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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Platz im Leben



haebman
16.12.2006, 17:18
Bischen dümmlicher Titel, zugegeben^^

Aber das hätt mich nur mal interessiert: Wann WEISS ich eigentlich, dass ich meinen Platz im Leben gefunden habe?

Derzeit bin ich ja grad mit der Schule fertig und steh quasi an einem Scheidepunkt in meinem Leben. Soll ich jetzt dieses oder jenes studieren, oder doch lieber eine Ausbildung machen? Je nachdem wie ich mich entscheide wird ja mein Leben anders verlaufen...
Woher also kann ich mit Sicherheit sagen, meinen tatsächlichen Platz im Leben gefunden zu haben?

Was sagen u.a. auch die älteren hier dazu?

Najo, das ist mir nur grad so im Laufe des Tages eingefallen, lasst eure Gedanken hören :)

Leon der Pofi
16.12.2006, 17:25
Bischen dümmlicher Titel, zugegeben^^

Aber das hätt mich nur mal interessiert: Wann WEISS ich eigentlich, dass ich meinen Platz im Leben gefunden habe?

Derzeit bin ich ja grad mit der Schule fertig und steh quasi an einem Scheidepunkt in meinem Leben. Soll ich jetzt dieses oder jenes studieren, oder doch lieber eine Ausbildung machen? Je nachdem wie ich mich entscheide wird ja mein Leben anders verlaufen...
Woher also kann ich mit Sicherheit sagen, meinen tatsächlichen Platz im Leben gefunden zu haben?

Was sagen u.a. auch die älteren hier dazu?

Najo, das ist mir nur grad so im Laufe des Tages eingefallen, lasst eure Gedanken hören :)

ich glaube, man bekommt plötzlich ein anderes gefühl. so ging es mir, als ich den zivildienst angefangen habe in steyr. jetzt bin ich da schon 3 jahre und betreuer. als ich das erste mal hier hingefahren bin, wusste ich. da bleibst du.
das gefühl war einfach da, ist blöd zu beschreiben.

deine entscheidung kann dir niemand wegnehmen, aber ich kann dir sagen, dass es egal ist. es muss so im leben passieren, wie es passiert.
du hast auch keine alternative, um dann zu sehen, wie es anders gewesen wäre. sicher kannst du überall bisschen reinschnupper, dass ist aber nicht das gleiche. hätte ich den zivi nicht gemacht würde ich jetzt als bürohängst zum schluss vergammeln, da ich die handelsschule gemacht habe.
und ich bin heilfroh, dass es anders gekommen ist

was hättest du gemacht, wenn du deine alte schule abbrechen hättest müssen?
was, wenn du eine andere schule gemacht hättest? du hättest diese freunde nicht, du hättest diese menschen in deinem leben nicht kennengelernt.
was wäre gewesen, wenn du in die falschen kreise gerätst?

kann eigentlich niemand beantworten, dass leben ist einfach so, wie es jetzt im augenblick ist. und man soll auf seine gefühle achten und jeden tag so leben, wie man es für richtig hält. wenn du mal eine freundin kennenlernst und mit ihr kinder bekommst. warst du da zur richtigen zeit, am richtigen ort? was, wenn du eine andere frau kennengelernt hättest?

ich weiß jetzt nicht, ob du verstehst, auf was ich hinauswill :D

Princess Aiu
17.12.2006, 11:19
Ich würde Leon zustimmen.
Bin zwar selber noch ziemlich jung und kann noch nicht das Gefühl beschreiben,aber so stelle ich es mir vor.
Bald werde ich wahrscheinlich auch an solch einem Punkt in meinem Leben stehen und nachdem ich entschieden habe, werde ich es hoffentlich wissen oder wenigstens irgendwie spüren/fühlen/ whatever.;)

Achadrion
17.12.2006, 11:34
Ich weiß nicht, ob es Anderen auch so geht, aber bei mir wechselt die Antwort ständig.
Wenn ich glücklich bin und und irgendwie Alles klappt, habe ich den Platz gefunden. Wenn ich schlecht drauf bin, fällt es mir oft schwer mich an meine guten Leistungen zu erinnern. ;)

Es hängt von der Deffinition deiner Ziele ab. Wenn dein Platz im Leben der Posten als Bundeskanzler oder Siemensmanager ist, wird es natürlich schwieriger sein deinen Wunsch zu erfüllen. ;)

Die Zweifel werden immer wieder kommen. Wie schon gesagt: Blick zurück und mache dir bewusst was du schon geleistet hast, was für besondere Fähigkeiten du besitzt oder was für tolle Freunde oder Familie sich um dich kümmern.
Du darfst dann auch ruhig mal völlig unbescheiden sein ud das einfach mal für dich beanspruchen. Und wenn du dich mit dir wohlfühlst hast du auch deine Platz im Leben gefunden. :)

Paramite
17.12.2006, 12:10
Ich denke daß jeder in Wirklichkeit dauernd auf der Suche nach seinem platz im Leben ist. Wie Acha schon sagte - wenn man glücklich ist, hat man das Gefühl den Platz gefunden zu haben. Wenns mal nicht so gut läuft, sucht man weiter.

