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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Casino Royale - Gibt es einen klassischen und einen modernen Bond?



LastGunman
17.11.2006, 22:57
Was wir ja aus Comic usw. kennen: 2 Universen, ein klassisches und ein modernes. Ist das nun auch bei Bond so?

Auf ign hat Casino Royale ja eine sehr gute Kritik bekommen. Immerhin basiert es auf dem ersten Buch von Ian Fleming.

http://movies.ign.com/articles/746/746474p1.html

Aber das Buch war ja die Einführung von James Bond, seine erste Mission. Genau das soll der Film anscheinend auch sein.

Übrigens lagen die Rechte an dem Buch damals irgendwo anders, weshalb Bond mit Dr. No auf der Leinwand startete. Es gibt auch eine Parodie namens Casino Royale, aber keine Ahnung ob der aus den 70ern oder 60ern ist. Die Story ist voller Bonds, der Film voller bekannter Schauspieler, am Drehbuch schrieben mehrere Autoren. Ein Mischmasch, der nichts richtiges geworden ist.

Da tun sich bei mir natürlich Fragen auf: Was macht Bonds Chefin in dem Film? Sie ist erst seit Goldeneye dabei, zuvor hatte James einen Chef. Auch soll Bond seinen späteren Freund Felix Leiter, den CIA-Agenten kennenlernen. Im Film Dr. No trifft er ihn auch zum ersten Mal. Zeitlich dürfte das ganze natürlich auch nicht ganz passen. Bond ist dadurch ja schon fast wie ein Comicheld, dessen Abenteuer auf kürzerem Zeitraum stattfinden als sich unsere wirkliche Welt ändert. Dabei sind - wie bei den Comics - die Filme immer dem Jahr angepasst, in dem sie geschaffen wurden.

Waren die Macher des Films einfach zu dämlich?

Oder - und der Vergleich mit einem Comichelden legt das ja nahe - haben wir es mit zwei Bond-Universen zu tun?

Eines endete mit "Lizenz zum Töten", das andere beginnt mit "Casino Royale" als Prequel und setzt sich ab "Goldeneye" fort. Interessant, dass gerade in diesem Film ein Zeitsprung von 8 Jahren stattfindet - vom obligatorischen Intro bis zum Film selbst. In dieser Zeit hatte Bond immer M, gespielt von Judi Dench als Chefin. Was ist in diesen 8 Jahren passiert? Es kommt zeitlich natürlich nicht mehr hin, James Bond wäre inzwischen ein alter Sack, auch wenn man das Comic-Zeitphänomen ausser Acht lässt.

Die Brosnan-Filme waren auch sehr eigenständig, es gab nie Verbindungen zu den alten Bonds. Naja, bis auf Q, den leider verstorbenen Desmond Llewelyn. Aber der tut und sagt ja nichts widersprüchliches. Ach ja, und da ist noch Moneypenny, die auf einmal sehr viel jünger war.

Dass "Q"s Nachfolger "R" alias John Cleese nicht in Casino Royale auftaucht, is ebenfalls ein Indiz dafür, dass man Connery bis Dalton für die neuen Filme ausser Acht lässt.

Wie dem auch sei, eine solche Entscheidung natürlich auch sehr viel Potential für viele, weitere Bond-Einsätze.

/discuss

Michael

Dennis
18.11.2006, 09:57
äääh... vielleicht is Bond einfach zeitlos?
Schau dir nur mal an, wie oft er mal eben die Welt oder zumindest haufenweise Menschen vor dem Tod rettet, das macht er dann mal eben 21 mal. Verteilt auf kürzere Zeit, die diese Spanne einnehmen würde hätte er jeden Monat mal was zu tun. Wieso altern die Kinder in den Simpsons nie?
Das hat doch nichts mit unterschiedlichen Zyklen zu tun.
Was M und Leiter angeht, geb ich dir allerdings recht, ist natürlich kein Problem soetwas zu machen, aber dann braucht man nicht so haarspalterisch sein, Moneypenny als auch Q außen vor zu lassen weil sie scheinbar im Roman nicht dabei waren. Mit den beiden und Bondy üblichen Gadgets fehlt einfach etwas. Zudem hast du aber vergessen, dass Leiters Hautfarbe sich plötzlich ändert, obwohl er in den Büchern von Fleming scheinbar tatsächlich schwarz war.

