der er gern seine Schuhe ihrem eigentlichen Zweck zuführen wollte.
„Ey, Erik!“, rief hinter ihm jemand. Er drehte sich um, sah eine Versammlung dummer Arschlöcher, sie waren Klassenkameraden von ihm. Als er sie fragend ansah, brachen sie ihn Gelächter aus. Es war merkwürdig: Die Lache solcher Menschen war stets ein hohles, ausdrucksloses Ausatmen mit Geräusch, derartig lächerlich, dass man denken könnte, sie lachen über sich selbst. Aber offensichtlich war ja äußerste Lächerlichkeit gerade „in“. Das Gelächter der anwesenden weiblichen Personen hingegen war schrill und metallisch, und schrie förmlich „Ich habe den Witz nicht verstanden, aber ich möchte nicht gemobbt werden, deshalb tue ich permanent so, als sei mein größter Wunsch, von einem dieser Typen gefickt zu werden. Vielleicht glaube ich ja eines Tages selbst dran…“
Erik sah diese Menschen mit einem Blick voller Verachtung und Missbilligung an. Sie hatten ihn gerufen, er hatte sich zu ihnen umgedreht. Unglaublich witzig. Doch auf diesem Niveau befand sich der Humor der „trendigen Teens“ immer.
Man könnte gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte.
Aus dem Musikgerät eines besonders „coolen“ Typen drang zu monotonem, stumpfen Hip Hop Gemurkse das undefinierte Gestotter eines „Rappers“, der besang, wie geil es doch sei, deutsch zu sein, wie hart und stolz er sei, und wie geil er krasse Bitches ficken kann. Toll, ganz toll. Erik ging wortlos an der Kreatur vorbei. Tiere können Menschen nicht verstehen, warum also mit ihnen sprechen? Aus Liebe vielleicht, doch wer könnte derart abstoßende Tiere lieben? Hören Musik, die der afrikanischen Kultur angehört und besingen doch, dass sie besser sind als so dumme „Niggaaaaa“, weil die ja schließlich nicht deutsch sind. Sagt doch gleich „arisch“ ihr „trendy Teens“, dann hat Opa euch auch ganz doll lieb.
Erik ging in die Klasse, spürte die bohrenden Blicke der unausstehlichen Anderen, wie jeden Tag, hörte ihr Gelächter, seinen Namen, doch es erreichte ihn nicht, floss in Tröpfchen an ihm herunter, wie Wasser von blankem Stahl. Die Anderen betraten nach und nach im Verlaufe der nächsten zehn Minuten den Raum, die Mädchen betont „sexy“ oder wie die BRAVO diese lächerlich beschwingte Gangart auch nennt, die Typen (im Folgenden „Arschlöcher“ genannt) schlurfend, langsam. Aufgrund der tief sitzenden Hosen wahrscheinlich nicht anders möglich. Can you run in Baggypants? Tomorrow, it would be better if you could.
Bei dem Gedanken an diese berühmten Worte musste Erik lächeln. Der Gedanke an lauter Hip Hopper, die in wilder Panik umher rennen wollten, aber leider über ihre Hosen stolperten, die ihnen herunterrutschten, sich verselbstständigten und sich endlich dafür rächten, dass sie derartig entartet wurden, nur um ein merkwürdiges, geradezu perverses Modeempfinden zu unterstützen. Und dann kam er, mit dem Schwert. Am Boden zappelten die ganzen coolen, trendy Teens, schrieen laut, zuckten spastisch, bevor ihr Kopf vom Rumpf getrennt wurde, ihr Blut in die Gesichter der umher stehenden, dümmlich kreischenden, weil es aus Hollywood-Langweil-Pseudo-Horrorfilmen so kennenden, „Bitches“ verteilt wurde, die sich dadurch hoffentlich mit Aids infizierten.
„Erik! Pass gefälligst auf! Sag mir doch mal die Antwort auf meine Frage!“
Erik sah den Lehrer ausdruckslos an. Auch er hatte einen Tick mit den Hosen. Wenn es um die Art ging, Hosen zu tragen, dann war der Lehrer so ziemlich das Gegenteil von Eriks Mitschülern. Er zog sie generell extrem hoch und steckte seine Hemden hinein. Etwas dramatisiert ausgedrückt kann man sagen, dass gerade noch der Hemdkragen unter der Hose herausragte. Erdkundeunterricht war unglaublich beschissen, erst recht bei diesem unqualifizierten Arschloch von einem Lehrer. Herr Kohler, leider unterschied er sich nur Äußerlich von den Schülern an dieser Bildungsanstalt: Charakterlich war er ihnen viel zu ähnlich, selbstverliebt und arrogant, dabei leider so dumm, dass er sich selbst als lächerliches, unwürdiges Wesen enttarnte.
„Du hast mal wieder nicht aufgepasst, was?“, sprach die hässliche Kreatur einfach weiter, „Denkst wohl mal wieder an Angelina, sehe ich das richtig?“ Die Klasse lachte. Am Anfang war Erik diese von Herrn Kohler angedichtete Verehrung für die „sexy Bitch“, die eine Reihe vor ihm saß, noch peinlich gewesen, doch mittlerweile fand er es einfach nur noch lächerlich. Er konnte sich beim besten Willen kein abartigeres Wesen vorstellen als Angelina. Nicht, dass sie so absolut beschissen aussah, sie hatte durchaus ein als „hübsch“ zu bezeichnendes Gesicht. Das war dann aber auch schon alles Positive. Sie war nicht einfach nur dünn, sie war dürr, flach wie ein Brett. Da war nichts auch nur annähernd Begehrenswertes an ihr, und erst recht nichts Besonderes. Sie war einfach wie alle Anderen, absolut normal und langweilig.
Und so gab sich Erik einfach wieder seinen Gedanken hin und ignorierte den Spott der Kreaturen.
