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Lord Asgar
12.04.2007, 16:07
Drakos' Hauptaufgabe war erledigt. Er hatte das Gefühl,dass Asharr und Karrod ganz gut mit den Nahkämpfern zurechtkamen aber als er sah wie Kamahl eine üble Wunde von einem Dremora-Magier kassierte bekam er das Gefühl dass der Dunmer vielleicht nicht alleine mit den ganzen Deadra auf der oberen Ebene zurechtkommen würde. Er bemerkte dass der Dremora-Magier nicht der Einzige war der es auf Kamahl abgesehen hatte : Der Dunmer genoss nun offenbar auch die Aufmerksamkeit des Skamps und des Deadroths.Und schlimmer noch , er schien total auf den Magier fixiert und hatte die beiden Deadra offenbar gar nicht bemerkt , die gerade ihren Angriff auf ihn vorbereiteten. Also eilte Drakos auf die obere Ebene um Kamahl zu unterstützen.
Kaum hatte er die Hälfte des Weges zurückgelegt raste ein Pfeil knapp an ihm vorbei. Es war ganz klar der Bogenschütze auf der unteren Ebene der ihn beschossen hatte. Drakos schleuderte einen Feuerball in die Richtung des Dremora und ging weiter hoch , vorher rief er noch Asharr und Karrod etwas zu : "Behaltet den Bogenschützen im Auge , der ist recht treffsicher!" Denn der Pfeil hatte Drakos' Kopf nur um etwa einen Milimeter verfehlt.
Schliesslich erreichte der Argonier die obere Ebene. Der Skamp war gerade dabei einen Feuerball in Richtung Kamahls zu schleudern , der Deadroth wollte Kamahl offenbar in den Rücken fallen , denn er hatte bereits Anlauf genommen und der Dunmer war immer noch in einen harten Kampf mit dem Magier verwickelt.
Drakos war klar dass er nun schnell handeln musste . Er schleuderte einen Eisball auf den Skamp , gefolgt von seinem geworfenen Dolch. Da der Skampf offenbar tot war galt es nun den Deadroth aufzuhalten.
Gerade noch rechtzeitig konnte er den Krallenhieb der Riesenechse mit Solzenos abhalten ehe der Deadra Kamahl treffen konnte. Ohne darauf zu warten wie die Echse (der Deadroth,nicht Drakos) weiter reagieren würde schlug Drakos wieder zu. Doch der Deadra tat einen Schnellen Schritt zurück. "Wow , ich wusste gar nicht dass diese Deadroths so schnell sind. Vermutlich haben ihn die Magier vor dem Kampf mit leistungssteigernden Zaubern und Tränken vollgepumpt." Dachte Drakos.
Er nutzte den Platz den er nun gewonnen hatte um seinen Dolch aus der Leiche des Skamps zu ziehen und schnell einen Heiltrank zu ziehen , welchen er Kamahl zuwarf. Der Trank war nicht so stark wie die anderen die Drakos dabei gehabt hatte aber diese hatte er schon verbraucht. Er würde nicht einfach die Wunde schliessen wie es ein normaler Heiltrank tat aber wenigstens Kamahls Blutungen stoppen und ihm wieder etwas Kraft geben.
Der Deadroth nutzte die Situation dass Drakos nicht auf ihn konzentriert war und stürmte vor. Er traf die Rüstung des Argoniers mt einem Krallenhieb. "Verdammt jetzt muss ich meinen Harnisch reparieren lassen wenn ich wieder in Skingrad bin!" fluchte der Argonier.
Er setzte einen Schwerthieb auf den schuppigen Oberkörper des Deadroth und setzte noch mit ein paar Zaubern nach. Doch die Angriffe prallten einfach ab. Das verstärkte Drakos Vermutungen dass der Deadroth unter magischen Stärkungsmitteln stand. Aber vielleicht konnte er ihn ja an einer ungepanzerten Stelle erwischen. Drakos überlegte "Hmm wo kann so ein Schuppenvieh ungepanzert sein...? Na klar doch! Die Augen!" Also wollte der Argonier versuchen die Augen zu treffen. Doch wie traf er die am besten bei einer so agressiven und auch noch für die Größe ziemlich schnellen Kreatur? Am besten war er wohl sie abzulenken. Ein weiterer Krallenhieb verunstaltete Drakos' Rüstung, der Deadroth hatte zugeschlagen als der Argonier mit nachdenken beschäftigt war. Drakos sprang einen großen Schritt zurück und beschwor einen Skamp. Der Deadroth lenkte seine Aufmerksamkeit sofort auf den "Verräterischen Artgenossen", stürmte auf ihn los und zeriss ihn mit seinen massiven Reisszähnen. Ein Glück dass beschworene Kreaturen sich beim Tod einfach auflösen , dachte Drakos.Sonst hätte er seine Rüstung nicht nur reparieren sondern auch gründlich säubern lassen müssen...
Doch Drakos plan hatte geklapt. Ein Zauber des Argoniers prallte auf den schuppigen Rücken des Deadroths und zog dessen aufmrksamkeit wieder auf Drakos. Kurze Zeit später hallte der Schrei des Deadra durch den Raum als sich der geworfene Elfendolch tief durch das Auge des Deadroths bohrte. Drakos nutze die Chance, lief auf die Echse zu und bohrte Solzenos komplett durch dessen Hals. Dann zog er wieder seine Waffen aus dem Körper des Deadroths und wendete sich dem restlichen Kampf zu...
Shiravuel
12.04.2007, 18:42
Oha! Diese Joplaya legte sich ja richtig ins Zeug für ihren Vater. Arwen unterdrückte ein Grinsen und war felsenfest überzeugt, dass die junge Heilerin - all ihren Worten zum Trotz - doch zu Malukhat zurückkehren würde. Und diese sollte einer Familie geholfen haben, die ihn verletzt hatte? Malukhat war verletzlich? Und er half anderen wirklich? Arwen hatte sich in den letzten Tagen so sehr angewöhnt, den Erzmagister als Erzhalunken zu betrachten, dass sie wirklich erstaunt war, so etwas zu hören. Etwas fassungslos starrte sie Joplaya an. War diese Beschreibung Malukhats die einer Tochter, die den Vater mit verklärten Augen sah oder war an dem Dunmer doch mehr dran als Macht, Egoismus und natürlich einer besonderen Ausstrahlung.
Bei der Bemerkung über die Bosmer, die Malukhat des Diebstahls bezichtigt hatte, unterdrückte Arwen erneut ein aufkommendes Gelächter. Vermutlich hatte die Waldelfe wirklich stehlen wollen. Viele Bosmer taten das, ebenso wie die Khajiit. Aber Joplaya schien immer nur das Beste von anderen zu denken. Auch das musste sie von ihrer Mutter haben.
"Ähm, könnte es nicht sein, dass die Bosmer wirklich klauen wollte? Ich meine, warum sollte Malukhat sich damit abgeben, einfach irgendwen des Diebstahls zu bezichtigen? Sowas bringt meist nur Ärger mit sich und Euer Vater macht mir eher den Eindruck als wäre er der Typ, der anderen Ärger macht und dann verschwindet. Und nicht wie jemand, der sich selbst solchen Ärger bereitet. Ich meine, viele Bosmer stehlen.." Hier sah Arwen entschuldigend zu Kiara hinüber und fügte hinzu "Es gibt immer Ausnahmen".
Dann wandte sie sich wieder an Joplaya: "Nicht, dass Ihr jetzt denkt, ich wolle Euren Vater in Schutz nehmen. Beileibe nicht. Aber es kommt mir doch irgendwie zu weit hergeholt und zu einfach vor für jemanden wie Malukhat, einfach jemanden 'Dieb' zu nennen. Ich kann mir vorstellen, dass seine Boshaftigkeiten viel ausgeklügelter sind".
Skyter 21
12.04.2007, 19:16
Eldor trank seinen Becher aus und dachte noch einmal kurz über seinen entschluss nach."In der Kaiserstadt sollte sich ein Auftrag finden lassen. Auch soll es dort ein berühmtes Hotel und einen Turm geben, welchen man von weitem her sieht. Nun gut dann will ich mein Glück dort versuchen." Er bezahlte sein Mahl(mit Trinkegeld 50 Septime) und ging zu den Orten wo er das Pferd und den toten Wolf hingebracht hatte.
Der toten Wolf schenkte er einem Jäger, zuvor aber schnitt Eldor ihm ein paar Zähne aus, das Pferd holte er bei den Stallungen ab und verließ Bruma.
Nachdem Eldor einige Zeit auf dem Weg geritten war kam ihm ein Gedanke."Räuber lauern meistens Reisenden auf der Straße auf. Wenn ich querfeld ein reite kann ich vielleicht einigen entgehen." So lenkte er sein Pferd in den Wald und setzte den Weg fort. Da der Weg durch den Wald recht verwurzelt war, musste das Pferd langsamer reiten, was Eldor kaum gestört hätte wenn es nicht schon kurz nach Mittag gewese wäre." In diesem Schneckentempo bin ich ja erst in drei Tagen hier.....Eine wirklich schöne Landschaft hier. Zwar liegt hier und da noch Schnee, aber ansonsten ganz schön. Moment mal was ist das denn?" Eldor entdeckte eine Tollkirsche. Da kam ihm der Gedanke, dass wenn er schon so langsam ritt, dann auch wenigstens nach Alchemiezutaten ausschau halten könnte."Hmm dann werde ich aber bald Alchemie-Geräte brauchen, wenn ich mir selbst Tränke herstellen will. Aber mit 700 Septimen dürfte eine gute Alchemieausrüstung nicht zu bekommen sein zumal ich ja auch noch ein Haus, Nahrungsmittel............oh je ich willl gar nicht daran denken was ich noch alles brauche." Er ritt noch einige Zeit durch den Wald und sammelte die ein oder andere nützliche Alchemiezutat ein.
Plötzlich hörte er das rauscehn von Wasser und dachte er sei schon da. Eldor hob den Kopf doch es war nur ein Fluss."Ich muss schon einige Zeit geritten sein. Am besten ich mache eine Pause." Eldor stieg von seinem Pferd ab, und ließ dieses am Fluss trinken. Er selbst genehmigte sich einen Schluck aus seiner Wasserflasche, dann besah er sich den Lderbeutel welcher an seinem Gürtel hing."Hmm, der ist voll. Da passt nichts mehr rein....Ich sollte mich beeilen, wenn ich noch vor einbruch der Dunkelheit in der Kaiserstadt ankommen will. Es müssen ein paar Stunden vergangen sein seit ich von Bruma aufgebrochen bin."
Erst jetzte bemerkte Eldor das es wärmer geworden war. Also zog er seine Winterkleidung aus und schlüpfte in leichtere und vorallendingen nicht so dicke Kleidung.
"Die Wochen wo ich als lebendes Fellbündel durch Skyrim gewandelt bin waren nicht die schönsten. Gott sei dank, es ist Frühling."
Nachdem er sich ungezogen hatte, nahm Eldor einen dünnen, sanguin farbenen Umhang aus seinem Tornister, zog ihn an und zog sich die kapuze tief ins Gesicht."Ahhhh, endlich wieder unerkannt reisen." Er machte sich reise fertig und holte sein Pferd. Dann ritt er los.
Nach kurzer Zeit sah er einen Wegweiser und Eldor beschloss, da er vollkommen die Orientierung verloren hatte, nachzusehen wo er war. Was er dann erblickte ließ ihn fluchen."Was? Ich bin erst kurz vor Aleswell? Ohh, wie lange habe ich eigentlich getrödelt?
Verdammt ich muss mich beeilen! Er gab dem Pferd einen Befehl und klopfte mit der flaschen Hand leicht gegen den Hals des Tiers. Sofort ritt es los und Eldor gab ihm den Befehl noch schneller zu reiten. Das Pferd ritt knapp unter seiner maximalen Geschwindigkeit. So passierte Eldor Aleswell und er versuchte nahe der Straße zu bleiben.
Er ritt gegen die Zeit. Seine Vorräte waren aufgebraucht, da er es versäumt hatte seinen Vorrat in Bruma wieder aufzufüllen. Eine Nacht würde er nur entkräftet überstehen was seiner Gesundheit nicht zu gute kommen würde.
Einige Zeit später, er ritt gerade an einem alten Fort vorbei, begann die Sonne zu sinken."Ohh verdammt, das wird eng. Wo ist den bloß die Kaiserstadt? Wo, wo, wo!?"
Eldor wollte schon aufgeben als er in der Ferne einen Turm sah."Ein Turm! hoffentlich ist das dieser Turm von der Kaiserstadt." Er ließ jetzt sein Pferd an der Leistungsgrenze laufen."Komm schon, du schaffst das", murmelte er zu dem Pferd."Wenn ich die finanziellen Mittel habe kaufe ich mir ein schnelleres Pferd. Dieses Pferd ist auch nicht langsam aber es macht auch nicht sehr viel mit."
Als die Sonne auf halbem Weg untergegangen war, passiete Eldor Weye. kurz darauf sah er eine Brücke und diese führte direkt in die Hauptstadt."Hurrah! Ich habe es geschafft!" Das Pferd war völlig außer Puste und schnaufte schwer. Kein Wunder, bei dem Tempo, welches das Pferd durchreiten mußte. Langsam ritt es über die Brücke und Eldor bestaunte den Turm."Welch ein Anblick." Kurz darauf erreichte er das Tor. Eldor ritt zum nächsten Stall und gab das Pferd ab."Wie viel würdet ihr mir für dieses Pferd geben?", fragte Eldor den Stallungsmeister."Hmmm. Ein geschecktes Pferd. Ziemlich ausgepowert. Normalerweise kostet die Anschaffung eines solchen Pferdes 500 Septime.
Abzüglich der Kosten um das Pferd wieder aufzupäppel und es dann wieder zu verkaufen.........Ich gebe ihnen 250..nein 350 Septime."
350 Septime. Eldor musstee grinsen als er das Angebot hörte."Zwar bin ich nicht so begabt im Feilschen, aber man kann es ja mal versuchen."
"400 Septime für das Pferd. Das ist mein Angebot."
Der Stallungsmeister riss die Augen auf."400 Septime? Seid ihr noch ganz bei Sinnen werter Herr?"
"Ja ich bin noch ganz bei Sinnen.!", gab Eldor mit einem etwas härter angeschlagenem Ton zurück.
Der Meister überlegte kurz und sagte dann:"400 Septime, einverstanden."
Er überreichte Eldor die 400 Münzen.
"Eine Frage hätte ich noch", sagte Eldor."Welche Pferde kann ich in Cyrodiil kaufen?"
Der Meister nickte und führte Eldor die verschiedenen Pferde Arten vor. Danach verabschiedete sich Eldor und ging in die Stadt.
Kurz darauf sah er ein Hotel."Das muss das berühmte Hotel sein, von dem Mann so schwärmt. Es nennt sich....ahh da steht es ja: Tiber Septim Hotel. Wenn es so gut ist wie alle sagen dann geh ich doch mal rein und überzeuge mich selbst davon." Eldor wollte gerade reingehen als er eine Stimme hörte:"Rappenkurier, Rappenkurier. Eilnachricht im Rappenkurier, Elinachricht im Rappenkurier. Höchst brisant, nehmen sie sich einen."
Eldor drehte sich um und entdeckte einen kleinen Jungen."Eilnachricht? das hört sich interessant an." Eldor ging ein paar Schritt auf den Jungen zu und rief:"He Junge! Komm mal her!" Der Junge, es war ein Kaiserlicher von geschäzten 9 Jahren, lief zu Eldor und sagte:´"Guten Abend, werter Herr. Möchten sie eine Ausgabe des Rappenkuriers?"
"Ja ich möchte eine. Hier für dich", sagte Eldor, bezahlte die Zeitung und drückte dem Jungen noch drei Münzen extra in die Hand.
"Danke", gab der Junge zurück und lief weiter.
Danach schritt Edlor in das Hotel und ging zielstrebig auf die Dame von vom Empfangsschalter zu. "Sieht ziehmlich entnervft aus", dachte Eldor als er ihren Gesichtsausdruck sah. Er mietete ein Zimmer und bestellte sich etwas zu essen auf sein Zimmer. Dann nahm er den Schlüssel entgegen und betrat kurze Zeit später sein Zimmer."Hmm, gut eingerichtet. Überhaupt das Hotel ist gut möbeliert." Er hatte gerade seine Waffen abgelegt da klopfte es an der Tür."Ja?"
"Entschuldigung, ich bringe ihnen das Essen."
Eldor bedankte sich und nahm die Mahlzeit entgegen.
Später als Eldor gespeist hatte und das Tablettt abgeholt worden war, las Eldor sich den Rappenkurier durch. Was er darin las ließ ihn schaudern. Dabei zog er scharf die Luft ein.
"Das ist nicht gut, das ist gar nicht gut." Er war aber zu müde um noch groß darüber nachzudenken. Eldor zog sich um und ließ sich in das weiche Bett fallen und verfiel kurz darauf in einen ruhigen Schlaf.
Muecke49
13.04.2007, 16:00
Als Aurel und Kiara die beiden Dunmer erreichten, waren diese bereits in ein Gespräch vertieft. Arwen wirkte immernoch blass, aber Ihre Augen wirkten nicht mehr länger matt, sondern funkelten bei den Worten der jungen Frau belustigt auf. Bis zu dem Zeitpunkt als der Name Malukhat fiel. Auch Kiara starrte die jüngere der beiden an. Diese nette, junge Frau, die so unschuldig wirkte wie ein Kätzchen unter Wölfen, sollte die Tochter von dem Erzmagier sein?
Doch die Worte von Joplaya liesen keinen Zweifel darüber, wer Ihr Vater war. Und offensichtlich waren sie im Streit auseinandergegangen. Ihre Finger sagten etwas anderes als Ihre Worte. Doch sie war wohl noch nicht bereit, ihrem Vater sein Verhalten zu verzeihen. Kiara konnte das nachvollziehen. Dieser Mann trug seine Aroganz wie eine 2. Haut. Sie bezweifelte, dass er in der Lage war, diese abzulegen. Selbst gegenüber seiner Tochter. Auch Kiara hätte Ihn wohl für Egoistisch und Selbstbezogen gehalten, aber da gab es noch einen anderen Abend. Einen den sie wie einen Schatz für sich hütete.
Bis spät in die Nacht hatte sie mit Malukhat in seinem Zimmer gesessen und er hatte Ihr die verschiedenen Alchemistischen Kniffe gezeigt, mit der sie den Pflanzen und Tieren hier, ihre nützlichen Fähigkeiten abgewinnen konnte. An diesem Abend hatte er diese 2. Haut zwar nicht abgelegt, aber sie war dünner geworden und etwas darunter schimmerte durch. Sie hatte erkannt, dass dieser Mann eine tiefe Leidenschaft für die Alchemie hegte und das er über ein immenses Wissen verfügte, dass er im Lauf seiner Jahre wohl angehäuft hatte. Und das beste war, er war bereit dieses Wissen zu teilen. Zumindestens Teile davon, die er bereit war rauszurücken. Denn Kiara zweifelte nicht daran, dass er auch Wissen zurückgehalten hatte. Aber bereits diese Bruchstücke waren für Kiara wie eine Droge, von der sie nicht genug bekommen konnte.
Väter, es war doch immer das selbe. Bei Ihrem Versuch das beste für Ihre Familien zu erreichen, richteten sie dann wieder Schaden an. Eine alte Bitterkeit stieg in Ihr hoch und legte sich wie ein Knebel in Ihren Mund. Sie schluckte ein paarmal krampfhaft um den bitteren Geschmack nach Galle wieder loszuwerden. In ihrem Bauch brannte stattdessen ein kleines beständiges Feuer der Wut. Doch die Flammen wollten nicht mehr so hoch schlagen wie damals, als sie ihrem Vater ihren ganzen Zorn ins Gesicht schleuderte und ihm letztlich vor die Füsse spuckte.
Waren wirklich schon wieder 37 Jahre seit dem vergangen? Wenn sie die Augen schloss, war sie sofort wieder da. Sie konnte den Geruch der Feldlagerfeuer wahrnehmen. Der Krieg dauerte nun schon lange an und die Vorräte waren mittlerweile knapp. Die Soldaten legten alles in die Kessel über den Kochfeuern und steckten alles auf Spiesse, was sie nicht fürs Kriegshandwerk brauchten. Die folge davon war allerdings, dass die eine Hälfte der Soldaten Durchfall hatte und die andere Hälfte am kotzen war. Um keine feindlichen Spähtrupps zum Lager zu führen, verschwanden die Männer nur hinter der ersten Baumreihe, um das verdorbene Essen und die ungeniesbaren Pilze wieder loszuwerden. Dabei war diese Vorsichtsmassnahme sowieso umsonst, ein Spähtrupp hätte das Lager bereits auf 3 Km Entfernung gerochen.
Auch Kiara war davon nicht verschont geblieben. Unter dem schlackernden Hemd zeichneten sich deutlich die Rippen ab und die spitz hervorstehenden Wangenknochen verstärkten noch den fieberhaften Glanz ihrer Augen. Alles in allem sah sie in diesem Moment wohl aus wie eine wildgewordene Banshee.
„Du hättest mit uns fliehen sollen, als der Krieg begann! Du musst doch gewusst haben, das wir nie eine Chance hatten uns zu wehren! Jedem hier ist klar, das er morgen sterben wird. Nur Dir nicht.“, sie wusste das sie mittlerweile schrie, und umso mehr regte sie die ruhige, beherrschte Stimme Ihres Vaters auf: “Kiara, meine Mädchen, ich bin nun mal Soldat. Nicht nur das, ich bin Ihr Kommandant. Nur weil uns lange Jahre des Friedens beschert waren, kann ich doch unserer Heimat nun nicht den Rücken kehren, weil es Krieg gibt. Deine Mutter wusste das und sie gab mir ihren Segen, bevor wir aufbrachen.“
„Und nun ist sie tot, genauso wie mein kleiner Bruder und meine Schwester!!“ Tränen strömten Ihr nun über die Wangen und mit Entsetzten bemerkte sie den Gesichtsausdruck Ihres Vaters. Wachsbleich und die Lippen blutleer, starrte er seine Tochter an. „Er wusste es nicht, sie haben es Ihm nicht gesagt.“ Dieser Gedanke schoss Ihr durch den Kopf. Sie war der Meinung gewesen, Ihr Vater wolle sie schonen. Doch sie hatte den Onkel in seinem Zelt weinen hören. Er beweinte den Verlust der Schwester und der beiden Kinder.
„WIE?“ In den Augen des Vaters brannte nun ein Feuer, dass dem in ihren Augen in nichts nachstand.
„Es war ein kleiner, schneller Einsatztrupp. Sie fielen im Morgengrauen über Buchenquell (das Dorf) her. Sie töteten alle Alten und die wenigen Jungen. Frauen und Mädchen dann später.....nach...“ Ihre Stimme, anfangs zorngeladen und laut, wurde zum Schluss des Berichts immer leiser und kläglicher.
„Es spielt keine Rolle mehr, morgen werde ich schon bei Ihnen sein.“ Fassungslos starrte Kiara Ihren Vater an. Er gab auf! Erst brachte er die Familie an den Rand der totalen Vernichtung, nur um seine so wertvolle Familienehre zu bewahren und dann gab er auf. Seltsamerweise verschaffte es Ihr keine Befriedigung, Ihren Vater so zu sehen. Auch wenn sie sich das vorher so vorgestellt hatte.
Seit sie ein kleines Kind war, hatte ihr Vater immer einen Ausweg oder eine Lösung gewusst. Für jedes noch so grosse Problem. Ihren Vater nun gebrochen und ratlos zu sehen, war wohl der grösste Schlag, den dieser Krieg für sie bereithielt. Sie sollte es nie erfahren, ob Ihr Vater wirklich gebrochen war, oder ob er einfach nur die Reaktion seiner Tochter vorausgesehen hatte und sie so retten wollte. Wenn dies nämlich sein Plan war, so hatte er wunderbar funktioniert. Später sollte sie sich das noch oft fragen, doch in diesem Moment machte sie Ihrer Wut nur Luft. Mit einen „Ich hasse Dich!“ drehte sie sich um und stob aus dem Zelt. Bedauerlicherweise hatte dies noch nicht mal eine Tür, die man zuknallen konnte.
Sie zweifelt noch heute daran, dass sie nochmal umgedreht wäre, selbst wenn Ihr jemand in dem Moment gesagt hätte, dass es die letzten Worte waren, die sie mit Ihrem Vater wechseln würde. Und so mied sie Ihren Vater für den Rest der Nacht.
Ihr Vater verschwand ohne ein weiteres Wort. Im Morgengrauen waren er und seine besten Männer verschwunden. Sie fanden Ihn und seine Männer schiesslich nach der Schlacht, tief im Lager des Feindes. Er hatte die nebligen Morgenstunden ausgenutzt und seine Männer, wie eine Klinge zum feindlichen Herz geführt. Bevor sie alle regelrecht niedergemetzelt wurden, konnten sie den feindlichen Kommandanten und die Hälfte seiner Führungsoffiziere töten. Arrogant wie die Krieger von Summerset waren, hatten sie nicht mehr mit einem solchen Manöver der geschwächten Armee gerechnet. Doch genau dies wurde bei der Schlacht ihr Verhängnis. Der Krieg war wohl verloren, aber diese Schlacht wurde doch noch gewonnen.
An diesem morgen erwachte sie neben dem Bogen Ihres Vaters. War es nun Traum oder Wirklichkeit gewesen? Die Stimme des Vater, das gepresste „Ich liebe Dich, Tochter.“ und die schwielige Hand auf Ihrem Haar? An diesem Tag lies sie zum ersten Mal den Bogen Ihres Vaters singen......
Nein, Joplaya hatte den Krieg wohl nie kennengelernt. Sie wusste nichts davon, was Väter manchmal dazu trieb, Ihre Töchter zu verletzen. Sie ergriff Joplayas zarte Hände und sah Ihr fest in die Augen. Die eindringlichkeit Ihrer eigenen Stimme überraschte sie selbst. „Geht zu Eurem Vater. Sprecht mit Ihm, bevor Ihr es beide bitter bereut.“
Mit einem lauten Schluchzer drehte sie sich um und verschwand im Schatten der naheliegenden Bäume. Die Waldelfe lief allerdings nicht weit und lies sich dann gegen einen starken Stamm einer Eiche sinken. Dort suchte sie den Halt, den diese Junge Frau und Ihr Vater ihr soeben geraubt hatten.
GreyWolf
13.04.2007, 22:00
Um Aurel drehte sich alles. Langsam war es einfach zuviel. Er wäre in der Ruine mehrfach beinahe umgekommen, sie hatten gerade gegen einen Lich gekämpft und einen guten Kameraden begraben, und nun erfuhr er beiläufig bei dem Gespräch zwischen Arwen und der jungen Dunmer, dass dieses hilfsbereite, freundliche Wesen die Tochter dieses arroganten, selbstsüchtigen, skrupellosen, mordgierigen, verbrecherischen, unehrenhaften... dieses, dieses... Erzmiels, nein, Malukhat, wie der Hochstapler wohl in Wirklichkeit hieß, war. Die Tochter des Lumpen, der ihn hatte umbringen wollen. Um dann auch noch zu behaupten, Aurel hätte sich unehrenhaft abgesetzt. Er! Aurel!
In Aurel tobte der gewaltige Sturm der Rechtschaffenheit. Erzmiel! Nein, Malukhat! Er sah im Geiste seinen Panzerhandschuh, wie er der Nase des alten Dunmer eine neue, in den Augen Aurels viel passendere, Form gab.
Er musste etwas tun, um sich Luft zu verschaffen. Irgendetwas Wichtiges musste gesagt werden. Worte, die der dramatischen Situation angemessen waren. Er erhob seinen Zeigefinger, schaute Joplaya an, öffnete seinen Mund... und schloss ihn nach einem langgezogenen „Uff“ wieder. Aurel räusperte sich mehrfach, und erneut öffnete sich sein Mund.
„Erzmiel.“
Joplaya betrachtete ihn etwas fassungslos.
Aurel starrte sie weiter an.
„Erzmiel!“
Die junge Dunkelelfe blickte ihn nun an, als ob sie einen Wahnsinnigen vor sich hätte, aber Aurel beachtete sie nicht länger, denn ihm war ein anderer Gedanke gekommen. Arwen hatte den echten Namen seines Beinahe-Mörders also gekannt!
Aurel drehte sich zu ihr um.
„Erzmiel... Malukhat!“
Und dann, als Aurel gerade langsam wieder klare Gedanken fassen konnte, fing Kiara plötzlich zu schluchzen an und rannte von der Gruppe weg zum nahen Waldrand.
Was zum Dagon war denn jetzt los?
Das Bild seiner gepanzerten Faust in Erzmiel-Malukhats Gesicht verschwand sofort aus seinem Geist. Er musste Kiara helfen, sie beschützen und trösten. Sein Herz ertrug es nicht, sie leiden zu sehen, was immer auch der Grund war.
Aurel lief Kiara hinterher und verlangsamte seinen Schritt erst, als er fast bei der Bosmer angelangt war.
Sie weinte.
Aurel brauchte nicht lange nachzudenken, was er tun sollte. Sein Instinkt, seine Gefühle für die Waldelfe ließen nur eine Möglichkeit zu, wie er handeln konnte.
Er legte seinen Schwertarm um Kiara und zog sie zu sich hin. Sanft streichelte seine Linke ihr Haar, während er die schluchzende Frau einfach in den Armen hielt und darauf wartete, dass sie vielleicht selbst über das zu sprechen anfing, was sie so sehr bedrückte.
...
Muecke49
13.04.2007, 23:17
Sie hörte weder die Schritte die Ihr folgten, noch nahm sie die Gestalt wahr, die nun langsam näherkam. Da war nur noch Raum für den Schmerz. Die letzten Tage in der Ruine waren zuviel gewesen und nun überfiel sie auch noch ein unkontrolliertes Zittern und die Knie wollten Ihr nachgeben. Doch bevor sie auf den Waldboden sinken konnte, umfing sie ein starker Arm. Sie brauchte gar nicht erst aufsehen, um zu wissen, wer sie da hielt.
"Er hat es gewusst! Er hat es gewusst und ist einfach gegangen!" Sie war sich nicht sicher, ob Aurel sie überhaupt zwischen den ganzen Schluchzern verstehen konnte. Mit voller Kraft hämmerte Sie auf die Brust des Mannes vor sich, der Brustharnisch schepperte gewaltig. Er lies sie gewähren, seine Hand streichelte einfach nur weiter Ihr Haar. Doch nach kurzer Zeit taten Ihr bereits die Fäuste weh und sie rieb sich beschämt über den Handballen.
Endlich hörten die Tränen auf zu fliesen und sie konnte ruhiger atmen. Der Bretone wartete derweil einfach nur ab. Sie wusste, er würde sie nicht drängen, zu erzählen was da eigentlich in sie gefahren war. Aber wollte sie das, weiter schweigen und sich selber martern. Bevor sie überhaupt eine bewusste Entscheidung getroffen hatte, begann sie bereits zu erzählen. Sie hatte sich eng an den Soldaten gekuschelt, was aufgrund der Rüstung nur halbwegs gemütlich war. Aber es hielt warm, denn die Sonne verschwand bereits hinter den Baumkronen und sie standen im Schatten der Bäume. Es schien, dass sie sich nichtmal für den Moment loslassen konnten, den es gekostet hätte, die Rüstung auszuziehen. Stattdessen lies sie vor Ihrem inneren Auge die Bilder Ihrer Kindheit wieder aufleben. Die Schlachtfelder von Valenwood und das Lager des Feindes wurden schliesslich vom Mond erhellt und sie bemerkte wieder dieses Verschieben von 2 Realitäten, die zu einer wurden. War es Aurels Hand, oder die Ihres Vaters auf Ihrem Haar.
"Hatte er es bereits gewust? Du bist doch Soldat, und erzähl mir nicht, du hättest nie eine Truppe befehligt. Hat er mich tatsächlich angelogen um mich von Ihm fernzuhalten?
Ein kleiner Schatten zog an Ihnen vorbei und landete mit einem Plotsch im trockenen Laub. Beide zuckten zusammen und waren fast schon wieder kampfbereit, da fiel Ihnen erst auf, dass es nur die fallengelassene Beute einer Eule war.
Verlegen lächelte sie Aurel zu und wurde sich plötzlich Ihrer Situation bewust. Was mochten die anderen jetzt wohl denken? Immerhin waren sie schon seit ein paar Stunden im Wald verschwunden. Arwen mochte zwar wissen, dass Kiara nie ohne Ihre Ausrüstung verschwinden würde.....Aber...
"Danke das du zugehört hast." Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab Ihm einen schnellen Kuss auf den Mund. Dann drehte sie sich um und wollte wieder zum Lager zurückkehren.....
GreyWolf
14.04.2007, 00:44
Aurel hielt Kiara sanft am Arm zurück und schaute ihr tief in die Augen.
„Kiara, Du warst selbst Soldatin. Du weißt, dass Dein Vater ein Selbstmordkommando plante. Einen Angriff, bei dem er wusste, dass weder er noch sein Kommando zurückkehren würden. Nun stelle Dir vor, dass Du beinahe jedes Lebewesen verloren hättest, das Dir jemals etwas bedeutet hat, und nur noch eines Deiner Kinder leben würde. Was würdest Du tun?“
Er strich der Bosmer sanft über die Wange.
„Ich kann Deine Frage nicht mit Sicherheit beantworten, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mann, der sein eigenes Leben gibt, um eine Schlacht zum Wohl seiner Truppen und seiner Heimat zu entscheiden, einfach nur sein Leben wegwerfen will, weil er aufgibt. Der Angriff auf die feindlichen Heerführer hatte edlere Ziele, wenn Dein Vater Dir auch nur ein bisschen ähnlich war. Ich denke tatsächlich, dass er Dich schützen wollte.“
Aurel streichelte noch einmal Kiaras Wange und gab ihr seinerseits einen kurzen Kuss auf die Lippen. Er wollte mehr, wollte bei dieser Frau sein, und er wünschte sich, die Zeit würde still stehen, aber zu lange schon waren sie im Wald getrennt von den beiden Dunkelelfen gewesen.
Die Sonne hatte den Horizont erreicht, und es dämmerte.
„Lass uns zu Arwen und...“, Aurel seufzte, „Erzmiels... Malukhats Tochter zurückkehren. Sie werden sich schon fragen, wo wir bleiben.“
Kiara nickte, und Aurel wusste nicht, wie sie seine Antwort aufgefasst hatte, aber er hoffte, ihr ein bisschen geholfen zu haben.
Gemeinsam schritten sie in die Richtung der Ruine, wo die beiden Dunmer sich befanden, und während in ihrem Rücken die Sonne hinter dem Horizont verschwand, traute sich Aurel, seine Gedanken offen auszusprechen, bevor dieser Moment vorüber war.
„Kiara, lass uns zusammen bleiben. Wohin Du auch willst, ich werde mitkommen.“
Erleichtert, endlich Mut für diese Worte gefasst zu haben, setzte er den Weg fort, und sie näherten sich schnell der Ruine.
...
Dark Nekromant
14.04.2007, 12:28
Als Hashan erwachte schaukelte das Schiff nicht mehr so stark, wie vor ein paar Stunden. Daraus schloss Hashan, dass die Reise von der Insel Vvardenfell endlich vorüber war. Ihm war die meiste Zeit übel gewesen, und er nahm sich vor, nie mehr wieder mit einem Schiff zu fahren. Auf jedenfall nicht mehr als blinder Passagier, wo man nicht mal an Deck konnte wenn einem schlecht war. Er hatte die gesamte Reise im Laderaum verbracht, zwischen Kisten, Fässern und Ratten. Hashan stand auf, reckte sich und unterdrückte ein gähnen. Plötzlich waren Schritte und Stimmen zu hören. Schnell wirkte er ein Chamäleon Zauber auf sich, das ihn leicht verschleierte. Die Türe wurde geöffnet und zwei Matrosen und eine Legions-Wache traten ein. Die Wache wies die Matrosen an, die Kisten zu öffnen, während er die Fässer untersuchte. Als der Legionär näher kam, schlich Hashan leise zur Tür, immer darauf achtend, das er nicht von der Laterne beleuchtet wurde, die ein Matrose mitgebracht hatte. Hashan schlich auf den Gang, stieg eine Leiter hoch und trat durch die Luke. Er befand sich nun in dem Raum, der zwischen dem Deck und der Kapitänskajüte lag. Durch die Tür zum Deck drang das zwitschern von Vögeln, aber auch viele Stimmen und das Klirren von Rüßtungen. Vor mehr als vier Personen würde ihn sein Zauber nicht schützen, besonders nicht am hellichten Tag, man würde sicher das verräterische Flimmern bemerken. Also blieb ihm nur noch der Weg durch die Kajüte. Leise zog er seinen Silberdolch aus dem Gürtel und öffnete dei Tür. Akatosh sei Dank war sie nicht verschlossen, denn Hashan hatte keine Dietriche mehr, und das Schloss mit dem Dolch aufzubrechen wäre zu laut gewesen. An einem Schreibtisch, mit dem Rücken zur Tür, saß ein junger Kaiserlicher von geschäzten 29 Jahren. Er musste wohl ein Schiffsfahrttalent sein, um so früh schon zum Kapitän ernannt worden zu sein. Hashan trat durch die Tür und schlich so leise er konnte zur Balkontür. Plötzlich fühlte er, wie die Wirkung des Zaubers nachlies. Genau in diesem Moment stand der Kaiserliche auf, drehte sich um und erblickte Hashan. Sobald er den ersten Augenblick der verwirrung hinter sich hatte zog der Mensch seinen Entersäbel und stellte sich in Kampfposition. "Ich weiß nicht was du willst Argonier, aber ich gebe dir genau fünf Sekunden um von diesem Schiff zu verschwinden." sagte er ruhig. Bevor er seinen Satz beendet hatte war Hashan schon hochgesprungen. Der Seemann hob zwar den Säbel, aber Hashan war schneller. Er hieb dem Kaiserlichen mit dem Griffende seines Dolches gegen die Stirn, und der Mensch verlor das Bewusstsein. Hashan durchsuchte dessen Taschen nach Wertgegenständen, und fand 20 Goldstücke und einen kleinen Schlüssel. Hashan versuchte ob der Schlüssel in das Schloss der Truhe unter dem Bett passte. Er passte. Hashan raffte den Inhalt der Truhe -100 Goldstücke, einen Rubin und zwei Halsketten - zusammen und steckte alles in eine kleine Ledertasche die an seinem Gürtel hing. Ein paar Augenblicke später stand er auf dem Balkon der Kabine, und sprang mit einem Kopfsprung ins kühle Wasser des Hafenbeckens der Kaiserstadt.
Auweia. Schenkte man Drakos' Schilderungen Glauben, erwartete die kleine Gruppe im Innern der Kammer ein wahres Battaillon an Daedra. Das war wohl die Erklärung dafür, dass sie ohne nennenswerte Probleme bis kurz vor die Sigil-Kammer, dem Herzen des Turmes, gelangten. Nun ja, nennenswert war relativ, aber Karrod hatte mit etwas mehr Schwierigkeiten gerechnet, wo doch die Sigil-Kammer den Schlussstein, oder wie die Gelehrten den Klunker zu nennen pflegten, beherbergte und ohne diesen die Verbindung Oblivions mit Tamriel gekappt wurde. Wobei, vielleicht sollte er mit solchen Bemerkungen noch etwas zuwarten, schliesslich musste er sein muskulöses Bretonenkörperchen erst noch heil durch dieses ganze Inferno manövrieren... ob sie vielleicht nicht besser kehrt machen sollten? Schliesslich bestand eine realistische Chance, dass sie bei dem Versuch ihr Leben liessen. Das Tor zu schliessen, war zwar edel, den Bewohnern Tamriels gegenüber, wenn sie aber scheiterten und einem Rudel Clannfears als Lunch dienten, war niemandem geholfen.
Jedoch... hiesse das nicht, den Daedra den Rücken zu kehren? Sich einzugestehen, dass man mit der Situation überfordert war? Gar aufzugeben? Nein, sowas kam überhaupt nicht in Frage! In dieser Hinsicht war Karrod stur. Er war halt ein Krieger und ein Haudrauf, und als solcher ging man schliesslich nicht gerne Kompromisse ein! Jawollja. Ausserdem schien Kamahl interessiert an dem zu sein, was sich hinter der Türe, vor der angeblich ein Daedroth rumlungerte, verbarg. Er sagte etwas von einer goldenen Heiligen. Eine goldene Heilige? Er hatte bereits von diesen Geschöpfen gelesen... er erinnerte sich vage an eine Erzählung aus einem Buch über exotische Kreaturen. Er selbst hatte noch nie eine zu Gesicht gekriegt. Also ein Grund mehr, dort reinzugehen - Horizonterweiterung et cetera.
Als sie die Situation kurz besprochen hatten, packte Drakos sein Schwert und stürmte in die Kammer. Ganz schön mutig, dachte sich Karrod mit einem Stirnrunzeln, wenn nicht sogar leichtsinnig. An ihrer Taktik mussten sie noch etwas rumfeilen - auch wenn er zugeben musste, dass sie mit ihrer Reinstürm-und-alles-was-sich-bewegt-zusammenhau-Methode bis jetzt gar nicht schlecht gefahren waren. War zu hoffen, dass der Plan auch dieses Mal aufging... Karrod schluckte, sprach einige kurze Krieger-Gebetsphrasen und stürmte den anderen nach.
Als Karrod die Kammer erblickte, machte er unwillkürlich halt. Klar, Herzen des Turmes und so weiter, das musste ja etwas besonderes sein, man wollte seine Gäste ja schliesslich beeindrucken, aber was sich ihm da darbot, versetzte ihn ordentlich in Erstaunen. Besonders die gleissend helle Flamme, nicht weit unter der Decke, auf dem oberen der zwei Balkone, zog seine Aufmerksamkeit auf sich, in deren Mitte er einen runden, schwarzen Körper auszumachen glaubte. Das musste wohl der besagte Stein sein, mit dem sich angeblich das Tor schliessen lies.
Viel Zeit zum Staunen blieb ihm jedoch nicht; jede Menge Daedra warteten darauf, ihn zu zerreissen. Drakos und Kamahl schienen sich um den Teil auf dem ersten Balkon zu kümmern, inklusive den Atronarchen, die die Treppen verwehrten. Blieben ihm und Asharr die Kreaturen am Boden der Kammer. Nicht übel, je ein Dremora und ein Clannfear für sie beide und im Anschluss ein Bogenschütze, dem sie abschliessend zusammen den Schädel einschlagen durften.
"Na dann... gutes Gelingen, Asharr! Solltet Ihr in Schwierigkeiten geraten, habt keine Hemmungen, mich um Hilfe zu bitten", sagte Karrod seinem orkischen Gefährten, bevor er sich mit vor die Brust gehaltenem Schild und gezücktem Schwert seiner "Hälfte" entgegenwarf. Klang irgendwie lustiger, als es gemeint war, dachte sich Karrod. Hoffentlich begannen seine Gefährten nicht, ihn für kauzig zu halten - schliesslich war die gegenwärtige Situation alles andere als eine Alltägliche.
Dies waren seine letzten Gedanken, bevor der Kampf ihn endgültig in seinen Bann zog. Jetzt gab es nur noch den Clannfear und den Dremora vor ihm, alles andere wurde unwichtig. Er vertraute darauf, dass seine Gefährten die anderen Kreaturen abzuwehren wussten und um den Bogenschützen machte er sich keine Gedanken: solange seine Daedra-Kumpel in der Schussbahn standen, konnte er nicht viel mehr machen als das Kampfgeschehen zu verfolgen.
Der Clannfear war irgendwie lästig. Da hatte er nun seinen Schwertkämpfer, aber das Biest störte ein wenig, da er dem Dremora so nicht seine volle Aufmerksamkeit widmen konnte, was die Situation etwas aussichtlos machte. Er musste sich etwas einfallen lassen. Ob vielleicht...? Nein, das war eine dämliche Idee. Wobei...wenn er es sich recht überlegte, war es definitiv einen Versuch wert! Er griff nach den Resten des Trockenfleisches, das er sich am Tag zuvor im Marktviertel gekauft hatte. Dass Clannfears Fleischfresser sind, war nicht schwer zu erraten, sonst hätten sie wohl nicht derart grosses Interesse an ihm und Tiere waren ja für gewöhnlich, und er hoffte, bei ihren Geschwistern daedrischer Natur war das nicht anders, ausserordentlich verfressen. Karrod nahm deshalb alles Fleisch, das er noch hatte, aus seiner Tasche und warf es über den Kopf des Tieres. Und tatsächlich! Es funktionierte! Das Tier verlor das Interesse an ihm und kehrte sich um, dem verlockenden Geruch des Fleisches folgend, was Karrod zu einem grimmigen Lächeln verleitete. Nun konnte er sich voll und ganz um den Dremora kümmern.
Der Daedra-Krieger verzog keine Miene. Er führte eine ausserordentlich lange, einhändige Klinge, jedoch keinen Schild. Na ja, wer braucht schon einen Schild, wenn er in einer kompletten Daedra-Rüstung steckt... Lediglich der Helm fehlte, wodurch Karrod sein bedrohliches Gesicht sehen konnte. Ihn schauderte. Er wusste im Moment nicht recht, was ihm lieber war - das düstere, dämonisch anmutende Gesicht seines Gegners oder die ebenfalls bedrohlich wirkende Fratze eines Daedra-Helmes... aber was studierte er solch nichtigen Dingen nach, es gab einen Kampf zu gewinnen!
Karrod zögerte nicht lange und stürzte sich auf den Dremora. Dieser parierte die Serie von Schlägen, die Karrod auf ihn prasseln liess jedoch mit unerwarteter Heftigkeit und liess seinerseits einige heftige Schläge auf Karrod hinunterfahren, welche er mit seinem Schildarm auffing, in dem sich darauf eine leichte Taubheit breitmachte. Er durfte den Kerl auf keinen Fall unterschätzen. Er wusste nicht, wie es um die Hierarchie der Dremora beschaffen war, hatte es hier aber definitiv mit einem ranghöheren Exemplar zu tun. Man musste sich schon sehr sicher fühlen, wenn man freiwillig auf einen Schild verzichtete...
Nach einigen aggressiven Ausfällen des Dremoras geriet Karrod langsam aber sicher in Bedrängnis und ein leiser Anflug von Angst machte sich bemerkbar. Da hatte er nun seinen Schwertkämpfer, und zwar ein mehr als ebenbürtiges Exemplar. Doch so leicht liess er sich doch nicht unterkriegen... oder? Karrod gab die Defensive auf, wurde ausfällig, täuschte da ein Schlag an, versuchte dort einen Treffer zu landen. Dann passierte es: Der Dremora schlug mit der Faust nach seinem Gesicht und als Karrod am linken Rand seines Sichtbereichs die Klinge auf ihn zufliegen sah, war es schon zu spät - er versuchte noch, den Schlag, der auf seine linke Seite zielte, mit dem Schild abzufangen, doch die Klinge fuhr ihm fast ungebremst etwas oberhalb der Hüfte in den Körper. Er hörte Glas splittern und spürte plötzlich einen stechenden Schmerz in der Seite. Er flog in hohem Bogen zur Seite, überschlug sich einmal und blieb benommen liegen.
Schmerz. Der Geruch von warmem Blut. Den bitteren Geschmack der Niederlage fast förmlich auf der Zunge.
Er drehte sich auf den Rücken, sah den Dremora mit einer überheblichen, siegesbewussten Grimasse auf ihn zukommen, das Schwert zum finalen Schlag erhoben. Sollte sein Leben so enden? Er hatte doch noch so viel vor... die Welt war noch voller Herausforderungen, ungelösten Questen, gefährlichen Höhlen und mit Schätzen vollgestopften Ruinen... und vielleicht hätte er ja mal eine Familie gegründet, wer weiss...
Nein. So sollte es nicht enden. Er war zu höherem berufen, als dass er sich hier, in einem stacheligen Turm irgendwo im Ödland Oblivions von einem einfachen Dremora abstechen lassen würde! Das Schwert, das er noch immer in der Hand hatte (die Regel aller Regeln im Zweikampf: lass nie, nie, nie deine Waffe fallen, egal wie gross die das Verlangen, nach der Wunde zu greifen oder vor lauter Angst die Beine in die Hand zu nehmen und davon zu laufen auch sein mochte - wie oft hatte er diesen Satz von seinem Vater gehört?) und bäumte sich unter Aufbietung all seiner Kräften auf, sprang auf die weichen Beine und stürzte sich mit der Klinge und einem animalischen Brüllen in den Daedra, dem er, von der plötzlichen Regung des Bretonen überrascht, die Klinge bis zum Heft in den Körper stiess. Grimmig blickte Karrod dem Dremora in die Augen, während dessen verwunderte Miene einem bösartigen Zähnefletschen wich. Zusammen sanken sie in tödlicher Umarmung auf die Knie - der Daedra, den das Leben nun endgültig verliess und Karrod, fast besinnungslos vor Schmerz. Wieder drehte sich ihm alles und dieses Mal liess er seinen Körper gewähren: er klappte ohnmächtig zusammen.
Die Khajiit rückte ihre Brille zurecht. Das Goldspitzohr hatte wirklich das Buch noch nicht gelesen. Andererseits fragte sie sich, ob sie wirklich davon erzählen wollte? Oder von den Erlebnissen einiger Leute aus ihrem Dorf, die den fünfjährigen Krieg mitgemacht hatten? Sicherlich, die Khajiit hatten den toten Waldelfen Ringe und Amulette gestohlen, welche die Baumliebhaber eh nicht mehr brauchten. Aber die Leichen gegessen hatten die anderen. Zumindest den Berichten nach, welche das Buch sehr gut bestätigte.
"Waldelfen sind eklig." maunzte sie, steckte das Buch weg und starrte die Straße entlang. "Chorrol? J'Shiv weiß von zwei Gasthäusern. Graue Stute ist das eine, Eiche und Wanderstab das andere. J'Shiv rät von der Stute ab."
Der Hochelf schien nicht auf sie zu hören, sondern marschierte einfach weiter. Es dämmerte bereits, und Regenwolken schoben sich vor die Abendsonne. Geradenoch in rotes Licht getaucht, war die Welt nun dunkelgrau.
Erste Tropfen besprenkelten den Boden, aber nicht J'Shivrizza. Sie hatte genug von Wasser nach ihrer Wanderung durch den Rumaresee, also fiel das Wasser einfach um sie herum. Ihr Begleiter starrte sie bloß an, schüttelte den Kopf.
"In welches Gasthaus will es nun?" fragte die Khajiit.
Elendil Sunlight
15.04.2007, 11:08
Aha, Waldelfen sind also ekelhaft, dacht Elendil. Und? Die meisten Zweibeiner waren ekelhaft, dafür brauchte man wahrhaftig kein Waldelf zu sein. Wenn es nach ihm ginge, würde die Welt sowieso nur aus Natur und Tieren bestehen. Und selbst bei den Tieren würde er eine Auslese bevorzugen. Vögel, Wölfe, Hunde, Rehe und Pferde in erster Linie. Und ein paar Wildschweine, damit man hin und wieder einen guten Braten auf dem Tisch hatte. Alles andere war überflüssig. So überflüssig wie wilde magische Khajiits. Allerdings sprach Elendil seine Gedanken nicht aus, denn nach weiteren maunzige Diskussionen stand ihm zur Zeit wahrhaftig nicht der Sinn.
Nun fing es auch noch an zu regnen. Auch Regen gehörte zu den Dingen, die der Altmer hasste. Und wenn es schon regnen musste, konnte das gefälligst nachts passieren. Er warf einen Blick auf die Khajiit und erstarrte innerlich. Was für eine Magie war das? Der Regen fiel schön anständig um J'Shivrizza herum und wagte es nicht mal, das Fell der Katze zu benässen. Natürlich würde der Hochelf es niemals, unter keinen Umständen aussprechen, aber - bei den Neun - diesen Zauber könnte er gebrauchen. Musste irgendeine komische Katzenmagie sein, aber verdammt nützlich. Und vermutlich grinste die verdammte Katze sich gerade innerlich eins, weil er, Elendil, nass wurde und sie nicht.
"Hinterhältige Katze" knurrte er fast lautlos vor sich hin.
Dann sprach J'Shivrizza von den Herbergen in Chorrol und zum ersten Mal, seit er die Khajiit getroffen hatte, war er bezüglich des auszuwählenden Gasthauses mit ihr einer Meinung. Aber auch das würde er natürlich niemals aussprechen. "Eiche und Wanderstab", antwortete er daher nur auf die Frage, in welches Gasthaus sie denn wollten. Eine gute gediegene Herberge mit anständigem Essen, sauberen Betten und einer Khajiit als Wirtin, die es tatsächlich geschafft hat, ein anständiges geregeltes Leben zu führen!" Die letzte Spitze hätte er sich keinesfalls verkneifen können.
"Alle Khajiit führen anständige Leben!" maunzte J'Shiv zurück. "Zumindest die meisten. J'Shiv mag den Skoomahandel nicht gutheißen."
Da erinnerte sie sich an die Aussage des Hochelfs, 'Pah, geht mir weg mit Zweibeinern'. "Außerdem laufen viele Khajiit auf vier Pfoten." fuhr sie fort. "Suthay, Ohmes, Cathay laufen aufrecht, viele andere Formen aber nicht. J'Shiv rät aber davon ab, sie deshalb Katzen zu nennen."
Der Blick des Hochelfen hätte Löcher in die Wolkendecke starren können. Immerhin waren die Stadttore noch geöffnet, und bald befanden sie sich innerhalb der Mauern. Zur Eichstaverne ging es also.
Im Gasthaus sprang sie vor, bevor Elendil reagieren konnte. Die Wirtin legte die Ohren an. Seltsam, dachte J'Shivrizza, sie konnte sich nicht an ihren letzten Besuch hier erinnern. "Talasma bittet darum, diesmal die Lumpen auszuziehen." maunzte die Wirtin. "Anderenfalls wird die Zimmermiete um den Preis für Bettbezüge erhöht."
"Die Goldstange bezahlt." antwortete J'Shiv, setzte die Khajiitversion eines Lächelns auf uns ließ sich die Schlüssel geben. Einen warf sie Elendin zu. Der Hochelf, noch verstört vom Verlauf des Besuchs, registrierte den Schlüssel nicht, und so knallte er gegen die Elendils Stirn.
Indessen war die Khajiit schon die Treppe heraufgehechtet. "J'Shiv möchte Tomaten, Käse und Zucker!" rief sie, ließ dann Elendil und Talasma alleine.
In ihrem Zimmer angekommen bemerkte die Khajiit ein leises Trippeln. Sie zählte stumm vor sich hin, einundzwanzig, dreiundzwanzig, vierundzwanzig, schoß dann mit der Hand unter den Schrank.
Hervor holte sie eine Hausmaus. Mit ein paar Gedankenspielereien beruhigte sie die Maus, bis sie stillstand und Männchen machte. J'Shiv übertrug einige Bilder in den Geist des Tieres, nämlich wie es auf den Hinterbeinen mithilfe eines Zahnstochers einen Tanz aufführte. Auf der Lehne von Elendils Bett.
"Ein bißchen Unterhaltung für den Sauerteig." flüsterte sie. In den Gedanken des Tieres regte sich Widerstand. "Ich habe gehört, in der Stadt gibt es auch ein oder zwei Waldelfen."
Die Maus verstand.
Elendil Sunlight
15.04.2007, 11:49
Endlich waren sie in der Herberge angekommen, nachdem Elendil unterwegs noch einen Vortrag über die verschiedneen Khajiit-Rassen zu hören bekomen hatte. Was ihn aber kalt ließ, denn Katze war in seinen Augen Katze. Nur dass einige offenbar den Anstand besaßen auf vier Beinen rumzurennen und sich als Katze zu outen.
Doch kaum waren sie durch die Tür getreten, schoss J'Shivrizza an dem Altmer vorbei und nahm die Sache in den Hand. Nicht nur, dass dieses wildgewordene Fellbündel es wagte, ihn, den hohen Magier Elendil als "Goldstange" zu bezeichnen, nein, ihm flog auch noch sein eigener Zimmerschlüssel, welcher mit seinem eigenen Gold bezahlt wurde, an die eigene Stirn. In dem Augenblick gingen Elendil Bilder von gegrillten Khajiits und Bettvorlegern aus Khajiit-Fell durch den Kopf. Sehr, sehr lebhafte Bilder.
Als er dann noch die Essensbestellung der bereits nach oben entschwindenden Katze hörte, wurde ihm fast übel. Am liebsten hätte er für die Khajiit Katzenfutter geordert, doch in Anbetracht der Tatsache, dass die hiesige Wirtin ebenfalls eine Khajiit war, schien ihm das keine so gute Idee. Obwohl auch diese einen Dämpfer hätte gebrauchen können. Was war das mit "Lumpen" gewesen? Immerhin trug J'Shivrizza seinen, Elendils, guten, geradezu sündhaft teuren blauen Umhang. Und das wagte dieses Fellgestell hier als "Lumpen" zu bezeichnen! Unerhört!
Ihm selbst war der Hunger vergangen und er würde erstmal ein bis zwei Stunden Ruhe und Erholung in seinem Zimmer suchen, bevor an Essen auch nur zu denken war. Von daher wandte er sich ab und stapfte stumm, aber nichtsdestotrotz wutentbrannt nach oben und betrat seinen Raum. Wo er sich aufseufzend aufs Bett warf. Und erstarrte. Sozusagen innerlich vereiste. Er hatte Halluzinationen. Es konnte nicht anders sein, dann was er sah, gab es eigentlich nicht. Auf der Lehne seines Bettes tanzte eine Maus. Eine richtige, normal aussehende Maus. Und sie tanzte. Und benutzte auch noch einen Zahnstocher dabei, welchen sie fröhlich im Takt schwenkte. Erbleichend schloss der Altmer kurz die Augen, atmete tief durch, öffnete sie wieder. Die tanzende Maus war noch immer da.
"ARGHHHH!" Der Magier merkte nicht mal, dass er laut geschrieen hatte, während er aufsprang und entsetzt auf seine Bettlehne schaute. Dann verlies er fluchtartig das Zimmer und raste die Treppe hinunter. "Mäuse, tanzende Mäuse", brüllte er dabei. "Und das in meinem Zimmer. Und das, wo die Wirtin eine Katze ist. Und hier tanzen die Mäuse. Unfassbar!" Dann machte er auf dem Absatz wieder kehrte, raste er erneut die Treppe hoch, riss - ohne anzuklopfen - J'shivrizzas Zimemrtür auf und brüllte noch einmal: "Tanzende Mäuse. Tu was dagegen. Sei eine gute Katze. Das ... das ist unerhört. Ein Affront. Eine Zumutung. Und wieso hier sogar die verdammten Mäuse Zahnstocher benutzen, möchte ich lieber nicht herausfinden". Damit raste er wieder in sein Zimmer. Ja, die Maus tanzte noch immer. Er hasste Mäuse ...
J'Shivrizza wurde unsanft von ihrem Mahl aus gezuckerten Tomaten abgelenkt. Draußen schrie die Goldstange - irgend etwas mit Mäusen und Katzen als Gastgeberinnen. Ein paar Momente später stürzte der Hochelf auch in ihr Zimmer, blubberte etwas von tanzenden Mäusen und daß sie eine gute Katze sein soll.
Katze? J'Shiv hatte ihn darauf hingewiesen, man solle Khajiit nicht als Katzen bezeichnen. Das war... unklug. Tanzende Mäuse hin oder her, so hörte sie auch schon Talasma die Treppen heraufstapfen. Und dann, wie sie Elendil anfauchte, was ihm denn einfalle. Und wo hier Mäuse seien - J'Shiv wußte es, denn die Maus war mittlerweile durch ein Mauseloch entschlüpft und nagte an einem Käsestück, welches die Khajiit ihr als Belohnung hingelegt hatte.
Schließlich hörte sie noch, wie Talamsa drohte, Elendil aus dem Haus zu werfen, sollte er noch einmal Katze zu einem Khajiit sagen. J'Shiv schmunzelte, notierte sich das für später. In der Grauen Stute hätte sie bestimmt eine Ratte für diese Vorstellung gewinnen können!
"Dies ist nicht dieses halbabgesoffene Boot aus dem Hafen!" hörte sie Talasma maunzen. "Dort treten Künstler mit solchen Attraktionen auf. Nicht hier. Dies ist ein anständiges Haus. Wenn es nicht weiß, wo es ist, sollte es weniger Mondzucker nehmen!"
Kurz darauf stapfte die Wirtin wieder nach unten, und J'Shivrizza schluckte.
Elendil Sunlight
15.04.2007, 12:21
Was wagte diese plötzlich aufgetauchte Talsma hier? Sie! Sie diese Katze wagte es, ihm,d em Hochelf Elendil, zu drohen, sie würde ihn hinauswerfen? Und dieses unverschämte Fellbündel wagte es wahrhaftig noch die Herberge "Zum Aufgetriebenen Floß", welche einem Altmer gehörte, "halbabgesoffenes Boot" zu nennen? Und indirekt auch noch anzumerken, dass diese schwimmende Herberge kein anständiges Haus sei? Und ihm Mondzucker-Gebrauch zu unterstellen? Jetzt reichte es. Das ließ er sich nicht bieten. Und wenn er die ganze Nacht durchmarschieren müsste, hier blieb er nicht mehr. Er würde unverzüglich zurück nach Bruma kehren. Hah, sollte die Katze da nebenan doch sehen, wer jetzt das Essen bezahlte. Sofern sie an ihrer komischen Zusammenstellung nicht eh schon gestorben war.
Wutentbrannt stapfte er die Treppe runter, warf der Wirtin den Schlüssel auf den Tresen und brüllte sie an: "Von Euch lasse ich mich nicht beleidigen. Erst die Zimmer nicht sauber halten können von Ungeziefer, dann noch anständige Leute beleidigen und erwarten, dass ich mein gutes Gold hier lasse? Hah! Weit gefehlt." Die Katze da oben" (das Wort Katze betonte er bewusst deutlich), "die Katze da oben bezahlt. Möglicherweise mit einigen sehr seltsamen Tricks, die sie Magie nennt. Und möglicherweise steht morgen deshalb Eure Herberge nicht mehr, denn dieser Katze passieren die merkwürdigsten Dinge, aber das soll nicht mein Problem sein. Ihr habt Euch zuviel geleistet".
Damit dreht er sich auf dem Absatz um und verließ die Herberge, wobei er die Tür laut und deutlich zuknallte. Und stürmte wutentbrannt aus dem Stadttor bis runter zur Weynon-Priory ging, wo er sich aufatmend auf den Brunnenrand setzte. Irgendwann würde J'Shivrizza hier schon auftauchen. Mal schauen, wie die Khajiit sich da herauswand, denn je länger er jetzt in Ruhe darüber nachdenken konnte, umso mehr kam ihm der Verdacht, dass J'Shivrizza an dem Geschehen maßgeblich beteiligt, wenn nicht sogar der Auslöser gewesen war. "Verdammte Katze mit ihren Tricks", knurrte der Altmer vor sich hin. Kannte keine Dankbarkeit, das Fellweib. Da rettete er sie, gab ihr seinen teuersten Umhang, bezahlte für sie Bett und Essen, war sogar bereit sie mitzunehmen und in Sicherheit zu bringen und was tat dieses hinterhältige Etwas? Brachte irgendwelche Mäuse dazu in seinem, SEINEM! Zimmer auf der Bettlehne zu tanzen. Unglaublich sowas.
Nicht einmal in Ruhe speisen konnte J'Shivrizza. Sie hörte, wie der Hochelf unten Radau veranstaltete und aus dem Haus stürmte. Bei der Entwicklung der Ereignisse tat sie, was jede gute Khajiit tun würde: Sie packte ihre Sachen zusammen. In den Schränken fand sie ein rotes Gewand, von dem sie sich gar nicht erinnerte, es besessen zu haben. Nun jedenfalls legte sie es an. Draußen war es dunkel, und ohne die Robe zog sie bestimmt viel weniger Aufmerksamkeit auf sich.
Kurz darauf öffnete sie das Fenster. Unten hörte sie schon Talasma mit einem Wächter reden, beschwerte sich über Elendil. Zechprellerei, Beleidigung, Hausfriedensbuch, noch mehr Beleidigung, Stiftung von Rassenunruhen - ihre Liste war lang.
Die Khajiit wartete, bis die Wirtin wieder ihre Taverne betrat, schwang sich dann aus dem Fenster und segelte langsam zu Boden. An sich hätte sie von Schatten zu Schatten huschen können, sie zog es aber mehr vor, wenn alle anderen an ihr vorbeisahen. Keine Unsichtbarkeit oder sonstige hohe Magie, einfach der Eindruck, nicht auffällig zu sein. Nur gut, daß die Leute nicht darüber nachdachten, ob eine Khajiit mit blaubeigem Fell, mit langen Haaren, wehendem Umhang und in rotem Samtkleid wirklich so unauffällig war.
Als das Stadttor hinter ihr lag, atmete sie auf. Nach Bruma wollte die Goldstange? 'Nun ja,' dachte sich J'Shivrizza. 'Es verdient bestimmt, gewarnt zu werden. Hier sind keine Seen zum durchwandern!'
Die Straße folgend sah sie bald das Weynon-Gotteshaus. Am Brunnenrand saß der Hochelf. Mit ihren Augen sah die Khajiit aber noch mehr. Aus einem nahen Baum flog etwas in seine Richtung.
"Achtung!" rief J'Shiv, warf zugleich ein paar zu Energie geformte Gedanken dem Flattervieh entgegen. Es strahlte auf, blendete die Landschaft und taumelte in der Luft umher, bis es mit voller Geschwindigkeit gegen den Kirchturm der Kapelle raste.
Herunter fiel eine Gestalt mit Flügeln, kaum größer als eine Tatze. Sie erinnerte an einen Imp, nur kleiner. Und aus der nahen Stadt hörte die Khajiit, wie sich Wachen etwas zuriefen.
"J'Shiv empfiehlt dem Spitzohr, von hier zu verschwinden." schon konnte sie erste Schritte und das Klirren von Kettenhemden hören. "Und das sehr bald."
Elendil Sunlight
15.04.2007, 17:03
Elendil schreckte aus seinen - zugegeben - sehr düsteren Gedanken und Zukunftsperspektiven auf als er plötzlich die Stimme der Khajiit hörte, welche "Achtung" rief. Instinktiv duckte er sich und sah gerade eben noch etwas durch die Luft taumeln und vor den Kirchturm prallen. Dann fiel dieses Etwas herunter und enpuppte sich als irgendein kleiner Imp. Miniaturform, junger Imp, spezieller Imp. Elendil wusste es nicht und es war ihm auch egal. Diese elenden kleinen nackten Plagegeister waren ihm noch mehr zuwider als alles andere, was ihm sowieso schon zuwider war. Von ihm aus hätten alle Imps der Welt tot umfallen können. Nirn wäre um eine Plage ärmer.
Dann wurde ihm bewusst, was J'Shivrizza noch vor sich hin gemaunzt hatte. Dass er besser von hier verschwinden solle und das möglichst bald. Da hörte er auch schon das Klirren von Kettenhemden und Stiefeln. Hervorragend. Großartig. Sein Tage oder besser: seine Nacht nahm wahrhaft glanvolle Formen an. Wahrscheinlich wegen der nicht bezahlten Zeche. Wieso hatten sie sich nicht an die verdammte Katze gehalten. Die hatte da auch ein Zimmer gehabt und außerdem auch noch Unmengen gegessen. Und nun wurde er, er der gelehrte, ruhige, unauffälllige Magier dank der verdammten Katze wegen Zechprellerei gesucht. Es wurde immer besser. Elendil korrigierte in Gedanken seine Hassliste und stellte die Khajiit einen Platz vor die Imps. Dann warf er J'shivrizza einen mörderischen Blick zu, wirkte blitzschnell einen starken Unsichtbarkeitszauber und marschierte eilends an den Ställen Weynons vorbei und in die Nacht Richtung Bruma. Es war eine mondlose Nacht und ziemlich dunkel, aber er konnte vorläufig nciht mal wagen, einen Lichtzauber zu wirken, da dies die Unsichtbarkeit auf der Stelle aufheben würde. Er warf der Katze einen weiteren mörderischen Blick zu, welche diese im Dunkeln aber nicht sah oder sehen wollte. Und während er immer weiter schritt, stellte er sich voller Vergnügen etliche bitterböse Dinge vor, die man dieser Khajiit, die er im Schlepptau hate, antun könnte. Zum Beispiel in Bewusstlosigkeit versetzen, nach Morrowind transportieren und in Suran als Sklavin verkaufen.
Dark Nekromant
15.04.2007, 17:50
Das kühle Wasser fühlte sich gut an, es wusch Hashan den Dreck und den Geruch des Laderaums vom Körper. Er schwamm unter Wasser bis zu einem kleinen höltzernen Anlegesteg nahe dem Leuchtturm, dort zog er sich an Land. Hashan setzte sich auf die warmen Holzplanken des Stegs und lies seine Kleidung in der Sonne trocknen. Als seine Kleidung trocken war stand Hashan auf und sah sich um. In der Nähe waren ein paar Steinstufen, die auf die geplasterte Straße hochführten. Ohne sich übermäßig zu beeilen stieg Hashan die Stufen hoch und sah sich abermals um. Er hatte schon viel über die angeblich so schöne Kaiserstadt Cyrodiils gehört, doch was er hier sah entsprach in fast keinem Punkt seinen Vorstellungen. An den Wänden und den Docks stapelten sich Kisten, Fässer und andere Behälter. Der Stein, der angeblich leuchtend Weiß sein sollte war auf Straßenhöhe so verdreckt, das er fast Pechschwarz war. Überall lungerten Bettler und dunkle Gestalten herum, doch das störte Hashan wirklich nicht, denn er war selbst eine ziehmlich düstere Gestalt, der man besser nicht im dunklen begegnete.
Langsam senkte sich die Sonne am Horizont, und Hashan beschloss, sich eine Unterkunft zu suchen. Er fragte einen Leginär, der ihn dunkel anstarrte, wo er eine nicht allzu teure Taverne finden könne. Dieser fuhr ihn barsch an, das er besseres zu tun hätte, als Leuten zu zeigen, wo sie eine Unterkunft finden könnten,. Als ein paar Goldmünzen den Besitzer wechselten, zeigte der Soldat mürrisch auf ein kleines, altes Schiff, das am ende eines Piers festgebunden war. Als Hashan sich entfernte hörte er eindeutig ein gemurmeltes "verfluchte Tiermenschen". Hier hielt man wohl wenig von Ausländern.
Ein paar Minuten später saß Hashan in der dunkelsten Ecke des "Aufgetriebenen Floß"es und zündete sich verstohlen seine kleine Skoomapfeife an. Am nächsten Morgen würde er wohl einen Rüßtungsmacher aufsuchen müssen, um sich eine Rüßtung aus geschwärtztem Guarleder herstellen zu lasssen. Seine Ausrüstung hatte er in seiner Truhe in der Morag Tong unterkunft gelassen, um nicht aufzufallen, denn als er es ablehnte, seine Verbrechen wieder gut zu machen, wurden ihm einige Eliminatoren aufgehetzt. Er ließ sich vom Wirt eine Flasche starken Skyrim-Mets bringen, und beobachtete die Besucher der Taverne. An einem Tisch saß ein junger Legionsoffizier und aß einen Braten. Er sah reich aus. Damit war es für Hashan entschieden. Als der Offizier aufstand um zu bezahlen, ging Hashan an ihm vorbei und mit einem raschen griff entwandte er ihm die Geldbörse. Als der Legionär zahlen wollte, aber seine Börse nicht fand fing er an, sich aufzuregen. Hashan nahm den Rappenkurier den der Wirt ihm hinhielt und ging zurück zu seinem Tisch. Dort schnappte er sich seine Met-Flasche und ging unter Deck auf sein Zimmer. Dort legte er sich auf sein Bett und trank den Rest des Mets aus, las ein paar Seiten im Kurier. Während seine Gedanken bei diesem ach so guten Dieb der sich Graufuchs nannte hingen, fielen ihm die Augen zu......
J'Shivrizza starrte auf die Stelle, wo der Altmer verschwunden war. Gemeinheit! Ein paar Atemzüge später waren auch schon die ersten Wachen da. Ein interessantes Gefühl, mal selbst nicht die Gesuchte zu sein, fand die Khajiit.
"Was war hier los!" rief ein Kaiserlicher, während er noch nach Luft schnappte.
"Flattervieh." antwortete J'Shivrizza und deutete auf den Imp. Drei Wächter gingen dahin, während einer weiter die Khajiit anstarrte.
"Wir suchen einen flüchtigen Magier." sagte der Mann. "Hast du irgend etwas verdächtiges gesehen!"
"Das hat J'Shiv." antwortete sie. "Es beleidigte Khajiit als Katzen! Fluch über ihn! In so einer Stadt will J'Shiv nicht bleiben."
"Ist ja gut, ist ja gut." entgegnete die Wache. "Hast du gesehen, wo er hin ist!"
"Da entlang!" die Khajiit zeigte die schwarze Straße hinunter.
"Also zur Kaiserstadt!" fragte der Wächter. "Haben von da schon von Problemen mit Magiern gehört! Männer, ihr habt das gehört!"
"Nicht Kaiserstadt." wandte die Khajiit ein. "Es murmelte von Skingrad."
"Also nach Skingrad!" rief der Wächter. "Danke für die Hilfe!"
"J'Shiv tut, was sie kann." antwortete sie, wandte sich um und folgte dem unsichtbaren Elendil. Die Magierin sah ihn sehr gut, als Regenbogenwolke über die Straße marschieren. Indessen hörte sie Gesprächsfetzen mit, die sich um den Imp und eine andere Goldstange drehten.
'Typisch' dachte J'Shivrizza. 'Lernen ihre Tricks aus Büchern, und veranstalten trotzdem mehr Chaos als eine arme Wüstenwandlerin.'