Was deine 8 Jahre in Goldeneye betrifft (obwohl ich glaube dass es neun waren. ;)) so lässt sich das ganz einfach erklären, dass Bond als Jungspund die Militärbasis in Russland hochgehen ließ, dann mal eben ein paar seiner Filmabenteuer erlebt hat und die eigentliche Handlung von Goldeneye danach einsetzt, der Vorspann also nur ein kleiner Vorklapp zur eigentlichen Handlung war und vielleicht vor den anderen Abenteuern spielt.

In eine Filmreihe, die inzwischen praktisch 22 Filme fasst eine durchgehend logische Chronologie reinzubringen ist schlicht unmöglich und irrsinnig. James Bond ist praktisch eine Art Actionheld und solange die innere Logik eines Filmes gewahrt ist, darf er wegen mir noch so oft durch die Gunbarrel laufen wie ihm lieb ist. Ich sehe es jetzt schon: Wenn ich Bond nächsten Freitag durch die Gunbarrel laufen sehe, werde ich vermutlich heulen, aber was will man machen... :D

LastGunman
18.11.2006, 11:07
Stimmt, war Leiter in Dr. No nicht schwarz?

Klar, Bond ist zeitlos. Die alten Filme haben teilweise aber schon eine Chronologie, es gibt mehrere wiederkehrende Charaktere oder es wird Bezug auf vorherige Filme genommen.

Casino Royale ist übrigens der 21. offizielle. Sag niemals nie war von einem amerkanischen Studio gedreht worden.


Was deine 8 Jahre in Goldeneye betrifft (obwohl ich glaube dass es neun waren. ) so lässt sich das ganz einfach erklären, dass Bond als Jungspund die Militärbasis in Russland hochgehen ließ, dann mal eben ein paar seiner Filmabenteuer erlebt hat und die eigentliche Handlung von Goldeneye danach einsetzt, der Vorspann also nur ein kleiner Vorklapp zur eigentlichen Handlung war und vielleicht vor den anderen Abenteuern spielt.


Das dachte ich zunächst auch, allerdings geht später deutlich aus dem Gespräch zwischen Bond und Judi Dech-"M" hervor, dass sie damals schon seine Chefin war.

Ich denke, als Kontinutitätsfanatiker ist es bequemer für mich zu wissen, dass dies alles ein neuer Anfang ist. Bin auf jeden Fall auf die nächsten Filme gespannt. Vielelicht erleben wir ja sogar das eine oder andere Remake.

Michael

Phoenix
18.11.2006, 12:38
Das können gar nicht zwei verschiedene Bonds sein! In Tomorrow Never Dies spricht Michelle Yeoh von Bonds verstorbener Frau. Ha. :D

Ich finde es zwar auch etwas dämlich, jetzt plötzlich ein Prequel rauszuhauen, zumal die Bond-Reihe ja bisher eigentlich mit ein paar Aussetzern ziemlich perfekt war, und auch hin und wieder ein übergeordneter Schurke fortführend benutzt wurde (Blofeld, Jaws, usw.), aber alles in allem die Filmhandlung in sich immer schön logisch abgeschlossen war, wie Dennis das schon gesagt hat.

Und Helden altern nunmal nicht bzw. sehr langsam, während die Welt um sie herum sich dennoch weiterentwickelt. Spider-Man fing mit 16 in den 60ern an, jetzt haben wir 2006, und er ist Ende 20 (grobe Schätzung meinerseits). Geisterjäger John Sinclair darf alle drei, vier Jahre mal seinen Geburtstag feiern, was auch erklärt, warum er seit Ende der 70er immer noch in den mittleren Dreißigern dümpelt.
Und so ist das eben auch mit Bond. Er behält sein filmisches Alter, während alles um ihn herum sich fortbewegt und altert. Kollegen sterben, Vorgesetzte werden ersetzt, die Welt dreht sich weiter. Ich kann auch gar nicht abstreiten, dass ich das gut finde, zumal wir uns sonst mittlerweile mit einem Spider-Man in der Midlife-Crisis, einem senilen Geisterjäger und einem gebrechlichen Bond herumschlagen müssten.