Dann klingelte es, die Stunde war aus. Erik nahm seine Ohrhörer, wollte eigentlich nichts weiter, als nun endlich Musik zu hören, doch das Ausrufen seines Namens hielt ihn davon ab. Er zögerte kurz- sollte er es ignorieren? Doch er beschloss, wenigstens mal zu sehen, was passieren würde, wenn er reagiert. So drehte er sich in die Richtung, aus der das Rufen hergekommen war. Er war wieder dasselbe Arschloch gewesen, wie etwas früher, und Erik erwartete schon das Gelächter der Klasse. Gut, wunderbar, ihr habt erkannt, was daran so witzig ist, ich nicht. Und jetzt geht spielen, Kinder. Doch offensichtlich wollte Arschloch (der offiziell auf den Namen Max hörte) tatsächlich mit ihm sprechen. Was das wohl sein mochte, er war ehrlich gespannt auf die ersten Worte dieses Prachtexemplars eines Hoppers.
Früher hatte Erik oft darüber nachgedacht, sich umzubringen. Er hatte mehrfach das Messer angesetzt, hatte es auch schon durch seine Haut gleiten lassen, die Ader zerschnitten- längs, nicht quer- und das Blut stoßweise austreten sehen. Als der Schmerz kam hatte er bemerkt, wie dumm seine Tat gewesen war. Warum sollte er sterben, wenn doch alle anderen sterben konnten? Schließlich war nicht er der Störfaktor, sondern die!
Sterben- nein! Den Gefallen würde er ihnen niemals tun!
„Ey Erik, sag ma’“, fing der Hopper an. Das waren immerhin schon vier Worte, und zwar vier unterschiedliche Worte. Sie waren alle vier nicht ganz richtig ausgesprochen, angewendet, zusammengesetzt, ausgesprochen, doch was sollte man auch erwarten? Arschloch grinste ihn an seiner Freundin (Angelina! Toller Hecht, Max, da lässt du mal so richtig den Womanizer raushängen! Weißt du, was „ficken“ heißt!?), die sich auf seinem Schoß platziert hatte und unbeteiligt in die Gegend starrte, ähnlich einem Goldfisch, vorbei an, dann sprach er weiter: „Was willst du eigentlich von meiner Freundin?“ Alle richteten nun ihren Blick auf Erik, auch Angelina sah ihn an, unbeteiligt wie ein Goldfisch, doch sie sah ihn definitiv an.
Erik war genervt, er verdrehte die Augen, drehte sich von der Gruppe der Arschlöcher und „Bitches“ weg und steckte sich die winzigen Lautsprecher ins Ohr, ließ Nargaroth hinein, laut und schonungslos, denn Black Metal ist Krieg.
Arschloch baute sich vor ihm auf und sprach mit ihm. Leider passten seine Lippenbewegungen nicht zum Geschrei von Kanwulf, sonst wäre der Anblick direkt witzig gewesen, so war es einfach nur traurig, wie sich ein „trendy Teen“ in die Äußerung eines (schlecht) scherzenden Lehrers hineinsteigerte. Das Wesen streckte seine ekelerregenden Pranken, von denen die „Coolness“ nur so tropfte, nach Eriks Schulter aus, wollte ihn offensichtlich schütteln, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Erik sah in die hohlen, ausdruckslosen, blaugrauen Augen, das verzogene, dümmliche Gesicht, die vom vielen Gel glänzende Frisur (Er hatte nichts gegen Gel, wenn es denn richtig eingesetzt war, wie bei den Spikes und Iros der Punks, aber bei Hoppern war das einfach nur lächerlich, abartig, überflüssig) roch das reichlich überdosiert eingesetzte Parfum (Nein, es war kein Deo, es war Parfum, und dabei schwang Arschloch so gern große Reden gegen Schwule), sah die Goldketten, den „trendy“ Pullover… Nein, diese Kreatur durfte ihn nicht berühren. Schnell und unerwartet schnellten seine Hände reflexartig um die Handgelenke des Feindes, drückte zu, drehte sie um. Arschloch schrie. Erik sah nur das verzogene Gesicht, den aufgerissenen Mund, jetzt passte es endlich auf die Worte aus seinen Ohrhörern „Black Metal ist Krieg!“. Er drehte und drehte, irgendetwas gab nach, schien zu knacken, Tränen schossen in die Augen von Arschloch, Erik lachte. Zwei andere Hopper, Freunde von Arschloch, wir nennen sie im Folgenden „Lakai“ und „Speichellecker“, kamen dem „trendy Teen“ zu Hilfe, brachten Erik zu Fall, traten auf den am Boden liegenden ein. Das war feige, aber es tat nicht wirklich weh, Lakai und Speichellecker waren einfach Schwächlinge. Erik sah sie einfach nur an, Arschloch kam angetrabt. Ein Hörer fiel Erik aus dem Ohr und lag nun auf dem Boden, neben seinem MP3 Player. Arschloch hielt sich das Handgelenk, hochrot im Gesicht, Tränen in den Augen, schnaubend vor Wut. Erst trat er auf Eriks Hand, steigerte sich regelrecht in diese Tätigkeit hinein, schrie laut (oder kreischte eher, denn der Stimmbruch lies bei ihm wohl noch auf sich warten), sprang auf und ab, verfehlte die Hand immer öfter und Erik lachte. Erst jetzt bemerkte Arschloch den MP3 Player. Er sprang ein weiteres Mal, traf nun ziemlich genau sowohl den Ohrhörer, als auch den MP3 Player. Es knackte, die Musik war aus. „Ihr •••••, es ist Kr…“. Der MP3 Player war hinüber. Erik erstarrte für wenige Sekunden, Arschloch schnaubte und ging davon, seine Freundin kam zu ihm, er stieß sie weg (tolle Liebe ist das…). Es klingelte zur Stunde, der nächste Lehrer trat ein. Erik stand langsam auf, sammelte die Einzelteile seines liebsten Besitzes auf, steckte sie in seine Hosentasche und setzte sich auf seinen Platz. Der Lehrer ignorierte ihn und begann mit seinem Unterricht. Und in Erik wuchs der Hass. Blanker, kalter, unbeschreiblicher Hass.