Elendil Sunlight
15.04.2007, 18:19
Erst eine ganze Weile später, als Elendil sich soweit abgeregt hatte, dass nicht mehr die Gefahr bestand, dass er gleich vor Wut tot umfallen würde, ging ihm auf, dass J'Shivrizza die Wachen in eine völlig falsche Richtung geschickt hatte. Nach Skingrad. Wieso ausgerechnet Skingrad war ihm zwar schleierhaft, aber es sollte ihm recht sein. Immerhin lag Skingrad in der entgegengesetzten Richtung von Bruma. Und was hatte die Khajiit noch von sich gegeben? "Beleidigte Khajiit als Katzen?" Na, sie waren doch welche. Sollte er sie lieber Fellbündel, Klaugeräte oder wie sonst nennen? Irgendeine alte Legende zuckte ihm allerdings kurz durch den Kopf. Eine Legende, welche besagte, dass Khajiit verwandelte Elfen waren. Wenn da was dran sein sollte, war die Verwandlung aber reichlich misslungen. Nicht nur, dass sie heute wie eine Tierrasse wirkten, sie hatten auch keinerlei normales Rechtsverständnis mehr. Das Eigentumsrecht anderer Leute hieß bei Khajiit "verrücktes Konzept". Was allerdings nur das Eigentum anderer betraf. Im Prinzip lief es darauf hinaus, dass das Eigentum eines Khajiit dessen Eigentum war. Aber das Eigentum anderer Leute war ebenfalls Eigentum des Khajiit. Nach normalem kaiserlichen Rechtsverständnis und ebenfalls dem Rechtsverständnis von Summerset oder Morrowind war es schlichtweg Diebstahl. Was ihn zu dem roten Samtkleid J'Shivrizzas brachte. Das hatte sie doch vorher nicht gehabt. Also vermutlich auch geklaut. Und dann noch rot. Eine Khajiit mit Brille und in rotem Samtkleid war auch gar nicht auffällig. Nein überhaupt nicht. Genauso gut konnte sie sich gleich ein großes Schild um den Hals hängen: "Hallo Feinde! Hier sind wir!" Elendil hatte langsam das Gefühl, dass, wenn es so weiter ginge, er sich in die Reihen der Anhänger Sheogoraths einreihen könnte. Und zwar ziemlich bald.
Sie waren weit genug weg jetzt von Weynon und so brauchte er den Unsichtbarkeitszauber nicht mehr aufrecht erhalten, stattdessen wirkte er einen Lichtzauber und drehte sich dann zu der Khajiit um. "Woher, bei allen Daedra - ist schon wieder das rote Samtkleid her?"
Hummelmann
15.04.2007, 18:53
Riesige Berge aus Mondzucker umgaben ihn und kitzelten seine feine Nase. Mit jedem Atemzug nah er mehr davon in sich auf, denn die selbst die Luft war über und über mit dem süßen süßen Staub durchwirkt. Verzierte Ringe und Ketten aus Gold und Silber schmiegten sich an seine Finger und seien Hals, während ihm von spärlich bekleideten Khajiitfrauen süße Früchte und edle Weine serviert wurden. Er sah sich selbst auf einem goldenen Thron sitzen der über und über mit Edelsteinen verziert war. Lang und ausgiebig labte er sich an den Gütern die ihn umgaben, doch irgendwas stimmte nicht.
Von irgendwo her hörte er Töne die seine Harmonie störten. Sie wurden immer lauter und alles um hin herum begann zu verschwimmen. Es war wie ein rhythmisches Hämmern das seinen Kopf malträtierte. Als erstes verabschiedeten sich die Jungfrauen, danach seine prächtige Kleidung. Der störende Laut wurde immer Lauter und penetranter. Inzwischen waren auch die riesigen Mondzuckerberge und sein goldener Thron verblichen, nichts als Dunkelheit blieb zurück und in seinem Kopf hämmerte nur noch ein Lautes pochen. So sehr er auch versuchte zurück zu kehren an den Ort an dem er gerade war, es gelang ihm nicht. Plötzlich war es sogar mit der Schwärze vorbei die ihn umgab. Ein gleißend helles Licht machte ihn Blind und unfähig zu sehen. Sofort schloss er wieder die Augen doch es war bereits zu spät. Er war jetzt komplett aufgewacht und seine Träume von Reichtum und schönen Frauen waren nur noch müde Erinnerungen die langsam vergessen wurden. Das einzige was nicht aufhörte war das Hämmern in seinem Kopf. Nein es war gar nicht in seinem Kopf. Es kam von unten, jemand wollte anscheinend seine Tür einschlagen so laut war das Geräusch. Wutentbrannt schleifte er sich aus dem Bett zum Fenster und späht mit verklebten Augen nach unten zu seiner Haustür.
„BIST DU VÖLLIG WAHNSINNIG GEWORDEN!!!! WAS SOLL DER MIST? WEIST DU WIE SPÄT ES IST?“ brüllte er mit ausgeleierter Stimme nach unten. „Es ist schon halb elf durch du fauler Kater. Schieb endlich deinen haarigen Hintern aus dem Bett raus und mach die Tür auf.“ rief der zwei Meter große Nord mit donnernder Stimme nach oben. „Verschwinde ich will schlafen“ rief Darshjiin nach unten. Inzwischen hatten sich alle die gerade auf den Straßen von Skingrad waren zu den Beiden umgedreht und lauschten ihren nicht ganz freundlichen Worten. „In Rajhin's Namen bitte nicht,“ sagte Darshjiin mit gesenkter Stimme zu sich selbst. Was wollte der jetzt schon wieder bei ihm. Der Nord rief nocheinmal viel zu laut zu Darshjiin hoch er solle doch endlich aufmachen, bevor dieser sich in Bewegung setzte. Mürrisch vor sich hinfluchend stolperte er träge die Treppe nach unten ins Erdgeschoss um Björn die Tür zu öffnen. Unten öffnete er dann Wiederwillig die Tür und blickte mit nach wie vor verkniffenen Augen den Nord von unten herauf an. Dieser erwiderte seinen Blick und meinte mit einem fiesen Lächeln im Gesicht: „Du siehst irgendwie Müde aus. Ich dich noch nicht etwa aufgeweckt?“ „Nein!!! Wie kommst du nur auf so eine Idee. Darshjiin ist seit 5 Uhr früh auf den Beinen und Arbeitet hart, weist du.“ antwortete ihm Darshjiin und versuchte dabei in diesem Satz soviel Sarkasmus unterzubringen wie es nur irgendwie für ein einziges Lebewesen möglich gewesen wäre. „Was machst du überhaupt hier wenn ich fragen darf?“ fuhr der Khajiit fort. „Ich wollte dich eigentlich nur bei der Arbeit besuchen, aber wie sich herausstellen sollte, arbeitest du heute nicht. Wie kommt's?“ fragte ihn der Nord. „Khajiit arbeitet Loredas und Sundas nie. Man braucht einfach diese Phasen zur Entspannung, die ich ja jetzt nicht mehr habe da du da bist. Björn Hammerfaust, der nervigste Nord von ganz Cyrodiil.“ antwortete ihm Darshjiin. „M'Darshjiin der schläfrigste Khajiit von ganz Tamriel.“ gab er spöttisch zurück.
„Ach sei still mir tut der Kopf weh. Khajiit brauchen nunmal ihren Schönheitsschlaf, das Nord so etwas nicht machen kann man ja von weit her sehen“ antwortete Darshjiin mit genervter Stimme.
„Pfft Schöhnheitsschlaf, dass ich nicht lache. Du hast gestern nur wieder zu tief in Glas gekuckt“
„Da muss grad der richtige Reden“
„Ich hab am nächsten Tag wenigstens nicht so schlechte Laune wie du. Wiso arbeitest du Loredas eigentlich nicht? Hast du's wirklich so dicke das du dir soviel Freizeit gönnen kannst?“
„Ja hab ich, man muss sich die Zeit einfach nur nehmen. Das gleiche könnte ich übrigens auch dich fragen. Was machst du Mitten unterm Tag bei mir? Hast du nicht ne Taverne zu bewirten?“
„Ach weist du, Vormittags ist immer so wenig los.“ antwortete er mit rollenden Augen.
„Na sicher.“
Die Beiden hatten sich ins Haus zurück gezogen damit nicht alle die auf der Straße Zeuge davon wurden wie niedrig die Arbeitsmoral der Beiden war. Dort unterhielten sich die Beiden noch ein wenig und Darshjiin servierte eine Kanne Tee und etwas Gebäck um das flaue Gefühl in seinem Magen zu unterbinden. Das Gespräch hatte etwas an Nettigkeit zugenommen, als sich Hammerfaust schon wieder verabschiedete. Er muste das Mittagessen in seiner Taverne mit zubereiten. Darshjiin nahm die Gelegenheit war und verließ ebenfalls sein Haus um ein Paar Erledigungen anzustellen.
"Wie bitte? Eine Krone? Das war der Schatz?", Xerxes war sehr wütend als er hörte wie ein Mann über eine Krone redete. Wäre der Schatz größer gewesen hätte er es bestimmt gemerkt, demnach war er sich sicher das nur die Krone dieser Schatz sein konnte. "Macht. Was will ich mit Macht? Ist ja schön und gut wenn ich einfach mal locker alles besiegen könnte was sich mir in den Weg stellt, aber macht das dann noch alles Spaß? Wer hat mir eigentlich eingeredet das ich nach Cyrodiil reisen sollte? Harald! Dieses Schwein hat mir eingeredet hierhin zu reisen. Sagte er nicht er hätte auch von dem Schatz gehört und wolle auch nach Cyrodiil reisen um ihn zu suchen?", Xerxes konnte nicht mehr bei Vindasel bleiben, auch wenn er den Ereignissen dort noch gerne zugesehen hätte. Er verschwand sofort von dem Gebüsch auf die Straße und rannte so schnell er konnte in Richtung Kaiserstadt. Das scheppern der Rüstung war weit zu hören, aber Xerxes war sich sicher das die Gruppe, die in ihrem Gespräch vertieft war, nichts hören würde. Xerxes bemerkte in seinem Rennen und seiner Wut auf Harald gar nicht wie heiß es in Cyrodiil in schwerer Rüstung ist.
Die Reise dauerte nicht lang, war aber dafür anstrengend. Völlig erschöpft und schweißgebadet kam Xerxes in der Kaiserstadt an. Er schritt durch das Tor in den Talos Platz Bezirk und ging in Richtung der Statue des Drachen. Dann bog er ins Tiber-Septim Hotel ab. "In diesem Hotel hat mein "Abenteuer" angefangen", ging es Xerxes durch den Kopf als er die Tür zum Tiber Septim Hotel öffnete. Sofort bemerkte er einen Bosmer der gerade sein Zimmer betrat. Er war gut ausgerüstet und scheinbar ein erfahrener Kämpfer. Für sein Abenteuer konnte Xerxes einen Gefährten gebrauchen und dieser Bosmer schien der Mann zu sein den er suchte. "Hey sie", flüsterte plötzlich eine Stimme. Xerxes drehte sich um. "Ja, genau sie. Heißen sie Xerxes?", Xerxes antwortete schnell auf seine Frage: "Ja, so lautet mein Name", "Nicht so laut", unterbrach ihn der Mann den Xerxes jetzt sehen konnte. Er war dunkel gekleidet und wollte nicht gesehen werden. "Sie suchen bestimmt Harald", fing der Mann an, "Harald wartet bereits auf euch. Ich soll euch sagen das ihr im Windtunnel suchen sollt, der sich unter der Windhöhle befindet, die südlich von Chorrol liegt. Wenn ihr dort seid, werdet ihr wissen was ihr tun müsst", aber mit diesen Worten verschwand die Gestalt auch schon. Xerxes dachte das er den Bosmer auf seinem Zimmer mal einen Besuch abstatten sollte und so ging Xerxes auch schon die Treppe hinauf. Er öffnete langsam die Tür und sah den Bosmer schlafen. Da es Xerxes sowieso gleichgültig war ob er den Bosmer nun wecken musste fing er an den Bosmer zu wecken. "Verzeihung wenn ich störe. Mein Name ist Xerxes und ich muss mit einer Person namens Harald noch eine Rechnung begleichen. Da ich allerdings nicht weiß wo ich sie finde muss ich sie suchen und ich habe auch schon einige Hinweise erhalten. Aber was rede ich so lange um den heißen Brei herum, ich suche einen Gefährten, denn die Suche nach Harald und der Kampf mit Harald wird für mich alleine zu schwer und ihr scheint mir ein geschickter Kämpfer zu sein. Das Gehalt wäre die Beute, oder nein, sagen wir besser ein dreiviertel der Beute", gespannt wartete Xerxes auf die Antwort des Bosmer
Joplaya dachte kurz darüber nach, was Arwen ihr gesagt hatte. Dass Malukhats Boshaftigkeiten weit ausgeklügelter waren als einfach jemanden des Diebstahls zu bezichtigen. Einerseits musste sie dieser Aussage recht geben: Wenn ihr Vater jemandem Böses wollte, dann traf er meist so, dass es richtig und nachhaltig schmerzte. Noch aber war sie nicht bereit, daran zu glauben, dass Melian wirklich eine Diebin war. Und wenn, dann hatte sie sicherlich einen Grund dazu. Sie hatte jedenfalls nicht ausgesehen, als konnte sie sich den Aufenthalt im Tiber Septim Hotel vom eigenen Geld leisten. Ärmlich auf der anderen Seite aber hatte sie auch nicht gewirkt… Aber das war doch jetzt egal. Im Endeffekt kam es nicht darauf an, was Malukhat von Melian hielt, sondern was er zu ihr, Joplaya, gesagt hatte.
„Das ist aber noch nicht alles. Er…“, setzte sie an, verstummte jedoch, als der Bretone, der sich so freundlich aus Aurel vorgestellt hatte, sie mit unterdrückter Wut anstarrte und anscheinend nach den richtigen Worten suchte. Er presste drei Mal den Namen „Erzmiel“ hervor, hängte letztlich noch ein „Malukhat“ hinten dran und Joplaya verstand eines, nämlich überhaupt nichts.
Plötzlich bückte Kiara sich zu ihr hinab, ergriff ihre Hände und sah Joplaya fest in die Augen.
„Geht zu Eurem Vater. Sprecht mit Ihm, bevor Ihr es beide bitter bereut“, beschwor die Bosmer Joplaya, dann begann sie zu schluchzen, wandte sich ab und lief davon. Fassungslos starrte die Dunmer ihr hinterher, und auch Aurel, welcher sofort die Verfolgung aufnahm. Mit verstörtem Gesichtsausdruck wandte sie sich Arwen zu. Bevor letztere allerdings eine Erklärung abliefern konnte, wurde Joplaya auf eine Bewegung aufmerksam. Zwei Personen waren um die Ruine herum gegangen und standen ihnen nun gegenüber.
„Vater!“, rief Joplaya erschrocken und fuhr hoch. Sie war glücklich, ihn zu sehen, wollte sich dies jedoch nicht anmerken lassen.
„Joplaya“, entgegnete Malukhat erfreut, seine Tochter endlich gefunden zu haben. Diebe waren vielleicht doch nicht so übel, wie er es sich gedacht hatte, jedenfalls wenn sie Melian hießen. Natürlich war ihm mulmig geworden, als die Bosmer die Spuren in Richtung Vindasel verfolgt hatte, und er hatte sich gefragt, ob Melian die ganze Angelegenheit inszeniert hatte, um ihn hier geschickt in eine Falle zu locken. Als er aber nun sein kleines Mädchen sah, dankte er sich selbst, ihr letztlich doch Vertrauen entgegen gebracht zu haben. Ihre Schuld war abgetragen. Und die seine sowieso schon lange, falls er sich ihr gegenüber überhaupt jemals etwas zuschulden hatte kommen lassen.
Sein Blick streifte die zweite Person bei der Ruine nur flüchtig. Zielstrebig ging er auf seine Tochter zu und nahm sie in die Arme. Joplaya erwiderte die Umarmung.
„Es tut mir leid, Joplaya. Ich habe einen Fehler gemacht“, sagte er und drückte sie noch fester an sich. „Aber, bitte, mach’ so was nie wieder. Ich bin beinahe umgekommen vor Sorge um dich.“
Diese Worte beschwichtigten Joplaya, obwohl sie eigentlich vorgehabt hatte, standhaft zu bleiben. „Es tut mir auch leid“, sagte sie schluchzend, „ich hätte nicht weglaufen dürfen. Ich weiß ja, wie gefährlich es hier draußen ist.“ Sie löste die Umarmung und wischte sich die Tränen von den Wangen. „Aber schau mal, wem ich über den Weg gelaufen bin.“
Malukhat zog eine Augenbraue nach oben und blickte in die Richtung, in die Joplaya mit der ausgestreckten Hand wies. Es war die Person, auf die er vorher nicht geachtet hatte, weil er so glücklich gewesen war, seine Tochter gesund und munter gefunden zu haben. Nun aber stockte ihm der Atem. Auf dem Boden saß Arwen. Und sie war allem Anschein nach verletzt.
„Arwen!“, rief er aus und ließ sich zu ihr auf den Boden nieder. Einer spontanen Eingebung folgend hätte er sie beinahe umarmt, hielt sich aber zurück. Einerseits, weil er ihr nicht wehtun wollte, andererseits weil… weil… keine Ahnung. Er wollte es lieber mit Worten versuchen. „Ich bin so froh, Euch… ich meine: Ihr lebt. Das ist… gut.“
Er kam nicht umhin, Joplayas Grinsen ob dieser Stotterei zu bemerken. Malukhat räusperte sich und war wieder einmal froh, ein Dunkelelf zu sein. Er war vollkommen sicher, dass seine Wangen ansonsten eine leicht rötliche Färbung angenommen hätten. Das allein reichte aus, ihn wütend zu machen. Bei Azura, er war ein alter Mann und über solch einen Verliebtheitskram erhaben! Es hatte in seinem Leben schon so viele Frauen gegeben, da war Schüchternheit wirklich das letzte, was er von sich selbst erwartet hätte. Natürlich, dies war eine besondere Situation, aber dennoch… er sollte sich nicht verhalten wie ein fünfzigjähriger Jungspund.
„Nun ja“, setzte er ein weiteres Mal an, „ich habe auch nichts anderes von Euch erwartet. Aber trotzdem schön, dass sich meine Erwartungen erfüllt haben. Wenn gleich ich nicht umhin komme zu sehen, dass Ihr verletzt seid.“ Ohne eine Antwort welcher Art auch immer abzuwarten nahm er ihre Hände und half ihr vorsichtig wieder auf die Beine.
„Ich denke, wir sollten in die Kaiserstadt zurück gehen, damit Ihr Euch dort ein wenig ausruhen und gesunden könnt. Ich möchte gar nicht daran denken, was…“
Bei diesen Worten verharrte Malukhat abrupt, denn zwei weitere Personen hatten die Lichtung betreten. Die Bosmer, Kiara, und das Ovalohr, Aurel. Beide hielten ebenfalls in ihrer Bewegung inne, als sie Malukhat sahen, und eine Zeit lang starrten sie einander einfach nur an.
„Aurel“, sagte der Erzmagier in gespielter Freude. Er hatte die Fassung wieder gewonnen und mit ihr hatte auch die Arroganz in voller Stärke ihren Einzug gefunden. „Ich bin hoch erfreut, Euch wiederzusehen. Allerdings hätte ich mir schönere Umstände vorstellen können. Ihr, als verarmter Ritter in der Arena der Kaiserstadt, im Kampfe um Leben und Tod, während ich Eurem Gegner Beifall klatsche.“
„Vater!“, rief Joplaya entrüstet und schlug ihm mit der flachen Hand auf die Schulter. „Diese Leute haben mir Ihren Schutz gewährt – wie kannst du da jetzt nur solche Dinge sagen!“
Allein um seiner Tochter willen wäre Malukhat gerne ehrlich zerknirscht gewesen, aber diese Gefühlsregung brachte er schon lange nicht mehr zustande. Trotzdem hielt er es für schlauer, den Frieden in seiner Familie nicht ein weiteres Mal aufs Spiel zu setzen. Er lächelte ein falsches Lächeln, neigte den Kopf und blickte den Bretonen ohne Reue in den Augen an.
„Entschuldigt“, sagte er.
J'Shivrizzas eine Gedankenhälfte fragte sich, warum sie die Wächter nach Skingrad umgelenkt hatte. Der Elf war unfreundlich wie eh und je. Die andere Gedankenhälfte erinnerte sich an ihre Erlebnisse in Skingrad (besser gesagt ihre Nichterlebnisse in Skingrad), und wünschte den dortigen Einwohnern den Ärger.
"Das Kleid haben wir gekauft." antwortete J'Shivrizza. "In Chorrol. Hat es keine Erinnerungen? Flieht vor Mäusen, beleidigt Khajiit, stiftet Rassenunruhen. Elfen sind seltsam. Und wo will es jetzt ein Lager aufschlagen? Bruma ist weit entfernt. J'Shiv sieht keinen Schnee."
Shiravuel
16.04.2007, 08:45
Arwen erstarrte als Malukhat so plötzlich auftauchte und erneut ging ihr der Gedanke durch den Kopf, dass Erzmagister offenbar vom Himmel fielen. Fast gerührt betrachtete sie die Wiedersehensfreude zwischen Vater und Tochter während sie innerlich noch in Gedanken bei Kiara war. Warum war die Bosmerin weinend weggelaufen? Drückte ein düsteres Erlebnis aus der Vergangenheit sie nieder? Waren schmerzhafte Erinnerungen wach geworden? Gut, dass Aurel ihr nachgegangen war.
Plötzlich kniete Malukhat neben ihr. Malukhat? Bei ihr auf dme Boden? Und er schien sich tatsächlich zu freuen, sie zu sehen. Sie hätte sich auch gefreut ihn zu sehen. Nämlich beim Kampf mit dem Lich. Gerade wollte sie ihm das an den Kopf werfen, als ihr aufging, dass der Dunmer stotterte. Das schien ja fast, als würde er sich tatsächlich etwas aus ihr machen. Hatte sie ihn falsch eingeschätzt? War er wirklich der liebe Mann, als den Joplaya ihn mehr oder weniger geschildert hatte oder war das nur Schauspielerei und er war der rücksichtslose egoistische Machtelf, wie sie selbst sch geglaub hatte. Oder war er beides? Viele Leute hatten mehrere Setien. Die eine für die Allgemeinheit, während sie sie weichere, bessere für nahestehende Personen aufhoben. Und seine Besorgnis um sie, Arwen, war eindeutig echt.
"ja, verletzt", brachte sie heraus und fügte hinzu: "Aber Eure Tochter hat sich bereits sehr gut darum gekümmert. Sie ist eine begnadete Heilerin."
Noch erstaunter war sie, dass Malukhat ihr die Hand reichte und ihr ganz vorsichtig beim Aufstehen half. Und wieder konnte sie nicht umhin, seine unglaubliche Ausstrahlung zu bemerken. Für einen kurzen Moment wünschte sie, dass er sie in den Arm genommen hätte und schalt sich dann selbst innerlich eine Närrin.
Und dann sah sie Aurel. Unbemerkt von ihr waren die Bosmerin und der Bretone zurückgekehrt. Und sie konnte nicht umhin, den Spott in Malukhats Stimme zu bemerken, als er davon sprach, dass er Aurels Gegner in der Arena Beifall geklatscht hätte. Wutentbrannt wollte sie auffahren, hatte der Paladin doch selbstlos da unten versucht, sie und Kiara zu schützen. Ebenso wie Arton, welcher mit dem Leben bezahlt hatte dafür. Doch bevor sie so richtig loslegen und dem Erzmagier ihre Meinung über seinen Spruch kundtun konnte, schaltete sich Joplaya ebenfalls empört ein und Wunder, oh Wunder, Malukhat entschuldigte sich. Doch irgendwie klang seine Entschuldigung falsch. Arwen wusste nicht, wieso ein einzelnes Wort irgendwie so... so ... verlogen klingen konnte, aber es war so. Und die Augen Malukhats waren eiskalt, während er den Bretonen ansah. Arwen fröstelte. Dieser mächtige Mann hatte mehr als zwei Seiten und sie war sich nciht sicher, ob sie damit umgehen konnte. Sie selbst war auch kein Engel, alles andere als das, aber dennoch gab es gewisse Dinge, die ihrem innersten Wesen zutiefst fremd waren.
Und langsam trat sie ein paar Schritte zurück und schlang ihre Arme um die Oberkörper. Irgendwie fröstelte sie mit einenmal und zwar äußerlich und innerlich und aus unbekanntem Grund machte sich eine tiefe Traurigkeit in ihr breit.
Elendil Sunlight
16.04.2007, 08:54
Elendil war kurz vor einer gewaltigen Explosion, als er J'shivrizzas Worte hörte. Nein, er war nicht kurz davor, er explodierte. Abrupt blieb er stehen, fuhr zu der Khajiit herum und brüllte sie an: "Nichts haben wir gekauft und komm mir ja nicht damit, dass ich kein Gedächtnis hätte, Du zu groß geratene Mäusefängerin! Du wandelnde magische Katastrophe. Und mit der tanzenden Maus hattest Du ebenfalls zu tun. Mäuse tanzen nicht mit irgendwelchen Zahnstochern. Es sei denn, bestimmte Khajiit mit komischen Tricks stecken dahinter. Und übernachten kannst Du vergessen. Wir gehen durch bis Bruma und wenn wir die ganze Nacht hindurch wandern. Du hast die Wahl mitzukommen oder Dich wieder von irgendwelchen erbosten Kunden jagen zu lassen, denen Deine magischen Tricks kein bißchen gefallen. Ich möchte wirklich wissen, warum ich Dich damals mitgenommen habe, Dir geholfen habe, für Dich bezahlt habe, Dich vor den Wachen geschützt habe. Von exakt dieser Minute an wurde mein ruhiges, friedliches unkompliziertes Leben von Schwierigkeiten, Ärger, Katastrophen und sonstigem heimgesucht. Und jetzt willst Du mir auch noch erzählen, dass wir das Kleid gekauft hätten. Hah! Gekauft. Es war bereits dunkel, als wir in Chorrol ankamen und die Läden hatten geschlossen. Elende, undankbare Katze", schloss er seine wütende Tirade. Dann drehte er sich um und marschierte weiter. Und wenn diese J'Shivrizza auch nur noch ein verkehrtes Wort sagen würde, dann ... dann ... dann würde er doch noch dafür sorgen, dass sie in Suran auf dem Skalvenmarkt landete. Auch wenn er im Allgemeinen gar nichts von Sklaverei hielt. Sklaven waren auch nur lästig, denn man musste sie füttern, ihnen ein Bett bieten und laute solche Dinge. Allerdings würde er ja nicht er die Khajiit kaufen. Und deren zukünftiger Besitzer konnte ihm jetzt schon leid tun.
Muecke49
16.04.2007, 13:05
Sie hatte keine Antwort auf Ihre Frage erwartet. Konnte überhaupt jemand, ausser Ihrem Vater, diese Frage beantworten? Und doch war die Antwort des Bretonen, Balsam auf Kiaras geschundener Seele. Fast so guter Balsam wie sein Kuss.
Gedankenverloren folgte sie dem Scheppern und Klappern von Aurels Rüstung, so eine schwere Rüstung war wirklich nicht zum schleichen geeignet. Mit jedem Schritt, der sie näher zu den anderen brachte, bekam sie das Gefühl dass, wenn sie dort erstmal ankamen, die Chance auf etwas unbekanntes unwiderrufbar vorbei sein würde. Sie konnte es allerdings nicht erfassen, was vorbei sein würde.
Auch Aurel ging nun langsamer, die Worte kamen dafür umso schneller. Er wollte bei Ihr bleiben? Noch bevor sie Ihm eine Antwort geben konnte, drehte der Bretone sich um und ging nun mit schnellen Schritten zum Lager zurück. Für einen Moment konnte Kiara Ihm nur Kopfschüttelnd nachsehen. Doch als sie ihrerseits zum Lager zurückkehrte wurden alle Gedanken an Aurel vom Anblick eines anderen Mannes verdrängt.
Malukhat fixierte die beiden Personen am Rand der Bäume nur. Und Kiara verspürte den plötzlichen Wunsch, ganz woanders zu sein. Bei Malukhats Worten blieb Ihr der Mund offenstehen. Doch bevor sie irgendwie reagieren konnte, wobei sie noch zwischen kühlem Ignorieren oder einer Ladung Schlamm ins Gesicht des Dunmers schwankte, lies sich Joplaya`s entrüstete Stimme vernehmen. Und tatsächlich ruderte Malukhat zurück. Allerdings durfte man ihm dabei nicht in die Augen blicken, aber ansonsten war die Täuschung perfekt. Angespannt stiess Kiara die angehaltene Luft heraus und warf einen Blick auf Aurel....
Skyter 21
16.04.2007, 19:11
Eldor wurde jäh aus seinem Schlaf gerissen als ein Mann sein Zimmer betrat und ihm irgendetwas zu faselte."Hää? Was will der? Gefährte für irgendeinen Racheakt? Dreiviertel der Beute?"
Langsam konnte Eldor wieder klar denken und sah die Quelle dieser Worte:"Ein Nord und er heißt Xerxes. Na klasse."
Eldor war müde, verdammt müde. Am liebsten hätte er seinen Dolch mit diesem Nord bekannt gemacht. Aber wegen eines Mordes gesucht zu werden war nicht sehr hilfreich.
Er dachte kurz darüber nach."Hmm, dreiviertel der Beute. Ich bin kein Mörder...........ohhh ich bin zu müde.
Eldor sagte zu Xerxes:"Hör mal zu. Es ist spät, verdammt spät. Ich will jetzt keine Entscheidung treffen. Triff mich morgen vor der Arena, dann wirst du meine Entscheidung erfahren und jetzt geh, bitte."
GreyWolf
16.04.2007, 21:00
In Aurel fand auf dem Weg zurück zur Ruine ein Zwiegespräch statt, das Zuhörer wohl höchst amüsant gefunden hätten, wenn sie die Gedanken des Exlegionärs als gesprochene Worte hätten wahrnehmen können. Ein imaginärer edler Paladin und Schützer des Reiches stritt in Aurels Gedanken ausgiebig mit einem weniger zartbesaiteten Soldaten, der schon seit Monaten mit keiner Frau mehr Kontakt gehabt hatte, der über das gemeinsame Herumwandern hinausging.
„Idiot“, meinte der Soldat. „Schau Dir diese Frau doch mal genau an. Sie mag dich, sie ist wunderschön, du liegst stundenlang in ihren Armen im Wald herum, knutschst wie ein Rekrutenfrischling... und das war’s dann? Du bist ja ein Kerl.“
Der edle Paladin fiel dem Rüpel entrüstet ins Wort.
„Schweig, Wüstling! Niemals würde ein echter Soldat die Notlage und Trauer einer Dame so schamlos ausnutzen. Kiara hat Trost gebraucht, keinen notgeilen Lüstling.“
Der raue Soldat in Aurels Geist kicherte boshaft.
„Ach, so edel sind wir drauf? Und warum habe ich dann das Gefühl, dass dem Helden selbst die großzügig gearbeiteten Orkbeinschienen im Schritt zu eng sind?“
„Eine natürliche Reaktion. Aber es ist ein Zeichen wahrer Mannhaftigkeit, niederen Trieben nicht einfach nachzugeben. Das macht einen echten Mann aus, du Lustmolch!“
Wieder kicherte das Raubein in Aurels Gedanken.
„Ach sooo! Natürlich! Ich Narr! Die Mädchen in der Legionstaverne auf Solstheim meinten aber, dass einen echten Kerl etwas anderes ausmachen würde.“
„Vergleiche diese Mädchen nicht mit Kiara, Bursche! Ein Mann muss auch einmal seine körperlichen Bedürfnisse befriedigen, aber bei wahrer Liebe steht das nicht im Vordergrund!“
„Ach, nicht? Und die Kinder bringt euch dann der Klapperklippenläufer, oder wie?“
Der Paladin wurde nun ernsthaft wütend.
„Hör mal zu, wenn du nicht sofort deine schmutzigen Gedanken zügelst und nicht etwas Schönes und Reines auch einfach einmal schön und rein sein lässt, dann...“
„Dann was? Dann explodieren deine Beinschienen?“
Der Paladin hatte genug.
„Gut, das war zuviel, hör mal zu, ich...“
Das Zwiegespräch in Aurel endete abrupt, indem das Raubein und der Paladin in seinem Kopf gemeinsam einen Satz sprachen.
„Bei allen Oblivionhöllen. Das da vorne ist doch...“
Der Bretone und Kiara waren inzwischen bei der Ruine angekommen, und Aurel nahm erst jetzt die beiden Neuankömmlinge bewusst wahr. Eine junge Bosmer und... Erzmiel, äh, Malukhat.
Aurel war wie vom Schlag getroffen, und rasend schnell kehrte seine Wut wieder zurück, aber noch bevor er etwas sagen konnte, ergriff der Dunmer das Wort und warf ihm fröhlich eine Beleidigung an den Kopf.
Aurels Rechte zuckte Richtung Schwertgriff, aber noch bevor er seine Klinge ziehen konnte, unterbrach Joplaya ihren Vater, was diesen veranlasste, innezuhalten und Aurel eine alles andere als überzeugend klingende Entschuldigung entgegenzubringen. Das Ganze mit der Herzlichkeit eines Schlachterfisches in den Augen.
Und da waren sie wieder, Raubein und Paladin.
„Nicht antworten! Rübe runterhauen! Einfach, schnell, effizient!“ Das Raubein hatte sein Urteil gesprochen.
„Halt, das kannst du nicht tun. Denke an Joplaya. Sie mag die Tochter eines Halunken sein, aber sie ist von edler und hilfsbereiter Natur. Töte nicht ihren Vater“, riet Aurel der Paladin.
In Aurel tobte schon wieder der Kampf, wenn es auch dieses Mal um ein anderes Thema ging. Aber er fand schließlich eine Lösung, die beide Seiten in seinem Geist einigermaßen befriedigen würde.
Als wollte er die ausgestreckte Hand des Dunkelelfen ergreifen, zog Aurel seinen Panzerhandschuh aus und meinte im höflichsten Tonfall, zu dem er in seinem Zustand fähig war:
„Erzmiel, oder Malukhat, wie Ihr wirklich heißt. Noch vor kurzem habe ich mir diesen Handschuh in Eurem Gesicht vorgestellt. Eine schöne Vorstellung war das, auch wenn Ihr Schlimmeres verdient hättet. Aber Eurer ebenso hilfsbereiten wie herzensguten Tochter zuliebe wird dieser Panzerhandschuh Euer Gesicht nicht verschönern... es muss auch ohne gehen.“
Und ohne ein weiteres Wort hieb er dem Dunmer die bloße Faust ins Gesicht, so dass dieser nach hinten auf den Boden geworfen wurde.
Aurel streckte nun seinerseit die Hand aus, um dem Dunkelelfen aufzuhelfen und murmelte mit dem gleichen Tonfall, den vorhin Malukhat gewählt hatte, ein schlichtes „Entschuldigung“.
Seine Hand tat ihm höllisch weh, und er glaubte, dass sein kleiner Finger gebrochen war, aber irgendetwas im Gesicht des alten Dunkelelfen hatte ebenfalls geknirscht, was Aurel innerlich breit grinsen ließ.
...
Mit der Gewalt eines Steinbrechers traf Aurels Faust Malukhats Nase und warf diesen buchstäblich aus den daedrischen Stiefeln. Schmerzerfüllt stöhnte der Erzmagier auf und griff sich an die Nase. Oh, was hatten die alle nur immer mit seiner Nase? Gut, sie war die Mitte des Gesichts und daher wahrscheinlich am Einfachsten zu treffen. Und wenn er es recht bedachte, war es gut so, denn der stechende Schmerz und das knackende Geräusch, das in Überlautstärke in seinem Hinterkopf explodiert war, wiesen eindeutig daraufhin, dass der Nasenrücken gebrochen war. Es tat zwar höllisch weh, aber Malukhat wollte sich nicht vorstellen, dass dieser taktlose Klotz genauso gut seinen Kiefer oder einen Wangenknochen hätte erwischen können.
Breit grinsend streckte Aurel ihm die Hand entgegen. Malukhat starrte sie angewidert an, bevor sein Blick hasserfüllt die Augen des Bretonen fixierte. Wenn jener meinte, der Erzmagier würde das auf sich sitzen lassen, dann hatte er sich gewaltig getäuscht. Joplaya hin oder her – sie nahm er überhaupt nicht mehr wahr, genauso wenig wie alles andere um ihn herum. Alles, was zählte, war der Ausdruck in Aurels Gesicht und die Demütigung, die dieser dem Dunmer soeben beigebracht hatte. Es war ein altmodischer Gedanke, Malukhat wusste das, aber ein Schlag ins Gesicht kam für ihn einer Aufforderung zu einem Krieg gleich. Der junge Mann vorhin hatte dies einmal mit ihm machen können, aber von diesem… diesem… nein, das würde er nicht als gegeben hinnehmen. Mit einer Kraft, die nur rasende Wut erzeugt, schlug er Aurels Hand beiseite und kam wieder auf die Beine. Joplayas Stimme drang von der Ferne an sein Ohr, aber er verstand die Worte nicht.
„Ihr wollt es also auf diesem Wege“, zischte Malukhat. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt. „Das könnt Ihr haben. Aber eines sage ich Euch: Wenn Ihr die Chance habt, mich zu töten, dann sorgt dafür, dass Ihr es richtig macht.“ Mit diesen Worten zog der Erzmagier sein Schwert. Diese Handlung diente nicht dazu, auch mit der Waffe anzugreifen, nein, er wollte Aurels Aufmerksamkeit einfach nur auf die rechte Hand lenken, während er mit der linken einen Zauber vorbereitete, der die Rüstung des Soldaten schnell und sicher in einen Haufen Schrott verwandeln würde. Damit gab er ein noch simpleres Ziel ab als ohnehin schon, denn dem Dunmer war keinesfalls entgangen, wer die schlechteren Karten auf der Hand hatte: Aurel hatte sich soeben durch eine Ruine gekämpft, Malukhat war nur ein wenig spazieren gegangen. Der Bretone hätte das bedenken müssen, aber er hatte wohl nicht damit gerechnet, wie ernst ein Schlag ins Gesicht für den Erzmagier war. Ebenso hätte Aurel Malukhats Mutter beleidigen oder ihm auf die Schuhe spucken können, die Reaktion wäre nicht anders ausgefallen.
Wieder rief jemand etwas, aber der Dunmer hörte nicht zu. Es fühlte sich gut an, mal wieder richtig wütend zu sein, und fast noch besser, unverhohlen hassen zu können. Dabei hatte Aurel ihm nicht mal einen Grund gegeben, ihn zu hassen. Es war einfach dieses ganze ritterliche Getue, das Malukhat nervte.
„Was glaubt Ihr eigentlich, wer Ihr seid?“, brüllte er, den Zauber im Anschlag. „Dass Ihr etwas Besseres seid als ich? Nur, weil Eure Ideale ja ach so viel edler und moralischer sind als die meinen? Nur weil Eure von Naivität geprägten Motive den meinen widersprechen? Im Endeffekt seid Ihr doch nicht besser als ich. Im Gegensatz zu mir traut Ihr Euch nur nicht, es Euch einzugestehen. Oder überhaupt darüber nachzudenken.“ Dann, wieder gefasst und ruhig: „Aber Denken gehört ohnehin nicht zu Euren Stärken, nehme ich an?“
Malukhat sprang nach vorn. Aurel reagierte schnell, aber nicht schnell genug um der Hand auszuweichen, die – kurz nur – seinen Brustharnisch berührte und den Zauber entfesselte.
Der Elf war unfreundlich wie eh und je. J'Shivrizza seufzte und trottete hinterher. Ihr machte die Nacht nichts aus, und daß manche Spitzohren nicht ganz richtig dachten, wußte sie schon lange. Immerhin hatten sie das Kleid gekauft - bloß nicht bezahlt, weil er ein Zechpreller war. Das Kleid war im Schrank des Zimmers gewesen, genau wie das Essen dort auf dem Tisch gestanden hatte. Wer würde schon eigene Gewänder in Zimmern verstauen, die jeden Tag von jemand anderem gemietet werden? Es gab Gründe, weswegen überall nur Holzlöffel herumlagen.
Und J'Shivrizza war gespannt darauf zu sehen, wie weit die Goldstange kommen würde. Selbst für einen Ritt zu Pferd brauchte man Tage, und sie waren zu Fuß unterwegs. Birken flankierte die Straße, die immer höher hinaufführte. Die Wolken waren nicht vom Himmel gewichen, und bald hörte die Khajiit Tropfen auf den Blättern der Bäume. Das war das schöne an Cyrodiil - solche Geräusche hatte es in der Wüste nie gegeben.
Genausowenig wie Teiche am Wegesrand, wo sich in den Blättern von Seerosen der Regen sammelte. Und Frösche hereinsprangen. Mit ihren Augen sah die Khajiit vorab des Weges, was dem Hochelf verborgen blieb: Ganze Fässer voller Frösche hüpften die Hügel hinauf und überquerten die Straße, gefolgt von tellergroßen Krabben, die mit ihren Scheren nach den Quaktaschen schnappten.
Einen Moment überlegte sich J'Shivrizza, ob sie den Elf warnen sollte. Dann erinnerte sie sich, was nach dem Flattervieh gewesen war. Also ging sie nur ein paar Schritte langsamer und wartete ab, was wohl passieren würde.
Elendil Sunlight
17.04.2007, 10:34
Sie waren schon ein gutes Stück durch die Nacht gewandert und die Khajiit war schlau genug gewesen, den Altmer nicht noch mehr zu reizen. War die Nacht zuerst lau und angenehm gewesen, fing es nun wieder an zu regnen. Der Hochelf mochte keinen Regen. Der war kalt, der war nass, lief einem in den Kragen der Robe und überhaupt. Normalerweise lief er ihm zumindest nicht in den Kragen, da er bei solchem Wetter sonst seinen blauen Umhang trug. Diesen aber hatte diese elende J'Shivrizza. Eine Khajiit in rotem Samtkleid mit blauem Umhang. "Leuchtkatze", dachte Elendil, als er merkte, dass J'shivrizza plötzlich langsamer ging. Aufmerksam suchte er die Gegend vor ihnen ab. Wirkte "Nachtsicht" und sobald die Welt in blau getönt schien, sah er es: Krabben, Unmengen von Krabben. Und vor den Krabben Frösche. Frösche auf der Flucht, da die Krabben versuchten, diese mittels ihrer Scherren zu erwischen. Hmm, traf sich eigentlich ganz gut. Die Krabben hatten Hunger, Elendil hatte Hunger. Krabben - richtig zubereitet - schmeckten gut. Also blieb er stehen und ließ ein paar Feuerbälle auf die hinteren Viecher los. Gegrillte Krabben schmeckten besonders gut. Schadenfroh dachte er insgeheim, dass J'Shivrizza wohl kaum Zucker mit sich führen würde und deshalb Krabben ungezuckert bekäme.
Etliche der Scherenexemplare waren liegen geblieben. Niedergestreckt von den Feuerbällen. Elendil wollte sie gerade einsammeln gehen, als er bemerkte, dass zwar die ganzen vorderen Reihen der Krabben weiterhin den Fröschen nacheilten, jedoch der mittlere Teil der Schar mitbekommen hatte, dass die hinteren Artgenossen nicht mehr unter den Lebenden weilten. Worauf sie sich kurz entschlossen umdrehten und instinktiv der scheinbaren Bedrohung auf zwei Beinen entgegenkrabbelten. Verdammt. Was sollte er mit soviel Krabbensalat? Elendil warf ein paar weitere Feuerbälle den entgegenkommenden Krabben zu und erwischte sie. Woraufhin sie ebenfalls das Zeitliche segneten. Nun gut, würde er halt die schönsten Exemplare heraussuchen. Doch noch immer rückten etliche der Mistviecher nach. Und sie schienen zudem jetzt recht aufgebracht zu sein. Elendil zuckte mit den Schultern. Zu irgendwas musste diese Khajiit doch auch gut sein außer nur für Ärger zu sorgen. Also drehte er sich einfach um und ging den Weg ein Stück zurück. Die erlegten Krabben konnte er auch später noch aussortieren. Zeit, dass die Khajiit zeigte, ob sie außer billigen Taschenspielertricks etwas draufhatte. Mit diesem Gedanken im Kopf positionierte er sich ein ganzes Stück hinter J'Shivrizza und grinste sie im Vorbeigehen fies an. Jetzt würde sich zeigen, ob die Katze Magie beherrschte oder schreiend davonlaufen würde.
Das war natürlich wieder typisch Elf, dachte die Khajiit. Einfach jemand anderen vorschicken. Sie blickte nach oben, suchte sich einen schönen Ast aus. Ihr Geist klebte daran fest, zerrte und rüttelte daran, bis sich ein Regen aus Laub auf die Krabben ergoß.
Das funktionierte nicht so richtig. Die Krabben kamen immer noch näher, obschon sich manche Stöckchen und Blätter vom Panzer putzten. Einen Moment lang überlegte J'Shivrizza, den nächsten Baum hochzuklettern. Was aber zu schade um das neue Kleid gewesen wäre. Also konzentrierte sie sich darauf, die Wahrnehmung der Krabben zu verändern. Das gewürzt mit ein bißchen Änderungsmagie. Schon bald sahen die Krabben nur den Hügel vor sich, den sie hinaufkletterten. Aber es war kein echter Hügel, denn die Krabben schwebten auf der nur von ihnen gesehenen Straße über die Khajiit hinweg.
Dummerweise wußte Elendil nichts von der Illusion, und seine Haare waren ein weiterer Pflasterstein auf der Straße der Krabben. Schon tapste die erste Krabbe in seine Haare.
Shiravuel
17.04.2007, 12:14
Arwen hatte fassungslos das Schauspiel verfolgt. Erst schlug Aurel Malukhat derart auf die Nase, dass sie brach und dann schien der Dunmer wiederum einen besonders fiesen Zauber zur Hand zu haben, welcher offenbar etwas mit Aurels Rüstung zu tun hatte. Die Dunkelelfe konnte sich gut vorstellen, welche Art Zauber dies war. "Die spinnen, die Männer", war das erste, was ihr durch den Kopf ging. Wenn es wirklich stimmte, was der Bretone gesagt hatte, konnte sie seinen Hass durchaus nachvollziehen. Und der Hohn Malukhats vorhin hatte sicherlich nichts zur Besänftigung desselben beigetragen. Warum allerdings der Erzmagister den Bretonen derart hasste, entzog sich ihrer Kenntnis. Gut, er war ein Paladin. Diese waren stets nur von den edelsten Motiven bewegt und verleugneten daher oft ihre menschliche oder elfische Natur, aber das war doch deren Problem. Letztlich rannten sie in Blechbüchsen herum und verleugneten ihre Triebe. Nun, letzteres schien Aurel zwischenzeitlich schwer zu fallen und wenn Malukhat diesen Zauber zuende wirkte, dann wäre es auch bald mit ersterem aus. Zudem war der Bretone da unten eine wertvolle Hilfe gewesen. Selbstlos hatte er ersucht, Kiara und sie selbst zu schützen. Nun ja, vermutlich in erster Linie Kiara, aber dennoch stüde auch sie ohne ihn nicht mehr hier. Und sie wollte sich lieber nicht vorstellen, wie die Situation hier gleich eskalieren würde, wenn Malukhat tatsächlich irgendeine Gemeinheit mit des Bretonen Rüstung anstellen würde. Hilflos sah sie zu Kiara und Joplaya hinüber. Da musste ein handfestes Gegenargument her, denn für Worte allein schienen beide Männer nicht mehr zugänglich zu sein.
Elendil Sunlight
17.04.2007, 12:32
ARGHH! Was war das nun wieder. Angeekelt schüttelte Elendil die Krabbe aus dem Haar und sprang zur Seite. Krabben gehörten auf den Teller und keinesfalls in seine gepfelgte Frisur. Konnte die verdammte Katze denn nichts richtig machen? Was immer sie da getan hatte, es war irgendein Khajiit-Trick, den sie mit einem dubiosen Zauber vermischt hatte. Hah! Hatte er es sich doch gedacht! Obwohl die Magie um J'Shivrizza gerade greifbar zu spüren war und eine mächtige magische Begabung dazu, war sie außerstande, diese anzuwenden. Unfähig in derartigen Dingen wie die meisten Khajiit, konnte sie im Ernstfall auf lediglich auf eigenartige Tricks zurückgreifen, da sich normale Magie ihrer Kenntnis entzog. So ging es allen Leuten, die der Meinung waren, dass man Magie nicht lernen, nicht studieren müsse. Und bei Khajiits war es besonders schlimm, da jede Form geordneten logischen Denkens dieser Rase vollkommen fremd zu sein schien. Kurz entschlossen entfesselte der Hochelf einen Feuersturm, welcher die andrängenden und - zum Teil noch in der Luft schwebenden - Krabben gründlch röstete. Damit war auch die Wanderung durch die Lüfte beendet und die toten Tiere fielen zu Boden. Was für eine Verschwendung. Soviel konnte er gar nicht essen wie es nun geröstete Krabben gab. Er war J'shivrizza einen angewiderten Blick zu, sammelte drei mittelgroße Tiere vom Boden auf, von denen er zwei in seine Reisetasche stopfte. Bei der dritten jedoch brach er die Schale auf und begann zu essen, während er - scheinbar ungerührt - wieder weiter ging. Sollte die Khajiit essen oder nciht essen, ihm nachlaufen ode rnicht, ihm war es mittlerweile gleichgültig. Er wusste nur, dass er ihr keine Rast gönnte. Ihm selbst machte das Laufen wenig aus. Er hatte schon viele Reisen hinter sich und die meisten davon zu Fuß getätigt. Und wenn er vorhatte zu rasten, dann am Tag und genau dann, wenn J'Shivrizza am wenigsten damit rechnete.
Er fragte sich immer öfter, warum er ihr überhaupt geholfen hatte. Die Khajiit war undankbar und bösartig. Zudem faul und klauen tat sie auch noch. Und sie brachte nichts als Ärger und Schwierigkeiten. Hätte er sie damals ihrem Schicksal überlassen, dann wäre sie sicherlich irgendwann einem erbosten Mob in die Hände gefallen und hätte ihr Dasein als Bettvorleger beschlossen. Welch ein verlockender Gedanke! War es die starke magische Aura gewesen, die ihn zu diesem Leichtsinn verführt hatte? Dunkel erinnerte er sich daran, dass er da ganz kurz gedacht hatte: "Kein Magier sollte so sein Dasein fristen müssen!" Wäre die magische Aura um J'Shivrizza nicht gewesen, er hätte sie vermutlich ihrem Schicksal überlassen. Aber sie war da, wenngleich die Khajiit damit nichts anzufangen wusste. Jedenfalls nichts Gescheites. Dabei hätte die verdammte Katze vermutlich eine großartige Laufbahn vor sich, wenn sie sich einer vernünftigen Ausbildung unterziehen würde.
Den Altmer plagten düstere Gedanken und Zukunftsängste (letztere betrafen natürlich seine Zukufnt), während er weiterhin durchd ie Nacht stapfte und zwischendurch lediglich die leergegessen Schale der Krabbe ins Gebüsch warf.
Aenarion
17.04.2007, 13:53
Ein Kampf war gut. Schließlich war er Krieger, also war es gewissermaßen sein Handwerk, und da die "Bösen" diesmal wohl wirklich "böse" waren. Asharr hatte in den Letzten Jahren bei der Legion zunehmend zweifel gehabt, ob die Feinde, gegen die man sie Ausschickte wirklich ach so böse waren wie es die hohen Herren darstellten, und ob sie nicht einfach nur Soldaten gewesen waren, genau so "gut" oder "böse" wie er selbst. Vielleicht war er deshalb so schnell entlassen worden, nachdem er einen höheren Rang erreicht hatte. Den hohen Herren waren seine Anfeuerungsreden zu seinen Männern wohl nicht aggressiv genug gewesen.... Tja, so war das Leben. Und sowieso war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Jetzt ging es wieder los, Drakos und Kamahl waren schon wieder in die Halle gestürmt, und KAmpfgeräusche tönten durch das Tor. Oh, und es war ein Kampf mit Plan. Zugegeben, es war kein sehr toller Plan, aber angesichts der Umstände war es besser als nichts. Viel besser.
Karrod drängte schon, und so zog Asharr seinen Hammer und betrat die Kammer. Drakos und Kamahl waren im Nahkampf gebunden un hatten sich der oberen "Etage" angenommen. Ein Glück, dass wir zu viert sind, ging es Asharr durch den Kopf, sonst wären wir ganz schön aufgeschmissen. Karrod war seinen Worten nach zu urteilen ziemlich locker drauf, und auch siegessicher, un ging auch sofort los. Noch einmal schaute sich Asharr im Raum um, um auch keine Einzelheit auszulassen. Clanfear. Dremora mit Schwert. Dremora mit Bogen... DAs klang nach übermacht, und Übermacht konnte Asharr nicht leiden. Ein Gefühl aus Legionärszeiten. Ohne 20 andere Soldaten an seiner Seite fühlte er sich irgendwie... nackt. "Ein alleinstehender Kämpfer hat mehr Bewegungsfreiheit! Ich kann das schaffen," machte er sich selbst mut. "...hoffe ich jedenfalls. Nun, er konnte kaum da stehenbleiben und warten, bis ihn ein Pfeil traf. Obwohl... können schon. Ein schöner heldentod, als Kämpfer für das KAiserreich! Das wäre doch etwas. Verdammt, er wurde auf seine alten Tage weich! Wenn man auch nur die Möglichkeit erwog, zu sterben, war man schon tot. Wie zur Bestätigung flog ein Pfeil heran und verfehlte ihn nur knapp.
Das brachte Asharr in die reale Welt zurück. Er ging los, so schnell es ihm die Ebenerzrüstung erlaubte. Mit einem gezielten Hammerschlag an den Kopf beförderte er den Clannfear in die Feuersäule mitten im Raum. Glück gehabt. Das hätte auch schlecht ausgehen können. Asharr rannte weiter, holte mit dem Hammer aus und schlug daneben. Sein Schwung zog ihn weiter, mitten in die Klinge des Dremoras. Sein Harnisch rettete ihm das Leben, die Klinge wurde zur Seite gezwungen. Doch er war viel zu nahe an dem Dremora, um seinen Hammer wirkungsvoll einzusetzen. Auch hatte der Dremora viel mehr Kraft als er. In dessen Augen glühte keine Flamme, sie starrten Ausdruckslos. Kampfmaschinen. Mühevoll parierte Asharr die Schläge, die auf ihn zukamen. Er musste auf Abstand gehen, oder etwas besseres finden. Mit seinem Dolch hatte er gegen die schwere Rüstung keine Chance. Er hatte keine Ahnung, wie es den anderen erging, und nachschauen konnte er auch nicht. Er betrachtete sein Gegenüber so gut es ging, nebenbei immer die schläge parierend. Seine Arme fühlten sich langsam taub an. Irgendetwas musste ihm einfallen, aber schnell. So konnte er einfach nicht sterben! Der Dremora trug keinen Helm. Der einzige Schwachpunkt, den Asharr endecken konnte. "Wäre mein Helm so hässlich wie diese Daedrischen Helme, würde ich ihn auch nicht tragen!" unpassender Gedanke... warum er wohl immer solche Einfälle hatte? Plötzlich hatte er die Lösung! Der Helm! Natürlich! Hätte er sich früher denken können... Er blockte einen Schlag ab, trat noch näher an den Dremora heran und rammte diesem seinen Helm ins Gesicht. Knochen brachen, und man hörte ein Schwert auf den Boden fallen. Angesichts der Höllischen Kopfschmerzen die ihn überfielen war sich Asharr nicht sicher, welche Knochen gebrochen waren, da aber kein weiterer Schlag erfolgte musste sein Gegner wohl am Boden liegen.
Asharr kümmerte das zur zeit wenig, er konnte genauso gut tot sein. Sein Schädel würde gleich platzen, oder so kam es ihm vor. Verdammte Polsterung... wozu war die denn da? Jedenfalls nicht, um seinen Kopf zu schützen. Gab es denn keinen Trank gegen Kopfschmerzen? Lngsam wurde es besser. Er konnte sogar die Augen öffnen! Mit denken und orientieren war es noch nicht so weit. Plötzlich durchzuckte eine neue Shmerzwelle sienen Körper, doch diesmal kam es vom rechten Arm. Adrenalin floss. er konnte wieder halbwegs koordiniert handeln. Ein Pfeil im Arm. Verdammt, er hatte den Schützen ganz vergessen. Mühsam hielt er sich auf den Beinen, nahm seinen Hammer und stürmte auf den Schützen. Dieser reagierte zu spät und der HAmmer brach ihm den Arm. Der Dremora krümmte sich vor Schmerzen, und Asharr ließ den HAmmer auf dessen Hals niedergehen.
Er war lebendig! er hatte diese drei gegner besiegt! Das glück war nun doch auf seiner Seite. Er sah sich um und sah Karrod am Boden liegen. Schnell ging er zu ihm und fühlte nach seinem Puls. Er lebte, aber er war in schlechtem Zustand. Asharr nahm den Heiltrank, den Drakos ihm gegeben hatte, und flößte ihn Karrod ein. Als dieser die Augen aufschlug, ließ sich Asharr uf den Boden fallen und lehnte sich gegen die Wand. "Ich hoffe, die anderen kommen einstweilen alleine zurecht. ICh kann jetzt gar nichts mehr tun," sagte er dem Bretonen. "Nur ein bisschen Ausruhen."
eissceda
17.04.2007, 14:55
Kamahl tobte innerlich. Diese miese Kreatur... Nicht nur das die Wunde höllisch schmerzte, es konnte jetzt auch seinen Waffenarm nicht mehr verwenden. Er wollte diesen Dremora auf quallvollste Art und Weise sterben sehen. Gerade als er einen Frostzauber sprechen wollte bemerkte er im Augenwinkel wie ein Schema an ihm vorrbeirannte und etwas in seine Richtung warf. Reflexartig wich er zurück und Sekunden später zerschelte der Trank an der Wand und hinter ihm ertönte Kampfeslärm. Drakos griff anscheinend ein paar Deadra an, die sich Kamahl von hinten genähert hatten. Gott sei dank war Drakos da, sonst hätte Kamahl jetzt ein großes Problem,... oder gar keine mehr. Egal, solche Gedanken halfen ihm jetzt auch nicht, er musste sich wieder auf den Kampf mit dem Dremora konzentrieren, der von den Flaschenangriff anscheinend genauso überrascht war wie er selbst. Plötzlich fing er wieder an Kamahl mit den Dolch anzugreifen und dieser sah sich deshalb gezwungen, die Angriffe abzublocken. Währenddesen fokusierte er einen Eiszauber, den er dem Dremora Sekunden später ins Gesicht schleuderte. Erschrocken ließ der gebrendete Dremora die Waffe fallen und griff sich mit den Händen ins Gesicht, was Kamahl sofort nutzte um ihn mit einem gezielten Dolchstoß durch den Hals die Wirbelsäule zu zertrümmern. Der Dremora brach tot zusammen. Kamahl blichte sich um und bemerkte, das die Kämpfe anscheinend beendet waren. Deshalb steckte er seinen Dolch weg und zog seine rechte Armschiene aus um die Wunde zu untersuchen. Sie blutete kaum, schmerzte aber sehr stark. Anscheinend waren die Muskeln sauber durchtrennt worden. Er krammte in seinem Gürtel nach einem schwächeren Heiltrank und kippte etwas davon in die Wunde. Das würde genügen um die Wunde zu und die langsame Heilung würde die Muskeln besser zusammenwachsen lassen. Danach ging er in die Richtung von Asharr und Karrod um sich um deren Wunden zu kümmern.
Der Bosmer wirkte müde. Sehr müde. Und warscheinlich hatte er deshalb auch seine Manieren vergessen. Er hatte schlechtere Manieren als Xerxes und das war beinahe unmöglich. "Egal, ich will auch noch schlafen", dachte Xerxes als er zu seinem Schwert hinunterschaute, "und das Schwert muss ich auch noch reparieren. Also passt es doch einigermaßen.". Xerxes ging die Treppe hinunter und ging zur Dame vom Empfang. Xerxes besaß noch ein wenig Geld von der Ruine. "Wenigstens hat sich dieser Ausflug für etwas gelohnt", ging ihm nochmal durch den Kopf bevor er zu der Empfangsdame sagte, "Ein Zimmer bitte.". Ein lautes Magenknurren warwährenddessen zu hören. "Und dazu noch ein Stück Fleisch und ein Laib Brot", fügte Xerxes noch hinzu. "Das würde 62 Septim kosten", antwortete die Dame am Empfang. Xerxes kramte seinen Rucksack heraus und fand tatsächlich 62 Septim. "Mein Geld wird langsam knapp", murmelte Xerxes, bevor die Dame ihm den Schlüssel gab und er die Treppe hinauf ging, während ihm jemand das Essen ins Zimmer brachte. Xerxes setzte sich an den Tisch und aß. Mit so einem edlen Besteck hatte er noch nie gegessen. Als er fertig war, legte er sich ins Bett und schlief sofort ein.
Lord Asgar
17.04.2007, 18:10
Ganz offenbar war das Gemetzel vorbei. Drakos' Gefährten schienen alle irgendwie verwundet oder zumindest völlig erschöpft. Karrod hatte es wohl am schwersten erwischt denn er war ohnmächtig geworden. Drakos sah sich um und bemerkte noch einen völlig unauffälligen Clannfear, der an einen Stück Fleisch fraß. Er war offenbar so ins fressen konzertriert dass er gar nicht bemerkte wie Drakos von hinten an ihn herankam und ihm sein Schwert in den Hals rammte. Dann braute der Argonier rasch einen Heiltrank zusammen welchen er Asharr gab. Dieser flößte ihn Karrod ein und bald war der Bretone wieder bei Bewusstsein. Während Kamahl sich um die Wunde der anderen beiden kümmerte sammelte Drakos die Beute ein und schnitt die Zutaten aus den Deadra.
Als alle wieder einigermaßen bei Kräften waren ging Drakos zu der Tür hinter der sich vermutlich die Goldene Heilige befand wegen der Kamahl diesen Scvhlachtzg offenbar erst gemacht hatte. Er betrachtete die Tür und ihm fiel eine große Einkerbung auf. Sie hatte das selbe Symbol darauf wie diese seltsamen Runen die sie auf dem Weg gefunden hatten. "Gut dass ich die wieder eingepackt habe nachdem wir damit die Tore geöffnet haben,ich wusste doch dass wir die noch brauchen werden" dachte Drakos.Aber selbst wenn man die Runen nebeneinanderlegte war die Lücke nicht ausgefüllt und es passierte auch nichts. Er schleuderte versuchsweise einen Blitz dagegen und dieser prallte ab und schoss zurück. Drakos konnte ihm ausweichen. Er hatte aufgrund mangelnder Kenntnisse in Schlossöffnungszaubern im Laufe seiner Reisen bemerkt dass ein Blitzzauber oft die selbe Wirkung hatte. Als er versuchte die Tür gewaltsam zu öffnen schoss ein Feuerball heraus , dem Drakos jedoch auch entkam. Nun kam dem Argonier eine neue Idee : Vielleicht war ja hier irgenwo im Raum ein gut verstecktes oder unsichtbares Versteck in dem eine Rune war die in dieses Tor passte.
Drakos bemerkte dass Kamahl plötzlich neben ihm stand und das Tor genau betrachtete.Dieser Blick in seinen Augen...der Dunmer stand offenabr kurz vor der Lösung des Problems. Drakos erzählte ihm von seiner Theorie und reichte ihm dann die Runen. "Hier das werdet ihr brauchen." Drakos vermutete wenn jemand von der Gruppe dieses Rätsel lösen konnte war es Kamahl. Vielleicht konnte der Dunmer ja einen Infravisionszauber oder er hatte einfach gute Augen,jedenfallls fand er das Geheime Versteck recht bald...
GreyWolf
17.04.2007, 18:42
Aurel riss sein Schwert aus der Scheide.
„Mann, wisst Ihr denn nie, wann es genug ist? Ihr versucht mich zu töten, stoßt mich in die Tiefen einer von Untoten verseuchten Ayleidenruine, versucht meine Ehre zu besudeln, indem ihr behauptet, ich hätte mich abgesetzt, erhaltet zur Strafe, Eurer Tochter zuliebe wohlgemerkt, nur ein verdientes Schlägchen auf die Nase und wollt dann kämpfen?“
So überrascht Aurel von dem Angriff des Magiers auch war, tief in ihm, noch nicht ganz in sein Bewusstsein vorgedrungen, regte sich ein gewisser Respekt für den Dunmer. Der Kerl hatte tatsächlich Stolz. Sieh an...
Und er war gut. Die Täuschung mit dem Schwert, damit er ungehindert zaubern konnte, war vortrefflich gewesen, das musste Aurel zugeben. Der Zauber hatte ihn vollkommen überraschend getroffen.
Der Zauber...
Aurel spürte kein Brennen, keine Eiseskälte... was war denn das für ein Zauber gewesen?
Er schaute an sich herunter und erstarrte. Sein Brustpanzer war vollkommen ruiniert. Er sah aus, als hätte er jahrhundertlang in einer Salzlake gelegen. Vollkommen korrodiert.
„Was?! Ihr... was habt Ihr getan?“
Aurel war fassungslos. Das war nicht einfach irgendein Brustpanzer, es war sein alter Legionsharnisch. Unzählige Gefechte und Geplänkel, die Landung der Nord auf Solstheim, die Schlacht bei Rabenfels, die Belagerung der Eisfalter-Festung, all dies hatte der Harnisch überstanden. Er hatte ihn geschützt und ihm oft das Leben gerettet, er war mit Blut geweiht, dem von Feinden, dem seines Trägers und dem von vielen Kameraden, die Seite an Seite mit Aurel gekämpft hatten... und mit dem Blut von...
Schwärze...
Aurel blinzelte. Rauchschwaden umgaben ihn, und die Luft war erfüllt von Waffenlärm und Schreien. Er befand sich auf den Zinnen der Eisfalter-Festung auf Solstheim, dem letzten Bollwerk der Legion auf der Insel, und schaute hinunter auf ein wogendes Meer aus Menschenleibern und Orks, die gegen die Festung anrannten.
Die Mauern waren stark beschädigt, und überall kamen die Nord und ihre orkischen Verbündeten bereits über Sturmleitern in die Festung. Das Fort war verloren.
Aurel drehte sich zu seinen Männern um.
„Zum Schiff, Männer! Runter an den Hafen. Schaut, dass ihr zum Schiff kommt!“
Eine sanfte Stimme ertönte hinter ihm, ein seltsamer Kontrast zu den furchtbaren Geräuschen der Schlacht.
„Und Du gehst mit ihnen, Aurel... das ist ein Befehl!“
Er drehte sich um und sah Ravanna, die Hauptmännin seiner Kompanie.
„Ravanna!“
„Ich will, dass Du gehst, Aurel... das ist ein Befehl, Dekurio! Kein Widerspruch!“
Aurel war fassungslos. Er konnte Ravanna nicht hier auf den Zinnen zurücklassen und fliehen. Sie war die einzige Frau, die ihm je wirklich etwas bedeutet hatte.
Ravanna bemerkte seinen Blick und wiederholte noch einmal ihre Weisung.
„Geh, Dekurio, kümmere Dich um Deine Männer!“
Und mit diesen Worten stürzte sie sich einem Trupp Nord entgegen, der gerade ganz in ihrer Nähe die Wälle überwunden hatte.
Widerstrebend wich Aurel langsam zurück, konnte aber den Blick nicht von der Kriegerin lassen. Wie ein Fels stand sie inmitten der auf sie einstürmenden Nordhorden und hieb mit ihrem Breitschwert auf diese ein. Der Angriff geriet ins Stocken, aufgehalten alleine von dieser Frau, dieser Walküre Akatoshs, die scheinbar unbezwingbar auf den Zinnen stand.
Sie kämpfte mit einer unglaublichen Wildheit und Kühnheit, und sie lachte. Sie lachte der feindlichen Übermacht ins Gesicht, die es nicht schaffte, sie zu überwinden.
Es war der beeindruckendste Anblick, den Aurel je gesehen hatte. Seine Ravanna!
Sie drehte sich zu ihm um, strahlte ihn an und rief ihm immer noch lachend zu:
„Geh, Aurel! Ich liebe Dich!“
Und dieser kleine Moment der Unaufmerksamkeit besiegelte ihr Schicksal. Ihr Schild senkte sich nur für einen Augenblick eine Handbreit, während sie Aurel anstrahlte, aber ein Pfeil fand sein Ziel. Der Schaft ragte aus Ravannas Hals, und eine Blutfontäne schoss aus der Wunde. Ein Tropfen traf Aurels Brustpanzer, und Aurel wollte vor Verzweiflung schreiend zu der in den Gegnermassen niedersinkenden Ravanna eilen, wurde jedoch von seinen letzten verbliebenen Kameraden zurückgehalten.
Sie sagten irgendetwas zu ihm... „keinen Sinn“... „ist tot“..., aber er konnte sie nicht verstehen. Er wehrte sich wie ein Tobsüchtiger gegen die ihn packenden Arme, aber es war zwecklos. Seine Männer führten den schreienden Aurel zu dem Schiff, während Bogenschützen ihren Rückzug deckten.
Die brennende Eisfalter-Festung war das letzte, was er von Solstheim sah, dann fiel sein Blick auf den Blutstropfen auf seinem Harnisch, und ihm wurde schwarz vor Augen.
Schwärze...
Aurel starrte Malukhat an.
„Das reicht! Ihr wisst gar nicht, was Ihr gerade getan habt!“
Wie Malukhat war nun auch Aurel in Rage geraten.
„Ihr wollt kämpfen? Dann werden wir kämpfen!“
Aurels Augen glitzerten und blitzten nun fast wie sein Schwert.
„Was ist, wollt Ihr wieder einen Eurer faulen Zauber anwenden, oder seid Ihr Manns genug, mit dem Schwert zu kämpfen?“
Aurel wusste, dass er ohne Harnisch und nach den Tagen in der Ruine kaum eine Chance hatte, den Kampf gegen einen zaubernden Malukhat zu überleben, aber vielleicht gab ihm ja seine natürliche bretonische Magieresistenz wenigstens die Zeit, den Kampfmagier mit in den Tod zu nehmen.
„Also, was ist, Ehre oder Magie?“
Abwartend erhob Aurel sein Schwert.
...
Das war wiedermal typisch rücksichtsloser Elf, dachte J'Shivrizza. Steckt wegen ein paar Krabben den halben Wald an. Würde es nicht regnen, nun ja, sie wollte gar nicht drüber nachdenken. Außerdem gab es keine bessere Möglichkeit, eine Spur nach Bruma zu legen. Überall geröstete Krabben! Und dann aß er auch noch eine genüßlich. Mal ganz davon abgesehen, daß er damit noch mehr Spuren hinterließ - welche anders als in der Wüste nicht fortgeweht werden würden - warum aß er freiwillig Krabben? Und dann noch ohne Zucker? Und das schien ihm auch noch zu schmecken!
J'Shivrizza kam ein schrecklicher verdacht, denn die Hautfarbe des Spitzohrs war nicht gänzlich eindeutig. Sie stopfte sich zwei geröstete Krabben in die Tasche und rannte ihm hinterher.
"Ist es ein Bomer, äh, Bosser, äh, Waldelf?" fragte sie. Ob des Blickes ihres Gegenübers fuhr sie fort. "Die haben J'Shivs Großonkel S'trries aufgegessen. Und ihre eigenen Soldaten. Waldelfen sind J'Shiv suspekt."
Shiravuel
17.04.2007, 19:43
Tja, da war er hin, der Brustpanzer. So schnell kanns gehen. Das waren jedenfalls die ersten Gedanken, welche Arwen durch den Kopf schossen. Dann allerdings sah sie Aurel genauer an und erschrak. Zuerst wirkte er abwesend, wie in einer anderen Welt gefangen, wo ihn ein Traum und Albtraum zu erwarten schienen und als er wieder in die Gegenwart zurück kehrte, stand mörderische Wut in seinem Gesicht. Allerdings packte auch Arwen die Wut, als er seine engstirnige, herablassende Bemerkung von Magie oder Ehre machte. Was bildete die Blechbüchse sich eigentlich ein? Stumpfes Rumgekloppe mit dem Schwert war Ehre und geistige Arbeit, Wissenschaft, Magie war Unehre? Dem hatte wohl ein Skamp ins Gehirn gesch ...
Zudem ging ihr das Imponiergehabe beider Mänenr langsam gewaltig auf die Nerven. Sie war müde, verletzt, stand noch unter Schock durch den Tod Artons und diese beiden führten hier einfach ihre Privatfehde durch. Und sie selbst als Magierin fühlte sich ebenfalls durch Aurels Worte beleidigt. Ihre Feuerbälle da unten bei dem Kampf gegen den Lich waren dem Herrn Bretonen wohl willkommen gewesen, aber kaum sah er das Tageslicht wieder, wagte er erneut, auf die Magier herabzusehen.
Nun, er würde gleich sehen, was er davon hatte. Arwen grinste schief, konzentrierte sich und ließ den Zauber "Mühsal" auf Aurel los. Jetzt soltle er mal sehen, wie er sein Schwert schwang, wenn er sich kaum oder gar nciht bewegen konnte. Sie hoffte nur, dass Kiara sich um Malukhat kümmern würde oder es vielleicht sogar schon getan hatte.
Elendil Sunlight
17.04.2007, 19:53
Elendil schreckte aus seinen Gedanken, seinen zugegebenermaßen düsteren Gedanken auf, als J'shivrizza ihn so plötzlich ansprach. Fast musste er lachen, als er die Frage hörte. Zwar bemühte er sich um ein ernstes Gesicht, konnte jedoch ein Grinsen nicht ganz unterdrücken.
"Nein, ich bin kein Bomer ... äh Bosmer", antworte er. "Reinblütiger Altmer aus Summerset". Dann realisierte er, was die Khajiit noch gesagt hatte und blieb abrupt stheen. "WAAAS? Bosmer haben Euren Großonkel gefressen? Khajiit schmecken doch gar nicht und überhaupt: das ganze Fell!" Angeekelt schüttelte der Altmer sich. Humanoide zu essen war eine widerwärtige Angelegenheit. Allerdings erinnerte er sich dunkel, dass er schon mal etwas über die kannibalischen Angewohnheiten der Bosmer gehört hatte. Damals hatte er sie als Ammenmärchen abgetan. Geschichte, die man unartigen kleinen Kindern erzählte. So nach dem Motto: "Sei brav, sonst kommt der böse Bosmer und frisst Dich auf!" Allerdings schien doch etwas daran zu sein, denn wenn er J'Shivrizza auch alles Mögliche zutraute (und nichts davon war gut), aber dass sie sich solche Geschichte aus den Pfoten saugte, eher nicht.
Er sah die Khajiit an, griff in seine Reisetasche und zog eine geröstete Krabbe heraus, die er ihr in die Hand drückte. "Hier, esst etwas", knurrte er. "Besser als wenn Ihr mir mit Geshcichten über gefressene Khajiits und bosmerische Soldaten den Appetit verderbt. Dann wühlte er noch einmal in seiner Tasche und fand einen Rest Zucker, den er meistens für Tee bei sich trug. Aus einem ihm selbst unerfindlichen Grund drückte er diesen ebenfalls J'Shivrizza in die Hand. "Hier. Ihr esst ja doch alles mit Zucker. Aber denkt dran: Zucker macht dick", fügte er noch feixend hinzu. Khajiit oder nicht, J'Shivrizza war eine weibliche Khajiit, Frauen hatten Angst vorm Dickwerden. Und so konnte er sie wenigstens ein bißchen ärgern.