Entscheidungen gehören zum Leben. man muß ständig welche treffen. Ich bin froh daß man danach nie erfahren wird, wie es gewesen wäre, wenn man den anderen Weg eingeschlagen hätte - ich denke daß ist gut so.

Vertrau einfach Deinem Gefühl, wirst sehen es geht bestimmt gut ;)

Bauzi
17.12.2006, 19:41
Wenn ich das mache was mir Spaß macht, wenn ich Anerkennung dafür bekomme, oder einfach nur Feedback jeglicher Form und wenn ich dann noch neben meiner Partnerin stehe genug Geld habe um uns eine Familie mit Kindern leisten zu können.
Dann hab ich den Platz gefunden.


Vertrau einfach Deinem Gefühl, wirst sehen es geht bestimmt gut
Ich denke, da kann ich getrost zustimmen.

derBenny
17.12.2006, 20:56
Derzeit bin ich ja grad mit der Schule fertig und steh quasi an einem Scheidepunkt in meinem Leben. Soll ich jetzt dieses oder jenes studieren, oder doch lieber eine Ausbildung machen? Je nachdem wie ich mich entscheide wird ja mein Leben anders verlaufen...So wird es mir bald auch gehen, spätestens in einem halben Jahr, wenn ich entscheiden muss, wie es weitergehen soll.

Früher stand für mich immer fest, dass ich irgendeinen schönen Ingenieurberuf studieren will, aber meine Begeisterung für Technik hat inzwischen ein wenig nachgelassen. Wenn ich für Physik lerne, dann habe ich plötzlich das Gefühl, dass es mich überhaupt nicht weiterbringt. Ich lerne die Formeln, verstehe die Zusammenhänge, aber letztendlich stehe ich hinterher an der selben Stelle, an der ich auch vorher stand.
Nun frage ich mich, was ich überhaupt machen will. Auf Familie habe ich überhaupt keine Lust, Menschen sind mir zu anstrengend. Wenn ich zu lange Kontakt mit ihnen habe, entsteht Reibung, sie werden mir lästig, was im übrigen auf Gegenseitigkeit beruht. Also könnte ich mich voll und ganz meinem Beruf widmen, allein mir fehlt die Begeisterung, die Motivation. Finanzielle Ansprüche habe ich auch keine, wozu also mich zu sehr in meinen zukünftigen Beruf reinsteigern?

Valada
17.12.2006, 21:01
Schöne Grüße von einer, die nach knapp einem Vierteljahrhundert ihren Platz im Leben gefunden hat. Man weiß es einfach. Allerdings muss man sich an seinem Plätzchen erst einmal einrichten... und ab und zu versuchen andere einen zu vertreiben, um sich das Plätzchen selber unter die Nägel reißen zu können. Wär ja auch zu leicht, wenn man es auf dem Silbertablett serviert bekäme, oder?

Solange man bei Problemen darüber nachdenkt, ob man hier richtig ist, hat man sein Plätzchen noch nicht gefunden. Und ehrlich gesagt, so schlecht ist es nicht, auf Wanderschaft zu sein. Das Plätzchen bietet Anerkennung in der Form, dass man etwas aufbauen und anschließend genießen kann, ja. Man fühlt sich sicherer. Geborgen. Ja. Aber man sieht auch nicht mehr viel Neues, wie man es auf der Reise konnte. Wie lange kann man jeden Morgen den selben Horizont betrachten und sich darüber freuen? Selbst wenn man also sein Plätzchen gefunden hat, sollte man hin und wieder Abstecher in unbekannte Gegenden machen.

Etwas, was ich mich frage... was ist, wenn das Plätzchen von Räubern geplündert und verwüstet wird, abbrennt, in Fluten versinkt, ein Erdbeben es verschüttet oder Stürme das Dach abdecken? Ist es dann immer noch das Plätzchen und man baut es sich einfach neu auf... oder hat man sein Plätzchen dann verloren? Wenn man einmal seinen Platz hatte... kann man jemals wieder einen anderen akzeptieren?