Drecks Hopper! Du sollst ersticken an deinem eigenen Blut! Sollst im letzten Moment fühlen, wie all deine Muskeln sich verkrampfen, um letztendlich für immer nachzugeben. Sollst verrotten in deiner eigenen Scheiße!

Wenn er so nachdachte kam ihm der Gedanken, dass Nekrophile ziemlich widerwärtige Dinge erleiden müssen: Ihre Lustobjekte, sofern sie nicht vor dem Verkehr gereinigt werden und noch nicht skelettiert sind, lagen stets in ihren eigenen Ausscheidungen. Das konnte doch nicht schön sein, die Liebe zu Leichen war ihm noch einigermaßen nachvollziehbar, doch leblose Körper, verunreinigt mit ihren eigenen Fäkalien, das war abartig!
Ganz schön würdelos war das. Der Gedanke, dass auch seine Scheiße nach dem Tod den Darm verlassen würde, widerte ihn ganz schön an. Wie es stinken würde, wenn er alle Menschen in der Schule umbringen würde! Widerwärtiger Fäkaliengeruch, eher einer Kläranlage angemessen, als einer Schule…
Als es endlich zur großen Pause klingelte, suchte Erik sich in der Pausenhalle einen Platz in einer Ecke, versuchte, nicht so sehr auszufallen. Doch wie sollte jemand wie er in dieser Umgebung es schaffen, nicht aufzufallen? Langes, schwarzes Haar ergoss sich von seinem Kopf bis weit auf den Rücken. Er trug einen langen, schwarzen Ledermantel, darunter ebenfalls schwarze Kleidung, an den Fingern Ringe, an den Handgelenken Nietenarmbänder. Um seinen Hals hing ein Drudenfuß. Viel klischeehafter konnte er gar nicht aussehen, er war wohl für alle deutlich als das erkennbar, was er war. Jedenfalls für alle Menschen, die etwas Ahnung vom Leben hatten, alle Anderen (und das schien ein Großteil der Weltbevölkerung zu sein) sahen in ihm einen depressiven Satanisten.

Max war nicht der Typ Mensch, der sich mit irgendwem prügeln wollte. Er war im Grunde ein Schwächling, ein Weichei, der geringste Schmerz brachte ihn komplett aus der Fassung. Er kam aus reichem Hause, seine Eltern legten sehr viel wert darauf, dass ihr Sohn niemals einer von diesen „Seltsamen“ werden würde, ein Kommunist, Satanist, Punker oder Penner. Solcherlei Gesocks war ihnen in höchstem Maße zuwider. Und nichts lag Max ferner, als einer von „denen“ zu werden. Mit höchster Begeisterung folgte er den neuesten Trends, passte sich an, tat einfach das, was „alle“ taten, und war gut darin. Wenn man seinen Charakter also mit freundlichen Worten beschreiben wollte, konnte man sagen, er war wandlungsfähig. Doch, spricht man die Wahrheit, so war er einfach nur unsicher, ängstlich und selbstverliebt. Was als Armutserscheinung in amerikanischen Elendsvierteln angefangen hatte, zur Rebellion mutiert war, war, am Körper von ihm und all denen, die den Mainstream ausmachten, den „smarten“, den „coolen“ und dabei doch so braven und freundlich wirkenden Jugendlichen der ausdruckslosen Generation, zu seinem Ende gekommen, degradiert, entwürdigt, regelrecht vergewaltigt, so salonfähig wie ein Anzug.

Ihr beschissenen •••••, CDU, CSU, ihr ganzen bürgerlichen, kleingeistigen, dreckigen Halbfaschisten! Kolumbine, Erfurt, Emsdetten, wie lange wir es noch dauern, bis ihr beschränkten Arschlöcher endlich merkt, dass es NICHT DIE GOTTVERDAMMTEN SCHEIß GEWALTSPIELE, SONDERN EUER WETTBEWERBSFIXIERTES, KLEINGEISTIGES, MINDERHEITENUNTERDRÜCKENDES SYSTEM IST, DASS UNS ZUM AUSRATSEN BRINGT? Seid ihr wirklich so dumm? Seid ihr taub blind, willenlos? Warum sind Menschen so? Und wenn Menschen nun mal einfach von Natur aus so sind: WARUM ZUR HÖLLE GIBT ES MENSCHEN!!? Dumme, unwürdige Wesen, die in ihrer selbstverliebten Selbstzerstörung all das vernichten, was um sie ist, es einfach für ihr Recht erklären, auf alles zu scheiße, was existiert, in arroganter Manie einfach alles als minderwertig sehen, nur weil irgendwelche verwirrten Irren, machtgeile Säcke, es irgendwann mal aufgeschrieben haben? Die Frage ist nicht: Warum sind die Amokläufer Amok gelaufen. Die Frage ist: Warum tun es die Anderen nicht?