So verschieden, wie es zwei Männer nur sein können, standen sich die Kämpfer gegenüber und starrten einander an. Malukhats Wut war einer Eiseskälte und Ruhe gewichen – wie immer, wenn er sich in einem Kampf befand. Seine Fähigkeit, auch in brenzligsten Situationen einen kühlen Kopf zu behalten, hatte ihn schon oft davor bewahrt, Fehler zu begehen. Fehler, die Aurel jetzt machte. Rasender Zorn entlockt selbst dem schwächlichsten Körper ungeahnte Kräfte, aber diese auch koordiniert einzusetzen, dazu ist er nicht imstande. Die Wut ist Zügellosigkeit; sie ist ein Schwert, kein Schild. Sie fordert den Körper, wo hingegen Ruhe den Verstand anspricht. Malukhat war sich fast sicher, diesen Kampf mit Leichtigkeit gewinnen zu können, zumal er den Brustharnisch des Bretonen unwiderruflich zerstört hatte. Aber auch wirklich nur fast. In seinen Augen war Aurel nun genau das, was er nun einmal war: Ein Mensch in einer Rostlaube. Aber er war nicht blöd. Auf das Schwerte jedenfalls schien er sich hervorragend zu verstehen.
Dies war der Grund, warum der Erzmagier die Bitte, mit der Magie zurückzuhalten, als klaren Verstoß gegen Aurels sonst so ehrbares Gemüt abtat. Ehre. Pah. Es kommt doch nicht darauf an, wie ehrbar sich ein Gegner verhält, dachte Malukhat. Im Krieg wird dich keiner nach dem ortsgebundenen Ehrenkodex fragen.
Er lachte hohl. „Oh, Ihr und Eure Ehre! Das ist Euch wirklich wichtig, habe ich recht?“ Das Lachen verebbte und Malukhat legte grinsend eine reinweiße Zahnreihe frei. „Es wird Euch vielleicht wundern, aber auch ich war einst Soldat. Zwei Mal im Dienste Morrowinds im Kampf gegen die bösen, bösen Feinde. Ein Glück gab es dort mehr Leute wie mich als Euch, ansonsten hätten wir dem gegnerischen Heer den Sieg ja geradezu auf dem Silbertablett überreicht. Im Krieg kommt es nicht darauf an, wer die meisten Leben gerettet oder genommen hat; es geht schlicht und ergreifend um den Sieg. Es hat niemanden interessiert, wenn ein Schwertkämpfer, der gerade am Feuer saß und von seiner Familie träumte, von einem Pfeil aus dem Hinterhalt getötet wurde. Aber das ist auch nicht weiter wichtig, trägt es doch zum Siege bei, nicht wahr?“ Der Erzmagier schnaubte verächtlich. „Ihr seid verblendet. Ihr seht Euch selbst in einer strahlenden Legionsrüstung; aber wie ist es jetzt? Sie ist hinüber. Genauso gehört sich das. Jetzt seht Ihr auch aus wie der selbstverliebte Heuchler, an dessen Händen das Blut vieler Söhne und Töchter klebt.“
Malukhat war stolz auf sich. Es war eine recht ergreifende Rede gewesen und tief in seinem Innersten wusste er, dass er recht hatte. Aurel hatte kein Recht darauf, Ehrbarkeit zu verlangen. Er musste im Kampf schon viele Leben genommen haben und der Erzmagier wusste eines: Der Bretone war stolz darauf. Dabei waren es Leute gewesen wie er selbst, die um des eigenen Landes willen kämpften. Und alles, was dem Heimatlande zuträglich ist, das war in den Augen dieser Soldaten automatisch gut und richtig. Dass sich Krieg vermeiden ließe, wenn sie selbst sich etwas weniger wichtig nehmen würden, auf den Gedanken kamen sie gar nicht erst. Aurel bildete da keine Ausnahme.
Aber gut. Sollte der kleingeistige Mann seinen Willen haben. Ehre, Moral – damit hatte der Erzmagier nichts am Hut. Aber keiner sollte ihm am Ende nachsagen können, er hätte sich seinen Sieg nicht verdient.
„Schön. Wie Ihr wollt“, sagte er schließlich und griff sich abermals an die gebrochene Nase. Er unterdrückte ein Zusammenzucken, als ein stechender Schmerz ihm bis in die Stirn hochfuhr. Das Blut war versiegt, und so wischte er es sich von den Lippen. Kurz war ihm der Gedanke gekommen, einen irren Blick aufzusetzen und es abzulecken, aber so etwas wirkte in den meisten Fällen weniger bedrohlich als sehr viel eher lächerlich.
Der Dunmer nahm seine Umgebung wieder aktiv wahr, bemerkte den Blick, den seine Tochter ihm zuwarf. Er war weniger wütend als besorgt und verwirrt. Sie hatte ihn eben gerufen, aber Malukhat hatte nicht zugehört. Vielleicht würde er es jetzt tun, aber sie blieb stumm. Scheinbar überlegte sie fieberhaft, wessen Leben sie bewahrt sehen wollte. Der Erzmagier konnte sich vorstellen, dass seine Aktien nach Aurels Eröffnung des versuchten Mordanschlages nicht sonderlich hoch im Kurs standen. Und jetzt, wo er dem Soldaten auch noch zugestanden hatte, keine Magie zu benutzen, konnte er schlecht anders handeln. Versprochen hatte er nichts, aber Joplaya würde im Nachhinein ziemlich wütend auf ihn sein.
Malukhat maß Aurel mit den Augen. Es sah nicht gut für ihn aus, aber wenn der Erzmagier auf seine Zauber verzichtete, dürften die Konten wieder ausgeglichen sein. Er war gut im Schwertkampf, doch der Bretone war besser. Daran gab es nichts zu deuteln. So sehr er sich auch dagegen wehrte, das Alter machte sich langsam aber sicher bemerkbar. Solange er auf der Flucht gewesen war, ließ sich dies sehr leicht ausblenden, aber er hatte seit seiner Ernennung zum Erzmagier viel zu bequem gelebt. Er war gemütlich geworden.
Ich muss meine Chancen aufpolieren, dachte er bei sich und verwarf seine ursprüngliche Strategie. Er würde Aurel noch einmal so richtig wütend machen und ihn auf diese Weise zum Angriff zwingen. Es musste schon eine ziemlich üble Geschichte sein, aber derer gab es in Malukhats Leben genug.
Betont sah er in die Wipfel der Bäume rund um die Ruine, wissend, dass der Bretone nichts tun würde, solange er noch das Maul aufriss. Ehre und so, das hatte der Erzmagier ohne weiteres verstanden.
„Bevor wir kämpfen, möchte ich Euch gerne noch ein wenig von mir erzählen. Ihr wollt doch sicher gerne etwas über den Mann wissen, der Euch tötet? Dann habt Ihr im Jenseits jedenfalls etwas zu erzählen.“ Er grinste siegessicher. „Wie ich schon sagte, ich war Soldat. Bis ich desertierte. Falls es Euch interessiert: Ich bin genau zwei Mal desertiert. Im Dienste der Armee ist schwer, ordentlich Geschäfte mit der Dunklen Bruderschaft zu führen.“ Nun, das stimmte nicht ganz. Er hatte niemals Geschäfte mit der Dunklen Bruderschaft geführt, ganz besonders nicht zu den Zeiten, als er im Krieg gekämpft hatte. Dass er allerdings bereits ein Angebot erhalten hatte, sich ihr anzuschließen, ließ diese Aussage in seinen Augen legitim erscheinen.
Mit einem fröhlichen Ausdruck in den Augen wartete er Aurels Reaktion ab. Eine Reaktion, die nicht kam und, wie er schnell merkte, auch niemals kommen würde. Stattdessen sah der Mann ihm gegenüber aus, als habe jemand Steine in seinen Marschtornister gestopft. Ein wenig verwirrt sah sich Malukhat um und erkannte die Urheberin dieser beispiellosen Störung: Arwen.
„Meine Güte, Arwen!“, rief er und warf in gespielter Verzweiflung die Arme hoch. „Besäßet Ihr die Güte, den Herrn wieder zu entzaubern, damit ich ihm den Schädel einschlagen kann? Ansonsten haben meine Lügereien eben ihre Wirkung komplett verfehlt.“ Malukhat ließ sich in keiner Weise anmerken, wie wütend er in Wirklichkeit darüber war, dass sie einfach in den Kampf eingegriffen hatte. Selbst seine Augen zeigten eine gewisse Teilnahmslosigkeit. Was sie da eben getan hatte, war wirklich unter aller Kanone. Sie hätte noch warten oder sich gar nicht einmischen sollen. Hatte sie denn noch nie was von Vorspiel gehört?
Muecke49
17.04.2007, 22:40
War sowas denn zu fassen?! Erst hielt dieser Mann sie im Arm und küsste sie, und bei Y'ffre sie hätte nichts dagegen gehabt, hätte dieser Kuss länger gedauert. Dann stapfte er zurück zum Lager, um Ihr nebenbei zu erklären, dass er mit Ihr zusammenbleiben möchte. Diese Worte hatte sie als letztes aus dem Mund des Bretonen zu hören erwartet. Und das ausgerechnet Ihr! Diese Worte lösten in Ihr normalerweise den Reflex aus, sich umzudrehen und so schnell und so weit wie möglich zu laufen. Bevorzugt ohne Begleitung. Doch stattdessen dreht dieser unmögliche .....der...dieser Guar von einem Mann sich einfach um und geht davon. Und das verwunderlichste an der Sache, sogar für Kiara selbst, war die Tatsache, dass Sie ihm hinterlief statt in die entgegengesetzte Richtung.
Sie brauchte niemanden in Ihrem Leben, vor allem keine Liebe. Denn die Liebe endete immer im Schmerz, dass hatte sie bereits früh und gründlich gelernt. Sie spürte das dümmliche Grinsen auf Ihrem Gesicht und wischte es weg, bemüht um ein neutrales Gesicht. Und um dem ganzen die Krone aufzusetzten....nun stand er mit einem zerstörten Brustharnisch, ausgezehrt vom Kampf in gegen den Lich und mit einem Blick, den sie bestenfalls als mörderisch bezeichnen konnte, vor Malukhat. Bereit sich von dem Dunmer in Stücke reissen zu lassen, solange er den Erzmagier nur mitnehmen konnte. Denn daran zweifelte sie in diesem Moment nicht, er rechnete mit dem Tod und begrüsste Ihn in dem Moment sogar. Während Aurel rassend vor Zorn war, wirkte Malukhat eiskalt und berechnend. Verzweifelt sah sie sich nach einer Waffe, einer Eingebung, irgendwas um. Doch nichts wirkte hier hilfreich. Ihr Blick traf Arwen. Sie wirkte nicht verzweifelt, eher genervt. Sie schien irgendwas zu tun, doch Kiara konnte nicht erkennen was. Die beiden Männer fixierten sich immer noch und die befürchtete Reaktion auf Malukhats provokation blieb aus. Der Magier erkannte schnell was passiert war, aber von seinem Vorhaben wollte er offensichtlich nicht ablassen. Auch Aurel mühte sich sichtlich dem Dunmer den Wunsch zu erfüllen, und sich auf Ihn zu stürzen.
Malukhat wirkte immernoch mörderisch mit dem blutverschmierten Gesicht, aber seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich nichtmehr nur auf Aurel. Ablenkung. Sie musste wohl eine Möglichkeit finden den Kerl abzulenken, und Aurel? Fast scheute sie vor dem Gedanken zurück der sich aufdrängte, aber erstmal kam Malukhat. Die Ausrüstung von dem Bretonen lag noch immer dort, wo er sie beim heraustreten aus der Ruine deponiert hatte. Während der Dunmer immer noch Arwen auffordernd anfunkelte, mit der ganzen Autorität seiner Erzmagierstellung, schob sich Kiara unauffällig zu dem Haufen Ausrüstung. Die Hand glitt schnell in hinein, suchte und fand. Ein schneller Blick zum Kampfplatz zeigte Ihr, dass Arwens Zauber immernoch hielt. Sie konnte nur beten, dass der Köder interessant genug war. Wissensdurst oder Mordlust? Was würde wohl bei dem alten Dunmer überwiegen? Sie war bereit es rauszufinden.
"Erzmagier Malukhat", ihre Stimme hallte laut über den Platz und die Ruinentrümer in Ihrem Rücken warfen ein eigenartiges Echo. Na wenn das nicht reichte um Aufmerksamkeit zu erlangen."Bevor Ihr Euch gegenseitig umbringt, sagt uns wenigstens vorher was dies ist." Ein vereinzelter Sonnenstrahl stahl sich über die Trümmer in Ihrem Rücken, verfing sich im polierten Edelmetall und lies den Gegenstand in Ihrer Hand in einem unheilvollen Licht erstrahlen. Die Krone des Lichs.
Sie stand nun nah bei Aurel und konnte förmlich spüren wie seine Muskeln unter der Anstrengung zitterten, sich in Bewegung zu setzten.Die nächsten Worte waren nur für Aurel bestimmt, nur leicht gehaucht."Du wolltest mich begleiten? Dann geh nicht dorthin wo ich Dir nicht folgen kann!"
Meine Güte, dachte Malukhat, das geht hier ja zu wie in einem Tollhaus! Alle waren sichtlich bemüht, die Streithähne auseinander zu halten, und obwohl er ganz genau wusste, dass Joplaya sich niemals dazu hätte hinreißen lassen, sich zwischen den Erzmagier und dessen Gegner zu stellen, so umspielte doch der Hauch eines Lächelns ihre Lippen.
http://www.tikanderoga.net/Katan/o/tot_wmnflk.jpg murmelte er kopfschüttelnd und verdrehte die Augen. Keinen Sinn für ein ordentliches Gefecht vor dem Mittag. Aber es sollte ihm recht sein. In Anbetracht seiner heftigen Reaktion auf die Zerstörung des Harnisches, so fand Malukhat, war nun wohl alles wieder in bester Ordnung. Ohne auf Kiara zu achten beugte er sich zu dem sich abmühenden Mann vor.
„Ich denke, wir sind quitt. Vorerst jedenfalls“, sagte er, um mit einem Zwinkern hinzuzufügen: „Aber so ganz gelogen habe ich vorhin nicht. Geschäfte mit der Dunklen Bruderschaft liegen mir fern, jedoch kann ich nicht bestreiten, ein Deserteur zu sein.“
Mit diesen Worten wandte er sich ab und riss der Waldelfe den Gegenstand aus der Hand, den er ihr beschreiben sollte. Dass er ihn und dessen Wirkung auf den allerersten Blick erkannte, ließ er sich nicht anmerken.
„Das, mein scheinbar begriffsstutziges Täubchen, ist eine Ayleiden-Krone.“ Sie schenkte ihm einen Blick, der besagte, dass ihr das vollkommen klar war, aber er nahm Abstand davon, mit einem ähnlichen Gesichtsausdruck zu kontern. Stattdessen strich er nachdenklich über seinen Schnurrbart und runzelte die Stirn, während er die Krone betrachtete. Es sollte aussehen, als dachte er wahrlich darüber nach, was das nur für ein Ding sein konnte, wobei er sich in Wirklichkeit fragte, wie viel er diesen Leuten erzählen sollte. Da er wenigstens eine Frage dazu stellen musste, versuchte er es von hinten durch die Brust ins Auge.
Er räusperte sich. „Ich hörte, wie jemand einen gewissen Lich erwähnte. Könntet Ihr mir die genauen Umstände beschreiben? Was war das für ein Lich?“
Die anderen machten nicht den Eindruck, als wollten sie gerade mit ihm darüber reden, und so rückte Kiara nur widerstrebend mit der Sprache raus. Der Erzmagier hörte überhaupt nicht zu. Er wartete darauf, dass die Waldelfe seine eigentliche Frage ausversehen beantwortete.
„… hat Aurel die Krone an sich genommen und…“ Ha! Das war, was er wissen wollte, und mit einem Mal freute er sich, dass der Kampf mit Aurel unterbrochen worden war. Er ließ Kiara aussprechen. Ihre Stimme hätte vorwurfsvoller nicht sein können.
„Nun ja“, begann Malukhat schließlich und zog beide Augenbrauen hoch. „Ich kann Euch wirklich nicht sagen, was das für eine Krone ist. Seht ihr diese Einkerbungen?“ Er zeigte den Gegenstand herum und wies dabei auf die Linien, die sich um dessen gesamten unteren Rand wanden. „Ich weiß nicht, was sie zu bedeuten haben, aber normal ist das nicht. Von Herrscher zu Herrscher unterscheidet sich die Fülle an Zierrat – was auch vollkommen natürlich anmutet –, aber ich bin mir vollkommen sicher, so etwas wie hier noch nie gesehen zu haben.“
Er konnte ohnehin nicht behaupten, besonders viele Ayleiden-Kronen in Händen gehalten zu haben. In den alten Bücher, zu denen er aufgrund seines Status Zugang hatte, hatte er einige Abbildungen gesehen, aber das war auch alles gewesen. Trotzdem wähnte er sich mit dieser Aussage auf sicherem Grund, wusste er doch, wer die Linien in die Krone geschnitzt hatte. Und auch in etwa, was sie zu bedeuten hatten.
„Auf jeden Fall aber scheint mir diese Krone nicht wertvoller zu sein als alle anderen, und auch nicht mächtiger. Ich spüre keine Anzeichen von Magie an ihr haften. Vielleicht entfaltet sie ihre Kraft auch erst später oder nach gewissen Ritualen, doch bin ich mir ziemlich sicher, dass es kein mächtiges Artefakt sein kann. Ihr werdet es dem Imperialen ohne Vorbehalte übergeben können.“ Das stimmte. Die Krone war nicht wertvoller, sie war sogar wertloser als alle anderen Ayleiden-Artefakte. Sie war nur ein Replik, ein Nachbau, das jemand, den Malukhat einst gekannt hatte, mit diesen Strichen versehen hatte, um sie immer und zu jeder Zeit einwandfrei identifizieren zu können. Die Linien aber hatten noch eine versteckte Bedeutung, die der Erzmagier nicht kannte. Der Witz an der Sache war, dass die Krone wie ein Seelenstein fungierte und den Geist des Trägers in sich aufnahm, wenn dieser starb.
Alexius Varra hat wirklich ganze Arbeit geleistet, dachte Malukhat nicht ohne einen Hauch von Bewunderung. Plötzlich spürte er einen Schlag gegen die Schulter.
„Vater!“, rief Joplaya. „Ich weiß doch, wenn du so guckst, muss da mehr hinter stecken. Jetzt sei nicht beleidigt wegen des Schlags und sag’ die Wahrheit. Mit der Krone hat es irgendwas auf sich.“
Der alte Erzmagier seufzte innerlich. Vor dieser jungen Frau konnte er auch nichts verstecken. Nicht mal Dravens Tod hatte sie ihm abgekauft, dabei versuchte er immer und immer wieder, sie davon zu überzeugen. Um ihretwillen, natürlich, denn ihm war nicht entgangen, dass Joplaya den Erzmagister nahezu angehimmelt hatte. Allein der Gedanke, seine Tochter könnte etwas mit einem Vampir anfangen, war ihm unerträglich. Aus strengen, aber auch traurigen roten Augen sah sie ihn an, die Arme in die Seite gestemmt und er wusste, er hatte keine Wahl. Wirklich schade. Er war sicher, dass Aurel ihm in Zukunft noch Schwierigkeiten machen würde, und ihm auch noch dabei zu helfen, lag Malukhat fern. Andererseits konnte Joplaya eine rechte Nervensäge sein.
„Nun gut, wie Ihr wollt. Ich weiß, was das für eine Krone ist“, gestand er. „Und – Aurel: Das wird Euch überhaupt nicht gefallen. Sehr passend, dass ich es bin, der Euch diese frohe Botschaft überbringt. Diese Krone ist, wie ich bereits sagte, wertlos, denn sie ist nur der Nachbau einer echten Ayleiden-Krone. Ein Mann, den ich kannte, trachtete nach der Unsterblichkeit, und als ihm langsam die Ideen ausgingen, wollte er sein Leben verlängern, indem er Leute tötete, die noch viele Jahre vor sich hatten, und deren Seelen in diese Krone hier einsperrte. Die ganzen gepeinigten Seelen wiederum ließen ihm keine Ruhe, trug er die Krone doch Tag und Nacht. Er wurde wahnsinnig und jetzt habt Ihr ihn getötet. Seine Seele befindet sich nun ebenfalls darin. Hättet Ihr ihm zuerst die Krone abgenommen und ihn dann, aber auch erst dann, getötet, wären die Seelen frei gewesen, aber wie ich hörte, war der Lich bereits auf dem Weg in die jenseitige Welt, als Ihr ihm den Gnadenstoß versetztet. Ich habe dieses Teil aus vorbenannten Gründen nie angefasst, aber nun ist es sicher, denn die Seelen haben sich ein neues Ziel gesucht: Euch, denn Ihr wart es, der den Lich tötete und die Krone aufnahm. Keine Ahnung, was jetzt passiert, aber das werdet Ihr demnächst wahrscheinlich herausfinden. Ich kenne im Übrigen nur eine einzige Möglichkeit, den Fluch, oder was auch immer es ist, zu brechen und die Seelen zu befreien: Euer Tod, die Krone natürlich nicht in Reichweite. Vielleicht gibt es noch mehr, aber dies ist die einzige mir bekannte.“
Natürlich gab es weitere Möglichkeiten, das Problem zu lösen; Alexius war schon immer verrückt gewesen, aber keinesfalls blöd. Er hatte mit absoluter Sicherheit einen Hinterausgang eingebaut. Welcher dies aber war, nun, das wusste Malukhat tatsächlich nicht. Er warf Kiara die Krone zu und nahm Joplaya beim Arm.
„Zeit, dass wir gehen“, sagte er.
Shiravuel
18.04.2007, 13:05
Arwen hatten die Ausführungen Malukhats fast die Sprache verschlagen. Was für ein Ding hatten sie da geholt? Und welch ein grausames Schicksal hatte Aurel damit getroffen? Sie glaubte ihn mittlerweile gut genug zu kennen, um zu befürchten,d ass er den Freitod wählen würde, damit die armen gefangenen Seelen ihren Frieden fänden. Und Malukhat schien diese erklärung, die er dem Bretonen fast höhnisch an den Kopf schleuderte, auch noch Freude zu bereiten. Sie warf einen hilflosen Blick zu Kiara herüber, doch die Bosmer war aschfahl im Gesicht und wirkte wie zu Stein erstarrt.
Und nun nahm doch der Erzmagister tatsächlich den Arm seiner Tochter und wollte einfach davon marschieren. Einfach so, als hätte er nicht soeben das Todesurteil über einen Anderen gesprochen. Das Fatale an der Situation war nur, dass er wahrhaftig keine andere Lösung zu kennen schien. Und dass sie sich verdammt sicher war, dass er sich auch keineswegs bemühen würde, eine zu finden. "Herzloser Mistkerl", murmelte sie verbannte ihn aus ihren Gedanken, so wie er sie offenbar aus den seinen verbannt hatte, als er - allein mit seiner Tochter - davonmarschieren wollte. Stattdessen überlegte sie fieberhaft und wandte sich Aurel zu. "Kirche, Mara, Akatosh, Priester, weiße Maige", brachte sie dann heraus. Dann ging ihr auf, dass mit diesen Bruchstücken wohl weder Aurel noch Kiara etwas anzufangen wüssten.
"Was ich meine ist, dass vielleicht ein Priester etwas tun kann. Ein Priester von Mara oder dem Höchsten, Akatosh selber. Die wissen meist mehr über solch bösen Dinge und verfügen über weiße Magie. Und eigentlich müssten sie doch schon öfter solche "verfluchten" Gegenstände in den Händen gehabt haben. Wenn nicht die jetzigen, so doch vielleicht frühere und dann gibt es sicher auch Aufzeichnungen darüber. Wir müssen es auf jeden Fall versuchen", schloss sie ihre Überlegungen. Verzweifelt sah sie Kiara und Aurel an.
Arwen schien Malukhats Ohren unterschätzt zu haben, denn das „herzloser Mistkerl“ war ihm keinesfalls entgangen. Vielleicht interessierte es sie aber auch nicht, ob er es gehört hatte. Was für eine merkwürdige Frau! Zuerst schlug sie ihm in der Ruine vor, Kiara und Arton auch noch aus dem Wege zu räumen und das Artefakt für sich zu behalten, und jetzt schmiss sie sich für den Bretonen und die Bosmer ins Zeug, dass es einem, in diesem Fall dem Erzmagier, schon fast Kopfschmerzen bereiten konnte. Sie schien nicht zu wissen, was sie eigentlich wollte, und ihre Laune je nach gängigem Trend zu ändern. Wie eine Katze, dachte er.
Ruckartig wandte er sich zu ihr um. „Wisst Ihr was, Arwen? Ihr erinnert mich an meine frühere Frau. Die war genauso sprunghaft wie Ihr.“ Er sagte dies nicht mal als Beleidigung, sondern einfach nur als Feststellung. Dass Raleiya ihn verlassen hatte – und auch noch, ohne ihn überhaupt davon in Kenntnis zu setzen – hatte ihn schwer getroffen, aber gehasst oder verachtet hatte er sie deshalb nicht. Trotzdem störte es ihn, dieses eine Verhaltensmerkmal nun auch an Arwen erkennen zu müssen. Tja, wenigstens wurde ihm auf diese Weise wieder einmal bewusst, dass er sich auf niemanden verlassen konnte außer auf sich selbst.
Wenn Aurel nicht dumm war, würde er sich schon einen anderen Weg einfallen lassen, als zu sterben. Letzteres war viel zu einfach, sogar für einen Soldaten seines Formats. Natürlich, Malukhat könnte nun mit allem auspacken, was er über Alexius Varra wusste und dem Mann so einen Einblick in das Mögliche verschaffen, nur irgendwie hielt er es für unsinnig, sich als Totenbeschwörer zu outen, nur um einem Mann zu helfen, den er nicht einmal mochte, dessen Schicksal ihn inzwischen nicht mehr interessierte. Alexius hatte versucht, ihn zu töten, aber das stellte keinen Grund dar, ihre gemeinsame Arbeit zu entweihen, die dem Erzmagier noch mehrere Jahrhunderte des Lebens eingebracht hatte.
Er grunzte. „Schön, dass jetzt alle auf mich sauer sind und nicht auf diesen Kaiserlichen, der euch den Auftrag verschafft hat, ohne euch über die möglichen Konsequenzen aufzuklären. Selbst, wenn er es nicht gewusst hatte, so hättet ihr alle doch immerhin verstehen müssen, dass da ein bisschen mehr hinter steckt als ein wertloses Stück Metall. Nicht mal ich wusste bis eben, was ihr euch da eingefangen habt. Aber ich hätte das Teil auch nicht ohne weiteres berührt, sondern erst einmal ganz genau in Augenschein genommen.“
Ja, Aurel hatte doch selber schuld, dass er sich in dieser Lage befand, und es nervte Malukhat zutiefst, dass die versammelte Mannschaft es nun ihm zu Lasten legte, dass der Soldat so blöd war, einfach einem Lich, der genauso gut ein uralter Ayleiden-König hätte gewesen sein können, Hörner aufzusetzen und ihm sein Krönchen zu klauen. Er hatte den Auftrag in dem Bewusstsein angenommen, möglicherweise unerfreuliche Erlebnisse zu machen oder sogar zu sterben. Jetzt Rumzuheulen und auf die falschen Personen wütend zu sein – Malukhat hatte immerhin rausgerückt, dass Aurel einem sehr bösen Zauber zum Opfer gefallen war – statt über Problemlösungen nachzudenken, wäre in den Augen des Erzmagiers ein starkes Anzeichen von Schwäche.
„Falls es Euch interessiert: Der Mann, der die Krone erschuf, hat satte zehn Jahre gebraucht, um die Konsequenzen seiner Experimente zu spüren zu bekommen. Ihr habt also eine Menge Zeit, Aurel, Euch Gedanken darüber zu machen, wie Ihr das wieder loswerdet ohne in die Horizontale zu gehen. Ein Priester des Einen, wie die dunmerische Katze hier bereits vorschlug, könnte möglicherweise Aufschluss geben, aber wenn Ihr irgendwann doch noch auf die Idee kommen solltet, dass Euer Leben vielleicht noch ein paar Jahre anhalten soll, kann ich Euch vielleicht mit ein paar Büchern abhelfen, die in diesem Fall durchaus aufschlussreich sein dürften. Euer Bier.“
Es war nun nicht so, dass er ernsthaft in Erwägung zog, Aurel zu helfen. Er tat es auch nicht Arwen oder Joplaya zuliebe. Das einzige, was ihn interessierte, war die Möglichkeit, Alexius’ Arbeit mit einem Skalpell zu sezieren.
Shiravuel
18.04.2007, 14:24
„Wisst Ihr was, Arwen? Ihr erinnert mich an meine frühere Frau. Die war genauso sprunghaft wie Ihr.“
Arwen konnte nicht glauben,was sie da hörte. Sprunghaft?? Sie? "Wer ist denn hier sprunghaft", fauchte sie ihn an. "Ihr kommt und geht, erscheint und verschwindet wie es Euch gerade passt und mich nennt ihr sprunghaft? Und Eure frühere Frau ebenfalls? Wahrscheinlich seid Ihr bei ihr auch so erschienen und verschwunden bis sie es satt hatte und selbst verschwunden ist. Wenn man Euch braucht, seid Ihr jedenfalls nicht da, aber hinterher fallt Ihr plötzlich vom Himmel, verteilt grausige Erkenntnisse und wollt Euch dann wieder in Luft auflösen. Als wäre nichts gewesen. Den Tod Artons hättet Ihr vermutlich auch verhindern können, wenn Ihr hier gewesen wärt", schrie sie ihn - außer sich vor Zorn - an. Und fügte dann noch hinzu: "Und eine Katze bin ich auch nicht. Ich mag Katzen nicht mal. Die klauen und essen alles mit Zucker", fügte sie dann noch hinzu.
Schön, dass er wenigstens ein paar Bücher an Aurel ausleihen wollte, aber keier wusste, wo er überhaupt lebte, denn schließlich war er nur auf der Durchreise und zudem: glaubte er wirklich, dass ein Kämpfer und Schwertschwenker wie Aurel aus diesen Büchern schlau werden könnte? Es war ja zweifelhaft, dass er überhaupt lesen konnte. Was sie dann auch noch aussprach. Um sich danach erschöpft ins Gras fallen zu lassen.
Muecke49
18.04.2007, 14:41
Mit einem eleganten Schwung flog die Krone durch die Luft. Sie beschrieb einen perfekten Bogen und vollführte dabei eine 180° Drehung, als wolle sie einen Tanz vollführen. Dann streifte sie den Arm der Zielperson, geriet ins Trudeln und fiel unbeachtet auf den Boden, wo sie schliesslich liegenblieb.
Kiara fühlte sich, als würde auch sie einem Mühsalzauber unterliegen. Mehrere Tonnen Gestein hatten sich auf Ihr Herz gelegt und hinderten es nun daran, weiter seine Arbeit zu erfüllen. Ebenso wie sich Ihre Lungen wohl weigerten, genug Luft in Ihren Körper zu befördern. Statt nach der Krone zu greifen, hatten sich Ihre Finger woanders, haltsuchend, hineingebohrt.
Erst Arwens Stimme brach diesen Zustand und Ihre Worte nahmen Ihr wenigstens ein paar der Steine vom Herzen herunter und das Gefühl, die Luft auf einem hohen Berg zu atmen verschwand wieder. Erst jetzt bemerkte sie, wo sich Ihre Finger hineingebohrt hatten. Es war Aurels Unterarm. Sie löste den Klammergriff, konnte aber immernoch die Stellen erspüren, wo sich Ihre Finger in den Arm gebohrt hatten. Darunter pulsierte deutlich spürbar sein Blut.Irgendwie war das tröstlich. Er war lebendig und sie würde einen Weg finden, dass dies auch so blieb. Irgendwie.
Einmal mehr kam Ihr der Erzmagier wie der grosse, schwarze Rabe vor. Ein Unglücksbote, der irgendwie auch noch gefallen daran fand, seine Botschaft zu verkünden. Sein "Hilfsangebot", war wohl kaum als solches gemeint. Arwen hatte Recht, es musste jemanden geben, der darüber etwas wusste. Und wenn die Krone tatsächlich Seelen einfing, wie ein Seelenstein........nun, auch Seelensteine konnten entladen und zerstört werden. Und wenn Ihnen kein Priester und keine weisse Magie weiterhelfen konnte, dann würde sie eben einen Nekromanten aus seinem Grab ausbuddeln.
Entschlossen blickte sie auf:"Ich danke Euch, Arwen." und das galt nicht nur für die Worte der Dunkelelfe.
Malukhat lachte höhnisch und kniete sich vor Arwen auf den Boden. Er versuchte seine Stimme ruhig zu halten, um Arwen wenigstens diese Angriffsfläche zu entziehen.
„Ihr habt doch keine Ahnung“, sagte er scharf. Seine nächsten Worte flüsterte er, denn sie waren nur für die Ohren dieser Dunmer bestimmt. „Wisst Ihr, was mich nervt? Leute, die herumlaufen und sich ein Urteil über andere erlauben, obwohl sie sie überhaupt nicht kennen. Genau das ist es, was Ihr gerade mit mir macht. Ihr habt keine Ahnung, wer ich bin, und schustert Euch irgendwelche fadenscheinigen Unterstellungen zusammen, die mich natürlich bestmöglich im schlechtesten Licht darstellen. Aber jetzt will ich Euch mal was sagen: Ich habe für diese Frau mein gesamtes bisheriges Leben auf den Haufen geworfen. Ich habe mir eine feste Arbeit in Schwarzlicht gesucht, bin nicht mehr umhergereist und habe sogar meine Studien ruhen lassen, weil sie ihr nicht gefielen. Ich habe alles, wirklich alles getan, um sie zu halten. Eines Abends kam ich von der Arbeit nach Hause und sie war fort. Meine Kinder hatte sie mitgenommen. Ich weiß bis heute nicht, warum sie das getan hat, aber eines weiß ich mit absoluter Sicherheit: Sie hat mich aufgrund irgendwelcher Gerüchte, die sie über mich aufgeschnappt hatte, an die Wachen verkauft. Nach Jahren fand ich sie wieder, und was musste ich sehen? Sie hatte sich einen reichen Gramfester geangelt und meine Kinder wussten nicht mal, dass ich ihr Vater bin. Man krempelt sein gesamtes Leben, sein gesamtes Verhalten für jemanden um, den man liebt, und diese Person spuckt einem dann auch noch ins Gesicht. So ist das Leben einfach, stimmt’s? Ein ständiger Krieg, ein ständiger Kampf um Aufmerksamkeit, ein ständiges Buhlen um Liebe und Zuwendung. Aber damit habe ich schon lange Schluss gemacht. Jetzt buhlen die Leute nur noch um mich.“
Der Erzmagier erhob sich. Der letzte Satz war wahrscheinlich ein bisschen zu viel gewesen, aber selbst das spiegelte nicht mal im Ansatz seine Meinung wider. Joplaya, die versucht hatte, lange Ohren zu machen, stand ein Stück entfernt und ihr enttäuschter Gesichtsausdruck ließ erkennen, dass sie kein Wort des eben geführten Monologs verstanden hatte. Besser so. Sie musste nicht wissen, aus welchem Grund ihre Mutter Malukhat bis zum Ende vor ihr geheim gehalten hatte.
„Aber Ihr habt wohl recht“, lächelte er grimmig, „Am Ende hat sowieso immer der Schuld, der nicht da war und keine Chance hatte, etwas zu tun.“
Shiravuel
18.04.2007, 17:59
Zwar tat es Arwen leid zu hören, wie seine Frau oder besser Exfrau mit Malukhat umgesprungen war, aber das machte die Sache auch nicht beser. Zumal jeder Mann sich selbst immer ins beste Licht stellte. Ja, vielleicht hatte er sein Leben geändert wegen ihr, vielleicht auch etwas aufgegeben, aber hatte er ihr außerdem auch Aufmerksamkeit, Zuwendung geschenkt? Oder war er - wie viele Männer - der Meinung gewesen, das, was er getan hatte, müsse bis ans Lebensende reichen und weitere Zuwendung wäre nciht nötig gewesen. Immerhin müsste die Frau ja wissen, dass sie geliebt würde. Männer waren so tumbe Tröpfe manchmal. Und selbst wenn er wirklich an eine egoistische, rücksichtslose und geldgierige Frau geraten war, dann sollte er froh sein, sie los zu sein. Doch irgendwie hatte Arwen das Gefühl, dass Malukhat ihr noch immer nachtrauerte, auch wenn er das vermutlich nicht einmal sich selbst eingestehen würde.
Und - hah! - um seine Gunst buhlen? Da konnte der Herr Dunmer warten bis der Herr Dunmer schwarz war. Sie würde um keines Mannes Gunst buhlen. Auch nicht um Malukhats. Gerade um seine nicht, denn wenn man bei diesem Mann zu sehr nachgab, ihm zeigte, wie sehr man ihn mochte, dann hatte man vermutlich sofort verloren.
Also beschränkte sie sich lediglich auf seinen letzten Satz und meinte: "Ja richtig, Ihr wart nicht da! Und warum nicht? Ist das vielleicht in Eurem Leben immer schon so gewesen, dass Ihr nicht da wart, als Ihr gebraucht wurdet? Ist natürlich die beste Entschuldigung, wenn man sich immer rechtzeitig verdrückt und dann ganz beleidigt sagt: ich war ja nicht da und konnte nichts tun". Sie hatte ihrer Stimme eigentlich einen höhnischen Klang geben wollen, aber das gelang ihr nicht. Ihr Stimme klang einfach nur müde und traurig. Sie hatte sich in der Ruine verraten und verloren gefühlt, als er so plötzlich verschwunden war und sie hatte sich erneut verraten gefühlt, als er so einfach mit Joplaya abziehen wollte. Mühsam stand sie auf und drehte sich um. Ihr war auf einmal alles egal. Sie war müde, einfach nur müde und der Blutverlust durch die Verletzungen gab ihr fast den Rest. Zwar hatte Joplaya ihr helfen können, doch das Blut musste sich erst neu bilden. Und der Gedanke, dass sie bis zur Kaiserstadt zurück musste, um ein Bett zu bekommen, war alles andere als verlockend. Sie fragte sich ernsthaft, wie sie das schaffen sollte. Jedenfalls aber nicht, indem sie hier stehen blieb. Sie schenkte Kiara und Joplaya noch ein müdes Lächeln und begann dann langsam loszugehen. Einen Schritt vor den anderen, immer nur einen. Es musste doch zu schaffen sein ...
GreyWolf
18.04.2007, 21:28
Um Aurel drehte sich alles. Zuviel war während der Zeit seiner Beinahelähmung durch die Dunmer auf ihn eingestürmt. Die Erinnerungen an Ravanna, der Zorn und die Trauer ob der Zerstörung des einzigen Gegenstandes, der auf so makabre Weise noch ein Band zu ihr dargestellt hatte, die Worte Kiaras und die Offenbarung Malukhats betreffs der Ayleidenkrone, die er auf Bitten seiner Tochter mürrisch geäußert hatte.
Aurel war schwindelig. Seine Beine wollten einknicken, aber ein plötzlicher Schmerz im Unterarm riss ihn in die Realität zurück. Sein Körper erholte sich langsam von dem Mühsalzauber der Dunkelelfin, so dass er seinen Kopf drehen und die Quelle des Schmerzes ausmachen konnte. Es war Kiara, die aschfahl neben ihm stand, ihre Finger fest in seinen Arm vergraben.
Und plötzlich fiel der Schwindel von Aurel ab. Er konnte wieder klar denken, und schlagartig ordneten sich seine Gedanken. Wie eine Erleuchtung wurde ihm seine Situation bewusst, Beschlüsse formierten sich in seinem Geist, Prioritäten wurden geändert. Aurel hatte so etwas noch nie zuvor erlebt, es war, als würde er neu geboren.
Und er begann, zu lächeln.
Ravanna... sie war Vergangenheit. Er betrachtete Kiara neben sich. Er wusste es nun, er war nicht einfach vernarrt in diese Bosmer, er liebte sie. Als wäre die erneute Begegnung mit Malukhat und die Zerstörung des Harnischs Vorsehung gewesen, um ihn aus der Trauer und der Vergangenheit zurück ins Leben und die Gegenwart zu bringen.
„Gehe nicht, wohin ich dir nicht folgen kann“, hatte die Bosmer gesagt. Diesen kurzen Satz, der doch so inhaltsvoll war und ihm zeigte, dass es etwas gab, wofür es sich in der Gegenwart zu leben lohnte. Und dass Ravanna Vergangenheit war, die man vielleicht nie vergaß aber dennoch endlich ruhen lassen sollte.
Der Fluch... Aurel hatte wieder ein Ziel. Er musste eine Möglichkeit finden, den Fluch zu brechen, wenn der Dunkelelf nicht gelogen hatte, aber Aurel fühlte, dass dieser die Wahrheit gesprochen hatte, wenn auch vielleicht nicht die ganze Wahrheit.
Er wollte leben, Kiara zuliebe... sich zuliebe. Und er würde eine Möglichkeit finden, den Fluch zu brechen und nicht wahnsinnig zu werden.
Verdammt, er war Soldat und kein Söldner, und angesichts von Gefahr und Bedrohung würde er nie in Selbstmitleid versinken oder sich verstecken. Er würde kämpfen, auch wenn es diesmal wohl auf eine andere Art geschehen müsste als im Krieg. Er hatte wieder ein Ziel, ein richtiges Ziel, nicht die Jagd nach Artefakten für Geld.
Und so lächelte Aurel, trotz der furchtbaren Offenbarung Malukhats.
Sanft strich er der noch immer kreidebleichen Kiara eine Haarsträhne aus der Stirn.
„Nein, ich werde nicht gehen... nicht dorthin. Und ich werde nicht dem Fluch erliegen!“
Aurel blickte kurz zum Rest der Gruppe. Malukhat, der sich plötzlich nicht mehr für Aurel zu interessieren schien, war offenbar in ein Zwiegespräch mit der Dunmer verwickelt, beobachtet von Joplaya, während die unbekannte Bosmer, die sich in seiner Begleitung befunden hatte, abwartend und sondierend die Gruppe zu beobachten schien.
„Ich habe noch eine Sache zu tun, Kiara. Bitte entschuldige mich einen Moment. Ich werde nicht lange brauchen. Ich muss etwas zuende bringen, was mich viel zu lange belastet hat.“
Und mit diesen Worten ging Aurel in Richtung des Grabes von Arton in den Ruinen. Niemand außer Kiara schien ihn bei seinem Tun zu beobachten, und als er nach einer halben Stunde zu der Gruppe zurückkehrte, befand sich neben Artons Grab ein weiteres, kleineres Grab, und Aurel trug seinen Brustpanzer nicht mehr.
„Ich werde es Dir erklären“, meinte er an Kiara gewandt. „Aber nicht jetzt. Wenn wir alleine sind.“
In Aurels Kopf entstanden bereits fieberhaft Pläne. Ein Wissender der Neun in einer Kirche wäre vielleicht wirklich eine Hilfe betreffs des Fluchs und der Krone. Und Malukhat hatte da etwas von Büchern erwähnt... der Dunmer wusste mehr, als er gesagt hatte, immer deutlicher wurde dies Aurel. Und da war nicht zuletzt ihr Auftraggeber, Octavo, in der Kaiserstadt, der so versessen auf das Artefakt gewesen war. So gierig danach, dass er Aurel als Wachhund angeheuert hatte, um die anderen Schatzsucher zu beobachten und zu überwachen. Er musste ebenfalls etwas wissen. Wusste er etwas über den Schöpfer der Krone? Etwas über Personen, die weiterhelfen konnten, die etwas wussten? Etwas wussten... Aurel kam ein seltsamer Gedanke. Wusste er etwas über Malukhat? Und dann fiel sein Blick auf Joplaya. Sie hatte Ehre und Mitgefühl. Vielleicht würde sie helfen können?
Aurel blickte zu Kiara. Er würde ihre Hilfe brauchen. Sie war der einzige Mensch in ganz Cyrodiil, dem er momentan vertraute. Aber den Worten Malukhats nach hatte er noch Zeit, und er hatte der Bosmer versprochen, ihr beizustehen. Und er hatte vor, sein Versprechen zu halten.
Er hatte diesen Gedanken kaum zu Ende gedacht, als er plötzlich wahrnahm, dass Arwen sich erhoben hatte und mehr von der Gruppe wegtaumelte, als dass sie ging. Was hatte sie vor?
...
Malukhat sah Arwen hinterher, während er versuchte, einen Entschluss zu fassen, der seine Nase ein weiteres Mal in Gefahr bringen könnte. Wenn er nur daran dachte, schien es in der Mitte seines Gesichts verräterisch zu knacken. Obwohl sie sich so taub anfühlte, als hätte Sheogorath seine Nase aus Spaß durch eine Kartoffel ersetzt, war er doch froh, dass der stechende Schmerz langsam aber sicher verebbte. Noch ein Schlag darauf, das war ihm klar, würde ihn auf ewig entstellen. Seine gesamte Eitelkeit war also nun darauf gerichtet, dies nicht geschehen zu lassen. Zumal Arwen ihm eben noch ein paar unerfreuliche Worte an den Kopf geworfen hatte. Entweder wollte oder konnte sie es nicht verstehen. Es ging nicht nur um den Vertrauensbruch, den seine Frau begangen hatte, sondern um sein gesamtes Leben. Er hatte wahrscheinlich mehr Blut an den Händen als ein Schlachterfisch Zähne im Maul.
Während er also über seine nächsten Schritte nachdachte, sorgsam beobachtet von seiner Tochter, bemerkte er Aurels Verschwinden erst, als dieser gerade wieder zurückgekehrt war. Der Erzmagier betrachtete ihn aus den Augenwinkeln. Der Bretone, nun ohne Harnisch, machte einen komplett veränderten Eindruck. Beinahe hätte Malukhat laut aufgelacht. Eine derartige Selbstsicherheit hätte nicht mal er nach so einer Hiobsbotschaft an den Tag gelegt. Aber gut, der Kerl schien wenigstens nicht um einen schnellen Freitod bemüht zu sein. Zudem erkannte er einen Zug an Aurel, der ihm von sich selbst bekannt war: Dinge zu nehmen, wie sie waren, und das Beste daraus zu machen. Das gleiche tat Malukhat in diesem Moment. Er spielte in Gedanken die Möglichkeiten durch, die dem Rundohr noch blieben. Die Bücher hatte er das letzte Mal in der zweiten Ära angerührt, er erinnerte sich kaum noch an ihren Inhalt. Wenn er wieder im Tiber Septim war, würde er sofort Nachricht nach Morrowind schicken lassen, jemand möge ihm die Bücher schleunigst in die Kaiserstadt bringen. Aurel war in diesem Moment kein Feind mehr, sondern eher ein Patient. Nein, das wäre zu viel des Guten. Versuchsobjekt traf es besser. Der Erzmagier würde sich mit ihm auseinandersetzen müssen, wenn er die Gedanken nachvollziehen wollte, die zur Erschaffung der Krone geführt hatten. Er hatte nicht dabei mitgewirkt, sie herzustellen, sondern lediglich Alexius dabei unterstützt, Seelen zu fangen. Die Leichen waren ihm für weitere Untersuchungen geblieben, auf diese Weise hatten beide einen Vorteil aus der gemeinsamen Arbeit ziehen können. Mehr hatte er damals nicht wissen müssen, das Thema hatte ihn nicht weiter interessiert. Jetzt aber war er Feuer und Flamme. Vielleicht würde er ein derartiges Artefakt selbst herstellen können, natürlich unter unterschiedlichen Konditionen und für einen komplett anderen Zweck…
Malukhat hatte seine Entscheidung gefällt und wandte sich Aurel zu. „Der Mann – oder Lich, wie Ihr wollt – hieß Alexius Varra. Er lebte irgendwann Mitte zweite Ära, genau kann ich mich nicht erinnern. Ich glaube zwar nicht, dass es Euch weiterbringen wird, aber bevor er in diese Ruine zog, lebte er in Skingrad. Ihr könntet Euch dort bei den älteren Elfenherrschaften umhören, vielleicht erinnert sich noch jemand an ihn. Er war sehr exzentrisch und sein Denken schon immer… alternativ. Ich lasse nach einem Boten schicken, der mir die Bücher in die Kaiserstadt bringt, und sie mir zu Gemüte führen. Seht in ein oder zwei Wochen in der Kaiserstadt im Tiber Septim bei mir vorbei.“ Er wollte sich schon zum Gehen wenden, da kam ihm eine Idee. Beschwichtigend hob er die Hände und sagte eindringlich: „Kiara soll die Krone tragen, nicht Ihr. Mit jedem Gegner, den Ihr tötet, würdet Ihr nur noch mehr Seelen darin anhäufen und unter diesen Umständen weiß ich nicht, ob Alexius’ zehn Jahre für Euch halten, was sie versprechen. Und fasst nichts an, was irgendwie so aussieht, als sei es mit einem bösen, unheimlichen und kaum erforschten Todesfluch belegt. Ein bisschen Nachdenken könnte Euch wirklich nicht schaden.“
Er wartete keine Antwort ab, sondern ging hinter Arwen her, Joplaya und Melian im Schlepptau. Es dunkelte langsam, was Malukhat nur recht war, denn das bedeutete, sie mussten bald rasten. Und zu rasten kam ihm in Anbetracht dessen, was er zu tun gedachte, sehr gelegen, ansonsten würde man ihn zurück in die Kaiserstadt tragen müssen. Bei der Dunmer angelangt hob er sie ohne Vorwarnung auf die Arme und nutzte ihre Überraschung, um schnell zu sagen: „Wenn Ihr mich jetzt dafür schlagen wollt, dann bitte nicht auf die Nase.“
Muecke49
18.04.2007, 23:11
„Nein, ich werde nicht gehen... nicht dorthin. Und ich werde nicht dem Fluch erliegen!“ Die Zuversicht in seinem Lächeln, sties die letzten Steine von Ihrem Herzen herunter. Irgendwas hatte sich für Ihn geändert und es war nicht der Fluch, soviel stand fest.
Während Aurel in der Nähe von Artons Grab arbeitete, hatte Kiara Zeit sich den Rest der Gruppe zu betrachten. Ebenfalls etwas abseits stand eine andere Bosmer. Fast wirkte sie etwas verloren, wie sie alleine dort stand. Wie mochte sie wohl hier hereingerutscht sein? Offensichtlich war sie mit dem Erzmagier eingetroffen, aber dieser schien es nun vollkommen vergessen zu haben, dass sie existierte. Und so lächelte Kiara Ihr mal kurz zu.
Ihr Blick suchte Aurel und fand den Bretonen knietief in einem 2. Grab stehend. Der Brustharnisch war nun verschwunden und Aurel fing an, das Grab zu schliesen. Steine waren hier nicht vonnöten, dort war nichts mehr, was wilde Tiere reizen könnte. Und doch wurde die Waldelfe das Gefühl nicht los, das dort nicht nur ein Gegenstand begraben lag. "Später", hatte er Ihr gesagt.
Kurze Zeit später kehrte auch der Bretone zu der Gruppe zurück. Kiara hatte nichts von dem Dialog zwischen Arwen und Malukhat verstehen können, aber die Dunkelelfe humpelte, nach einem müden Lächeln, in Richtung der Kaiserstadt davon. Kiara sah Ihr mit einem unguten Gefühl nach. Sie sollte nicht alleine unterwegs sein, immerhin konnte sie kaum aufrecht stehen. Aber die einsetztende Dunkelheit hatte die Dunmerin in Ihrem dunklen Umhang bereits verschluckt.
Dafür wandte sich Malukhat Ihnen zu und er hatte wohl eine Entscheidung getroffen. Jede Häme war nun aus seiner Stimme verschwunden. Konnte sie sich so getäuscht haben? Wollte er wirklich helfen. Doch ganz ohne Spott kam er dann doch nicht aus..."Und fasst nichts an, was irgendwie so aussieht, als sei es mit einem bösen, unheimlichen und kaum erforschten Todesfluch belegt. Ein bisschen Nachdenken könnte Euch wirklich nicht schaden.“ Doch fehlte den Worten der böse Biss und Aurels Lächeln blieb bestehen.
Das war auch gut so, denn Kiara fühlte nun die Müdigkeit in allen Knochen und wollte nur noch ein Lager aufschlagen. Aber nicht hier, neben der Ruine.
"Also wohin gehen wir? Skingrad?"
Shiravuel
19.04.2007, 07:30
Arwen wusste nicht, wie lange sie durch die Nacht getaumelt war. Wahrscheinlich war es nicht lange, aber sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Sie hatte nicht mal mehr die Kraft sich zu erschrecken, als sie plötzlich hoch gehoben wurde. Dann hörte sie eine bekannte Stimme, Malukhats Stimme: „Wenn Ihr mich jetzt dafür schlagen wollt, dann bitte nicht auf die Nase.“ Schlagen? Sie? Sie hätte nicht mal mehr die Kraft besessen eine Fliege davon zu wedeln. Und warum sollte sie ihn schlagen? Viel lieber hätte sie Aurel geschlagen in diesem Moment. Ihre Hilfsversuche mit dem Priester hatte er schlichtweg ignoriert, schien nicht einmal zugehört zu haben. Sie war ja wohl in seinen Augen auch nur eine "ehrlose" Magierin.
"Ich werde Euch nicht schlagen", murmelte sie schwach und fügte dann noch hinzu: "Dämlicher Paladin, dämlicher". Dann fiel ihr allerdings auf, dass Malukhat, welcher den Zusammenhang ihrer Gedanken nicht kannte, durch diese Sätze leicht verwirrt sein könnte, aber ihr fehlte nun endgültig die Kraft, das aufzuklären. Und von daher tat sie das, was vornehme Damen seit Jahrhunderten taten. Sie fiel ein zweites Mal in Ohnmacht, obwohl sie alles andere als eine vornehme Dame war.
Melian wusste nicht mehr, wo unten und wo oben war. Die Ereignisse der letzten Minuten - oder waren es Stunden? - waren einfach zu viel gewesen. Erst dieser seltsame Dunmer in der Kaiserstadt, wer auch immer das gewesen sein sollte. Dann dieses unendliche Gerenne quer durch die Wildnis, um dann hier anzukommen und wie durch ein Wunder auf Joplaya zu treffen. Melian hatte, als Malukhat sich anfangs nur seinem Töchterchen widmete, die anderen gleich bemerkt und ihre Blicke gesehen. Ab diesem Zeitpunkt bemerkte sie ein leichtes Ziehen in ihrem Magen, das nicht eben abebbte, als Malukhats Nase brach und sich eine komplette Rüstung vor ihren Augen für immer verabschiedete. Sie hatte so etwas noch nie gesehen. Melian war sich immer einigermaßen sicher vorgekommen in ihrer Mithril-Rüstung, die sie vom Vater bekommen hatte.
Ihr Vater. War er nicht eigentlich der Grund, dass sie überhaupt in die Kaiserstadt gegangen war? Hatte sie nicht so schnell es ging zu ihm zurückkehren sollen? Aber Melian wollte nicht mit einer Handvoll Nichts zurückkehren. Dummerchen, dachte sie, mit einer Handvoll Diebesgut wärst du zurückgekehrt! Was hätte er nur von ihr denken sollen?
Und jetzt stand sie hier vor einer Ruine mit lauter Leuten, die sich entweder liebten oder hassten. Sie blickte nicht mehr durch, verstand nicht, was es mit irgendwelchen Aylaiden-Krnen auf sich hatte, wusste nicht, was ein Lich war und sah nur ab und zu auf das provisorische Grab. Unbemerkt von sich selbst und den anderen war sie immer wieder einen kleinen Schritt zurückgewichen und stand abseits der anderen. Sie wurde erst wieder aus ihren Gedanken gerissen als die Dunmer, die lange mit Malukhat gesprochen hatte, plötzlich davonhumpelte.
Melian starrte in ihre Richtung, dann zu den anderen. Die andere Waldelfe in der Gruppe lächelte, als sie ihren Blick streifte. Aber Melian schaute ganz schnell wieder zu Boden. Sie würde lieber still hier warten, bis Malukhat ihr einen neue Aufgabe anschaffen würde. Mit Sicherheit sah er ihre Schuld als nicht beglichen an, das würde er wohl bis zu seinem Lebensende nicht mehr tun. Sie sah sich schon Speisen und Getränke servierend und vor allem putzend in des Erzmagiers Schloss. Was aber viel unangenehmer war, war die Tatsache, dass ein Schuldeingeständnis vor Joplaya auch noch fällig war. Im schlimmsten Fall musste sie das alles auch noch vor den anderen zugeben. Vielleicht würden sie die Diebin gleich töten oder zumindest verraten. Und das bedeutete Knast, denn gegen Wachen konnte sie ja kaum kämpfen und Geld um sich freizukaufen hatte sie auch keines. Aber diese Möglichkeiten hätte es ohnehin kaum gegeben, denn Madame Melian hatte es ja geschafft gleich einen Erzmagier zu besteheln und der würde sie sicher gern im Gefängnis sehen. Melian seufzte und ließ sich auf einen großen Stein neben sich sinken. Einfach abwarten. Ihr Leben war ohnehin gelaufen.
Sie schlugen ihr Lager auf einer winzigen Lichtung nahe der Kaiserstadt auf. Sie hätten noch weitergehen können, doch Malukhats Arme schmerzten von der Anstrengung. Nicht, dass Arwen so sonderlich schwer war, keinesfalls, doch sah er sich nicht mal mehr in der Lage, eine Feder vom Boden zu stemmen.
„Na toll“, maulte Joplaya. „Jetzt haben wir natürlich keine Ausrüstung mitgenommen. Kein Zelt, kein gar nichts.“ Mürrisch stampfte sie mit dem Fuß auf, während der Erzmagier die ohnmächtige Dunkelelfe vorsichtig in das weiche Laub sinken ließ. Er wollte sie nicht wecken, denn Schlaf würde ihr sehr gut tun.
„Ich gehe Feuerholz sammeln“, sagte er knapp. „Du, Joplaya, kümmere dich derweil um Arwen.“ Dann wandte er sich an die junge Bosmer. „Und Ihr geht die Umgebung ab, ob sich vielleicht ungebetener Besuch dort befindet.“ Er ging in nördlicher Richtung davon und zauberte Nachtsicht auf sich selbst. Die Umgebung erschien ihm in einem leuchtenden Blau, jede Kontur zeichnete sich scharf vor seinen Augen ab. Statt aber Feuerholz zu sammeln, wie er es vorgehabt hatte, ließ er sich in einiger Entfernung vom Lager gegen einen Baum sinken, verschränkte die Arme vor der Brust und rief sich die damalige Zeit in Erinnerung.
“Ich halte das für keine gute Idee“, sagte Malukhat und blickte in zwei Augen, deren Ausdruck er vorher nur von Verrückten oder Lotteriegewinnern gekannt hatte. Er konnte einwandfrei darauf schließen, dass es sich hierbei um ersteres handelt.
Der Kaiserliche verdrehte die Augen und setzte sich vor ihm auf einen Stein. Er war einen Kopf kleiner als sein dunmerischer Gefährte, hatte langes, schwarzes Haar und ein blasses, ausgemergeltes Gesicht. Malukhat wusste, wie lange der andere das Tageslicht nicht mehr erblickt hatte.
„Hör mal, Malukhat“, sagte Alexius, lehnte sich vor und stützte die Ellenbogen auf seinen Oberschenkeln ab. „Ich suche schon seit einer Ewigkeit nach einer Lösung meines Problems und ich glaube, ihr immer näher zu kommen. Du selbst kannst davon doch auch nur profitieren.“
„Das ist verrückt!“, rief Malukhat. „Merkst du gar nicht, was für einen Schwachsinn du dir da zusammen gereimt hast?“
„Sprich leiser“, flüsterte Alexius energisch in das Halbdunkel der Ruine. „Die anderen müssen nicht wissen, was ich vorhabe.“
Nun war es an Malukhat mit den Augen zu rollen. „Als wenn es die interessieren würde.“
Tatsächlich war davon auszugehen, dass ihre Gefährten nicht sehr viel mehr im Kopf hatten als ihre eigene Existenz. Oder die Beendigung selbiger. Worschula, die nordische Kampfemanze, die keinen Moment ausließ, Malukhat zu zeigen, was sie von Elfen – besonders von männlichen Elfen hielt, sprach seit drei Tagen kein Wort mehr mit ihnen, und immer, wenn der Dunmer an ihr vorbeiging oder das Wort an sie richtete, grunzte sie verächtlich und starrte ihn an, als fragte sie sich, wie sein Kopf wohl über einem Kamin aussah. Der Bosmer Algor war ähnlich kommunikativ, allerdings ging von ihm keine Aggression, sondern eine starke Aura des Wahnsinns aus. Auch jetzt kicherte er am anderen Ende der Halle, während er auf dem Tisch stehend ein Bein umher schwenkte und so tat, als hielt er eine Rede vor großem Publikum. Und wo war Vortius? Der Kaiserliche hatte sich vor zwei Wochen in seine Kammer eingesperrt und sich nicht mehr blicken lassen; Malukhat wusste nicht mal, ob er überhaupt noch lebte.
Seltsam, dachte er, wie der Aufenthalt hier unten die Leute verändert hat. Er meinte sich zu erinnern, dass sie vor nicht allzu lange Zeit normaler gewesen waren, und konnte sich des Gedankens nicht erwehren, dass Alexius etwas damit zu tun hatte. Alexius! In ihm hatte der Dunmer bisher gedacht, einen Seelenverwandten gefunden zu haben, und das einfach nur aufgrund der Tatsache, dass sie beide noch richtig im Kopf waren. Und jetzt? Jetzt kam ihm dieser Imperiale mit einer Idee, wie sie dümmer, einfältiger und verrückter nicht hätte sein können.
„Interessiert es dich etwa, ob diese Leute leben oder sterben?“, lächelte Alexius Varra müde.
„Nein“, gestand Malukhat, „aber das ist reine Ressourcen-Verschwendung.“
Varra schüttelte den Kopf. „Das ist es nicht. Ich erkläre es dir noch einmal. Die Sache mit der Unsterblichkeit ist bisher nicht gut gelaufen und bevor das einschläft – oder ich einschlafe, möchte ich zu einem zufrieden stellenden Ergebnis kommen.“
Ruckartig erhob der Dunmer sich. „Du spielst hier mit dem Leben vieler Leute Pingpong, mein Guter“, zischte er. „Wir haben ein gutes Auskommen mit dem, was wir im Monat hierher schaffen. Das hält uns die Gesetzeshüter vom Leib. Aber du redest jetzt von mehreren hundert Seelen. Mal davon abgesehen, dass wir anschließend ziemlich schnell hochgenommen werden: Wie hast du dir das gedacht? Es gibt keinen Seelenstein, der groß genug wäre, eine derartige Menge aufzunehmen. Also bitte, was daran habe ich jetzt nicht verstanden?“
Alexius starrte ihn an, als war er es, der sich in einer alternativen Realität bewegte.
„Schau her“, sagte er knapp und zog eine Krone aus seiner Tasche, die stark an die der einst lebenden Ayleiden erinnerte. Aber irgendwas störte Malukhat an ihr und sagte ihm, dass es nicht nur eine einfache Ayleiden-Krone war.
Alexius schien seine Gedanken gelesen zu haben und quittierte es mit einem Lächeln. „Ich habe die Krone aus dem Metall einer echten und einigen Seelensteinen nachgebaut. Ich weiß nicht genau, wie viele Seelen sie aufnehmen kann, aber es wird eine Unmenge sein, vielleicht sogar unbegrenzt.“ Er beugte sich zu dem Freund vor. „Malukhat, wenn das hier funktioniert, haben wir einen Durchbruch erreicht. Nicht mal Mannimarco könnte uns da das Wasser reichen.“
Das kann der Wurmkopf sowieso nicht, dachte Malukhat, behielt es aber für sich. Varra, dieser verrückte Schwachkopf. Er begab sich auf unsicheres Terrain und benutzte auch noch sich selbst als Versuchsobjekt, weil sich ein anderes nicht dafür anbot. Tausend Seelen in kürzester Zeit einzufangen, das hatte er sich vorgenommen, und der Dunmer hielt dies für das aberwitzigste Unternehmen seit der Entstehung des Kaiserreichs. Um genau zu sein, wollte er besonders junge Leute töten in der Hoffnung, ihre restlichen Lebensjahre zu erhalten, nachdem er sie in die Krone gebannt hatte. Dabei wollte Varra einen Zauber benutzen, den er selbst geschaffen und noch nie ausprobiert hatte. Wie auch? Der war ja für diesen einen Zweck und ließ sich vorher nicht erproben.
„Ich habe kein gutes Gefühl dabei“, sagte Malukhat. „Wenn es nicht klappt, wer weiß, was dann passiert.“ Im Hintergrund hatte Algor das Bein durch einen Arm ersetzt und schwang ihn inbrünstig hin und her wie ein Dirigent in der Oper, ständig begleitet von den mürrischen Blicken Worschulas, die den Anschein machte, sie würde ihn gleich von seinem Tisch herunter prügeln. Aus irgendeiner Ecke kam Vortius gekrochen, fing sich ebenfalls einen hasserfüllten Blick der Nord ein und machte sofort wieder kehrt.
Großartige Leistung, Worschi, dachte Malukhat, jetzt kriegen wir ihn wieder zwei Wochen nicht zu Gesicht.
„Wenn es nicht klappt, wenn es nicht klappt!“, rief Alexius genervt. „Aber wenn es doch klappt?“
„Du hast sie nicht mehr alle“, entgegnete der Dunmer.
„Gut möglich. Aber ich habe mir einen Ausweg offen gelassen, falls es, wie du ja befürchtest, wirklich nicht klappen sollte. Sieh her“ – er wies auf ein paar Linien, die rund um die Krone herum in das Metall gekerbt worden waren. „Wenn was schief geht, brauche ich nur…“
Brauche ich nur… Brauche ich nur… Die Worte hallten im Kopf des Erzmagiers wieder. Angestrengt versuchte er, den Satz zu Ende zu führen und auf die Lösung des Rätsels zu kommen, doch blieb diese Erkenntnis ihm verwehrt. Verdammt, es lag ihm auf der Zunge und er kam einfach nicht darauf! Der Nachtsicht-Zauber hatte nachgelassen, die Dunkelheit umarmte den Wald wie ein schwarzes Tuch. Obwohl auch der Dunmer in der Schwärze unterging, fühlte er sich abgestoßen von ihr. Ein Gefühl, das er bisher nicht gekannt hatte.
Seufzend erhob sich der Mann, klaubte trockenes Holz zusammen und trug es zurück zu ihrem Lager, in dem bereits ein Feuer brannte.
„Du hast zu lange gebraucht“, sagte Joplaya und zuckte mit den Schultern. Sie saß neben Arwen auf dem Boden, die noch immer schlief. Es wäre gut für sie, die Nacht durchzuschlafen, aber ihre Augenlider flatterten. Wahrscheinlich träumte sie.
Der Dunmer ließ das Holz neben der Feuerstelle fallen, legte ein paar Zweige nach und setzte sich neben seine Tochter auf den Boden. Die junge Frau gähnte.
„Schlaf ruhig, Joplaya“, sagte Malukhat liebevoll, „ich werde Wache halten.“
Sie lächelte und legte sich neben ihm auf den Boden.
Von Melian war nichts zu sehen.
Na das versprach ja ein spaßiger Abend zu werden.
„Und Ihr geht die Umgebung ab, ob sich vielleicht ungebetener Besuch dort befindet.“
Malukhats Worte hallten in ihrem Kopf nach. Er hatte ihr also definitiv noch nicht verziehen. Was sollte sie denn noch machen? Sich töten lassen? War es das, was er wollte? Sie tot sehen? Dann würde sie lieber durch irgendeinen Schockschaden sterben als von einem Troll zerrissen zu werden. Melian bewegte sich nur schleichend vorwärts. Zu groß war die Angst von irgendeiner Kreatur entdeckt zu werden. Sicher, das Schießen mit Pfeil und Bogen lag ihr irgendwie im Blut, aber richtig gut beherrschte sie ihre Waffe nicht. Außerdem hatte sie zu wenig Pfeile. Es waren vielleicht 15,20 Stück.
Melian war sicher schon eine Stunde unterwegs. Die Dunkelheit war voll eingebrochen. Sie schlich und schlich. Müsste sie nicht längst wieder am Lager angekommen sein? Inzwischen sah ein Baum aus wie der andere. Ein Weg war absolut nicht mehr zu finden. Sie war schon mehrmals direkt an Wölfen vorbeigeschlichen, sogar einen Bär hatte sie gesehen. Aber Melian wurde nicht entdeckt. Sie fragte sich, ob sie ohne das Gefängnis jemals so gut hätte Schleichen lernen können.
Langsam wurde es ihr kalt. Die Mithril-Rüstung trug ihren unangenehmen Anteil dazu bei. Melian wollte endlich in das Lager zurück. Ans warme Feuer. Vielleicht ein bißchen zu Essen. Das Brot aus dem Tiber Septim hatte sie im Lager zurückgelassen. Sie schlich und schlich. Hatte sie diesen Stein nicht schon mal gesehen? Aber ein paar Meter weiter dachte sie dasselbe über einen anderen Stein. Melian bemerkte wieder dieses Ziehen im Magen. Oder: Es fühlte sich an, als griffe jemand in ihren Bauch, quetschte ihren Magen zusammen und drehte ihn langsam aber beständig um. Sie hatte sich völlig verlaufen. Und die anderen würden sicher denken, dass die diebische Bosmer sich davongemacht hatte. Wahrscheinlich kontrollierten sie bereits ihre Sachen. Wenn es nicht sogar so war, dass Malukhat sich insgeheim freute, weil er sich dachte, dass sie längst von einer Kreatur getötet worden war.
Sie kauerte sich neben einen großen, alten Baum und weinte still in die Nacht hinein.
J'Shivrizza starrte auf das Zuckersäckchen in ihren Pfoten. "Danke!" sagte sie. "Khajiit werden nicht fett von Zucker, oh nein. Zucker in Elsweyr heilig. Zumindest der Mondzucker. Tränen der Göttlichen! Zucker aus diesem Land einfach nur süß."
Sie wurde das Gefühl nicht los, der Hochelf hörte ihr gar nicht zu. Längst war das Spitzohr wieder unterwegs, während J'Shivrizza die geröstete Krabbe in ihrer Hand betrachtete. "Grüner Pakt, Fleischmandat und so." die Khajiit legte die Ohren an "J'Shiv kein Bosmer sein."
Damit warf sie die Krabbe in hohem Bogen zurück. Den Zucker aber steckte sie ein. In Bruma würde es sicherlich auch etwas anderes geben. Im Zweifelsfalls nahm sie sich vor, Eis mit Milch mit Zucker zu mischen. In Gasthäusern könnte das ein Knaller werden! Besonders, wenn er die Sachen in der Luft vermischt und frisch von den Bergen serviert würden. J'Shivrizza hatte große Pläne. Sie war bereit für Bruma.
Die einzige Frage war bloß, ob Bruma für die Khajiit bereit war.
Elendil Sunlight
20.04.2007, 09:09
Elendil seufzte innerlich. Mondzucker galt in Elsweyr als heilig. Das erklärte vieles. Ein Land, welches eine Droge für "heilig" erklärte, konnte ja letztlich auf Dauer nur verwirrte Bürger hervorbringen. Der permanente Genuss von Mondzucker machte Khajiit vielleicht nicht abhängig, aber stellte natürlich etwas mit Körper und Geist an. Vielleicht war das auch die Erklärung, warum J'Shivrizza sich weigerte, richtige Magie mithilfe von Büchern zu studieren. Vermutlich konnte sie sich gar nicht über einen längeren Zeitraum konzentrieren. Deshalb die "Tricks", denn die Magie gezielt zu bündeln, dürfte einem Volk von Drogensüchtigen ziemlich schwer fallen wenn nicht gar unmöglich zu sein. Weswegen es - als weitere Schlussfolgerung - vermutlich kaum khajiitische Magier gab und diejenigen, welche wirklich Magie beherrschten, hatten Elsweyr in sehr jungen Jahren verlassen oder waren gleich woanders geboren.
Während Elendil weiter durch die Wildnis marschierte, grübelte er darüber nach, ob der "Heiligenstatus" von Mondzucker in Elsweyr nur noch durch Tradition fortgeführt wurde oder ob skrupellose Herrscher damit ein williges berauschtes Volk unter der Knute halten wollten.
Während des Gehens rief er der Khajiit zu: "Wenn der Tag anbricht, suchen wir eine Stelle zum Rasten." Er hatte sehr wohl mitbekommen, dass J'Shivrizza offenbar das Sonnenlicht nicht gut vertrug. Nein, er war nicht plötzlich zum Freund dieses maunzenden Ärgernisses geworden, er wollte nur nicht, dass sie die Wanderung durch ihre Lichtempfindlichkeit aufhielt. Insofern wäre Schlafen am Tag und Wandern in der Ncht weitaus sinnvoller.
Karrod schlug die Augen auf. Äh... was? Wo? Wo war er? Und wieso zum Teufel tat sein Kopf so höllisch weh?
In seinem Bett lag er jedenfalls nicht, dafür war der Untergrund, auf dem er lag, irgendwie zu hart. Und sein Bett roch auch nicht derart intensiv nach frischem Blut. Er versuchte sich aufzurichten. Langsam kamen die Erinnerungen zurück. Er war in diesem komischen Turm, der von Stacheln übersät war und da war dieser Dremora... der Dremora... ja genau, der miese kleine Daedra, der ihn beinahe entzwei gehauen hätte! Mehrunes Dagon soll ihn holen, dachte Karrod zerknirscht und schloss die Augen, als das Dröhnen in seinem Kopf immer lauter wurde. Er war mit dem Kopf wohl auf dem Steinboden aufgeschlagen, als ihn der Daedra zu Boden schickte. Er wunderte sich, wieso seine Seite nicht mehr schmerzte - das war immerhin ein Daedra-Schwert, dass ihn da beinahe zersäbelt hatte. Wahrscheinlich lag es an dem Geschmack, der ihm auf der Zunge lag. Schmeckte nach Heiltrank. Allerdings fühlte sich Karrod dadurch nicht wesentlich besser - er störte sich daran, dass er den Dremora nicht sauber besiegen konnte. Doch eigentlich konnte er immer noch von Glück reden, schliesslich war dies die erste wirklich ernste Wunde und bei all den Gegnern, die ihm und seinen Gefährten heute vor die Klinge gerannt waren, war dies durchaus eine erfreuliche Bilanz. Er könnte ja jetzt auch tot sein.