Jetzt aber mal zum Film selbst. Normalerweise bin ich kein Fan von Actionfilmen, vor allem nicht von modernen. Ausnahmen bei alten und neuen Filmen gibt es, aber das sind dann auch ziemlich coole Streifen, bei denen der Held nicht nur stumpf mit Muckis und Knarre ein paar Sowjets umnietet, sondern da sind es immer die Geschichten mit Köpfchen, Witz und liebenswerten Charakteren (letztes Beispiel für einen richtig guten Action-Film war z.B. Con Air).
So ähnlich verhält sich das bei mir mit Bond. Als mein Vater, seines Zeichens auch Bond-Fan, der mit 13 Jahren den ersten Streifen im Kino durfte, mir vor langer langer Zeit mal mit Moonraker den ersten Bond-Film im Fernsehen zeigte, war ich fest dabei. Ich habe die alten Filme nachgeholt, und mich ab dann auf jeden neuen gewidmet - und ich fand sie jedes Mal gut (auch da gab's Ausnahmen, hin und wieder war ein richtig blöder Film darunter). Auch den letzten Bond mochte ich, obwohl ja an sich fast nur Schießen und Effekthascherei dabei war. Aber war mir egal, coole Charaktere und abgedrehte Welteroberungspläne.
Ob es das jetzt alles im neuen Bond gibt, bleibt wohl offen, bis ich ihn gesehen habe. Aber man kann den Machern nicht vorwerfen, dass sie keinen interessanten Bond-Film gemacht haben.

Was ich aber richtig gut finde, ist, dass man jetzt scheinbar das "Geschüttelt, nicht gerührt" durch einen immer neuen, amüsanten Spruch ersetzt, was sich sogar zu einer Art richtig lustigem Running-Gag entwickeln könnte. Letztes Mal war's ja "Mit viel Eis, wenn Sie haben", dieses Mal ist es "Geschüttelt oder gerührt?" - "Sehe ich so aus, als würde mich das was scheren?". :D

LastGunman
18.11.2006, 17:56
Das können gar nicht zwei verschiedene Bonds sein! In Tomorrow Never Dies spricht Michelle Yeoh von Bonds verstorbener Frau. Ha.

Gut aufgepasst, das war mir nicht mehr in Erinnerung!

Also passt hinten und vorne nichts mehr in meiner geliebten Kontinuität...

Dennis
25.11.2006, 11:40
Soar, gestern war ich drin.
Im Gegensatz zum letzten Bondfilm wars eine deutliche Steigerung.
Bond war endlich wieder ein Spurensucher, eine Art Detektiv, der Hinweisen folgt, Hinweise erkennt und diese anzuwenden weiß. Leider beschränkten sich die meisten Spuren darauf, dass er irgendwelche Handys betrachtete und daraus Rückschlüsse ziehen konnte. Da hätte mehr Innovation reindürfen.
Daniel Craig spielte sehr gut, man darf ihn nicht an den anderen Darstellern messen, denn er spielte einen gänzlich anderen Charakter, einen sehr glaubwürdigen und einigermaßen authentischen Charakter. Ein arrogantes Arschloch, das man erst aus einiger Distanz beobachtet, das sich dann aber doch zum Mann mit Prinzipien entwickelt, der aber erst in der letzten Szene der Agent ist, den man kennt. Auch die Story und die Schurken waren glaubhafter inszeniert, so kam es mit Le Chiffre daher nicht zum Showdown, eher stellte sich heraus, dass er gar nicht der Gegenspieler ist, sondern auch nur ein einfacher Handlanger.
Das Pokerspiel, das zentrale Element, war packend und sehr spannend umgesetzt. Nur wer keine Vorkenntnisse in Sachen Poker hat wäre bei "Fold" und "Wir erhöhen die Blinds auf eine Million!" nicht mitgekommen, so hörte ich hinter mir zwei Männer immer wieder ein verwirrtes "Hä?" austauschen, man kann's ihnen nicht verübeln. :D