Erik erlitt noch fünf weitere Stunden langweiligen, uninteressanten Unterrichts. In den Pausen erlitt er die verbalen Angriffe der Hopper, was nicht weiter schlimm war. Die minderbemittelten Aneinanderreihungen von Worten, die diese Tiere ausstießen waren nicht annähernd dazu geeignet, ihn zu verletzen, ihn wütend zu machen oder ihn auch nur zu berühren. Doch während die Außenwelt ihn nicht erreichen konnte, loderte in ihm die kalte Flamme des Hasses. Genährt vom Wissen um die Unwürdigkeit der Anderen und ihrer Abneigung und Abschätzung ihm gegenüber, wurde die Flamme größer und verbrannte vieles, was eigentlich mal in Blüte gestanden hatte.

Wenn man einen Amoklauf plant, darf man nicht den Fehler machen, der so oft begangen wird: Es bringt gar nichts, wenn man in eine leere Schulstraße kommt, mit einer Waffe herumballert, in die Klassen geht und ein paar Leute erschießt, die vielleicht nichtmal die primären Ziele waren. So ein Stuss! Da hat man doch nichts von! Wenn man Amok läuft, richtig Amok läuft, dann muss man doch möglichst viele Menschen töten! Es muss ja nichtmal so ultrabrutal sein, das kann später kommen, mit einigen besonders gehasste Personen, die nimmt man dann einfach als Geisel und foltert sie, wie in „Guinea Pig“ langsam zu Tode. Aber das muss auch nicht, Hauptsache, man tötet möglichst viele. In einer Schule wie dieser ist es doch vollkommen egal, wen man tötet, sie sind doch alle gleich: Abartige, unwürdige Tiere!
Man muss arrangieren, dass die ganze Schule an einem einzigen Ort versammelt ist. Am Besten würde es sein, Feueralarm auszulösen. Dann nämlich gehen alle Lehrer und Schüler auf den Sportplatz, dort hat man sie dann, alle zusammen. Und dann schlägt man zu. Vielleicht vermint man auch Teile des Sportplatzes, oder bastelt sich Bomben mit Zeitzünder, sodass man, wenn alle dort sind, sie in die Luft fliegen lassen kann, alle miteinander. Was wäre das nur für eine Sauerei! Blut, Körperteile, alles flöge durcheinander. Auch Magen- und Darminhalt, natürlich. Doch sicherlich würde die Flammenerscheinung der detonierenden Bombe den unangenehmen Geruch reduzieren. Außerdem würde das Ganze ja draußen stattfinden, also wäre der Geruch sowieso nicht so extrem.
Wenn es einem aber zu langweilig ist, einfach eine Bombe hochgehen zu lassen, wenn man es selber machen, will, den Tod spüren will, fühlen will, wie es einen durchfährt, das Adrenalin förmlich rauschen hören will, dann sollte man dafür sorgen, dass der Platz abgeschlossen ist. Hier müsste man nur ein Tor schließen, dann würde es sich schwer gestalten, zu entkommen. Und dann sollte man seine Waffe nehmen.
Natürlich muss auch die Waffe mit äußerster Sorgfalt ausgewählt werden. Ein Schwert, das wäre sicherlich am schönsten. Wenn man noch mit der Hand spürt, wie Knochen zerschlagen werden, Eingeweide durchfahren, Haut zerrissen, Fleisch durchtrennt.
Doch wahrscheinlich wäre es leichter, wenn man Schusswaffen verwendet. Zwei leichte Maschinenpistolen, Munition, und dann konnte es losgehen. Doch man konnte sich auf diese Art nicht sicher sein, ob die Getroffenen auch wirklich tot waren. Es hat wohl immer irgendwelche Nachteile. Das dümmste würde sein, eine einfache Handfeuerwaffe zu benutzen. Nicht effektiv genug, nicht schnell genug.
Eine weitere Frage stellt sich dar, wenn man weiter denkt: Was würde nach der Tat sein? Sollte man, wie die meisten zuvor, den Selbstmord wählen? Nun ja, besser, als im Gefängnis zu landen. Und eine Flucht war wohl ziemlich aussichtslos.
Doch nach dem Tod wird es wieder losgehen: Die Politiker schieben alle Schuld auf Gewaltspiele, die favorisierte Musik, weil die ja „so aggressiv“ ist, auf Splatterfilme, und als Krönung würde aufgrund des Äußeren, gäbe es noch „Satanskult“!
Ja, für den Rest der Welt erreicht man nichts mit einem Amoklauf, es wird nur alles schlechter. Doch wenn die Wut, der Hass, so tief sitzt, wenn man so verzweifelt ist, und die Anderen einfach bestraft werden müssen, dann ist es einfach der einzige Ausweg. Manchmal muss man egoistisch sein.

Vierte Stunde. Werte und Normen. Ein ätzendes Fach.