Da erklang ein Ächzen. Asharr liess sich neben ihm zu Boden sinken. Dann war er es wohl gewesen, der ihm den Trank einflösste... Karrod wollte sich bedanken, aber er brachte kein Wort über die Lippen, deshalb verschob er das auf später und konzentrierte sich darauf, einen Heilzauber zu wirken. Wenn sich sein Kopf nur nicht anfühlen würde, als ob ein Minotaurus darauf stepptanzte.
Als sein Körper von der wohligen Kühle des Zaubers erfasst wurde, konnte er nach und nach klarer denken.
Er lag inmitten eines Scherbenhaufens. Die ganze linke Hälfte seines Harnisches war unter der enormen Wucht des Schlages zersplittert - das würde teuer werden... er musste dafür wohl Vulkanglas importieren lassen müssen, sollte nicht ein Schmied in der Kaiserstadt noch welches übrig haben. Mist.
"Ich hoffe, die anderen kommen einsteilen alleine zurecht. Ich kann jetzt gar nichts mehr tun. Nur ein bisschen Ausruhen", meinte der Ork.
"Da hab' ich nichts gegen einzuwenden", sagte Karrod langsam und versuchte zu grinsen. Mit etwas Fantasie konnte man bestimmt ein Lächeln in seine Grimasse hinein interpretieren: Die Mundwinkel zeigten halbwegs nach oben und der Blick des Bretonen war nicht mehr unter zerknirscht einzustufen, sondern irgendwo zwischen dümmlich und grenzdebil angesiedelt.
Das sah bestimmt lustig aus, wie sie beide da an der Wand lehnten und sich nach getaner Arbeit ein wenig Ruhe gönnten, als kämen sie gerade von der Arbeit nach Hause. Er hätte dem Ork gerne ein Bier angeboten, wenn er welches dabei gehabt hätte.
Nach einigen Augenblicken gesellte sich Kamahl zu ihnen und wenig später auch Drakos. Sie lebten alle zusammen noch! Nicht übel.
Kamahl kümmerte sich um Asharrs und seine Wunden. Das war Karrod nur recht, sein Kopf schmerzte immer noch und die Wiederherstellungszauber waren ihm zu anstrengend - er wollte jetzt einfach an nichts denken, egal, was gerade um ihn herum geschah.
Schlussendlich fühlte er sich wieder einigermassen wohl in seiner bretonischen Haut. Etwas angeschlagen zwar und gerade laufen klappte auch noch nicht so ganz, aber die Schmerzen waren weg.
Nun galt es nur noch, die Türe aufzukriegen und danach von hier zu verschwinden. Zurück in Cyrodiil, würde er sich erst mal ein Bad in den öffentlichen Bädern der Kaiserstadt gönnen, inklusive einer sehr (sehr!) langen Massage...
Doch das Ding liess sich nicht öffnen. Sah für Karrod nach einem Rätsel aus... mit purer Gewalt war hier jedenfalls nichts zu erreichen.
Dankbar, dass die anderen das Denken übernahmen, stand er ein wenig in der Gegend rum und freute sich darüber, im Moment nichts tun zu müssen.
Als der Morgen herein brach, saß Malukhat vor der erloschenen Feuerstelle. In der Nacht hatte er mehrmals Holz nachgeschoben, um durch das Licht Tiere fernzuhalten, doch als die ersten Strahlen der Sonne durch das Geäst der Bäume krochen, ließ er es dabei bewenden und sah dem Feuer beim Erlöschen zu. Über die graue Himmelskuppel wanderten dunkle Wolken, ein leichter Nieselregen setzte ein und benetzte das Gesicht des Erzmagiers mit winzigen Tropfen.
Der Dunkelelf warf einen Blick zur Seite, auf den Rucksack, in dem Melian ihr Essen verstaut hatte. Im Normalfall wäre er davon ausgegangen, dass sie sich davon gemacht hatte, aber dazu hatte sie auch auf der Suche nach Joplaya genug Chancen gehabt. Und ohne Nahrungsmittel würde sie mit Sicherheit nicht losziehen. Ob sie wohl von einem wilden Tier gerissen worden war? Er konnte es sich nicht vorstellen.
Neben ihm gähnte Joplaya herzhaft und rieb sich verschlafen die Augen. Zuerst blickte sie sich um, als wusste sie nicht, wo sie war, dann aber blickte sie ihren Vater an und lächelte. Sie setzte sich auf und streckte sich. Ohne ihm einen guten Morgen zu wünschen, machte sich an die Bändigung ihres zerzausten Haares, indem sie ein Zopfband hervorholte und die dichten Locken damit auf dem Rücken zusammen band. Dann erst sah sie sich fragend um.
„Wo ist denn Melian?“, wollte sie wissen.
„Ich weiß es nicht“, erklärte Malukhat. „Sie ist nicht wieder hergekommen.“
Seine Tochter machte große Augen. „Was soll das heißen, sie ist nicht zurückgekommen? Meinst du, ihr ist etwas zugestoßen?“
„Nein. Wenn ich das meinen würde, hätte ich das auch so gesagt“, entgegnete er schroff. Dann, sanfter: „Mach’ dir nicht immer unnötig Sorgen. Ich bin sicher, wenn wir in der Kaiserstadt sind, werden wir ihr über den Weg laufen.“
Joplaya erkannte, dass er es ehrlich meinte. Er machte sich tatsächlich keine Sorgen um Melian. Bei dem Gedanken hätte die Dunmer beinahe laut aufgelacht. Nein, dass er sich Sorgen um die Bosmer machte, hatte sie ohnehin nicht erwartet. Er ging einfach davon aus, dass ihr nichts zugestoßen war.
„Lass’ uns doch trotzdem nach ihr suchen“, erklärte sie entschieden, doch Malukhat wiegelte ab.
„Wir gehen zur Kaiserstadt und fertig. Außerdem muss Arwen versorgt werden. Sie ist die ganze Nacht lang nicht aufgewacht.“
Joplaya sah zu der schlafenden Frau hinüber. „Kein Wunder“, sagte sie. „So kaputt, wie sie sein muss. Sie ist ja nicht mal aufgewacht, als du sie mehr oder weniger behelfsmäßig durch das Unterholz getragen hast.“
Bei diesen Worten sah Malukhat in die Richtung, in der die Kaiserstadt lag. Sein Kopf fühlte sich dumpf an, die Augenlider waren halb geschlossen. Er war hoffnungslos übermüdet und die Arme schmerzten ihm. Für einen kurzen Moment dachte er darüber nach, sich das nicht noch mal anzutun und Arwen einfach liegen zu lassen, aber dafür würde sie ihm den Kopf abreißen. Außerdem würde Joplaya das nicht zulassen.
Er bückte sich zu der Schlafenden hinab und hob sie abermals auf seine Arme, diesmal mit einem unverkennbar schmerzhaften Aufstöhnen.
„So ist es recht“, sagte Joplaya.
„Ja, ja“, sagte Malukhat.
Das Rundohr im Tiber-Septim-Hotel machte auf Anweisung Malukhats ein Zimmer für Arwen fertig, schickte nach einem Heiler und einem Boten, der eine Nachricht des Erzmagiers nach Morrowind bringen sollte. Joplaya beteuerte zwar, sich selbst um Arwen kümmern zu können, aber die Müdigkeit stand ihr quasi ins Gesicht geschrieben. Sie hatte die Nacht über schlecht geschlafen und Malukhat drängte sie, sich sofort hinzulegen. Statt dieser Aufforderung nachzukommen, überwachte sie, wie ihr Vater Arwen in das Zimmer trug, und wartete ab, bis der Heiler eintraf.
„Du solltest dich auch hinlegen“, bat sie.
„Das werde ich“, sagte Malukhat, „aber erstmal möchte ich mir noch ein wenig die Beine vertreten.“
„Das hast du doch schon den ganzen Tag gemacht!“, rief Joplaya aus, konnte ihren Vater aber nicht umstimmen. Sie hatte auch nicht damit gerechnet. Wenn er auf einer Sache bestand, würde niemand jemals seine Meinung ändern können.
„Wasch dir wenigstens noch das Gesicht. Du siehst furchtbar aus.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und zog sich in ihr Zimmer zurück.
Malukhat tat es ihr gleich, ging in das angrenzende Bad und betrachtete sein Gesicht im Spiegel. Joplaya hatte recht, er sah furchtbar aus. Überall in seinem Gesicht fand sich getrocknetes Blut. Schnell wusch er sich, setzte sich anschließend an den Schreibtisch und formulierte die Nachricht aus, die nach Morrowind geschickt werden würde. Wie immer tat er sich mit dem Schreiben des Briefes sehr schwer. Es fiel ihm leichter, Befehle direkt auszusprechen, statt auf einem Stück Papier darauf hinzuweisen, dass er dem Empfänger fürchterliche Schmerzen bereiten würde, wenn dieser es wagte, entgegen der Anweisungen zu handeln.
Gut, dass ich die Bücher in einer verschlossenen Kiste aufbewahre, dachte er. Ach, verdammt, nicht gut! Er rieb sich die Schläfen. Jetzt musste irgendein armer Trottel eine ganze Kiste nach Cyrodiil schaffen – das würde ewig dauern!
Es klopfte an der Zimmertür. Malukhat versuchte, sich einen seiner üblichen sarkastischen Sprüche auszudenken, doch die Quelle war versiegt und bedurfte einer Reanimation. So beließ er es bei einem „Herein“ und übergab einem Bosmer die Nachricht. Der Mann ergriff sie bereits, doch der Erzmagier ließ nicht los. Drohend beugte er sich zu dem kleineren vor.
„Wenn du diesen Brief öffnest und liest, werde ich das in deinen Augen sehen. Einen Heiler wirst du dann nicht mehr brauchen.“
Der Mann schluckte hörbar, nickte und verließ den Raum.
Gerade, als Malukhat sich zu seinem Spaziergang erheben wollte, ertönte abermals ein Klopfen.
„Was, bei den Neun, ist jetzt noch?“, rief er mürrisch. Die Tür öffnete sich und ein Dunmer betrat den Raum. Es war derselbe, der Malukhat an den Stadttoren in das Gesicht geschlagen hatte. Wieder erkannte der Erzmagier mit einem leisen Lächeln, wie ähnlich der junge Mann ihm sah.
„Ach, du bist es“, sagte Malukhat wie beiläufig und schob geschäftig ein paar Schriftstücke hin und her. „Egal, was du willst, du kannst gleich wieder gehen.“
„Du hast recht“, gestand der Mann, „ich will tatsächlich etwas von dir. Und du wirst es mir geben.“
Die Stimme des jungen Mannes war bedrohlich und Malukhat sah sich gezwungen, ihm in die Augen zu sehen. In diesem Moment erkannte der Erzmagier, dass der Mann ihm nicht nur ähnlich sah, er war auch vom selben Schlag wie er. Die Erkenntnis kam zu spät. Gerade, als er sich zu erheben versuchte, kam ihm die Tischplatte entgegen.
Dass Draven nie da ist, wenn man ihn braucht, dachte er noch, bevor die Welt um ihn herum schwarz wurde.
Dark Nekromant
20.04.2007, 14:28
Hashan atmete die kühle Morgenluft der Kaiserstadt. Sie trug einen Geruch nach Zwiebeln mit sich. Hashan ging in Richtung des großen Tores hinter dem Leuchtturm. Das musste der Eingang zum Tunnel sein, der in die eigentliche Stadt führte. An jedem Torflügel stand ein Legionär in voller Rüßtung, die Hand auf dem Schwerrtgriff. Offensichtlich war man im Hafenviertel an Unruhen gewohnt. Als Hashan durch das Tor schritt musterten die Wachen ihn mit finsteren Blicken, aber trotzdem Wuchteten sie die schweren Torflügel auf, damit er passieren konnte.
Nachdem er fünf Minuten durch den von Fackeln erleuchteten Tunnel geschritten war, kam er zu einem zweiten Tor. Hier standen keine Wachen, also griff Hashan selbst nach dem Eisenring des rechten Flügels. Aber als er daran zog bewegte sich sich das Tor nicht. Dreimal hieb Hashan mit der Faust gegen die Tür, aber die Tür blieb verschlossen. Wahrscheinlich hörten ihn die Wachen auf der anderen Seite nicht. Auf diese Stahlträger war doch einach kein Verlass!! "Bei Nocturnal und den Daedragöttern! Ich habe nicht vor hier zu warten bis ich nur noch ein Haufen fauligen Fleisches bin!" brüllte der Argonier das Tor an. Er hatte sich einmal mehr von seinem Temperament mitreißen lassen. Gewaltsam wurden die Torflügel aufgeworfen. Da Hashan direkt davor stand bekam er die Stahlkante eines der Flügel mitten ins Gesicht. Hashan taumelte unter dem Schlag nah hinten. Kaum hatte er sich gefasst, traf ihn eine Faust, die in einem Panzerhandschuh steckte, am linken Aug. "Im Namen des Rates sind sie hiermit verhaftet, Argonier." sprach ihn eine Stimme ihn an. Hashan blinzelte. Vor ihm stand ein Legionär. Einen Schritt hinter ihm standen zwei weitere, das Schwert in der Hand, bereit ihn zu erschlagen falls er zu flüchten versuchte. "Was haben sie mir vorzuwerfen, Legionär?" knurrte Hashan den Gruppenführer an und wischte sich eine dünne Blutspur vom Kiefer. "Huldigung des Daedragottes Nocturnal." war die barsche Antwort. Das konnte doch nicht war sein! Ihn zu verhaften, nur weil er Nocturnal anbetete! Anscheinend war man hier nicht gut auf die Daedragötter zu sprechen. "Zahlt eine Spende von 100 Gold an den Tempel oder ihr kommt für die nächsten Wochen hinter Gitter." Lächerlich, einfach lächerlich. Hashan warf dem Legionär eine Börse mit dem gewünschtem Beitrag vor die Füße und trat durch das Tor nach drausen.
Algor kicherte bei Malukhats Bemerkung. Auf die Idee, es könnte eine Beleidigung gewesen sein, kam er gar nicht erst.
„Ich würde sagen“, begann der Bosmer und räusperte sich. Er schien sich vorzukommen wie ein Gelehrter an irgendeiner besonderen Universität. Wäre seine Kleidung nicht von eingetrockneten Blutflecken übersät, der Dunmer hätte ihm sogar geglaubt. „Ich würde sagen, dass es eine neue Art des Denkens ist. Philosophie. Ich sehe mich als Künstler.“
„Als Künstler? Inwiefern?“, fragte Malukhat, den die Antwort nicht interessierte. Er befasste sich mit einigen Notizen, die er selbst einst angefertigt hatte und die nach genaueren Untersuchungen einer Überarbeitung bedurften. Er tunkte die Feder in das Tintenglas, unterstrich einen Satz und setzte eine verbessernde Erklärung an den Rand.
„Seht Euch doch nur dies hier an“, sagte Algor begeistert und legte einen Fingerknochen auf Malukhats Aufzeichnungen. Der Dunmer hielt mit der Feder inne und rümpfte die Nase, während Algor sich auf den Rand des Tisches setzte, sichtlich erfreut darüber, jemanden gefunden zu haben, den er nerven konnte.
„Was ist das?“, wollte er wissen.
„Ein Knochen“, entgegnete Malukhat trocken. „Aber das ist nur geraten.“
Der Bosmer klatschte in die Hände. „Seht Ihr, das ist es, was mich zu einem Künstler macht und Euch zu einem langweiligen Theoretiker. Jetzt habt Ihr es verstanden.“
Malukhat hatte gar nichts verstanden, aber das schien Algor nicht zu interessieren. Er redete einfach weiter.
„Ist das wirklich ein Knochen?“, sagte er. „Oder ist ’Knochen’ nicht einfach nur die Bezeichnung, die wir diesem Ding hier gegeben haben? Woher können wir uns sicher sein, dass es ein Knochen ist? Ist es nicht viel mehr ein Baum, ein Stift, eine Kuh?“ Er wedelte mit den Händen, als wollte er eine der vielen Fliegen vertreiben, die sich in diesem Teil der Ruine besonders wohl fühlten. „Und woher können wir sicher sein, dass dieser Knochen – oder was auch immer es ist – wirklich existiert? Bilden wir uns nicht vielmehr ein, dass er existiert?“
„Ach, Ihr meint so was wie kollektive Wahnvorstellungen?“, streute Malukhat in dem Versuch ein, interessiert zu wirken.
„Nein, nein, nein! Das ist falsch! Ihr habt es also doch nicht verstanden!“
Endlich fällt ihm das auch auf, dachte der hochgewachsene Dunmer.
„Es ist doch so…“ Algor beugte sich vor, nahm den Knochen in die Hand und zeigte damit auf Malukhat. „Woher wollen wir wissen, dass überhaupt irgendwas hiervon existiert? Woher soll ich wissen, dass Ihr existiert? Vielleicht gibt es Euch gar nicht und ich bilde mir das alles nur ein.“
„Ich komme mir sehr existent vor“, sagte Malukhat. „Aber wenn das irgendwann nicht mehr der Fall sein sollte, seid Ihr der erste, der davon erfährt.“
Der Bosmer lachte. „Euer Humor ist köstlich! Ihr könnt gar keine Einbildung sein. Ich könnte mir nie so was Schlagfertiges einfallen lassen.“
Malukhat erkannte mit einem Mal, wie wohltuend es sein musste, seinen Kopf immer während gegen eine Wand zu schlagen. Oder Algors Kopf.
„Oh!“, rief der Bosmer aus. „Ihr seid ja doch ein Künstler.“ Der Waldelf zog ein Pergament unter Malukhats Notizen hervor. „Eine Ayleiden-Krone, nett. Und wie schön Ihr sie getroffen habt. Da hat man glatt das Gefühl, man könnte sie von dem Papier nehmen und auf den Kopf setzen. Wofür ist das denn?“
Der Dunmer riss ihm das Papier aus der Hand. „Das geht Euch rein gar nichts an“, fauchte er.
„Oh, oh, da hat aber jemand schlechte Laune“, gluckste Algor. „Und, oh je, wen haben wir denn da?“
Malukhat drehte sich um und erkannte Worschula, wie sie vor einer Ayleiden-Lichtquelle stand. Der Ausdruck in ihren Augen hatte nichts Weiches an sich, es schien fast so, als wollte sie das Gebilde durch Kraft ihrer Gedanken pulverisieren.
Große Götter!, dachte der Dunmer, ich muss hier unbedingt raus.
„Malukhat?“ Alexius Stimme hallte von den Wänden der Ruine wider. Sein Tonfall hatte etwas Eindringliches, fast schon Beschwörendes.
„Ich bin unterwegs“, rief Malukhat ihm zu und ergriff seine Aufzeichnungen.
Malukhat erwachte nur träge aus seiner Ohnmacht, und der erste klare Gedanke galt seinem schmerzenden Hinterkopf. Instinktiv hob er den Arm, um die Stelle zu berühren, stieß dabei aber gegen eine harte Oberfläche. Ich muss die Augen aufmachen, dachte er verwirrt, und obwohl er sie soweit aufriss, wie es nur möglich war, konnte er nicht einmal die Hand sehen, die sich knapp vor seinem Kopf gegen einen rauen Gegenstand presste.
„Das ist Holz“, sagte er erstaunt. Als er auf der rechten und linken Seiten ebenfalls davon aufgehalten wurde, stieg langsam Panik in ihm auf. Wo, beim Oblivion, war er? Mit ruckartigen Bewegungen tastete er das Holz ab, bis er auf ein Loch stieß. Er spürte einen schwachen Luftzug an den Fingern.
„Hallo da unten!“, rief plötzlich jemand und Malukhat zuckte unwillkürlich zusammen. „Ich hoffe, du genießt deinen Aufenthalt. Hast du das Luftloch schon gefunden? Ich möchte nicht, dass du zu schnell stirbst, aber über kurz oder lang wird dir wohl die Luft ausgehen. Mal schauen, vielleicht komme ich dich zwischendurch noch mal besuchen.“
Malukhat war nicht in der Lage, irgendetwas zu sagen oder zu schreien, so verdutzt war er. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sein Hirn all die neuen Eindrücke verarbeitet hatte. Dann verstand er.
Er lag in einem Sarg.
Skyter 21
20.04.2007, 18:38
...."Wo bin ich?", Eldor fand sich auf einem Schlachtfeld wieder und bemerkte sofort die schmerzende Wunde am Bein."Uhh, ziehmlich treffsicherer Schütze." Eldor zog einen Pfeil aus seinem Bein, daher also die Wunde. Als er den Pfeil herausgezogen hatte kam ihm ein schwall Blut entgegen und er war kurz davor wieder ohnmächtig zu werden. Als Eldor sich zurück sinken ließ, berührte sein Kopf den Boden. Jedoch blieb es ihm verwährt liegen zu bleiben, denn ein höllischer Schmerz durchzuckte ihn. Er befühlte seinen Kopf und fand blad die Stelle."Warum habe ich eine Wunde am Kopf?" Langsam dämmerte es ihm."Verfluchter Altmer! Der und sein Glashammer!" Eldor sah neben sich Metallteile liegen."Müssen wohl die Reste meines Helms sein. Da war mir das Glück aber hold."
Plötzlich hörte Eldor einen Hilferuf. Er sah sich um und was er sah ließ ihn schaudern."Nein, das ist doch....Harandil. Halte aus mein Freund!" Eldor versuchte auf zu stehen, jedoch verhinderten das seine Kopf- und Beinwunde. Also kroch er, mit seinen nicht vorhandenen Kräften auf seinen Freund zu. Mit jedem Zug dem Eldor seinem Freund näher kam glaubte er, das Schreien deutlicher zu hören."Bitte halte durch." Er konnte nur beten das Harandil durchhalten würde. Nach einer Weile des Kriechens wurde das schmerzerfüllte Schreien immer leiser."Nein, nein, nein das kann nicht sein, das darf nicht sein." Eldor beschleunigte seine Kriechbewegungen, in der Hoffnung ihm noch helfen zu können.
Als er ankam, dachte Eldor zunächst, das sein Freund bewusstlos wäre. Mit aufsteigender Angst fühlte er den Puls von Harandil."Bitte, schlag. Komm schon schlag, schlag endlich!" Jedoch konnte er nichts mehr fühlen. Wie gelähmt kniete Eldor vor seinem toten Kameraden und Freund."Warum, warum.....WARUM?", war das letzte was er denken konnte bevor ihm schwarz vor Augen wurde.
Eldor schlug die Augen auf und fand sich in seinem Bett im Tiber Septim Hotel wieder. Er sah stand auf und zog die Vorhänge zurück. Wieder erwarten wurde es nicht sofort hell. Stattdessen erhellte die aufgehende Sonne sein Zimmer nur leicht. Kurz darauf setzte ein leichter Nieselregen ein. Noch ein wenig verschlafen zog er sich einen Mantel an. Plötzlich hörte Eldor Schritte und öffnete die Tür einen Spalt breit. Er sah eine Gruppe Dunmer vorbei gehen."Hmm, naja sind ja nur Dunmer." Schulterzuckend schloß Eldor die Tür wieder, wusch sich und zog seine Sachen wieder an. Danach setzte er sich auf sein Bett und nahm den Rappenkurier. Als er den Kurier gelesen hatte, legte Eldor ihn beiseite.
"Diese drei Männer, welche ermordet worden sind, irgendwie kommen die mir bekannt vor. Ich habe sie schonmal gesehen, aber wo?" Aus irgend einem Grund wollte es ihm nicht einfallen.
Plötzlich klopfte es an der Tür. Eldor schreckte hoch und horchte. Wieder klopfte es. Mit steigendem Puls schnappte er sich seinen Umhang, zog sich die Kapuze tief ins Gesicht und versteckte seinen Dolch in dem Ärmel seines Hemdes."Herein", sagte Eldor wobei er sich etwas aus dem Türbereich zurück zog. Die Tür wurde geöffnet und herein trat eine Gestalt, welche ein Tablett trug. Diese Person stellte es auf den Tisch und sah sich um. Plötzlich erkannte Eldor den Mann."Nein, das kann doch nicht...", dachte Eldor und spührte wie eine alte Vertrautheit ihn ergriff." Kilian, bist du es?"
Der Mann drehte sich herum und als er die Gestalt in Umhang entdeckte lächelte er und schloss die Tür."Eldor, wie schön dich wieder zu sehen. Wie geht es dir?", antwortete der Bosmer."Immer langsam, ich erzähle dir alles."
Daraufhin verfielen die beiden in ein Gespräch und frühstückten nebenbei.
Nach einerweile sagte Kilian:"Ich sehe du hast dir den Rappenkurier gekauft, hast du ihn schon gelesen?"
"Ja habe ich.....Die drei Männer, welche ermordet worden...sie kommen mir bekannt vor. Weißt du wer sie sind?", fragte Eldor und trank einen Schluck Tee.
Der andere Bosmer seufzte."Erinnerst du dich an den Tag, wo wir in einen Hinterhalt geraten sind? Dieser Altmer General, er hatte doch gesagt das er uns alle finden und umbringen würde und das ganze nur weil wir ihm ein Auge ausgestochen und ihm den rechten Arm aufgeschlitzt hatten. Ich hatte es selbst als leere Drohung abgetan und habe mich getäuscht." Jedem normalen Menschen wäre bei dieser Aussage der Appetit vergangen doch das war er gewöhnt.
"Wir alle haben uns getäuscht.", Eldor schüttelte den Kopf und sah aus dem Fenster. Die Sonne war zur hälfte aufgegangen und verpasste der Kaiserstadt eine helle Tünche, der Nieselregen war inzwischen verschwunden.
"Wir müssen ihn zur Strecke bringen oder er kommt uns zuvor. 17 von uns überlebten den Hinterhalt, 14 sind noch am Leben. Wenn wir sie zusammen bringen, könnten wir den General ein für alle mal aus der Welt schaffen. Was sagst du dazu, Eldor?, Kilian hatte besorgt und wütend geklungen."Hast du eine Ahnung wo er sich aufhält? Er könnte überall sein."
Der ehemalige Armeeheiler lächelte seinen mehrfachen Ex-Patienten an und sagte:"Ein gewisser Harald hatte dem Altmer verraten wo sich die Opfer aufhielten. Wenn du ihn findest, könntest du uns einen Vorteil und Zeit verschaffen. Der Vorteil wäre, wir wüssten wo sich der General aufhält und wenn du Harald tötest kann er dem Altmer nicht mehr sagen wo wir uns aufhalten."
Eldor dachte darüber nach und sagte:"Weißt du wo sich dieser Haral aufhält?"
"Nicht genau. Ein alter Freund sagte mir, er sei irgendwo südlich von Chorrol in einer Höhle. Den Namen konnte er mir nicht mehr nennen."
"Ok, hör zu. Organisiere du das Treffen der anderen. Ich kümmere mich derweil um Harald."
Der Bosmer nickte und wandte sich zum gehen, da kam Eldor ein Einfall:"Warte kurz. Ich hätte zwar Geld für Tränke aber ich brauche es für etwas anderes. Kannst du mir Tränke brauen? Ich gebe dir noch das hier mit." Er warf Kilian einen Beutel zu. Dieser schaute kurz hinein und sagte:"Triff mich im Hinterhof meines Hauses, im Elfengartenbezirk. Du wirst es sofort erkennen, die Tür ist blau gestrichen."
Der Bosmer verließ das Zimmer und ließ Eldor alleine zurück.
Er seufzte."Ich sollte mich auch einmal fertig machen." Eldor machte sich reisefertig, zog seinen umhang an, zog die Kapuze tief ins Gesicht und verließ das Hotel.
Draußen angekommen ging Eldor in den Marktbezirk und kaufte sich Proviant für die Reise. Währenddessen kam langsam der Stadtbetrieb auf."Ich sollte mich beeilen", dachte er. Nach diversen Einkäufen ging er in den Elfengartenbezirk und fand das Haus des Bosmers."Da wären wir." Er klopfte an und kurz darauf wurde ihm geöffnet. Eldor ging in das Haus und fand die Tränke schon parat im Hausflur stehen."So schnell?", dachte er und packte die Tränke ein."Eins noch: Du brauchst mir kein Geld zu geben. Das einzige was ich von dir verlange ist, das du mir Alchemiezutaten bringst. Ach und nimm dias hier noch." Er überreichte Eldor einen kleinen Schlüssel."Mit diesem Schlüssel kannst du eine kleine Luke in meinem Hof öffnen. Diese befindet sich in dem rechten der zwei Brunnen, steige nur Nachts ein", flüsterte Kilian ihm zu. Eldor nickte und verließ das Haus in Richtung Arena.
"Hmm, das scheint eine hochbrisante Angelegenheit zu werden. Ich kann kaum einem mehr vertrauen. Obwohl, das tue ich sowieso fast nie." Als er die Arena erreicht hatte, versteckte er in eine kleine Gasse, ging dort in die Hocke und wartete.
Die Sonne schien in voller breite in Melians Gesicht und weckte sie. Blinzelnd versuchte sie, sich aufzurichten, wurde allerdings von stechenden Rückenschmerzen daran gehindert. Stöhnend kraxelte sie sich an dem großen Baum festhalten hoch. Richtig, sie erinnerte sich. Sie hatte sich verlaufen. Und dann war sie wohl hier eingeschlafen, als sie geweint hatte letzte Nacht. Gähnend streckte sie sich durch, so gut es in ihrer Rüstung ging. Melian hatte geträumt letzte Nacht. Vom Vater, der ihr fröhlich und gesund entgegenlief - um dann hinterhältig von ihrem Bruder erschossen zu werden. Was für ein furchtbarer Albtraum, dachte sie und sah sich erstmal um. Sie stand mitten in der Wildnis, um sie herum Bäume, Steine, Gras. Aber es war hell und so beschloss sie einfach loszulaufen und einen Weg zu finden. Wie immer schleichend begab sie sich durch das Dickicht. Hier und da nahm sie ein paar Pflanzen mit, fest entschlossen sich doch noch irgendwann Mörser und Stößel zu besorgen. Es dauerte gar nicht lange, da sah sie einige Meter entfernt eine Straße. Dummes Ding, da bist du gestern Abend ja mal schön vorbeigerannt. Als sie die Straße erreicht hatte, dachte sie nach. Ob sie versuchen sollte, das Lager zu finden? Aber selbst, wenn sie es fände, was sehr unwahrscheinlich war - wären die anderen nicht längst fort? Sie hätten sicher nicht auf sie gewartet, nicht auf die diebische Bosmer. Und bis auf ihr Brot gab es auch nichts im Lager, was noch von Interesse gewesen wäre. Nein, sie würde nicht versuchen dorthin zurückzugelangen.
Melian war eine ganze Weile die Straße entlang gegangen. Sie schlich nicht mehr, weil sie sich auf den Wegen einigermaßen sicher fühlte. Einmal hatte sie zwar vor einem Wolf davonlaufen müssen, war aber kurz darauf auf einen Wachmann getroffen, der zu Pferde unterwegs war und den Wolf schnell töten konnte.
"Sagt", sprach Melian ihn an, "in welche Richtung führt diese Straße?"
"Nach Bravil", entgegnete der Reiter, "es dürfte etwas noch eine Stunde entfernt sein."
Melian dankte und setzte ihren Weg fort. Bravil. Ihr Vater hatte sie viel gelehrt, aber ihr wollte nicht mehr einfallen, was er über diese Stadt gesagt hatte.
Eine gute Stunde späte stand sie vor einer hölzernen Hängebrücke. Ein Schild war darüber angebracht, auf dem "Willkommen in Bravil" stand. Sie war angekommen. Interessiert betrachtete sie die von außen burgähnliche Stadt, während die Brücke sie über eine Art Burggraben ins Innere der Stadtmauer führte. Dort war alles aber etwas weniger eindrücklich. Einfache Holzhäuser säumten die Straßen, die eher abgelaufenen Trampelpfaden glichen. Die erste Person, die sie erblickte, war ein stinkender Bettler. In was für einem Drecksloch war sie gelandet? Aber es musste weitergehen, hier war sie wenigstens sicherer als draußen bei diesen ganzen Monstern.
Gleich drei Häuser weiter weckte ein Schild ihre Aufmerksamkeit. Es war geformt wie ein Wappen und es kreuzten sich zwei Schwerter darauf. Sie kannte es aus Bruma. Die Kämpfergilde! Sie hatte schon davon gehört. Es war sehr ehrenwert dort Mitglied zu sein, nicht zuletzt weil man den Mitgleidern wohl einiges abverlangte. Meisterte man aber seine Aufgaben, genoss man hohes Ansehen. Oft waren Gildenmitglieder in der elterlichen Gaststätte gewesen und hatten bei einem Bier mit ihren Taten geprahlt. Viel Gold wurde einem versprochen, wenn man erfolgreich war.
Gold.
Hatte sie das gerade wirklich gedacht? Melian sah sich um. Fast war es ihr, als hätte jemand das Wort laut gesagt. Oder war sie es selbst gewesen?
Gold!
Nein. Das war einach unmöglich! Sie konnte doch gar nicht kämpfen! Und dann dieser Gilde beitreten! Wer weiß, was die mit einer jungen Bosmer anstellen würden. Die Gildenmitglieder, die sie bisher erlebt hatte waren allerdings alle sehr ehrenhaft gewesen. Und üben konnte man auch, in fast jeder Gilde gab es einen Übungsraum, das hatte ihr Bruder einmal gesagt. Als wären ihre Beine selbstständig geworden ging sie durch die kleine Holztür.
Drinnen waren zwei Krieger am kämpfen, ein Schmied stand daneben und sah zu.
"Willkommen" rief es plötzlich von rechts, "Wollt ihr der Kämpfergilde beitreten? Wir brauchen immer neue Rekruten und zahlen gutes Gold!" Vor Melian stand ein stattlicher Kaiserlicher in einer glänzenden Stahlrüstung. Er sah freundlich aus.
Die morgentlichen Sonnenstrahlen schienen durch das Fenster in Xerxes' Zimmer direkt auf sein Bett und sein Gesicht. Er schlug langsam die Augen auf, legte die Decke beiseite, stand auf und zog sich seine Ausrüstung an. Danach machte er sein Bett zurecht. "Ich muss wohl hoffen das ich noch genug ausrüstung zusammenkratzen kann bevor", dachte sich Xerxes als er grade sein Geld zählte. Er hatte nicht den ganzen Tag Zeit, also verließ er sein Zimmer und das Tiber Septim hotel hastig, denn er musste schließlich noch viel erledigen bevor er sich vor der Arena mit dem Bosmer traf. "Mal sehen. Zuerst lasse ich mein Schwert reparieren, währenddessen kaufe ich mir ein wenig zu essen. Ich hoffe das mein Geld noch reicht", dachte sich Xerxes als er das Hotel verließ. Es gab einen leichten Nieselregen draußen. Am morgen waren auch nur wenige Leute auf der Straße. Zumindest wenige für die Kaiserstadt. "Da sollte ich mich beeilen, bevor der große Ansturm kommt. Ich will noch rechtzeitig vor der Arena sein", dachte Xerxes laut, jedenfalls schienen einige Leute es gehört zu haben. Aber das war Xerxes egal, es war schließlich nichts geheimes.
Er öffnete das Tor zum Marktbezirk, der noch leerer als der Talos Platz Bezirk war. Beinahe wie eine Geisterstadt, allerdings war Xerxes sich sicher das die Läden schon geöffnet hatten. Zuerst begab er sich in den Laden "Eine faire Chance" in dem er sein Schwert bereits geschmiedet hatte. Er sprach zur Verkäuferin: "Können sie mein Schwert reparieren?", "Ja das kann ich. Zeigen sie mal ihr Schwert her", antwortete die Verkäuferin auf Xerxes' Frage. Xerxes gab ihr das Schwert und als die Verkäuferin es sah, sagte sie: "Sie haben es doch hier selbst geschmiedet oder? Es hat keine sehr gute Qualität, deswegen ist es auch schon sehr schnell abgenutzt, wenn auch nicht stark. Ich könnte es reparieren und es noch ein wenig verbessern. Das würde dann aber extra kostet und zwar ungefähr 40 Septim.", Xerxes war nicht gerade erfreut über diese Antwort: "40 Septim! Du meine Güte. Könnten wir nicht ungefähr 36 Septim sagen?", auch die Verkäuferin konnte nicht über das Angebot von Xerxes lachen. Trotzdem willigte sie ein.
Nun verließ er den Laden und merkte sehr schnell das sich der Marktbezirk schon ein wenig gefüllt hatte. Nun machte er sich aber auf zum Futtertrog, dorthin wo man immer billiges und gutes Essen bekommt. Nun begrüßte ihn auch der Verkäufer. Xerxes kaufte sich Essen, Met und noch Bier. Er musste wenig zahlen, gerade einmal 20 Septim, was er, trotz den hohen Reperaturkosten seines Schwertes, noch besaß. Er aß noch einen Happen zum Frühstück und ging nun wieder zum "Eine faire Chance" um sein Schwert abzuholen. Die Verkäuferin war wohl eine geschickte Schmiedin, denn nur nach einigen Minuten des Wartens konnte Xerxes sein Schwert entgegennehmen. Er überreichte der Verkäuferin die 36 Septim, verabschiedete sich und machte sich auf in Richtung Arena. Nun war der Marktbezirk überfüllt von Leuten. Trotzdem konnte er sich noch ohne großartiges Gedrängel in Richtung Palast und dann zur Arena schlagen, wo er vor dem Eingang zur Arena auf den Bosmer wartete.
eissceda
20.04.2007, 20:48
Kamahl betrachtete das Tor und die Runen eingehend. Irgendetwas kam ihm komisch vor. Aus irgendeinem Grund wusste er, das sie alle Komponenten hatte, um das Tor zu öffnen. Dann fiel sein Blick auf die deadrischen Schriftzeichen auf den Runen, die die Wächter bei sich hatten. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen als alte Erinnerungen wieder hoch kamen. Er zog die Runen wieder heraus und nach einigem Überlegen steckte er sie auf andere Art und Weise in die Vertiefungen und die Tür öffnete sich. Er drechte sich zu seinen Gefährten um und blickte in erstaunten Gesichter. „Ich habe einige Zeit bei alten Magier gelebt, der mir ein bisschen Deadrisch begebracht hat und der ein Fable für Rätselschlösser hatte“ erklärte er kurz. Danach betraten sie die Kammer. Sie war ziemlich leer, wenn man mal von dem Käfig absah, in dem sich die Goldene Heilige befand. Als Kamahl Sheogoraths Zauber auf die Goldene Heilige wirkte verschwand diese plötzlich. Kamahl hatte irgendwie das Gefühl, das er sie außerhalb des Tores finden würde – nachdem er einige Zeit gesucht hatte. Nachdem er das seinen Begleitern mittgeteilt hatten machten sie sich auf den Weg nach oben um den Sigil-Stein zu entfernen.
Die Geschichte wird im Gruppenthread "Der Vampir und die Priesterin (http://www.multimediaxis.de/threads/97261-Der-Vampir-und-die-Priesterin)" nach der Rückkehr aus Oblivion fortgesetzt.
Skyter 21
21.04.2007, 12:53
Nach kurzer Zeit sah Eldor den Nord. Dieser blieb vor dem Eingang der Arena stehen."Wurde aber auch Zeit....Die Menschenmasse ist hier noch nicht so groß, jedoch wäre es sicherer durch den Schatten zu gehen." Eldor stand auf und ging über einige Umwege, ziehmlich dreckige und stinkende Umwege, auf die andere Seite der Straße.
Dort angekommen schlich er sich von hinten an den Nord heran."So da wären wir."
Eldor stellte sich neben den Nord, in den Schatten und sagte:
"Ok, hören sie zu. Ich gehe mit ihnen, habe aber noch einige Fragen und Bedingungen, ansonsten können sie sich jemand anderes suchen.
Also, die Fragen:
Die gesuchte Person heißt Harald und wo befindet sie sich?
Ist die Person stark bewaffnet oder treffen wir auch auf Untote?
Die Bedingungen:
Jeder bekommt die Hälfte der Beute.
Bevor sie Harald umlegen muss ich ihn noch etwas Fragen, falls es DER Harald ist den ich Suche....
Einverstanden?"
Xerxes musste nicht lange warten da kam auch schon der Bosmer. Allerdings aus dem Schatten, weshalb Xerxes ersteinmal aufschreckte. Der Bosmer kam auch sofort zur Sache, stellte Fragen und Bedingungen. Aber immerhin redete er nicht lange um den heißen Brei herum und auch Xerxes antwortete direkt: "Also, mir wurde gesagt das sich Harald südlich von Chorrol in der Windhöhle aufhält. Auf welche Monster wir treffen kann ich nicht genau sagen, vielleicht auf Söldner oder tatsächlich auf Untote und beschworene Daedra. Jedenfalls wird das ganze nicht sehr leicht.. Stark bewaffnet ist er sicherlich, denn als ich ihn das letzte Mal sah besaß er eine fast komplette Zwergenrüstung und das ich ihn das letzte Mal sah ist nun schon einige Zeit her. Die Beute können wir uns gerecht teilen, denn, mir ist die Beute beinahe egal und, bevor ich ihn umlege muss auch ich noch mit ihm plaudern"
Ich bin ruhig, dachte Malukhat. Vollkommen ruhig. Ich glaube, so ruhig war noch nie jemand, und ruhiger schon gar nicht, denn das ist nicht möglich. Gut, Kumpel, du liegst hier mehrere Meter unter der Erde in einem Sarg, aber es hat schon schlimmere Situationen gegeben. Vergiss nicht, du warst verheiratet. Wenn du hier wieder raus bist, dann lachst du über die Situation und die Tatsache, dass du gerade auf dem besten Weg bist, dir vor Angst in die Hose zu machen. Großer Gott, bloß nicht in die Hose machen! Wenn’s schon sein muss, dann geh’ kleine Schritte und fang’ erstmal an zu heulen, bevor du die großen Geschütze auffährst.
Malukhat ballte die Hände zu Fäusten, ließ wieder locker, ballte sie abermals, immer so weiter. Seine Finger schmerzten, er war müde, aber er durfte jetzt nicht einschlafen. Irgendjemand würde ihn schon finden und wieder ausgraben, da war er sich vollkommen sicher. Joplaya würde auffallen, dass er nicht in seinem Zimmer war, fragend das Rundohr verständigen, welches wiederum einwandfrei würde bestätigen können, dass der Erzmagier sein Zimmer am Vorabend nicht verlassen hatte. In dem Moment musste ihr einfach klar werden, dass etwas nicht in Ordnung war.
Das größte Problem – ihn dann auch unter der Erde zu suchen – stellte sich erst noch, aber Malukhat verbot sich jeden weiteren Gedanken daran. An Luft mangelte es derweil noch nicht, durch das Loch, das irgendwie – mit einem Rohr? Der Dunmer konnte es nicht genau identifizieren – bis zur Oberfläche reichte, kam genug Sauerstoff zu ihm herab. Jedenfalls für die grundlegendste Versorgung seiner Lungen.
Voller Bitterkeit dachte er an den Dunmer, dem er diese Situation zu verdanken hatte. Wenn Malukhat irgendeine Mitschuld an dieser Sache trug, dann die, dass er dem Kerl nicht sofort den Kopf von den Schultern geschlagen hatte. Schon als er ihn am Stadttor gesehen hatte, wurde dem Erzmagier klar, dass der Mann ihm Probleme machen würde. Nur hatte er nicht einen Moment lang geglaubt, dass es solche Probleme sein würden. So viel Kreativität hatte er dem anderen nicht zugetraut, und – siehe da – schon lag er lebendig begraben unter der Erde und versuchte schon gar nicht mehr, sich einen Weg hieraus auszudenken, der etwa nicht die Mithilfe einer weiteren Person benötigte.
Seine Zauber waren vollkommen wertlos. Natürlich, er hatte ein paar ordentliche Sprüche drauf, aber nach mindestens der Hälfte würde er sich auf dem Mond wieder finden. Und dass er schlussendlich nicht den Versuch machte, sich irgendwie heraus zu graben, lag nicht der Angst zugrunde, er könnte sich einen Fingernagel abbrechen, sondern eher die Möglichkeit, bis dahin erstickt zu sein. Er musste die Luft aufsparen, die ihm zum Atmen blieb.
„Aurel“, sagte Malukhat plötzlich laut zu sich selbst. „Er wird ins Tiber-Septim kommen und mich nach dem Fluch ausfragen. Der wird sich nicht darauf freuen, aber er wird mich suchen müssen. Er hat keine andere Wahl, als mich hier raus zu holen.“
Tolle Idee, meldete sich seine innere Stimme zu Wort. Und was machst du in den zwei Wochen, die der Bretone braucht, um überhaupt zum Hotel zu kommen? Mit Würmern Poker spielen? Verdammt, bis zu zwei Wochen würde er warten müssen – wenn nicht noch mehr! Solange konnte er hier nicht ausharren. Trotzdem wollte ihm keine Alternative einfallen.
„Du hast noch andere Alternativen“, sagte Malukhat in sachlichem Tonfall und studierte die Dokumente, die Alexius vor ihm auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Einige Zettel wiesen Informationen zu dem Zauber auf, den er sich ausgedacht hatte, andere die mögliche Verwendung in Zusammenhang mit der Krone und den Seelen.
„Und welche wären das?“, fragte Alexius und legte die Arme auf den Tisch. Nervös drehte sein Zeigefinger an einem goldenen Ring. Malukhat wusste, dass dieser Ring von Alexius’ Frau stammte, die vor fünf Jahren gestorben war. Soweit er wusste, hatten die beiden in Skingrad ein recht gutes Leben geführt, bis Marlena einer schweren Lungenentzündung erlag. Wahrscheinlich hätte Alexius darauf verzichtet, sich mit ein paar Verrückten in einer Ayleiden-Ruine zu verschanzen, wäre sein Sohn nur wenige Monate später nicht an derselben Krankheit gestorben. Varra gab allen existierenden Heilern die Schuld an dieser Misere, wünschte ihnen die schlimmsten Flüche auf den Hals und war im Allgemeinen nicht sonderlich gut auf sie zu sprechen. Es war wohl seine Angst vor dem Tod, die ihn zu diesen merkwürdigen Experimenten bewegte, doch würde selbst ein unendlicher Vorrat an Lebensjahren ihn nicht vor Krankheiten schützen.
Deine Familie im Jenseits verflucht dich für das, was du tust; du weißt das, aber es interessiert dich nicht, dachte der Dunmer. Im starken Kontrast zu diesen Gedanken standen seine Gefühle: Seine eigene Familie würde ihn ebenfalls verfluchen, und auch ihm erschien das nicht weiter wichtig. Er aber hatte seine Eltern kaum gekannt, und seine Mutter war noch am Leben.
Mutter, dachte er nicht ohne Wehmut, wie es ihr wohl geht, so alleine? Wenn ich hier raus bin, muss ich sie unbedingt…
„Ich fragte: Und welche wären das?“, unterbrach Alexius Malukhats Gedanken.
Der Dunmer starrte ihn verständnislos an. „Welche wären was?“
„Die Alternativen, mein Freund.“ Varra grinste. „Du scheinst ganz woanders zu sein. Bei einer Frau vielleicht? Ich weiß, dass du letzte Nacht in der Kaiserstadt warst.“
„Pah“, machte Malukhat, „in den letzten zwei Monaten ist mir nur eine einzige Frau zunahe gekommen, und das war Worschula, als sie versuchte, mir im Schlaf ein Ohr auszureißen.“
Alexius lachte und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Da sieht man’s mal, sie lässt nichts anbrennen.“
„Oh, ich bin mir vollkommen sicher, sie würde mich gerne anbrennen lassen.“
Das ehrlich vergnügte Lächeln des Kaiserlichen ließ ihn zehn Jahre jünger aussehen. Sofort strafften sich die Züge wieder. Er sagte: „Zurück zum Thema. Welche Alternativen schlägst du vor?“
„Du könntest Tierseelen nehmen. Davon bräuchten wir wahrscheinlich ein paar mehr, aber mir wäre das allemal lieber, als diese ganzen Leute abzuschlachten.“
„Tierseelen!“, rief Alexius. „Wie bist du nur wieder auf diesen Schwachsinn gekommen? Malukhat, im Ernst, ich weiß, dass du mit deinen – wie alt bist du gleich noch? Achtundsiebzig Jahre? – mit deinen achtundsiebzig Jahren ein noch recht jungfräulicher Dunkelelf bist, deshalb sehe ich dir deine Weichheiten einmal nach. Aber komm’ mir bitte nicht wieder mit solch einem hirnlosen Unfug.“
Malukhat wollte protestieren, erkannte in Alexius’ Augen allerdings die Nutzlosigkeit guter Argumente und ließ es bleiben.
Er seufzte gedehnt, während er die Aufzeichnungen begutachtete. „Du hast ja wirklich an alles gedacht. Was fehlt noch?“
Alexius lächelte. Diesmal machte es ihn zehn Jahre älter. „Ein Versuchskaninchen.“
„Ein…“ Malukhats Augen weiteten sich. „Oh nein! Du kannst nicht von mir verlangen…“
„Von dir verlange ich gar nichts“, schnitt Varra ihm das Wort ab. „Wie wäre es mit Worschula? Die kannst du doch eh nicht leiden. Oder Algor? Obwohl, nein, den möchte ich gerne noch ein bisschen behalten. Er ist so ein ulkiger kleiner Kerl.“
„Wenn es sein muss“, sagte Malukhat scharf, „aber wirklich nur, wenn es unbedingt sein muss, dann nimm’ Vortius. Den anderen würde sein Verschwinden gar nicht auffallen, weil er sich sowieso nie blicken lässt. Aber: Es wäre mir trotz allem lieber, du nimmst jemanden von außerhalb. Jemanden, den ich – den wir nicht kennen.“
„Hast du denn noch nie einen Freund geopfert?“
Die Männer starrten einander an. Malukhat antwortete nicht. Er konnte nicht in Worte fassen, wie sehr er sich in diesem Moment vor sich selbst ekelte.
„Alexius“, flüsterte Malukhat in seinem Sarg, „du machst mir Angst.“
Skyter 21
21.04.2007, 18:44
"Das ist gut. Er treibt sich also südlich von Chorrol in der Windhöhle herum. Ich habe nur diese eine Spur, also muss ich ihr wohl oder übel folgen. Zwergenrüstung, Untote oder vielleicht auch beschworene Daedra....Ich sollte mir eine silberne Waffe zulegen."
Eldor überlegte kurz und sagte:"Ok, ich muss noch kurz etwas erledigen gehen. Wir treffen uns wieder vor der Brücke, welche nach Weye führt."
Danach machte er kehrt und lief zurück in den Markt Bezirk.
Dort angekommen suchte Eldor einen Laden, wo er Waffen kaufen konnte. Nach kurzer Zeit des Suchen sah er ein Schild mit folgender Auffschrift:"Eine faire Chance"."Das hört sich doch gut an", dachte Eldor und ging hinein. Im Laden selbst fand er fast alle Waffen, teilweise waren sie sogar aus Glas, Ebenholz, Bronze oder Silber. Aber es gab auch daedrische Waffen. Dieser erste Eindruck wirkte nicht schlecht auf Eldor, er hätte sogar noch ewig die Waffen bestaunen können als ihn plötzlich jemand freundlich begrüßte. Noch nicht ganz da grüßte er zurück und antwortete, auf die Frage was er denn suche:"Ich suche eine silbernes Claymore und möchte ihnen dieses hier verkaufen."
Die Verkäuferin suchte ein silbernes Claymore und betrachtete, nachdem sie eines gefunden hatte, sein Feinstahl-Claymore."Geben sie mir noch 50 Septime, dann stimmt es", sagte die Verkäuferin. Eldor bezahlte die 50 Septime, steckte sein neues Claymore ein und verließ den Laden in Richtung des westlichen Tores.
Dort angekommen lehnte er sich gegen einen Mauer welche leicht im Schatten stand und wartete auf den Nord."Hoffentlich geht das gut".........
"Ok, ich muss noch kurz etwas erledigen gehen. Wir treffen uns wieder vor der Brücke, welche nach Weye führt", sagte der Bosmer der auch gleich Richtung Marktbezirk lief. "Hm, da werde ich wohl ein wenig warten müssen. Vielleicht kann ich ja nochmal ein bisschen trinken", fuhr es Xerxes durch den Kopf. Er holte eine Flasche Bier aus seinem Rucksack und trank ein paar Schlücke, danach legte er sie wieder in seinen Rucksack. Nun machte er sich langsam auf den Weg richtung Talos Platz Bezirk, bemerkte wie sich die Kaiserstadt immer mehr füllte und wie man fast nicht mehr durch den Palast kam. Trotzdem konnte er durch die Masse kommen, zwar trafen sich öfters einmal die Schulter von Xerxes und die eines anderen, aber das war nicht schlimm. Bis er das Tor aus der Kaiserstadt öffnete verging einige Zeit. Xerxes suchte nach dem Bosmer und als die Augen in Richtung Mauer wanderten sah er den Bosmer, der wohl schnell gewesen war, im Schatten der Mauer. Xerxes sprach den Bosmer an: "Können wir aufbrechen?"
Ein pochernder, dumpfer Schmerz am Schädel Dareyns riss ihn aus seinem komatösem Schlaf inmitten des Sandes Cyrodiils. Sanfte Steigungen und Senkungen des Wassers an seinen Tang bedeckten Stiefeln rauschten an ihm vorbei, Zeitlos erschien ihm das wiederfahrene. Der Leib seiner Liebe, das Gesicht der Sklavenfänger, das Pochern des Schmerzes von Körper und Geist, all das vermischte sich zu einem groteskem Empfinden das jenseits dessen lag, dass ein einzelnen Mann zu empfinden vermochte. Langsam öffneten sich die aschgrauen Augenlieder, der Brustkorb hob sich unendlich träge und nur schleichend drang sie salzige Meerluft in die Lungen Dareyns ein. Ein ersticktes Husten später besann er sich, fasste sich an die Schläfe in der Hoffnung, seinen Schmerz einfach zerquetschen und verbannen zu können. Doch es geschah nichts, im Gegenteil, je mehr er sich darauf konzentrierte, desto schlimmer wurde es. Hier lag er nun, inmitten eines fremden Landes mit nichts als seiner dreckigen Rüstung, seiner dreckigen bedeutungslosen Rüstung, diesem Mahnmal der Schande, der Schande Hunderte beschützen zu können aber nicht seine Liebe. Er war sich unklar was ihn mehr anwiederte, die Gedanken des Selbstmitleides oder der Gestank der an ihm haftete wie Fliegen an einem totem Guar. Mühselig hievte er sein Leib auf seine beiden Beine, deren wakeliger Halt ihm alles andere als ein sicheres Gefühl gaben. Aber es reichte immerhin zum Taumeln...Ja, er konnte immerhin mit dem Gefühl den Tod seiner Liebsten, dem Verlust seiner Würde und dem Verlassen seines Ordens und einem paar wakeliger Beine zu haben Leben. OB es ein Leben ist, daran dachte er nicht. Er griff instinktiv nach irgendeiner Stütze, doch das war er Berührte war nur Luft, woran er dachte Trugwerk, wonach er sich sehnte Tod. War das ein Leben?
So die Daedra wollen soll mich der Tod oder das Leben anheimsuchen
Das waren seine einzigen Gedanken, die Inkarnation beidem erreichte ihn in Form einer angespülten Waffe, nichts geringerem als sein alter Streitkolben, die Waffe, die er so achtlos beiseite warf grub sich nun in die Sandbank. Auf die Knie sinkend blinzelte der Elf nun in den Himmel, bevor ein Lachen das selbstironischer nicht sein konnte seinen Mund verliess.
Das muss es sein, Gewiss, so danken mir die "guten" Daedra meine Verschwendung in ihr tun, Sarkasmus, wirklich einfallsreich.
Die blanke Wut auf die Götter selbst hielt ihn nun aufrecht, während er nach seiner Waffe griff und sie an die Seite heftete, sich einen Weg in den sich nicht allzugroßer Ferne erscheinenden Forst bahnte und bereit war, es mit den verdammten Göttern aufzunehmen...
Karrod fühlte sich unbehaglich. Schweisstropfen rannen über sein Gesicht. Die Flammen vor ihm gaben viel zu sehr warm, er schwitzte unter seiner Rüstung. Wobei das eigentlich egal war, inzwischen stank er wohl sowieso schon wie eine Guar-Herde: Schweiss, Blut und Schwefel-Geruch klebten an ihm. Keine schöne Mischung.
Sein Unterbewusstsein sagte ihm, dass es eine dämliche Idee war, seine Hand in die riesengrosse Flamme vor ihm zu stecken um die schwebende Kugel, von der ein bedrohliches Summen ausging und die wohl mittlerweile was wusste er schon wie viel Grad heiss war, aus ihrer unsichtbaren Halterung zu hieven. Eine absolut dämliche Idee. Aber in dem Buch über Oblivion, das er einst gelesen (na ja, überflogen) hatte, stand eindeutig, dass er das Ding, das eigentlich gar nicht erhitzt wurde, herausnehmen musste, um das Tor zu schliessen und somit wieder zurück nach Cyrodiil zu gelangen. Oder?
"Ich hoffe mal, daran hat sich inzwischen nichts geändert", grummelte Karrod, leise genug, dass es seine Gefährten, die einige Schritte hinter ihm standen und sich wohl langsam fragten, wieso zum Geier er so lange brauchte, um nach dem Steinchen grabschen, es nicht hörten.
Ach, was soll's, resignierte der Bretone schliesslich, wenn ich mir die Finger verbrenne kann ich dem Typen, der das Buch geschrieben hat, immer noch einen Besuch abstatten und ihn darauf hinweisen, dass seine Aufzeichnungen nicht ganz der Wahrheit entsprechen. Nachdem ich ihn ordentlich verdroschen habe, fügte er hinzu.
Er hob die rechte Hand und machte einen Schritt nach vorne. Seine Fingerspitzen kribbelten. Er zögerte einige Sekunden und packte dann ruckartig zu. Kaum hatte Karrod den Stein berührt hatte - er war tatsächlich nicht heiss, lediglich lauwarm - begann sich das Kribbeln in seinen Fingern zu steigern, geriet zunehmend zu einem Vibrieren, das sich auf die ganze Hand ausweitete um dann wiederum in ein regelrechtes Schütteln überzugehen, dass seinen Arm und schliesslich seinen ganzen Körper erfasste. Im selben Moment begann die Intensität der Flamme zuzunehmen: das energisch zuckende Gelb wandelte sich in ein mildes Orange, das immer heller wurde, bis die Farbe schliesslich einem grellen, reinen Weiss wich, dass ihn derart blendete, dass er es sogar durch geschlossene Augenlider noch wahrnahm. Dann wurde alles schwarz und er empfand gar nichts mehr. Die Hitze, die wunden Füsse, das Brennen in der Seite... alles weg.
Leises Vogelzwitschern, das an sein Ohr drang. Ein nicht ganz so harter Untergru - Vogelgezwitscher? Karrod schlug die Augen auf. Über ihm erstreckte sich der Himmel. Ein blauer Himmel! Sie waren wieder zuhause!
Lord Asgar
22.04.2007, 13:18
Wie Drakos es geahnt hatte, Kamahl hatte das Rätsel gelöst.Er sprach nun einen seltsamen Zauber auf die Goldene Heilige welche darauf verschwand. Da es hier wirklich absolut nichts mehr zu holen gab war es Zeit den Siegelstein zu lösen. Karrod meldete sich freiwillig.Als der Bretone die leuchtende Kugel aus der Verankerung löste fühlte Drakos wie er aus der Ebene gerissen wurde. Er hatte das Gefühl,die ganze Ebene unter ihm würde in Flammen aufgehen. Dann begannen die Konturen zu verschwimmen und er schien durch eine Art magischen Flammenstrudel gerissen zu werden. Kurze Zeit später folgte wieder eine unsanfte Landung. Aber nun war es endlich vorbei...
Schliesslich spürte Drakos endlich wieder Gras , dass zur abwechslung mal nicht blutig war und nicht nach einem ausschlug. Leider hätte er es lieber mit den Händen gefühlt als mit dem Gesicht. Also wischte er sich das grüne Zeug aus dem Gesicht und stand auf. Es hatte sich nichts verändert seit sie in dieses Höllentor getreten waren. Es schienen ihm Tage vergangen zu sein. Aber alles war wie vorher. Sogar Drakos' Legionspferd stand noch da wo es vorher war. Vielleicht lief die Zeit in den Ebenen Oblvions anderes ab? Egal, Drakos wurde gerade bewusst dass sie eben ein echte Heldentat begangen hatten. Sicher wären die Bürger Chorrols ihnen dafür sehr dankbar doch Drakos hasste es sich bewundern lassen zu müssen. "Ich bin ein Söldner und mehr will ich gar nicht sein" pflegte er da immer zu sagen...
Während die anderen immer noch mit dem Aufstehen zu tun hatten , hatte sich Kamahl bereits erhoben und schien nach etwas Ausschau zu halten. Vermutlich suchte er nach der Goldenen Heiligen. Drakos war ziemlich gut gelaunt. Immerhin hatte er nicht wirklich geglaubt da wieder lebendig rauszukommen. Er sah einen kleinen Teich in der Nähe und konnte nicht wiederstehen hineinzuspringen und eine Runde zu schwimmen.Zum Glück konnte man das gut in Mithrilrüstungen und die rosteten auch nicht. Nachdem der Argonier sich rasch erfrischt hatte und bemerkte dass er bei der ganzen Lava und Hitze völlig vergessen hatte was Wasser war sprang er wieder aus dem See und stieß einen Jubelschrei aus : "Verdammt nochmal wir sind gut!Ha diese Deadra werden sich sobald nicht mehr hierher wagen! Wir haben Dagon einen üblen Tiefschlag verpasst!"
Nun war es Zeit die nächsten Schritte zu besprechen. Drakos wollte zu diesem Auftraggeber und ihm den Siegelstein geben, Karrod und Asharr ebenfalls. Kamahl verließ die Gruppe um weiter nach der Goldenen Heiligen zu suchen. Doch zuerst war das Ziel der Gruppe Skingrad , denn der Khajiit würde sicher viel Gold für die ganzen Deadrazutaten zahlen, besonders wenn sie noch recht frisch sind. Also brach die Gruppe auf. Drakos ging ebenfalls zu Fuß,das Pferd nutzten sie als Transportier für die Beute.
Die Reise war nicht besonders gefährlich.Nur zwei Banditen behelligten die Gruppe. Zwei Banditen in Fellrüstungen,zwei Banditen die offenbar immer noch nicht kapiert hatten dass Fellrüstungen leicht Feuer fangen. Nachdem Drakos diese Idioten in lebende Fackeln verwandelt hatte ging die Reise weiter. Es war schon Dunkel als sie in Skingrad ankamen.
"So willkommen in meiner schönen Heimatstadt,der wohl gesetztestreusten in ganz Cyrodiil." sagte Drakos.Er führte die beiden zu der Herberge zur Westebene."Wir haben hier 2 tavernen in Skingrad, die Westebene ist meiner meinung nach die bessere.Am besten ihr nehmt euch da Zimmer.Ich habe hier ein Haus wisst ihr.Morgen werde ich einiges erledigen müssen,wenn ich früh ferig bin dann zeige ich euch noch etwas die Stadt" sagte der Argonier und verabschiedete sich von den beiden Kriegern vor der Taverne.Dann ging er zu seinem Haus und schloss die Tür auf.Alles war wie vor dem Aufbruch.Aber er würde auch keinem Dieb raten hier einzubrechen, nicht mal dem legendären Graufuchs,bei den magischen Schutzvorkehrugen würde der den Schock seines Lebens kriegen wenn er seinen Dietrich in Schloss stecken würde.Im wahrsten Sinne des Wortes.Drakos legte sich schlafen,morgen gab es einiges zu tun...
Skyter 21
22.04.2007, 13:27
Nach kurzer Zeit kam der Nord auf Eldor zu und fragte:"Können wir aufbrechen?"
"Ja, wir können aufbrechen", entgegnete ihm Eldor. So machte sich das ungleiche Duo schweigend auf den Weg nach Chorrol.
Eldor beobachtete die Umgebung, doch wer sollte sie denn auf der Brücke angreifen?
Hin und wieder kamen ihnen Menschen entgegen, welche aus den unterschiedlichsten Gründen in die Kaiserstadt gingen. Händler, Kaufleute, Söldner, Abenteurer, Bauern, sie alle versuchten wohl irgendein Glück in der Hauptstadt zu finden, aber welches Glück?
Das Glück kann so viellseitig sein: Für die einen ist es Geld, für die anderen Brot und Wasser."Äußerst hoher Betrieb. Heute scheint wohl Markttag oder etwas ähnliches zu sein", dachte Eldor und zog sich die Kapuze noch etwas tiefer ins Gesicht als sonst.
"Warum lebe ich jetzt lieber etwas abgeschiedener, versteckter, unerkannter in der Welt als sonst? Warum bin ich so geworden? Meine Meister haben mich gelehrt, misstrauisch zu sein...übertreibe ich es nicht ein wenig? Der Krieg hat mich verändert, aber es hat auch seinen Vorteil so unerkannt zu sein. Ich könnte jetzt zu den drei Toten gehören. Ich hatte Glück.......diese Geschichte wird blutig enden", dachte er.
Nach einer Weile erreichten sie Weye. Ein kleines Dorf, aber sehr ruhig. Einmal abgesehen von den Reisenden. Plötzlich sah Eldor einen Heukarren, der Besitzer redete wohl mit einer Wache:
...."Wohin fährst, du?", fragte der Wachmann.
"Zur Weynon Priorei, kurz vor Chorrol", antwortete der alte Mann der wohl ein kaiserlicher von geschätzten 50 Jahren war.
"Ich weiß wo die Weynon Prorei liegt. Brauchst du Schutz?", fragte die Wache.
"Nein......"
Das genügte Eldor, er wusste wie sie sich den Weg nach Chorrol viel schneller zurück legen konnten."Schonmal als "Blinder Passagier" mitgefahren?, fragte er den Nord."Folge mir." mit diesen Worten verschwand Eldor in einer dunklen Häuserecke und schlich sich an den Heuwagen heran. Sie hatten glück, der Wagen, welcher nach hinten offen war,stand so verdeckt das sie unbemerkt einsteigen konnten.
Eldor wartete auf den Nord der kurz darauf neben ihm stand."Steig in den Wagen und versteck dich im Heu, bis wir das Dorf hinteruns gelassen haben", flüsterte er seinem Gefährten zu. Danach stieg er in den Karren und half dem Nord beim einsteigen, dann versteckten sie sich. Kurz darauf fuhr der Wagen los.
Es war Seltsam. Ja, seltsam war ein passender Begriff für die Vegetation und die Tiere dieses Landes. Da waren zum einem diese Meterhohen...Bäume? Ja, Bäume mussten es gewesen sein, nur sahen sie so...sonderbar aus, und dann die Wesen in dieser Gegend. Diese Vierbeinigen, Fellbedeckten Wesen deren Geräusche einem Jaulen glichen, mit nichts zu vergleichem das er je hörte. Aber es störte ihn nicht, im Gegenteil, es erschien ihm auf seinem schleppendem Marsch so, dass diese Grauhäutigen Fellwesen eine sonderbare Nähe zu ihm empfanden, er fühlte sich irgendwie dazugehörig. Die breite Sonne strahlte auf das Blattwerk und das feuchte Geäst des Dunkelforstes, das ein regelmäßiges Knirschen in die Wipfel der Bäume trug, dass knacken der vertrockneten Äste, dass Stapfen der Ordinatorenstiefel und das mühsam unterdrückte Gefühl der Trauer über die Ereignisse der letzten Tage, oder waren es Wochen? begleiteten Dareyn. Er wusste es nicht, aber was er wusste war, dass er wie ein kleiner Junge dem man das Schwimmen beibrachte in eine Welt geworfen wurde, die nicht seine war. Sei es nun die Äusserliche Welt, die Bäume Cyrodiils, die Fauna dieses Landes oder das, was in seinem Inneren geschah. Der häretische Hass gegen die Daedra, die Scham seine Gemahlin nicht beschützen zu können, selbst die Abscheu die er gegen sich und seinen missratenen Anblick empfand, sie waren doch nur ein dumpfer Weckruf der ihn davor bewahrte, vollends in die Sphäre Sheogoraths abzudriften, den Wahnsinn. Indoktriinierte Disziplin, Gleichgültigkeit und die kümmerlichen Reste seines ehemals Eisernen Willen trieben ihn durch diesen Wald, bis er in der Ferne eine größere Siedlung erkennen konnte. Nicht wirklich wissend ob ihn die Erleichterung oder die Vorsicht näher an Leyawin heranführte, kämpfte sich Dareyn mit Rationalem Denken näher an die Stadt, bis er endlich den ersten Hauch von Zivilisation erreichte. Eine Straße, sofern man das so nennen konnte, erstreckte sich vor ihm. Das war aber, so stellte Er nach einiger Zeit, ein Lobeswort für diesen Schlammpfad, doch erschien er ihm als ein lukrativerer Weg seine Zukunft zu Betreten als eine Siedlung voller Fremder, denn so war er immerhin in der Lage, noch ein wenig länger die Bittersüße Melancholie seiner Errinerungen auszukosten...und die wenigen vorbeiziehenden Reisenden zu ignorieren, die die Kunde, dass ein seltsam gerüsteter Dunmer südlich von Bravil gesehen wurde in die Stadt tragen würden....
"Ja, ich würde gerne beitreten."
Melian hörte sich reden wie in einem Traum. Ihr Gegenüber lächelte.
"Prima, dann führe ich Euch herum!" Sie bekam die Schlafplätze, den Übungsraum und einige Schränke gezeigt, aus denen sie sich frei bedienen durfte. Auch die hiesigen Gildenmitglieder wurden ihr vorgestellt. Man sah ihr anscheinend an, dass sie hungrig und müde war, denn sofort wurde ihr ein Sitzplatz vor einem reich gedeckten Teller angeboten. Während sie aß, erklärte ihr der Kaiserliche ihre erste Aufgabe.
"Hier in der Stadt gibt es einen langjährigen Streit, eine alte Familienfehde zwischen den Flavern und den Jolands. Bisher war das eigentlich kein Problem, den bis auf ein paar bissige Kommentare und harmlose Streiche ist nichts passiert. Jetzt ist aber ein Mitglied der Flaver verschwunden und einer der Jolands soll dafür verantwortlich sein. Ihr sollt nun mit allen beteiligten sprechen und herausfinden, was da wirklich vorgefallen ist."
Melian bekam noch ein Bild von Lela Flaver, dem verschwundenen Mädchen. Es klang nach einem interessanten Auftrag. Jedenfalls war sie froh, nicht eine Höhle von Goblins oder dergleichen befreien zu müssen. Hier in der Stadt konnte ihr kaum etwas zustoßen, denn es waren ja immer Wachen in der Nähe.
Frisch gestärkt machte sie sich auf, nicht ohne noch ein paar Eisenpfeile aus dem Waffenschrank der Kriegergilde mitgenommen zu haben. Sie war froh über die Unterstützung.
Es dauerte nicht lange, bis sie das Haus der Flavers gefunden hatte. Bravil war nicht besonders groß. Inzwischen machte es einen besseren Eindruck auf sie als bei ihrer Ankunft. Diese Holzhäuser hatten was. Die Flavers wohnten bescheiden, aber sauber und ordentlich im oberen Stock. Sichtlich besorgt berichteten Lelas Eltern von den Ereignissen der letzten Tage. Die Jolands hätten schon immer ein übles Spiel getrieben, erzählte der Vater aufgebracht und die Mutter ergänzte: "Mit denen stimmt etwas nicht! Sie tun unserer Lela bestimmt etwas an!".
Melian notierte sich das Wichtigste. Sie staunte über sich selbst. Eben rannte sie noch klauend durch die Kaiserstadt, einem arroganten Erzmagier unterworfen, und jetzt saß sie hier als ehrenwertes Mitgleid der Kriegergilde und suchte selbstbewusst nach vermissten Personen. Wie eigenartig, dachte sie und überlegte, dass ihr Vater sicher stolz auf sie gewesen wäre.
Im Haus - oder vielmehr in der Villa - der Jolands sah es dann doch etwas anders aus. Sie waren deutlich wohlhabender. Gleichzeitig waren sie aber auch eiskalt. Die verschwundene Lela interessierte sie gar nicht. Stattdessen nutzten sie jede Gelegenheit die Flaver in den Dreck zu ziehen. Nach ca. einer Stunde waren sie endlich fertig - und Melian um keinen Deut schlauer als zuvor. Enttäuscht verließ sie das Anwesen der Jolands und überlegte, wie es nun weitergehen sollte. Den allerersten Auftrag kann ich doch keinesfalls vermasseln! Während sie etwas verloren auf der Straße stand bemerkte sie ein leises Rascheln in einem Gebüsch neben sich. Sie ging darauf zu und bog die Äste vorsichtig auseinander. Im selben Moment sprang etwas aus dem Gebüsch, schubste Melian beiseite und rannte Richtung Stadttor. Taumelnd fing sie sich wieder und nahm die Verfolgung auf. Was da förmlich vor ihr davonraste war ein junges Mädchen, in einem einfachen, hellblauen Kleid. Meine Güte, hat die einen Affenzahn drauf, dachte Melian und rannte so schnell sie konnte. Doch das war gar nicht nötig gewesen. Eine Wache hatte wohl bemerkt, dass etwas nicht stimmen konnte und hatte sich das Mädchen am Stadttor vorgeknöpft. Als Melian dort ankam, schilderte sie die Situation. "Was hast du dir dabei nur ge..." Sie stockte. "Das gibt es nicht! Du bist doch Lela Flaver!!" Wie von einer göttlichen Fügung vorgesehen stand vor ihr tatsächlich das vermisste Mädchen."Da wirst du mir aber einiges zu erklären haben. Jetzt komm erstmal mit, wir setzen uns dort auf die Bank und reden erstmal. Ist schon ok", sagte sie zu der Wache, "ich kenne das Mädchen, sie kommt mit mir."
"Dann passt aber auf, dass sie Euch nicht entwischt", entgegnete der Wachmann. "Wir haben Meldung bekommen, dass hier in der Nähe, südlich von Bravil, ein merkwürdiger Dunmer sein Unwesen treibt. Er trägt seltsame Kleidung und scheint irgendwie verwirrt zu sein. Nicht, dass die Kleine ihm in die Arme läuft. Wer weiß, zu was der fähig ist."
Bei den Worten des Wachmanns musste Melain unwillkürlich an Malukhat denken und grinste. Am liebsten hätte sie gefragt, ob der Dunmer eine Daedra-Rüstung trug, aber sie traute sich nicht. Lustig wäre der Gedanke an einen verwirrten Erzmagier allemal. Aber nein, wie sie ihn kannte schwelgte er gerade laut prahlend im Luxus und befahl irgendwelchen armen Angestellten ihn mit Palmwedeln und frischen Trauben zu versorgen, vermutlich irgendwo hoch oben in einem Turm mit Panorama-Blick über Cyrodiil.