Ich weiß jedenfalls, dass ich nirgends sonst mehr hin will...
Aber vielleicht bin ich ja auch müde vom ewigen Umherirren und bilde mir das nur ein?

Whitey
17.12.2006, 23:25
Was mir bisher noch nicht ganz klar ist:

Beziehst du dich auf den Ort, also wo man Leben will, oder meinst du das ausschließlich in beruflicher Hinsicht?

Was den Ort angeht, glaube ich, findet man sicher früher oder später einen Fleck, der einem sehr gut gefällt und an dem man sich wohlfühlt. Wenn man erstmal eine schöne Wohnung oder ein Haus gefunden hat usw.

Was die Position angeht, glaube ich aber, dass man diese nie wirklich findet. Zumindest glaube ich das von mir. Ich mache im Moment schon etwas, was mir auch Spaß macht, und wo ich mich auch drin spiegeln kann. Aber es gäbe noch so viel mehr das mir gefallen, mich reizen würde. Früher oder später, werden die eigenen Möglichkeiten immer weniger, und ich glaube man ist irgendwann einfach fertig. D.h. man ist fertig mit der beruflichen Entwicklung, mit dem studieren etc. und es gibt kaum noch Möglichkeiten die man alternativ einschlagen kann.
Da ist es doch klar, dass man sagt "Jetzt hab ich meine Position gefunden" muss man ja, egal ob man diese will oder nicht. Irgendwann ist man eben am Ende der Straße - und ich mein hier nicht den Tod.

Natürlich kann man sich weiterbilden, und man lernt natürlich sein Leben lang. Aber in Sachen Karriere, und darauf beziehe ich mich, ist einfach irgendwann schluss. Bei dem einen früher, bei dem anderen später und im Moment stelle ich mir das extremst unbefriedigend vor.

Es fällt mir sehr schwer zu akzeptieren, dass ich irgendwann mit meiner Ausbildung (z.Z. Studium) fertig bin, und dann einfach arbeiten soll. Die Vorstellung bereitet mir auch irgendwie unbehagen. Aber es wird früher oder später natürlich so kommen.

Ein weiterer Grund, warum ich nicht glaube, dass man jemals ernsthaft seine Position findet ist: Wie gesagt, man ist halt zum einen in dieser Sackgasse (ob man will oder nicht) zum anderen ist unsere Arbeitswelt und daran hängt ja das gesammte soziale Leben eines Menschen (zwecks Geld usw.) so unsicher, dass sich alles von Heute auf Morgen ändern kann. Die zig fleißeig arbeitenden Menschen, die 2006 bei Siemens etc entlassen wurden, teils Jahre lang in beschäftigt waren, "hatten alle ihre Position im Leben gefunden", und jetzt ist alles anders.

Wie soll ich mich auf etwas verlassen, wenn mein persönliches Schicksal, alles wovon ich abhängig bin in den Händen anderer Leute liegt? Wenn ich vom Wohl und Wehe anderer abhängig bin? Wenn ich später hoffen muss, dass meine befristeten Verträge verlängert werden, dass mir/uns nicht die Mittel gekürzt werden, dass unsere Klientel weiter existiert etc. pp. Wie soll man hier ernsthaft eine zementierte Position im Leben einnehmen?

Es ist einfach alles viel zu unsicher, als das ich mich auf etwas verlassen könnte.

Das einzige, wo ich glaube meine Position im Leben gefunden zu haben, dass sind viele meiner Einstellungen, Denk- und Handlungsweisen. Das heißt natürlich nicht, dass sich diese im Laufe der Zeit nicht auch ändern und entwickeln usw. aber die Richtung, die Tendenz usw. die ist ziemlich konstant. Das ist eigentlich eine der wenigen Konstanten, die sich quasi als roter Faden durch die letzten Jahre verfolgen lässt. Ob das nun immer gut oder schlecht ist vermag ich derzeit noch nicht zu deuten. Ich weiß allerdings, dass nicht alles immer gut ist, und dass ich durch viele Dinge, dadurch wie ich sie tue bzw. wie ich mich verhalte, es nicht immer einfacher habe. Dennoch denke ich, dass wenn ich es schaffe mit diesen Schwächen umzugehen, aus den Fehlern zu lernen, sehr davon profitieren und letztlich noch weiter wachsen kann.

Das sehe ich im Moment als Herrausforderung. Und wenn ich dies halbwegs erreiche, werden sich die anderen Dinge zumindest teilweise in eine weiterhin positive Richtung entwickeln und die kritischen Faktoren sich verkleinern.

Pursy
18.12.2006, 00:52
Ein Platz im Leben finden? Vielleicht erst, wenn du Tod bist.