Titellied und Titelsequenz waren gut, sehr klassisch und einfach gehalten und doch so stilvoll wie die frühen Sequenzen unter Maurice Binder. Der Song "You know my name" von Chris Cornell gehört für mich zusammen mit "For your eyes only", "A View to a kill" und "Goldeneye" ganz eindeutig zu den besten Titelsongs in einem James Bond Film.
Was mich als langjährigen Hyperfan gestört hat, war die Umsetzung der Gunbarrell-Sequenz. Sie kam nicht direkt am Anfang, sondern erst vor dem Titelentwurf.... ach, wer wissen will wie sie aussieht: Der klicke hier! (http://www.youtube.com/watch?v=s5EccTVJkGU)
Find ich nicht gut, es fehlt einfach das gewisse Etwas daran und die Barrell sieht scheisse aus. Nächstes mal bitte wieder klassisch, ja? :D

Sonst kann ich nur sagen, gut, dass Bond die Kurve gekriegt hat und "Stirb an einem anderen Tag" nicht fortgesetzt wurde. So gefällt er mir viel besser. Er ist nicht mehr wie die alten Bonds, aber er ist ein Bond, wie man ihn in einem modernen Film erwarten kann. So freue ich mich schon auf Bond 22 für den Craig bereits unterzeichnet hat.

Phoenix
25.11.2006, 13:01
Was mich als langjährigen Hyperfan gestört hat, war die Umsetzung der Gunbarrell-Sequenz. Sie kam nicht direkt am Anfang, sondern erst vor dem Titelentwurf.... ach, wer wissen will wie sie aussieht: Der klicke hier! (http://www.youtube.com/watch?v=s5EccTVJkGU)
Find ich nicht gut, es fehlt einfach das gewisse Etwas daran und die Barrell sieht scheisse aus. Nächstes mal bitte wieder klassisch, ja? :D
Die Gunbarrell-Szene muss ich direkt mal loben. Nicht, weil sie jetzt direkt vor's Intro geschoben wurde (was an sich eine ganz hübsche Idee ist, aber leider Stilbruch), sondern, weil diese blöde Computer-Kugel, die auf den Zuschauer zuflog, wieder rausrationalisiert wurde. Wie oft war die jetzt drin? Die letzten beiden Male? Also, die hat mich echt mal aufgeregt. Genau die die Gunbarrell-Szenen mit Hut, wenn ich ehrlich bin.

Aber hey, die ersten paar Sekunden des Intros sehen schon wieder saustark aus. Da freu ich mich direkt wieder mehr, wenn ich in ein paar Tagen reingehen werde. Voraussichtlich.

Wie lange war jetzt die Planung und die Schauspielersuche für diesen Film? Drei Jahre? Dann sollte man den nächsten Film direkt nächstes Jahr raushauen. Werden die bestimmt auch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass 2007 kein Bond-Jahr wird. :D

Dennis
25.11.2006, 14:32
Die Computerkugel kam nur bei "Stirb an einem anderen Tag" und musste nunmal wirklich nicht sein.
Beim Hut finde ich eher schade, dass dieser gänzlich wegrationalisiert wurde, es war immer eine schön markante Szene, wenn Bond seinen Hut an Moneypennys Kleiderständer geworfen hat. :(

Die Schauspielersuche hat 2003 begonnen, nachdem Brosnan mehr Gehalt wollte und die Produzenten gleich vorweg abgeblockt haben. Dann kamen erstmals Colin Farell, Hugh Jackman und Orlando Bloom, sogar Robbie Williams ins Gespräch, doch keiner setzte sich durch, obwohl Jackman gerne gewollt hätte.
Danach stand man kurz vor einem Vertragsabschluss mit Dougray Scott, der sich scheinbar gegen Ewan McGregor durchgesetzt hatte und während schon überall berichtet wurde man habe einen neuen Bond gefunden, sagte Scott wegen persönlichen Dingen ab.
Als nächstes hörte man dann von Daniel Craig. :D

Bond 22 is für 2008 angesetzt, bisher haben nur Craig und Judi Dench unterzeichnet, das ist aber schomal die halbe Miete, deshalb vermute ich, dass der Film auch tatsächlich 2008 erscheint.