Ihr dreckigen, kleinen scheiß spießigen, dogmatischen Christenschweine! Kapiert endlich, dass ich mir eure dummen Werte nicht aufzwingen lassen werde!

Die Lehrerin betrat den Klassenraum. Sie war eine alte, verschrumpelte Frau, die Erik stark an einen Bratapfel erinnerte. Nur waren Bratäpfel nicht ganz so unangenehm wie diese stock konservative Dame. Katholischer als der Papst versuchte die immer wieder verbissen, ihre Schüler zur Keuschheit und Demut (=völliger Unterwerfung vor herrschenden Mächten. Schön, dass man das schon in der Schule lernt, so kann man ja auch später nach Möglichkeit nicht darauf kommen, dass man etwas ändern könnte) zu erziehen.
Die Klasse grüßte im unmotivierten Chor, die Lehrerin baute sich auf und fing an zu erzählen. Amoklauf. In Emsdetten. Sie wisse, dass das schon eine Woche zurück liege, aber das müsse ja in der Klasse besprochen werden. Es seien ja offensichtlich diese furchtbaren Gewaltspiele Schuld. Grässliches Zeug, die Zeitung schreibt das ja immer alles. Erik hätte heulen können vor so viel Dummheit. Wo doch jeder halbwegs qualifizierte Medienwissenschaftler, der nicht vom faschistischen Axel Springer Imperium gesponsert wird, bestätigen kann und wird, dass Gewaltspiele auf keinen Fall die Ursache solcher Gewalttaten seien, sondern das soziale Umfeld.
Lakai erhob seinen Finger und gab einen dümmlichen Beitrag zum Besten. „Ich hab im Fernsehen gesehen (so so, Lakai, du hast also im Fernsehen gesehen. Hast du schon mal etwas anderes getan?) also, das, ey, alter (wow, vier Lückenfüller am Stück, du bist ein Musterhopper, Lakai!) der auch was mit Satan zu tun hatte und so.“
Blicke richteten sich auf Erik. Selbst die Lehrerin starrte ihn mit ihren abartigen Augen an, dümmlich, und glaubte, kommentieren zu müssen. „Na, dann wollen wir mal hoffen, dass Erik und nicht Amok läuft, nicht wahr?“
Mit jedem Tag der kam, überlegte Erik ernsthafter, die Konsequenz zu ziehen, Amok zu laufen. Mit jedem Tag schien die Schikane schlimmer zu werden, der Hass auf ihn zu wachsen. Erik war verzweifelt. Er wusste sich nicht zu helfen, wollte nur einen Ausweg, wollte seiner Wut die Freiheit schenken, nach der alles in ihm schrie.
Und so saß er wieder mal in seinem Zimmer, laut die „Deathcrush EP“ von Mayhem an, und formulierte seine Wut. Das würde sowieso niemand lesen, sie würden bessere gründe haben für seinen Amoklauf, als die, die er beschrieb. Vielleicht ein weiteres Mal die Gewaltspiele, vielleicht aber auch seine Musik oder seinen Filmgeschmack. Vielleicht alles drei, es war ja alles geradezu perfekt für populistische Kampagnen, jedenfalls würden seine wahren Gründe niemanden interessieren, die Menschen sind eben sehr, sehr dumme Wesen. Trotzdem schrieb er. Warum auch immer, er schrieb.

Um eines gleich klarzustellen: Ich bin kein scheiß Nachahmungstäter! Und keine Gewaltspiele haben mich hierzu getrieben! Ich spiele keine Gewaltspiele. Es wart nur ihr! Ihr, euer System, eure Lügen! Eure Unterdrückung einzelner Personen, eure Gutheißung der wahren Verbrechen, eure Dummheit! Wisst ihr eigentlich, wie wütend ihr mich, und mit Sicherheit auch alle anderen Außenseiter, Andersdenker, Opfer oder komischen Typen macht? Wisst ihr überhaupt, welche Strafen ihr im Grunde alle verdient habt? Ihr rennt mit Freuden zu auf ein viertes Reich. Ihr schreit rum, was alles schlimm ist, was ihr alles nicht mögt, und was tut ihr dagegen? Nichts! Ihr fallt herein auf populistische Parolen, die sich fette, alte Männer ausgedacht haben, um sich bloß keine Arbeit zu machen! Ihr kriminalisiert, verbietet, zerstört! Ihr seid dermaßen destruktiv, ihr vernichtet euch langsam selbst. Ich würde ja mit Genuss zusehen, wie ihr an Eigenverschulden verreckt, doch ehrlich gesagt, dauert mir das zu lange. Und im Grunde ist der bevorstehende Tod meiner Opfer auch selbst herbei geführt. Selbstverschuldet und verdient. Ich hoffe, sie alle werden in dem Konstrukt, das ihr Hölle nennt, und an das ihr so fanatisch glaubt, dass man denken könnte, ihr verehret es mehr als euren ominösen „Himmel“, verrotten, so grausam, wie es geht.
Und an die Eltern der Kreaturen die morgen endlich krepieren werden: FICKT EUCH IHR DRECKIGEN BASTARDE! WIE KANN MAN BEI DER ERZIEHUNG NUR SO KLÄGLICH VERSAGEN!!? Ich hoffe, ihr geht an eurer Trauer zugrunde!
Und noch einmal: Es waren nicht die „Gewaltmedien“, die mich zum Amokläufer machten, sondern ihr! Nur ihr und euer beschissenes, selbstherrliches System!
Bis morgen.