Lelas Eltern hätten Melian vor Freude fast erdrückt, als sie ihnen ihre Tochter übergab. Bei dem Gespräch unter Frauen auf der sonnigen Bank hatte sich herausgestellt, dass Lela auf dem Heimweg vom Einkaufen die Tüte mit Lebensmitteln fallen gelassen hatte. Das Essen war ruiniert und da die Eltern ohnehin nicht so viel Geld hatten, hatte sie sich nicht mehr nach Hause getraut. Ärger gab es aber keinen, denn die Flavers waren viel zu glücklich über die Wiederkehr.
"Wir können Euch nicht viel geben, außer diesem Ring. Vielleicht kann er euch hilfreich sein." Lelas Vater überreichte Melian einen uralten Ring. Trotzdem er nicht mehr richtig glänzte, war er wunderschön. "Er lässt Euch sicherer werden im Umgang mit Pfeil und Bogen. Immer, wenn ihr ihn tragt, werdet ihr deutlich besser schießen können als vorher." Sie bedankte sich und beteuerte den Ring gut aufzubewahren und stets an die Flavers zu denken, wenn sie ihn trug. Sie freute sich ehrlich, denn obwohl es kein bares Geld war, konnte sie Unterstützung beim Schießen gut gebrauchen. Und so dringend brauchte sie ohnehin kein Geld, denn in der Kriegergilde wurde sie mit allem versorgt, was sie so brauchte.
Melian beschloss ert noch einen kleinen Spaziergang zu machen, ehe sie in die Gilde zurückkehrte. Es war noch hell, die Sonne schien und sie wollte die Gelegenheit nutzen ein wenig durch die Natur zu schlendern, wie sie es im Bruma auch immer getan hatte. Im Hinterkopf hatte sie aber auch die Worte des Wachmanns über den verwirrten Dunmer. Etwas unheimlich klang es ja schon, aber draußen würden sicher doppelt so viele Wachen sein wie sonst und es würde schon nichts passieren, wenn sie auf den Wegen bleib. Sie verließ die Stadt und begab sich in südliche Richtung die Straße hinunter.
Aenarion
22.04.2007, 16:09
Drakos verarztete seine Wunden. Das war das erste was Asharr auffiel, als er einigermaßen wieder fähig war zu denken. Es wäre jetzt gut, einen Heilzauberer der Legion bei sich zu haben. Dabei dachte er natürlich an Kraiva. Die Kajit war eine der wenigen weiblichen Soldaten, die er gekannt hatte. Niemand hatte je ihren wahren Namen erfahren, und es hatte die wildesten Gerüchte über ihre Herkunft gegeben. Zusätzlich hatten die tatsachen, dass sie eine Kajit und noch dazu weiblich war, in der Legion eine Seltenheit, gewisse... Phantasien bei den meisten Legionären (ihn selbst mit einbezogen) aber sogar auch bei Legionärinnen geweckt. So behaupteten zumindest die Gerüchte. Beweise waren Asharr keine zu Ohren gekommen.
Nun ja, Drakos ging natürlich etwas härter mit den Wunden vor, aber man konnte nicht leugnen, dass es half. Mühsam stand er auf.
Er hatte noch etwas Fleisch mit, und obwohl es scheußlich schmeckte, schluckte er es trotzdem mit den letzten Tropfen aus seiner feldflasche herunter. Karrod hatte gesagt, sie würden jetzt da raus kommen. Asharr hoffte, dass sich der Bretone nicht irrte, sonst war er aufgeschmissen. Wäre doch ein blödes Ende. Da besiegte man Daedra und andere abnorme Kreaturen, und ging dann aus Wassermangel ein. Nun, Karrod würde wohl recht haben. Hoffe ich zumindest...
Währenddessen waren die anderen schon weiter rauf gegangen. Anscheinend hatte Kamahl gefunden, was er suchte. Jedenfalls schaute er zufrieden drein. Asharr selber hatte weniger Grund, zufrieden zu sein. Seine kämpferischen Leistungen waren alles andere als zufriedenstellend gewesen. Wie hatte noch jemand bei einem Aufenthalt in Gramfeste zu ihm gesagt? Ach ja... Wie ein Guar mit genitalwarzen! ganz so hätte er es zwar nicht formuliert, aber so ähnlich... Er war es einfach nicht gewohnt, in so kleinen Gruppen zu kämpfen, als Gleicher unter Gleichen. Er hatte gelernt Abteilungen in die schlacht zu führen und sogar taktische Entscheidungen zu treffen, oder in einem Bataillon den Befehlen der Höhergestellten zu gehorchen. So eine Unternehmung war ihm einfach noch fremd.
Trotz alldem schienen ihn die anderen Gruppenmitglieder nicht als besonders unfähig zu betrachten. Dann hatte er sich wohl nicht ganz so schlecht geschlagen.
Asharr schloss zu den anderen auf. Sie hatten die Spitze des Turms erreicht, und Karrod hatte sich freiwillig gemeldet, den Stein, der vor ihnen schwebte, herauszunehmen. Asharr konnte nicht umhin, den Bretonen zu bewundern. Es war schon erstaunlich, wie man sich in Menschen irren konnte. Am Anfang des Auftrags war Asharr sicher gewesen, das Karrod nur ein weiterer schwacher möchtegern-Kämpfer war, doch wie sich herausstellte war er ein guter, mutiger Kämpfer und Kamerad. Auch Drakos hatte er anders eingeschätzt. Der Argonier, der mit seinem Schwert komunizieren konnte, hatte ihnen oft aus schwierigen Situationen geholfen. Kamahl hatte er gleich gemocht, dessen tödliche Künste waren faszinierend. Leider wollte er sie verlassen, um nach der "goldenen Heiligen" zu suchen, wie er inzwischen erfahren hatte. Nun, mit etwas Glück würden sie sich irgendwann wieder begegnen.
Jetzt streckte Karrod seine Hand nach dem Stein aus. Trotz des Feuers rund herum schien er sich nicht zu verbrennen. Stattdessen ging ein sich intensivierendes Zittern durch seinen Körper. Asharr erinnerte sich an seinen Traum. Falls dieser eine Art Prophezeiung oder Anleitung gewesen sein sollte, würde der raum jetzt von gleißendem Licht erfüllt werden. Übrigens war dann diese Prophezeiung an den Falschen gerichtet, ich habe so gut wie nichts dazu beigetragen, dachte Asharr, dessen Schuldgefühle immer noch nicht ganz verebbt waren. Jedenfalls wurde es im Raum tatsächlich immer heller. Asharr schloss die Augen, um nicht geblendet zu werden.
Plötzlich roch es wieder nach frischer Erde. Asharr öffnete die Augen. Sie waren tatsächlich aus dieser Miniatur-Hölle wieder draußen! Sie hatten ihren Auftrag erledigt. Während wieder frische Luft, die nicht nach Schwefel roch, in seine Lungen strömte, war Drakos schon ín den Teich gesprungen, der in der nähe lag. Tatsächlich war das Wasser sehr verlockend. Vorher vergewisserte sich Asharr, dass Drakos nicht herschaute, und gab seine gesammelten Daedrischen Alchemiezutaten zu denen des Argoniers hinzu. Ich werde die sowieso nicht gebrauchen, er hat wenigstens einen Verwendungszweck dafür, dachte Asharr. Geld brauchte er auch nicht dringend, er hoffte auf einen Lohn für ihre... "Mission"... oder wie auch immer. Nur etwas gesammeltes Daedrablut behielt er, damit hatte er noch etwas vor. Als das erledigt war, ging er ebenfalls zum Teich, in dem er sich gründlich wusch.
"Verdammt nochmal wir sind gut!Ha diese Deadra werden sich sobald nicht mehr hierher wagen! Wir haben Dagon einen üblen Tiefschlag verpasst," schrie Drakos als er aus dem Teich kam. Asharr konnte dem nur zustimmen. Zwar hatte er nichts persönliches gegen Mehrunes Dagon vor der Mission gehabt, nach dem besuch in dessen Reich war dem aber ganz anders. Obwohl sie keiner gezwungen hatte, da rein zu gehen, gab Asharr Dagon die Schuld. Wer so ein Reich aufbauen konnte, der hatte nichts besseres verdient. Kamahl verließ die Gruppe, was Asharrs Hochstimmung etwas dämpfte. Der Mer war ihm wirklich sympatisch gewesen.
Um ein Gruppenmitglied vermindert, dfür um ein Packpferd voller Beute reicher machten sich die Drei also auf nach Skingrad, wo Drakos zu Hause war und noch etwas zu erledigen hatte. Asharr hatte für die Reise seine Ebenerzrüstung abgelegt. Sie war für längere reisen viel zu schwer. Mit einer Legionsrüstung wäre es noch gegangen, aber das wertvolle Erz war ebenso schwer wie hart, und schließlich hatten sie ein Pferd. Stattdessen trug Asharr eine Reiserobe, die er für einen ganzen Haufen Draken in Gramfeste hatte mit einem Schildzauber verzaubern lassen. Das sollte auf den halbwegs sicheren straßen der Kaiserprovinz genügen.
Tatsächlich trafen sie nur auf zwei Banditen in leichten Rüstungen, die Drakos mit einem Feuerball in das nächste Leben schickte. Angenommen es gab so etwas wie ein nächstes Leben. Der Feuerball hatte die Fellrüstungen unbrauchbar gemacht. Asharr hätte sie zwar lieber mitgenommen und verkauft, aber man konnte nicht alles haben. Er fand allerdings bei einem der Banditen - einem Kajit - einen versiegelten und magisch geschützten Brief so wie ein paar Septim. Es schadet nie, sein Taschengeld aufzubessern, dachte Asharr und sackte Schriftrolle und Septim ein.
Als es schon dunkel wurde, erreichten die drei Abenteurer, die sich schon fast gute Freunde nennen konnten, die Tore von Skingrad. Asharr mochte die Stadt. Sie hatte etwas... heimisches, und gleichzeitig würdevolles an sich. Hier konnte man sich wohl fühlen. Drakos ging es anscheinend ähnlich. Er war wohl stolz auf seine Heimatstadt. Er führte Asharr und Karrod in eine Taverne. "Zur Westebene" stand verschnörkelt über der Tür. Der Argonier redete viel über seine Stadt, aber Asharr konnte sich einfach nicht dazu bringen, zuzuhören. Jetzt war nicht die Zeit für Gerede, sondern für einen ordentlichen Schluck Bier! Schließlich ging Drakos, er hatte hier ein eigenes Haus und auch noch etwas zu erledigen. Asharr bestellte für sich und Karrod zwei Flaschen Bier. "Das geht auf meine Rechnung, mein Freund," rief er und gab dem Wirt die Münzen, die er vom Banditen genommen hatte. "Auf unseren erfolgreichen Schlachtzug gegen die Daedra. Möge der alte Mehrunes nie so ein gutes Bier trinken wie wir!"
Asharr redete vor Freude, endlich wieder in einer ordentlichen Taverne zu sitzen, lauter Unsinn, was sich mit zunehmenden Alkoholpegel nicht besserte.
Schließlich war es Zeit, schlafen zu gehen, und Asharr zahlte beim Wirt für ein Zimmer und Frühstück am nächsten Tag. Er wünschte Karrod noch eine gute Nacht und versank in dem weichen Bett in einen Tiefen Schlaf.
Es war ein gewissermaßen Vertrautes Gefühl, all diese Leute die er sah jetzt zu sehen als einer von ihnen. Hier in diesem Land war er ein Nichts, Bestenfalls ein Bandit. Ein übergroßer Dunmer mit einer Ordinatorenrüstung und einem edlen Streitkolben aus Ebenerz. Dareyn genoss es beinahe, mit der Mischung aus Ehrfurcht, Furcht und Misstrauen angesehen zu werden. Wäre er in Resdayn, so wäre vor allem die Furcht prägend, aber hier? Die schmierig angezogenen Biestrassen, die Bäuerlichen Menschen, wo auch immer er war, es war eindeutig das es eine Bitterküsten ähnliche Region war: Arm, aber Standhaft waren die Leute. In die schwindende Sonne blinzelnd bewegte Dareyn sich nicht unähnlich der Schwer gepanzerten Legionsarmee, wenngleich leichtfüßiger aufgrund der Indorilrüstung. Er musste unweigerlich an die Sklaventreiber denken und den Skamp der, so schien es ihm, ihn aufgrund irgendeiner "freundlichen" Schicksalswindung als Tod erklärte. Welch Ironie, dass niederste Geschöpf der daedrischen Hierarchie rettete einem Daedra Hasser das Leben. Ungewollt musste Dareyn lachen. Ja, dass war in der tat Ironie. Und die letzten Reisenden, die ihn nun passierten, mussten ihn nun für vollkommen Irre halten. Das störte ihn nicht, im Gegenteil, Irre Leute mied man meistens, ausser man gehört dem Sheogorath Kult an.
Unzählige Schritte später näherte sich dem Dunmer eine Person, dass einzig erkennbare waren ein über die Schulter gelegter Bogen und ein Köcher sowie das eben jene Person nur von kleinerem Wuchs war, womöglich Khajiit oder Bosmer, zweifelsohne irgendeine Art von Räubervolk. Mit einem tiefen Seufzer auf den Lippen ging der Ordinator zügigen Schrittes der Person, die sich wenig später als Elfe identifizieren liess, entgegen. Instinktiv wanderte die Hand zum an der rechten Hüfte befestigten Streitkolben ohne ihn zu ziehen. Dafür wäre im gegebenen Fall noch Zeit. Und, so absurd es auch sein mag, diese Bosmerin könnte keine Diebin sein. So unwahrscheinlich das in den Augen des Dunmer auch sein mag.
GreyWolf
22.04.2007, 19:03
Aurel drehte sich zu Kiara um. Die Sonne war längst untergegangen, und sie befanden sich nun alleine in den Trümmern der Ayleidenruine.
„Ich denke, wir sollten ein Lager aufschlagen. Egal, was unser nächstes Ziel sein wird, eine Reise in der Nacht wäre wohl wenig ratsam... und ich bin erschöpft.“
Er ließ mit der Formulierung „unser Ziel“ absichtlich keinen Zweifel aufkommen, dass seine Worte an Kiara sein voller Ernst gewesen waren. Aurel hatte nicht vor, sich wieder von Kiara zu trennen. Er liebte diese Waldelfe... er brauchte sie.
„Mir ist nicht ganz wohl hier in der Nähe von Artons Grab, aber ich weiß nicht, was wir als nächstes tun sollen. Und was Dein nächstes Ziel ist. Vielleicht können wir ja drüben am Waldrand, etwas abseits der Ruine, nächtigen und morgen dann besprechen, was wir...“.
Die Realität veränderte sich für Aurel schlagartig. Er war nicht mehr länger bei Kiara in den Ruinen, sondern er befand sich in einer riesigen, düsteren Halle. Sie war so groß, dass die Wände und die Decke nicht zu sehen waren.
Ein vielstimmiges Flüstern drang an Aurels Ohren, erst leise, dann lauter und verständlicher werdend.
„Der Herr, der neue Herr... er ist angekommen.“
„Ja, der Herr!“
„Er ist anders als unser alter Herr. Ein Krieger.“
„Ja, ein Krieger... und mehr.“
„Der Herr!“
Schemen lösten sich aus der Dunkelheit, und Aurel starrte voller Entsetzen auf das, was da in sein Gesichtsfeld trat. Menschen, Elfen, Argonier, Khajiit, Orks, alle Rassen Tamriels waren vertreten. Und er brauchte nicht lange, um zu realisieren, dass diese Wesen tot sein sollten, nicht zu ihm reden durften, aber sie taten es. Einige wiesen furchtbare Wunden auf, andere wirkten so, als hätte sie etwas anderes dahingerafft, ein Gift, ein Zauber, was auch immer, aber eines war Aurel sofort klar, er war von Toten umgeben, nicht von lebendigen Wesen.
Ihm fielen die Worte ein, die Malukhat betreffs der Krone gesprochen hatte... die Seelen, gefangen in der Krone... bei Talos, dies mussten die Wesen sein, die dem Wahnsinn des Schöpfers der Krone zum Opfer gefallen waren!
Eine junge, bleiche Frau trat an Aurel heran. Die Schnittwunde an ihrem Hals ließ keinen Zweifel aufkommen, wie sie einst gestorben war.
„Kommt, Herr, lasst Euch zu Eurem Thron geleiten, und dann erteilt Eure Befehle!“
Aurel wich kreidebleich vor der Frau zurück.
Das konnte nicht sein. Was hier auf ihn einstürmte, war zu furchtbar, um Realität sein zu können.
Und im Zurückweichen stieß er gegen etwas... gegen jemanden. Er fuhr herum... und starrte in das bleiche Gesicht eines Kaiserlichen mit halblangen, schwarzen Haaren.
Aurel wusste sofort, um wen es sich handelte, auch wenn die Gestalt vor ihm nicht mehr länger die skelettartige Erscheinung eines Lichs hatte. Eine Wunde klaffte an seinem Schlüsselbein, ein Bein war halb abgetrennt, und die Gestalt zog es beim Laufen hinter sicher, und schreckliche Brandwunden verunstalteten den Körper.
„Seid gegrüßt, Aurel! Der alte Herr grüßt den neuen Herren!“
Ein schreckliches Lachen folgte den Worten des Mannes.
„Unser gemeinsamer Freund Malukhat hat Euch ja bereits über mich aufgeklärt. Jedenfalls so weit er es wollte, er war immer schon etwas... geheimniskrämerisch...“
Wieder folgte das Lachen, das Lachen eines Wahnsinnigen, und Aurel wich entsetzt zurück. Er schrie aus purem Entsetzen, über das, was da um ihn herum geschah, und er schrie immer noch, als er sich plötzlich wieder bei Kiara bei der Ayleidenruine befand...
Aurel brach zusammen und bemerkte dabei, dass die Luft um ihn herum seltsam violett leuchtete. Tränen liefen seine Wangen herab, und mit bebender Stimme starrte er Kiara an, die ihn entsetzt anblickte.
„Kiara, wir müssen so schnell wie möglich in die Kaiserstadt. Malukhat... ich brauche ihn. Jedes Wort, das er gesagt hat, ist wahr gewesen. Ich... ich brauche seine Hilfe...“
Aurel erstarrte plötzlich. Dieses langsam verblassende Leuchten um ihn herum. Es erinnerte ihn an die Schild- oder Reflektionszauber der Kampfmagier und Paladine des Imperialen Kultes. Was, bei Talos? Konnte es sein, dass...?
Er riss sich den Verband, den Kiara ihm in der Ruine angelegt hatte, vom Unterarm. Die Wunde, die ihm die Mumie beigefügt hatte, war wieder aufgebrochen und blutete stark.
Intuitiv murmelte Aurel ein paar Worte, und die Wunde schloss sich langsam. Nicht ganz, aber die Blutung verebbte, und es trat offensichtlich ein langsamer Heilungsprozess ein.
Aurel schaute erstaunt zu Kiara.
„Kiara, obwohl ich Bretone bin, konnte ich das nie. Ich habe die vielleicht ihn mir schlummernden magischen Talente immer verleugnet. Da... da ist etwas geschehen... ich kann zaubern!“
...
Dark Nekromant
22.04.2007, 19:04
100 Septim! 100 Septim! Immerwieder ging es Hashan durch den Kopf. Wie konnte man nur eine solch hohe Summe verlangen? Wahrscheinlich steckt sich dieser miese Hundesohn die Hälfte selbst in die Tasche! Fast hätte er dem nächstbesten Legionär die Faust ins Gesicht geschlagen, doch er hielt sich gerade noch zurück.
Nach vielem herumirren kam er im Marktviertel an und sah sich nach einem Laden um, in dem er sich eine Rüßtung kaufen konnte. Als er ein Schild sah, auf dem eine Rüßtung prangte, zögerte er nicht lang, sondern zog die Tür auf und trat ein. Auf mehreren Rüßtungspuppen hangen teuer aussehende Stahlharnische, auch Fell und Lederrüßtungen hangen herum. Den besten Platz hatte aber ein antiker Akavir-Harnisch. Ein leichtes, rotes glimmen ging von einigen verzierungen aus, und wiesen auf magische eigenschaften hin. Doch bald spürte er den Mißmutigen blick eines Rothwadronen in seinem Rücken. Hashan konnte es ihm nicht übel nehmen, das er sich um seine Ware sorgte, immerhin sah der Argonier ziehmlich mitgenommen und finster aus. Als er sich vom Harnisch entfernte hörte er den Händler erleichtert Seufzen.
"Sie wünschen mein Herr?" Langsam drehte er sich um und erblickte einen zweiten -deutlich kleineren- Händler der hinter einem Tresen stand. "Sie verkaufen leichte Rüßtung?" fragte ihn Hashan. "Ja, ich bin Maro Rufus, ich bin der beste Verkäufer leichter Rüß...." "Jaja, schon gut!" unterbrach ihn der Argonier. "Wieviel würde es mich kosten damit du mir bis Mittag eine geschwärtzte Lederrüßtung machst?" fragte er weiter. "Nun, eine Lederrüßtung kostet sie 70 Septim mein Herr, wenn ich sie noch schwärzen soll 80." antwortete ihm der Händler leicht erstaunt. "Gut, ich lege noch 10 Septim drauf damit du sie mir mit Eisenplättchen und Stahlnieten vestärkst." "Bis zur 12ten Stunde wird sie für euch bereit sein mein Herr, wünsche noch einen angenehmen Vormittag." verabschiedtete sich Maro Rufus.
Der Händler hielt sein Versprechen und bald darauf fühlte sich Hashan wie neugeboren. Endlich wieder ein richtige Rüßtung, doch sie erinnerte ihn leicht an das Modell das er in der Bruderschaft getragen hatte, und als er sich bei dem Rotwhadronen -der offenbar schwere Rüßtung verkaufte- erkundigte, wo Maro denn eine solch gute Rüßtung gesehen hätte sagte ihm dieser, das Maro Rufus sich von den Geschichten über die Dunkle Bruderschaft inspiriert hatte.
"....ja, die Legion hat den Verdacht, das, wenn man den See bei Bravil durchquert, und auf der anderen Seite ein Stück die Straße hinunterläuft, es irgendwo einen Schrein von Nocturnal Anbetern geben soll." Als Hashan diesen Gesprächsfetzen aufschnappte, wusste er, was er als nächstes tun würde. Er wollte diesen Schrein finden und seine Rüßtung mit dem segen Nocturnals veredeln lassen.
Als der Argonier endlich den Schrein fand, fing es an zu dämmern, und man konnte gut die Kerzen ausmachen, die um den Schrein standen. Eine der Priesterinen fragte nach seinem Wunsch, und wies ihn an, sich vor die große Nocturnal-Statue zu knien und den Segen der Göttin zu erbitten. Als er tat, was ihm Aufgetragen wurde, hörte er von tief in seinem Kopf eine Stimme.
Ich habe schon von dir gehört, Hashan aus Schwarzmarsch. Du bist gekommen, um meinen Segen zu erbitten, und ich werde ihn dir gewähren, doch du wirst etwas von deinem Blut opfern müssen, damit er machtvoll genug wird.
Kurz glomm die Augen des Steiraben -der auf einem von Nocturnals Armen Thronte- in dunkelrot auf. Sobald Hashan wieder stand, fingen die Priesterinnen an, Huldigungen an Nocturnal in die Eisenplättchen seiner Rüßtung zu meiseln. Mit einem dünnen Messer wurde ihm eine Daedrische Rune ins Genick geritzt, was sich bei seinen Schuppen als nicht so eifach erwies. Auch verschidene Runenanhänger wurden ihm gegeben. Eines wurde ihm um den Hals gehängt, eines eng um sein Handgelenk gebunden und eines an um den Griff seines Dolches gewickelt, dessen Schneide mit einem heiligen Wasser gesegnet worden war. Weiteres wurde ihm ein gesegneter Bogen mit Köcher und Pfeilen geschenkt.
Tropfnass stieg Hashan aus dem See. Er war leicht südlich von Bravil, und nicht weit entfernt lag eine Straße. Er wollte schon darauf zugehen als er leichte Schritte auf dem Pflaster hörte. Lngsam pirschte er sich heran. Im immer dünkler werdendem Lich sah er eine Gestalt die Straße entlang gehen. Wer auch immer dass ist, er wird für diesen Legionär geradestehen müssen, und ich kann sowieso etwas mehr Bares gebrauchen.
Langsam zog er einen Pfeil aus dem Köcher und spannte die Sehne durch. Gerade als er den Pfeil loslassen wollte hörte er hinter sich ein klackendes Gräusch. Er zuckte zusammen und ließ die Sehne los. Der Pfeil verfehlte sein Ziel und bohrte sich einen Schritt vor die Gestallt. Hashan zog seinen Dolch und wandte sich der Schlammkrabe zu, die ihn erschreckt hatte, aber er hörte auch weitere Schritte.....
Auf dem Weg richtung Weye unterhielten sich Xerxes und der Bosmer gar nicht. "Der Bosmer ist nicht grad gesprächig. Da fällt mir ein, ich kenn seinen Namen noch nicht mal und, sagte er nicht auch etwas von Harald? Was macht der Kerl denn in letzter Zeit?", dachte Xerxes während er sah dass der Bosmer seine Kappe wieder tiefer zog, "Also entweder ist das ein gesuchter Schwerverbrecher oder der hat Angst um sein Leben". Xerxes tippte auf ersteres. Sie gingen noch eine Weile, bis sie in Weye ankamen wo der Bosmer seinen Kopf in Richtung eines alten Mannes bewegte. Kaum hatte dieser sein Gespräch mit einer Wache beendet fragte der Bosmer auch schon: "Schonmal als Blinder Passagier mitgefahren?", als Xerxes den Mund öffnete um zu antworten sagte er: "Folge mir." Danach schlich er sich an den Heuwagen an, stieg in den Heuwagen ein und Xerxes folgte ihm. "Steig in den Wagen und versteck dich im Heu, bis wir das Dorf hinteruns gelassen haben", flüsterte der Bosmer ihm zu. Er half Xerxes beim einsteigen und kurz darauf fuhren sie los.
Die Fahrt war holprig, verlief aber ruhig. Ab und zu hörte man den alten Mann schimpfen: "Wieso ist das hier so langsam?". Plötzlich fiel der Wagen um und Xerxes fiel aus dem Wagen heraus und rollte sich auf dem Boden. "Was war das?", schoss es ihm durch den Kopf und als er seinen Kopf erhebte um zu sehen was vor sich ging sah er auch schon einige Leute die mit gezogener Waffe vor dem Wagen standen.
Eine leise Stimme säuselte in seinem Hinterkopf. Flüsterte Geschichten von Ruhe, Harmonie und Zufriedenheit.
Er schloss die Augen. Wie lange wachte er nun? Seit zwei Tagen… vielleicht auch schon länger. Er wusste, hier unten würde er niemals ausmachen können, wie lange er schon begraben lag. Es kam ihm vor wie Jahre.
Von der schmerzlosen Welt, die er sich seit jeher herbei sehnte.
Er dachte an vieles zurück, was er erlebt hatte. Nein. Er dachte an die Leute zurück, die er gekannt hatte. So viele Namen geisterten durch seinen Kopf, so viele schmerzverzerrte Gesichter. Das Leben bedeutete ihm nichts. Nicht sein eigenes. Auch nicht das anderer. Gar nichts. Wie hatte er nur je so abstumpfen können?
Einfach schlafen.
Er hörte Gesang. Ein Kinderlied. Seine Mutter hatte es ihm früher gesungen, wenn er nicht hatte schlafen können. Seltsam, dass die sanfte Stimme so natürlich in seinem Kopf widerhallte. Er hatte angenommen, sie längst vergessen zu haben. Hand zur Faust, wieder öffnen, Hand zur Faust, wieder öffnen… Wenn ich schon so anfange, dachte er, kann ich auch gleich sterben.
Nichts mehr hören, sehen, nichts mehr verstehen.
Er sah Joplayas Gesicht vor sich, wie sie lächelte. Das schwarze Haar umrahmte ihr Gesicht. Aus halb geschlossenen Augen sah sie ihn an. Liebend, fragend, aufgeschlossen, glücklich. Wie sie nun einmal war. Der junge Daved blinzelte in seine Richtung. Schüchtern und zurückhaltend. Doch sein Gesicht veränderte sich. Nicht zu einem Lächeln, zu einem Ausdruck der Boshaftigkeit und des Hasses. Malukhat hätte es besser wissen müssen.
Nicht mehr diskutieren, kämpfen, verlieren.
Er erinnerte sich an Ranis. An viele Schlachten, die sie in ihrem Kleinkrieg geschlagen hatten. Malukhat hatte sie alle gewonnen. Sie konnte ihm nicht das Wasser reichen. Das hatte ihn gefreut. Jetzt erschien es ihm vollkommen belanglos. Wenn ich hier wieder heraus komme, so schwor er sich, werde ich sie besser behandeln. Er wusste, dass er log.
Keine Fehler mehr machen.
Zum ersten Mal in seinem Leben fragte er sich, was für eine Person er jetzt gewesen wäre, hätte er nicht so unendlich viele falschen Entscheidungen getroffen. Wäre er wie Aurel, der krankhaft an seinem Ehrencodex festhielt und sich nicht eingestehen konnte, dass es zwischen Schwarz und Weiß auch noch Grau gibt? Wie Kiara mit ihrer angeborenen und anerzogenen Rechtschaffenheit, die sie zuweilen dazu brachte, sich vor sich selbst zu schämen? Wie Arwen, die manchmal Böses dachte, aber immer Gutes tat? Wie Joplaya, deren Glaube an das Gute in den Herzen aller Lebewesen einen schier zur Verzweiflung treiben konnte?
Er rief bestimmte Erinnerungen wach und stellte sich vor, was für ein Mann er geworden wäre, hätte er andere Entscheidungen getroffen. Doch er schaffte es nicht. Es kam immer auf die eine unverwechselbare Person heraus, die er geworden war. Er schämte sich nicht dafür. Was er getan hatte, mochte in den Augen der Welt fürchterlich sein, doch er war jetzt, wie er hier lag und über all dies nachdachte, davon überzeugt, doch keinen Fehler gemacht zu haben. Er hatte die richtigen Entscheidungen getroffen und für ausnahmslos alle einen Preis bezahlt. Was hätte er noch tun können außer das, was er für richtig hielt?
Sein Tun hatte viele Menschen betroffen. Manchmal direkt, manchmal indirekt, aber alle in irgendeiner Weise schmerzhaft und nachhaltig. Was wäre gewesen, wäre er freundlich zu Aurel gewesen? Wäre er in der Ruine geblieben und hätte Seite an Seite mit seinen Gefährten gekämpft? Hätte er Artons Tod verhindern können? Er bezweifelte es. Und hielt es nicht für eine besondere Erfahrung, sich einen Bretonen zum Freund zu machen, dem er nur für seine Ansichten am Liebsten den Hals umdrehen würde, sobald er nur den Mund aufmachte.
Dann war es soweit. Wieder überkam ihn eine Erinnerung. Es war fast, als durchlebte er die Zeit vor über siebenhundert Jahren ein weiteres Mal. Es war seltsam… immer, wenn er kurz vor dem Tode stand, musste er an Alexius denken. Und, bei den Neun, Malukhat hatte wahrhaft schönere Erlebnisse vorzuweisen. Wer will sich schon gerne daran erinnern, wie man von einem Freund beinahe umgebracht wurde?
Die Stille war vollkommen. Alexius rührte sich nicht, stand wie eine Statue vor einer in die Wand eingelassenen Fackel. Schatten gruben sich in sein Gesicht, zuckten wie unter Folter. Seine Augen waren leer. Er sah aus wie tot.
Varra hatte darauf bestanden, heute viele Fackeln anzubringen. Er mochte das Feuer, und zum ersten Mal in seinem Leben war es Malukhat vergönnt, die hohe Hallendecke zu sehen. Obwohl wenig interessant, heftete er seinen Blick an einen breiten Riss im Gestein. Ihm war zu genau bewusst, was er sehen würde, wenn er die Augen zu Boden richtete. Im Allgemeinen machte der Anblick von Blut und Körperteilen ihm nicht viel aus. Jetzt schon. Er hatte Angst.
Alexius löste sich aus seiner Starre. „Wie entscheidest du dich nun, Malukhat?“, wollte er wissen. „Spann’ mich gefälligst nicht noch länger auf die Folter.“
„Habe ich denn eine Wahl?“, sagte der Dunmer und schloss für einen Moment die Augen. „Du bist nicht mehr ganz richtig im Kopf, Alexius. Das jetzt von mir zu verlangen… aber ich bin wohl nur ein weiterer Freund, den du zu opfern gedenkst.“
„Ich opfere dich nicht“, entgegnete Varra. Malukhat senkte den Blick und suchte in seinen Augen nach der Wahrheit, doch da fand sich nichts. Gar nichts. Nicht einmal der Hauch einer Gefühlsregung.
„Dann habe ich dich wohl wieder falsch verstanden.“ Der Dunmer seufzte mutlos. Wie erwartet war der Boden übersät mit Blut, Knochen und noch mehr Blut. Was hatten sie nur angerichtet? Jetzt war es egal. Varra war es egal und Malukhat merkte, wie auch ihn langsam die Gleichgültigkeit packte. Er war es gewohnt.
Alexius ging auf seinen Freund zu und drückte ihm einen verzauberten Dolch in die Hand.
„Sie ist die letzte“, sagte er. „Die letzte. Versprochen.“
Der Dunmer wandte sich um und starrte auf die Frau, die sich an die hinteren Stäbe eines Käfigs drückte. Aus großen, verängstigten Augen sah sie zurück. Es war ein stummes Flehen, doch gleichzeitig auch das Wissen, keine Gnade zu finden. Langsam ging Malukhat auf sie zu. Es eilte nicht. Er musste nachdenken und sich darüber im Klaren werden, ob er tun wollte, was Aurel von ihm verlangte. Verstohlen musterte er den Bretonen, den er einst für einen Freund gehalten hatte. Lässig stand er da, mit vor der Brust verschränkten Armen an die Wand gelehnt, und verfolgte das Geschehen mit Vergnügen und Wahnsinn in den Augen.
Kurz vor der Frau hielt Malukhat inne. Er musste nur noch in den Käfig gehen, musste sich zu ihr niederknien, sie festhalten und die Schreie ertragen. Und tat es.
Sie lag in seinen Armen, doch sie wehrte sich nicht. Sie hatte aufgegeben. Sie wollte sterben.
„Dummes Ding“, flüsterte er. „Du hast keine Vorstellung davon, wie wenig dieser körperliche Schmerz gegen das sein wird, was dich nach dem Tod erwartet.“
Aber sie wehrte sich noch immer nicht. Was da kam, war unvermeidlich, doch wusste der Dunmer tief in seinem Inneren, dass es nicht durch diesen Dolch geschehen sollte, und schon gar nicht durch seine Hand. Es würde ihn auf ewig zum Leibeigenen machen.
Die Frau, fast noch ein Mädchen, schloss die Lider. Ihre Lippen bewegten sich in einem stummen Gebet. Von Mitleid durchflutet legte er den Dolch an ihre Kehle.
Plötzlich riss sie die Augen auf und starrte ihn hasserfüllt an.
„Was…“ In diesem Moment wurde ihm klar, dass es sich nur um eine Erinnerung handelte. Und dass dies nicht die Erinnerung war, die er kannte. Das irre Kichern der Frau verstörte ihn. Angewidert sprang er auf, warf den Dolch zur Seite und wirbelte zu Aurel herum.
Zu Aurel? Er war sicher, dies vorher schon gedacht zu haben - gesehen zu haben, doch wer nun vor ihm stand, war Alexius, mehr tot als lebendig. Nein, überhaupt nicht lebendig. Vollkommen tot.
Der Mann war zerschunden, seine Haut von Brandblasen übersät. Auf einem Bein humpelte er auf den Erzmagier zu, das andere, nutzlos geworden, hinter sich herziehend.
„Malukhat, mein alter Freund“, rief Alexius aus heiserer Kehle. „Wie lange ist es nun her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben? Oh, keine Sorge, du brauchst dich nicht daran zu erinnern, ich weiß es selbst. Wir sahen uns das letzte Mal, als du mich im Stich gelassen hast.“
Malukhat musste all seine Willenskraft aufbieten, um sich nicht sofort zu übergeben. Die Bindung zu seinem Körper war noch stark genug um zu wissen, dass er an seinem eigenen Erbrochenen ersticken würde.
„Wovon redest du überhaupt, Alexius?“, fragte er stattdessen. Er war selbst überrascht, wie sicher er die Worte hervor brachte.
Alexius Gesicht zeigte gespielte Überraschung. „Wovon ich rede? Du Narr! Du hast mich damals hängen lassen. Weißt du noch, als wir von den möglichen Gefahren sprachen? Warst du da nicht besorgt um mich und meine Sicherheit?“ Er lachte. Schwarzes Blut rann über seine Lippen. „Du hättest die Krone an dich nehmen und sie zerstören können, dann wäre ALLES in Ordnung gewesen. Aber was tust du? Du stiehlst meine Aufzeichnungen und machst dich davon!“ Die letzten Worte brüllte er.
„Oh, stimmt ja“, erinnerte sich Malukhat.
- Wenn was schief geht, brauche ich nur deinen Namen zu rufen, und bin für einen kurzen Moment klar. Dafür sorgen die Linien in der Krone. Darunter befinden sich einzeln verzauberte Metallstücke, die die Macht der Krone für einen kurzen Moment einzudämmen vermögen. Das funktioniert aber nur ein einziges Mal, ich muss mich auf dich verlassen können. Ich will dir jetzt nicht alles erklären, Malukhat, du würdest es so einfach ohnehin nicht verstehen. Du musst mir dann jedenfalls die Krone abnehmen und sie zerbrechen. Die Seelen sind dann frei und der Zauber gebannt. Soweit klar? -
„Das hatte ich ganz vergessen“, gestand der Erzmagier, womit ihm ein weiteres Rätsel aufgegeben war: Warum hatte er Alexius nicht gerettet?
„Ja, das hast du wohl“, erwiderte Alexius scharf. „Du hast keine Ahnung, wie lange ich schon auf diesen Tag warte. Der Tag der Rache.“
„Ist ja alles schön und gut“, pflichtete der Dunmer ihm bei und zeigte ihm ein breites Malukhat-Lächeln. „Aber der wird sich wohl noch ein bisschen heraus zögern. Mal davon abgesehen, dass ich keine Ahnung habe, wie du das überhaupt anstellen willst. Sieh dich nur an, du bist tot. Ich finde es ja schon bemerkenswert, dass du überhaupt in meine Träume eindringen kannst, aber…“
„In deine Träume?“ Alexius lachte. „Das ist kein Traum, Malukhat. Das hier ist die Wirklichkeit. Du bist hier, bei all den Seelen, die wir in die Krone gebannt haben. Noch bist du nur ein Schatten, aber du stehst kurz vor dem Tod. Du bist am Ersticken, mein Freund. Du wirst bald sterben.“
„Erzähl' mir etwas Neues“, sagte Malukhat trocken. Er wollte sich seine Angst nicht anmerken lassen. Alt war er geworden, aber nicht bereit zu sterben. Und vor allem nicht bereit, sich in die Krone bannen zu lassen. Verdammt, Varra musste ihn mit einem Fluch oder etwas in der Art belegt haben; das war wahrscheinlich eine der Sachen, die Alexius ihm verschwiegen hatte, weil er sie „so einfach ohnehin nicht verstehen würde“. Wenn er jetzt starb, würde es keine Möglichkeit mehr geben, den Zauber der Krone aufzuheben. Aurel würde wahnsinnig werden und morden wie ein Bekloppter, aber was noch wichtiger war: Malukhat würde auf immer und ewig zusammen mit Alexius und all den Toten in einem Stück verzauberten Kopfschmucks festsitzen.
Großartig.
Muecke49
22.04.2007, 22:55
Langsam fanden Kiaras Gedanken wieder eine Richtung. Diese führte geradewegs an den Waldrand zu einem kleinen Lagerfeuer und einer, zugegeben reichlich lädierten, Decke. Der aufkommende Nachtwind strich Ihr über die Arme, ob vor Kälte oder vor Müdigkeit, stellten sich Ihr die Haare auf und eine Gänsehaut machte sich breit. Und dann sollten auch die Gedanken schweigen, so wie die Erinnerung an Vigors Lachen, die höhnischen Worte des Lichs und Artons Todesschrei.
Doch noch war es nicht soweit.
Mitten im Satz verklang Aurels Stimme. Die Augen, in einem Moment noch müde und erschöpft, wirkten im nächsten nur noch leer.
Schemen lösten sich aus der Dunkelheit
Die Waldelfe trat aus den Schatten der Bäume.
Eine junge, bleiche Frau trat an Aurel heran. „Kommt, Herr, lasst Euch zu Eurem Thron geleiten, und dann erteilt Eure Befehle!“
Die junge Frau trat müde an Aurel heran.“Komm, du schläfst im stehen. Lass mich Dich zu einem Lagerplatz bringen.“
Aurel wich kreidebleich vor der Frau zurück.
Nun stand das blanke Entsetzten in den Augen des Bretonen. Er wich vor Ihr zurück und sties dabei gegen einen kärglichen Überrest von einer Säule. Verwirrt blieb die Bosmer stehen, doch der Bretone wandte sich zu den Ruinenresten herum und blickte ungläubig auf die Mannshohe Säule.
Den Ausdruck der nun in Aurels Augen trat konnte sie nicht benennen, irgendwas geschah und das Entsetzten schlug um in........was es auch war, der Exsoldat brach in Schreien aus und war plötzlich von einem sanften Lichtschimmer umgeben. Sie hatte dies bereits gesehen, bei Magiern auf dem Schlachtfeld. Was da auch in den Tiefen seiner Augen gelauert hatte, es war nun wieder verschwunden und hatte namenlosen Entsetzten Platz gemacht.
Das Schreien war nicht verschwunden, es hallte zwischen den Bäumen wieder und Kiara rannte die wenigen Schritte zu dem knienden Mann, um Ihn an den Schultern zu packen und zu schütteln. In dem Moment als sie Ihr Hand hob und dem Bretonen eine Ohrfeige zu geben, hob er das tränennasse Gesicht.
Sie wusste nicht, was geschehen war, doch die Eindringlichkeit in Aurels Stimme lies keinen Zweifel zu. Es blieb Ihnen keine Zeit mehr nach Skingrad zu reisen, sie mussten Malukhat einholen. Scheinbar hatte auch er den Einfluss den die Krone bereits übte unterschätzt. Oder lag es an der Nähe der Ruine? Mit nachdenklichen Gesichtsaudruck entfernte der Bretone nun den Verband. Die Wunde hatte wieder zu bluten begonnen und Kiara wollte schon aufspringen und Ihren Beutel holen. Doch die gemurmelten Worte liesen sie stoppen und sie warf einen ungläubigen Blick auf die Wunde. Der Blutfluss stoppte, die Rötung und die Schwellung verschwanden und eine dünne Haut verschloss bereits die Wunde.
„Kiara, obwohl ich Bretone bin, konnte ich das nie. Ich habe die vielleicht ihn mir schlummernden magischen Talente immer verleugnet. Da... da ist etwas geschehen... ich kann zaubern!“
Das Erstaunen über diese Erkenntniss und die unheimlichen Visionen von Aurel trieben die beiden wieder zurück auf die Strasse. Keiner von Ihnen verspürte nun noch das Bedürfniss direkt bei der Ruine ein Lager aufzuschlagen. Im stillen Einverständniss packten sie Ihre Ausrüstung zusammen. Wie von Malukhat empfohlen, nahm die Waldelfe die Krone an sich. Und die Geister der Vergangenheit schwiegen während die beiden sich Ihren Weg durch den Nachtdunklen Wald suchten. Das Infravisionsamulett half dem erschöpften Paar, sich bis zu der Strasse durchzuschlagen, die sie geradewegs wieder in die Kaiserstadt führen würde. So schnell hatte sie den Weissgoldturm nichtmehr sehen wollen.
Auf der Strasse angekommmen, war Kiara nichtmehr in der Lage geradeaus zu laufen. Sie taumelte von rechts nach links und prallte dabei auch noch gegen den Bretonen.
Wieviel Tage war es wohl her, dass sie hier vorbeigekommen war? Sie hatte es vergessen, aber den alten Lagerplatz, abseits der Strasse hatte sie nicht vergessen. Zwischen einigen hohen Felsen, nicht einzusehen von der Strasse, lag dort eine geschütze Feuerstelle und ein Stück Wiese, die zum Rasten einlud.
Der Felsen in Ihrem Rücken fühlte sich kühl und beruhigend fest an. Die Augen geschlossen, lies die Bosmer Ihr Gepäck zu Boden gleiten. Die Schritte auf der Strasse waren verstummt, also konnte sie nur annehmen, dass der Bretone bei ihr stand.“Es sollte weit genug sein.“ murmelte sie, dann sank sie zu Ihrem Rucksack auf den Boden und lies sich von der lockenden Dunkelheit umfangen.
Lord Asgar
23.04.2007, 16:39
Drakos hatte gut geschlafen. Er wachte früh auf. Es war noch vor der Ladenöffnungszeit. Also aß er erstmal etwas. Dann ging er in seinen Alchemieraum und überprüfte seinen Vorrat an Zutaten. Er bemerkte dass er mehr Deadrazutaten übrig hatte als er gedacht hatte. "Ich hab wohl doch nicht so viele in der Oblivionebene verbraucht wie ich dachte" vermutete er. Er hatte einen haufen überflüssiger Zutaten und dachte dass sich ein gewisser Khajiit sicher darüber freuen würde. Natürlich gegen angemessenen Bezahlung...
Als er die überflüssigen deadrischen Zutaten eingepackt hatte kramte er noch aus seinem Tränkevorrat im Lagerraum des Hauses einen Charismatrank heraus. Schliesslich wollte er sich nicht von dem gerissenen Alchemisten übers Ohr hauen lassen. Dann verließ er sein Haus und folgte dem Weg rechts bis zu den örtlichen Läden. Er betrat den Laden über dem ein Schild hing "Rund um die Alchemie". Der Khajiit stand an der Theke und laß offenbar gerade ein Buch. Er schien so zu tun als hätte er den Argonier nicht bemerkt aber Drakos sah durchaus wie sich die Katzenartigen Augen auf ihn hefteten.
"Ich habe hier etwas das euch als Alchemist sicher interessieren könnte. Falls ihr nicht interessiert sein solltet werde ich sie dem alten Sinderion anbieten. Der weiss immer den Wert guter Zutaten zu schätzen."sagte Drakos. Er öffnete den Beutel und einen Moment lang schien ein Staunen in den Khajiitaugen sichtbar zu sein bis sie zur üblichen Geschäftigkeit zurückkehrten. Es war eine harte verhandlung doch schliesslich einigten sich die zwei auf 2000 Septime. Sicher das war eine menge Geld doch Drakos hatte das Gefühl dass der Khajiit aus diesen Zutaten Tränke brauen konnte die das zehnfache Wert waren als er den Laden verließ...
Nun holte er rasch seinen beschädigten Harnisch aus dem Haus und brachte ihn den Nord-Schmiedin. "Ihr habt Glück dass eurer Harnisch und nicht ihr diesen Angriff abbekommen haben" sagte die Nord. "Ja nun wie länge wird es dauern bis ihr ihn repariert habt?" fragte Drakos. "Nun sagen wir mal bis zum Mittagsschlag bin ich fertig. Aber ich bräuchte noch 50 Septime." der Argonier gab ihr das Gold. "eine Frage hätte ich noch, wäret ihr an Deadrawaffen interessiert?" fragte er. "Nun was habt ihr den anzubieten?" als Drakos der Nord von den waffen berichtete die er ihr verkaufen wollte klappte der Schmiedin die Kinnlade herunter. "S..s.soviele?m..Mein werter.herr a..Argonier das ist doch viel zu viel für meinen kleinen Laden!Das kann ich mir nie leisten!" Drakos fragte sie ob sie wenigstens jemanden kannte der sie Waffen kaufen würde und sie erzählte ihm von einem reichen, fahrenden Rothwardonischen Waffenhändler der hier durchgereist war und nun einige tage in Anvil verbrachte...
Nachdem Drakos ordentlich zu mittag gegessen hatte , konnte er seine Rüstung abholen, perfekt repariert. Nun ,er war früher fertig als erwartet und begab sich also zur Taverne zur Westebene um Karrod und Asharr zu besuchen.
Als er die Herberge betrat saßen die beiden zusammen an einen Tisch und verspeißten ein üppiges Mahl inklusive Bier.
Drakos setzte sich zu ihnen an den Tisch."Hallo ihr zwei.Wenn ihr fertig gegessen habt,hättet ihr dann Lust auf eine kleine Stadtführung?" fragte er.
Der stämmige Nord-Wirt kam zu ihm : "Darf ich euch ein Bier bringen oder einen Met oder ein Festmahl?" fragte er. "Schon OK bringt mir nur ein Stück Fleisch und einen neuen Rappenkurier." der Nord zog etwas grimmig davon und brachte ihm das bestellte. Drakos drückte ihm das Geld in die Hand und der Nord trollte sich zurück an die Theke.
Seine Kameraden guckten etwas verwirrt drein dass er so gutes Bier abgelehnt hatte.
Drakos vergewisserte sich dass der Wirt nicht zuhörte, konnte er sowieso nicht da er gerade mit einer anderen Nord ein paar Biere auf kosten des Hauses kippte. "Wisst ihr ich konnte Bier nie leiden.Wenn ich schon etwas anderes trinke als Wasser dann den guten Skingrader Wein." erklärte er flüsternd. Er laß eben noch einen Artikel über einen Dieb fertig der für veruchte Bestechung einer Wache 20 Jahre im Gefängnis verpasst bekommen hatte. Die drei hatten schliesslich fertig gegessen und brachen zum Rundgang auf.
Aus einer kurzen Stadtführung wurde eine lange. Drakos zeigte den beiden alles in der Stadt, die große Kapelle von Julianos, die berühmten Weinfelder,das Schloss, aß einen kurzen Happen mit ihnen in der anderen Taverne der Stadt und stellte sie den bekannten Persöhnlichkeiten der Stadt vor, darunter den Anführern der örtlichen Krieger- und Magiergildenhallen,Sinderion dem Meisteralchemisten, dem Wachhauptmann, dem Primas von Julianos, Tamika und den Brüdern Surellie und vieles mehr,leider gab es keine Audienz beim Grafen. Schliesslich kamen sie spät abends wieder an der "Westebene" an. "ich schlage vor ihr geht früh zu Bett, morgen brechen wir früh auf, wollen ja nicht dass der Auftraggber schon schläft wenn wir in Anvil ankommen". Sagte er , ging selbst nach Hause, richtete noch alles für den Aufbruch und legte sich schlafen...
GreyWolf
23.04.2007, 18:30
Aurel betrachtete liebevoll die schlafende Kiara. Sie war wie ein Fels in der Brandung, die seit ihrem Abenteuer in der Ayleidenruine und ihrem Wiedersehen mit Malukhat um ihn herum tobte. Der Fels, der ihn vor dem Ertrinken rettete.
Sie hatte ihm jetzt zweimal das Leben gerettet. Einmal, als sie die Mumie in den Tiefen der Ruine ins Reich der Toten zurückbeförderte, und, Aurel musste sich das zähneknirschend eingestehen, auch ihr Einschreiten durch das Vorzeigen der Krone bei seiner Auseinandersetzung mit Malukhat hatte wohl sein Leben gerettet. Zusammen mit dem Zauber Arwens. Jetzt, wo seine Wut auf Malukhat verebbt war, war ihm bewusst, dass er in seinem Zustand den Kampf gegen den Magier wohl nicht überlebt hätte. Vielleicht hätte er ihn mit auf die Reise in den Tod nehmen können, aber er hätte eine Auseinandersetzung definitiv nicht überlebt.
Er strich der Schlafenden eine Haarsträhne aus der Stirn und zog die Decke, die etwas heruntergerutscht war, wieder über ihre Schultern.
Auch jetzt hatte Kiara nicht gezögert. Ohne zu wissen, was da vorhin wirklich mit Aurel geschehen war, hatte sie ihre Ziele aufgegeben, um Aurel zur Kaiserstadt zu einem erneuten Treffen mit Malukhat zu geleiten. Bedingungslos treu und an seiner Seite...
Sie würde seine Königin werden. Seite an Seite würden sie Tamriel beherrschen. Zusammen würden sie an der Spitze ihrer Legionen reiten, den Feind niederwerfen und ein neues Imperium errichten, gegen welches das alte Reich der Septim-Dynastie wie ein Nichts aussehen würde. Sie würden Tamriel gemeinsam regieren, sie würden Akavir vernichten, sie würden ganz Nirn unterjochen...
Aurel erschrak. Was waren das für Gedanken? So untypisch für ihn, den treuen Soldaten, der nie besonderen Ehrgeiz oder Machthunger gehabt hatte. Sein Kopf schmerzte furchtbar, und er glaubte ganz leise geflüsterte Worte zu vernehmen, die ihn aufforderten, den Fantasien von vorhin weiter nachzugehen.
Aurel schüttelte die Gedanken von sich ab und erhob sich. Er brauchte eine Erfrischung, um wieder klar denken zu können, und so ging er zum Ufer des Lake Rumare in der Nähe ihres Lagers, streifte kurz entschlossen seine Kleider und die verbliebenen Rüstungsteile ab und nahm ein nächtliches Bad in den kühlen Fluten des Sees.
Das Baden tat gut, hatte er sich doch seit Beginn ihres Abenteuers nicht mehr richtig waschen können, und Aurel vergaß schnell wieder den seltsamen Wachtraum.
Während er sich erfrischte und wusch, spielte er ein bisschen mit seinen neu zum Vorschein gekommenen Talenten. Vieles ging intuitiv, ein schwacher Lichtzauber, der Reflektionszauber, den er vorhin unbewusst angewendet hatte, ein Heilzauber, aber er merkte, dass er noch viel zu lernen hatte. Vielleicht sollte er in der Stadt einmal mit einem Angehörigen der Magiergilde oder des Tempels sprechen, wenn er mehr lernen wollte.
Auf jeden Fall schienen alle Fähigkeiten, die plötzlich bei ihm zum Vorschein kamen, auf den Magieschulen der Wiederherstellung, der Mystik und der Illusion zu beruhen. Andere Zauberschulen schienen ihm verschlossen wie zuvor zu sein.
Seine Gedanken wanderten wieder zu Kiara zurück. Er wollte sie nicht länger alleine lassen. Und er verspürte große Müdigkeit und musste unbedingt ebenfalls noch zu etwas Schlaf kommen, bevor sie sich am Morgen weiter auf den Weg zur Hauptsstadt machen würden.
Aurel trocknete sich mit seinem Hemd ab, bekleidete sich wieder, nahm das nasse Oberhemd und seine Rüstungsteile auf und ging zurück zu Kiara, die noch immer friedlich schlief.
Nachdem er das Hemd zum Trocknen aufgehängt und etwas Holz auf das kleine Lagerfeuer, das er zuvor entfacht hatte, nachgelegt hatte, schlüpfte er unter die Decke zu Kiara. Sein Schwert legte er griffbereit in seine Nähe.
Morgen würden sie in der Kaiserstadt ankommen. Der Weg war nicht mehr weit, und Aurel war sehr gespannt, ob Malukhat ihm helfen können würde... ob er er ihm helfen wollen würde.
Mit diesen Gedanken, Kiara im Arm, schlief er rasch ein, und nur noch das leise Rascheln des Laubwerks im Wind und das sanfte Plätschern des Wassers des Rumare-Sees waren zu hören.
...
Skyter 21
23.04.2007, 18:58
Die Fahrt verlief anfangs ruhig, mal abgesehen von einigen Schimpfenminuten des Kaiserlichen."Hmm, gefällt mir nicht. Es ist ruhig, zu ruhig.....wenn das mal gut geht."
Plötzlich kippte der Wagen um und Eldor und sein Gefährte fielen aus dem Wagen, der Bosmer hinter und der Nord vor den Karren. Eldor musste sich ersteinmal wieder hochrappeln und was er dann sah stimmte ihn nicht gerade fröhlich. Er stöhnte,"ohhh Banditen, es gibt fast keine einzige Reise ohne das man ihnen nicht über den Weg läuft, oder sie kommen einem entgegen, je nachdem."
Eldor hatte keine Zeit, um nach Schützen ausschau zu halten. Soweit er es erkennen konnte waren es 3 Leute."Unterzahl? Dem muss ich gleich mal abhelefn", dachte er und zog seinen Bogen. Ein Räuber, es war ein Altmer gerüstet mit einer Lederrüstung und bewaffent mit einem Eisenhammer, stürmte sofort auf Eldor zu. Dieser hatte jedoch etwas dagegen und zog ein Pfeil aus seinenm Köcher, während der Räuber schreiend auf ihn zu lief und dabei zu einem tödlichen Schlag ausholte.
Als der Hammer loschwang machte Eldor eine Rolle in seinen Gegner hinein, welcher darauf bekanntschaft mit den Waldboden machte. Kniend, drehte sich Eldor spannte den Pfeil auf den Bogen hielt diesen senkrecht und ließ los. Gerade als der Altmer aufstehen wollte traf ihn der Pfeil im Hals und brach sofort tot zusammen."Ok, die Überzahl wäre damit erledigt."
Er schulterte seinen Bogen, drehte sich herum und sah gerade noch wie ein weiterer Widersacher, diesmal mit Langschwert und Schild und Lederrüstung gewappnet, auf ihn zu stürmte. Eldor erhob sich, zog seine beiden Elfenkurzschwerter und musste sofort einen starken und präzisen Hieb parieren."Der Versteht mit Schild und Schwert umzugehen...puhhh, hat der Mundgeruch." Eldor atmete stinkende Luft ein, nicht sehr angenehm, und als er sah warum diese Person solchen Mundgeruch hatte sagte ihm das Aussehen alles."Ich habe heute wieder alles Glück dieser Welt, ein Ork!"
Er drückte das langschwert weg und setzte zu einer Reihe harmloser Angriffe an, um die Strategie seines Gegenübers herauszufinden. Dieser wiederum hieb mit starken Angriffen zurück. Nach kurzem hin und her geplänkel wurde es Eldor zu blöd und er setzte zu einer starke Angriffskombination an, welche dem Ork das Schild unbrauchbar machte und die Rüstung leicht beschädigte. Der Ork war leicht überrascht, auf Grund dieses Angriffes und Eldor setzte zu weiteren Hieben an, aber sie trafen nicht alle ihr Ziel.
Der Ork antwortete mit dem stärksten Schlag den er zubieten hatte, was Eldor stark in die Knie zwang."Der hat Kraft, gar keine Frage...das wird eng", dachte er und wurde aufgrund eines weiteren starken Angriffs ein gutes Stück zurück geworfen und verlor dabei seine Schwerter.
Der Bandiet holte zum, vermeintlichen, Todestoß aus, doch Eldor fand sich zu jung um zu sterben und brachte sich mit einer Rolle in Sicherheit und zog fast gleichzeitig seinen silbernen Dolch. Sofort danach stürmte er auf den Ork zu, nicht ohne vorher mit der anderen Hand etwas Dreck aufzunehmen, täuschte einen Stoß an warf aber dann den Dreck in Richtung Gesicht des Orkes und die Wirung blieb nicht aus. Völlig überrascht heulte dieser vor Schmerz auf, ließ das Schwert fallen und hielt sich das Gesicht.
Eldor holte inzwischen zu einem neuen Angriff aus, sprang den Ork von hinten an und versenkte seinen Dolch in dessen Nacken, welcher auf Grund des nach vorne gebückten Kopfes ungeschütz war. Im nächsten Moment war auch dieser Kampf beendet und er zog den Dolch aus dem Nacken des toten Orks und schaute was der Nord machte.
Muecke49
23.04.2007, 19:20
Es stimmte, was die Leute auf den Strassen behauptet hatten. Das Tiber-Septim-Hotel war wohl das
Luxuriöseste Hotel in der Kaiserstadt. Mit einem Seufzer der Zufriedenheit lies sie sich in dem Ohrensessel zurücksinken. Das weiche Polster umfing sie und bot einen bequemen Rückhalt, während sie auf das Essen wartete. Die Finger, sauber und ohne eingerissene Fingernägel, spielten Gedankenverloren mit einer Strähne des frischgewaschenen Haares. Doch sobald sie diese loslies um sich Ihrem gerade servierten Essen zu widmen, ringelte sie sich schon wieder störrisch über die Augenbraue, um Ihr dann geradewegs über die Wange zu streichen. Das machte sie immer und es war beim Kämpfen höchst störend. Doch das Kämpfen war vorbei, sie trug ein feines Kleid, das eindeutig nicht zum Kämpfen gedacht war, mit seinen ganzen bauschenden Röcken. Aber es hatte unzweifelhaft eine entwaffnende Wirkung auf den Paladin der Ihr gegenüber sass.
Unter dem Mieder des Kleides machte nun Ihr Magen klar, das er auch bereits kampfbereit war. Das Essen bestand aus dem teuersten Menue der Karte und das zarte Fleisch badete in dunkler Sosse. Dazu frisches Brot und ein teurer Rotwein. Verschiedene Gemüsesorten lagen auf einer Platte, umgeben von einer hellen Sosse. Vorsichtig beugte Sie sich vor, um den herrlichen Geruch aufzunehmen................
.....................und musste schlagartig würgen. Der Gestank war kaum auszuhalten und noch im wachwerden begriff Kiara, dass sie von Ihrem eigenen Gestank wach wurde. Das nächste was sie wahr nahm, war Ihre alte Decke, die um Ihre Schulter geschlungen lag. Die hatte sie doch nichtmehr ausgepackt? Ausser der Decke schlang sich noch etwas um sie. Vorsichtig versuchten Ihre Finger den Gegenstand zu erkennen, der so schwer auf Ihrer Hüfte lag. Unwillkürlich musste sie lächeln und drehte leicht den Kopf um in das schlafende Gesicht des Bretonen blicken zu können. Sie stellte fest, dass wirklich etwas an der Sache dran war, mit dem gemeinsam einschlafen und gemeinsam aufwachen. Auch wenn sie im Punkt des einschlafen einen kleinen Vorsprung hatte.
Die Versuchung einfach noch liegenzubleiben war zu gross, sie kuschelte sich ein.......und schrak angewidert zurück. Dann eben doch aufstehen. Vorsichtig glitt sie unter der Decke hervor und lies den schlafenden Aurel zurück. Offensichtlich hatte er noch die Energie gefunden, sich im Wasser zu baden und Kiara nahm sich vor, dass nun ebenfalls zu geniesen. Sie suchte sich eine geschützte Stelle und lies dort die Kleider zurück. Eine ganze Weile lies sie sich einfach nur treiben und versuchte an gar nichts zu denken. Doch Aurels Visionen und Malukhats Worte trieben wie träge Schlingpflanzen durch Ihren Geist und verknoteten sich dort letztlich zu einem wilden Knäul. Sie würde die Antwort auf Ihre Fragen wohl kaum im Wasser finden. Im Lager schien es immernoch ruhig. Schlief Aurel noch?
Mit kräftigen Schwimmbewegungen kehrte sie ans Ufer zurück und kämmte das Haar schnell mit den Fingern aus. Das dreckige Hemd landete unversehens auf der Krone. Kiara schnitt dem schrecklichen Ding eine Grimase und zog sich das saubere Hemd über den Kopf. Nachdenklich schätze sie die Entfernung zu Kaiserstadt ab, doch bis zum Mittag dürften sie locker im Schatten des Weissgoldturms stehen.
Zusammen nahmen sie ein karges Frühstück ein, bestehend aus etwas Trockenfleisch, einem verschrumpelten Apfel und etwas hartem Brot. Ihr Begleiter wirkte still und kaute verbissen auf seinem Brot. Fast schien es, als kämpfe er immernoch. Doch diesmal war der Preis seine eigene Seele.
Als sie Richtung Kaiserstadt marschierten legte Kiara ihm Scheu eine Hand auf den Arm. „Lassen Dich die Geister nicht ruhen? Dann erzähl mir von dem Brustharnisch und wen Du da eigentlich begraben hast. Vielleicht schweigen Sie dann.“
Die nassen Haare verbargen die Tränen, die Ihr schliesslich über die Wangen liefen.......
Ein zischendes Geräusch später schien die Sachlage in den Augen Dareyns klar: Irgendjemand hatte auf ihn geschossen und die einzig sichtbare Person war nunmal diese Elfe, auch wenn der Pfeil in einem merkwürdigem Winkel vor ihm lag, als käme er mitten aus dem Fluss, aber aber höchst unwahrscheinlich war. Er bückte sich kurz, hob den Pfeil auf und begab sich mit eben jenem sowie dem gezückten Steitkolben zu der Elfe, ein bedrohliches Glitzern in den Augen tragend.
Erklärt eure Absichten und wagt es nicht zu lügen
Ein schneidender Unterton lag in der Stimme des Dunmer als er die Elfe durchgehend musterte, die Frau war fast noch ein Mädchen und das naive Äussere kann eine durchtriebene Seele durchaus beinhalten, weswegen Dareyn sich doch vorsichtig verhielt und seine Schlaghand seinen Streitkolben fest umschloss. Die Mithrilrüstung der Frau wirkte in seinen Augen unangebracht, womöglich hatte dieses...Kind noch nie in seinem Leben getötet, geschweige denn jemanden ernsthaft angegriffen, aber seid den 78 Jahren als Ordinator waren ihm so manche zwiellichtige Gesellen unter die Augen gekommen, warum die nicht also auch? Prüfend begutachtete er den abgeschossenen Pfeil und sah kühl zwischen Pfeil, Elfe und ihrem Köcher hin und her.
GreyWolf
23.04.2007, 21:12
Aurel bemerkte Kiaras Tränen und blieb abrupt stehen.
„Kiara, das, was mich plagt, ist nicht mehr der Brustpanzer. Das, was mich all die Jahre mit ihm verbunden hat, liegt nun endgültig begraben zusammen mit dem Harnisch.“
Er atmete tief durch.
„Mich plagen andere Geister. Die Krone... Malukhat hatte Recht.“
Aurel fuhr Kiara durchs Haar und begann, zu erzählen.
Er erzählte ihr alles, die Worte sprudelten geradezu aus ihm heraus. Er schilderte seine Vergangenheit auf Solstheim in den Diensten der Legion, beschrieb seine Verbindung mit Ravanna und ihr Ende auf den Zinnen der Eisfalterfestung, und er erzählte Kiara von seinen Visionen und Wachträumen, die ihn seit kurzem plagten.
„Ich habe Ravanna geliebt, aber sie ist nun endlich Vergangenheit und ruht zusammen mit meinem alten Legionsharnisch neben unserem toten Kameraden. Nicht zuletzt dank Dir habe ich, was diese Sache betrifft, endlich Frieden gefunden. Die Krone ist es, die mir Angst bereitet. Etwas geschieht mit mir, und es ist nichts Gutes. Ich weiß nicht, ob es wirklich nur...“
Aurel lachte leicht spöttisch und traurig zugleich.
„Nur! Ha!... Ob es wirklich nur beginnender Wahnsinn ist, oder ob da nicht mehr dahinter steckt. Es wirkt so... real.“
Er legte einen Arm um Kiara und ging mit ihr weiter Richtung Kaiserstadt.
Und während er ihr alle Details seiner Vision bei der Ruine schilderte, kamen sie schließlich an den Stadttoren an.
Und Aurels Gedanken wurden schlagartig durch eine andere Wahrnehmung weggewischt. Der Geruch von Gebratenem hing in der Luft, trotz all der anderen Gerüche, die diese große Stadt und ihre Bewohner verströmten, deutlich wahrzunehmen.
Aurels Magen knurrte wie ein ausgewachsener Berglöwe.
„Kiara, wie viel Geld hast Du noch? Ich muss mir einen neuen Brustpanzer besorgen, und mein unglaubliches Vermögen wird mir wohl nur einen Eisenpanzer bescheren, darum kann ich Dich kaum ins Tiber Septim einladen.“
Aurels Magen gab wieder das Knurren von sich, diesmal noch lauter.
„Ich sterbe vor Hunger. Lass uns etwas essen gehen, dann besorge ich den neuen Harnisch und dann sollten wir schnell den Luxusschuppen aufsuchen, den Malukhat sich als Residenz ausgesucht hat. Ich muss mit dem Herren reden. Und er wird mit mir reden, bei Talos!“
...
Malukhat saß mit lockerer Haltung auf dem großen Thron am Ende der Halle. Einen Ellenbogen auf die Lehne gestützt, strich er wie üblich nachdenklich über seinen Schnurrbart. Um ihn herum hatte sich ein Halbkreis an Toten gebildet, die ihn allesamt missbilligend anstarrten. Der Erzmagier meinte zu wissen, dass weniger sein Sitzen auf dem Thron sie böse stimmte, sondern eher der schlechte Einfluss Aurels. Die Geister schienen sich immer dem gängigen Trend zu unterwerfen, und momentan war der Bretone der Fluchträger, was nur bedeuten konnte, dass Malukhat in dieser Runde ein verdammt schlechtes Blatt auf der Hand hatte.
Alexius war der einzige, der sich an der Anwesenheit des Dunmers nicht störte. Er hatte sich neben dem Thron auf den Boden gesetzt und lehnte sich an dessen rechte Stütze. Entweder, so dachte Malukhat, bin ich nun vollkommen verrückt, oder seine Wunden scheinen tatsächlich zu heilen. Dabei war ihm vollkommen klar, dass ein Heilprozess bei Toten kaum möglich ist.
„Alexius – wie nett! Ich kann dein Gesicht wieder ansehen ohne dass mir übel wird“, sagte er und warf einen Seitenblick auf den Kaiserlichen. Grinsend wandte dieser ihm sein Antlitz zu.
„Nicht wahr?“, entgegnete er. „Ich fühle mich auch schon sehr viel besser. Aurel sei Dank.“
Malukhat zog eine Augenbraue hoch. „Wie kann ein Geist sich besser fühlen?“
„Denk’ mal scharf nach, was ich vor meinem Tod war.“
„Ich weiß: Bekloppter Lich. Ganz schlechte Berufswahl. Aber bei der heutigen Arbeitslage…“
Alexius warf den Kopf in den Nacken und lachte. Das gab den entscheidenden Ausschlag für Malukhat, sich endgültig verarscht vorzukommen. Der Kaiserliche hasste ihn nicht, ja er war nicht mal angefressen. Obwohl… über den Punkt ließ sich mit Sicherheit streiten.
„Was ist das für ein Spiel, das du hier spielst?“ Der Dunmer lehnte sich zur Seite und sah Varra eindringlich an. „Ich kenne dich gut genug um zu wissen, wie du Leuten begegnest, die dir irgendwas angetan haben. Wenn du wenigstens so tun könntest, als seiest du überhaupt in irgendeiner Weise gekränkt oder sauer.“
Alexius antwortete nicht. Stattdessen wandte er den Blick ab und starrte auf den Hallenboden. Das alles hier war eine ganz feine Angelegenheit und wenn Malukhat irgendetwas verstand, dann, dass Varra nicht sauer sein konnte, weil er den Dunmer als ersten verraten hatte. Diese Erkenntnis war interessant, fühlte sich aber nicht sonderlich gut an. Dass der Kaiserliche jetzt nichts sagte, konnte nur bedeuten, dass noch irgendetwas anderes im Spiel war. Etwas, von dem Malukhat nichts wissen sollte. Bis es zu spät war.
„Ich habe das alles hier von langer Hand geplant“, sagte Alexius nach langem Schweigen. „Octavo ist ein Urenkel der Schwester des Neffen meiner Tante dritten Grades. Das reichte gerade noch aus, um mit ihm in Verbindung treten und ihn bitten zu können, ein paar Irre zu finden, die sich tatsächlich hierher wagen. Aber es ging gar nicht mal um die Krone an sich, mein Freund, und auch nicht um Octavo. Es ging darum, mich zu töten. Meine Zeit war schon lange gekommen und in einem meiner wenigen halbwegs klaren Momente schaffte ich es, den Mann auf diese Spur zu bringen. Ich habe schon bessere Zeiten gesehen, mein Körper, Gott weiß, sowieso. Ich war und bin zu kaputt, um meine Träume Realität werden zu lassen.“
Alexius spielte in Gedanken versunken an dem Ring seiner Frau, den er am Zeigefinger seiner rechten Hand trug. Er zog ihn bis zur Fingerkuppe hoch, drehte ihn hin und her und starrte ihn dabei an wie ein Ertrinkender einen Rettungsring.
„Aurel wird sich jetzt darum kümmern. Er glaubt tatsächlich, er sei der neue Herr dieser Seelen, aber das ist nicht wahr. Das ist meine Welt, ich habe sie erschaffen. Der Bretone hat hier nichts zu suchen. Schon gar nicht als Herrscher. Aber jetzt brauche ich ihn, um meine Ziele verwirklichen zu können. Eine Kostprobe der Macht, die ihn erwartet, habe ich ihm bereits gegeben, und mit der Zeit werde ich ihn mit immer mehr versorgen. Zusätzlich speise ich seinen Geist mit Wahnvorstellungen. Irgendwann wird er tatsächlich glauben, unbezwingbar zu sein, aber das stimmt natürlich nicht. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass er sehr schnell draufgehen wird.“
Bevor Malukhat sich auf die Zunge beißen konnte, sagte er: „Aurel ist vielleicht stärker als du denkst.“
Alexius schnaubte ein verächtliches Lachen. „Auch der stärkste Mann kann sich dem Einfluss meiner Krone nicht entziehen, das weiß ich selbst nur zu gut.“
„Du hast dir da wirklich einen dunklen Plan zusammen geschustert“, sagte Malukhat. „Wenn Aurel stirbt, suchst du dir einfach den nächsten. Irgendjemand wird so dumm sein und die Krone an sich nehmen. Und umso mehr dieser Leute sterben, desto mehr Seelen sammeln sich hier an und desto größer wird deine Macht.“ Er schloss die Augen und lächelte. „Wenn es soweit erstmal gekommen ist ist, dann hast du dein Ziel erreicht, alter Freund. Dann bist du unsterblich. Nimm’ es mir aber nicht übel, wenn ich dir Steine in den Weg werfe.“
Auch Alexius lächelte. „Das habe ich nicht anders erwartet. Du wärst nicht Malukhat, wenn du dich nicht allen möglichen Leuten in den Weg werfen würdest. Das ist einfach ein Teil von dir. Nimm’ du es mir also im Gegenzug nicht übel, dass auch ich daran arbeite, deine Steine ganz schnell weg zu räumen und neue vor dir zu platzieren.“
„Kein Problem“, sagte Malukhat, „damit komme ich klar.“
Malukhat erhob sich aus dem Thron und machte sich daran, einen anderen Teil der großen Halle zu betreten. Wenn das hier wirklich ein illusionistischer Nachbau der Ayleiden-Ruine war, dann würde er hier unten sicherlich irgendwo sein altes Zimmer finden. Die verstümmelten Geister machten lange Gesichter, stellten sich ihm allerdings nicht in den Weg. Sie stoben vor ihm auseinander wie vom Wind gepeitschte Blätter.