Und wenn du schon meinst du könnest dich schon auf Casino Royale freuen: Ja, das kannst du in der Tat. :)

haebman
26.11.2006, 12:06
Gestern spontan mit Kumpels reingegangen die Karten vorbestellt hatten, leider eine zu wenig.... Aber wie es das Glück so möchte hab ich noch eine der letzten beiden bekommen, in der hintersten Reihe :D

Was soll ich sagen, nach Living Daylights mein zweitliebster Bond. Daniel Craig spielt seine Rolle ziemlich gut ( da hast du es Bild-Zeitung :D ). Endlich wieder ein bischen realistischer und keine unsichtbaren Autos mehr^^

Ein wirklich toller Intro-Song, eine wirklich nette Handlung, mit Eva Green ein wirklich ansprechendes Bond-Girl ( keine flache Hally Berry mehr) was will man mehr? Ein bischen mehr Licht auf die wirklichen Antagonisten hätte man noch werfen können imo, zumindest ein ansprechender One-on-One Showdown hat mir gefehlt. So etwas braucht ein Agenten-Movie einfach bei mir^^ Deswegen ist Living Daylights bei mir auch auf Platz eins. Die Kämpfe mit Ambrose und mit Whitacker sind genial^^

Das einzige was mich wirklich störte: Judie Dench. Ich hab nix gegen sie als M. Aber ich mag sie einfach nicht, finde sie einfach unsymphatisch!

Auserdem wurde gesagt das James ein Waise ist. Ist in "die Welt ist nicht genug" die Rede davon das er aus einer Adelsfamilie stammt? Zumindest wird ein Titel erwähnt und das Familienmotto afaik...

Aber ja, der Film bekommt eine absolute Empfehlung von mir. Irgendwie hab ich auch den Verdacht das man bei Metal Gear abgekupfert hat. Hatte genau dieses Feeling den ganzen Film über^^

Cyberwoolf
26.11.2006, 13:26
Nun, realistischer würde ich den Film nicht unbedingt nennen. Es ist mir einfach unbegreiflich, wie Bond mit dem Charme eines Ziegelsteins auch nur eine Frau rumkriegen soll... Von den Nebenwirkungen eines Defilibrators rede ich gar nicht erst.
Die Actionszenen waren nicht schlecht, aber alle ziemlich aufgesetzt. Jede einzelne hätte man auch gut ersatzlos streichen können und im Hauptpart, dem Pokerspiel, kam gar keine Action vor.

Alles in allem muss ich sagen, wollte ich einen Actionfilm ohne Stil, technische Spielereien und mit einem farblosen Bösewicht, hätte ich sicher schon genug Auswahl. Das wird auch nicht durch die bekloppteste Folterszene in der Filmgeschichte und einen deus ex machina wettgemacht. Ganz sicher nicht.

Dennis
27.11.2006, 11:59
Auserdem wurde gesagt das James ein Waise ist. Ist in "die Welt ist nicht genug" die Rede davon das er aus einer Adelsfamilie stammt? Zumindest wird ein Titel erwähnt und das Familienmotto afaik...
Er wurde es erst als seine Eltern zur Zeit da er elf Jahre alt war, bei einer Bergwanderung in den Alpen ums Leben kamen. Darauf wird in Goldeneye auch mal angespielt.
"Die Welt ist nicht genug" ist der Wappenspruch aus dem Familienwappen der Bonds, das in "Im Geheimdienst ihrer Majestät" gezeigt wird. Und sowas hat in Britannien scheinbar eh jede wirklich große Familie, zumal Bondy Vater auch noch Schotte war...
da hat sogar jede Familie ihr eigenes Karomuster. :p

Duke Earthrunner
09.12.2006, 23:07
Konnte mir das Teil jetzt auch mal zu Gemüte führen.

Gleich vorweg, Lob an die Macher, hier wurde wirklich ein neuer Weg eingeschlagen.
Mutig, was sich aber auch größtenteils auszahlt.

Atmosphärische Overture, die gleich mal zeigt wo es lang geht in Sachen Härte, super Intro, tolle Mucke, und actionreiche Verfolgungsjagd mit explosivem Ende zeichnen die ersten 20 Minuten des Films aus. Mit der beste Anfang eines Bond Films ever.

Ich als Poker Fan habe mich natürlich sehr auf den Poker showdown gefreut, wusste zwar schon wie es ausgeht, war aber trotzdem spannend. Wenn auch vielleicht zuuu lang gezogen.