Dann machte er „Schwingen des Donners“ von Gorbalrog an und arbeitete seinen Plan aus. Es war ein guter Plan, intelligent, gut durchdacht.

Und als am nächsten Morgen die komplette Schule, Schüler und Lehrer, vor vermeintlichem Feuer auf den Sportplatz geflüchtet waren, schloss er das Tor zu eben jenem. Bevor irgendwer etwas bemerkte, hatte er schon seine Maschinenpistole in der Hand. Es war gar nicht so schwer gewesen, sich eine zu beschaffen. Aus dem Internet, sie war ihm zugeschickt worden, mitsamt viel Munition. Ein großes, schweres Paket war es gewesen. Er hatte dann noch eine Antwortmail an seinen Kontaktmann geschrieben, in der er sich bedankte für die schnelle Lieferung, den guten Freundschaftsdienst von einem eigentlich Wildfremden.
Nun war er bereit. Und es ging los. Die Schüsse waren viel lauter, als er erwartet hatte, doch nach Sekunden des wilden Feuerns waren seine Sinne vernebelt, nur noch dumpf hörte er Schreie, Schüsse, wie aus einer fernen Welt.
Die Munition flog durch die Luft, ein kleines Mädchen aus der fünften Klasse heulte laut, verstand nicht, was vor sich ging, als eine Kugel ihren kleinen Kopf zerfetzte. Sie fiel mit dem Gesicht nach vorne in den Matsch, in dem schon so viele Andere lagen.
Herr Kohler war geschockt, realisierte kaum die Situation, es ging alles extrem schnell, es wurde geschrieen, Schüler fielen um, Blut spitzte durch die Luft. Und da stand Erik, der immer der Außenseiter gewesen war, chancenlos bei allen Mitschülern, den Lehrern entweder ein Ärgernis oder egal. Mit einer Schnellfeuerwaffe in den Händen. Er lud, er schoss, er traf. Kugeln zertrümmerten die Brustkörbe seiner Mitschüler, zerschmetterten Kniescheiben, überall war Blut, viel Blut. Auf einmal traf Eriks Blick ihn, der junge Mann sah ihm direkt in die Augen, grinste wahnsinnig. Mindestens zwanzig Kugeln schlugen in den Lehrer ein, schüttelten ihn, nahmen ihm das Leben.
Max rannte weg, er wollte über den Zaun flüchten, über den schon einige seiner Freunde geklettert waren. Vor ihm rannte seine Freundin, sie stolperte, fiel hin und schrie. Max beachtete sie nicht, rannte weiter, trat mit dem Fuß achtlos auf sie, wie auf normalen Boden, in heller Panik und voller Egoismus. Er hatte den Zaun erreicht, fing an, die Sprossen der hohen Abgrenzung zu erklettern, immer höher. Er rutschte ab, wäre beinah gefallen, doch konnte sich im letzten Augenblick noch halten, kam nach ganz oben und kletterte auf der anderen Seite wieder hinunter, endlich stand er auf dem Boden, war in Sicherheit! Endlich! Er drehte sich noch einmal um, keine Schüsse erklangen mehr, Schüler lagen heulend am Boden oder rannten durcheinander, einige waren an den Zäunen und kletterten hoch, aber viele, viel zu viele, lagen tot am Boden. Dass so etwas Schreckliches passieren konnte, in so kurzer Zeit, so plötzlich, das war unbegreiflich für ihn. Und bevor er sich weitere Gedanken machen konnte, traf ihn eine gut gezielte Kugel im Gesicht, riss ihn von den Füßen und raubte ihm das Leben. Nun wurde auf die Schüler an den Zäunen gefeuert, viele fielen hinunter, schlugen auf dem Boden auf. Wundersamerweise näherte sich niemand Erik. Niemand schien den Mut aufzubringen, ihn zu stoppen.
Niemand, außer den Polizisten, die mittlerweile gerufen worden waren. Eine Kugel durchschlug seinen Kopf, drang in sein Hirn ein. Alles war vorbei.

Eriks Amoklauf hatte Zwölf Minuten und acht Sekunden gedauert. Er hatte neunzehn Todesopfer gefordert, fünf davon waren Lehrer.

Furchtbarer Amoklauf in Hamburg!!
14 ermordete Kinder! 5 tote Lehrer!

Gerade ist der Emsdetten-Schock vorbei, da kommt schon der nächste Amoklauf: Im hamburger Jürgen-Rieger-Gymnasium ermordete der offenbar geistesgestörte Killer Erik J. 19 Menschen -14 Schüler, 5 Lehrer- bevor ein beherzter Polizist eingriff und das Schwein mit einer Kugel stoppte. Seine Motive sind noch unklar, die Ermittlungen der Polizei laufen noch, doch man geht davon aus, dass satanistische Heavy Metal Musik, Killerspiele und Gewaltfilme psychische Schäden hinterließen. Mitschüler beschreiben ihn als „unnormalen“ „depressiven“ Typen, der satanistische Kulte verehrte und zu Gewalt neigte. Auch Lehrer beschreiben ihn als „Problemfall“. „Er wollte sich einfach nie anpassen, saß immer nur auf seinem Platz, guckte düster aus der Wäsche. Freunde hatte er auch keine. Wer will denn auch mit einem so düsteren, unheimlichen Typen befreundet sein?“, so seine Lehrerin Gisela F.
Die Politik will sofort reagieren. „Wir, die CDU, werden und dafür einsetzen, dass Killerspiele und Gewaltfilme jeglicher Art noch vor Ende des Jahres verboten werden. Auch über ein Verbot satanistischer oder irgendwie aggressiver Musik wird diskutiert. Zumindest so genannten „Black Metal“, den der Amokläufer verehrte, werden wir mit Sicherheit verbieten. Diese Tat hat einfach ein weiteres Mal gezeigt, dass wir gegenüber Gewalt keine Toleranz zeigen dürfen! Gewalt muss vollständig ausgerottet werden, aus unserer Gesellschaft!“, so Kanzlerin Merkel heute bei einer Pressekonferenz.