Tatsächlich fand er am anderen der Halle eine Tür. Diese führte in ein wahres Labyrinth an Gängen, doch Malukhat kannte sich aus. Den richtigen Weg zu finden war nicht schwer und schon bald fand er sich in dem Raum wieder, den er vor über siebenhundert Jahren bezogen hatte. Alles sah so aus wie damals und der Erzmagier musste darüber schmunzeln, als Totenbeschwörer derart penibel Ordnung gehalten zu haben.
Rechts von ihm stand ein Schreibtisch an der Wand, direkt daneben ein kleiner Tisch mit seinen Alchemie-Utensilien. Dahinter befand sich ein viereckiges Loch in der Wand; er hatte es hineingeschlagen, um einen direkten Durchgang zum nebenan gelegenen Raum zu haben, und seine Gefährten hatten kräftig mit angepackt. Er hatte ihm als Lagerraum gedient, und so fanden sich dort viele Kisten, Truhen und Säcke mit allerlei Gegenständen: Von Alchemiezutaten über Bücher bis hin zu Kleidungsstücken.
Der Erzmagier ging auf das Bett zu, welches gegenüber der Tür lag, fuhr mit der Hand über das Holz und setzte sich nieder, um das Bücherregal zu betrachten. Es waren an der Zahl nicht viele, insgesamt fünfzehn Bände, und er hatte jeden einzelnen mehr als einmal gelesen.
Erinnerungen stürmten auf ihn ein und er kam zu dem Schluss, dass die Zeit damals doch nicht so schlecht war und das zurückgezogene Leben eines Totenbeschwörers den ein oder anderen Vorteil bot. Mit einem abwesenden Lächeln erhob er sich von dem Bett und ging auf den Spiegel zu, den er auf der linken Seite des Zimmers angebracht hatte. Hier unten galt er als einziger Beweis für seine Eitelkeit. Er riskierte einen Blick hinein und zuckte vor Schreck zusammen.
„Grundgütiger!“, rief er aus. Mit großen Augen starrte er auf das Gesicht im Spiegel, welches mit ebenso großen Augen zurückstarrte. Um die Augen im Spiegel aber hatten sich keine Falten gesammelt, die Haut war glatt und jung. Auch seine Frisur hatte sich geändert. Das heißt, er hatte nun wieder eine Frisur, nämlich lange schwarze Haare, die auf seinem Rücken zu einem Zopf gebunden waren. Wie um sich davon zu überzeugen, dass dies die Wirklichkeit war (oder wenigstens so sehr Wirklichkeit wie es eingesperrt in der Welt eines wahnsinnigen Lichs möglich war), griff er nach hinten und – Tatsache: Er fühlte dichtes, schwarzes Haar zwischen den Fingern.
Es interessierte ihn nicht, was Alexius möglicherweise von ihm denken würde. Er stürzte zurück in die Halle, ignorierte die böswilligen Blicke und machte direkt vor Varra halt, der betont desinteressiert seine Fingernägel begutachtete.
„Ich fühle mich auch viel besser“, sagte er trocken. „Aurel oder Alexius sei Dank, was schätzt du?“
„Malukhat sei Dank, würde ich sagen“, lächelte Alexius. Die Verwirrung des Erzmagiers schien ihn zu amüsieren. „Die da“ – er wies auf die Geister – „die haben hier keinerlei Macht. Aber du schon. Du bist ein Teil des Zaubers. Ich hätte, ehrlich gesagt, gerne darauf verzichtet, dir das zu offenbaren, aber da du es nun selbst gemerkt hast...“
Malukhat pfiff durch die Zähne. „Ich habe für einen Moment darüber nachgedacht, doch hier zu bleiben. Ehrlich, das werde ich vermissen.“
Und ebenso ehrlich würde er dieses Wissen nun gegen Varra einsetzen. Aurel ist hier nicht der Herr und Meister? Aber Malukhat, in gewisser Weise jedenfalls, schon? Der Bretone hatte eine Verbindung zu dieser Krone, wie sie persönlicher und direkter nicht sein konnte. War es also möglich…? Ausprobieren! Aber nicht hier. Alexius wusste zwar ohnehin, dass Malukhat irgendeine Gemeinheit ausheckte, würde aber wohl nichts dagegen unternehmen. Er war schon immer ein seltsamer Mann gewesen und wieder fragte der Erzmagier sich, ob es nicht noch ein weiteres Hintertürchen aus dem Fluch heraus gab, und ob dieser für ihn zu einem Problem werden könnte.
Er ging zurück in sein Zimmer und stellte sich vor den Spiegel. Einen besseren Einfall hatte er nicht. Gut, Aurel, dachte er, dann komm’ mal her.
Sein Spiegelbild sah ihn erwartungsvoll an. Puh… wahrscheinlich musste er sich stärker konzentrieren, obwohl er gehofft hatte, diese Angelegenheit würde sich ähnlich unkompliziert gestalten wie der plötzliche Jungbrunnen.
Er kniff die Lider zusammen und konzentrierte sich.
Aurel, Aurel, Aurel, Aurel, Aurel, Aurel, Aurel, Aurel, Aurel.
Vorsichtig riskierte er einen Blick auf das Ergebnis. Nichts.
Großartig. Einfach großartig. Vielleicht war er zu blöd dazu. Vielleicht war es auch überhaupt nicht möglich. Vielleicht aber hatte Alexius ihm nur einen Streich gespielt und er besaß in Wirklichkeit nicht mal die Andeutung von Macht über diese Scheinwelt. Enttäuscht und wütend zugleich schlug er mit der flachen Hand gegen die Wand, als er bemerkte, dass sich doch etwas verändert hatte. Er betrachtete es genauer: Ein blasser Schatten, überlagert von seinem eigenen Spiegelbild. Allmählich verschwand er wieder.
Malukhat war nicht bereit, sich diese Chance durch die Lappen gehen zu lassen. Er war sich einfach sicher, dass er durch die Oberfläche hindurch nach dem Schatten greifen konnte, und dass dieser Schatten niemand anders sein konnte als Aurel. Eine andere Schlussfolgerung ließ die Zeitnot nicht zu. Mit den Händen drang er durch das Glas, das Holz und die dahinter liegende Wand als war all das nur Luft. Er spürte Masse zwischen den Fingern und riss daran. Mit einem gewaltigen Ruck zog er einen Menschen zu sich heran, der mit dem gesamten Unterkörper noch irgendwo anders steckte.
„Aurel, mein Herz, ich habe ganz wunderbare Neuigkeiten für dich“, sagte er grimmig und packte die Schultern des anderen nur noch fester. „Und das sind wirklich richtig tolle Neuigkeiten. Dagegen wird dir die Fluch-Sache vorkommen wie ein Sommerurlaub. Ich weiß jetzt wieder…“ Für einen Moment hielt er inne. Mit Verwunderung in den Augen sah Aurel ihn an, und auf ähnliche Weise musterte der Erzmagier ihn. Die Gestalt unter seinen Händen verlor langsam an Kontur; Malukhat sah bereits den Hintergrund durchschimmern. So ein Mist aber auch. Jetzt musste er sich kurz fassen, dabei hatte er doch einen so ausgeprägten Sinn für Dramatik. „Nur ich kann die Krone zerstören. Leider bin ich gerade am Sterben. Das heißt, mein Körper liegt in einem Sarg irgendwo unter der Erde. Ich ersticke also fröhlich vor mich hin, während meine Seele schon zu einem großen Teil in der Krone steckt. Grab’ mich aus oder wir zwei haben ein Problem. Und, Aurel…“ Malukhats Stimme nahm einen bedrohlichen Unterton an, während der Bretone langsam unter seinen Fingern verschwand. „Schau, was für ein hübscher Kerl ich mal war, das ist Mondzucker für mein Ego. Also beeil dich, bevor ich es mir anders überlege. – Aber eines sei gesagt: Wenn du mir nicht verdammt noch mal das Leben rettest, werde ich dir den Rest deines Lebens von dieser Krone aus zur Hölle machen, darauf kannst du dich verlassen. Und glaube mal, dass selbst Alexius dann sein Haupt vor mir neigt.“
Aurel war verschwunden. Und Malukhat hoffte inbrünstig, die Nachricht hatte ihren Empfänger erreicht.
Muecke49
24.04.2007, 14:41
Kiaras Magen begann direkt mal mit Aurels Magen in eine heisse Diskussion zu treten. Nämlich wer lauter knurren konnte. Wehmütig dachte sie an Ihren Traum letzte Nacht. Ganz so üppig würde es wohl nicht werden. Nachdenklich wog sie Ihren Beutel in der Hand. Wenn sie Ihr Geld nicht verloren hatte, waren dort noch ca. 100 Goldstücke. Kein Vermögen, aber für ein Essen würde es reichen. Die Beute in der Ruine war mager gewesen, ausser dem Amulett hatte Kiara dort nichts gefunden und dieser magische Gegenstand hatte sich schon als nützlich erwiesen. Sie wollte Ihn nicht wieder verkaufen.
„Ich habe noch genug Gold für ein Mittagessen und hoffentlich gibt der Schmied uns einen Rabatt, wenn wir bei Ihm eine Rüstung kaufen und eine reparieren lassen.“ Sie liesen den Talos-Platz hinter sich, denn dort hausten die Mächtigen und Reichen. Ihr Weg führte die beiden erstmal in die billigste Schenke, die Kiara in der Kaiserstadt kannte. Im Hafenviertel ins „Aufgetriebene Floss“.
Das Hafenviertel war wohl der verruchteste Teil der Kaiserstadt. Zwielichtige Gestalten gingen hier Ihren Geschäften nach und die Wache schien komischerweise nie zur Rechten Zeit am Rechten Fleck zu sein. Weder der Ex-Soldat noch die gerüstete Bosmerin fielen hier auf. In der Taverne gab es billiges, schales Bier, Fisch (wahrscheinlich direkt im dreckigen Wasser des Hafenbeckens gefischt) und matschige Karotten. Statt einer Sosse, schwamm das ganze Essen in viel Kochwasser, als hätte der Koch es nicht übers Herz gebracht, den Fisch dem lebensspendenden Element zu entreissen. Kiara bezweifelte allerdings das der Fisch, auch ohne der Angelrute des Kochs zum Opfer zu fallen, noch sehr viel länger überlebt hätte.
Und doch genoss sie diese Mahlzeit als wäre es das erträumte Essen. Das Gefühl wie sich der Magen langsam füllte und wieder beruhigte war angenehm und als sie das Floss wieder verliesen war sie voller Tatendrang. Sie waren nun wieder in der Kaiserstadt und Aurel hatte keine weitere Vision gehabt, Malukhat war ebenfalls hier. Was sollte da noch schiefgehen?
Wie sie wenig später feststellen sollte, so einiges. Es fing schon damit an das der Schmied nichts passendes für Aurel auf Lager hatte und sie auf den Nachmittag vertröstete. Wenigstens sollte bis dahin Ihr eigener Brustharnisch repariert sein.
Als sie im Hotel ankamen, erhielten sie die Information, dass der Erzmagier nicht zu sprechen sei. Die Frau an der Rezeption wirkte sogar leicht erfreut über die Tatsache, dass sie den Herrn schon eine Weile nichtmehr gesehen habe. Anwesend sei nur die erkrankte Dunmerin, die oben in einem Ihrer Zimmer ein Krankenlager hatte. Aurel und Kiara brauchten nicht nachfragen um wen es sich dabei handelte. Arwens Verletzungen waren wohl schwerwiegender gewesen, als es den Anschein hatte. Denn sie war, laut der Wirtin, vom Fieber und Blutverlust geschwächt und nicht in der Lage das Bett zu verlassen.
Mit einem beklomenen Gefühl folgte Kiara dem Bretonen über die Treppe ins erste Stockwerk. Immerhin waren es Ihre Pfeile gewesen die Arwen verletzten. Als sie das Zimmer betraten, schien die Frau im Bett zu schlafen. Doch bevor sie es verlassen konnten, schlug sie die Augen auf. Mit kurzen Sätzen erklärten sie der Dunmerin wie sie wieder hier gelandet waren und warum sie unbedingt Malukhat finden mussten. Nun wirkte Arwen wirklich beunruhigt. Sie berichtete Ihnen, dass der Erzmagier scheinbar spurlos aus seinem Zimmer verschwunden war. Keiner sah Ihn gehen, daher gab es wohl auch keinen Anhaltspunkt wo er sein könne. Joplaya war auf der Suche nach Ihm und stellte ohne Zweifel gerade die ganze Kaiserstadt auf den Kopf.
Für einen kurzen Moment wich die Erschöpfung aus Arwens Augen: „Ihr müsst Ihn finden.“
Ratlos standen Aurel und Kiara auf dem Treppenabsatz und sahen sich an. „Wo sollen wir nur anfangen zu suchen?“ Aurel öffente den Mund, doch die Antwort blieb aus. Stattdesen wurden seine Augen wieder glasig, den Blick auf das dunkle Ende des Flurs gerichtet.
„NEEIIN!!“ Noch während sie schrie, versuchte sie nach dem Bretonen zu greifen......
Als Xerxes aufstand sah er, dass der Bosmer schon am kämpfen war. Er überblickte das Schlachtfeld und sah einen Nord in Eisenrüstung und einem stählernen Claymore auf ihn zu rennen. So schnell er konnte zog Xerxes sein Schwert und konnte es noch grade heben als der Nord einen Schlag ansetzte. Der Schlag traf Xerxes Schwert mit Wucht, so, dass er eine kurze Zeit lang taumelte. Der Nord setzte zu einem zweiten Schlag an, jedoch war Xerxes dieses Mal schnell genug um dem Nord einen Hieb an seine rechte Schulter zu verpassen und zwar genau dorthin wo die Eisenrüstung keinen Schutz bot. Blut floss dem Nord die Schulter entlang, außerdem schrie er auf, dennoch konnte er noch einigermaßen kämpfen. Er setzte wieder zu einem Schlag an, dieses Mal so schnell das Xerxes nur noch parieren konnte. Plötzlich ließ der Nord sein Schwert fallen und zog einen Dolch. Xerxes wusste erst einmal gar nicht was geschah und erst als der Dolch seinen, beinahe ungeschützten, linken Arm traf bemerkte er dass der Nord einen Dolch in der Hand hatte. Jedoch traf der Nord nicht Xerxes' Schwertarm, sodass Xerxes mit seinen letzten Kraftreserven versuchte sein Schwert in den Hals des Nord zu stecken. Und tatsächlich traf er.
Der Nord fiel nach hinten um. Als Xerxes sein Schwert aus dem Hals des Nord zog und das Schild des Nord nahm, flog ein Pfeil neben ihn. "Kann scheinbar nicht sehr gut zielen der...", dachte Xerxes als er in Richtung des Bosmers schaute, "Bosmer". Xerxes sah dass der Bosmer den Kampf gerade beendet hatte und gerade in Xerxes' Richtung sah, außerdem sah er dass der Bosmer keinen Bogen in der Hand hatte. "Verdammt, ein Bogenschütze!", grollte Xerxes. Er wusste nicht aus welcher Richtung der Pfeil kam, allerdings tippte er auf das Gebüsch das am Straßenrand wuchs. Er rannte ins Gebüsch und suchte nach einem Bogenschützen und tatsächlich fand er einen, direkt vor ihm, der mit seinem silbernen Dolch bereits angriff. Jedoch konnte Xerxes den Angriff schnell mit seinem neuen Schild parieren. Der Bogenschütze, offensichtlich ein Kaiserlicher, schlug mit seinem Dolch so schnell er konnte auf Xerxes. Xerxes erkannte dass er den Kaiserlichen ohne Probleme töten konnte, so hielt er das Schild weiterhin gegen den Dolch des Kaiserlichen, der das Schwert von Xerxes sofort bemerkte und nun auf das Schwert schlug. Mit seiner ganzen Kraft schlug Xerxes das Schild gegen den Kaiserlichen, dem sein Dolch aus der Hand glitt und der auf den Boden fiel. Ohne Probleme steckte Xerxes sein Schwert in den Ledernen Harnisch des Kaiserlichen, der sich noch auf dem Boden drehte. Um dem Leiden des Kaiserlichen ein Ende zu bereiten schnitt Xerxes dem Kaiserlichen noch die Kehle durch. Dann nahm er seinen Lederharnisch und ging in Richtung des Bosmers der schon auf ihn wartete. "Warte noch ein wenig", sprach er zu dem Bosmer.
Xerxes nahm die Rüstung des Nord an sich und bemerkte erst jetzt den alten Mann der zu ihm und dem Bosmer sagte: "Danke ihr beiden. Wenn ihr wollt könnt ihr jetzt auch mitfahren ohne euch zu verstecken.".
Luft, frische Luft! Saftig grüne Bäume! Das lebendige Zirpen der Grillen! Die warme Sonne!
Karrod war überwältigt. Er wusste seit seiner Ankunft, dass ihm Cyrodiil gefiel, doch er hätte sich nie erträumen lassen, dass ihm solche Details, welche er wenn er morgens um acht Uhr aus dem Bett wankte als ganz normal betrachtete, einst derart grosse, beinahe kindliche Freude bereiten würden! Das Leben war schön.
Seinen Gefährten schien es ähnlich zu ergehen - sie planschten im nahegelegenen Weiher herum. Da konnte er natürlich nicht widerstehen und entledigte sich sofort seiner Rüstung, um mit einem grossen Sprung ebenfalls in das kühle Nass einzutauchen. Dass er dabei den Lederwams anbehielt, war ihm egal, das übel riechende Daedra-Blut, das mittlerweile einen schwarzen Belag bildete, musste ohnehin weg.
Diesen Moment hätte er zu gerne irgendwie festgehalten. Wäre jetzt zufällig jemand des Weges gekommen, er hätte ihnen garantiert nicht abgekauft, dass sie, der im Wasser rumplanschende Haufen, sich eben durch Oblivion gekämpft hatte.
Kamahl verabschiedete sich relativ schnell. Er schien der Goldenen Heiligen weiterjagen zu wollen. Der Rest der Gruppe wollte nach Anvil reisen, zu dem Kerl, der scharf auf den Siegelstein war. Zwischenhalt in Skingrad inklusive - Drakos wohnte dort und wollte ihnen unbedingt die Stadt zeigen. Das war Karrod durchaus recht, nach dieser Schlachttour kam ihm ein wenig Erholung durchaus gelegen. Das Bad und die Massage in den Thermen der Kaiserstadt konnte er ja immer noch nachholen.
Seine bröckelnde Glas-Rüstung (Hergott, was das für einen Eindruck hinterlassen musste!) zog er wieder an. Sie war leicht und ohne sie fühlte er sich nackt - wohl ein Überbleibsel der vergangenen Jahre... das musste er sich bei Gelegenheit abgewöhnen, Frauen sprangen angeblich nicht sonderlich auf schwergerüstete Muskelpakete an. Aber feine Kleider, Seide, Parfum... das war nicht Karrods Welt. Dafür ist mein Alltag zu wild, stellte er selbstzufrieden fest. Er war kein adeliger Schnösel, der den Tag damit verbrachte, süsse Kekse in sich hinein zu stopfen und sich die Nase pudern zu lassen! Er war ein richtiger Mann! Ein ungehobelter, vor Testosteron nur so strotzender Prachtskerl! Na ja, das war so nicht richtig, er schätzte seine Manieren durchaus als gut ein, dafür wusste seine Mutter schon zu sorgen und ein Monster von einem Mann war er auch nicht, aber übermütig wie ihm zumute war faselte er gerne etwas Blödsinn vor sich hin - jetzt blieb schliesslich wieder Zeit für solche Dinge.
Er war heilfroh, als sie endlich in Skingrad ankamen. Er hätte ihm stehen einschlafen können, nach all dem Stress. Er war nun schliesslich einen Tag lang am kämpfen gewesen und man war nun mal nicht mehr der Jungspund von damals, der danach noch schnell die Nacht durchzecht hätte - er brauchte seinen Schlaf, jawohl.
Die Wachen am Tor hatten ihn so seltsam angeschaut. Wieso bloss? Seine Rüstung hatte beinahe aufgehört, vor sich hin zu bröckeln, in seinen Haaren klebte fast kein Blut mehr und er torkelte bloss einmal in den Torflügel! Ganz normaler Abenteurer-Alltag, als ob die das hier in Skingrad noch nie gesehen hätten. Ts.
Den Rest des Abends verbrachten sie in einer Taverne. Karrod war zwar müde, aber hungrig und so gönnte er sich ebenfalls ein ausgiebiges Mahl. Mit leerem Magen hätte er ohnehin nicht schlafen können.
Mit seinen Gefährten verstand er sich mittlerweile prächtig. Aus der Zwecksgemeinschaft waren Freunde geworden - ein erfolgreicher Tag, in jeder Hinsicht.
Dementsprechend angenehm wurde der Aufenthalt hier in Skingrad - viel Schlaf, eine lange Führung Drakos', der seine Heimatstadt sehr zu mögen schien und hervorragenden Wein liessen den Bretonen die monotone, düstere und bedrohliche Landschaft Oblivions schnell vergessen.
Der Spaziergang war herrlich. Melian war schon eine ganze Weile gegangen und es begann langsam dunkel zu werden. Bis sie zurücksein würde war es sicher Nacht. Allerdings ließ sie sich nicht davon stören. Sie war in Gedanken versunken. Was für ein mensch wurde da gerade aus ihr? Eigentlich passten die Ereignisse der vergangenen Zeit gar nicht zu der Melian, die sie kannte. Wo um alles in Cyrodiil hatte sie nur den Mut hergenommen der Kriegergilde beizutreten? Trotz aller Verwirrung gefiel sie sich aber auch. Wahrscheinlich wurde sie endlich erwachsen.
Eine Bewegung riss sie aus ihren Träumereien. Was war denn das? Vor ihr auf dem Weg bewegte sich in der Dämmerung etwas auf sie zu. Meine Güte, was auch immer es ist, es ist unfassbar groß. Und schnell. Melian erstarrte. Es sah so unheimlich aus. Langsam konnte sie eine Gestalt ausmachen, die der eines Elfen glich. Aber so riesig? Und die Hand erhoben? War das wirklich ein Streitkolben?
"Erklärt eure Absichten und wagt es nicht zu lügen", rief es ihr entgegen. Die Stimme klang drohend und einschüchternd. Inzwischen war das seltsame Wesen so nahe gekommen, dass sie es genauer erkennen konnte. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Vor ihr stand ein Dunmer. Er trug rotes Haar und eine sehr seltsam anmutende Kluft. Sein Blick war eisig. Dieser Dunmer war nicht von hier. Verdammt, natürlich. Das muss derjenige sein, vor dem mich die Stadtwache noch gewarnt hatte. Naives Kind. Der Riese hielt einen Eisenpfeil in der Hand und stierte ständig auf ihren Köcher. Was wollte er nur? Als er merkte, dass sie gar nicht wusste, um was es ging, erklärte er aufgebracht und wütend, dass auf ihn geschossen worden sei. Sie sei die einzige, die weit und breit unterwegs war und müsse deshalb die Schützin gewesen sein. Eisige Schauer durchzuckten Melian. Sie kannte das alles nur zu gut.
Schönes Bruma. Schöne Natur. Der kalte Wind und der knirschende Schnee unter ihren Füßen ließen sie alles Leid vergessen. Sie war meisten barfuß unterwegs. Die Schmerzen von der eisigen Kälte, die ihre Füße nahezu erfrieren ließen, hatte sie schon immer geliebt. Es war so befreiend und lenkte sie ab, machte ihren Kopf frei ganz die bewusst herbeigeführten Qualen aufzunehmen.
"Gib mir dein Geld oder zahle mit deinem Leben." Es war das erste Mal, dass jemand sie bedroht hatte. Außer Pfeil und Bogen, die sie sich seinerzeit vom Bruder geliehen hatte, hatte sie nichts dabei. Aber noch war ihr Wille nicht gebrochen, noch war sie eine Kämpfernatur, wollte nicht aufgeben. Und so kämpfte sie, schoss, wich den Schläfen des Glasschwertes aus, fühlte Erleichterung, als Hilfe herbeikam. Schoss wieder, entschlossen zum Kampf, aber den schwersten Fehler ihres Lebens begehend. Sie traf den Wachmann. Sekunden wurden zu Stunden, alles verlief in Zeitlupe. Beschuldigung, Verhaftung, Gefängnis. Und die längste Zeit ihres Lebens.
"Aber, ich... Ich... Also ich meine, ich habe nicht geschossen. Wie soltle ich denn, ich hatte euch noch gar nicht gesehen, ich bin keine gute Schützin! Das muss ein Irrtum sein, bitte, so hört doch auf mich, Ihr seid mir überlegen, ich würde Euch nie angreifen. Bitte..." Sie begann zu schluchzen. Alles würde sich wiederholen. Sie verstand einfach nicht, wieso ihr das Schicksal jedesmal so übel mitspielte. Aber lieber sollte dieser riesige Dunmer sie töten, als dass sie nochmals ins Gefängnis musste. Wieso waren es in ihrem neuen Lebensabschnitt eigentlich immer die Dunmer, die sie in solche Situationen brachten? Oder war sie es selbst?
Dämmerung erstreckte sich über die weitläufigen Länderein Cyrdodiils, Dämmerung, Aspekt Azuras...Verräterin. Die jugendliche Elfe vor Dareyn schien irgendwie von ihm gewusst zu haben, vermutlich trugen die Reisenden Kunde in die nächste Stadt. Den eingeschüchterten Anblick des Elfenmädchens vor sich kannte der Ordinator von Tausenden anderen die jemals Vivec passierten, doch dieser war irgendwie anders. Unfähig sich eine Erklärung zusammenzureimen, schüttelte der Dunmer kurz den Kopf um sich wieder vollends auf die kleine Elfe zu konzentrieren. Es passte alles zusammen, Bogen, Köcher, Waldelf. Und die Dreistheit zu behaupten, sie sei keine gute Schützin tat alles andere als den Dunmer zu erweichen, auch wenn ihr Flehen einen Moment bittere Errinerungen weckte. Ob seine Falaana flehte? Ein kurzes, schmerzhaftes Gefühl, ähnlich eines Brandeisens auf der Haut durchzuckte ihn. Vor seinem geistigem Auge sah er die Situation: Eine Elfe, ein vermeindlicher Bandit....es muss ein Interesse der Daedra bestehen, ihn in solche Situationen zu dirigieren. Verfluchte Daedra schallte er sich innerlich selbst, all die Jahre, die verschwendeten Jahre, ohne sie könnte vieles anders Aussehen.
Zum Beispiel diese Elfe, sie war anders und hatte es nicht verdient, so...Behandelt zu werden. Aber konnte Rationalität über emotionales Handeln siegen?
Mit einem tiefem Seufzer bog Dareyn seinen Daumen und brach den Pfeil inzwei, seine Miene nahm etwas sanftere Züge an und der Griff um seine Waffe lockerte sich schliesslich. Das Mädchen hatte besseres Verdient als von ihm, der den Begriff Bandit wohl eher verdiente der Wegelagerei beschuldigt zu werden. Aber...andererseits, wenn sie nicht geschossen habe...wer dann? Nach einem Blick auf die zierliche Elfe und ihre Bewaffnung schloss der Dunmer einen Moment die Augen, bevor er ruhiger antwortete
Kind, wenn ihr nicht geschossen habt, wer dann? Ich sehe niemand anderen ausser euch und ihr seid Bosmer, ihr HÄTTET mich treffen können, also bitte ich euch erneut mir die Wahrheit zu sagen
Es fühlte sich seltsam an. All die Tempeldoktrin, der Orden...Wertlose Errinerungen. Die Welt sah mit einem mal so, so...Erhaben aus. Hier war er ein Nichts und doch fühlte sich dieses Nichts angenehm an. Ein Schauer jagte ihm über den Rücken als er daran dachte, wie sehr das Mädchen an seine Unschuld glaubte. Er war nicht in Resdayn, er war keine Wache des Tempels, kein Bewahrer irgendeines Glaubens, nicht für Gesetzlose und derlei mehr Verantwortlich, er war nun nurnoch ein Dunmer.
GreyWolf
24.04.2007, 22:02
Aurel kehrte wieder in die Realität zurück. In die Realität, die er kannte, denn das, was er gerade erlebt hatte, war ebenfalls Realität, das wusste er.
Er schaute Kiara an, die ihn gebannt anstarrte, und murmelte mit noch etwas unsicherer Stimme:
„Ich... ich bin wieder da, Kiara. Mit mir ist alles in Ordnung. Ich brauche nur einen Moment...“
Er stützte sich an der Wand des Flures ab und versuchte, seine Gedanken zu sammeln. Diese Vision war anders als die bei der Ruine gewesen. Nicht so schrecklich, nicht so grauenerregend, aber dennoch in vielerlei Hinsicht ebenso beunruhigend.
Er schaute wieder zu Kiara und sprach nun mit gefassterer Stimme.
„Kiara, ich befürchte, mein Problem ist noch größer, als ich dachte. Ich werde nicht nur von wahnsinnserregenden Visionen von dem Lich, von Alexius Varra, wie Malukhat ihn nannte, und den Seelen seiner Opfer geplagt, jetzt ist auch noch Malukhat in meinem Kopf.“
Aurel erzählte der Bosmer von seiner Vision und den Worten des Erzmagiers.
„Wenn wir den Kerl nicht finden und retten können, macht er es sich wohl dank der Krone, so lange ich lebe, in meinem Kopf bequem. Und eines kann ich mit Sicherheit sagen... wenn mich Varra und die Seelen der Toten nicht in den Wahnsinn treiben, dann wird es dieser selbstgefällige Dunmer schaffen. Wir müssen ihn finden.“
Aurel hatte noch mehr Gründe, den Dunmer zu finden, aber er war viel zu stur, diese offen vor Kiara auszusprechen. Zum einen konnte ihn wohl dummerweise nur Malukhat retten, und, Aurel musste sich dies widerwillig eingestehen, selbst Malukhat gönnte er nicht so einen Tod. Verdammt, das war einfach keine Art, von der Bühne abzutreten... lebendig begraben und elendig erstickend. Aurel war sich noch nicht einmal sicher, ob er den Magier überhaupt noch tot sehen wollen würde, selbst wenn er nicht diesen verdammten Fluch auf sich geladen hätte. Eines musste er dem Kerl nämlich lassen, er war beeindruckend und mindestens ebenso stur und stolz wie Aurel selbst.
„Joplaya! Wir müssen seine Tochter finden! Vielleicht hat sie inzwischen etwas herausfinden können.“
Kiara stimmte zu, und das Paar kehrte über die Treppe in die Empfangshalle des Tiber Septim Hotels zurück. Die Dame am Empfang blickte mit herablassendem Blick auf Aurel, als der Bretone und die Bosmer an ihr vorbeigingen, und Aurel konnte es sich nicht verkneifen, ihr grinsend zuzublinzeln. Diese blöde, eingebildete Schachtel. Tat so, als sei sie die Frau des Kanzlers. Und das nur, weil Aurel sie gleich beim Betreten des Hotels nach einer Toilette gefragt hatte. Was konnte er schon dafür, dass die Fischsuppe, die sie am Hafen gegessen hatten, ihm den schlimmsten Durchfall seines Lebens beschert hatte.
Er war immer noch dabei, die Frau frech anzugrinsen, als sie den Ausgang erreichten, und Aurel, der nicht nach vorne sah, in jemanden hineinrannte.
In Joplaya!
Die Tochter des Erzmagiers war ebenso überrascht wie Kiara und Aurel und brauchte einige Zeit, um sich zu fassen und ihnen von ihrer erfolglosen Suche nach ihrem Vater zu erzählen. Sie war stundenlang in der Kaiserstadt umhergeirrt, auf der Suche nach jemandem, der etwas über den Verbleib Malukhats wusste.
„... nichts. Niemand konnte mir helfen. Ich weiß nicht, was ich jetzt noch tun soll. Ich weiß nur, dass er nicht weit von der Kaiserstadt entfernt ist, aber ich kann einfach nicht herausfinden, wo er ist.“
Die junge Frau war verzweifelt, und Aurel erkannte, dass sie ihren Worten bei der Ruine zum trotz ihren Vater liebte. Erstaunlich, dass ein Mann wie Malukhat so ein herzensgutes Wesen seine Tochter nennen konnte, dachte Aurel... und kam ins Grübeln, ob er den Magier wohl wirklich richtig beurteilt hatte.
„Wenn ich ihm nur helfen könnte. Es ist schon wieder so lange her, seit er aus seinem Zimmer verschwunden ist“, beendete Joplaya ihre Schilderungen und war den Tränen nahe.
Und bei diesem Satz wurden Aurel schlagartig zwei Dinge bewusst. Der Erzmagier war aus seinem Zimmer verschleppt worden. Normalerweise ließ man seine Zimmertür in einem Hotel nicht einfach offen stehen, jemand musste also einen Schlüssel gehabt haben. Und der Täter konnte unmöglich alleine gewesen sein. Wie hätte er alleine den großen, kräftigen Mann aus dem Hotel schleppen können?
Er sah Kiara und Joplaya an.
„Wartet bitte einen Moment. Mir ist da eine Idee gekommen.“
Und mit diesen Worten kehrte er zu der Frau an der Rezeption zurück.
„Na, mittlerweile dürftet Ihr ja wissen, wo sich unsere Toiletten befinden, mein Herr“, empfing ihn die Frau mit schnippischer Stimme.
Aurel ging nicht darauf ein.
„Keine Spielchen mehr. Hört mir genau zu.“
Er versuchte, möglichst autoritär zu klingen, was ihm dank seiner Zeit als Legionsoffizier mühelos gelang.
„Ich war bei der Legion. Lange! Und ich war Offizier. Aus Eurem Hotel ist ein angesehenes Regierungsmitglied verschleppt worden, und wenn Ihr nicht absolut kooperativ seid, sorge ich dafür, dass die kaiserlichen Wachen Euer nobles Etablissement auseinandernehmen und jeden Winkel durchkämmen.“
Die Frau wurde kreidebleich. Offenbar fiel sie auf seinen Bluff herein.
Aurel grinste innerlich. Malukhat in der Regierung... Talos bewahre!
„Gut, Ihr scheint mich zu verstehen. Ich werde Euch jetzt eine einfache Frage stellen, und Ihr werdet sie schnell, kurz und präzise beantworten!“
Er genoss seinen Auftritt. Ha! Wie bei der Ausbildung der Rekruten in der Eisfalterfestung damals. Wenn er so weitermachte, konnte er die Zicke sogar dazu bringen, eigenhändig die ach so unvornehmen Toiletten zu putzen.
„Wer hier im Hotel hat die Ersatzschlüssel zu den Zimmern? Antwortet schnell!“
Die Frau antwortete noch bleicher mit der Geschwindigkeit eines Pfeiles, der von der Sehne schnellte.
„Atrius... Victor Atrius, der Hotelverwalter.“
„Gut, und wo finde ich den Herren?“
„Er ist unten im Keller... macht gerade Inventur bei den Weinvorräten.“
Aurel grinste die Empfangsdame fröhlich an.
„Danke, Schätzchen.“
Er ließ die verwirrte Frau stehen, bedeutete Kiara und Joplaya, welche die Szene staunend betrachtet hatten, noch ein wenig zu warten und verschwand, mit dem Gefühl, endlich auch einmal seine Talente nutzbringend eingebracht zu haben und nicht ständig von irgendwelchen Magiern bevormundet und gedemütigt zu werden, in den Keller.
Nach einer halben Stunde kehrte er zurück und versuchte nicht, das Blut an seinen Panzerhandschuhen zu verbergen. Aurel ging schnurstracks zu der Bosmer und der Dunkelelfe und wandte sich nur kurz im Vorbeigehen an die Empfangsdame.
„Ihr solltet Eurem Vorgesetzten raten, sich einen neuen Verwalter zu suchen. Der bisherige ist ein Lump und Verbrecher durch und durch.“
Bei den beiden Frauen am Ausgang angekommen, kam er sofort zur Sache. Die Zeit drängte, wenn sie Malukhat noch lebend aus seinem Grab holen wollten.
„Humor haben die Kerle, das muss ich ihnen lassen. Ein würdiges Grab für einen machtgewohnten und machtbewussten Erzmagier. Sie haben ihn am Schrein von Clavicus Vile eingegraben, nicht weit westlich der Kaiserstadt.“
Aurel wandte sich an Joplaya.
„Hört zu, ich weiß nicht, was uns dort erwartet, aber Ihr solltet hier bleiben. Es könnte zu einem Kampf kommen, und Ihr seid hier besser aufgehoben. Außerdem braucht Arwen Eure Heilkünste. Es geht ihr sehr schlecht, und sie hat Wundfieber.“
Kiara und Aurel verabschiedeten sich von der Dunmer und zogen los.
Sie holten auf dem Weg noch schnell Aurels neuen Brustpanzer, einen schlichten aber gut gefertigten Eisenharnisch, und Kiaras mittlerweile repariertes Kettenhemd ab, deckten sich mit ein paar billigen Vorräten ein und begaben sich Richtung Stadttor.
Unterwegs warf Kiara dem Bretonen nach einem Blick auf die blutigen Handschuhe einen etwas vorwurfsvollen Seitenblick zu. Aurel grinste sie an.
„Was denn? Zum Erkaufen der Informationen haben wir einfach nicht genug Geld. Wir sind ja jetzt so gut wie pleite. Und der Kerl war schlichtweg ein Lump.“
Sie gingen weiter, und je näher das Paar an das Stadttor kam, desto mehr fiel die Gelassenheit wieder von Aurel ab. Sie mussten den Erzmagier retten, sonst war Aurel verloren. Und die Zeit wurde immer knapper.
Die Sonne stand schon wieder tief am Horizont, als sie das Tor durchschritten, auf dem Weg ins Ungewisse, und Aurel war sehr froh, dass ihn Kiara auf diesem Weg begleitete.
...
„Recht so, Aurel!“, rief Malukhat von seinem Thron aus und reckte eine Faust in die Luft, um sie sofort wieder sinken zu lassen. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer verwirrt angewiderten Grimasse.
„Ach, verdammt“, murmelte er. „Dabei wollte ich doch seinen Gegner anfeuern.“
Alexius lächelte. „Du bekommst immer mehr mit. Wie schön. Du weißt, was das bedeutet.“
„Das tue ich“, entgegnete Malukhat. „Nämlich, dass du ein untotes Arschloch bist.“
„Vom sterbenden Arschloch zum untoten Arschloch ist es kein weiter Weg.“
Die beiden grinsten einander an wie Schuljungen, die gemeinsam einen Streich ausheckten. Ein Außenstehender hätte sich ungläubig an den Kopf gefasst: Wie konnten sich zwei Männer, die sich gegenseitig auf übelste Weise in die Pfanne gehauen hatten, nur so gut verstehen?
Ihre Freundschaft gründete nicht auf Vertrauen, sondern auf gegenseitigem Respekt. Außerdem wussten sie, dass es nun voll und ganz auf Aurel ankam und Malukhat pflegte ihn in Gedanken bereits ein armes Schwein zu nennen. Eine Sache, die der Erzmagier an Alexius schon immer bewundert hatte, war dessen Würde. Er hatte einfach Stil; ein solcher, der mit Samtkleid und Edelstein nicht viel zu tun hatte. Allein schon, wie der Kaiserliche dort saß: Lässig einen Arm auf der Lehne des Throns abgelegt, das rechte Bein über das linke geschlagen – schlichtweg ruhig, selbstsicher und seriös. In diesem Moment hätte sogar Malukhat ihm bedenkenlos einen Besen ohne Stiel abgekauft. Und wahrscheinlich war es genau das, was Varra ihm gerade anbot. Er war zu ruhig, zu selbstsicher und zu seriös für diese Situation. Aurel, das hatte Malukhat gemerkt, kannte den Aufenthalt seines Grabes und würde seinen Körper wieder ausschaufeln. Wenn das geschah, war Malukhats Leben nicht mehr in Gefahr: Er würde die Krone verlassen und sie im Anschluss zerstören.
Alexius hatte verloren. Aber er sah nicht aus wie ein Verlierer.
„Nun gut, Malukhat“, sagte Varra, als habe er die Gedanken des Dunmers gelesen, „ich werde jetzt etwas tun, was dich mit Sicherheit beeindrucken wird. Schauen wir doch mal, ob Aurel das gut verträgt.“
Mit einem Mal spürte Malukhat einen gewaltigen Ruck. Es war nicht unangenehm oder schmerzhaft, nur überraschend, und nach einem kurzen Augenblick absoluter Finsternis sah Malukhat… Bei Azura!
Er sah exakt das, was Aurel sah. Als war er selbst Aurel.
„Lustig“, sagte Malukhat und zog eine Augenbraue nach oben. „Von hier unten sieht die Welt gar nicht viel anders aus.“
„Natürlich nicht“, hörte Malukhat Varra schmunzeln. „Aber die Luft ist wärmer.“
Malukhat sah den Kaiserlichen nicht, aber er spürte seine Anwesenheit. Aurel schien der einzige zu sein, der nicht wusste, dass sowohl Malukhat als auch Alexius durch seine Augen blickten. Natürlich, dachte der Dunmer, Alexius’ kleine Scheinwelt, Alexius’ kleine Scheinregeln. Das hier musste so ähnlich sein wie das, was der Erzmagier mit dem Spiegel getan hatte. Stell’ dir etwas vor und bezweifle nicht, dass es Wirklichkeit wird. Sie hätten genauso gut in der Halle bleiben und es auf andere Weise erleben können, aber für Alexius schien dies genau die richtige Art und Weise zu sein.
„Ich wollte die Welt noch nie aus den Augen eines bretonischen Ex-Soldaten sehen“, gestand Malukhat. Das hier würde er niemals jemandem erzählen, und ganz besonders nicht Aurel selbst.
„Wir hätten auch im…“, setzte Alexius an, doch Malukhat unterbrach ihn.
„Ich weiß. Was kommt jetzt?“
„Jetzt? Jetzt kannst du mir beweisen, dass du an deinem Leben hängst. Ich werfe die Steine, und du wirst sie wohl oder übel wegräumen müssen.“
Die Welt um Aurel verdunkelte sich. Im ersten Moment nahm Malukhat ernsthaft an, ein Gewitter zog auf, aber dem war nicht so. Was geschah, das geschah nur und ausschließlich in Aurels Kopf. Tja, dachte Malukhat, armes Schwein.
Malukhat sieht nichts, aber er weiß, dass er am Rande eines gewaltigen Schlachtfeldes steht. Die ersten Eindrücke stellen sich erst nach Sekunden ein. Der beißende Gestank von Rauch steigt ihm in die Nase, der sich kurz darauf sinngemäß mit dem Geräusch knisternden Feuers mischt. Über ihm erscheint ein Himmel, über den schwere schwarze Wolken kriechen. Nun sieht er den Rauch, der in dichten Schwaden in der Luft hängt, und zu seinen Füßen breitet sich das Schlachtfeld aus. Der regengeschwängerte Wind trägt Schreie an sein Ohr; weibliche wie auch männliche, hoffnungsvolle wie auch verzweifelte. Kriegsschreie und Todesschreie.
Schemen schälen sich aus den Schatten wie schlafende Ungeheuer und er weiß, es sind die Krieger, die zu dieser Schlacht gehören. Wütend stechen sie aufeinander ein, doch obwohl sie in der Zahl den einen Mann um vieles überwiegen, steht er für Malukhat im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Auf einem prächtigen Ross pflügt er durch die Reihen der Feinde, hackt mit seinem Speer nach rechts und links, während das Pferd die Fallenden unter seinen schweren Hufen zermalmt.
Malukhat spürt eine Hand auf seiner Schulter und als er zur Seite blickt, erkennt er das lächelnde Gesicht Alexius’ vor sich. Er wendet sich wieder dem Kampfgeschehen zu. Nun versteht er das Spiel. Er konzentriert sich auf das Pferd des blutverschmierten Reiters. Das Tier bockt, doch die Hand des Mannes ist geübt. Schnell bringt er das Ross wieder unter seine Kontrolle; nur der Helm rutscht ihm dabei vom Kopf und das vor Anstrengung verzerrte Gesicht Aurels erscheint in der schwülen Nachtluft. Es sind seine Truppen und er weiß, dass sie siegreich sein werden. Alexius will es so.
Malukhat ist ratlos. Er streicht mit der Hand über seinen Schnurrbart und denkt fieberhaft nach. Er befindet sich mitten im Geschehen, aber keiner greift ihn an, denn niemand achtet auf ihn, auch Aurel nicht. Besonders Aurel nicht, denn er ist der Hauptprotagonist dieses grausamen Schauspiels. Für ihn sind Malukhat und Alexius nur unwichtige Statisten, die auf einer Bühne stehen, auf die sie nicht gehören. Er weiß nicht, dass sie im Hintergrund die Fäden ziehen.
Alexius nickt in die Richtung, aus der Aurel zuvor gekommen war, und ein weiteres mächtiges Schlachtross springt samt Reiter in das Getümmel. Es ist Kiara. Ihr Haar glänzt wie Seide im Widerschein des Feuers.
Das gefällt Aurel, und Malukhat weiß das. Jetzt hat er eine Idee und setzt sie kurzerhand in die Tat um. Ein Berittener taucht zwischen den Truppen der Feinde auf und springt über das gesamte Schlachtfeld hinweg. Direkt vor Kiara kommt das Tier auf dem Boden auf und sie ist lange genug überrascht, dem gegnerischen Krieger einen Schlag einzuräumen. Alexius wirkt dagegen, doch auch er ist nicht schnell genug. Die Klinge des Kriegers durchdringt das weiche Halsfleisch der Waldelfe mit Leichtigkeit. Einen Augenblick sieht sie den Gegner aus Augen an, die ein solches Ende niemals für möglich gehalten haben, dann fällt sie seitlich von ihrem Pferd.
Alexius flucht.
Mit einemmal ist das Schlachtfeld wie leergefegt. Ein roter, wolkenloser Himmel erhebt sich über Malukhats Kopf. Zwischen all den Gefallenen sitzt Aurel und hält die tote Kiara in seinen Armen. Er will weinen, doch er hat keine Tränen mehr. Reglos blickt er auf den toten Körper seiner Geliebten herab.
Eine Frau erscheint neben ihm wie aus dem Nichts. Malukhat weiß nicht, wer sie ist; er hat sie nicht gerufen. Alexius Gesichtsausdruck zeigt reine Wut. Er also auch nicht.
Aurel sieht zu ihr auf und sie sagt nur fünf Worte. Worte, die in den Ohren Aurels wie ein Zauberspruch klingen.
„So muss es nicht sein.“
Wieder ein gewaltiger Ruck und Malukhat war zurück in der Halle. Sein Magen war nur mehr ein harter, fester Klumpen. Ein schneller Blick auf Alexius ließ klar erkennen, dass auch er zurückgekehrt war, doch jetzt saß er nicht mehr so ruhig, selbstsicher und seriös auf dem Boden neben dem Thron. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Er zitterte vor Wut.
„Das war nicht fair“, sagte er, „du hast uns einfach so aus diesem Spiel gerissen.“
„Das war kein Spiel“, stellte Malukhat trocken fest. „Jedenfalls nicht für Aurel. Falls es dich aber beruhigen sollte: Ich habe nichts getan. Hätte ich gekonnt, wahrscheinlich hätte ich schon früher abgebrochen.“
Voller Verachtung starrte Varra ihn an. „Und wer war dann die Frau, kannst du mir sagen?“, knurrte er. „Ich habe sie jedenfalls nicht gerufen.“
„Ich auch nicht. Ist mir auch egal.“ Ein ehrliches Lächeln erhellte Malukhats Züge als er sagte: „Du siehst aus wie ein Verlierer.“
Muecke49
25.04.2007, 09:49
Mit einem prüfenden Blick musterte Kiara Ihren Mithrilharnisch, den der Schmied Ihr reichte. Doch der Handwerker der Kaiserstadt hatte ganze Arbeit geleistet. Nichts erinnerte mehr an die vorhergegangenen Kämpfe und das leichte Metall schimmerte im Schein der Sonne. Den fragenden Blick beantwortete Aurel mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken. Auch er schien zufrieden mit dem Brustpanzer und war bereits dabei sich zu rüsten.
Als sie den Laden verliesen, nannten sie nur noch ein paar wenige Goldstücke ihr eigen. Kiaras Gedanken wanderten auf dem Weg zum Stadttor zu dem verschollenen Erzmagier. Wer lies wohl einen Mann lebendig begraben? Für wahr hatte sich der Erzmagier bestimmt genug Feinde gemacht, doch diese Massnahme schien Ihr dann doch etwas extrem.
Und die Frage aller Fragen, wie kam er in die Krone? Aurel hatte nichts mit Malukhats Verschwinden zu tun, und doch spukte der Dunmer nun in Aurels Kopf herum und schien sich dort nun die Zeit zu vertreiben, in dem er mit Aurel Zwiegespräche führte. Die Bosmer grinste, als sie sich Malukhats Gesicht vorstellte, der gerade verstanden hatte, wo er sich befand. Er war bestimmt genausowenig begeistert von der Tatsache wie der Bretone neben Ihr. Die Situation entbehrte nicht einer gewissen Komik, dass ausgerechnet diese beiden Männer untrennbar verbunden schienen. Wäre es nicht gerade Aurel gewesen, sie hätte gelacht.
Doch die Waldelfe war garantiert nicht bereit, Ihren Partner mit einem egozentrisch, aroganten Erzmagier aus Vardenfell zu teilen. Wer wusste sonst noch von der Krone und hatte die Macht einen erfahrenen Magier, wie den Dunmer, darin zu fangen? An diesem Punkt kam sie nicht weiter, doch war dies eine Frage, die Sie Malukhat stellen wollte sobald sie Ihn gefunden hatten. Sie hoffte nur, dass er dann noch in der Lage war Ihre Fragen zu beantworten. Wie lange war er wohl schon in seinem improvisierten Grab? Und wieviel Luft bekam er überhaupt? Nicht genug, entschied sie für sich selbst. Sonst wäre er wohl kaum schon in diesem Maß in der Krone gefangen. Bei diesem Gedanken beschleunigte Kiara Ihre Schritte, sie mussten sich beeilen, denn viel Zeit blieb Ihnen wohl nichtmehr.
Dabei fiel Ihr Blick auf die Ausrüstung, die Aurel trug. Den Helm hatte er einfach an das Marschgepäck gebunden. Aurel hatte Ihn wohl nichtmehr getragen, seit er damit die Gräber bei der Ruine ausgehoben hatte. Es dauerte lange ein Grab mit einem Helm zu öffnen, zu lange.
“Ich bin sofort wieder da.” Mit diesen Worten verschwand sie in einem kleinen Geschäft, nur um kurz darauf mit einer Schaufel wieder herauszukommen.
Nun waren sie gerüstet und traten durch die Stadttore um wiedermal der Ringstrasse zu folgen. Der Bretone hatte die Schaufel an sich genommen und nutze sie wie einen Wanderstock. Sie kamen gut voran und Kiara dachte noch: Wir schaffen es. Wir finden Ihn noch rechtzeitig.
Ironischerweise sollte sich genau auf Höhe des Lagerplatzes, an dem sie die Nacht verbracht hatten,
wiedermal alles wenden.
Die Ayleidenruine Fanacaesecul war mittlerweile in Ihr Sichtfeld gerückt. Direkt am Rumaresee gelegen, waren noch weite Teile der ehemaligen Anlage erhalten. Dort hielten sich oft Banditen versteckt. Doch heute war niemand dort und die beiden gingen ungestört weiter. Die Waldelfe war froh, diese Ruine hinter sich zu lassen. Die Erlebnisse in Vindasel hatten eine tiefe Abneigung gegen diese Bauwerke ausgelöst. Während das Paar noch darüber spekulierte, was sie am Schrein vorfinden würden und wie sie vorgehen sollten, wurde Auels Blick wieder glasig.
Sie erkannte bereits das Vorzeichen der folgenden Vision. Doch anders als beim ersten Mal, zeichnete diesmal kein Entsetzen sein Gesicht. Und auch war es nicht wie im Tiber Septim Hotel, als er nur in die Schatten starrte. Sein Gesicht verzog sich und sie erkannte den Ausdruck darauf. Hatte sie Ihn doch selber schon gesehen, die tief konzentrierte Miene eines Kämpfers, der sich nur auf seinen Feind konzentriert. Die Schaufel in seiner Hand wurde zur Waffe und die Bewegungen waren geübt. Verzweifelt sah Kiara Aurel an, zweimal hatte sie dies bereits erlebt und jedesmal war der Spuk schnell vorbeigewesen.
Doch diesmal schien es eine Ewigkeit zu dauern und sie zweifelte so langsam daran, dass der Bretone diesmal von alleine rausfinden würde. Die Ausrüstung hatte er fallen lassen und auch sein Schild lag unbeachtet am Boden. Sie war es nicht gewohnt einen Schild zu benutzen, war immer eine Fernkämpferin gewesen. Doch sie konnte Ihm ja wohl kaum einen Pfeil in den Körper schiesen, sie musste an Ihn herankommen und Ihn dran erinnern wer er war und vor allem wo er gerade war.
Aufmerksam verfolgte sie den Weg der Schaufel und merkte das er sie wie einen Speer nutzte, immer von links nach rechts hackend. Schwung der Schaufel nach rechts......sie duckte sich unter der Schaufel durch und hielt den Schild schützend vor Ihren Körper. Sie versuchte den Mann zu packen und Ihn zurückzuholen.
Sie sah noch nichtmal den Schlag der sie traf, die Beine wurden Ihr weggerissen und die Luft aus Ihren Lungen gepresst. Sie hatte das Gefühl zu fliegen und hatte keine Zeit mehr zu realisieren, dass dem wirklich so war. Denn dann stoppte ein dicker Baumstamm Ihren Flug und bevor sie auf dem Boden aufschlug, umfing sie schon gnädige Dunkelheit.
Lord Asgar
25.04.2007, 15:02
Als Drakos aufwachte war die Sonne noch nicht einmal aufgegangen. Es war noch viel Zeit bis zur geplanten Aufbruchszeit. Also frühstückte der Argonier erst einmal etwas und dann ging er in seinen Trainigsraum und trainierte sich die morgentliche Verschlafenheit weg. Als es dann kurz vor 6 Uhr war holte er sein Gepäck und ging zur "Herberge zur Westebene" um Karrod und Asharr abzuholen. Die beiden warteten bereits vor der Taverne aber schienen noch etwas müde.
Die Reise verlief ohne Komplikationen. Früh morgens waren kaum Banditen aktiv. Tatsächlich wurden sie auf dem ganzen Weg nach Anvil nicht ein mal angegriffen. Es gab auch nur wenige Monster die früh morgens aktiv waren. Sie erreichten die Gegend von Anvil gegen Mittag. Von einem Legionsreiter erfuhren sie die Position der Villa des dubiosen Auftraggebers. Nämlich ein ganzes Stück nördlich der Stadt. Laut dem Legionär war der Mann ein Altmer und hieß Solkas Avikar. Er hatte auch einige Wachleute angeheuert sagte der Wachmann. Man konnte so einen Wachhund des Altmers an Kettenrüstung,Stahl-Langschwert und Stahl-Bogen erkennen. Falls sie einen treffen würden war er sicherlich bereit sie zur Villa zu führen.
Die Gruppe sah nun aber auf dem ganzen Weg keinen dieser Wachpersonen und daher fand sie den Weg zur Villa selbst. Drakos näherte sich der Eingangstür des protzigen Gebäudes. Als er der Tür näherkam bemerkte er dass etwas nicht stimmte...
Da lag etwas neben der Tür. Drakos näherte sich dem etwas vorsichtig und musste feststellen dass es sich um eine Leiche handelte. Eine Leiche in Kettenrüstung. Im Rückung des Imperialen steckte ein Elfenpfeil. Drakos berührte das Fleisch der Leiche und stellte fest dass sie noch warm war. Offenbar wurde der Mann vor wenigen Minuten erst getötet. Sofort stürmte er durch die aus den Angeln gehobene Hautür. "Solkas Avikar?Seid ihr hier?" rief er laut.Das Haus war verwüstet , die Vitrienen im oberen Teil leergeräumt. Sie fanden noch zwei tote Wachmänner und die Leiche eines Bretonen in Fellrüstung, ein Bandit vermutlich. Drakos folgte der Spur der Verwüstung und es schien als ob der Altmer entführt und seine wertvolle Sammlung von Banditen geplüdert worden war. Die Leiche eines weiteren Wachmanns hatte die ganze Wand mit Blut vollgespritz, ebenso den Boden. Seinen Wunden nach zu urteilen wurde er mehrmal mit einer riesigen Axt getroffen. Da sah Drakos eine blutige Fußspur die bestimmt gewissen Axtbanditen gehörte. Er folgte ihr und bald hatten sie die Villa durch einen anderen Eingang verlassen und folgten weiter den blutigen Fußabdrücken. "Los schneller , wir müssen dieser Spur folgen, vielleicht haben sie den Altmer gefangen um bei Verwandten Lösegeld zu erpressen. Wenn wir der Spur folgen können wir die Banditen vielleicht noch einholen also schnell!"
Die Drei rasten der Spur hinterher und kamen gerade rechtzeitig : Einige schemenhafte Gestalten, auf den ersten Blick 3 , wollten gerade eine Höhle betreten. "Bleibt stehen! Lasst den Altmer hier und verschwindet oder ihr werdet einen schmerzvollen Tod sterben, dreckige Räuber!" schrie Drakos den Banditen entgegen. Da näherten sie sich der Gruppe . Es waren 4. Ein großer Nord mit einer Axt und blutbefleckter Orkrüstung, ein Khajiit in einem Glasharnisch mit einem Zauberstab auf dem Rücken und einem Kurzschwert , ein Rothwardone mit einem Stahlharnisch und einem Schild und Schwert aus Glas und ein Dunmer in einer Dunklen Robe, mit einem Dolch und einem Bogen. Der Nord fixierte Asharr ganz genau, so wie der Khajiit Drakos und der Rothwardone Karrod. Jeder hatte offenbar einen Gegner der über ähnliche Fähigkeiten verfügte wie man selbst. Das Trio zog seine Waffen. Alle waren Kampfbereit. Plötzlich ertönte die Stimme des Dunmers : "Das würde ich nicht tuen ihr drei! Ich weiss nicht wer ihr seid aber euch scheint dieser Altmer etwas zu bedeuten und wenn ihr meine Kumpanen angreift werde ich ihm die Kehle durchschneiden!" er hob den Altmer wie einen Schutzschild vor sich und hielt ihm seinen Dolch an die Kehle. Das sollte das letzte werden was er tat..
Ein Pfeil schlug im Kopf des Dunmers ein. Ein Kaiserlicher in Kettenrüstung hatte ihn abgeschossen. "RALF!" rief der Altmer. "Wer ist das?" fragte Drakos. "Der Anführer meiner Wachen. Sie wurden doch nicht alle getötet!" Der Altmer löste sich aus dem Griff des toten Dunkelelfen."Ralf, nehmt Solkas und geht mit ihm zur der Villa!" rief Drakos. Der Kaiserliche nickte. "Und warum sollten wir das zulassen?" ertönte die Stimme des Nords lachend. "Ihr? Ihr werdet gar nichts mehr tun! Ihr werdet keine Möglichkeit mehr haben diese beiden aufzuhalten. Denn hier werdet hier und heute sterben Bandit!" sagte Drakos und stürmte in den Kampf. "Ich nehme den Khajiiten, Asharr den Nord und Karrod den Rothwardonen, ok?" rief er und der Kampf begann. Solkas umlief die Kämpfenden und ging zu seinem Wachhauptmann. "Wir kommen nach sobald wir mit dieser Plage hier fertig sind." rief Drakos ihnen hinterher undf wendete sich dem Khajiit-Kampfmagier zu...
Dark Nekromant
25.04.2007, 15:38
Mit leichtigkeit zerschlug die gesegnete Klinge den harten Rückenpanzer der Krabbe und nahm ihr das Leben.
"Erklärt eure Absichten, und wagt es nicht zu lügen."
Dieser befehlende Tonfall in der Stimme........ Die Erinnerung an eine Kneipenschlägerei in Vivec kam ihm wieder ins Gedächnis. Damals hatte er ähnliche Stimmen gehört, Stimmen, die den gleichen, befehlenden Ton gehabt hatten. Langsam schlich er sich wieder an die Straße, und sah, das die Gestallt, die er angeschossen hatte, sich vor einer kleineren Aufgebaut hatte. Diese zweite Gestallt trug einen Bogen und einen Köcher mit Eisenpfeilen, genau wie er. Die Gestallt mit der verzerrten Stimme trug einen seltsamen Harnisch Hm.... Irgendwie kommt mir diese Rüßtung bekannt vor... Wieder sah er vor seinem inneren Auge die Schlägerei. Natürlich! Die Wachen, die die Auseinandersetzung beendeten trugen die gleichen Harnische. Demzufolge ist das ein Ordinator. Gab es denn überhaupt Ordinatoren in Cyrodiil? Er wusste es nicht, aber dieser Kerl da vorne war einer, jedenfalls trug er eine ihrer Rüßtungen, das genügte Hashan. Verfluchte Daedrahasser!
Plötzlich vestand er! Der Ordinator dachte, die zweite Gestalt -die er als Bosmer identifizierte- hätte den Pfeil auf ihn abgefeuert. Das passte auch irgentwie zusammen: Pfeil, Bogen, Bosmer. In einem normalen Fall hätte er die Bosmer einfach sichselbst überlassen, aber diese war ja fast noch ein Kind! Völlig verängstigt sah sie zu der großen Gestalt des Ordinators auf, der jetzt davon sprach, das sie ihn hätte treffen KÖNNEN. Hashan's Entschluss stand.
Langsam stand er auf. "Hey, Rothaar!" rief er dem Ordinatoren zu. Dieser drehte Ruckartig den Kopf in seine Richtung. "Ist es nicht deine Pflicht, auf Vivec führ Ruhe und Ordnung zu sorgen und das dreimal verfluchte Tribunal zu huldigen? Glaubst du wirklich, diese kleine Elfe könnte einen Pfeil in einem solchen Winkel nach dir schießen? Ich kenne keinen Bosmer der sowas bewerkstelligen könnte."
Die Geschichte wird im Gruppenthread "Die Ungleichen Drei (http://www.multimediaxis.de/threads/97529-Die-Ungleichen-Drei)" fortgesetzt.
Dareyns Aufmerksamkeit wich plötzlich von der jungen Bosmer Frau hinüber zu dem aus dem Fluss gekorchenem Argonier, dessen Schwarz Roter Schuppenpanzer für den Dunmer etwas diabolisches an sich hatte. Und diese Hohnreden die dieser Angehörige der Biestrasse, oder besser gesagt ehemaligen Sklavenrasse, so übereifrig aus seinem reptilischem Maul warf verleiteten Dareyn nur noch mehr dazu, sich der Echse zuzuwenden. Mit ernster Miene zeigte er abfällig auf den Argonier bevor er ruhig antwortete:
Meine Pflichten und Angelegenheiten gehen nur mich etwas an, Biest. Und die Grösse der Elfe spielt keine Rolle ihre Bogenkunst zu Beurteilen
Er sah dem Biest abschätzend-gleichgültig in die seltsamen Augen. Dareyn verstand nie warum diese Wesen in die "Kultur" des Kaiserreiches integriert wurden. Eine Horde Semi-Intelligenter Tiere und Menschen die unfähig waren, die Ordnung zu erhalten, da war es nur eine Frage der Zeit bis eine neue Invasion irgendeines Eroberers anstand. Auch wenn dieser gewissermaßen...anders als die anderen war. Wer weiss, vielleicht überstand das Kaiserreich diese Krise nicht und die Welt würde Untergehen. Oder es überlebt und die Provinzkönigreiche gewinnen wieder an Macht. Das waren alles sehr interessante Gedanken, die einen Wiederhall der argonischen Worte nicht unterdrücken konnten...Er SOLLTE in Vivec sein und Wache schieben, zumindest nach seiner Kleidung sollte man das vermuten...er musste dringend einen Schmied aufsuchen, der Makel seiner Ordinatorenrüstung brannte sich mittlerweile in Dareyns Errinerung, sie errinerte ihn an die Unfähigkeit Falaana zu beschützen. Und davon abgesehen würde sie für zuviel Aufsehen sorgen in diesem Teil der Welt. Aber ein Funken Wahrheit lag ebenfalls in den argonischen Worten. So ein Schuss konnte nicht von der Elfe abgefeuert werden...einen Moment später dämmerte es dem ehemaligen Tempelwachmann: Der Köcher des Argoniers, die nasse Schuppenhaut des Wesens, die Pfeilrichtung...
Ingrimmig umschloss er seinen Streitkolben und musterte die Bestie abwartend. Sollte es zu einem Schlagaustausch kommen würde zumindest der Bogen dem Argonier nicht viel nutzen...aber das war abzuwarten...
Dark Nekromant
26.04.2007, 18:00
"Meine Pflichten und Angelegenheiten gehen nur mich etwas an, Biest. Und die größe der Elfe spielt keine Rolle, ihre Bogenkust zu beurteilen."
Das konnte doch nicht wahr sein! Dieser Dunmer hat immer noch nicht geschnallt, das ICH ihn angeschossen habe, nicht die kleine. Plötzlich spürte er wie sich der Blick des Ordinators auf seinen Köcher richtete, und sich daraufhin die Hand des Dunmers um den Griff seines Kolbens schloss. "Na Rothaar? Endlich eins und eins zusammengezählt?" fragte Hashan den Dunmer in spöttischem Ton. Verflucht, ich kann es nicht auf einen Nahkampf ankommen lassen, nicht mit nur diesem Dolch. Seine Fertigkeiten im Faustkampf waren zwar nicht zu unterschätzen, aber gegen einen Streitkolben hatte er nicht auch nur den Hauch einer Chance.
Plötzlich hörte er er das deutliche Knacken eines morschen Astes. Spontan wirkte er den Segen des Schattens, und verschwand unter dem verwirrten Blick des Dunmers, der ihn plötzlich nicht mehr sehen konnte. Ich weis nicht, was das war, aber es ist mir wirklich nicht geheuer. Besser ich verschwinde von hier. Kurz bevor er wieder ins Wasser schleichen wollte sprangen aus den Büschen, die nahe an der Straße lagen, vier Gestalten hervor. Alle waren sie in Fell und Lederrüßtungen gekleidet. Banditen! Sie haben es wohl auf die Rüßtung des Ordinators abgesehen. Drei der Banditen umzingelten den Ordinator und schlugen mit ihren Äxten nach ihm, während der vierte die kleine Bosmer ansteuerte. Der Ordinator war Hashan herzlichst egal, der konnte von ihm aus verrecken, aber er wollte nicht den Tod der Bosmerin auf dem Gewissen haben. Vieleicht konnte sie sich ja selbst verteidigen, aber er wollte es nicht drauf ankommen lassen. Als er den Bogen vom Rücken zog, löste sich der Unsichtbarkeits-Effekt des Zaubers auf, aber Hashan achtete darauf, im Schatten zu bleiben.
Schnell spannte er einen Pfeil auf seinen Bogen und zog die Sehne durch. Zum zielen fehlte ihm die Zeit, und so bohrte sich der Pfeil nur durch das Bein des Banditen und ließ ihn in den Straßendreck stürzen. Jetzt lag alles bei der Bosmerin, hoffentlich hatte sie eine Stichwaffe oder ähnliches dabei. Er legte einen zweiten Pfeil auf die Sehne, und drehte sich zum Dunmer un seinen drei Gegnern um. Nur für den Notfall. , dachte er schnaubend.
Dort wo eben noch ein Argonier war, war nun ein Nichts. Das heisst Nein, dass Nichts das nun dort war war leer, formlos und Immateriell. Der Grund für das Verschwinden des Reptils manifestierte sich in Form einiger in Pelz gehüllter, schäbiger Wegelagerer die mit dem Witz einer Waffe, einigen Eisenprügeln und einem "Anführer", dem am grausamsten riechenden von ihnen samt seinem Schwert bestanden. Abfällig schätzte Dareyn nun die Situation ein: Eine Unschuldige, ein Hasenfuß, Vier Tote. Mit einem angestrengten Seufzern lockerte der Ordinator sich etwas aus, bevor der Anführer des Lumpenpacks ein barbarisches Grunzen, dass wohl eine Drohung werden sollte, ausstiess und sich mit zweien seiner Spiessgesellen wild schreiend auf den Dunmerischen Streitkolbenkämpfer zubewegte. Der vierte im Bunde, ein wirklich breitgesichtiger Bosmer schien derweil an seiner Landsfrau Gefallen gefunden zu haben. Dareyn wollte die Elfe gerade noch warnen, da zischte ein Eiserner Pfeil durch die Luft inmitten des schmierigen Elfes, der sich jaulend das Bein hielt und wie ein getretener Köter auf dem Boden wand. Aus den Augenwinkeln meinte Dareyn die Echse gesehen zu haben Scheint´s hat der Argonier doch noch einen Elf getroffen dachte Er sich innerlich schmunzelnd.
Im nächsten Augenblick explodierte auch schon seine Wange unter einem donnerndem Schmerz, der ihn zurücktaumeln liess. Einer der Banditen, ein Rothwardone, hatte ihn in einem Moment der Unachtsamkeit erwischt und eine schmerzende Gesichtshälfte zurückgelassen.
Nachdem der Dunmer sich fang fixierte er den Rothwardonen grimmigen Blickes und wich einem Moment später einem auf seine Magengrube gerichteten Hieb des Anführers aus. Seinen eigenen Streitkolben nun schwingend, trieb Dareyn einen der Banditen zurück indem er einen tiefen Hieb inmitten...nun, sagen wir mal empfindsameren Gegenden des männlichen Körpers antäuschend ansteuerte, nur um in dem eigendlichem Ziel, einem seitlichen Schwung, dass Gesicht eines äusserst grobschlächtig wirkenden Bretonen in eine breiige Masse zu verwandeln. Diesen Moment des Triumphes über einen der Banditen nutzte der Rothwardone zu einem Konter der, einige Zentimeter höher gelegen, durchaus Schmerzhaft, wenn nicht tödlich enden könnte. Glücklicherweise, sofern man das so nennen kann, landete sein Eisenprügeln "nur" einen Treffer an der recht gut gepanzerten Schulter Dareyns. Seine Disziplin und die emotionale Kühle die man ihm Jahrelang beibrachte nun vergessend, liess sich der Elf nun von blindem Überlebenswunsch und nackter Wut leiten, hieb mit seinem Streitkolben nun in gewaltigen Schwingern auf die schwindende Abwehr des Rothwardonen, brachte die nun lose Deckung mit einem schnellem Fausthieb zum Erliegen und beendete diese Angelegenheit mit einem vernichtendem Hieb direkt an den Hals. Seinen blinden Hass unter Kontrolle bringend, realisierte er erst später das von Vier Zwei Tot waren, einer schwer verletzt und der Vierte war...einen grollenden Ansturm später dachte er bereits an das Ende, bis seine Elfenohren ein Zischenendes Geräusch wahrnahmen, dem ein dumpfer Knall folgte. Sich keuchend umdrehend, sah er aus dem Nacken des Banditenführers einen Schaft ragen. Noch etwas benommen und die blutige Wange, gepaart mit pochendem Schmerz wahrhabend nickte er nur wiederwillig in Richtung des Argoniers. Morallosigkeit war eine Sache, Ehrlosigkeit eine ganz andere und...Respekt etwas noch anderes~
Dark Nekromant
27.04.2007, 13:29
Natürlich war, wie zu erwarten, kein Verlass auf die Kampfkünste des Dunmers. Der erste Schlag eines Banditen traf ihn mitten in die Wange, und er benötigte eine schier endlose Zeit, um zwei seiner drei Angreifer zur erschlagen. Kaum lagen diese in einer Pfütze ihres Blutes, stellte er den Kampf ein, und bemerkte erst reichlich spät das der dritte auf ihn zugestürmt kam. Widerwillig legte Hashan an und schickte den Pfeil auf die Reise. Der Pfeil bohrte sich durch den Hals des Banditen, der beim laufen herumbrüllte. Aus seinem geöffneten Mund spritzte etwas Blut als der Pfeil seine Luftröhre durchstach.
Die schwere Zweihandwaffe knallte auf den Boden, kurz gefolgt von ihrem Besitzer. Hashan ignorierte das schwache Kopfnicken des Dunmers und schritt zu den Leichen. "Pha, diese Fellrüßtungen sind nicht mehr als 10 Septim wert!" stieß er verächtlich aus. In den Taschen des Anführers fand er eine seltsam leuchtende Kugel. "Bei Nocturnal, was ist das? Ist sicher magisch, in der Magiergilde bekomme ich hoffentlich einen guten Preis dafür." sagte er mehr zu sich selbst als zum Dunmer. Der Nord trug noch einen leicht vergoldeten Ohrring -den Hashan ihm kurzerhand aus dem Ohrläppchen riss- und einen Ring, der schwach weißlich leuchtete. Sicher mit einem Schildzauber verstärkt. Auch diesen nahm Hashan an sich. Als er sich bückte, um den Ring vom Finger der Leiche zu ziehen, fiel der Blick des Dunmers auf die Daedrische Rune in seinem Nacken. Sie glomm leicht rötlich, und das Leuchten wurde immer schwächer. Der Blutpreis an Nocturnal. Das wusste Hashan, aber den Blick des Dunmers bemerkte er nicht.
Ein schweres Keuchen lies Hashan sich langsam umdrehen. Der Bosmer-Bandit erhob sich langsam, und mit einem irren Blick fixierte er die kleinere Bosmer. "Wir sind zu weit weg, sie muss sich jetzt selbst verteidigen. Nocturnal möge ihr beistehen."
GreyWolf
27.04.2007, 17:30
Aurel schritt aufgeregt neben Kiara her. Sie mussten sich beeilen, wenn sie Malukhat retten und Aurel somit hoffentlich von dem Fluch erlösen wollten. Gut, dass die Bosmer an die Schaufel gedacht hatte. Er hatte in der Eile gar nicht daran gedacht, dass es etwas mühselig sein könnte, den Erzmagier mit bloßen Händen, wieder einmal unter Zuhilfenahme des Helmes, auszugraben.
Der Himmel färbte sich bereits rötlich, und Aurel hoffte, dass sie den Schrein von Clavicus Vile noch bei Helligkeit erreichen würden. Er blickte in Richtung der tiefstehenden Sonne...