An Daniel Craig habe ich eigentlich auch nichts auszusetzen, hat eben eine harte Gangart draufgehabt, musste aber auch selber oft richtig heftig einstecken ( das kann einem Mann schon richtig auf den Sagg gehen :D ). Kommt einfach besser rüber, als wenn der Held nach jeder Sequenz ohne Kratzer davonkommt.

Einzig großer Minuspunkt sind die letzten 30 Minuten.
Mir war das echt einfach zu langgezogen, ich dachte mindestens drei mal jetzt ist Schluß, ging aber trotzdem nochmal weiter. Hatte mich sogar schon damit abgefunden, mal ein Bond Ende zu erleben, das ganz ohne einen großen Shootout oder einer Actionseuqenz auskommt. Wäre gar nicht so schlecht gewesen, hätte zum neuen Stil gepasst.
Wie auch immer zu viel hin und her, um noch richtige Spannung zu erzeugen.

Ansonsten fielen mir nur noch ein paar wirklich bescheuerte Dialoge auf, wurde aber durch die zahlreichen lustigen Sprüche ausgeglichen.

Am Schluß bleibt festzustellen, bester Bond Film seit langem, kommt aber nicht an Goldeneye ran (alle früheren Filme lass ich jetzt mal aus diversen Gründen ausser Acht). Aber da ist noch einiges an Luft nach oben, und in diesem Film wurde schon vieles richtig gut gemacht. Die Richtung stimmt, Gesamturteil thumbs up!

Rübe
10.12.2006, 20:21
Ich hatte irgendwie den Verdacht, der Typ, der Le Chiffre abgeknallt hat, gehöre zu SPECTRE. Möglich?

Wie dem auch sei, der Film ist genial. Bei einer bestimmten Szene dürften Männer im Kino wirklich mitleiden :D.

Ich würde das ganze als neoklassischen Bond beschreiben: Die Brutalität von ganz früher mit einem Schuss zusätzlicher Sentimentalität und geringfügig reduzierter Selbstironie.

Duke Earthrunner
10.12.2006, 20:59
Ich hatte irgendwie den Verdacht, der Typ, der Le Chiffre abgeknallt hat, gehöre zu SPECTRE. Möglich?

Wie dem auch sei, der Film ist genial. Bei einer bestimmten Szene dürften Männer im Kino wirklich mitleiden :D.

Ich würde das ganze als neoklassischen Bond beschreiben: Die Brutalität von ganz früher mit einem Schuss zusätzlicher Sentimentalität und geringfügig reduzierter Selbstironie.

Ich habe auch die ganze Zeit auf Blofeld gewartet. Ich glaube darauf wirds auch hinauslaufen.
Aber von mir aus braucht die Handlung des nächsten Films nicht da anzuknüpfen, wo sie jetzt aufgehört hat.
Blofeld oder sonstige Bösewichte nochmal zu recyclen ist ne gefährliche Sache.

Phoenix
10.12.2006, 22:04
Blofeld oder sonstige Bösewichte nochmal zu recyclen ist ne gefährliche Sache.
Bevor Bond ja jetzt irgendwie "reseted" wurde, hätte man Blofeld ja durchaus auch noch wieder reinnehmen können, man hat ja nie erfahren, ob damals der echte gestorben ist oder nur ein weiterer seiner Doppelgänger, aber das ist ja jetzt ziemlich egal, zum Teufel mit der Logik der Timeline.

Wenn jetzt aber Blofeld und/oder SPECTRE wieder auftauchen würden, fänd ich das persönlich schonmal als ersten Gedanken saustark, m.E. war Blofeld einer von Bonds "agentigsten" Gegenspielern (und genau solche Gegner will ich haben, wenn ich einen Bond-Film sehe), und mit einer Prise modernen Kinos - und damit meine ich keinen exsessiven Gebrauch von CGI!! - könnte man da einen richtig guten Schurken richtig gut auffrischen.
Alles, was darüber hinaus geht, wär mir dann aber wahrscheinlich schon wieder zu viel, über einen modernisierten, wiedereingeführten Dr. No wäre ich z.B. mehr als angepisst.