Lesen Sie mehr über den abartigen Plan des Killers, und die Medien, die ihn faszinierten, auf Seite 3!




Soo, das war's. Naja, ich schreibe derzeit an einer (glaube ich) besseren Geschichte, werd ich vielleicht auch demnächst mal hier rein stellen. Danke für die Aufmerksamkeit.

Desmond
03.02.2007, 12:22
Ich finde, der Versuch, die Psyche eines Amokläufers darzustellen, ist dir bei weitem absolut nicht gelungen. Alles, was du beschreibst, scheint sehr weit hergeholt zu sein, und für mich ist Erik genau das selbe Arschloch wie die "Hopper", die du da beschreibst. Das ganze gelaber von "nichtznützigen Menschen, sie sind Tiere" usw geht einen einfach auf den Keks. Nicht nur, das Eric selbst ziemlich eingebildet und Arrogant ist, er ist auch verdammt oberflächlich und sieht sich wohl haushoch überlegen, was er bei den Äußerungen absolut nicht sein kann ;).

Nungut, man könnte meinen, es ist eben ein Bericht, aber auf mich wirkt deine Schreibweise eher so, als seist du Erik. Es wirkt so, als würdest du seine Tat rechtfertigen wollen.

Ich kanns verstehen, warum er keine Freunde hatte. Wer will mit jemanden befreundet sein, der eh alle Menschen für Dreck hält und sich selbst als das Non Plus Ultra sieht?

Ich find's wirklich lächerlich und ziemlich doof, vorallem das Ende, der Kommentar von Merkel.

BTW: Wenn man mir 100 % versichern könnte, das es keine Gewalt mehr gibt, wenn ich meine gewaltverherrlichenden Medien verbrenne, würde ich das liebend gerne tun.

Stan
07.02.2007, 14:15
[color=red]Ich präsentiere hier jetzt einfach mal eine Kurzgeschichte, die ich vor einiger Zeit geschrieben habe. Der Schreibstil ist wirklich nicht gut und die Geschichte eher klischeebehaftet, aber wenn jemand Zeit hat, kann er ja mal anlesen, was ich da fabriziert habe. dabei ist allerdings eines wichtig: In der Geschichte werden häufig sehr extreme Ansichten geschildert (oft kursiv gedruckt) diese entsprechen nur teilweise meiner eigenen Meinung! Also, der Typ, den ich da beschreibe hat mit mir selbst wenig zu tun, ich habe nur versucht, mich einmal in eine so verlorene Situation hinein zu versetzen, und somit sind die geschilderten meinungen auch eher das, was, wie ich glaube, entsteht, wenn man so lang eine so verzweifelte Schlacht geschlagen hat. Also: Es ist nichts weiter als eine objektive Begutachtung einer fiktiven Situation, interpretiert da bloß nichts hinein! Danke.

Würdest du ein Buch lesen, auf dessen Rückseite steht, dass der Autor seinen Schreibstil nicht wirklich gut findet und die Geschichte selbst klischeebehaftet nennt? Dazu traut der Autor dem Leser nicht einmal zu, die fiktive Ebene des Textes von dem realen Autor zu entscheiden.
Ich würd's nicht lesen.

Metro
07.02.2007, 15:48
Nach deinen kleinen Vorwort hatte ich keine Lust mehr zu lesen... Du machst dich ja selbst fertig :rolleyes:

DieHeiligeSandale
07.02.2007, 18:19
Dazu traut der Autor dem Leser nicht einmal zu, die fiktive Ebene des Textes von dem realen Autor zu entscheiden.

Nunja, offensichtlich habe ich damit leider recht (siehe Desmonds Beitrag...)

Wenn ihr's nicht lesen wollt, warum schreibt ihr dann hier rein?

Naja, wenn ihr's irgendwann doch lest, dann könnt ihr ja eure meinung mitteilen, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, was es bringen soll, wenn man in einen Topic schreibt, dass man die Geschichte nicht lesen will...

toho
07.02.2007, 19:02
ich weiß ehrlich gesagt nicht, was es bringen soll, wenn man in einen Topic schreibt, dass man die Geschichte nicht lesen will...

als tipp zur präsentation...?

Seiken
07.02.2007, 19:57
Wow, Erik hasst dumme Menschen und ist selbst dumm wie Stroh und die reine Klischeescheiße schlechthin. Ich glaub Attentäter laufen nicht Amok, weil sie die trendy Teenies und Hopper, die ja ach so blöde sind, doof finden.
Ne, die Geschichte find ich garnicht gut.
Die Lehrer und Politiker sind auch absolut unglaubwürdig. So würden die sicherlich nicht reagieren.

Desmond
09.02.2007, 18:44
Nunja, offensichtlich habe ich damit leider recht (siehe Desmonds Beitrag...)


Es klingt nunmal wirklich so, als hättest du nach einem frustrierenden Schultag eben jenem freien lauf gelassen, was durch die Übertreibungen noch unterstrichen wird.