Ich denke, das kommt darauf an, was man macht und mit was man sich zufrieden gibt. Ich bin gerade Zivi und mache einen auf Erzieher und ich weiß, dass mir das einfach so viel Spaß macht, dass ich sowas auch später machen will. Ich wollte vorher schon Lehrer machen und bin mir ziemlich sicher, dass es das richtige für mich ist.

Vielleicht werde ich in drei, vier oder vierzig Jahren da stehen und sagen: "Wie konnte ich das nur tun? Wie konnte ich nur Lehrer werden. Doch dann wird es zu spät sein, deshalb darf man gar nicht erst so denken, wie es später sein wird.

Letztendlich kann man nur es wirklich nur für den Moment entscheiden, es ist abhängig davon, ob man gerade Glücklich oder unglücklich ist.

Dark Paladin
18.12.2006, 04:18
So wird es mir bald auch gehen, spätestens in einem halben Jahr, wenn ich entscheiden muss, wie es weitergehen soll.

[...]

Nun frage ich mich, was ich überhaupt machen will. Auf Familie habe ich überhaupt keine Lust, Menschen sind mir zu anstrengend. Wenn ich zu lange Kontakt mit ihnen habe, entsteht Reibung, sie werden mir lästig, was im übrigen auf Gegenseitigkeit beruht. Also könnte ich mich voll und ganz meinem Beruf widmen, allein mir fehlt die Begeisterung, die Motivation. Finanzielle Ansprüche habe ich auch keine, wozu also mich zu sehr in meinen zukünftigen Beruf reinsteigern?
Kann ich so unterschreiben. Im April werd' ich mein Abitur haben, dann sehr wahrscheinlich erst den Zivildienst beenden und mir währenddessen Gedanken darüber machen, was ich danach mit mir anstellen will. Das wichtigste für den Berufsweg ist für mich, dass ich etwas finde, womit ich mich gerne auch außerhalb der Arbeitszeit beschäftigen würde. Zumindest bin ich zuversichtlich, dass ich, was auch immer ich mir vornehmen werde von den Dingen, die mir Spaß bringen, durchziehen kann. Bleibt nur zu finden, was mir zu suchen unbekannt ist. Außerdem will ich nicht einen Beruf anstreben nur wegen des Geldes oder gänzlich ohne Arbeit bleiben, ebenso wenig will ich nach dem Prinzip "Hauptsache Arbeit haben" rangehen. Glaube ja schließlich daran, dass ich - am richtigen Platz eingesetzt - weit mehr der Gesellschaft und mir selbst Nutze sein kann, als wenn ich irgendeinen Beruf auswähle, der mir keinen Spaß bringt und lediglich gerade gebraucht wird. Dass der zukünftige Beruf ein zentraler Wegweiser für den Platz im Leben ist - zumindest für mich persönlich -, ist mir klar.

Wichtig ist für mich erst einmal, dass sich mit dem Bestehen des Abiturs etwas für mich ändert, egal in welche Richtung. Das meiste, was ich in letzter Zeit in meiner Freizeit tue, ganz egal wie sehr ich in neue Ufer hineinschnupper, kommt mir vor, wie schon gesehen, schon erlebt und abgehakt. Auch wenn ich Diskussionen lese oder bei diesen zuhöre, zwischen Kollegen, in der Schule oder öffentliche, politische Diskussionen, bei allen kommt es mir so vor, als hätte ich alle Standpunkte schon gehört, jedes Argument gekannt, gefühlt als hätte ich ähnliche Diskussionsstrategien selber vor Monaten oder Jahren schon genutzt, als hätten sich die Menschen bis auf mich allesamt kein bisschen verändert und wären stehengeblieben. Auch auf zynische Gedanken zu kommen kommt mir rostig vor, lediglich das Gefühl bekommt mich, dass sich nichts verändert, wobei ich weiß, dass sich das Gefühl wieder verändern wird, als würde ich etwas Neues erleben und ich frage mich daraufhin, ob es denn eigentlich etwas Neues war oder nur eine weitere Ansicht von derselben Sache, wie schon oft erlebt.

Aus emotionaler Sicht fühle ich mich daher im Moment so, als würde ich einen Gegenstand suchen und als hätte ich den gesamten Ort, wo er sein könnte, bis ins Detail durchsucht, ohne Erfolg gehabt zu haben. Mir geht es dabei weder gut, noch schlecht, eher fühle ich mich ein bisschen leer und unfähig, diese Leere mit irgendwas zu füllen, dabei kein bisschen gestresst oder depressiv. Fern von den meisten Menschen, nah zu wenigen, die mir zumindest ein bisschen das Gefühl geben, dass "noch etwas da ist".