Rübe
11.12.2006, 01:17
Ich habe auch die ganze Zeit auf Blofeld gewartet. Ich glaube darauf wirds auch hinauslaufen.
Aber von mir aus braucht die Handlung des nächsten Films nicht da anzuknüpfen, wo sie jetzt aufgehört hat.
Blofeld oder sonstige Bösewichte nochmal zu recyclen ist ne gefährliche Sache.
Naja, wenn es einem schon bei Batman nicht gefällt (und ich bleibe dabei: Nicholson ist der einzig wahre Joker), dann wird es einem auch bei Bond nicht gefallen. Naja, nach den ganzen Austin Powers Filmen ist die Figur eh nicht mehr wirklich zu gebrauchen.




Wenn jetzt aber Blofeld und/oder SPECTRE wieder auftauchen würden, fänd ich das persönlich schonmal als ersten Gedanken saustark, m.E. war Blofeld einer von Bonds "agentigsten" Gegenspielern (und genau solche Gegner will ich haben, wenn ich einen Bond-Film sehe), und mit einer Prise modernen Kinos - und damit meine ich keinen exsessiven Gebrauch von CGI!! - könnte man da einen richtig guten Schurken richtig gut auffrischen.
Alles, was darüber hinaus geht, wär mir dann aber wahrscheinlich schon wieder zu viel, über einen modernisierten, wiedereingeführten Dr. No wäre ich z.B. mehr als angepisst.

Das mit dem "agentigsten" Gegenspieler hat was. Von mir aus kann es auch eine neue Organisation sein, aber ich wünsch mir wieder einmal ein verschwörerisches Netzwerk wie eben SPECTER damals...

haebman
11.12.2006, 16:26
Nennt mich blöd, aber sie sollten mal wirklich bei Meal Gear (Solid) abkupfern.

So eine Eliteeinheit wie Foxhound könnte als so ein erwähntes feindliches Netwerk in einem Bond funktionieren...natürlich sollte man etwas mehr auf dem Boden bleiben als in Metal Gear, sonst nimmt einem das Publikum sowas wohl nicht ab^^ aber mich würde sowas freuen^^

Phoenix
11.12.2006, 16:44
Nennt mich blöd, aber sie sollten mal wirklich bei Meal Gear (Solid) abkupfern.
Das meinte ich mit "agentigen" Gegnern. Ein Bond-Oberschurke muss erstmal optisch cool sein, damit er funktioniert (Blofeld mit Katze im Sessel, Largo mit seiner Augenklappe, jüngst endlich mal wieder Le Chiffre mit der Narbe und dem blutenden Auge), und vor allem einen richtig abgedrehten Gehilfen haben (Oddjob, Jaws, der coole Typ mit der Krallenhand aus "Live and Let Die", peinlicherweise ist mir sein Name entfallen). Wenn diese beiden wichtigen Pole schonmal stehen, dann kann ein Bond-Film nur noch schwerlich schlecht werden. Renard in "The World is not enough" war z.B. eine richtig coole Idee, aber leider sehr lieblos umgesetzt, während man aus dem vernarbten Bombenleger aus dem Anfang von "Casino Royale" richtig was hätte machen können.

Also wäre so eine Spezialeinheit wie FOXHOUND wirklich keine schlechte Idee. Es darf unter gar keinen Umständen in die Telekinetiker-Vampir-Genmanipulations-Ecke gehen, aber mit Flammenwerfern bestückte Irre, Meister-Scharfschützen und coole Typen wie Revolver Ocelot wären eine wahre Bereicherung für jeden noch kommenden Bond, die ich sehr begrüßen würde.

Duke Earthrunner
13.12.2006, 13:38
Es gibt schon ein paar Infos zum Nachfolger:


Will Bond 22 be the sequel to Casino Royale?

Producer Barbara Broccoli confirmed that Bond 22 will be a continuation of Casino Royale with Daniel Craig hinting that the events of Casino Royale would lead James Bond to "go out for revenge"


Who will be the antagonist in Bond 22?

Daniel Craig has stated that James Bond's target will be "the threat behind the threat"; however, when pressed as to whether the antagonist will involve SPECTRE, Daniel Craig refused to comment.


Blofeld or George Bush almost confirmed.......