... und diese war von Rauchschwaden verdunkelt. Feuer brannten überall auf dem Schlachtfeld um ihn herum, wo die Geschosse der Katapulte aufgeschlagen waren. Schreie erfüllten die Luft, die Schreie von sterbenden Männern und Frauen, das Kampfgeschrei der aufeinander zustürmenden Heere, die Befehle von Offizieren und Befehlshabern. Und das ohrenbetäubende Klirren von Waffen und Rüstungen, wo die Formationen der Truppen aufeinander trafen.
Aurel ritt an der Spitze seiner Reiterei, die sich in Keilformation durch die Reihen der Feinde bewegte wie ein Dolch durch Fleisch auf dem Weg zum Herzen. Zum Herzen der feindlichen Truppen, wo der gegnerische Feldherr sich zu verbergen versuchte.
Aurels Helm wurde durch einen Stoß von seinem Kopf gefegt, aber es störte ihn nicht. Unaufhaltsam näherte er sich mit seinen Reitern dem Zentrum des feindlichen Heeres. Nichts konnte sie aufhalten... nichts konnte ihn aufhalten. Wie die Sense des Bauern das Korn mähten Aurel und seine Truppen den Feind nieder. Aurel lachte. Das war der Tag, auf den er gewartet hatte. Der Tag des absoluten Triumphes. Sein Tag!
Er schaute nach links und rechts, wo seine Bannerträger neben ihm ritten. Die Banner flatterten knatternd. Er würde sie auf dem höchsten Turm der Stadt des Feindes anbringen lassen, auf dass sie ganz Tamriel seinen Sieg zeigen würden. Der schwarze Totenkopf und die Krone auf rotem Grund... die Symbole des siegreichen Feldherren, nein, des neuen Kaisers!
Hinter sich hörte Aurel das Lachen Kiaras. Sie war bei ihm, schnitt sich ebenfalls den Weg durch den Feind, half, den Truppen den Weg zu ebnen und den Keil in den Gegner zu treiben. Seine Kiara... seine Kaiserin!
Aber da war schlagartig ein anderes Gefühl, das sich in Aurel ausbreiten wollte. Da war etwas, was ihm zuflüsterte, dass etwas falsch war. Dass er etwas anderes tun sollte, statt hier auf dem Schlachtfeld zu sein. Etwas... woanders...
Und dann geschah das Unerwartete. Ein Reiter erschien wie aus dem Nichts aus den Reihen des Gegners. Er schien regelrecht über die Köpfe des Feindes hinwegzufliegen, Aurel und Kiara an der Spitze ihres Heeres entgegen. Und Aurel erkannte, dass nicht er das Ziel des Reiters war. Er flog auf Kiara zu.
Aurel wollte ihn aufhalten, und ein Schrei entfuhr seiner Kehle, fast unmenschlich klingend aus purer Verzweiflung, denn er merkte, dass er den Reiter nicht erreichen konnte. Er riss sein Pferd herum, stieß mit aller Kraft mit seiner Lanze in Richtung des Berittenen... und sah Kiara unter dem Hieb des Feindes fallen.
Wieder erklang sein unmenschlicher Schrei, und das Schlachtfeld war plötzlich wie leergefegt. Aurel kniete inmitten von Toten und hatte seine Kiara im Arm. Er wollte schreien, aber kein Wort verließ seinen Mund, er wollte weinen, aber die Tränen wollten nicht fließen. Da war nur der Schmerz in seinem Herzen, als wenn es mit einer glühenden Schneide durchbohrt worden sei.
„So muss es nicht sein!“
Aurel blickte überrascht in die Richtung, aus der dieser Satz erklungen war.
Eine Frau stand da vor ihm und schaute auf ihn herab. Nein, keine Frau, eine Göttin.
Sie trug einen schimmernden Schuppenpanzer, und ein Helm mit Adlerflügeln bedeckte ihr goldenes Haar. Die Gestalt strahlte ein Licht aus, das nicht nur durch die Reflektion der letzten Sonnenstrahlen an ihrer Rüstung entstehen konnte, das Leuchten kam aus der Frau selbst. Sie lächelte ihn an, und dieses Lächeln strahlte eine Wärme aus, wie sie kein lebendes Wesen verbreiten konnte.
Sie wiederholte den Satz.
„So muss es nicht sein!“
Und fügte nach kurzer Pause hinzu:
„Mein Aurel, höre nicht auf das Finstere in dir. Das bist nicht du. Du weißt, wer diese Finsternis in dir verursacht.“
Aurel traf wie ein Schlag die Erkenntnis. Er starrte die Erscheinung an, und über seine Lippen kam nur ein einziges Wort:
„Ravanna!“
Die Frau lächelte ihn noch wärmer an.
„Du hast deine neue Ravanna längst gefunden. Nein, deine Kiara! Lasse es nicht so geschehen. Du weißt, was du tun musst... So muss es nicht sein.“
Und mit der erneuten Wiederholung ihres ersten Satzes verschwand die Erscheinung,
so schnell, wie sie aufgetaucht war.
„So muss es nicht sein.“
Aurel murmelte diese Worte vor sich hin... und sah in das leblose Gesicht Kiaras, die vor ihm auf dem Boden der Ringstraße um die Kaiserstadt lag. Sein Schild lag neben ihr, und er realisierte, dass er die Schaufel wie ein Lanze hielt.
Bei Talos! Er hatte in seinem Wahn Kiara niedergestreckt.
Voller Sorge kniete sich Aurel nieder und streichelte über Kiaras Stirn und Wangen. Die Haut war warm, und Aurel sah, dass die Bosmer atmete. Sie war nur ohnmächtig, und er konnte keine ernsthaften Verletzungen feststellen. Er trug sie abseits des Weges und bettete ihren Körper in das weiche Gras. Schnell zog er seinen Helm aus, rannte zum Ufer des Rumare-Sees, schöpfte mit dem Kopfschutz Wasser und beförderte es, so schnell es hing, ohne es zu verschütten, zu Kiara.
Aurel riss ein Stück seines Hemdärmels ab, tunkte das Tuch in das Wasser und begann, sanft Kiaras Stirn zu kühlen.
„Nein Ravanna, das muss nicht so sein. Und es wird nicht so sein!“
Eine Entschlossenheit, wie er sie noch nie erlebt hatte, überkam Aurel. Er würde Malukhat retten, und er würde mit seiner Hilfe den Fluch brechen.
„Es wird nicht so sein!“, sagte Aurel noch einmal und wartete darauf, dass Kiara wieder zu sich kam.
...
Shiravuel
27.04.2007, 17:50
Dunkelheit, Grauen, irres Gelächter. Schreie hallten - einem Echo gleich - wider, Aurel kämpfte mit Schatten, Kiara fiel, Malukhat irgendwo in tiefer Dunkelheit und doch gleichzeitig auch nicht. Hoffnungslosigkeit, Trauer, Wünsche nach Rache, Sehnsucht nach Frieden.
All das stürmte gleichzeitig auf Arwen ein und gab ihr das Gefühl, zu ersticken. Sie wollte schreien, aber kein Ton kam aus ihrer Kehle. Wild warf sie sich herum, wollte das Grauen abschütteln, welches sie gefangen hielt in ihrem Fieberschlaf. Etwas stimmte nicht. War so völlig verkehrt und verzerrt, dass es selbst ihren Schlaf, der doch ein Heilschlaf sein sollte, in einen grausigen Albtraum verwandelte. Endlich entrang sich ihrer Kehle ein wilder Schrei. Und sie fuhr hoch. Sah sich um. Nein, es war nicht eine Oblivion-Ebene, die sie gefangen hielt. Es war ein ganz normales Zimmer im Tiber Spetim-Hotel und freundlich schien die Abendsonne durchs Fenster. War es eine Vision gewesen, die sie heimgesucht hatte oder nur ein Fiebertraum? Ihr rasendes Herz beruhigte sich allmählich wieder und langsam erinnerte sie sich, was geschehen war. Arton tot, der Lich, der verdammte Lich. Dann war Malukhat aufgetaucht und später hatte er sie getragen. Offenbar hierher zurück in die Kaiserstadt. Die Wunden und der Blutverlust mussten schlimmer gewesen sein, als sie gedacht hatte. Wo waren die anderen? Bestimmt irgendwo etwas essen. Albträume waren schließlich genau das: Träume, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hatten. Arwen ließ sich wieder zurücksinken und schlief erneut ein. Diesmal war es ein ruhiger, heilsamer Schlaf, der von keinem Entsetzen mehr heimgesucht wurde.
Skyter 21
27.04.2007, 18:02
Als schließlich auch der Nord seinen Kampf beendet und dem dem Banditen seine Rüstung abgenommen hatte, bemerkte das Dou jetzt erst den alten Mann der zu ihnen sagte:"Danke ihr beiden. Wenn ihr wollt könnt ihr jetzt auch mitfahren ohne euch zu verstecken." Eldor dachte über dieses Angebot nach."Hmm, wir haben dem Mann ja schließlich das Leben gerettet und angehnemer wäre es auch...Na gut, warum nicht?"
Er nickte dem Kaiserlichen zu und beschloss noch die Leichen zu durchsuchen, bevor sie losfuhren. Jedoch fand Eldor nichts besonderes, nur etwas Branntwein und einen stumpfen Dolch."Wertloses Zeug", dachte er und nahm nur die Pfeile des toten Schützen mit, wenigstens etwas was er gebrauchen konnte."Sind nicht die besten Pfeile aber sie werden ihren Dienst tun." Danach setzte er sich auf eine Ecke des Karrens und kurz darauf fuhren sie los.
Die weitere Fahrt verlief relativ ereignislos. Nur einmal mussten sie kurz anhalten.
Diese Gelegenheit nutzte Eldor um alchemie-taugliche Pflanzen zu sammeln."Herrje, das hätte ich fast vergessen....Diese alte Mann ist wirklich nett, aber was soll ich von dem Nord halten oder was hält er von mir? Aufgrund meiner Verhaltensweise würde ich an seiner Stelle auf Assassine oder etwas ähnliches tippen." Eldor's Gesichtsasudruck bei diesem Gedanken konnte man nicht als amüsiertes lächeln bezeichnen, fieses, halbböses, amüsiertes lächeln träfe es wohl eher.
Gegen Mittag erreichten sie die Weynon Priorei."So, weiter fahre ich nicht. Vielen Dank das ihr mich begleitet und mein Leben gerettet habt. Mögen euch die Götter hold sein." Mit diesen Worten verließ sie der Mann und das Duo stand jetzt etwas ratlos am Wegesrand."Wohin jetzt?", fragte Eldor den Nord.
Muecke49
27.04.2007, 18:42
Sie flog, immer höher, immer leichter, direkt der Sonne entgegen. Sollte die Sonne sie nicht blenden? Ja gar verbrennen? Doch die Gedanken verflogen genau so schnell wie die Rauchfahne eines erlöschenden Feuers. Erlöschen? Ja......irgendwas war doch hier am erlöschen. Doch sie konnte auch diesen Gedanken nicht festhalten und er verschwand mit Ihrer Rüstung im Weiss der Wolken.
Befreit von dieser Last, lachte die Waldelfe glockenhell auf. Sie trug wieder die Kleidung Ihrer Jugend. Eine feste braune Lederhose, die für das rauhe Leben im Wald gefertigt war. Das gewebte, grüne Hemd deckte sich mit der Farbe des Waldes. Lederschuhe mit weichen, flexiblen Sohlen rundeten die Waldläufer Ausrüstung ab. Die langen Haare waren in einem festen Zopf geflochten, dieser fiel Ihr nun über den Rücken und strich Ihr beim schleichen über die Hüfte.Doch selbst das kunstvolle Flechtwerk Ihrer Mutter konnte diese eine hartnäckige Strähne nicht halten. Sie fiel Ihr wiedermal über die Augen, doch dies nahm Kiara nicht wahr. Sie glühte vor Eifer es dem geliebten Vater recht zu machen.
Die Luft flimmert.
Da steht Ihr Vater, grossgewachsen für einen Bosmer und gutaussehend: Heteiros. Er fordert sie zu etwas auf. Was war es doch gleich? Genau, sein Bogen. Die Hand mit dem Bogen streckt sich Ihr entgegen. Kein leichter Bogen für die Jagd, es ist der grosse Elfenbogen den Ihr Vater im Kampf benutzt. Wieviele Männer waren schon von seiner Hand gefallen? Wie konnte ein so sanftmütiger Mensch überhaupt zum Berserker werden? Vater?
Doch bevor sie überhaupt eine Antwort auf diese Frage finden kann, ist Ihr selbige schon wieder entschlüpft.
Aurel kannte die Antwort.
Aurel? Heteiros trat hinter sie und unterwies sie im Gebrauch des Bogens. Ich darf Ihn nicht enttäuschen. Und sie griff Pfeil um Pfeil, spannte die Sehne ohne letztlich den Schuss zu vollenden. Denn der Vater war nie zufrieden. Armmuskeln zittern, Finger schmerzen, Augen tränen, doch sie gibt nicht auf. Wieviele Tage vergingen, bis schliesslich alles stimmte? Danach ging es wie von selbst und der grosse Bogen sang sein Lied für sie, wenn sie Ihre Pfeile verschoss.
Die Luft flimmert.
Zuhause! Ihr Herz will bersten beim Anblick der einfachen Hütten die sich an einen Felshang schmiegen. Man kann es kaum ein Dorf nennen. Wohl eher eine Siedlung. Buchenquell. Die Hütte der Eltern liegt direkt am Hang. Der kleine Garten erstreckt sich nach vorne und Ihre Mutter richtet sich gerade auf und beschattet die Augen mit der Hand. Die andere hat sie erhoben und winkt Ihnen zu. Schwarze Erde fliegt in kleinen Klumpen durch die Luft und Kiara muss Lächeln. Ihre Mutter würde sie wohl ewig mit dem Geruch von frischer Erde und Kräutern verbinden.
Der Kleine Bruder schien sich eher für die Tiere des Gartens zu interessieren. Sein derzeitiges Studienobjekt, ein grosser, grünlich schimmernder Käfer, wurde aus seiner derzeitigen Zwangslage befreit nur um direkt eine neue Erfahrung zu machen. Nämlich die nähere Bekanntschaft mit dem Mund eines neugierigen Elfenjungens. Feryn hatte die Ablenkung genutzt und sich dieses begehrenswerte Objekt in den Mund geschoben. Sie nutze die folgende Aufregung um das Haus aufzusuchen. Da drinnen befanden sich Ihre ganz eigenen Schätze, Ihr Leben.
Leben.......
Leben? Sie wollte nicht weg. Verzweifelt versuchte sie in das Haus zu gelangen, doch etwas zog sie fort. Ein Gefühl in einen Strudel geraten zu sein, der sich schneller und schneller drehte.
Und plötzlich war alles wieder da: Rüstung, Schild seit wann besass sie einen Schild?, Gedanken und zuletzt......
..... Schmerzen.
Mit einem Schlag war die Erinnerung wieder da. Ein wild tobender Aurel, der Schild und dann ein Schlag. So wie Ihr Körper schmerzte, schien der Flug durch die Luft nicht nur Illusion gewesen zu sein. Und die Landung war wohl alles andere als sanft gewesen.
Neben Ihr ertönte das leise plätschern von Wasser und dann wurde ein angenehm kühles Tuch auf Ihre Stirn gelegt. Ohne die Augen zu öffnen fragte sie: “Dann ist es also vorbei?” Eigentlich war es mehr eine Feststellung als eine Frage. Die Waldelfe öffnete probehalber mal ein Auge. Zwei Aurel's lächelten sie an, während das Licht ihr grell in die Augen stach. Nicht gut..... also nochmal langsam von vorn. Eine Minute später öffnete sie wieder die Augen um festzustellen, dass diesmal nur ein Aurel an Ihrer Seite sass.
Vorsichtig setzte sie sich auf und lies sich von dem Bretonen auf die Beine helfen. Beiden war klar das sie nun keine weitere Zeit verlieren durften, diese Vision hatte Ihre Chance den Erzmagier lebend zu finden, beträchtlich verringert. Während Ihr Gefährte die Ausrüstung zusammen suchte, zum Glück war die Schaufel heil geblieben, stolperte die Bosmer zum Wasser herunter. Nachdem sie ein paar handvoll Wasser geschöpft hatte, fühlte sie sich wieder sicher auf den Beinen. Es war immer noch hell, aber die Sonne stand schon bedrohlich tief über den Baumwipfeln. Im Dunkeln würden sie das Grab nie finden.
Sie lächelte Aurel zu, mit einer Zuversicht die sie so nicht empfand. “Es kann nicht mehr weit sein. Gehn wir weiter.”
Tatsächlich befanden sie sich schon recht nah am Schrein. In der Kaiserstadt hatte Ihnen ein freundlicher Pilger den Weg beschrieben und Ihnen eine grobe Karte mitgegeben. Es war ein kleiner Wildwechsel eingezeichnet, so dass sie von südlicher Richtung an den Schrein kämen.
Tatsächlich war die Stelle gut zu erkennen, an der dieser Wildwechsel die Ringstrasse kreuzte. Mit einem erleichterten Seufzer schwenkte Kiara auf den kleinen ausgetretenen Pfad. Sie verlangsamten nun ihren Schritt. Zum einen war es unter den Bäumen dunkel und der unbefestigte Pfad wimmelte nur so von Stolperfallen. Zum anderen wussten sie nicht, ob das Grab des Erzmagiers verlassen war. Vieleicht hatte der Entführer damit gerechnet, dass jemand zur Rettung eilen würde.
Doch im Wald herrschte Stille. Absolute Stille. Die Waldelfe hielt inne und drehte sich zu dem Bretonen um. Am Schrein sollten immer ein paar Pilger sein, doch hier war eine Totenstille. Aurel verstand Ihren Blick und seine Hand legte sich schonmal auf den Schwertgriff. Vorsichtig schlichen sie zu der Steinstatue des Schreins. Kiara war nun ein ganzes Stück voraus und spähte vorsichtig durch die Büsche. Sie konnte sehen wie der ehemalige Legionär sich anspannte um Ihr zu Hilfe zu eilen, sollte dies nötig werden. Doch an dem kleinen Lagerfeuer döste nur ein einzelner Mann. Eine leere Flasche Bier lag in seiner Nähe und eine weitere Flasche, halbgeleert, ruhte in der schlaffen Hand. Der Kopf kippte zur Zeite und der Mann zuckte kurz zusammen. Schwankend stand er auf und verschwand im Schatten hinter dem Schrein. Schnell huschte die Waldelfe einen Busch weiter. Der Kerl erleichterte sich gerade lautstark an einem Baumstamm. Schon wollte er zu seinem Bier zurückkehren, doch sein Blick fiel auf einen Haufen frisch aufgeschütteter Erde. Kaum sichtbar, steckte ein dünnes Rohr in diesem Erdhaufen. Der Fremde neigte sein Ohr über das Rohr und lauschte. Dabei wäre er fast auf das frische Grab gefallen, doch er fing sich mit einer Hand ab und wollte sich schon wieder hochdrücken.
Die Bosmer war schneller. Der dicke Stein auf seinem Schädel, beförderte den Banditen endgültig auf den Boden. Er stemmte sich nochmal auf die Knie, bevor er bewustloss zusammenbrach. Hinter Ihr wurden die Bäusche lautstark beiseite geschoben.
“Er ist nur bewustloss, vieleicht kann er uns später ein paar Fragen beantworten.” Mit einem diebischen Grinsen schaute Kiara zu Aurel auf....
GreyWolf
27.04.2007, 20:12
Aurel schaute Kiara an und grinste zurück.
„Also wirklich, einen Mann bei der Verrichtung seiner Notdurft niederzustrecken... Du solltest Dich schämen.“
Er wühlte in seinem Tornister, fand nach einigem Suchen das Seil, das er vor ihrem Abenteuer in der Ayleidenruine gekauft hatte, und fesselte den bewusstlosen Mann fachgerecht.
„So, der dürfte uns keine Probleme mehr bereiten. Nun aber rasch, wir müssen Malukhat da rausholen.“
Aurel packte die Schaufel und fing an, zu graben. Da die Erde noch recht locker war, ging dies relativ leicht vonstatten, aber dennoch lief ihm der Schweiß in Strömen unter dem Harnisch den Oberkörper hinunter.
Endlich, nach einer halben Stunde, traf die Schaufel auf Holz. Er hatte den Sarg erreicht, und vorsichtig trug Aurel die letzte Erde, die sich auf diesem befand, ab.
Mit Hilfe eines Dolches, welchen sie dem bewusstlosen Verbrecher abgenommen hatten, und einem kräftigen Ast, den Kiara ihm zugeworfen hatte, stemmte er mühsam den Sargdeckel auf, hoffend, dass der Erzmagier noch lebte... und dass er ihn nicht mittels Mund-zu-Mund-Beatmung wiederbeleben müsste.
Kiara entzündete eine Fackel und reichte sie Aurel hinab in das Grab.
Vorsichtig hob der Bretone die Fackel über den nun offenen Sarg und erschrak über das, was er da sah. Malukhat lag totenstill da, ungewöhnlich bleich für einen Dunmer. Seine Haut hatte die Farbe von Asche.
Aures Stimme klang etwas unsicher, als er, den Dunkelelfen sanft an der Schulter rüttelnd, vorsichtig fragte „Malukhat, lebt Ihr noch?“.
...
„Er schafft das“, sagte Malukhat. „Er ist zwar ein Soldat, aber er schafft das.“
„Du hast ihm auch einen guten Grund genannt, warum er sich zur Eile treiben sollte“, spöttelte Alexius. Von der freundschaftlichen Atmosphäre war nicht mehr viel übrig geblieben. Der Kaiserliche war ein schlechter Verlierer und Malukhat hatte ihm soeben eine harte und endgültige Niederlage beigebracht. Das heißt, er nahm an, dass er es gewesen war, der den Gedanken dieser Frau irgendwie in Aurels Geist formte, ohne es überhaupt zu merken. Immerhin ging es hier um seinen höchsteigenen hochrangigen Hintern.
„Ich glaube, du hast ihm schon gereicht“, erwiderte der Erzmagier und warf ein Bein über eine Lehne des Throns. „Mir reichst du schließlich auch. Du nervst.“
Alexius Varra blickte zu ihm auf. „Du nervst mich auch. Du und dein langes Leben, ihr zwei habt mich schon immer genervt, aber gewaltig. Du warst mit deinen bald hundert Jahren ein Jungspund, dessen beste Jahre gerade erst angefangen hatten. Dagegen war ich ein altersschwacher, alter Sack, der schon sehr bald an seiner eigenen Sabber ersticken würde.“
„Ach, da ist aber jemand neidisch“, schnaubte Malukhat. „Du liefst rum, tötetest Leute, wenn nur ihre Nasen dir nicht in den Kram passten –“
„Das tust du auch.“
„Lass mich ausreden. Du brachtest also all diese Leute um, nur weil du neidisch auf mich warst? Du bist noch bescheuerter, als ich dachte, Varra, ehrlich. Du bist wahnsinnig geworden und gestorben, bevor du deine (zugegeben geisteskranken) Ziele erreichen konntest, aber ich bin so alt, ich habe gar keine Ziele. Das Leben lohnt sich eigentlich gar nicht mehr.“
„Und trotzdem weigerst du dich zu sterben“, stellte Alexius mit hochgezogenen Augenbrauen fest. „Erkennst du denn Widersinn deiner eigenen Aussage oder muss ich nachhelfen?“
Malukhat zuckte die Achseln. „Reiner Selbsterhaltungstrieb.“
Alexius lachte hohl. „Du bist ein merkwürdiger Kerl, Malukhat, warst du schon immer. Du bist so verdreht, dass ich mit dem Müll, den du manchmal redest, leben kann.“
Der Erzmagier hielt es für unnötig, Varra auf seinen toten Zustand hinzuweisen, also ließ er es.
„Der Herr!“
Malukhat zuckte zusammen, als tausend Geisterstimmen diese beiden Worte laut hervor stießen. Ihre Stimmen klangen ängstlich, zweifelnd, ja, fast wie Kinder, die Angst hatten von ihrem Vater geprügelt zu werden. Leise wiederholten sie die Worte, sagten sie immer wieder auf wie ein Mantra, doch nicht mehr gleichzeitig sondern einzeln. Auf diese Weise kamen viele Laute unterschiedlicher Tonhöhe zustande, die in den hellhörigen Ohren des Dunmers wie das Kreischen einer Säge auf morschen Knochen klangen.
Varras Blick verdüsterte sich merklich. Er starrte auf einen am Boden liegenden Stein, als war er der Inbegriff alles Schlechten, all seiner Niederlagen und Fehler. Als wollte er ihn mit seinem Blick in tausend Stücke zerreißen. Aber, so wusste Malukhat, wenn er das wirklich gewollt hätte, dann wäre ihm das auch gelungen.
Die Stimmen wurden lauter und lauter; kreischend, jaulend, heulend. Für Malukhat war es eine einmalige Erfahrung zu sehen, wie über tausend seelisch und vormals auch körperlich verstümmelte Geister auf die Knie fielen, weinten und bettelten.
„Alexius!“, brüllte Malukhat und sein Ruf ging in dem Lärm unter. „Alexius! Was geschieht hier!“
Er war sich sicher, dass der Kaiserliche seine Worte durchaus verstanden hatte, hielt es aber allem Anschein nach nicht für nötig, eine Erklärung abzugeben.
„Varra, du –“
„– Arsch!“ Er griff nach vorne, bekam Metall zu fassen und zerrte es mit aller Kraft zu sich heran. „Was, beim Oblivion, denkst du dir eigentlich, du Dreckschwein?“
Erst jetzt spürte er, wie schwach sich seine Arme anfühlten, und ließ los. Er öffnete die Augen und sah das verdutzte Gesicht Aurels vor sich.
„Ging nicht an dich“, sagte er mit brüchiger Stimme und ließ sich in den Sarg zurücksinken. Er fühlte sich furchtbar. Ja, er meinte sogar, dass es ihm so furchtbar in seinem Leben noch gegangen war. Trotzdem viel ihm positiv auf, dass er sich nicht eingesaut hatte. Er wusste nun zwar nicht, was er als erstes tun sollte – Notdurft, essen, ausruhen, umziehen –, aber befand es für ein großes Plus, Notdurft an die Liste anhängen zu können.
Ich stinke wie eine ganze Guarherde, dachte er. Seine Glieder schmerzten, doch er verzog keine Miene, als Aurel ihm aus seinem Sarg heraushalf.
Als er nun neben seiner Grabstätte auf dem Boden saß, rieb er mit den Händen seine Schläfen. Die Schmerzen würde er überstehen. Er lebte.
Seine ersten Gedanken aber kreisten nicht um Aurel, Kiara oder die Krone. Sein gesamter väterlicher Beschützerinstinkt richtete sich auf Joplaya.
„Was ist mit Joplaya?“, fragte er also in der ersten Verwirrtheit. „Geht es ihr gut?“
Bevor jedoch irgendjemand zu einer Antwort ansetzen konnte, schüttelte Malukhat den Kopf und beantwortete sich die Frage selbst: „Ach, natürlich geht es ihr gut.“
Der Erzmagier blickte zu Aurel auf. „Na, nun gib’ er mir schon die Krone!“
Kiara kramte in ihrem Gepäck und reichte dem Dunmer das Ayleiden-Artefakt. Dieser nahm es in beide Händen und war sich sicher, es in seinem derzeitigen Zustand nicht mal zum Knacken bringen zu können. Zu seiner Überraschung ließ die Krone sich brechen wie ein morscher Ast. Schon hielt er beide Hälften in der Hand.
Aurel und Kiara sahen ihn erwartungsvoll an, während Alexius’ Lachen in seinem Hinterkopf explodierte. Es war ein freudloses, grimmiges und irres Lachen. Das gefiel dem Erzmagier überhaupt nicht.
Er erhob sich langsam und unter Schmerzen. „Clavicus’ Schrein, ja? Immerhin war er kreativ. Lasst uns jetzt nordöstlich in Richtung der Kaiserstadt gehen. Das heißt, nachdem ich mal für mächtige Erzmagier war.“
Aurel und Kiara sahen ihn noch immer an, als erwarteten sie, dass nach Zerbrechen der Krone noch mehr kam. Vielleicht die Geister, die schreiend und ächzend zum Vorschein kamen und gen Himmel schwebten. Zusätzlich ein rotes Licht, das die Krone umgibt. Oder ein gewaltiges Erdbeben! Alle möglichen Special Effects. Aber mehr als gar nichts.
„Es ist vorbei“, sagte Malukhat noch mal mit Nachdruck. „Die Krone ist kaputt, der Fluch ist gebrochen, die Seelen wo auch immer. Jetzt steht hier nicht so herum und bestückt die Luft mit Löchern. Ich will spätestens den kommenden Morgen wieder in der Kaiserstadt sein. Diese Teile hier“ – er hielt die Stücke der Krone in die Luft – „behalte übrigens ich.“
Er ignorierte seinen Schmerz und das würde er den ganzen Weg über tun. Er wusste, dass er es schaffen würde. Vielleicht auch, um sich selbst zu beweisen, dass er wahrhaftig noch am Leben war und dass selbst das Alter noch nicht derart weit fortgeschritten war. Er betastete seinen Schädel: Glatt. Schade.
Sie haben das Lachen nicht gehört, ging es ihm plötzlich durch den Kopf. Ein beunruhigender Gedanke.
"Wohin jetzt?", wurde Xerxes von dem Bosmer gefragt. Er wusste es nicht genau, aber zum Glück besaß er eine Karte von Cyrodiil die er auch dabei hatte. Er nahm seinen Rucksack heraus, holte die Karte hervor und schaute nach wo sie sich befanden. "Wir müssten uns hier befinden", sagte Xerxes und zeigte mit dem Finger auf die Kreuzung vor Chorrol, "Am besten gehen wir Richtung Chorrol, von dort aus folgen wir der Straße nach Westen bis zur geplünderten Mine. Dann gehen wir Richtung Süden und wir dürften bei der Windhöhle ankommen".
So folgten sie der Straße richtung Geplünderte Mine. Erst jetzt fiel Xerxes die Wunde an seinem Arm auf die ihm der Nord im Kampf verpasst hatte. Nun schmerzte die Wunde auch, allerdings wusste Xerxes dass Schmerz schneller vergeht wenn man nicht an ihn denkt. Außerdem kam auf dem Weg zur Geplünderten Mine kein Bandit oder Tier mehr das ihn noch mehr verwunden könnte vorbei. Zudem war auch alles ruhig. Man hörte den Wind nicht pfeifen, die Blätter nicht wehen und Xerxes und der Bosmer gaben keinen Ton von sich, obwohl Xerxes immernoch wissen wollte wer der Bosmer war. "Wenn ich es wissen müsste hätte er es sicherlich schon gesagt", dachte sich Xerxes, der nicht gerne nach etwas fragte was ihn eigentlich nichts anging, was er sich abgewöhnte als er rein zufällig einen bedrohlich aussehenden dunkel gekleideten Mann nach seiner Identität, seinem Beruf und ob er etwas für ihn zu tun hätte fragte, der Söldner anscheinend nicht sehr mochte. Oder der dachte dass die Stadtwachen jemanden auf ihn gehetzt hatten. Jedenfalls jemand der Xerxes umbringen wollte. Also fragte Xerxes auch nicht.
Als sie schließlich bei der Geplünderten Mine ankamen war Xerxes' Wunde beinahe geheilt und seine Worte unterbrachen die Stille. "Wir müssen jetzt nur noch nach Süden. Falls ihr noch unbedingt etwas braucht können wir erst einmal zurück nach Chorrol gehen. Ich jedenfalls brauche nichts mehr". Xerxes wartete auf die Antwort des Bosmers und suchte außerdem den Süden, den er auf ein Stück rechts von der Sonne schätzte, da es Mittag war als sie die Weynon Priorei erreichten.
Skyter 21
28.04.2007, 14:39
Der Nord zeigte Eldor wo sie sich befanden und danach gingen sie bis zur Geplünderten Mine. Unterwegs war alles ruhig gewesen und Eldor hatte wieder das Gefühl beschlichen beobachtet zu werden." Ich werd die Vorahnung nicht los, dass wir noch eine Überraschung erleben werden."
Als sie die Mine erreicht hatten fragte der Nord ihn ob er noch etwas bräuchte.
"Nein, ich brauche nichts mehr", sagte er zu ihm und als dieser Süden ausgemacht hatte, gingen sie los.
Der Waldweg war nicht sehr gut, aber das störte zumindest Eldor nicht, er war es gewöhnt auf Waldboden zu gehen."Interessant, zwei Leute suchen eine Person um sie zu befragen und umzulegen."
Plötzlich verschwamm die Sicht und Eldor senkte den Kopf nach unten."Vergangenheit", war das letzte was er denken konnte denn von da an war er nicht mehr anwesend, vergaß alles um sich herum und schwelgte irgendwo in der Zeit von vor 37 Jahren herum.
Dunkelheit.
Eldor fand sich auf einem Schlachtfeld wieder, die Truppen standen in Reihen-Formation und warteten auf den Angriff des Gegeners oder auf den Befehl selbst loszustürmen. Aufgeregt stand er in der siebten Reihe und mit jeder Sekunde die verstrich wuchs seine Aufregung und seine Angst. Rechts neben ihm stand sein Vater und links seine ältere Schwester."Wann geht es los? Warum warten wir?"
" Wir warten auf den Angriff der Gegner, damit wir sie in eine Falle locken können. Sobald der Befehl für das hinlegen kommt wirfst du dich auf den Boden und wartest auf das Angriffssignal und während du wartest bist du Still..... Denke daran Schild einsetzten und im Richtigen Moment zuschlagen, nur so überlebst du. Zwar bietet deine Rüstung Schutz aber sie hält nicht alles aus", antwortete sein Vater, welcher mit einem silbernem Hammer bewaffnet war."Und habe keine Angst", sagte seine Schwester,"Töten kann jeder, es kommt nur auf die Art an."
"Danke", murmelte Eldor zurück und schluckte einen Schwall angst herunter.
Plötzlich ertönte das Signal und ein großer Teil der Armee legte sich auf den Boden.
Stille.
Kurz darauf hörte man Schreie und als Eldor den Kopf leicht anhob sah er die Gegner auf sich zu rennen. Pfeile flogen durch die Luft, Todesschreie, dann stürmten sie selbst los und Eldor lief seinem, wie er es sah, sicheren Tod entgegen, doch er irrte. An diesem Tag lernte er wie man im Kampf tötet, wie man überlebt.
Dunkelheit.
Eldor erwachte aus seiner Reise durch seine Vergangenheit. Er schaute sich um und fand das Gesicht des Nords auf dessen sich einer riesengroße Ahnungslosigkeit aufgrund des "Blackouts" von Eldor."Immer kommen diese Ereignisse wenn ich in irgendeiner Weise mit meiner Vergangheit konfrontiert werde, das ist seltsam..."
Sie erreichten kurz darauf die Windhöhle und am Eingang war ein Zettel festgenagelt, dessen Aufschrift Eldor schaudern ließ.
Kommt herein ihr beiden. Xerxes ich weiß warum du und dein Gefährte hier sind, aber ich sage euch es wird euch nicht gelingen.
Harald.
Muecke49
28.04.2007, 16:22
Ungläubig starrte Kiara die zerbrochene Krone an, die Malukhat immernoch in seinen Händen hielt.
Das war alles?! Die Krone sollte lediglich zerbrochen werden? Doch letztlich war Ihr dies egal. Ebenso der bissige Kommentar des Erzmagiers, gewöhnte sie sich etwas so langsam an den Ton des Dunmers? Nein wohl eher nicht, wobei sie schon gern erfahren hätte, warum Malukhat die Reste der Krone behalten wollte. Sie wäre jedenfalls froh, sobald wie möglich einen grossen Abstand zwischen sich und dieses Ding zu schaffen.
So wie die Bruchstücke des Fluchträgers in Malukhats Tasche verschwanden, so schwand auch das beklommene Gefühl von Kiara. Sie war sich plötzlich sicher, dass Aurel befreit war und irgendwie schien es Ihr, als ob dies auf mehr zutraf als nur auf den Fluch. Sie konnte nicht anders als erleichtert aufzulachen und ihm die Arme um den Hals zu schlingen. Der Erzmagier kümmerte sich nicht um das Paar in seiner Nähe und so drückte Kiara dem Bretonen einen Kuss auf die Lippen. Ohne loszulassen wies sie mit einem Kopfnicken in die Richtung des gefesselten Banditen. “Vorbei. Es ist wirklich vorbei.Und was wird aus Ihm?”
Nur wenig Licht schien durch das dichte Blätterdach der Waldlandschaft, in der sich Draven gerade befand. Über den Baumwipfeln konnte der Vampir Teile des größeren der beiden Monde Nirns erkennen, zum Teil hinter Wolken verborgen. Vor einigen Nächten hatte der Bretone sowas wie Abenteuerlust verspürt und sich aufgemacht in die Weiten Cyrodiils. Er war eigentlich keine spontane Person und Abenteuerlust war eine seltene Empfindung für ihn, zumindest seit seiner Verwandlung. Er hatte sich selbst darüber gewundert, aber gleich reagiert, bevor ihn seine üblichen Depressionen wieder einholen konnten. Er wusste, dass Malukhat auch so ein paar Nächte ohne ihn auskommen konnte, immerhin war er ein mächtiger Kämpfer und Erzmagier Vvardenfells, auch wenn ihm Draven niemals Komplimente in dieser Hinsicht machen würde.
Tagsüber hatte er sich meist in Höhlen verborgen, um den brennenden Sonnenstrahlen aus dem Wege zu gehen, während er Nachts eine Menge Abenteuer erlebt hatte. Nein, hatte er eigentlich nicht, die ganze Sache war ein relativer Reinfall gewesen, nur ein wenig Sightseeing, sonst war nichts aufregendes passiert. Wenigstens genug Nahrung hatte er finden können, irgendwie schien Bandit eine sehr lohnende Berufung in der Hauptprovinz Tamriels zu sein, jetzt waren es halt ein paar weniger. Der letzte lauerte ihm am Wegesrand auf und wollte ihm für die Durchreise 100 Goldstücke abnehmen. Als der ehemalige Erzmagister daraufhin seine Vampirzähne zeigte, veränderte sich das Gesicht des Khajiten schlagartig von Selbstsicherheit zu Angst und er ließ seinen schweren Kriegshammer sinken. Eine offene Einladung, auf einen Kampf verzichten zu wollen, auch wenn es als solche wohl nicht geplant gewesen war. Dennoch war es für Draven ein Kampf gewesen, sich mit den Zähnen durch das Fell zu arbeiten und ihm wurde mal wieder bewusst, warum er Rothwardonen, Bretonen, Kaiserliche, Nord und Elfen aller Art bevorzugte. Argonenhaut war etwas schwerer zu durchbeißen und Khajit waren einfach nur behaart, aber in der Not frisst der Teufel Katzen oder so ähnlich.
Das Geheule einiger weit entfernter Wölfe durchbrach die üblichen Geräusche der Nacht, als Draven in einiger Entfernung ein Lagerfeuer erkennen konnte. Er war zwar nicht durstig, aber neugierig. Und falls sich daraus doch ein kleiner Snack ergeben sollte, dann wäre er eigentlich auch nicht unglücklich. Beim Näherkommen sah er eine Person auf einem umgestürzten Baumstamm sitzen, das Feuer spiegelte sich etwas im Brustpanzer der anscheinend frisch polierten Stahlrüstung. “Sieht nach Dosenfutter aus...“ Vorsichtig schlich der Vampir sich näher, die Person war ein Kaiserlicher mittleren Alters und hatte beide Augen geschlossen. Als Draven ein paar Schritte hinter ihm war, dachte er noch kurz darüber nach, ob der Kaiserliche schlief oder nicht, dann jedoch wanderte sein Blick automatisch zur Halsschlagader. Plötzlich und für Draven ganz unerwartet stand der Kaiserliche auf, fuhr herum und hielt ihm ein handgroßes silbernes Kreuz entgegen. „Weiche von mir, Kreatur der Nacht!“, sagte er dabei und versuchte mit der anderen Hand, sein Schwert aus der Scheide zu ziehen, was ihm jedoch nicht gelang. Trotzdem war der Bretone erschrocken, denn er war erkannt und hatte damit in dieser Form sicher nicht gerechnet. Als nächstes musterte ihn sein Gegenüber erstmal, nachdem fast seine volle Aufmerksamkeit vorher nur seinem Schwert gegolten hatte und ließ die Hand mit dem Kreuz wieder sinken.
„Oh, verzeiht mir. Ich hatte gerade meditiert und ein Geräusch gehört. Dort hinten befindet sich eine Vampirhöhle, deshalb hielt ich euch für einen dieser Blutsauger. Mögt ihr mir ein wenig Gesellschaft leisten, Wanderer?“
Draven bekam zunächst kein Wort heraus, die Situation war einfach zu viel für ihn.
„Habt keine Angst und verzeiht mir, dass ich euch so erschreckt habe.“
„... Nun gut“, antwortete der Bretone zögerlich, während er sich fragte, warum er überhaupt zustimmte und nicht einfach verschwand. Es war wohl die Neugier in Verbindung mit der merkwürdigen Situation, was ihn am Weggehen hinderte.
Der Kaiserliche hatte sich wieder auf seinen Baumstamm gesetzt, während Draven ihm gegenüber am Lagerfeuer Platz nahm, beim Sprechen immer darauf achtend, dass seine Zähne nicht deutlich zum Vorschein kamen. Im Laufe der letzten Zeit hatte er dieses Verhalten immer weiter perfektioniert, seien es nun seine Mundbewegungen an sich oder auch das gelegentliche beiläufig wirkende Wegdrehen des Kopfes beim Sprechen. Auch kamen ihm die Dunkelheit der Nacht und die recht tief ins Gesicht gezogene Kapuze seiner Robe dabei etwas entgegen. Der Kaiserliche stellte sich ihm als Artorius Hellius vor, er hatte mittellanges dunkelbraunes Haar und Dravens Meinung nach treudoof wirkende blaue Augen. Er sah schon recht imposant aus in seiner glänzenden Rüstung, aber Draven war sich sicher, im Zweifelsfalle aufgrund seiner leichten Rüstung unter der schwarzen Robe sehr schnell aus der Reichweite des anderen verschwinden zu können. Vielleicht war dies einfach sein persönliches Abenteuer, was er in den Nächten zuvor vermisst hatte, deshalb blieb er einige Zeit lang.
Nachdem ihm Artorius ein Stück Brot angeboten hatte, auf dem er zum Schein etwas herumkaute, richtete Draven das Wort an ihn.
„Sagt mal, wieso bin ich Eurer Meinung nach keiner dieser Blutsauger, immerhin laufe ich Nachts durch den Wald und komme an Euer Lager... Meine Neugierde hätte mir zum Verhängnis werden können, wenn Ihr ein wenig heißblütiger wärt.“
„Ganz einfach,“ antwortete Artorius, während er ein Stück seines Brotes schluckte, „Ihr habt nicht auf mein silbernes Kreuz reagiert.“
Seit wann reagieren Vampire auf Silberkreuze?! Der hat wohl zu viele Schundromane gelesen. Als nächstes erzählt er mir sicher noch von Knoblauch...
„Außerdem ist das in eurer Hand Knoblauchbrot, ein Vampir wäre vermutlich daran erstickt.“
Innerlich schlug Draven sich mit der Hand gegen die Stirn, schaffte es aber, diesen Reflex äußerlich zu unterdrücken. Währenddessen sprach der Kaiserliche weiter.
„Eure Robe sah für mich übrigens wie die eines Druiden aus, seid Ihr einer?“
„Nein, da muss ich Euch enttäuschen, ich bin nur ein Wanderer, der ursprünglich aus Morrowind kommt“, antwortete der Bretone, während er sich mit dem Zeigefinger im Mund herumstocherte. Die andere Hand verdeckte die ganze Tat scheinbar aus Höflichkeit, wobei der wahre Grund dafür mal wieder das Verdecken der spitzen Eckzähne war.
„Habt ihr etwas zwischen den Zähnen?“, fragte Artorius besorgt klingend.
Ja, aber du brauchst mir nicht zu helfen, das schaffe ich alleine...
„Ja.“
„Knoblauchbrot?“
„Nein, wohl eher Katzenhaare.“, antwortete der Vampir und schob schnell weitere Worte nach.
„Ich habe halt Haustiere und die Haare liegen einfach überall rum... Egal...“
Dann war er fertig und unterdrückte den Zwang, seinen ‚Fang’ stolz dem anderen zu präsentieren, wie es wohl eines Malukhats würdig gewesen wäre. Stattdessen sprach er weiter:
„Aber zu Euch, was macht ihr hier mitten in der Nacht im Wald? Was ist Eure Berufung?“
Hellius schmatzte kurz und schluckte ein weiteres Stück Knoblauchbrot, bevor er zu einer Antwort ansetzte:
„Ich bin ein Kämpfer des Lichts, um genau zu sein: Vampirjäger.“
Draven starrte Artorius mit weit aufgerissenen Augen an und fragte sich, ob er lachen oder den anderen bemitleiden sollte.
„Und morgen früh nehme ich mir diese Vampirhöhle dort drüber vor, um sie zu reinigen von den Kreaturen der Finsternis. Mein Glaube wird mich leiten.“
Ja, direkt ins Verderben... Vielleicht sollte ich dich aussaugen, dann habe ich selbst wenigstens etwas davon. Sterben wirst du sowieso. Schade eigentlich, du bist nett, hilfsbereit und scheinbar furchtbar naiv...
„Hey“, setzte der Bretone an, nachdem er über Aussaugen oder nicht Aussaugen nachgedacht hatte, „ich habe ein wenig Kampferfahrung, ich würde Euch gerne helfen. Ein weiterer Schwertarm wird Euch doch sicher nicht schaden, oder? So kann ich mich auch für Eure Gastfreundschaft bedanken.“
Draven konnte ihn nicht blindlings ins Verderben laufen lassen, alles in ihm sträubte sich dagegen. Er musste einfach mitgehen, wenn Artorius Hellius überhaupt eine Überlebenschance haben sollte.
„Aber nein, das könnte ich niemals verlangen.“
Dann geh halt sterben, Blödmann... Na gut, einen Versuch noch.
„Bitte überlegt es Euch gut, mit Vampiren ist nicht zu spaßen. Ich habe da auch einige Erfahrungen machen müssen in den letzten Jahren. Ich wäre Euch gewiss eine Hilfe und bin gewillt, Euch zu begleiten.“
Pause. Man konnte sehen, wie es hinter der Stirn des Kaiserlichen arbeitete und er die ganze Sache abzuwägen schien. Fehlte nur noch Rauch aus den Ohren, der jedoch ausblieb. Draven konnte sich schon denken, dass Artorius nur ungern Hilfe annahm und erst Recht niemand anderen in Gefahr bringen wollte.
„Nun gut“, antwortete der jedoch nach seiner Denkpause. „Ihr habt Erfahrungen mit diesen Dämonen und ich kann bestimmt Hilfe brauchen, um ehrlich zu sein. Versprecht mir aber, dass ihr hinter mir bleibt, ich habe nämlich kein zweites Kreuz dabei.“
„Versprochen“, antwortete Draven mit einem Augenrollen, dass durch die tief ins Gesicht gezogene Kapuze verborgen wurde.
Das kann ja heiter werden...
Die Reise von Skingrad nach Anvil verlief ereignislos. Keine Banditen, keine Monster, kein übertretender Fluss, keine Gerölllawine - einfach nichts, dass Karrods Gesundheit in irgendeiner Weise hätte beeinträchtigen können. Ein gemütlicher Spaziergang, um mal richtig auszuspannen. Das dachte der Bretone zumindest.
Kaum waren sie bei der etwas ausserhalb Anvils gelegenen, sehr noblen Wohnstätte des Artefaktsammlers angelangt, schien es schon wieder Probleme en masse zu geben. Erstens waren da keine Wächter vor dem Haus. Zweitens waren dann doch Wächter da, im Haus, nur leider waren die allesamt ziemlich tot. Und dann führte auch noch eine Blutspur aus dem Haus hinaus in die Wildnis. Selbst ein Nord der drei Fässer Bier intus hatte, hätte es fertiggebracht, diese Puzzle-Teile zusammenzufügen: Es sah nach einem Haufen Ärger aus. Einem riesengrossen Haufen Ärger.
Karrod überlegte sich, ob er nicht einfach kehrtmachen und der Stadtwache die Arbeit überlassen sollte. Ihm wurde das alles zu bunt. Er fühlte sich zwar ausgeruht, aber sein Bedürfnis nach Heldentaten war vorerst immer noch gestillt. Sollte doch mal jemand anders für Recht und Ordnung sorgen!
Schliesslich tat er es natürlich doch nicht (Ich bin einfach zu anständig!) und zusammen verfolgten die drei Krieger die Blutspur bis zu einer Höhle. Die Banditen dort, die offensichtlich den Sammler entführt hatten, hatten immerhin den Anstand, vor der Türe zu warten - eine feuchte, dunkle Höhle voller Ungeziefer war das letzte, das Karrod jetzt gebrauchen konnte!
Anfangs waren es noch vier Banditen, doch einem wurde plötzlich von einem fünften Verbrecher in den Kopf geschossen (Wo kommt der denn plötzlich her? Karrod war langsam überfordert), dann stellte sich heraus, dass es doch kein Bandit war und dass er mit dem Sammler floh. Das bedeutete: Sie waren jetzt zu sechst, drei gegen drei. Schön, mal keiner Übermacht gegenüber zu stehen.
Drakos teilte ihm einen Rothwardonen zu.
Sein Gegner trug einen Stahlharnisch, einen gläsernen Schild und ein Langschwert. Pah, dieses Banditenpack hatte keinen Sinn für Ästhetik. Überhaupt, wer kam schon auf die Idee, leichte Rüstung mit schwerer Rüstung zu kombinieren?
"Hör mal zu, du Knilch", sagte Karrod, der jetzt irgendwie gemein sein wollte, "wenn dein Schwertkampf so ausgeprägt wie dein Sinn für Ästhetik ist, dann haust du jetzt besser ab, sonst -" Ach, er war zu müde für so was. Den Gegner vor dem Kampf zu verhöhnen machte zwar Spass, aber irgendwie war die ganze Situation ein solches Brimborium nicht wert. Kurz Schädel einschlagen und dann hatte sich das, dann konnte er in die Stadt ein Bier trinken gehen.
Leider kämpfte der Rothwardone nicht ganz so amateurhaft, wie Karrod sich das gewünscht hatte. Da er in seinem Stahlharnisch aber ziemlich unbeweglich war, was man von Karrod in seiner Glas-Rüstung, oder besser, in dem, was von ihr übrig war, nicht behaupten konnte, gewann er schnell die Überhand. Er drängte seinen Gegner mit einer schnellen Abfolge von leichten Schlägen auf seinen Schild zurück, bis dieser schliesslich über eine Wurzel stolperte und ihm sein Schwert aus den Fingern glitt. "Und jetzt troll dich, Halunke! Wenn du mir noch einmal über den Weg laufst, mach' ich Eintopf aus dir!"
Feige, wie Banditen nun mal waren und angesichts der Tatsache, dass er dem Bretonen wohl tatsächlich nicht das Wasser hätte reichen können, rannte er ihn den Wald davon.
Erledigt. Karrod drehte sich zu seinen Gefährten um, mit denen er anschliessend ein ernstes Wörtchen reden musste - einer von ihnen drei schien den Ärger nämlich förmlich anzuziehen...
Der Bosmer sagte dass er nichts mehr bräuche und folgte ihm wieder ruhig. Ruhiger als sonst, anscheinend war er in Gedanken verloren und auch Xerxes dachte nun nach. Was Harald sich wohl wieder ausgedacht hatte um ihn zu überraschen? Entweder würde er direkt vor der Tür der Höhle stehen oder mit einer Armee von Söldnern auflauern oder die letzte Möglichkeit, sie einzusperren wenn sie die Höhle betreten würden. Xerxes starrte den Bosmer immer noch an, mit einem Gesichtsausdruck als würde er nicht wissen was der Bosmer machte. Darauf erreichten sie allerdings schon die Windhöhle an deren Tür eine Nachricht von Harald hängte:
Kommt herein ihr beiden. Xerxes ich weiß warum du und dein Gefährte hier sind, aber ich sage euch es wird euch nicht gelingen.
Harald.
"Harald, wie wir ihn kennen und lieben", murmelte Xerxes als er die Tür zur Windhöhle öffnete. Allerdings wusste er nicht viel vom unbemerkten Eindringen, denn er öffnete die Tür so schnell und unvorsichtig das man ein lautes Knarren hörte. Xerxes konnte sich denken was der Bosmer dachte, der aber nichts sagte. Xerxes wusste zwar wie man schleicht, allerdings hielt er es für nicht nötig, weil man in schwerer Rüstung nicht schleichen konnte. Zudem war die Höhle leer, zumindest in Xerxes Sichtradius. Also ging er weiter in die Höhle die nur ein wenig vom Tageslicht erhellt wurde, der Bosmer folgte ihm. Plötzlich hörte er wei ein Seil riss. "In Deckung!" rief Xerxes als ein Morgenstern von der Decke herunterkrachte.
Irgendwann im Laufe der Tages war J'Shivrizza im Gebüsch verschwunden, nur um in ihrer gewohnten Robe wieder zu erscheinen. Die Brille in der Hand blickte sie gen Norden, wo irgendwo Bruma liegen mußte. Den ungleichen Wanderern stand noch ein ziemlicher Aufstieg bevor. Und was sah die Khajiit dort oben? Schnee. Zwar fiel keiner, dafür war die Landschaft dennoch grell und weiß, zumindest für ihre empfindlichen Augen.
"In der Wüste gab es Sand, der auch so aussah." murmelte J'Shivrizza. Sie war sich nicht klar, ob die Goldstange sie hörte - und irgendwie war es ihr auch egal. Der Elf lehnte an einem Birkenstamm, bis zum Kinn zugedeckt, die Augen geschlossen. Ob er schlief? Zumindest hatte er ein Geräusch von sich gegeben, als sie zu sprechen angefangen hatte.
"Tagsüber sticht er in den Augen, schon wenn man ihn sieht - und erst recht, wenn Wind ihn umherwirbelt. Nachts macht er alles unter sich gleich. Konturen verschwinden, Dörfer werden wie Kakteen begraben. Und keine Tatzenspur bleibt. Aber dieser Schnee ist anders. So ... kalt."
Die Khajiit setzte ihre Brille auf. Durch die Wolken hatte sie es bisher geradeso ohne ausgehalten, aber nun in der Mittagssonne gewann das Licht an Stärke, stach in ihren Augen. Und mit der Brille wurde ihre Welt schlagartig dunkler, und der Schnee verschwand aus ihrer Sicht.
"Ist es in Bruma immer so? Kalt. Naß. Weiß. Eine Wüste in anderem Gewand?" fragte sie mehr den Himmel als sonst jemanden. "J'Shiv vermißt die Kaiserstadt, oh ja. Der See! Dünen aus Wasser! Und die Wärme. Sonne, die auf Dächer fällt. Ein Kamin am Abend. Wie können Spitz- und Rundohren ohne Fell überhaupt in dieser Wüste bestehen?"
Gegenüber des Rastplatzes, auf der anderen Seite der orangenen Straße befand sich ein Zaun als Schutz vor dem Abhang. Wer auch immer ihn gezimmert haben mochte, die letzten Jahre war er ziemlich heruntergekommen. Flechte überwucherten das Holz, Würmer hatten die Ecken angenagt, und die Maserung war von Wind und Wetter ganz fahl geworden. J'Shivrizza stützte sich darauf ab, ließ ihren Blick zur Kaiserstadt schweifen, deren Turm zu den Wolken heraufzuragen schien. Rundherum der See Rumare, wie eine riesige graue Pfütze um die Stadt.
"Warum leben Fell-Lose in der Schneewüste, wo sie das Land dort unten haben?" fragte sich die Khajiit. "J'Shiv versteht es nicht."
Mit der rechten Pfote hob sie einen Stein auf. Ihre Handschuhe hatte sie noch nicht übergezogen, also fiel ihr Blick auf das Fell. Ein Anblick, den die Khajiit nicht mochte. Ein helles beige, durchsetzt von einem blauen Teint, mehr weiß als braun. Keine guten Farben für die Wüste und die Sonne über Elsweyr, hatte J'Shivrizza am eigenen Leib erlebt. Zum Glück wußten die meisten Menschen und Mer zu wenig über Khajiit, um sich darüber zu wundern.
Mit aller Kraft schleuderte sie den Stein hinab, und in der Luft wurde er zu weißem Sand, den der Wind gen Kaiserstadt forttrug.
"Nun gut, auf in die Schneewüstenstadt!" maunzte J'Shivrizza. Soweit ihre Augen sie nicht trogen, müßten sie Bruma vor der nächsten Rast erreichen können. Wenn sich das Spitzohr irgendwann noch vor dem nächsten Abend aufraffen würde.
Elendil Sunlight
30.04.2007, 07:05
Elendil versucht zu schlafen, was aber erfolgreich von der Khajiit verhindert wurde, welche sich über Schnee beklagte, Schnee mit Sand verglich und sich darüber beklagte, dass sie die Kaiserstadt vermisste. Nun ja, letzteres war schließlich ihr eigenes Verschulden, weswegen der Altmer auch nicht das geringste Mitleid verspürte. Höchstens mit sich selbst, weil das jammernde Gemaunze ihn vom verdienten Schlaf abhielt. "Irgendjemand sollte mal einen dauerhaften Stille-Zauber erfinden", dachte er entnervt, während das Gemaunze weiter ging. Frauen sind alle gleich, egal ob es sich um Khajiit-Frauen oder andere handelt. Plapper, plapper, plapper, ging ihm durch den Kopf. Anstatt dass die verdammte Katze dankbar war, dass er ihr den Tag mit dem grellsten Licht ersparen wollte, jammerte sie hier rum. Dabei war ihm durchaus klar, dass es sich bei J'Shivrizza um eine Albino handelte. Aber Dankbarkeit zu erwarten, war wohl zu viel verlangt. Weiber!, fauchte er in Gedanken. Dann gelang es ihm endlich einzuschlafen.
Erst als die Abenddämmerung übers Land fiel, wurde Elendil wieder wach. Noch leicht benommen, setzte er sich auf und sah sich nach der Khajiit um. Während er aufstand, sich streckte, wurde sein Geist langsam klarer und er meinte nur: "Wir können weiter gehen". Zwar hätte er verdammt gern einen Tee gehabt und etwas zum Essen, aber woher nehmen. Also musste es so gehen. Wenn die Khajiit heißen Tee zaubern könnte, dann wäre sie wenigsens zu etwas nutze, aber das würde wohl nur ein Wunsch bleiben.
Natürlich gab das Spitzohr keinen Mucks von sich. Natürlich stand die Goldstange erst auf, als längst der Abend dämmerte. Und natürlich maunzte er dann nur einen Satz und marschierte los. Hatte J'Shivrizza etwas anderes erwartet? Irgendwie nicht.
Unterwegs kamen sie an einem Bach vorbei, der durch ein Tunnelchen unter der Straße hindurchfloß. Aus ihren Taschen kramte die Khajiit einen Tonbecher, von dem sie nicht mehr so richtig wußte, woher er stammte. Sie füllte etwas Wasser herein, kramte braunes und weißes Pulver aus ihrem Gepäck und rührte es hinein. Mit beiden Pfoten umfaßte sie den Becher, stellte sich einen Stein unter der Wüstensonne vor, und schließlich kochte das Wasser.
Kaum hatte sie die süße Mischung getrunken, wirkte die Welt schon ganz anders. Schmetterlinge zogen Schweife aus Sternchen hinter sich her. Blätter brachen das Licht wie Smaragde, funkelten in der Abendsonne. Das Licht der Dämmerung wurde zu einem roten Strom aus Staub, der sich über die Bergflanken ergoß. Die Khajiit streckte sich, drehte sich auf der Straße.
"Göttlich!" murmelte sie, packte den Tonbecher wieder weg. Leider ging ihr Vorrat mehr und mehr zur Neige, und in Cyrodiil gab es die Köstlichkeiten aus Elsweyr einfach nicht. Sie rieb sich die Augen unter der Brille, gähnte, und trottete weiter. Das dürfte eine lange Nacht werden. Immerhin war am Horizont schon Bruma zu sehen. Und aus den Wolken fielen kleine Sterne, wie glühende Regentropfen. Für einen Moment spürte J'Shivrizza so etwas wie Glück. Dann bemerkte sie den Blick des Elfen. "Kein Skooma." maunzte sie. "Definitiv kein Skooma. Nur ein Wüstentrunk aus Elsweyr. J'Shivrizza will nicht wieder irgendwelche Tränke bekommen, um weiterhin von Skooma die Tatzen zu lassen. Magiergilden sind sonderbar."
Elendil Sunlight
30.04.2007, 08:25
War Elendil zuerst sehr misstrauisch als er sha, wie J'Shivrizza irgendetwas Seltsames trank, was sie offenbar auch noch glücklich machte, so beruhigte er sich halbwegs, sobald er hörte, dass es kein Skooma sei. Denn eine Skooma-Süchtige hätte er garantiert nicht weiter mit sich rumgeschleppt. Doch dann stutzte er und blieb ruckartig stehen.
"J'Shivrizza will nicht wieder irgendwelche Tränke bekommen, um weiterhin von Skooma die Tatzen zu lassen. Magiergilden sind sonderbar.", hatte die Khajiit gesagt. Was sollte das heißen? Der Hochelf drehte sich abrupt auf dem Absatz an und starrte J'Shivrizza an. "Was meint Ihr damit?", wollte er wissen. "Ihr wollt doch nicht behaupten, dass Ihr in einer Magiergilde mal Skooma-süchtig gemacht worden seid, oder?"
War die Goldstange nicht auch Mitglied irgendeiner Gilde? Oder hatte das J'Shivrizza nur geträumt? Sie war sich nicht mehr sicher. So oder so wußte er nicht, woran Magiergilden im Land forschten. Sie seufzte.
"Am Ende des großen Flusses suchte der Alchimist nach Mitteln gegen Skoomasucht." erzählte die Khajiit. "Er glaubte, in J'Shiv Probiererin der gräßlichen Tränke gefunden zu haben. Hält J'Shiv für einen Erfolg, weil J'Shiv nie mehr Skooma anrührte. Aber J'Shiv hat auch vorher nie Skooma angerührt. Warum Splitter aus Tatzen ziehen, wo kein Splitter ist? Magiergilden sind seltsam!"
Die Khajiit schüttelte den Kopf.
Elendil Sunlight
30.04.2007, 08:42
"WAAAS?" Elendil schrie dieses eine Wort fast vor Fassungslosigkeit. Seit wann wurden derartig zweifelhafte Versuche in den Magiergilden gemacht? Und seit wann machte man sie dann noch mit jemand, der überhaupt nicht von so einer Sucht betroffen war. Das brachte doch keinerlei Ergebnis. War wissenschaftlich gesehen sogar absolut zwecklos. Und ethisch gesehen nur mit einem Wort zu bezeichnen: verbrecherisch.
Der Altmer war zwar aus Bequemlichkeitsgründen Angehöriger der Magiergilde Cyrodiils, aber hatte sich niemals um irgendeinen Aufstieg bemüht. Er war hochrangig in Summerset gewesen. Sehr hochrangig und es war ihm hier in Cyrodiil nutzlos vorgekommen, sich noch einmal beweisen zu wolllen oder sollen. Es interessierte ihn nicht mehr und er war überhaupt nur der verbilligten Preise bei Zaubern und der höheren Preise, die er erzielte, wenn er seine Tränke und Salben verkaufte, Mitglied der hiesigen Gilde geworden. Und hatte sich insofern um nichts weiter gekümmert. Allerdings hatte er etliches von Erzmagister Traven gehört und konnte sich kaum vorstellen, dass dieser solche Praktiken, wie sie offenbar jetzt hier üblich waren, gutheißen würde. Und wieso hatte die Khajiit brav alles geschluckt, was man ihr hinhielt? Hatte sie das Wort "Nein" noch nie gehört oder ausgesprochen?
All diese Gedanken gingen ihm durch den Kopf und dann sprach er sie auch aus. Und nachdem er all seine wilden empörten Gedanken auch mündlich vor J'Shivrizza ausgesprochen hatte, stellte er nur noch eine Frage: "Wie heißt der Kerl, der das getan hat?"
Denn den Sohn eines wilden Kagouti und einer Spinnendaedra würde er sich - bei Akatosh - vorknöpfen.
"Stadt am Ende des Flusses. Alchemist. Magiergilde." antwortete J'Shivrizza und seufzte. Sie war während Elendils Tirade ein paar Schritte zurückgewichen. "Es waren nebelige Zeiten. Gerade aus der Wüste, der Kopf noch dicht vor Sonne, gebrannter Haut unter dem Fell, Sand und einer Reise, die J'Shivs Gedächtnis entschwindet. Tage brauchte J'Shiv, um zu merken, sie war nicht länger in Elsweyr. Das große Wasser gab den Hinweis. Und die vielen Leute ohne Fell. Hm. J'Shiv glaubt, der Alchemist hatte Fell. Kannte sich aber nicht mit den Traditionen und Gebräuchen Elsweyrs aus. Hielt alles für Skooma, was kein Skooma war. Zuviel Sonne."
Die Khajiit ließ den Kopf hängen. "J'Shiv nicht sicher, was damals alles war. Was J'Shiv tat. Warum J'Shiv was tat. Magiergilde war nett zu J'Shiv. Aber ihr wurde es jeden Morgen und Abend übel von den Tränken. Und Moskitos in der Luft, permanent. Kein schöner Ort. Dorthin will J'Shiv nicht zurück, oh nein."
Elendil Sunlight
30.04.2007, 09:17
Während Elendil die Erklärungen J'Shivrizzas verarbeitete, dachte er gleichzeitig fieberhaft nach. "Stadt am Ende des Flusses" Leyawiin vielleicht? Oder Bravil? Großes Wasser ließ auf Bravil schließen, Stadt am Ende des Flusses eher auf Leyawiin. Vielleicht war der verwirrten sonnengeschädigten Khajiit, die aus Elsweyr gekommen war, alles wie "großes" Wasser erschienen. Und zweifellos hatte dieser verdammte verantwortungslose Alchemist ihren Zustand ausgenutzt, obwohl auch ihm klar gewesen sein musste, dass es sich bei J'Shivrizza um eine Albino handelte und ihr Zustand auf die Sonne zurückuführen gewesen war. Doch vermutlich war ihm das egal gewesen und er hatte noch eine "gelehrte" Abhandlung darüber geschrieben, wie er eine "Skooma"-Süchtige heilte. Und sich im "Ruhm" gebadet. Den Kerl würde er - Elendil - buchstäblich heimsuchen. Würde er ihn in Bravil nicht finden, dann gings eben weiter nach Leyawiin. Das sagte er J'Shivrizza auch. "Ich werde nicht zulassen, dass mit der Wissenschaft Schindluder getrieben und wehrlose Leute als "Versuchsguars" benutzt werden", donnerte er empört. "Wenn ich mit dem fertig bin, kann er bestenfalls im Flohzirkus auftreten", fügte er zähneknirschend hinzu.
"Aber erstmal gehts nach Bruma. Essen, schlafen, warmes Zeug zum Anziehen", fügte er dann noch hinzu. Und marschierte los, noch immer zutiefst empört. Er konnte es der Khajiit nicht mal mehr verdenken, dass sie von Magiergilden nichts hilt und keinesfalls in eine zurück wollte. Obwohl nicht alle Gilden so waren und dieser miese Alchemist eher die Ausnahme. Aber natürlich: gebranntes Kind scheut das Feuer und gewaschene Katze das Wasser. Und wer hätte schon Lust, sich unter Umständen ein weiteres Mal missbrauchen und ausnutzen zu lassen.
Ein Problem war die Kultur der Khajiit. Ganz besonders in Elsweyr. Außenstehende verstanden sie nicht. Seien es Khajiit, die in anderen Provinzen aufgewachsen waren, oder erst recht Menschen oder Elfen. J'Shivrizza brummte nur und nickte. Zur Rolle, welche Mondzucker in ihrer Gesellschaft einnahm, wollte sie nichts sagen - Mondzucker war normal. Skooma hingegen? Damit lief einem schneller die Intelligenz zu den Ohren heraus, als man die Namen der Zwillingsgötter maunzen konnte. Oft ein Grund für Verwechslung. Und sicherlich Ursache dafür, daß Mondzucker nirgendswo zu bekommen war. Nur das Gift Skooma. Von dem J'Shivrizza die Finger ließ. Das Leben war unfair. Immerhin brauchte sie in diesem Land kein Mondzucker, um die Sonne ertragen zu können. Und sie hatte ihre Brille.
Irgendwann im Laufe des Aufstiegs überschritten sie eine Grenze. Vorher war die Vegetation nur öde gewesen, jetzt war sie unter weißem Sand aus Wasser bedeckt. Mondlicht brach durch die Wolken, spiegelte sich im Schnee. J'Shivrizza gähnte, fuhr mit einer Pfote durch den Schnee. Und zitterte. Er war noch kälter, als sie ihn in Erinnerung hatte.
Die Mauern einer Stadt wuchsen vor ihnen aus dem Boden. Rauch stieg über den Mauern hinauf, Wachen in gelben Rüstungen patroullierten vor den Toren. Die Khajiit zog es vor, einen Schritt langsamer zu gehen, um Elendil vortreten zu lassen. Und sich hinter ihm zu verstecken.
"Bruma?" fragte sie.
Elendil Sunlight
01.05.2007, 09:39
"Ja, Bruma", bestätigte Elendil, während er sich zugleich wunderte, warum J'Shivrizza sich hinter ihm versteckte. Hier war sie doch offenbar noch nie gewesen und konnte insofern auch nicht den Zorn der Bürger oder Wachen auf sich gezogen haben. Was sich sicherlich bald ändern würde, wie der Altmer befürchtete.
"Was fürchtet Ihr", fragte er deshalb. "Hier gibt es keine Bosmer, von denen Ihr meint, dass sie andere Leute fressen. Und selbst wenn: bei dem Zuckerkonsum von Euch würdet Ihr Euch bestenfalls als kandierte Khajiit eignen und das wäre selbst für einen Bosmer eine zu haarige Angelegenheit". Er grinste vor sich hin und durchschritt das Tor. Die Blicke, welche die Wachen J'Shivrizza zuwarfen, entgingen ihm keinesfalls. Es war direkt Mitleid und die sonst so stoischen Wachen sahen aus, als würden sie der Khajiit am liebsten ein paar Goldstücke zuwerfen. Kein Wunder bei dem Umhang, den sie schon wieder trug. Rasch bugsierte er J'Shivrizza vor sein Haus, dessen magische Fallen er sorgfältig wieder entschärfte, um bald darauf in die Wärme und Behaglichkeit seines Hauses einzutreten. Als erstes entzündete er den Kamin wieder, dessen lustig prasselnde Flammen schnell für wirklich angenehme Temperaturen sorgten. Dann sah er kurz J'Shvrizza an: "Wartet hier".
Er eilte wieder nach draußen und rasch nach oben zu seinem bevorzugten Laden. Bevorzugt deshalb, da der Besitzer ebenfalls ein Altmer war. Hier kaufte er erstmal einen größeren Sack Zucker, etliche Früchte und einen warhmen gefütteren Umhang in schwarz sowie einen leichteren in weiß. Beide mit den entsprechenden Kapuzen versehen. Dann fiel sein Blick noch auf ein blaues Samtkleid, von dem er annahm, dass es die von der Khajiit benötigte Größe hatte. Auch dieses erstand er.
Beladen mit seinen Einkäufen betrat er kurz darauf wieder sein Haus und stellte zuerst Zucker und Früchte auf den Tisch. "Hier", meinte er kurz angebunden. "Bevor Ihr noch zu einem Klappergestell von Khajiit werdet". Dann reichte er J'Shivrizza die beiden Umhänge samt Kapuzen sowie das blaue Samtkleid. "Ich hoffe, es passt alles", knurrte er vor sich hin und begann dann damit, endlich heißen Tee zu kochen.
Skyter 21
01.05.2007, 16:36
Der Nord öffnete die Tür laut und ging hinein."Der hat wohl auch noch nichts von Schleichen gehört. Mich würde es wundern wenn jetzt nich sämtliche Banditen in der Höhle bescheid wüssten." Sie traten ein und wiedererwarten stand kein Räuber da, es war auch keiner am kommen. Da seine Augen sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt hatten, ging Eldor blind hinein.
Plötzlich riss irgendwo ein Seil und irgendetwas fiel von der Decke."In Deckung!" schrie der Nord und Eldor kam der Bitte nach, indem er sich rasch zur Seite warf. Ein dumpfes Geräusch signaliserte das das Ding, was immer es auch war, am Boden lag und Eldor atmete erleichtert auf."War ganz schön knapp...Keine Angenehme Vorstellung unter dem Ding zu liegen", dachte er und wollte schon aufstehen als plötzlich ein seltsames Geräusch erklang."Was ist das schon wieder?", dachte er und sofort spürte er keinen Boden mehr unter den Füßen und fiel in eine bodenlose schwärze."Ich bring diesen Harald um, ich bring ihn um!", war das letzte was Eldor denken konnte, bevor ihm schwarz vor Augen wurde.
Als er wieder zu sich kam lag er irgendwo auf einem Stein."Ziemlich harte Landung. Wo bin ich überhaupt?" Eldor hatte sich wohl keine Verletzung zu gezogen, als er aber das erblickte was unter ihm war, viel ihm die Kinnlade herunter."Ach du sch.... nein."
Der Anblick welcher diese Reaktion hervorrief war ein Meer aus Stacheln und irgendwo gan in der Ferne war eine Tür."So langsam denke ich, das Sheograth in fast jedem Abenteur seine Finger im Spiel hat."
Eldor setzte sich hin und dachte darüber nach, wie es jetzt weiter gehen sollte.