MrSandman
09.02.2007, 19:25
Die Geschichte unterstreicht meiner Meinung nach sogar diese ganzen Klischees die sie anfechtet. Ich z.B. wurde auch sehr lange Zeit gemobbt.
Damit will ich nur sagen das nicht jeder der Außenseiter ist, gleich an Amoklauf denkt.
Und scheinbar hatte die Musik und der Rest ja doch einen negativen Einfluss auf ihn. Denn ich bin nicht ein einziges Mal auf die Idee gekommen einen Amoklauf zu starten. Das bedeutet das die Schuld ja doch bei dieser schlechten Musik zu suchen ist.

DieHeiligeSandale
09.02.2007, 20:44
Eigentlich wollte ich davon absehen, irgendetwas zu kommentieren, aber ein paar der Äußerungen hier lassen mir leider keine andere Wahl, als zu ein paar eigentlich offensichtlichen Dingen Stellung zu beziehen, schade, ich hatte sogar von diesem Forum etwas mehr erwartet...


Wow, Erik hasst dumme Menschen und ist selbst dumm wie Stroh und die reine Klischeescheiße schlechthin.

Hmmm... Ja, stimmt. Was hast du denn gedacht? Dass Amokläufer vernünftige, fröhliche Humanisten sind??


Ich glaub Attentäter laufen nicht Amok, weil sie die trendy Teenies und Hopper, die ja ach so blöde sind, doof finden.

Mal den Abschiedbrief von ResistantX gelesen?


Es klingt nunmal wirklich so, als hättest du nach einem frustrierenden Schultag eben jenem freien lauf gelassen, was durch die Übertreibungen noch unterstrichen wird.

Das kommt halt davon, wenn man vorher gegebene Hinweise nicht ernst nimmt. Die darstellung des Protagonisten soll ihn nicht zum Sympathen machen! Die Geschichte ist nicht geschrieben, um Amokläufe zu verherrlichen. Der Typ SOLL abschrecken. Man SOLL erkennen, was an seinen Ansichten falsch ist. Auf der anderen Seite aber wollte ich auch zeigen, dass das persönliche Umfeld bei sowas mit rein spielt, und es eben nicht an irgendwelchen Dingen liegt, die von außen sowieso als "böse" erscheinen, deshalb hab ich ihn zum Hardcore-BMler gemacht, und eben das auch eher satirisch gemeint auch später Medien und Politik (hier vertreten durch Bild&Merkel) aufgreifen lassen.


Mein Gott, da gibt man den ausdrücklichen Hinweis, um nur ja nicht missverstanden zu werden, und dann trotzdem sowas... :rolleyes:

Schade ist das.


Und scheinbar hatte die Musik und der Rest ja doch einen negativen Einfluss auf ihn. Denn ich bin nicht ein einziges Mal auf die Idee gekommen einen Amoklauf zu starten. Das bedeutet das die Schuld ja doch bei dieser schlechten Musik zu suchen ist.

...

Oha, ich muss extrem leicht miss zu verstehen sein. Und Black metal ist keine schlechte Musik. Du magst sie nicht, okay, andere finden sie gut.



Ich verstehe nicht, warum die Leute in nem anderen Forum das nicht so grundlegend falsch verstanden haben, aber hier offensichtlich alle. Das kann doch nicht sein eigentlich... Echt ein Phänomen.

Desmond
09.02.2007, 23:42
Dein Wunsch, das aktuelle Thema satirisch darzustelen ist ja schön und gut, aber es ist dir leider bei dieser Geschichte nicht gelungen. Die Geschichte wirkt nicht so, als wärst du ein distanzierter Autor, was zb an Stellen wie



[...]die Typen (im Folgenden „Arschlöcher“ genannt)[...]

[...]„Ey, Erik!“, rief hinter ihm jemand. Er drehte sich um, sah eine Versammlung dummer Arschlöcher, sie waren Klassenkameraden von ihm.[...]


mehr als deutlich wird. Wenn du Erik's Verhalten kritisch darstellen willst, hast du einfach eine schlechte Erzählerperpektive gewählt bzw. sie falsch umgesetzt. So kommt eben ein völlig anderer Eindruck der Geschichte rüber, da du das Geschehen nicht neutral darstellst, sondern Erik's Handeln rechtfertigst und den Rest der Menschen als dumme Kreaturen darstellst. Daher eben auch meine oben genannte Kritik :/.

Edit.: Ahja, BM ist tatsächlich toll :d.

Laguna
16.02.2007, 09:10
Ihr seid viel zu streng mit ihm. Ich finde die Geschichte verständlich geschrieben und konnte mich auch mit dem Schreibstil gut anfreunden. Für manche hat er vielleicht übertrieben dargestellt was in der Psyche eines "verlassenen und verhassten" Menschen vor sich geht, aber ich bin sicher in der Verfassung von so einem Menschen wie Erik passt das wie die Faust aufs Auge.

Allerdings wird ein Außenseiter nicht immer gleich zum Amokläufer. Und es fällt mir schwer zu glauben das es in Eriks Fall nur sein soziales Umfeld war, das ihn zu solch einem Hass auf die Menschen um ihn herum gebracht hat. Die Wahrheit ist doch so. Zur Hälfte macht sich der betreffende selbst zum Außenseiter und ist für das Mobbing gegen ihn auch mitverantwortlich, wenn er nicht den Mut hat, es zu beenden.