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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kriegsschauplatz-Tourismus



Pursy
14.11.2006, 02:22
Erstmal gute Nacht... ;)

Ich habe vorhin einen Bericht gelesen, der darüber handelte, dass es kleinere Reiseveranstalter gibt, die ihre Kunden zu berühmte Kriegsschauplätze bringt, die Wege und sogar taktische Züge nahe bringt inklusive kleinerer Anekdoten aus Aufzeichnungen von Soldaten und Waffenvorführungen. Besonders beliebt seien die Normandie, Schlachtfelder in Nordafrika und sogar den Kosovo und in Planung sollen sogar schon Führungen in Afghanistan sein.

Ich halte das für ein wenig moralisch Fragwürdig, vor allem bei den "aktuelleren" Kriegsschauplätzen. Bei den älteren wie in der Normandie kann man sagen, dass es dazu dient, um den Schrecken des Weltkriegs vielleicht ein bisschen näher zu bringen und um die Erinnerung daran wach zu halten, aber beim Kosovo frage ich mich eher: "WAS SOLL DAS?" Dann sollen sie doch lieber mal da hinreisen und den Leuten, die jetzt in Armut leben dort helfen und nicht gucken, wieso es dazu kam und sich darüber "amüsieren".

Ich muss selber zugeben, sowas wie die Normandie oder einige Schauplätze in Russland würde ich mir wirklich gerne ansehen und darüber mehr erfahren, aber man sollte damit auch nicht zu weit gehen! Man sollte auf keinen Fall daran gefallen finden, den Krieg in diesem Sinne zu genießen.

Princess Aiu
14.11.2006, 16:08
aber beim Kosovo frage ich mich eher: "WAS SOLL DAS?" Dann sollen sie doch lieber mal da hinreisen und den Leuten, die jetzt in Armut leben dort helfen und nicht gucken, wieso es dazu kam und sich darüber "amüsieren".

Vielleicht erhält man dann dort auch etwas von den Einnahmen,die den Menschen dort zu Gute kommen würden.
Aber ich bin mir nicht so sicher,habe noch nichts derartiges gehört.

An sich finde ich es auch nicht gerade gut. Es ist irgendwie einfach dumm, dass man sich an solchen Schrecken ergötzen soll. Ich kann mir auch nicht vorstellen,wer da freiwillig hingehen würde,um das zu sehen.

Aber wenn es soetwas ist,wie zum Beispiel,die ehemaligen Konzentrationslager,die man besichtigen kann und eine Führung erhält,wie es damals dort war,etc.,dann wäre es irgendwie in Ordnung,da es zu Lernzwecken dienen soll und nicht,dass man sich darüber amüsieren soll.

La Cipolla
14.11.2006, 16:50
Aber wenn es soetwas ist,wie zum Beispiel,die ehemaligen Konzentrationslager,die man besichtigen kann und eine Führung erhält,wie es damals dort war,etc.,dann wäre es irgendwie in Ordnung,da es zu Lernzwecken dienen soll und nicht,dass man sich darüber amüsieren soll.
Die Chance tendiert gegen Null, zu Lernzwecken in einen Krieg wär auch irgendwie... @.@

Also in Ägypten haben am Hoteleingang Leute mit Sturmgewehren gestanden. ._.''' Allgemein war das dann eher Terrortourismus, aber halt nicht, um den Krieg zu sehen, sondern wegen dem Land. ^^''

Ich finds auch immer ulkig, wenn Leute wegen irgendwelchen einmal-in-zehn.jahren Umweltkatastrophen ihren Urlaub absagen. :p Die meisten machen das dann eh nur aus Prinzip, egal, dass die Chancen, dass sowas nochmal passiert, gegen Null pendeln.

Aldinsys
14.11.2006, 21:05
Was willst du machen. Wenn du in den Urlaub gehst,hast du die Wahl. Und wenn man die Wahl hat zwischen den sicheren Mallorca oder dem "gefärdeten" Ägypten,dann sagt vielen Leuten das Unterbewusstsein,sich für ersteres zu entscheiden. Da spielen rationale Beweggründe keine Rolle.

Bauzi
14.11.2006, 21:42
Vielleicht erhält man dann dort auch etwas von den Einnahmen,die den Menschen dort zu Gute kommen würden.
Nein soviel glauben hab ich nicht an die Menschlichkeit. Öhm... Schonmal Tourismus in Geographie oder Wirtschaft durchgenommen mit der dritten Welt? Ich denke nicht, dass es da anders sein soll nur weil es in Europa ist.

Das mit der Normandie usw. hat wirklich Sinn. Ich meine das ist ja nichts anderes als wenn man sich Tempel in Griechenland ansieht. Was vergangen ist, ist vergangen und daran kann man nichts ändern. Nur daran erinnern und nicht vergessen lassen, wie es damals war.

Tourismus im Kosovo ist dann schon etwas anderes. Ja Interessierte gibt es immer, aber gleich Reisegruppen? Und am Ende noch regelmäßige? Naja...
Auf der anderen Hand kann man argumentieren:
"Ja die Menschen von heute wissen gar nicht was Krieg ist, weil es ihnen zu gut geht. So lernen sie das was sie haben zu schätzen..." usw.

Es könnte aber genau so sein, wie mit den Horrorfilmen:
Man ist schon so von Gewalt abgestumpft von Fernsehen, Nachrichte täglichen Leben, dass man eben gerade diese Filme braucht um sich zu fürchten oder eben um zu zeigen was Furcht überhaupt ist.
Man ist hallt schon so abgestumpft, dass man es sich künstlich zeigen muss. Beim Kosovo würde man sich selbst jedoch real zeigen, dass da keine Zahlen (so und so viele starben...) sondern reale Menschen waren mit realen Schmerzen, die noch heute leiden.