Als er in Deckung rief begab sich auch Xerxes in Deckung, eine Sekunde vor dem Morgenstern der gerade noch so seine Handschuhe schliff. "Puh, das war knapp", dachte Xerxes als er plötzlich keinen Bosmer mehr sah sondern ein Loch im Boden. "Ich hätte den Bosmer lieber warnen sollen. Harald hat eine Vorliebe für besondere Fallen und Tricks". Xerxes brach alleine auf, diesmal allerdings wachsamer, denn der Morgenstern hatte ihn darauf aufmerksam gemacht das Harald doch nicht so berechenbar ist wie er dachte. Und die Aufmerksamkeit machte sich auch schnell belohnt, als er eine Druckplatte erspähte die anscheinend noch einen Morgenstern fliegen ließ. Xerxes schnappte sich einen Stein und wollte ihn gerade auf die Druckplatte werfen, da kam ein Söldner in leichter Fellrüstung vorbei mit einem eisernen Kurzschwert in der Hand. "Na du bist aber leichte Beute", dachte Xerxes. Der Söldner wollte sich gerade links an der Druckplatte vorbei schleichen und als er das tat warf Xerxes den Stein auf die Druckplatte. Der Söldner konnte nicht schnell genug reagieren und der Morgenstern raste von der Decke herunter genau gegen den Söldner der schon fast tot war. Xerxes ließ ihn nicht lange leiden und stach ihn mit dem Schwert direkt ins Herz. "Wie ist denn der hierher gekommen?", überlegte Xerxes, "Am besten gehe ich noch einmal zurück zum ersten Morgenstern". Was er dort sah war nichts gutes. Der Morgenstern hatte ein anderes Seil durchtrennt was dem Bosmer den Boden unter den Füßen stahl. Diese Falle hatte auch ein Seil betätigt was wohl dort wo sich der Söldner befand etwas ausgelöst hatte. Xerxes musste sofort nachschauen ob es bei der anderen Falle auch so einen Auslöser gegeben hat.
"Verdammt!", murmelte Xerxes, denn er sah ein durchtrenntes Seil, "Dann wird der nächste wohl nicht lange auf sich warten lassen. Harald ist ja mal wieder eine Menge eingefallen". Und wie Xerxes gedacht hatte kam der nächste Söldner, der nur einen Eisernen Brustharnisch und einen stählernen Dolch bei sich trug, um die Ecke. "Ach, das wird ja leichter als gedacht". Der Söldner duckte sich und versuchte dabei auf Xerxes Beine zu schlagen. Was ihm gelang, allerdings auf Grund Xerxes' eiserner Beinschienen nichts zurückließ. Allerdings taumelte Xerxes ein wenig, was dem Söldner die nächste Gelegenheit zum Angriff auf Xerxes' Beine ließ. Xerxes taumelte wieder und der Söldner schlug immer weiter auf Xerxes Beine, bis Xerxes schließlich umfiel. "Der denkt wohl wenn ich auf dem Boden liege bin ich ein leichteres Ziel", flüsterte Xerxes sich selbst zu, denn er erhob sein Schwert schon und setzte es zum Angriff an. Als er aus heiterem Himmel Feuer aus den Fingerspitzen des Söldners kommen sah. Reflexartig hob Xerxes das Schild, mit dem er den Feuerball abwehren konnte. "Verflucht, ein Kampfmagier", sagte Xerxes leise. Und so schnell Xerxes sein Schwert zum erneuten Angriff ansetzte schlug der Kampfmagier auch wieder mit seinem Dolch auf das Schwert von Xerxes. Jedoch konnte Xerxes den Kampfmagier mit einem simplen Trick besiegen. Er hob sein Schild, so dass es aussah als würde er versuchen die Angriffe abzuwehren und als der Kampfmagier versuchte das Schild zu umgehen schlug Xerxes dem Kampfmagier mit dem Schild so stark er konnte ins Gesicht. Der Kampfmagier war nun aus dem Konzept gebracht und vor Schmerz hielt er sich die blutende Nase die anscheinend gebrochen war. Diesen Moment nutzte Xerxes und schlug dem Kampfmagier wieder ins Gesicht, allerdings mit dem Schwert. Er schlug zu bis der Kampfmagier kampfunfähig war und stach dem Kampfmagier ins Herz. "Puh, das wäre erstmal geschafft", seufzte Xerxes und setzte sich kurzzeitig auf einen Stein in der Höhle
Skyter 21
03.05.2007, 21:21
Nach einiger Zeit, kam Eldor ein rettender Gedanke."Ich habe doch irgendwo da ein Seil....wo ist es nur?....na...ah da ist es ja." Er nahm das Seil und blickte sich um. Nach einger Zeit des Suchens fand er eine geeignte Stelle und band es daran fest."Wird schon schief gehen." Eldor besah sich nocheinmal den Ort, wo er Landen würde, wenn etwas passieren würde und sprang mit Anlauf von dem Vorsprung.
Der Schwung war sehr groß und Eldor hoffte das er einen Vorsprung erreichen könnte. Als das Seil seinen weitesten Punkt erreicht hatte schwang es zurück und er musste sich sehr gut festhalten, sonst hätte es Bosmer am Spieß gegeben. Viele Versuche scheiterten und als das Seil fast zum stillstand kam riss ein Teil ein und Eldor machte einen kurzen Flug abwärts.”Oh, das ist gar nicht gut. Wenn das Seil noch einmal einreißt bin ich erledigt.” Fieberhaft und mit wachsender Panik, versuchte er einen Weg aus dieser unangenehmen Situation heraus zu finden.
Eldor sah nur einen kleinen Vorsprung etwas unterhalb von ihm und genau in diesem Moment riss das Seil.
Immer schneller fiel er zu Boden und hielt seine Hände, im Richtigen Moment, nach vorne ausgestreckt und sie bekamen Fels zu fassen. Gegen den plötzlichen Stopp protestierten seine Arme schmerzhaft und er fluchte.
Einige schmerzhafte Sekunden später zog er sich hoch und fand sich vor einem kleinen Eingang wieder.”Wohin der wohl führt?” Neugierig begab er sich in den Tunnel, die Arme taten ihm zwar immer noch weh, jedoch wurde es immer besser.
Der Tunnel war dunkel und Eldor stieß sich mehrmals den Kopf. Kurz darauf hörte er Wasser rauschen.”Wasser?, hier?” Verwundert über diese Entdeckung, ging er weiter und fand bald einen kleinen Bach.”Am besten ich folge dem Lauf des Baches, dann finde ich bestimmt etwas”, dachte Eldor und setzte seinen Weg fort.”Dieser Harald scheint eine Vorliebe für Fallen zu haben, ich sollte vorsichtig sein. Wer weiß in was ich sonst noch herein lau....woah!” Gerade in diesem Augenblick schoss eine große Menge Wasser von hinten heran und riss Eldor mit sich. Mit den Armen rudernd und verzweifelt bemüht Luft zu holen, trieb er schneller als geplant den Bach, oder viel mehr tobenden Fluss, hinunter.
Einige Zeit später ging es plötzlich bergab und Eldor bekam eine Felskante zu fassen, welche er auch festhielt.”Was war das?”, rief er laut aus und erschrak als er plötzlich Stimmen hörte, fremde Stimmen.”Hoffentlich hat mich niemand gehört, sonst bin ich erledigt.”
Eldor nahm Schritte wahr und sie kamen langsam auf ihn zu.”Was war das bloß, Harald? Ich meinte eine Stimme gehört zu haben.”
“Ach, da hast du dich geirrt. Wenn es eine Person geschafft haben sollte, bis hier her zukommen, dann wird sie mit dem Wasser in einen See gespült, welcher voller Schlachterfische ist”, antwortete Harald. “Ich schaue lieber noch einmal nach, man kann ja nie wissen.”
Die Schritte wurden lauter und in Eldor wahr ein Empfindungsfeuerwerk der üblen Art zu gange. Seine Arme und Finger protestierten gegen diese etwas ungewohnte Anstrengung, Panik machte sich in im breit, viele Eindrücke gingen ihm jetzt durch den Kopf und sein Puls, samt Adrenalinspiegel, verdoppelte sich. Immer lauter hallten die Schritte in seinem Kopf wieder, er stand kurz vor dem Punkt wo er entweder losgeschrieen, losgelassen oder den Mann umgelegt hätte.”Ganz ruhig, beruhige dich, denke daran was du gelernt hast....”
Plötzlich kam ein Schwall Wasser von oben und Eldor konnte sich nur mit Mühe festhalten, dabei hielt er die Augen geschlossen. Minuten lang wartete er, mucksmäuschen Still und lauschte.
Nach einer Ewigkeit hörte er folgendes:”Es ist keiner da, ich habe mich wohl doch getäuscht, erzähl weiter.”
Erleichtert atmete Eldor auf und zog sich ganz vorsichtig hoch. Er erblickte nur einen dunklen Gang, welcher von dem Schimmer einiger Kerzen erleuchtet wurden, die wiederum links am Ende des Tunnels standen. Als sich seine Gedanken wieder geordnet hatten, schlich Eldor langsam näher blieb dabei aber im Schatten. Plötzlich entdeckte er eine kleine Ausbuchtung in der Decke und zog sich dort hoch.”Also Harald, dann erzähl mal”, dachte Eldor und er wurde nicht enttäuscht.
“Das ist interessant, höchst interessant”......................
Nachdem Malukhat sich notdürftig seiner Notdurft entledigt hatte, wandte er seine Aufmerksamkeit einem gefesselten Dunkelelfen zu, der sich wie eine verletzte Raupe auf dem Boden krümmte. Da Kiara und Aurel mit sich selbst beschäftigt schienen, setzte der Erzmagier sich zu dem Mann auf den Boden und tätschelte väterlich dessen Kopf.
„Ganz schön miese Arbeitsbedingungen für Banditen heutzutage, nicht wahr?“
Der Bandit dankte ihm seine Bemerkung mit ein paar unverständlichen Worten, die gewiss nicht höflich waren.
Malukhat hielt sich kurz die Nase zu und pfiff durch die Zähne. Was für eine Fahne! Kein Wunder, dass aus dem Mund dieses Mannes kein ordentliches Wort kam. Der hatte mehr Alkohol intus als das durchschnittliche Bierfass.
„Sag’ mal, hast du hier vor ein paar Tagen jemanden graben sehen?“, fragte der Erzmagier im Plauderton. Er wusste, dass sein eigener Sohn ’Vergrab’ das Stöckchen’ mit ihm gespielt hatte, aber die Gesamtanzahl der Teilnehmer musste höher ausfallen. Sein Sohn hatte ihn abgelenkt, ein anderer ihm auf den Kopf geschlagen. Daved war kräftig, aber das waren Malukhat und sein Körperbau auch. Alleine hätte er ihn niemals bis hierher schleppen können. Mindestens zwei Personen waren beteiligt und Malukhat hielt es für sein gutes Recht, herauszufinden, wer ihm alles ans Leben wollte.
Der Bandit lallte eine Antwort und Malukhat rollte mit den Augen.
„Gib’ dir ein bisschen mehr Mühe, in Ordnung?“, sagte er. „Ich steh’ nicht so auf Banditen, musst du wissen, obwohl ich mal selbst einer war. Es könnte durchaus passieren, dass mein Fuß ausversehen auf dem Gesicht ausrutscht. Wenn du also nicht wissen willst, wie vorgekautes Essen aus dem Mund deiner Freunde schmeckt, solltest du ganz schnell wieder nüchtern werden.“
Malukhat lag ausgestreckt auf dem Boden, während sein Körper sein Bestes unternahm, ihn am Aufstehen zu hindern. Er kam sich vor wie eine auf den Rücken gefallene Schlammkrabbe, mit Ausnahme davon, dass er sich nicht drehte und wie wild mit den Beinen zappelte. Wenn er aber den kleinen Stein unter seinem Rücken und die lange Liste der Schmerzen, die ihn erst in diese Situation gebracht hatte, ignorierte, war ihm sogar fast gemütlich.
Ein kleiner Vogel hüpfte auf seinen Bauch und ließ sich zu einem halbherzigen Zwitscherversuch verleiten, bevor der Erzmagier ihn mit einem kurzen Zucken des Arms verscheuchte. Die Geier würden ihm noch früh genug einen Kurzbesuch abstatten.
Vage erinnerte er sich des Blicks, den Kiara Aurel zugeworfen hatte, und augenblicklich zerdrückte ein Gefühl seinen Magen, das unter dem Begriff Übelkeit einzuordnen war. Der ehemalige Soldat war ein wirrer Kleingeist und Malukhat war sicher, hätte Alexius ihn besser kennen gelernt, er hätte aufgehört, den Dunmer als verdreht zu bezeichnen. Aurel nämlich, der immer so rechtschaffen und mit einer Körperhaltung auftrat, die ’Vertrau mir’ schrie, mochte sehr gut darin sein, sich selbst zu belügen, doch das Unterbewusstsein kocht sein eigenes Süppchen. Irgendetwas stimmte mit dem Bretonen nicht. Er erinnerte Malukhat stark an eine Ayleidenfalle: Man musste nur die richtigen Knöpfe drücken. Die Aktionen dieser Knöpfe hatten mit Moral nicht viel am Hut, eher schien es eine anerzogene Grundsteinstellung zu sein, die Aurel sich so lange eingeredet hatte, bis er selbst daran glaubte.
Joplaya war – im übertragenen Sinne natürlich – einer solcher Knöpfe. Weil sie Malukhats Tochter war, wollte Aurel den Erzmagier nicht töten. Wenn der Bretone Malukhat allerdings kannte und hasste, wieso nahm er dann Rücksicht auf dessen Tochter? Und mehr noch: Wenn Aurel annahm, der Dunmer war ein schlechter Mann, wie weit konnte der Weg zur Schlussfolgerung ’Schlechter Vater’ sein? Im Grunde genommen hatte Aurel Joplaya einem Mann ausgeliefert, dem niemand – aber auch wirklich niemand – gute Vaterschaft zuerkannte. Das hatte der frühere Legionär mit Sicherheit nicht bedacht. Das war ein Schnellschuss gewesen, und für die schien er prädestiniert zu sein. Stahlkleid mit Überdruck.
Ulkiger Typ.
Unwichtiger Typ.
Malukhat hatte sich kurz nach einem wenig erfolgreichen Gespräch mit dem dunmerischen Banditen aus dem Staub gemacht, ohne Kiara oder Aurel davon zu erzählen. Es war vollkommen unnötig, sich weiterhin in ihrer Nähe aufzuhalten, und in gewisser Weise waren der Bretone und er jetzt quitt. Kein Grund, plötzlich einen auf Freundschaft zu machen. In diesem einen, schwachen Moment aber wünschte der Erzmagier, er hätte mit dem Abschied bis zur Kaiserstadt gewartet.
Malukhat hatte den Fluch von Aurel genommen, eine kostenlose Eskorte zum Tiber-Septim-Hotel hätte also drin sein müssen, ohne dass sich der Dunmer in irgendeiner Weise Schulden gemacht hätte. Stattdessen hatte er mit den Schultern gezuckt und war davon gehumpelt. Reife Leistung. Hoffentlich würde niemals jemand herausfinden, wie es ihn letztlich erwischt hat.
„Draven, du Mistvampir“, brummte er vor sich hin. Wenn Draven da gewesen wäre, hätten sich sämtliche Beteiligte dieses Dilemma sparen und sich ein paar schöne Abende machen können. Aber nein, wenn man ihn brauchte, war er nicht da. Und wenn er da war, nahm er sich viel Zeit für unterlassene Hilfeleistung.
Gedankenverloren betrachtet die Bretonin das hölzerne Stadttor.
Wann wurde diese Stadt wohl erbaut? Welches Holz haben sie für das Tor verwendet? Heimisches? Sie verwarf diesen Gedanken wieder.
Viel zu dunkel für das hiesige Gehölz, wohl eher aus einer der südlichen Provinzen. Ihr Blick wanderte weiter zu dem geschnitzten Wappen. Es war kunstvoll bemalt worden. Blauer Untergrund mit einem weiss gehaltenen Baum. Scheinbar ging es den hiesigen Grafschaften gut. Doch das Reich war kurz vorm Kippen, der Kaiser ermordet und das Land unter der Verwaltung von Kanzler Ocato. Noch wirkte die Gegend ruhig, aber Naasira nahm sich vor, Cyrodiil zu verlassen bevor hier ein Krieg um die Herrschaft ausbrach. Sie war keine Kriegerin und die Aussicht darauf, in einem vom Krieg zerrütteten Land umherzuziehen, war für sie nicht verlockend. Obwohl sie dort mit Ihren Fähigkeiten in der Wiederherstellung bestimmt gern gesehen wäre. Doch für sie gab es durchaus andere Möglichkeiten Geld zu verdienen und Dank der Weitsicht Ihres Lehrmeisters hatte sie dies eigentlich nicht wirklich nötig.
Ein leises Räuspern in unmittelbarer Nähe machte Ihr bewusst, dass sie immernoch vor dem Stadttor stand und es anstarrte. Der Wachmann hielt sie mittlerweile bestimmt für dumm oder gar verrückt. Die ehemalige Priesterin war sich sehr wohl bewusst darüber, wie sie auf andere Leute wirken musste. Die einfache, robuste Kleidung stand im krassen Gegensatz zu der langen Robe die sie trug. In einem Rot das fast schon wieder schwarz wirkte, wanden sich rabenschwarze Ranken. Es war wirklich nicht empfehlenswert ihr zu dicht zu folgen. Es soll schon Leute gegeben haben, denen von dem ständigen wechsel der schwarzen Ranken schlecht geworden ist. Es wollte sich einfach kein festes Muster zeigen und letztlich wirkte diese Robe wohl genauso wirr, wie Ihre Besitzerin. Auch der Wachmann hatte wohl einen Moment zu lange auf die Robe gestarrt, er wirkte jedenfall etwas blass um die Nase. Zu guter letzt konnte Naasira der Versuchung nicht widerstehen. Sie schenkte Ihm ein Grinsen, was ohne Zweifel die Waagschale von dumm zu verrückt verschob. Für einen Moment schienen die dunklen Augen fast Schwarz. Und bevor der Wachmann sich von dieser Begegnung erholen konnte, verschwand sie durch das Stadttor.
Na das hast du ja mal wieder Klasse hinbekommen. Wahrscheinlich sucht bereits in einer Stunde die gesammte Wachmannschaft nach einer Irren.
Aufmerksam musterte die Bretonin ihre Umgebung. Sie war direkt auf einem Platz gelandet. In der Mitte thronte ein Brunnen mit Statue. Noch im Schatten des grossen Torbogens verstaute sie die auffällige Robe. Bevor sie die Tasche wieder verschloss, zog sie noch ein breites, dunkelgrünes Stoffband aus der Tasche. Im klaren Brunnenwasser sah Ihr das Gesicht einer jungen Frau entgegen. Ein Dreckstreifen zog sich über die eine Wange und Ihre Haare hatten mal wieder jedem Bändigungsversuch getrotzt und standen wild in alle Richtungen ab. Einer der vielen Spatzen hier am Brunnen, warf einen begehrlichen Blick auf dieses so anheimelnd wirkende Eigenheim. Naasira jagte Ihn mit ein paar spritzern Wasser weg, bevor dieses vorwitzige Tier auf dumme Gedanken kam. Sie schnitt Ihrem eigenen Spiegelbild eine Grimasse und machte sich daran Ihre Haare mit Hilfe des Wasser, zumindestens kurzfristig, in geordnete Bahnen zu lenken. Das breite Stoffband erledigte danach den Rest und sorgte dafür, dass die getrockneten Haare nicht schon wieder auf Erkundungstour gingen.
Nachdem sie der Meinung war, dass Ihr Erscheinungsbild passabel sei, machte sie sich auf den Weg in eine Herberge. Sie wurde bereits nach ein paar Schritten fündig. Das “Eiche und Krummstab” machte einen soliden Eindruck und die Leute die nun in das Haus strömten, waren allesamt gut gekleidet und gepflegt. Der Gastraum war gross und freundlich eingerichtet. Eine Treppe führte auf eine Ballustrade im oberen Stockwerk und Naasira war von dem Anblick so faziniert, dass sie erst bemerkte das sie den Eingang blockierte, als ein grosser Nord sie einfach beiseite schob. Mit einem leisen Knurren, weil sie gestört worden war, machte die Bretonin sich zu der Theke auf. Die Wirtin wirkte gereizt, denn es war Mittagszeit und somit herrschte Hochbetrieb. Ein paar Goldmünzen auf dem Tisch und die Aussicht auf einen gut zahlenden Gast, hoben Ihre Laune recht schnell. Talasma zeigte Ihr persönlich das Zimmer und sobald auch das letzte Haar vom Khajitschwanz über die Schwelle war, schloss sie schnell die Tür. Wenige Minuten später stand das bestellte Essen auf dem einfachen Schreibpult in Ihrem Zimmer. Während des Essens studierte die ehemalige Priesterin Ihre Aufzeichnungen. Der Teller war schon lange leer und die Sonne verschwand bereits hinter den Hausdächern, doch Naasira hielt immernoch die Gabel in der Hand. Die Wirtin erschien und räumte den Teller weg. Sie ignorierte den iritierten Blick der Bretonin auf die Gabel in der Hand als sie Ihr diese abnahm. Genauso ignorierte sie den sanften Lichtschein, der von der merkwürdigen Frau am Pult ausging. Es war dunkel geworden und jeder normale Mensch hätte wohl einfach die Kerze auf dem Tisch entzündet.
Doch die merkwürdige Frau hatte den Blick Ihrer Wirtin gar nicht wahrgenommen. Genausowenig wie die Tatsache, dass es draussen bereits stockdunkel war. Und auch den Lichtzauber, der von Ihr selber ausging, nahm sie nicht wahr..............
Die Geschichte wird im Gruppenthread "Der Vampir und die Priesterin (http://www.multimediaxis.de/threads/97261-Der-Vampir-und-die-Priesterin)" fortgesetzt.
Der Bosmerische Räuber ging langsamen Schrittes auf Melian zu. In seinem breitem, groben Gesicht spiegelte sich eine wiederwärtige Begierde, die voll und ganz dem Waldelfenmädel galt. Abscheu überkam Dareyn bei dem Gedanken, was so eine...Kreatur dem Mädchen anhaben wolle und so nahm er die Beine in die Hand um nach einem schnellen Sprint mit seiner Waffe vernichtenden Hiebes das Mädchen aus der Gefahrensituation zu erretten. Ein dumpfes Geräusch, dass dem Spalten einer Melone glich, später sackte der Bosmer zusammen; und offenbar auch die Nerven der Elfe, denn diese ergriff Schlagartig die Flucht.
"War wohl alles etwas zuviel für Sie" dachte sich der Dunmer.
Ein pochender, unterdrückter Schmerz meldete sich die Gedanken des Dunmer an die Bosmer verschlingend und errinerte ihn an die Banditen und, sehr zu seinem Leidwesen, den Argonier dessen Gesellschaft er noch immer mehr als Unfreiwillig teilte. Die Aschgraue Hand wanderte langsam zu der blutenden Linken Wange, wo ein leichtes Aufblitzen der Wunde Dareyn signalisierte, dass er einen Heiler, oder zumindest fähigen Alchemisten aufsuchen sollte.
Im Norden lag eine herunter gekommen wirkende Stadt der Cyrodiiler, im Osten Argonien und im Westen Elsweyr, dass Khajitland. Noch immer trug er seine Ordinatorenrüstung, was einen Moment des Unmutes auf das dunmerische Gesicht zwang. Er musste dringend etwas Neues finden und was noch wichtiger war, seine neue Existenz aufbauen. Gab es hier nicht so etwas wie eine Arena? Einen Gedanken war es wert, doch irgendwo im Nirgendwo nach einer Arena zu suchen erschien ihm nicht sehr Weise.
Die eine Hand seine Wange reibend, dabei gelegendlich murrende Geräusche von sich gebend erkannte er erst spät diesen gigantischen weißen Turm der sich am Horizont auftat. Seit der Wiedervereinigung schnappte Dareyn auf Vivecs Strassen zwar allerlei Gerüchte, Tratsch und derlei Geschnattere auf, aber an so einen Turm errinerte er sich einfach nicht. Aber er war anziehend, sehr sogar und so Erwog er es, sich in diese Richtung zu Begeben, wäre da nicht die Echse und dese verdammte Rüstung. Als sähe es nicht schon verdächtig genug, dass ein Sieben Fuß großer Dunmer verletzt, mit einem Blutverschmiertem Streitkolben und einer seltsamen Rüstung umherzog, Nein das musste auch noch ein zwielichter Echsenmensch dabei sein.
Grossartig murmelte Dareyn und blickte zu Hashan.
Und nun? Wollt ihr das Mädchen verfolgen?
Xerxes stand auf und ging weiter dem Gang entlang. "Was mich wohl weiter hier erwartet", dachte Xerxes während er an eine Tür kam die in einen gemütlichen Raum führte, anscheinend der Wohnraum der Söldner und zugleich eine Waffenkammer. Denn Xerxes sah Betten und Waffenregale, alle möglichen Waffentypen des Materials Eisen und da Xerxes wieder an den Profit dachte öffnete er die Truhen.
Mit wenig Erfolg. Den Sold bewahrten die Söldner wohl an einem sicheren Ort auf, da er aus den Truhen nur 10 Gold gewinnen konnte. "Immerhin etwas", murmelte Xerxes in einem leicht verärgertem Tonfall, weil er noch nicht einmal ein besseres Schwert als sein momentanes fand.
Er ging wieder aus dem Raum heraus und ging weiter, wobei er sichtlich erstaunt war dass er auf mehreren Metern Weg noch keine Falle zu Gesicht bekommen hatte. Bis jetzt jedenfalls, denn er sah nun zwei Bretter die über einem schier endlos tiefen Abgrund lagen. "Hoffentlich brechen die Dinger nicht", flüsterte Xerxes sich zu als er den ersten Fuß auf ein Holzbrett stellte. Er ging Schritt für Schritt auf den Brettern und als er hörte, dass ein Brett gerade begann zu brechen versuchte er so schnell wie möglich auf die andere Seite der Schlucht zu springen.
Vergebens, denn er war nicht gelenkig genug in seiner eisernen Rüstung. Reflexartig hob er seine Hände und, wie er es gehofft hatte, konnte er das Seil des Alarmauslösers in die Hände bekommen. Xerxes hing in der Luft und hörte wie sich Schritte näherten. Er schwang sich so gut er konnte nach vorne, in der Hoffnung einen Absatz zu finden auf dem man ihn nicht sah. Er fand auch einen Absatz und mit einem Sprung versuchte er dort zu landen.
Xerxes stand auf dem Absatz, aber sein Bein knickte um und löste ein Stück des Absatzes. Er ruderte mit den Armen, versuchte sich nach vorne zu beugen und schaffte es doch noch auf dem Absatz stehen zu bleiben und genau in diesem Moment kam ein Söldner vorbei. "Warscheinlich denkt der ich sei dort runter gefallen", dachte Xerxes als der Söldner fortging. Nun kletterte er die Wand hoch, was sich für ihn als schwierig darstellte.
Allerdings schaffte Xerxes es oben anzukommen und als er sich hinsetzte dachte er darüber nach wie er wohl weiter durch die Höhle gehen würde und den Fallen ausweichen würde.
Dark Nekromant
05.05.2007, 19:06
"Und nun, wollt ihr das Mädchen verfolgen?"
"Nein. Es hat gezeigt das es sich wehren kann."
Hashan erhob sich aus der Hocke und betrachtete die kleine schimmernde Kugel in seiner Hand. Mit der freien Hand rieb er sich im Nacken. Ich glaube, in der geheimen Universität wird man mir mehr über diese Kugel sagen können.
Er wandte sich dem Dunmer zu, der sich gerade umsah und dessen Blick anschließend am Weißgoldturm der Kaiserstadt hängen blieb. Hashan verstaute die Kugel in seiner Gürteltasche und zog einen Leinenverband heraus, den er dem Dunmer reichte.
"Was macht denn ein Ordinator in Cyrodiil? Gibt es hier irgendwo einen Vivec-Schrein oder so?" fragte der Argonier neugierig und leicht spöttisch.
Eindeutig widerwillig streckte der Elf seine Hand nach dem Verband aus, und drückte es an seine verletzte Wange, die langsam anfing zu eitern. Auf Hashans Frage ging er nicht ein. Dieser Elf braucht ärtzliche Hilfe, aber das ist eigentlich nicht mein Problem.
"Ich würde dir empfehlen in die Kaiserstadt zu gehen, um deine Wunde heilen zu lassen. Du schuldest mir nebenbei noch 3 Septim für den Verband und 1 Septim für den Pfeil, den du zerbrochen hast."
Inzwischen war es schon dunkel geworden, Nocturnals Stunden. Der tiefrote Blick des Dunmers richtete sich wütend auf Hashan, dieser legte die Hand instinktiv um den Griff seines Dolches.
"Auch ich werde nach Kaiserstadt reisen, Rothaar, wenn du willst begleite ich dich, um dich vor gefährlichen Wegelagerern zu schützen."
Die letzten Worte waren Hashan aus dem Mund geschlüpft, ohne das er es wollte. Hoffentlich nimmt er nicht an.......
J'Shivrizza hielt die Kleider fest, starrte zum Sack Zucker hinunter, dann zum Hochelfen. "Für mich?" fragte die Khajiit. "Warum ist es so nett? Was hat es vor? Wo soll J'Shiv nun hin?"
Die Khajiit seufzte innerlich. Sie stand in einer ihr fremden Stadt, die sie bisher nicht einmal zu betreten gewagt hatte. Zu sehr hatte bei ihrem ersten Besuch die Sonne in ihren Augen gestochen, bevor sie die Brille besaß. In der Stadt kannte sie niemanden. Und alles sah so aus, als wären einfach Baumstämme übereinander gestapelt und zu Hütten erklärt worden. Immerhin dürfte jeder Waldelf aus Valenwald beim Blick auf diese Architektur vor Schreck umfallen. Dieser Gedanke gefiel J'Shivrizza.
Weniger aber, daß sie keine Idee hatte, wo sie bleiben sollte. Womit sie sich hier ihre Septims verdienen könnte (obschon die Idee mit dem Milcheiszuckergemisch noch in ihrem Hinterkopf schlummerte). Warum die Goldstange ihr half. Weshalb sie die Kleider geschenkt bekam (oder nur geborgt? Die Besitzbräuche der Haarlosen verwirrten die Khajiit immer wieder). Ihre ganzen Grübeleien über die Zukunft brachte sie in zwei Worten zum Ausdruck: "Und folgend?"
Elendil Sunlight
05.05.2007, 19:44
Elendil seufzte erst innerlich, dann äußerlich und das dafür umso tragischer. Allein schon die Art, wie diese verflixte J'Shivrizza ihn mit konstanter Bosheit als "es" bezeichnete, war entwürdigend und ließ wieder einmal ein Museum voller ausgestopfter Khajiit als etwas durchaus Erstrebenswertes erscheinen. Was er allerdings nicht aussprach. Aber träumen würde ja wohl auch ein älterer Magier noch dürfen.
"Ja, natürlich für Euch", erwiderte er daher nur auf die Kleiderfrage. "Oder dachtet Ihr etwa, ich würde auf meine alten Tage noch Frauenkleider anziehen? Und wo Ihr hin sollt jetzt? Na, hier bleiben oder bevorzugt Ihr es etwa im Schnee zu schlafen? Und ich bin ... nicht ... nett! Nein, gar nicht nett. Ich bin ein alter Magier, der niemanden mag und am liebsten seine Ruhe hat und dem offenbar nur Sheogorath höchstselbst eine heimatlose magische Khajiit an den Hals gehängt hat, die das beste Beispiel für wandelnde magische Katastrophen ist".
Mit diesen Worten drehte er sich brummig um, entnahm einem Schrank seinen Spazierstock, welchen er auf der Reise vergessen hatte. Ein gutes Stück. Schwarzes Holz, dessen silberner Griff in einem Drachenkopf endete. Nicht, dass er eigentlich eine Gehhilfe brauchte, aber dieses edle Teil verlieh ihm immerhin ein noch würdevolleres und eindrucksvolleres Auftreten. Wenngleich dies in der letzten Zeit dank J'Shivrizza massiv gelitten hatte.
Er öffnete die Tür zu einem kleinen Gästeraum, welcher Bett, Schrank, Tisch, Stuhl und Kommode enthielt. "Hier könnt Ihr schlafen, Eure Sachen utnerbringen und was Talos was für Unfug anstellen", knurrte er. Dann marschierte er zu seinem Bücherregal und durchsuchte selbiges angestrengt, bis er am Ziel seiner Suche angekommen war und ein kleines blaues Bändchen hervorzog, welches den Titel "Eiszauber für Anfänger" trug und von dem Autor Arturio Gelati geschrieben war. Wortlos kehrte er in das Gästezimmer zurück und legte das Büchlein auf den Tisch. Dieses erklärte in leicht verständlicher Weise und ohne dass man der Magiergilde angehören musste, normale leichtere Eiszauber. Elendil hegte die Hoffnung, dass die magisch so sehr begabte Khajiit damit vielleicht ein paar geregeltere Zauber lernen würde, die nicht in einer Katastrophe münden würden. Zuerst hatte er ein Buch über Feuerzauber hinlegen wollen, doch bem Gedanken daran, was bei einem Anfänger der Elementarschule alles schief gehen kann, war ihm ein kalter Schauder über den Rücken gelaufen. Lieber sollte J'Shivrizza sein Haus vereisen als abfackeln. Auftauen war leichter als neu aufbauen.
Langsam ging er nach unten in sein eigenes Schlafzimmer, wo er sich aufseufzend aufs Bett fallen ließ und die Augen schloss. Endlich wieder in einem vernünftigen Bett liegen! Seine letzten Gedanken, bevor der Tiefschlaf ihn ereilte, waren, dass er hoffentlich nicht erst in 100 Jahren von irgendjemandem aufgetaut werden müsse, weil die Khajiit eine neuerliche Katastrophe heraufbeschworen hatte.
Grossartig dachte sich Dareyn nur innerlich ein weiteres mal seufzend. Jetzt *half* ihm der Argonier auch noch, entweder war das Vieh "Ganz in Ordnung", einen hinterhältigen Plan ausheckend, beides, oder er sah es als einen Teil seines Ehrenkodexes an.
Einen nachdenklichen Augenblick später warf der Dunmer seine Vorurteile fort, die gewissermaßen auch Teil seiner indoktriinierten Charakter-und Volkszüge-waren und nickt dem Argonier dankend zu. Für ein "Danke" kannte er ihn noch nicht gut genug. Den Verband faltend band er ihn sich quer über die Wange, bis ein geeigneter Heiler die Wunde bereinigen und versorgen konnte. Die Vivec-Frage des Argoniers überhörte der Elf, die Frage der Eskorte war etwas anderes. ER konnte sich verteidigen...SICH verteidigen...unfreiwillig rief die Echse Errinerungen an sein Versagen wach. Ironischerweise hielt der Argonier eine Hand an seinem Dolch. Einen Moment lang verspürte der Dunmer den Wunsch, der Echse jede einzelne Schuppe einzeln herauszureissen und anschliessend in ein Obliviontor zu treten. Aber nicht mit einer Wunde......nicht mit einer Wunde...
Einen Moment später bemerkte der Dunmer die einbrechende Nacht, so gering er den Argonier schätzte, zu Zweit wäre es definitiv sicherer.
Mrmpf...gut...ihr scheint euch hier auszukennen, führt ihr den Weg an
J'Shivrizza machte es sich im Gästezimmer bequem. Was in erster Linie hieß, sich Brille, Kapuze und Robe zu entledigen und in das Bett zu kriechen. Trotz der Mauern aus Holz und dem irgendwo brennenden Kamin fror die Khajiit, und sie wickelte die Bettdecke um sich. Und darüber noch die drei Umhänge, welche sie von Elendil bekommen hatte. Das Haus kam ihr eiskalt vor.
Nicht, daß es nicht auch in der Wüste Kälte gegeben hatte. Sand speicherte keine Hitze, und so waren auch die Nächte in Elsweyr kalt gewesen. Bloß bei weitem nicht so eisig. Die Khajiit überraschte es, nicht ihren Atem in der Luft zu sehen. Erneut fragte sie sich, wie Haarlose das überhaupt aushalten konnten. Ohne ihr Fell fürchtete J'Shivrizza sogar unter der Decke zu erfrieren.
Das Buch über Waldelfen, "Ein Tanz im Feuer" fiel ihr wieder in die Hände. Fürs erste hatte sie mehr als genug gelesen. Die Goldstange mochte darüber scherzen - im fünfjährigen Krieg war das Verhalten der Bosmer kein Scherz gewesen.
Da fiel ihr Blick auf das andere Buch. Frostzauber auch noch. Als wäre es nicht schon kalt genug in der Hütte. Was sollte J'Shivrizza damit machen? Das Haus in ein Eisblock verwandeln?
Während sie die Seiten überflog, kamen ihr Erinnerungen an Spielereien in der Wüste. Sandkörner durch Magie zusammenfügen, bis sie zu festen klumpen wurden, zu Kristallen. Ein vorbeiziehender Scholar hatte sie einst "Quarz" genannt. J'Shivrizza bevorzugte "Schimmerdinger".
Dabei kam ihr eine Idee. Was, wenn sie das Wasser in der Luft sammeln würde, so wie damals den Sand? Und diese seltsamen Frostvorstellungen darauf übertröge?
Kurz darauf wuchs ein Stalagmit aus Eis von der Decke hinunter, bis er abbrach und vor das Fußende des Bettes fiel. Er krachte auf, zersplitterte in tausend Einzelteile. Beim Knall hatte die Khajiit an die in Cyrodiil fiel zu oft vorkommenden Gewitter denken müssen.
Ob Elendil wachgeworden war? Jedenfalls polterte es noch woanders im Haus. J'Shiv ging zur nächsten Übung über. Diesmal sammelte sie das Wasser an der Tür, formte es, damit es nicht wieder abfiel. Bögen und Linien, bis sie Buchstaben ergaben. "Krzzwiutl"
J'Shivrizza hatte die Buchstaben nach ästhetischen Gesichtspunkten ausgewählt. Und nur Momente später zersprangen auch sie am Boden wie Alchemistenphiolen. Die Luft war trockener geworden, und die Khajiit hüstelte.
Dark Nekromant
05.05.2007, 20:12
Na Klasse! Einfach genial! Dieser Dunmer ist wirklich auf mein Angebot eingegangen,
vieleicht fühlt er sich so sicherer? Und, um die Sache zu krönen, denkt dieser Elf auch noch, das ich mich hier auskenne.... Ich bin jetzt gerade mal einen Tag lang hier.
"Nun gut, dann folge mir." Hashan fiel in einen lockeren Lauf und bewegte sich in Richtung Kaiserstadt. Der Dunmer war diese Reiseart wohl nich gewohnt, denn nach knapp einer Stunde höhrte Hashan ihn leise Keuchen. Kein Wunder bei solchen Rüßtungen. ging es dem Argonier durch den Kopf, und ein leicht sadistisches Lächeln legte sich auf seine Gesichtszüge. Er blieb stehen und wartete das der Dunmer die letzten paar Meter zu ihm aufholte. Hashan war froh, Nocturnals Segen zu besitzen, er hätte sonst nie so lange laufen können. Als der Dumer bei ihm ankam, wurde dem Argonier bewusst, was für eine Leistung der Ordinator gerade vollbracht hatte, und den restlichen Weg nach Kaiserstadt gingen sie in gemächlichem Tempo.
Nach ein paar Stunden schritten sie über die steinerne Brücke auf die Stadtinsel. Die Tore waren schon längst verschlossen, und die Legionäre wollten das ungleiche Duo nicht mehr hineinlassen, was wohl an der Rüßtung des Elfs lag. Erst als einige Goldstücke rollten und sie die eitrige Wunde des Dunmers sahen öffneten sie die Torflügel.
"Ich werde nun zur geheimen Universität gehen. Du solltest derweil einen Heiler aufsuchen." Mit diesen Worten verschmolz der Argonier mit den Schatten der Kaiserstadt.
Elendil Sunlight
05.05.2007, 20:30
Elendil träumte. Merkwürdigerweise flogen in seinem Traum seine Alchemiegerätschaften wild durch das Haus, um auf dem Fußboden krachend zu zerschellen. Darüebr erschrak er so, dass er wach wurde. Glücklicherweise nur ein Traum.
Schepper, klirr, peng, wuuussssch! Waaas? Kein Traum? Irgendwo in seinem Haus schienen sich seine Alchemiegeräte wirklich selbständig gemacht - und wie alle fallenden Alchemiegeräte auf der ganzen Welt - ein unerfreuliches Ende in Scherben zu finden. Doch warum? Es gab kein Erdbeben in Bruma oder bei Bruma. Doch dann wurde der Altmer schlagartig richtig wach. Nein, ein Erdbeben gab es nicht. Es gab Schlimmeres. Eine verrückte Albino-Khajiit ins einem Haus. Seinem unschuldigen wehrlosen Haus. Und diese Khajiit schien sich gerade an seinen ebenso unschuldigen udn wehrlosen Geräten zu vergreifen. Der Magier warf seine Robe über, schnappte seinen Gehstock und raste nach oben.
Die Geräusche wurden lauter und kamen eindeutig aus dem Gästezimmer. Der Hochelf stieß einen Wutschrei aus, riss die Tür auf und stürmte in das Zimmer. Beziehungsweise hatte das Zimmer stürmen wollen, doch merkwürdigerweise schien der Boden auf einem unglaublich glatt zu sein und ein bösartiges Eigenleben entwickelt zu haben. Jene Art Eigenleben, die jeden, die den Boden betraten, unweigerlich auf denselben beförderten. Was auch Elendil passierte. Im nächsten Augenblick bewies wieder einmal das Gesetz der Anziehungskraft seine Richtigkeit und er landete unsanft auf dem Boden. "Bei allen daedrischen Höllen", brüllte er fassungslos und fuchtelte mit seinem Stock in der Luft herum. Der Boden war nicht nur glatt. Er war kalt und nass und eisig. Ein genauere Inspektion zeigte, dass es zum Glück nicht seine teuren ALchemiegeräte gewesen waren, sondern schlichtweg Eiszapfen. Diese verdammte Khajiit verwandelte sein Haus offenbar gerade in einen Eispalast. "Ihr, Ihr ... Ihr ... Ihr verrückte, wahnsinnige und von allen guten Göttern verlassene Khajiit", brüllte er, hochrot im Gesicht und fuchtelte mit seinem Gehstock weiterhin wild vor der Nase der Khajiit herum. Ihm fehlten schlichtweg die Worte. Irgendwann kam ihm zu Bewußtsein, welch albernes Bild er abgeben musste. Ein alter Magier, der auf einem vereisten Fußboden saß und mit einem Gehstock herumfuchtelte. Er kratzte den letzten Rest seiner nicht mehr verbliebenen Würde zusammen und stand auf. Oder wollte es. Doch der vereiste Boden spielte ihm einen neuerlichen Streich und wieder landete er sitzend auf ihm. Erst der zweite Versuch klappte, doch nachdem Elendil sich endlich in eine aufrechte Haltung zurückbegeben hatte, stand er stocksteif und wagte keinen weiteren nach vorne. "Dämliche Khajiit", fauchte er nur zutiefst empört und verlies das Gästezimmer mit einem Rückwärtsprung. "Ihr könnt wohl auch nciths richtig machen", brüllte er noch, während er wütend wieder nach unten in sein Zimmer stapfte, wo er die Tür hinter sich zuschlug und sicherheitshalber verbarrikadierte, indem er einen Stuhl unter die Klinke schob und einen Tisch vor den Stuhl. Nein, dieser J'Shivrizza war absolut nicht zu trauen.
J'Shivrizza sah der Goldstange nach, wie sie aus dem Zimmer stürmte. Schien nicht sehr begeistert von ihren Zaubern zu sein, stellte die Khajiit fest. Na ja, was sollte sie auch machen? Ihre Gedanken sammelten Eis (und Wasser) vom Boden auf, fügten die Stücke zusammen, bis das Ebenbild einer Katze entstanden war. Eine Katze, die zum Teil durchsichtig und mit Eissplittern durchzogen war. Das von Magie erschaffene Bildnis maunzte, kratzte sich, fegte dabei Schneeflocken von sich herunter.
"Vielleicht mag Spitzohr das mehr." flüsterte die Khajiit. "J'Shiv empfiehlt, sich nicht vor den Kamin zu legen." einen Moment dachte sie nach. "Und aus dem Zimmer zu gehen. J'Shiv möchte schlafen. Genug Aufregung für heute. Geh spielen. Und mach um Azurahs Willen nichts kaputt!"
Die Eiskatze trollte sich aus dem Zimmer, und ein mentaler Lidschlag warf die Tür hinter ihr zu. Tief in die Decke gewickelt, einen Umhang über den Kopf gezogen, schlief die Khajiit schließlich ein. Und träumte von eiskalten Wüsten voller Schnee.
Elendil Sunlight
06.05.2007, 13:16
Elendil erwachte ausgeruht und ausgeschlafen, da die restliche Nacht glücklicherweise ohne weitere Vorkommnisse gewesen war. Zufireiden warf er sich eine frische Robe über, nahm seinen Gehstock zur Hand und entbarrikadierte die Tür. Und erstarrte. Vor besagter Tüs saß eine Katze und maunzte fröhlich. Nicht etwa eine beliebige Katze, nein, dieses Tier schien aus Schnee und Eis zu bestehen. Nichtsdestrotz maunzte sie. Der Altmer erstarrte. Überlegte fieberhaft, was vielleicht in seinem Tee vom Vorabend gewesen sein könnte. Hatte diese J'Shivrizza ihm etwa Skooma untergemischt? Er blinzelte, öffnete die Augen wieder. Die Katze blieb. Und maunzte. Kratzte sich und maunzte erneut.
Der Hochelf atmete tief durch, konzentrierte sich und schleuderte der Erscheinung einen en Bann-Zauber entgegen. Und er funtkionierte. Zurück blieb ein Häufchen Schnee und Eis, welches rasch taute. Na also. Wieder eine bösartige Überraschung dieser elenden Khajiit, welche sich offenbar vorgenommen hattte, ihn in den Wahnsinn zu treiben. Hach, er wusste es, hatte es immer gewusst. Khajiit existierten nur, um andere verrückt zu machen. Musste ein spezielles Hobby dieser Rasse sein.
Er marschierte schnurstracks zum Gästezimmer, klopfte kurz an und betrat selbiges dann. "Wieso seid Ihr eigentlich aus Elsweyr fort", begann er. ""Hat man Euch wegen Bösartigkeit verjagt? Habt Ihr alle dort in den Wahnsinn getrieben? Oder halt, nein, ichweiß jetzt, warum man in letzter Zeit so wenig Neuigkeiten aus Eurem Heimatland hört. Ihr habt es in eine gigantische Stalagmiten-Höhle verwandelt, in welcher nur noch Eis-Katzen leben können. Und die maunzen nur und können weder sprechen noch schreiben!"
Danach fühlte er sich besser, wollte auf dem Absatz kehrtmachen und den Raum verlassen, als ihm noch etwas einfiel. Dieser verkorkste Alchemist, der entweder aus Bravil oder Leyawiin stammte. Den wollte er auch noch heimsuchen. Um dem Kerl aber das Handwerk zu legen, brauchte er J'Shivrizza, denn nur das Opfer konnte eindeutig den Täter identifizieren. "In zwei Tagen brechen wir nach Leyawiin auf. Solltet Ihr noch etwas brauchen, besorgt es jetzt", sprach er und marschierte danach zu der kleinen Küchenzeile, wo er eine Kanne Tee zubereitete sowie Brot, Käse und Früchte bereitstellte. Die Katze würde shcon auftauchen, wenn sie Hunger hatte. Taten Katzen immer.
Wieder einmal konnte J'Shivrizza nur ihr Haupt schütteln. Das heißt, das konnte sie erst, nachdem sie ihre Mähne aus dem Umhang befreit hatte. Haare in Knopflöchern können böse Folgen haben. Wenig später hatte sie ihre Robe angelegt. Darüber alle drei Umhänge. Und die Kapuze. Und die Brille trug sie auch noch, da allein schon das durch die Milchglasfenster fallende Licht war so grell, daß es sie permanent blinzeln ließ.
"Gefällt ihm denn kein Kunststück?" maunzte sie in Richtung Kochecke. "Im Allerheiligen-Gasthof wäre J'shiv dafür mit Septims überhäuft worden. Das ist gemein!"
Die Khajiit verschränkte die Arme. Und hielt dabei die Umhänge fest, wodurch sie aussah wie eine eingesponnene Raupe. "Außerdem ist J'Shiv aus Elsweyr gebracht worden, weil J'Shiv nicht mehr weiß, was überhaupt war. Alles nebelig und schwammig aus der Zeit. Zuviel Sonne, zu wenig klare Gedanken. Und nur Sand für die Kunst."
Erst wollte J'Shivrizza zurück in das Gästezimmer stürmen, erinnerte sich dann aber an einen weiteren Satz der Goldstange. "Besorgen, sagt es?" fragte sie. "Oh, J'Shiv braucht nicht viel. Dickere Roben für Schneewüste. Kleid schön, vielen Dank, aber zu freizügig für Sonne und Schnee. Dünnere Roben für schwüles Wetter am großen Fluß. J'Shiv weiß nicht, wie Echsen es in solchen Sümpfen aushalten. Aber J'Shiv weiß auch nicht, wie Fell-Lose in dieser Stadt die Kälte ertragen. Literatur für Unterwegs fände J'Shiv auch toll. Auch besserer Rucksack, Trockenfrüchte und Wasserschläuche zu empfehlen. Aber J'Shiv sehr bescheiden ist. Und nicht wissen, wo es das hier gibt. J'Shiv "Jo" anstrebt, nicht "Dar". Eigentlich möchte J'Shiv sich die Septims lieber verdienen, statt Sachen einfach zu besorgen. Gibt Probleme mit komischen Kaiserlichen Konzepten, wie es sicherlich schon bemerkt hat Wo gibt es hier Tavernen? Viele neue Tricks diese Khajiit auf Lager hat!"
Elendil Sunlight
06.05.2007, 14:02
"Aha". Elendil nickte äußerlich verständnisvoll, während er innerlich grübelte, was Jo und Dar heißen sollte. Irgendein erleuchteter Status, den nur Khajiit erreichen konnten vielleicht? Wie auch immer. Allerdings zuckte er zusammen, als J'Shivrizza Tavernen sowie neue Kunststücke erwähnte. Alles, nur das nicht. Er sah Bruma abwechselnd von Eiskatzen überflutet, in Eishöhlen verwandelt oder schlichtweg abgefackelt. Und eine Vorstellung war grausiger als die nächste. Er griff in seinen Goldbeutel und drückte der Khajiit 50 Goldmünzen in die Hand. "Hier, schaut Euch Bruma an, sucht Euch einen Laden, kauft, was Ihr wollte aber - bei Mara und Azura - lasst Eure Füße aus jeglicher Taverne. Ich flehe Euch an. Und wenn Ihr Gold verdienen wollte, dann könnt Ihr mir helfen Tränke zu mixen. Ich legen Euch die Rezpte mit den genauen Angaben sowie den Zutaten auf den Tisch. Und haltet Euch bitte genauestens an die Angaben. Kein Gramm weniger, kein Gramm mehr, keine weiteren Zutaten".
Aenarion
06.05.2007, 14:04
Am nächsten Morgen wachte Asharr später als gewohnt auf. Das hieß zwar nicht, dass er spät aufwachte, doch immerhin war die Sonne schon aufgegangen. Die guten alten Legionszeiten, wo man in aller frühe aufstehen und gleich irgendwelche Übungen durchmachen oder zwei, drei halbwüchsige Möchtegern-Banditen verscheuchen musste, waren vorbei.
Trotz des angenehmen Bettes war Asharr noch leicht müde. Dennoch stand er mühselig auf, und zog seine "Wanderkleidung" an. Seine Rüstung frühmorgens anziehen, nochdazu in einer Stadt, das mochte was für protzerische alte Dunmerherren sein, die ihre Autorität durch aufwändige, verschnörkelte Rüstungen untermauern mussten, aber Asharr fand es schwer und ungemütlich. Also zog er seine Kleider an und ging in den Schankraum. Hungrig bestellte er einen Schlachterfisch-filet und dazu eine Milchsemmel und Bier. Ein Bier am Morgen, das weckte auf, obwohl es sicher nicht das beste für seine Gesundheit war. Immerhin war er in Ork. Hässlich vielleicht, aber dafür hält man etwas aus.
Wenig später kam auch Karrod her, und Asharr, der seinen Fisch schon aufgegessen hatte, las noch ein wenig in dem "Rappenkurier" der am Tisch daneben gelegen hatte.
Als auch der Bretone fertig waren, holten sie ihre Sachen, bezahlten, und gingen vor die Tür, um auf Drakos zu warten. Dieser erschien, frisch und munter, und schon ging es los.
Ihr gepäck wieder auf dem Pferd beschritten sie die Straße. Die frische Luft und die Schöne Natur zwischen den beiden Städten machten die Reise angenehm, und dieses Mal hatte die Kaiserliche Legion volle Arbeit geleistet: Kein einziger Bandit hielt sie auf. Auch keine wilden Tiere griffen sie an, was aber eher normal war: auf den Hauptstraßen, die immerhin recht befahren waren, traf man normalerweise keine Tiere, die hielten sich lieber fern von den Menschen. Außer vielleicht dann, als er Kamahl getroffen hatte... Irgendetwas musste er wohl angestellt haben, damit er gleich von drei Bären und einem Zweigling angegriffen wurde.
Jedenfalls verlief die Reise ruhig. Die wenigen Leute die ihnen entgegenkamen, waren nur friedliche Reisende, obwohl sie nicht zwangsläufig freundlich waren. Auch zwischen den drei Gefährten kam kein großartiges Gespräch zustande, aber die Atmosphäre war gut.
Schließlich kam das Anwesen des Artefaktsammlers in sicht.
Ganz nettes Haus. So wie das ausschaut frage ich mich, warum er nicht einfach Mehrunes Dagon Geld für das angeboten hat, was wir mit Blut erkämpft haben?, dachte Asharr. Doch die gute Stimmung war bald verflogen. Als sie näherkamen, kam kein Wächter zu ihnen, kein Diener, nicht einmal ein Hund! Vorsichtig geworden zogen sie halb ihre Waffen und traten in das kleine Anwesen. Ein so reicher Mann musste Wächter oder Diener haben. Da niemand auf ihr klopfen antwortete, traten sie in das Haus ein. Toll! Wie in Legionszeiten, war Asharrs erster gedanke. Ein so reicher Mann hatte wächter, nur waren die in diesem Fall ziemlich tot. Pfeile im Rücken und große Löcher im Körper waren eindeutige Symptome.
Beim näheren Hinschauen stellte sich heraus, dass das ganze haus verwüstet war. Blutwar an den Wänden, am Boden und an der Decke, doch eine recht breite Blutspur fürte zu einer Hintertür. Drakos' Schlussfolgerungen nach musste der Altmer noch leben, also machten sie sich an die Verfolgung. Ein Kampf am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen... vor allem, wenn man dann tot ist. Dann hat man aber auch nichts anderes mehr. war Asharrs Gedanke dazu. Irgendwie fühlte er sich nicht bereit. Während die beiden anderen schon losgingen, blieb er noch kurz hinten, um seine Rüstung anzuziehen. Dann fühlte er sich schon besser.
Er holte die anderen ein - gerade rechtzeitig. Dier Banditen - es waren derer vier - waren gerade dabei, ihr Opfer in eine Höhle zu bringen. Mit etwas erleichterung bemerkte Asharr, dass kein Ork dabei war. Irgendwie waren Orks bei anderen Rassen als Schläger und brutale Kreaturen bekannt, und das nicht zuletzt weil, zumindest Gerüchten zufolge, Orks oft als Banditen auftraten. Hier jedoch sahen sie sich einem Nord mit einer Axt und einer Rüstung, die orkischer Machart war, einem Kajiit-Magier in Glasrüstung, einem Rotwardonen mit gemischter Ausrüstung und einem Dunmer mit Robe, Dolch und Bogen. Und, natürlich dem armen Schwein von einem Altmer, den der Dunmer gerade als Schild missbrauchte. "Das würde ich nicht tuen ihr drei! Ich weiss nicht wer ihr seid aber euch scheint dieser Altmer etwas zu bedeuten und wenn ihr meine Kumpanen angreift werde ich ihm die Kehle durchschneiden!", schrie der Dunmer mit einem siegessicherem Lächeln.
Plötzlich erschien ein Pfeil im Kopf des Dunmers - und viel Blut. Tja, Hochmut kommt vor dem Pfeil... oder wie war das? Ein Mensch war aufgetaucht, und es schien, dass er den Pfeil geschossen hatte. Anscheinend kannte er den Altmer - es war sein Wachkommandant. Höchst unelegant entledigte sich der Altmer der Leich auf seinem Rücken, als Drakos dem Neuankömmling auftrug, den Auftraggeber in sicherheit zu bringen. Sie drei würden sich um die Banditen kümmern.
Anscheinend hatte Drakos schon eine fixe Kampfordnung im Kopf, jedenfalls teilte er jedem einen Gegner zu. Asharr "erhielt" den Nord. Auch gut.
Und der Kampf begann. Der Nord musste irgendwas geraucht haben, oder aber einen heftigen Schlag gegen den Kopf erhalten haben, jedenfalls stürzte er dümmlich grinsend auf Asharr ein - ohne jegliche Taktik. Für einem normalen Menschen wäre das ein problem gewesen, aber der Nord schien Anabolika mit der Muttermilch aufgenommen zu haben, jedenfalls hätte einer seiner Schläge problemlos einen mittelgroßen Baum gefällt.
Doch Asharr hatte einen Vorteil. Trotz seiner Kraft war die riesige Axt des Nords sehr schwer, und Asharr war etwas schneller - trotz Ebenerzrüstung und Streithammer, oder vielleicht eben weil sie aus Ebenerz bestanden. Bei der Legion hatte er einiges über die Kampfgewohnheiten der verschiedenen Völker gelernt, aber bei diesem Individuum schienen alle regeln auf den Kopf gestellt worden zu sein - inklusive der des minimalen Intelligenzquotienten den ein Mensch zum leben brauchte. Die Schläge seines Gegners waren so stark wie planlos, und Asharr konnte allen mehr oder weniger ausweichen - sonst hätte er gar nichts mehr getan.
Immer weiter ging der kampf. Obwohl, Kampf konnte man es nicht nennen, denn Asharr wich nur aus. doch sogar der durchgedrehte Bodybuilder, der ihm als Gegner diente, wurde langsam müde. Die Axt musste irrsinnig schwer sein, und langsam, aber sicher verloren die Schläge an Wucht. In der Zwischenzeit rannen aber beiden Kontrahenten Schweißströme das Gesicht herab.
Dann hatte Asharr eine Chance: Die Axt des Nords hatte sich in eine Holzstrebe, die ein kleines Vordach vor der Höhle stützte, verfangen, und der Mensch brauchte ein paar Augenblicke, um die Axt loszubekommen. währenddessen schwang Asharr seinen Hammer und zertrümmerte des Menschens rechte Schulter. Ein Schmerzensschrei drang aus dem Mund des Nords und er ließ die Axt fallen.
Der Kampf aber war noch nicht zu ende. Durch den Schmerz in Raserei verfallen stürzte sich der Nord unbewaffnet auf Asharr, der kaum ausweichen konnte und die Faust seines Gegners in den Bauch bekam. Die Rüstung tat ihren Dienst, aber Asharr wurde auf den Boden gestoßen und konnte seinen Hammer nicht mehr einsetzten. Das Geld, das er für den Glasdolch gezahlt hatte, zahlte sich wieder einmal aus. Als der Nord sich auf den am Boden liegenden Ork stürzte, zog dieser seinen Dolch und rammte ihn dem Nord in den Hals. Blut schoss Asharr entgegen, und wieder war er damit bedeckt.
Der Tote Mensch war nicht nur stark gewesen, er war auch schwer, und das hatte sich mit dem Liter Blut, der Asharr Bedeckte, nicht geändert. Trotzdem hievte er den Toten von sich und stand mühselig wieder auf, um sich nach seinen Gefährten umzuschauen, und ihnen möglicherweise zur Hand zu gehen.
Auch Karrod war schon fertig, aber er hatte seinen Gegner nicht umgebracht, außer er hatte ihn aufgegessen - er erinnerte sich an irgendwelche Geschichten über Humanoidenfressende Bosmer... aber Karrod war ein Bretone - aber Asharr glaubte eher daran, dass Karrod "seinen" Banditen hatte ziehen lassen. Nachdem er ihn ordentlich verprügelt hatte, natürlich. Trotz seines Sieges sah er allerdings nicht allzu glücklich drein. Doch dafür würde auch später noch Zeit sein. Jetzt sollten sie schauen, wie es Drakos erging.
Lord Asgar
06.05.2007, 15:47
Drakos stürzte sich in den Kampf gegen den Khajiiten. Da es sich bei dieser Katze offenbar um einen Kampfmagier handelte hatte der Argonier wohl einen Gegner mit ähnlichen Taktiken wie er selbst. Der Khajiit verschwendete keine Zeit und schleuderte einen Feuerball, dann zog er sein Kurzschwert und lief auf den Argonier zu. Ein schneller Hieb des Khajiiten folgte darauf. Drakos duckte sich unter dem Feuerball weg und parierte den Hieb. Der Khajiit schien unter Skooma-Einfluss zu stehen , so konnte man sich jedenfalls seine unpräzisen, wilden Angriffe erklären. Drakos fiel es schwer die Hiebe vorrauszusehen doch er konnte einen richtigen Moment appassen und den Khajiit mit einen schnellen seitlichen Drehangriff entwaffnen. Das Schwert des Khajiiten flog ein Stück durch die Luft und landete tief in der Erde. Während Drakos die Flugbahn der Klinge verfolgte nahm der Khajjit Abstand und zog seinen Zauberstab. Drakos wurde aus seinen Gedanken gerissen als ein Blitzzauber an ihm vorbeiraste...
Der Argonier hatte nun mit einem ganzen Hagel von Zaubern zu kämpfen, das Ausweichen war nicht gerade einfach. Da kam dem Argonier eine Idee : Er versuchte in Bewegung zu bleiben und kramte in seinen Taschen. Da war sie : die Zauberreflektionschriftrolle , die er bei einem Dremora-Magier gefunden hatte. Er setzte sie ein und das siegessichere Lächeln wich aus dem Gesicht des Khajiiten. Die Zauber prallten einfach an dem Argonier ab und wurden zurückgeworfen. Während er auf den Khajiit zulief schleuderte er einen Waffen-Beschädigungszauber auf den Feind. Wie zu erwarten hob der Katzenmensch seinen Stab um sich zu schützen und der Schuss traf genau wo er sollte, der Magierstab begann zu leuchten, mit einer Art magischen Brennen. Drakos holte aus und setzte mit aller Kraft einen Schwerthieb auf den immer noch in Blockhaltung befindlichen Stab...und er zerbrach..."NEIN!!! Den habe ich doch erst gestern geklaut!" rief der Khajiit und stieß den Argonier weg.
Drakos schleuderte einen Feuerball , der Khajiit wich mit einer lässigen Kopfbewegung aus. Drakos nutzte die Chance und setzte dem Khajiit einen Fausthieb direkt in den Magen, dort hatte die Rüstung ein Loch. Wieder einmal lohnte es sich dass Drakos ein Argonier war, Klauen hatte und Schilde verabscheute, so hatte er immer eine Hand für Zauber oder Fausthiebe frei. Der Khajiit taumelte, Drakos packte ihn an den Schultern und stieß ihn gegen einen Baum. "Hört zu, ich töte ungern andere Biestrassen , wenn ihr klung seid, nehmt diese Chance an und flieht. Und denkt gar nicht daran mir oder dem Altmer jemals wieder unter die Augen zu treten, KATZE!!!" schrie der Argonier dem Khajiiten ins Gesicht. Dieser setzte einen furchtsamen Blick auf , löste sich aus Drakos' Griff und lief laut "Bitte tötet mich nicht!"-rufend in den Wald hinein.
Drakos sah sich um , da lag ein Sack, ein kurzer Blick hinein zeigte die Artefaktesammlung des Altmers. Die Gruppe nahm den Sack und die Ausrüstung der toten Banditen und machte sich wieder auf dne Weg zur Villa des Altmers...
Als das Trio das Gebäude erreichte waren der Hauptmann und der Altmer gerade dabei die gefallenen Wachmänner zur begraben. Die Gruppe hielt Abstand um nicht zu stören. Als auch die letzte Leiche ein Grab in der feuchten Erde erhalten hatte, begann der Altmer ein trauriges, elfisches Totenlied zu singen. Der Wachhauptmann sprach ein paar Verse über die Gefallenen. Das einzige was die Gruppe jedoch vom Abstand her klar verstand war das Ende seines Gebetes : "Und möge Akatosh meine Gefährten in seinem Reiche aufnehmen und ihren Seelen gnädig sein , die in Ausübung ihrer Plicht dahingeschlachtet wurden durch die Klingen habgieriger Räuber."...
Als das Gebet zu ende war näherte sich die Gruppe den beiden. Nach den üblichen Bekanntmachungsformalitäten klärte sich die Situation : Der Wachhauptmann war in Anvil gewesen um sich einige neue Pfeile zuzulegen, als die Banditen angriffen. Als er wiederkam war er den Spuren gefolgt und schliesslich bei den Banditen gelandet. Nun fiel Drakos erst ein warum sie diesen Pechvogel von einem Altmer überhaupt aufgesucht hatten. Der Artefaktesammler schien betrübt als er vom unrühmlichen Schicksal des Assassinen und seinen wertvollen Amulettes erfuhr. "Ach übrigens , wir haben eure Artefakte hier wieder gefunden" sagte Drakos. Der Altmer lächelte. "Das? das sind nicht meine Artefakte in diesem Sack sondern nur Attrapen. Niemand der Artefakte im sechstelligen Wertbereich besitzt würde diese einfach so im Obergeschoss liegen lassen, sie dienen nur der Täuschung von Dieben. Folgt mir." sagte der Hochelf und führte das Trio in den Keller seines Hauses. Der Altmer legte seine Hand in ein Fass das offenbar Fleischvorräte enthielt und sekunden später öffnete sich eine Geheimtür hinter der dutzende beschriftete Vitrienen mit den echten Artefakten lagen...
"Eigentlich hatte ich vor für den Siegelstein nur etwas Gold zu bezahlen aber ihr habt mein Leben gerettet, daher werde ich jedem von euch ein Artefakt nach Wahl schenken!" sagte er. Das Trio begann nun in dem großen Kellergeheimraum umherzulaufen und sich die Artefakte anzusehen. Gelegentlich fragte einer den Altmer nach der Wirkung eines Artefaktes.
Drakos sah sich etwas um , da fiel sein Blick auf ein Amulett , völlig aus Silber und in der Mitte ein Edelstein aus reinem Silber, perfekt geschliffen. Auf der Vitriene war erwas eingraviert "der Silberstein".
"Was ist das für ein Amulett?" fragte Drakos den Altmer. "Das ist der Silberstein , er gehörte eins einem berühmten Zombiejäger. Seine magische Wirkung entfaltet sich auf alle Untoten ausser Vampire : Blickt ein schwächlicher Untoter auf dieses Amulett zerfällt er sofort zu Staub. Ein stärkerer würde in die Flucht geschlagen oder wenigstens einen Teil seiner Macht erinbüßen. Ein starker Untoter würde wenigstens etwas schwächer werden." erklärte Solkas Avikar. "Ich habe so das Gefühl , das wir dieses Ding früher oder später brauchen können." sagte Solzenos. Drakos stimmte zu und wählte dieses Artefakt. Als alle ihr Artefakt gewählt hatten verabschiedeten sie sich von dem Altmer und seinem Hauptmann...
Die Gruppe reiste nun nach Anvil. Der Bitte des Altmers einer Anvil-Wache über den Vorfall in der Villa zu berichten kamen sie natürlich nach. Auch der fahrende Händler, ein Rothwardone , war schnell gefunden und er zahlte einen beachtlichen Preis für die als Beute gesammelten Waffen und Rüstungsteile der Gruppe. Dann verteilten sie das Geld untereinander. Nun war es Zeit abschied zu nehmen.
"Asharr,Karrod, wir waren ein gutes Team. Unser gemeinsames Abenteuer hat mir viel Spaß gemacht und ich denke wir alle konnten sehr davon profitieren. Ich denke wir werden und früher oder später wieder begegnen. Bis dahin auf wiedersehen und ...bleibt am Leben!" verabschiedete sich Drakos von seinen beiden Gefährten. Er entschied noch etwas in Anvil zu bleiben ehe er in die Kaiserstadt reiste um etwas in der Arena zu kämpfen, immerhin war er schon im Rang eines Blutvergießers dort....
Da war er nun wieder einmal: Allein in der Abenddämmerung stehend inmitten des Herzens des Kaiserreiches. Ein einfacher Dunmer umgeben von unzähligen Menschen, Elfen und Tierrassen, unzähligen Kulturen, Kulten, Abenteurern, Händlern und Bettlern. Und er war diese Echse los, etwas, dass dem Dunmer einen Augenblick Frieden schenkte. Frieden der nicht lange währte, denn erste neue Gedanken schlichen sich sofort in seinen Kopf. Da waren zum einem seine Rüstung, die Mittelslosigkeit und die nur notdürftig verbundene Wunde an seiner Wange. Irgendwie musste er an Geld, einen Arzt und eine Existenz kommen. Und durch die Menschenmassen dieser Stadt.
Einige Zeit lang liess er sich ziellos durch die Kaiserstadt treiben, bahnte sich hier und dort mit Hilfe seiner Ellbogen durch die schier unendliche Masse der Menschen bis er, eher durch Zufall als beabsichtigt vor einem gewaltigem Rundbau stand. Dutzende Menschen quetschten sich Regelrecht durch die Eingänge dieses Rundbaus, ein Waldelf nahm ganze Säcke voll Gold entgegen und es schien, dass die ganze abendliche Geschäftigkeit der Kaiserstadt hier zusammenkam. Selbst einige Robenträger huschten elegant zwischen den Massen in dieses Gebäude. Einen Moment später erblickte Dareyn ein Plakat, auf dem groß die Worte "DIE ARENA" standen. Eine der unzähligen Türen stand neben dem Elf einsam vor sich hin, kein Mensch wollte diesen Pfad nehmen. Murrend arbeitete sich der übergroße Dunmer in Richtung des Waldelfes der, gehetz wirkend, sofort schmierig lächelte
WIEVIEL? brüllte er fragend über die Massen hinweg.
Septime meinte der Bosmer wohl, etwas das Dareyn nicht besaß. Ob der Kerl auch Draken nahm?
Knapp antwortete Dareyn 75 Draken
Der Elf erwiederte den Blick des Dunmer geringschätzend und wandte sich der Masse zu.
Seufzend blieb der Blick des Ordinators an der leeren Tür hängen, die ihn gewissermaßen in ihren Bann zog. Vielleicht der Weg in ein neues Schicksal? Nach einem kurzen Geschubse, Gedrängel und Gezerre erreichte er sie, stiess sie auf und nahm den Geruch von Schweiss und Dreck auf. Dem Weg in die Tiefe folgend sah er die Gladiatoren der Arena bei ihrem Training, dass ihre volle Konzentration erforderte, niemand scherte sich um den Dunmer, niemand ausser einem übellaunig Aussehendem Rothwardon.
Ihr habt genau Zehn Sekunden Zeit mein Schlachthaus zu Verlassen bevor ich euch die Arme ausreisse, also sagt mir was ihr hier wollt
Etwas irritiert blickte Dareyn den Mann an, es erschien ihm so als sagte er das zu jedem...
Spontan brachte er in etwas gebrochenem Cyrodiilisch heraus, dass er sich den Gladiatoren anschliessen wolle. Immerhin hatte er nicht viel zu verlieren, kämpfen konnte er und so konnte er etwas Geld auftreiben. Dennoch war die Verwunderung seiner eigenen Worte wohl anzusehen, denn der Rothwardon lachte schallend und sah den Elf prüfend an.
Ja, ja ihr könntet eine einigermaßen brauchbare Leiche abgeben, und das Schweinekotelett braucht ebenfalls etwas zum Fressen, nun gut, welches Gewand soll es sein?
Auf einen Rüstungsständer deutend zeigte dieser Rothwardon Dareyn die zur Auswahl stehenden Gewänder. Nach einem kurzem Blick darauf entschied er sich für ein leichteres.
HA, ich dachte doch ernsthaft ihr würdet euch hinter einer Eisenmauer verstecken, Gut, jetzt ist es zu spät für einen Kampf, geht zu Ysabelle und lasst euch erst einmal untersuchen, Morgen ist genug Zeit zum sterben
Gesagt getan wich der Elf von der Stelle und begab sich zu der Frau, die er als eine Cyrodiil einschätzte.
Ah, Orwyns neuestes Opfer, steht nicht so herum, nehmt den Verband ab
Einen Augenblick später betasteten raue Frauenhände die aufgeplatzte Wangenhaut, die ältere Frau nickte sachlich und ging auf einen Schrank zu der, nach seiner Öffnung, einen heftigen Geruch absonderte, offenbar war er voller Salben und Arzneien. Gezielt griff Ysabelle hinein und machte keinen Hehl daraus, eine äusserst brennende Salbe gezielt auf die Wunde zu reiben. Kurz knurrend unterdrückte Dareyn den Schmerz und sog einmal tief Luft ein, als die Frau einen frischen Verband straff an der Wange festmachte.
Ein knappes Danke herausbringend wandte sich der Dunmer ab und sah durch das Schlachthaus, wie Orwyn diesen Ort nannte. Überall trainierten Leute aller Rassen, deren Stand, frühere Berufung, alles war unwichtig, hier waren sie gleich: Kämpfer, die für Geld und Ruhm töteten. Ein Ork stach besonders heraus, seine Kampfkünste waren, so ungern es Dareyn sich auch eingestehen mochte, herausragend. Dieser Mann war eine Tötungsmaschine, die Art wie er sich bewegte, die Klinge führte. Als wären Waffen eine Armverlängerung. Ein Dunmer trainierte Abseits mit Bogen und Fäusten, eine Nord hieb wütend auf eine Trainigspuppe ein und einige andere schliefen bereits.
Der Dunmer fühlte sich auf eine befremdete Art und Weise wohl hier und nachdem er sich an einem ruhigerem Plätzchen umzog, sah er an sich herab. Dieses Kampfgewand war verdammt leicht, dass war bestenfalls Gehärtetes Leder mit einigen Nieten und anderen Verbesserungen, er spürte es im Vergleich zu seiner alten Rüstung fast garnicht auf der Haut. Die alte Rüstung...sie lag da zu einem Haufen Knochenmaterial zusammengewürfelt. Frei murmelte der Dunmerische Kampfhund in sich hinein, er hatte diesen Teil seines Lebens nun endgültig hinter sich gebracht und war jemand, der für Geld tötete. Vom Glaubenswächter zu einem Gladiator. Leicht grinsend begab Dareyn sich zu einer Attrappe und studierte Bewegungen in seiner neuen Rüstung ein, die sich als überraschend angenhem erwies und aus der er einigen Schwung mehr holen konnte als aus dem Indorilpanzer. Die neu gewonnene Agilität würde ihm sicher bei seinem bevorstehendem Kampf helfen und so widmete sich der Arena-Kämpfer ganz dem Training.
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